Nr. 20 | 15. Mai 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Stillstand
Bewegung
Adrian Vogt
Seit über die ViaStoria AG der Konkurs eröffnet wurde, lassen der Förderverein und die Stiftung bisher keine geschäftliche Initiative erkennen. Ein Abwarten. 2
«Grüselbeiz» und «Grüsel-Alarm» sind als Schlagwörter immer wieder eine boulevardeske Schlagzeile wert. Warum das Gastgewerbe im öffentlichen Fokus schlecht dasteht und woher der Druck stammt. Eine Analyse. 3
Er lebt aus Kostengründen in einer WG, dirigiert eine Mannschaft von 18 Personen und ist Chefkoch im Schweizer Club in Singapur – Adrian Vogt im Porträt. 20
IN DIESER AUSGABE
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Neues vom Culinarium Vier Monate nachdem der Trägerverein Culinarium einen Aderlass bei den beteiligten Restaurants hinnehmen musste, gibt es mit zehn neuen Betrieben wieder einen Aufschwung. Der Grund für die rasche Akquise: Das Zertifizierungssystem wurde vereinfacht und Culinarium agiert nach einem neuen Marketing-Kon5 zept. Ein Neustart.
WÜRZBISSEN
Die Jugend von heute
Neues von den Jugendherbergen Weshalb die Schweizer Jugendherbergen auf keinen Fall die klassische Hotellerie konkurrenzieren wollen, warum es die Branche einfach nicht schafft, die gemeinsamen Kräfte zu bündeln und weshalb es ohne Buchungsportal-Multi wie Booking.com nicht mehr geht – ein Gespräch 7 mit CEO Fredi Gmür.
Neues von den Gastronomiepartnern Was auf der Getränkekarte in der Hotelbar und im Restaurant auf keinen Fall fehlen darf, was Abwechslung auf den Teller bringt und wie die neuesten Modetrends in der Küche aussehen. 10 Eine Ideenvielfalt.
Neues aus dem Zentralverband Die Uhr tickt. Dieses Wochenende steht die Abstimmung zur Mindestlohn-Initiative bevor. Weshalb sich GastroSuisse ganz klar für ein Nein einsetzt, warum durch einen staatlichen Mindestlohn die Spiesse der Schweizer Gastronomen noch kürzer werden und weshalb vor allem Grenz- und Bergregionen gefährdet sind. Ein Plädoyer. 19
Wenn die Wurst nicht aus der Büchse kommt Gleich zwei europäische Wettbewerbe fanden letzte Woche im Norden Europas statt: der Eurovision Song Contest in Kopenhagen und der Bocuse d’Or Europe in Stockholm. Immerhin, was die Schweiz im Singen nicht geschafft hat, klappte beim Kochen. Sie lag vor Österreich. Knapp. Matthias Nold
Von Nicoles «Ein bisschen Frieden» zu «Rise Like A Phoenix» von Conchita ist es ein weiter Weg. Doch seit Jahren sind die Veränderungen am Eurovision Song Contest spürbar. Ebenso bei Kochwettbewerben wie dem Bocuse d’Or. Zwar liegen hier die Veränderungen nicht so stark im Äusserlichen wie am Eurovision Song Contest, son-
dern vielmehr in der Zubereitung der Speisen. Zwar wird hier noch wirklich live gekocht, während am Eurovisions-Wettbewerb ausser der Gesangsstimme Musik aus der Büchse serviert wird. Doch beidenorts haben sich die Zutaten verändert. Und beide Wettbewerbe sind immer auch politisch. Der Bocuse d’Or sicherlich weniger als
der Eurovision Contest, aber immerhin. Beiderorts ist die Schweiz ein Aussenseiter. Während sie jedoch in Kopenhagen das erste Mal seit Jahren am eigentlichen Final teilnehmen konnte, hätte sie in Stockholm fast den Finaleinzug verspielt: Österreich lag nur 3 Punkte hinter der Schweiz auf dem leer ausgehenden 13. Platz. Die eigentli-
chen, wichtigen Veränderungen sind noch nicht wirklich in der Schweizer (Wettbewerbs-)Küche angekommen. Daher reüssiert sie in Althergebrachtem wie den Meisterschaften der Nationalteams meist, in den wirklich wichtigen Einzelwettbewerben jedoch immer seltener. Und dies trotz beeindruckender Leis2 tung des Teams.
Die heutige Jugend wird immer fauler. Sie hat keine Manieren mehr. Und betrinkt sich andauernd. Wenn man gewissen Leuten zuhört, könnte man richtig Angst bekommen. Ist da wirklich eine ganze Generation nicht zu gebrauchen, sogar mehr als eine ganze Generation? Es ist schon komisch: Ich mache immer wieder andere Erfahrungen. Nur ein Beispiel: Meine Lernende an der Reception ist da völlig anders. Sie arbeitet gerne und viel, ist seriös, ist freundlich zu Gästen und hat gute Manieren. Und sie ist keine Ausnahme. Ich sehe viele solche Jugendliche. Leider verlassen oft sie nur allzuschnell unsere Branche. Wir sollten schauen, dass sie im Gastgewerbe bleiben und das möglichst lange. Junge Leute und vor allem jene mit Einsatzwillen sollten gefördert werden. Nicht nur schulisch, sondern auch in und von den Betrieben. Ein Danke hier und dort genügt oft schon, denn es ist nicht selbstverständlich, wenn jemand gute Arbeit leistet und sich Mühe gibt. Arlette Sabedini Hotel Conti, Dietikon wuerze@gastrojournal.ch
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Abstimmungskampf für die MwStInitiative lanciert www.gastroprofessional.ch