GastroJournal 30/2013

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Nr. 30 | 25. Juli 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂŒrich Offizielle Wochenzeitung fĂŒr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

HĂŒrdenlauf

Langer Schnauf

Ernst FlĂŒtsch

Mit dem Internet ist es im Prinzip möglich, ganz nahe an die GĂ€ste heranzukommen. Auf dem Weg zu den GĂ€sten stehen jedoch manche HĂŒrden. 3

Listig wie das gallische Dorf von Asterix und Obelix gegen die Römer, so verteidigen die Restaurateure der Stadt Basel die Freiheit von GÀsten und Gastgebern, in Gaststuben zu rauchen. Nun droht aber Ende Feuer. 5

Trotz Glamour und Gigantismus, welche die Medien dominieren. Es gibt sie durchaus: die engagierten, findigen, vielseitigen und erfolgreichen Kleinunternehmer. 16

IN DIESER AUSGABE

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Finanzielle Abwicklung Es ist schon lange nicht mehr einfach nur Geld, das da in der Kasse klingelt oder im Portemonnaie raschelt. Ein Grossteil des GeschĂ€fts wird heute nĂ€mlich bargeldlos abgewickelt. Das KreditkartengeschĂ€ft dominieren dabei zwei Weltkonzerne; bei den Debitkarten ist es gar nur einer. Das soll sich Ă€ndern. Gegen Ende des Jahres wird eine neue Debitkarte auf den Markt kommen. FĂŒrs Gastgewerbe ist das eine gute Nachricht – im Prinzip. 3

WÜRZBISSEN

Gott bedienen und beherbergen

FamiliĂ€re Durchdringung Das schweizerische Gastgewerbe ist getragen von tausenden Familienbetrieben. Letztlich dienen diese Familienbetriebe der Volkswirtschaft als konjunkturelle Puffer. In guten Zeiten schaffen sie Wachstum, und in schlechten Zeiten versuchen sie durchzuhalten, auch wenn es an die Substanz geht. Nicht selten funktioniert das ĂŒber Generationen. Doch dass eine Familie volle 13 Generationen lang einen Betrieb aufrecht erhĂ€lt, ist fast unvorstellbar – im Prinzip. 5

Touristische Erneuerung ZeitgemĂ€sse Tourismusorganisationen verkaufen nicht einfach Erlebnisse und Emotionen. Vielmehr sind sie Dienstleister der marktfĂ€higen touristischen Unternehmen ihrer Region, helfen ihnen dabei, sich professionell zu positionieren, sich einzugliedern in Serviceketten und Angebotspakete sowie ihre MĂ€rkte zu erreichen und letztlich Buchungen auszulösen. Im Tessin, dessen Tourismus leidet, zeichnen sich derzeit zukunftstrĂ€chtige Destinationen ab – im Prinzip. 7

Wohin der Weg auch fĂŒhren könnte Die Fleischparadiese werden weniger: Restaurantbetriebe in Kombination mit Metzgereien gibt es immer seltener. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind vielfĂ€ltig. Doch wĂ€hrend die Metzgerei die Restaurant-Dienstleistung lĂ€ngst fĂŒr sich entdeckt hat, bieten Restaurants umgekehrt wenig. Matthias Nold

Zumindest in der Deutschschweiz gab es frĂŒher viele davon: Restaurants, die gleichzeitig auch eine Metzgerei fĂŒhrten. LegendĂ€re «Metzgete» wurden hier angeboten, fĂŒr Fleischliebhaber waren diese Orte ein Paradies. Dieser Zweig der Gastronomie stirbt immer mehr aus: Erbstreitigkeiten, fehlendes Interesse und Schwierigkeiten bei

der Nachfolgeregelung sind nur TeilgrĂŒnde. Immer strengere, gerade fĂŒr Gewerbebetriebe kaum mehr erfĂŒllbare Hygienevorschriften, die fĂŒr die Industrie gedacht sind, erschweren gerade den kleinen Metzgereien zunehmend das Leben. Dazu kommen geĂ€nderte KundenbedĂŒrfnisse: Fleisch kaufen viele eher im Einkaufszentrum statt beim

Metzger – und das Restaurant alleine kann die Metzgerei nicht tragen. WĂ€hrend jedoch die Metzger (ĂŒbrigens auch die BĂ€cker) das Restaurant wieder fĂŒr sich entdecken, zumindest als Take-away, ist dies umgekehrt kaum der Fall. Heute bieten Metzger fertige MittagsmenĂŒs zum Mitnehmen an. Oft zu Preisen, mit denen Restaurants nicht konkurrieren kön-

nen. Die wenigsten Restaurants bieten jedoch Fleisch, Brot oder GetrÀnke sozusagen als Take-away an. Das mag auch an der Struktur der LÀden liegen. Es ist einfacher, ein Tischchen in die Metzgerei zu stellen, als eine Theke ins Restaurant. Doch liesse sich mit ein paar Ideen hier vielleicht das eine oder andere Zusatz2 geschÀft generieren?

Der Gast ist König, heisst es bekannterweise. Und tatsÀchlich gibt es viele GasthÀuser, welche dem Namen «Gasthaus» die Ehre machen und die GÀste königlich willkommen heissen. Manche erzÀhlen gar, dass sie schon «Engel» beherbergt haben. Und anderen ist das alles Gerede. Gast, König, Engel, wie auch immer: Hauptsache, die Kasse stimmt. Wirte und Personal können sich auch an Genesis 18 orientieren. Da wird erzÀhlt, wie drei GÀste zu Abraham zu Besuch kommen und wie er sie bewirtet. Erst allmÀhlich merkt er, dass diese GÀste kein anderer als Gott selber sind. Mit grossem Zuvorkommen hat Abraham sich von der besten Seite gegeben und wird dementsprechend auch von den GÀsten gelobt und belohnt. Wer sich lieber an die Worte Jesu hÀlt, findet auch bei ihm die Art, dass er sich gerne einladen liess und weiterhin lÀsst, wenn er sagt: «Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan» (Mt 25,40.45). Martin Tanner, Diakon GastroSeelsorger Aargau wuerze@gastrojournal.ch

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Alt ist nicht gleich Abfall: alles, was Sie ĂŒber die Glasentsorgung wissen sollten. www.gastroprofessional.ch


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