Nr. 9 | 28. Februar 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Die Schweiz verliert
Das Schiff gewinnt
Robert Burri
Weltweit mussten 2012 nur 7 Länder sinkende Frequenzen im Tourismus hinnehmen. Die Schweiz gehört dazu, während die Nachbarn tolle Zahlen bilanzieren. 3, 9
Das Schiff Hotel Restaurant Bar im schwyzerischen Pfäffikon ist ein klassischer Familienbetrieb in dritter Generation. Der berufliche Hintergrund von Gastgeber Caesar Huber ist dabei hochprofessionell. 7
Die letzten Jahrzehnte waren gastronomisch geprägt von Produkten und Verfahren, die Zeit- und Produktionsgewinne versprachen. Es geht gut auch anders. 5
IN DIESER AUSGABE
Mühsame Arbeit
Heute mit
87
Nächste Woche beginnt in Bern die Frühjahrssession. Die eidgenössischen Räte widmen sich dabei verschiedenen Geschäften, die für das Gastgewerbe von grosser Bedeutung sind: Lebensmittelgesetz, Alkoholgesetz, Freihandel oder Tourismusförderung sind Stichworte dazu. Die politische Entwicklung geht dabei nicht immer in Richtungen, die Gästen und Gastgebern gefallen können. Umso wichtiger sind klare Stellungnahmen der Branche. 3
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Die gleiche Ausbildung für alle?
Wertvolle Arbeit Viele Länder haben TourismusMinisterien, die Schweiz hat beim Staatssekretariat ein Ressort Tourismus. Die Annahme, die Schweiz habe keine TourismusPolitik, ist folglich kaum aus der Luft gegriffen. Die touristische Amtsstelle liefert dennoch hin und wieder wegweisende Arbeiten ab. So zuletzt mit Blick auf die Folgen der vom Schweizer Volk knapp angenommenen und provisorisch umgesetzten Zweitwohnungs-Initiative. 9
Viel Arbeit Rund die Hälfte aller in der Schweiz angebotenen Nahrungsmittel kauft das Gastgewerbe, etwa 30 Milliarden Franken jährlich erreicht der Umsatz, den das Gastgewerbe mit der Veredelung und dem Service der eingekauften Nahrungsmittel erzielt. Insofern ist das Gastgewerbe mit seinen rund 30000 Betrieben und über 200000 Beschäftigten ein tragender Kunde des Handels. Die GastroIdeen sind ein interessanter Ausdruck davon. 11
Das unharmonische Haar in der Suppe Ab kommendem Montag tagen sie wieder, die Parlamentarier in Bern. Und einmal mehr werden gast- und sonstige gewerbliche Anliegen behandelt. Allerdings ist das Gewerbe verzettelt, wie nicht nur Ständerat Hannes Germann bemerkt. Sich Gehör zu verschaffen, scheint schwierig. Matthias Nold
Wer jemals einen guten Chor gehört hat, weiss, dass selbst der grösste Solist stimmlich keine Chancen hat, gegen die vielen kleinen Sängerinnen und Sänger anzusingen. Der Chor muss schon recht leise werden, damit die Solisten ihn übertönen können. In den kommenden Wochen tagen in Bern National- und Ständerat zu ihrer Frühjahrs-
session. In den Wandelhallen des Bundeshauses werden sich jedoch längst nicht nur sie drängen, sondern nicht zuletzt auch die Lobbyisten. Die wiederum können sich vor allem jene leisten, die Geld haben: die Grossen, die Solisten eben. Die Lobbyisten singen den Politikern laut das Lied der industriellen und anderen
Grossbetriebe, auf dass Gesetze und Beschlüsse der Räte vor allem ihren Interessen entsprechen. Das Gewerbe und ganz besonders das Gastgewerbe könnten in diesem Reigen schon fast als Haar in der Suppe bezeichnet werden. Zwar gibt es im Land rund 30000 Gastbetriebe, zwar gibt es unzählige sonstige Gewer-
bebetriebe, die teilweise sogar ähnliche Bedürfnisse und Anliegen hätten wie das Gastgewerbe. Doch statt einen Chor zu bilden, der wenn schon nicht in allen Stimmen gleich, so doch immerhin harmonisch sänge, lässt jeder nur seine Stimme erklingen. Und wird darob kaum mehr gehört. Die Bühne gehört wei2 terhin den Solisten.
Die Mehrheit der Kantone kennt die klassische Wirtefachschule schon längst nicht mehr. Wenige Kantone retten sich mit Schulungskursen zu Hygiene und anderem Basiswissen. Wer einen achttägigen Kurs in Lebensmittelhygiene und Suchtprävention mit anschliessender Prüfung absolviert, ist im Kanton St. Gallen berechtigt, einen gastgewerblichen Betrieb zu führen. Reicht dies aus, um eine verantwortungsvolle Tätigkeit auszuüben? Im heutigen wirtschaftlichen Umfeld gehören auch Schulungen zum Rechnungswesen, Sozialabgaben, bauliche Vorschriften sowie Jugendschutz und Prävention dazu. Wir Gastgeber müssen uns mit diesen Themen auseinandersetzen, damit wir wieder Ansehen und Glaubwürdigkeit in unserer anspruchsvollen Branche zurückgewinnen können. Deshalb bin ich für die Schulung dieser Punkte – gesamtschweizerisch. Bruno Schneider Restaurant Krone, Mosnang wuerze@gastrojournal.ch
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