GastroJournal 04/2015

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Nr. 4 | 22. Januar 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20649 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Verrat am GrĂźndervater

Hilfswerk fĂźrs Berggebiet

Elena Nierlich

Migros-GrĂźnder Gottlieb Duttweiler hatte nicht nur eine kommerzielle, sondern auch eine moralische Mission: Tabak und Alkoholika waren tabu. Seine Enkel foutieren sich. 5

Die Schweizer Berghilfe, gegrĂźndet mitten im 2. Weltkrieg, beschämt als Hilfswerk fĂźrs Berggebiet eigentlich die heutige Schweiz. Dass sich die Berghilfe nun auch des Tourismus’ annimmt, mĂźsste desto mehr zu denken geben. 9

Kaum eine Branche ist derart von PersÜnlichkeiten geprägt wie das Gastgewerbe. Insofern ist Elena Nierlich kaum herausragend, aber gewiss einzigartig. 20

IN DIESER AUSGABE

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Kompetenz in Sachen Unternehmertum Kaum eine Branche ist vom Entscheid der Nationalbank, den Franken wieder den Marktkräften zu ßberlassen, so hart getroffen wie der Tourismus. Jenseits der gewerblichen Herausforderung, wo guter Rat wirklich teuer ist, sind die Forderungen hinsichtlich Gastgewerbe und Tourismus freilich schon länger klar: freiere Marktkräfte beim Einkauf von schweizerischen und ausländischen Produkten; freiere Marktkräfte bei den Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt eine Rßckbindung der Finanzbranche auf ihre eigentliche volkswirtschaftliche Funktion. 3

WĂœRZBISSEN

Rauschtrinken

Kompetenz in Sachen Nachhaltigkeit Der Begriff der Nachhaltigkeit ist ein Mode- und Schlagwort unserer Zeit und Kultur. Das Gastgewerbe kann damit jedoch wenig anfangen, was nicht verwundert: Wer gewerblich tätig ist und erfolgreich sein will, muss mit Ressourcen ohnehin haushälterisch umgehen – und wer seinen Betrieb an nächste Generationen weitergeben will, dem muss man wirklich nicht mit Moden kommen. 5

Kompetenz in Sachen Beherbergung In der Deutschschweiz ist der Name Bernhard Russi mit Skirennsport verbunden. Wenn jedoch in der Westschweiz der Name Bernard Russi fällt, ist der Zusammenhang gastgewerblich: Russis Unternehmergruppe Boas ist mit neun Hotels einer der wichtigen Akteure in der Romandie. Und mindestens so kompetent, wie der eine Russi beim Skirennsport ist, zeigt sich der andere im Gastgewerbe. 7

Wo sind all die Skifahrer hin? 150 Jahre Wintertourismus feiert die Schweiz. Doch was gibt es zu feiern? Die Betriebe werden weniger, dafßr grÜsser; die Ersteintritte bei Schweizer Bergbahnen sinken schneller als die Zahl der Wintergäste; und das bei steigenden Investitionen. Eine Denkpause tut Not. Marco Moser

Werbung, Wetter, Wirtschaft und Währung sind die vier grossen W im Tourismus. Wobei in einer Epoche von ÂŤGeiz ist geilÂť die Währung Ăœberhand gewinnt – nicht erst seit der Freigabe des Eurokurses durch die Schweizer Nationalbank. Glaubte sich der Schweizer Tourismus auf gutem Weg, steht er heute vor der nächsten Herausforderung.

Wann, wenn nicht in diesen Tagen, stellen sich grundsätzliche Fragen rund um den Wintertourismus. Die Zeiten von Alles fahrt Ski sind vorbei. Big Foot, Snowboard, Snowblades und andere Gerätschaften konnten den gesellschaftlichen Wandel nicht aufhalten. Vorbei auch die Zeiten von Skiferien mit der ganzen Familie.

Doch weiterhin lebt ein Grossteil der Bergbahnen vom Wintertourismus – auch in Zeiten der Klimaerwärmung, steigender Schneefallgrenzen und zunehmender WarmwetterEinbrĂźche. Mehr noch: Die Bergbahnen investieren frei nach dem Motto ÂŤviel nĂźtzt vielÂť. Das ist verständlich, fehlen doch die Alternativen zum bewährten Erfolgsmodell ver-

gangener Tage. Das Sommergeschäft reicht bei Weitem nicht aus, um die wegbrechenden Erträge des Wintertourismus aufzufangen. Was also tun? Innehalten. Eine Massen-Bewegung wie beim Skifahren ist nicht in Sicht, aber es gibt Nischen, die den Bergbahnen MÜglichkeiten fßr kßnftige 2&3 Erträge bieten.

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Jeder 5. Schweizer trinkt sich laut Statistik des Bundes mindestens einmal im Monat in den Rausch. Bedenkliche Zustände, kĂśnnte man meinen. Die Aufschreie in der BevĂślkerung sind gross. Aber steht es wirklich so schlimm um das Suchtverhalten von Herrn und Frau Schweizer? Eine etwas tiefer greifende Analyse der Statistik zeigt, dass bereits der Konsum von zwei Glas Wein als ÂŤRauschtrinkenÂť gilt. Meine persĂśnlichen Erfahrungen als Hotelier erschĂźttern mich zutiefst, bin ich doch – gemäss Bundesdefinition – ein regelmässiger Rauschtrinker, also hochgefährdet! Trotzdem fĂźhle ich mich gut! Wieso nur? Die Gesundheit wird als Hauptargument gegen das Rauschtrinken angefĂźhrt. NatĂźrlich ist zu viel von etwas ungesund, aber gesittetes und manchmal auch Rauschtrinken stĂźtzt Juvenals ÂŤmens sana in corpore sanoÂť. Die KĂśstlichkeiten des Lebens zu geniessen, trägt also genauso viel, wenn nicht sogar mehr, zum Wohlbefinden des Menschen bei. Michael Max MĂźller Hotel Hirschen Wildhaus wuerze@gastrojournal.ch

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Die Beherbergungsstatistik im November 2014 www.gastroprofessional.ch


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