Nr. 23 | 4. Juni 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20649 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Kulinarisches Strassenfest
Gastgewerblicher Richtungswechsel
JĂźrg Schmid
Ob es ein Trend ist oder nur eine Mode, wird sich weisen. Jedenfalls gibt es auch in Schweizer Städten immer mehr Street Food Festivals, bei denen geschlemmt wird. 5
1954 grßndete eine Handvoll KÜche mit eigenen Betrieben die Gilde etablierter Schweizer Gastronomen. Fortan konnte man dort nur auf Empfehlung Mitglied werden. Jetzt soll sich das ändern. 10
Seit seinem Amtsantritt 1999 als Direktor von Schweiz Tourismus hat sich die Welt enorm verändert – und der Tourismus ebenfalls. 9
IN DIESER AUSGABE
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Die Stimme des Gastgewerbes Im Februar 2014 hatte ein Zufallsmehr von einigen tausend Stimmen dafßr gesorgt, dass die Bundesverfassung hinsichtlich der Zuwanderung verschärft wurde. In der Folge war der Bundesrat gefordert, die schweizerische Gesetzgebung entsprechend anzupassen. Im Spätwinter war die Landesregierung soweit und lud interessierte Kreise ein, sich im Rahmen der Vernehmlassung bis Ende Mai zu äussern. Gefragt war auch die Stimme des Gastgewerbes. 3
WĂœRZBISSEN
Ein schlechter Scherz, der keiner ist
Die Stimmen der Produzenten Das Gastgewerbe hat grundsätzlich zwei Seiten: die Seite des Gastes und die Seite des Produzenten. Und so wie die Gaststube der klassische Ort des Gastes ist, kann der Grossmarkt als Inbegriff der Produzenten gelten. Und so eng und entscheidend wie der Kontakt mit dem Gast ist, so bedeutend erscheint auch das Verhältnis zum Lieferanten. GastroJournal hat auf dem Zßrcher Engrosmarkt die Augen und die Ohren offengehalten. 5
Die Stimme des Vermittlers Der kleingewerbliche, selbstständige Hotelbetrieb hat in den Zeiten des Internets grÜssere Chancen als auch schon: Die KontaktmÜglichkeit zwischen Gastgebern und potenziellen Gästen war noch nie so direkt, so eng und so gßnstig wie heute mit E-Mail und Internet. Gleichzeitig spricht aber auch manches dafßr, sich als klassischer Kleinbetrieb in eine Kette zu fßgen. GastroJournal hat mit einer entsprechenden Gruppe gesprochen. 7
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Das Restaurant ist des Dorfes Lebenselixier Vom Lavaux bis zum Bodensee besitzen Gemeinden Restaurants. Die Grßnde sind so vielfältig wie die Landesteile: teils historisch gewachsen, teils Gaben aus einem Nachlass und zusehends ein strategischer Entscheid der BehÜrden fßr den Erhalt des Dorflebens. Marco Moser
Ein Wirt sagte einmal: ÂŤFrĂźher hatte ich eine volle Terrasse und eine schĂśne Aussicht auf den HĂźgel. Heute habe ich einen verbauten HĂźgel und eine leere Terrasse.Âť Das Sterben der Dorfrestaurants hat viele Ursachen, den meisten liegt der sinkende Ertrag zugrunde. Eine LĂśsung aus der Misere ist, dass Gemeinden sich ein
Restaurant leisten – bewusst leisten. Im Kanton Schaffhausen sind solche Üffentlich-privaten Kooperationen historisch gewachsen, in der Westschweiz sind sie ebenso weit verbreitet. Neudeutsch wßrde es Public-private-Partnership heissen. Der private Partner erstellt eine Leistung effizient, während die Üffentliche Hand
sich der gemeinwohlorientierten Ziele annimmt. Während Westschweizer Gemeinden relativ grosszßgig solche Unterstßtzungsbeiträge leisten, hadern die Deutschschweizer eher. Die Diskussionen gipfeln in Grundsatz-Debatten ßber des Staates Aufgaben. Doch die FÜrderung des Zusammenkommens, des Austausches und des Kontakts
kÜnnte staatlicher kaum sein. Die Aargauer Regierungspräsidenten machen sich dies seit nunmehr vier Jahren zunutze: Auf ihrer Roadtour durch den Kanton machen die Landammänner Halt an diversen Stammtischen und suchen so den Kontakt zu den Einwohnern. Wo, wenn nicht in einem Restaurant, wäre das 2 sonst mÜglich?
Vor ein paar Jahren las ich eines Morgens in der Zeitung einen kleinen Artikel ßber eine geplante Limmattal-Bahn von Altstetten ßber Schlieren, Dietikon nach Spreitenbach. Ungläubig schßttelte ich den Kopf, legte die Zeitung beiseite und dachte nicht weiter darßber nach. Später am Abend traf es mich wie ein Schlag, WAS haben die geplant? Eine Bahn von Altstetten nach Spreitenbach? Fährt die etwa durch unser Dietiker Zentrum? Das kann sich doch nur um einen schlechten April-Scherz handeln. Wir Dietiker sind stolz auf unser sehr gut ausgebautes ÖV-Netz, die S-Bahn fährt im Viertelstundentakt nach Zßrich und Baden, ab Bahnhof Dietikon verkehren regelmässig Busse ins ganze Limmattal. Die andere Limmatseite hingegen ist schlecht oder gar nicht mit dem ÖV erschlossen. MÜchte sich da jemand einen lang gehegten Bubentraum erfßllen und eine Märklin-Bahn durchs Limmattal bauen? Martina Meier Restaurant Heimat, Dietikon wuerze@gastrojournal.ch
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