GastroJournal 23/2013

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Nr. 23 | 6. Juni 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Single mit Kind

Gastgewerblicher Familiensinn

Heidi Meier Huber

Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik sprechen Bände, die Zahl der Alleinerziehenden ist hoch. Von einer bisher unbeachteten Zielgruppe der Hotellerie. 5

Die Gilde etablierter Schweizer Gastronomen steht fürs klassische, familiengestützte Gastgewerbe und für einen ausgesprochenen «Familiensinn». Ein besonderer Ausdruck davon ist die Gilde-Generalversammlung. 14

Gemeinsam mit OK-Präsident Ruedi Stöckli und einem achtköpfigen Team hat Heidi Meier Huber ein gelungenes 25. Schweizer Wirtechortreffen auf die Beine gestellt. 7

IN DIESER AUSGABE

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Tag der Schweizer Hotellerie In Brienz am See hat diese Woche der 6. Tag der Schweizer Hotellerie stattgefunden. Im Zentrum des Anlasses stand der Versuch, die Schweizer Hotellerie als Kern der touristischen Wertschöpfungskette gewissermassen herauszuschälen. Das ist nicht nur deshalb anspruchsvoll, weil die Hotellerie mit ihren knappen Margen und wegbrechenden Märkten zurzeit vielerorts existenziell bedroht ist. Sie steht überdies durch die Politik bis zum Umweltschutz unter Druck. 3

WÜRZBISSEN

Freundliche Anmache?

Ausschnitt der Berliner Hotellerie Ein klares Bild vom Betrieb und von den Gästen zu haben und darauf zu fokussieren, gehört zu den klassischen Rezepten eines erfolgreichen gastgewerblichen Unternehmertums. Ein besonderes Beispiel solcher Strategie ist Grimm’s Hotel in Berlin-Mitte. Das Themen-Hotel, dessen Fokus auf Familien und Kindern zu liegen scheint, zielt jedoch mit einigem Erfolg auf eine ganz andere Gästegruppe: Vorab Geschäftsleute frequentieren nämlich das Märchen-Hotel. 9

Woche des Schweizer Tourismus Letzte Woche haben mit dem Ferientag und dem Switzerland Travel Mart zwei wichtige Veranstaltungen des Schweizer Tourismus stattgefunden. Ein zentrales Fazit der Anlässe ist, dass die boomende Nachfrage ferner Märkte bei weitem nicht ausreicht, um die massiven Einbrüche in der Nähe auszugleichen. Vielmehr gilt es, namentlich die deutschen Gäste wieder für die Schweiz zu gewinnen. 11

Kleinlichkeiten, Peinlichkeiten Im Gastgewerbe spiegelt sich nicht nur die Gesellschaft, sie ist ebenso deren Schmelztiegel. Das freut die Gastgeber, wenns um Feiern geht. Doch was ist zu tun, wenn immer mehr Gesetze auf die Gastgeber einprasseln? Denn vornehmlich und zuerst wollen sie einzig gute Gastgeber sein. Marco Moser

Früher setzte sich im Rudel nach Darwin’scher Manier der Stärkere durch. Im Verlauf seiner Entwicklung schloss sich der Homo sapiens zu immer grösseren Gebilden zusammen, denen weiterhin ein Leitwolf vorstand. Hingegen war er zusehends auf Leute angewiesen, die seine Entscheidungen umsetzten – in seinem Sinne wohlgemerkt.

Doch mittlerweile ist nicht mehr entscheidend, wer führt, sondern wer unter ihm die Verordnungen schreibt und diese durchsetzt. Immer mehr und immer stärker ziehen die Verwaltungen heimlich aus dem Hintergrund die Strippen. Ihnen kann deshalb egal sein, welches Exekutivmitglied gerade einer Verwaltungseinheit vorsteht.

Ausdruck davon sind immer neue Erlasse, verfasst in warmen Amtsstuben. Früher verstanden es die Gesetzgeber, Leitplanken zu setzen, die der Wirtschaft Wertschöpfung in geregelten Bahnen erlaubten. Doch mittlerweile hat sich die Verwaltung mit zusätzlichen Verordnungen selber unverzichtbar gemacht. Wer soll die kryptischen Texte, verteilt auf

verschiedene Gesetzesbücher, noch überblicken, wenn nicht die Paragrafenprofis gleich selber? Mittlerweile kapitulieren gar die Richter. Sie können einzig kontrollieren, ob die geschriebenen Buchstaben mit der Realität übereinstimmen. Das ist nicht mehr oft der Fall. Wir leben in der falschen Realität.

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In der Kellnerlehre hörten wir im Betrieb und im Schulhotel immer das Gleiche: Man muss sich verkaufen können, also freundlich sein. Und heute, viele Jahre später, hat sich das verändert? Freundlich sein bedeutet heutzutage nicht selten flirten oder gar Anmache. Und das gilt für beide Geschlechter, es wird immer komplizierter, «richtig» freundlich zu sein. Es gibt da Unterschiede zwischen lächeln und grinsen, aber dafür müsste wohl ein Fach mehr im Lehrplan eingebaut werden. Und dennoch höre ich die jungen Menschen in meiner Disco ab und zu, wie sie mir ihr Problem klagen; wie komme ich an ihn/sie ran? Da dürfte das also kein Problem sein, also passiert das «Gefährliche» erst, wenn man schon etwas älter ist. So müssen wir wohl im Alter etwas feinfühliger geworden sein, oder nennt man das vielleicht eingebildet? So oder so, ich bleibe dabei: Mit freundlich sein kommt man trotz allem weiter! Seppi Durrer Happy Day, Wolfenschiessen wuerze@gastrojournal.ch

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