Nr. 17 | 26. April 2012 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 22454 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Jung und Alt
Altes wird neu
Thomas Krättli
Symptome bekämpfen statt Ursachen – das tut die Politik, wenn es um die Sozialwerke geht. Tatsache bleibt, es gibt immer mehr Alte und weniger Junge. 3
Familienbetriebe an die jüngere Generation weiterzugeben, ist nicht leicht. Vor allem, wenn die Jungen mit dem Konzept ihrer Eltern nichts anfangen können. Wie eine Übergabe dennoch gelingt. Ein Blick nach Österreich. 7
Die Klein-Waldegg oberhalb Chur hat sich ganz dem Fleisch verschrieben. Am Grill stehen Küchenchef Thomas Krättli und Gastgeber Jan Munnikhuizen. 5
IN DIESER AUSGABE
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Erfolgreiches Ergebnis Letzte Woche hat in Montreux die Generalversammlung der Schweizer Reisekasse (Reka) stattgefunden. Trotz einer leichten Abnahme der Logiernächte und auch der verkauften Checks zeigte sich Reka-Direktor Roger Seifritz durchaus zufrieden über das erzielte Resultat. Präsident Peter Hasler indessen gab Einblick in die geplante Strategie 2013 bis 2016, die bis kommenden Dezember 2012 defi3 nitiv feststehen soll.
WÜRZBISSEN
Grüsse von den Gastwirten
Erfolgreicher Winzer Raymond Paccot ist Winzer in Féchy. Obwohl er bereits mit seinen Weinen etabliert ist, ist der Winzer davon überzeugt, dass er nach wie vor jeden Tag aufs Neue etwas dazulernen kann. Seine Stärke: die Herstellung von Chasselas, und das biodynamisch. «Um einen grossen Wein herzustellen, braucht es eine Pflanze, die von der Biodiversität profitieren kann», ist Paccot überzeugt. 9 A LA MINUTE
Universiade statt Olympiade Grossveranstaltungen seien sinnvoll, wenn infrastrukturelle Aufgaben anstünden. So hat es Franz Steinegger im Zuge der Expo.02 formuliert. Während Davos und St. Moritz nicht wirklich überzeugend für Olympia 2022 einstehen, erscheint die Absicht des Kantons Wallis bedeutend realisitischer, im Jahr 2019 die Winter-Universiade auszurichten. Die Welt-Spiele der Studenten sind weniger anspruchsvoll und sprechen just jene Kreise an, die als Schweizer Gäste gefragt sind.
Die virtuelle Macht der Punktrichter Bewertungsplattformen sind und bleiben ein einziger Eiertanz: im Moment vor allem für die Hoteliers. Als virtuelle Schnittstelle zwischen Gast, Hotel und Buchungsplattform haben sie innert Kürze ungeahnte Macht gewonnen – und möchten doch mit blütenweisser Weste dastehen.
Matthias Nold
Zu fünft sind wir «Die Gastwirte» der Stadt St. Gallen. Vor 15 Jahren taten sich Hedi Schiess vom Restaurant Peter und Paul, René Rechsteiner vom Bierfalken, Stefan Schmidhauser vom Fonduebeizli, Ambros Wirth vom Schlössli und ich zusammen. Bemerkenswert ist: Wir wirten alle in St. Gallen, wir geschäften selbständig und wir sind Mitbewerber. Das erlaubt uns, gemeinsam und einheitlich aufzutreten. Und wenn ein Gast etwas sucht, können wir ihm einen Kameraden-Betrieb empfehlen. Mittlerweile geht das so weit, dass uns unsere Gäste Grüsse ausrichten. Wir haben in 15 Jahren verschiedene Projekte angepackt und einige fallengelassen. Aber was Bestand hatte, sind der gemeinsame Einkauf, die Weiterbildung sowie der einheitliche Auftritt in Verkauf und Merchandising. Als Gastwirte sind wir so stark wie das schwächste Glied. Aber zusammen sind wir stärker als alle anderen. Walter Tobler Goldener Leuen, St. Gallen wuerze@gastrojournal.ch
Die nächste Internet-Blase steht bevor. Die Anzeichen: An sich wertlose Unternehmen wie Facebook, weil rein virtuell, kaufen für viel Geld noch wertlosere wie Instagram, das noch nie Gewinn schrieb. Die Forderungen nach E-Marketing – notabene auch rein virtuell – werden lauter und lauter. Nicht zuletzt gegenüber dem Gastgewerbe.
Sterne sind zwar immer noch eines der ersten Qualitätsmerkmale von Hotels, und Hotelbewertungen werden sie wohl in nächster Zeit nicht ablösen. Doch nachdem der Gast nach Betrieben in «seiner» Kategorie gesucht hat, schaut er sich deren Bewertungen an. Das gibt Plattformen wie Holidaycheck oder Tripadvisor einige Macht. Diese wird
noch vergrössert und vertieft durch die direkte Verlinkung von Bewertungs- und Buchungsplattform. Ein Beispiel: Klickt man bei Tripadvisor ein Hotel an, gehen mehrere Fenster mit Buchungsmöglichkeiten auf. Die Geldströme hinter diesen Verlinkungen bleiben derzeit im Dunkeln. Fast lakonisch meinten die Vertreter einer Buchungsplattform ge-
genüber GastroJournal, man sei an der Wallstreet kotiert und gebe daher keine Auskunft zu Zahlen. Nein, sie sind nicht des Teufels, die Bewertungsplattformen. Sie können sogar nützlich sein. Doch sie sind auch längst nicht so hehr, wie sie sich selbst gerne darstellen. Und schon bald werden sie auch im Restaurant2 gewerbe Fuss fassen.
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Der Frühling zeigt sich dieses Wochenende von der besten Seite. Es ist höchste Zeit, Ihren Aussenbereich auf Vordermann zu bringen. www.gastroprofessional.ch