GastroJournal 08/2014

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Nr. 8 | 20. Februar 2014 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21584 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

In die Stadt gekommen

Auf den Geschmack gekommen

GĂŠrald Grichting

Die Städte waren in den vergangenen Jahren die letzten Motoren des Schweizer Tourismus. Ein europäischer Vergleich zeigt, dass sie nicht besonders gut dastehen. 9

Die zentrale Rolle des Weines ist im Gastgewerbe unbestritten. Das Bier jedoch ist ßber Generationen eher als DurstlÜscher denn als Genussmittel wahrgenommen worden. Doch die Geschmäcker ändern sich. 10

In den letzten Jahren hat sich der Tourismus in den klassischen Tourismusgebieten stark gewandelt. GĂŠrald Grichting aus Leukerbad erlebt das hautnah mit. 20

IN DIESER AUSGABE

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Lebendiges abwßrgen Das Gastgewerbe spielt seit jeher immer und ßberall eine zentrale soziale Rolle und bringt Leben in DÜrfer und Städte. Umso mehr verwundert es, wie stark die Kräfte sind, die dieses Lebendige einschränken: Die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zielen insgesamt auf Zentren, in denen Ruhe herrscht und aus denen das Leben verschwunden ist. Und soll die Politik dagegen wirken, tut sie es teilweise einfach nicht. 3

WĂœRZBISSEN

Jugend von heute – oder wie war das?

Lebendiges erhalten Das Gastgewerbe ist traditionell eng mit der Landwirtschaft verbunden, und lange waren viele Gastgewerbebetriebe in der ländlichen Schweiz auch BauernhÜfe. Entsprechend kurz blieb der Weg der Ware und entsprechend haushälterisch der Umgang mit Ressourcen. Die Verbindung zwischen Gastgewerbe und Landwirtschaft ist weitgehend gekappt, geblieben ist aber der haushälterische Umgang. In Sachen Food-Waste, dem Modethema der Lebensmittelverschwendung, ist das Verhalten des Gastgewerbes vorbildlich. 5

Lebendiges schonen Das Gastgewerbe ist ein ßberaus anspruchvolles Berufsfeld. Freundlicher und aufmerksamer Umgang mit den Gästen sowie professionelle und sorgfältige Arbeit in der Kßche, auf der Etage und im Bßro sind notwendig, aber nicht ausreichend. Gefragt sind auch strategische Fähigkeiten in Fßhrung, Erneuerung oder Investition. Hinsichtlich Energieverbrauch ist diesbezßgliches Engagement bares Geld wert. 7

Leuchtende Ideen, wenig Infrastruktur Das Schweizer Seeland und der Jura wachsen touristisch immer mehr zusammen. Dies als Ăœberbleibsel der Expo.02. Und nicht zuletzt auf Betreiben von Ständerat Hans StĂśckli, der sozusagen als Leuchtturm der Region nun ein Matterhorn bauen und erklimmen muss. Matthias Nold

Was braucht es, damit eine Destination zur Destination wird? Verschiedene Stationen, die touristisch zusammengehen, wenn nicht gar zusammenwachsen. Insofern wäre Jura-Trois-Lacs Tourisme vorbildlich. Ăœber die Kantons-, ja sogar die Sprachbarrieren hinweg will man hier eng zusammenarbeiten. Das alleine jedoch reicht (leider) bei Wei-

tem nicht. Hinter dem Zusammenschluss steht, zumindest in der ersten Phase, meist ein starker Kopf. Auch insofern ist Jura-Trois-Lacs Tourisme beispielhaft, steht doch mit Hans StĂśckli eine weitum bekannte PersĂśnlichkeit hinter dem Zusammenschluss. Und die Destination benĂśtigt einen oder mehrere sogenannte LeuchttĂźrme. Monumente also, An-

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ziehungspunkte, wie beispielsweise das Matterhorn. Angebote, fĂźr welche Touristen sich aufmachen, sie zu sehen. Hier wird es schon schwieriger fĂźr die Destination, kann StĂśckli selbst doch ÂŤnurÂť Leuchtturm nach innen sein. Dass, um ihn zu sehen, Reisende kommen, muss doch angezweifelt werden. Vielleicht kann die Uhrenindustrie

zu monumentalen Leuchtpunkt fßr die Region werden. Doch Uhren kauft man nicht im biederen Seeland, sondern an der mondänen Bahnhofstrasse oder im internationalen Genf. Zu allem fehlt der Region noch Infrastrukturelles. Die ersten Schritte sind getan, die Ziele hoch: hoch genug, um sich die HÜrner ab2 zustossen.

Ich hĂśre immer wieder, ÂŤdie Jugend von heute ...Âť, und dann kommen meistens nicht so tolle Bilder. Doch waren wir nicht alle mal jung, oder sind es noch? Heute sind die Jugendlichen einfach anders gestrickt, legen ihre Prioritäten anders und verstehen die Ă„lteren manchmal auch nicht. Ich habe diesen Unterschied als Instruktor auch festgestellt und muss sagen, dass nicht alles falsch oder schlechter ist. Ich durfte auch schon die eine oder andere Situation erleben, in der ich die Jugendlichen von einer anderen Seite kennengelernt und positiv in Erinnerung habe. Also warum nicht mal auf sie hĂśren, anstelle jede Haltung und Einstellung zu verurteilen. Vielleicht haben sie Ideen, die uns weiterbringen und uns vorwärtstreiben. Es macht mir Spass, mit jungen Berufsleuten zusammenzuarbeiten und ihnen meine Erfahrungen, Erlebnisse und mein Wissen weiterzugeben. Letztlich muss ich sagen, dass mich Jugendliche bei meiner Arbeit als Ausbildner bereichern und immer motivieren. Thomas Bissegger, Sous-Chef und ĂœK-Instruktor, Weggis wuerze@gastrojournal.ch

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