Nr. 3 | 21. Januar 2016 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20 736 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Winterkonferenz fürs Gewerbe
Sortimente fürs Gastgewerbe
Marcel Perren
Der Schweizerische Gewerbeverband, der mit dem Präsidenten und dem Direktor im Nationalrat vertreten ist, repräsentiert äusserst weit gefächerte Branchen. Die Winterkonferenz 3 bietet eine konstruktive gemeinsame Plattform.
Die GastroIdeen widerspiegeln das gemeinsame Interesse von Gastgewerbe, Gastrolieferanten und GastroJournal: zufriedene Gastgeber und Gäste. Als eine Art Sortiment sind 9 die GastroIdeen aber kein redaktioneller Teil des Blattes.
Er war einer derer, die in die Fussstapfen von Kurt H. Illi traten, und er war derjenige, der das schaffte – und dabei auch gleich das Bild seines Berufsfeldes zeitgemäss definierte. 7
IN DIESER AUSGABE
Unter gleichen Voraussetzungen Während sich die Sonntagspresse letzte Woche ereiferte, das Gastgewerbe sei ein säumiger Zahler von Mehrwertsteuern, verlor sie kein Wort über eine gewaltig boomende gastgewerbliche Schattenwirtschaft: Airbnb und Konsorten sind steuerlich weitgehend überhaupt nicht erfasst und markieren bezüglich MwSt natürlich auch nicht den Steuereintreiber für den Staat. Der gastgewerbliche europäische Dachverband Hotrec will dieses Ungleichgewicht 3 nicht länger akzeptieren.
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Unter talentierten Kochkünstlern Der «Bocuse d‘Or» gehört zu den wichtigsten Kochwettbewerben weltweit. Dies insbesondere auch darum, weil er ein internationales mehrstufiges Auswahlverfahren unter klaren Bedingungen bietet und im Gegensatz zu anderen Wettbewerben in der Französischen Küche stark verankert ist. GastroJournal stellt die Kochkünstler vor, die für die Schweiz Ehre einlegen 5 wollen.
Unter grossen Anstrengungen Das Ausbildungswesen in der Schweiz gilt international als vorbildlich, und einen ganz besonders guten Ruf geniessen traditionellerweise die Schweizer Hotelfachschulen. GastroSuisse darf sich glücklich schätzen, gleich über zwei angesehene Institute zu verfügen: Vieux Bois in Genf und Belvoirpark in Zürich. In der Limmatstadt war kürzlich die Diplomfeier, und gegen 90 Fachleute aus zahlreichen Ländern konnten dabei ausge10 zeichnet werden.
Der uns bekannte Tourismus stirbt aus Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Völker-Wanderungen. In diesem Sinn ist der uns geläufige Freizeit-Tourismus eine sehr junge Erscheinung. Und umso erstaunlicher ist, dass dieser junge Tourismus bereits eine epochale Veränderung durchmacht.
Marco Moser
Einst herrschte in Zermatt samstags reges Treiben: Die alten Gäste machten sich mit Sack und Pack auf die Heimreise, während die neuen bereitstanden, die Koffer bei Fuss. Damals waren die Gastgeber in der komfortablen Lage, ihre Zimmer für mindestens eine Woche vergeben zu können.
Doch diese Tage sind längst vorbei. Die Veränderungen in der Gesellschaft, in der Technologie und auf dem Weltmarkt schütteln erfolgreiche Betriebskonzepte durch. Alles im Tourismus hat sich verändert: die Herkunft der Gäste, die Touristenströme und deren Ansprüche. Einem weltweiten Trend entzieht
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sich hingegen niemand: der sinkenden Aufenthaltsdauer. Aus der Erkenntnis dieses grundlegenden Wandels sollten neue Tourismusmodelle entstehen. Doch in einer ersten Reaktion trauern übergeordnete Organisationen vergangenen Zeiten nach, die aber historisch betrachtet und entgegen der landläufi-
11.01.2016
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gen Meinung nur sehr kurze Zeit dauerten. Das Erstarren dieser Apparate steht im Kontrast zum einzelnen Unternehmer. Der hat keine Zeit, sich diesen Fragen zu stellen, sondern ist von den Gästeansprüchen getrieben. So müssen die Zermatter mittlerweile auch einzelne Nächte anbieten. 2
Im Jahre des Herrn 1891 gründeten Gastgeber den Schweizer Wirteverband, die heutige GastroSuisse. Doch was war das für eine Zeitepoche? Vielleicht hilft eine geschichtliche Einordnung. In den Schweizer Restaurants wärmen Triumph-Öfen oder «Original Irische Oefen» die Gäste. Das Piano-Orchestrion empfiehlt sich als «ganz ausgezeichnetes, in jeder Beziehung empfehlenswertes TanzmusikInstrument für Tanz- und Restaurations-Säle». Es ersetze ein Orchester von 8 Mann, heisst es in der Anzeige in der Schweizerischen Wirtezeitung. Für den Komfort stehen Motoren für elektrische Beleuchtungsanlagen zum Kauf. Dabei weiss die Schweizerische GasglühlichtAktiengesellschaft, dass das «Gasglühlicht das rationellste Licht der Jetztzeit» sei. Und die Zürcher Firma Hauser & Co. verspricht vollmundig 500 bis 1000 Prozent Reingewinn bei der «Anschaffung des Apparates ‹Minerva› zur billigsten Selbstfabrikation aller Arten Mineralwasser». So war es damals, vor 125 Jahren. mmo
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