Nr. 6 | 7. Februar 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Luxusklasse
Spitzenklasse
Johanna Bartholdi
Eine Schweizer Grossbank engagiert sich massiv in der Schweizer Hotellerie. Nicht in der gewerblichen Hotellerie, versteht sich, sondern in der Luxusklasse. 7
Yvonne und Sepp Kurath, Gastgeberpaar im HotelRestaurant Cafrida am Flumserberg, haben sich während Jahrzehnten im Betrieb und darüber hinaus engagiert. Nun wollen sie kürzertreten. 10
Während Frauen auf betrieblichen Ebenen im Gastgewerbe stark vertreten sind, bleiben sie in den Verbänden Ausnahmen. Eine davon ist Johanna Bartholdi. 20
IN DIESER AUSGABE
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Professionalisieren oder passen Mit Thibaut Ruggeri vom Maison Lenôtre in Paris hat am Bocuse d’Or in Lyon der Vertreter eines gastgewerblichen Konzerns gewonnen. Auch die weiteren Plätze wurden von Kochkünstlern besetzt, die im Alltag keine gewerblichen Küchen kennen, sondern Kochkunstprofis sind. Der 13. Rang von Teo Chiaravalloti ist insofern eine Ehrenmeldung: Chiaravalloti arbeitet tatsächlich im Hotel Villa Principe Leopoldo in Lugano. Für die Schweizer Kochkunst wird aber nach Erfurt und Lyon die Gretchenfrage drängender: passen oder professionalisieren? 3
WÜRZBISSEN
Der Wunsch nach mehr Politik
Skandal oder Kampagne Seit Jahren zaudert Bundesbern, die Revision der Mehrwertsteuer abzuschliessen. Der in jeder Hinsicht vernünftige Einheitssatz wurde torpediert, der Bundesrat mit Aufträgen eingedeckt. Nun hat der Bundesrat wie verlangt Zweisatz-Varianten vorgestellt, die das Gastgewerbe endlich mit der Nahrungsmittelbranche gleichstellen. Und diesmal wird nicht nur quergeschossen, sondern das Gastgewerbe als Schnäppchenjäger dargestellt: Skandal oder Kampagne? 5
Papiertiger oder Arbeitsbeschaffung Vor genau 15 Jahren hat Schweiz Tourismus das Programm «Enjoy Switzerland» lanciert. Doch obwohl namentlich der Schweizer Tourismus-Verband seit jeher keine Freude am Programm haben kann und schon die Pilot-Projekte fragwürdige Resultate zeitigten, lebt das Programm weiter. Papiertiger oder Arbeitsbeschaffung? 9
Das Gastgewerbe ist kein Schlaflied Lernen ist ermüdend. Gerade auch im Gastgewerbe. Doch wenn die Lernenden Feierabend machen, schlafen gehen – zumindest aus Sicht des Lehrmeisters – beginnt’s in den Betrieben erst so richtig zu brodeln. Matthias Nold
Der Sprung von der Schule in die Berufswelt ist ermüdend. Viele Lernende tun sich schwer damit. Dies gerade im Gastgewerbe, wo nicht «nur» gearbeitet werden muss, sondern wo die Arbeitszeiten auch sehr verschieden sind von jenen der Schule, der Kollegen, meist auch der Eltern. Auch deswegen dürfen unter 16-Jährige höchstens
bis 20 Uhr abends arbeiten und unter 18-Jährige bis maximal 23 Uhr. Das mag auf den ersten Blick verständlich sein, verlieren doch zudem viele, die im Gastgewerbe lernen, schnell ihre vormaligen Freunde und Kollegen mangels Zeit für Ausgang und anderes. Müdigkeit und Startschwierigkeiten in Ehren: Auf den zweiten Blick
herrscht zu jenen Zeiten, wenn die Lernenden Feierabend machen (müssen), Hochbetrieb. Lehren wiederum haben den Sinn, die angehenden Berufsleute auf die Praxis vorzubereiten, aufs wahre Leben sozusagen. Und wer im Gastgewerbe lernt, weiss, dass hier die Zeiten andere sind, dass auch nachts und an Wochenenden gearbeitet wird.
Werden muss; denn es sind die Bedürfnisse der Gäste, die zählen, nicht die Wünsche nach Freizeit der Dienstleister. Das Gastgewerbe ist einer der letzten Berufszweige, der das noch ernst nimmt. Deshalb gibt es für Lernende nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Pflichten, die sich Ausbilder wieder einmal ins Ge2 dächtnis rufen dürfen.
Durch Änderungen bei der Alkohol-, Lebensmittel- und in der Mehrwertsteuergesetzgebung stehen in der Gastronomie neue Herausforderungen an. Wir tun gut daran, immer intensiver mit den Politikern das Gespräch zu suchen, um unsere Position zu vermitteln. Im Kanton St. Gallen haben wir die Politkommission gegründet, bestehend aus vier Kantonsräten, die den bürgerlichen Parteien angehören sowie fünf Mitgliedern von Gastro St. Gallen, um so früh wie möglich unsere Anliegen im Kantonsrat einzubringen. Ich selber profitierte in jeder Hinsicht davon, dass ich als Gemeinderat tätig sein durfte und mindestens die politischen Zusammenhänge auf der Gemeinde- und auch auf der kantonalen Ebene kennengelernt habe. Ich wünsche mir, dass sich unsere Kollegen aus der Gastronomie vermehrt in politische Kommissionen wählen lassen, um so wirkungsvoll unsere Branche zu vertreten. Bruno Schneider Restaurant Krone, Mosnang wuerze@gastrojournal.ch
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Themen die beschäftigen – der Rechtsdienst gibt Auskunft. www.gastroprofessional.ch