GastroJournal 30/2015

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Nr. 30 | 23. Juli 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20649 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Neue Nationalmannschaft

Neue Professionalität

Philippe Haussener

Schweizer Kochkßnstler waren ßber Jahrzehnte Weltspitze. Umso mehr verstÜrte die Tatsache, dass in letzter Zeit Spitzenplätze ausblieben. Die Grßnde waren bald klar, doch Reaktionen liessen auf sich warten. Bis jetzt. 3

Vor 20 Jahren haben engagierte Schweizer Reiseleiterinnen und fachkundige Stadtfßhrer eine Vereinigung gegrßndet, die ASTG. Sie kann heuer nicht nur ein Jubiläum feiern, sondern auch einen eigenen Berufsbildungsgang. 7

Er hätte auch Banker bleiben kÜnnen. Doch Philippe Haussener entschied sich dafßr, das Potenzial Zßrichs in einer gastgewerblichen Nische zu entwickeln. 16

IN DIESER AUSGABE

Meister und Lehrling Das Ausbildungssystem fusst in den Stadtstaaten des Mittelalters und ist zum Fundament erfolgreicher Volkswirtschaften Westeuropas geworden: Bestandene Berufsleute, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben. Zwar drohte dieses duale Ausbildungssystem im Zuge internationaler Standardisierungen und teilweise lächerlicher Akademisierung unterzugehen. Doch zunehmend erkennen die politisch Verantwortlichen weltweit den Wert dieser Verbindung von praktischem Wissen und Theorie. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst von Schweizer Nachwuchskräften, die regelmässig an internationalen Wettbewerben glänzen – demnächst in Brasilien. 3

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WĂœRZBISSEN

Interessiert? Motiviert?

Gast und Koch Zum einen sind es interessierte und informierte Gäste, die aus verschiedensten Grßnden mehr oder weniger auf tierische Produkte verzichten und entsprechende, oft traditionsreiche Kßchen weltweit populär machen. Zum anderen sind es aber auch fachkundige und engagierte Kochprofis, welche die vegetarische oder vegane Kßche als Herausforderung betrachten und kreativ umsetzen. 5

Touristiker und Gastgeber

Die Grossen der Gastro-Branche testen derzeit verschiedene neue Zahlmethoden. Das Geld wollen sie nicht mehr physisch in Scheinen und MĂźnzen einziehen, sondern mittels neuer elektronischer oder digitaler Technologien. Marco Moser

Ăœber Jahrzehnte wurde Tourismusvermarktung als klassische Werbung und als Gästepflege interpretiert. Vorab das Internet hat nun Gast und Gastgeber so nahe zueinander gefĂźhrt, dass die Werbung neu zu definieren ist. Das St. Galler Modell tut dies praxisgerecht, aber die Touristiker tun sich schwer. 7 30 9 771422 137001

Das moderne Geld klimpert nicht, es piepst Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 befindet sich Europa in einem fiskalischen Experiment mit unbekanntem Ausgang. ELA-Notkredite, Kapitalverkehrskontrollen und Wechselkurse bestimmen seither das Wirtschaftsleben, Ă–konomen und Technokraten die Politik. Wo einst franzĂśsische Francs, Deutsche Mark, Ăśsterrei-

chische Schilling oder italienische Lira die Hand wechselten, tut es heute in 25 Ländern der Euro. Einst galten im alten Helvetien mehrere Dutzend verschiedene Währungen – gleichzeitig. Eine Reise war nur mit einem Umrechner mĂśglich, die Fahrt in den Postkutschen war dafĂźr lang genug. Noch vor der EinfĂźhrung solcher Währungen dien-

ten Edelmetalle oder Muscheln als geldwerte Mittel. Dabei ist eine Geldnote prima vista nichts wert, ausser das real vorhandene Papier und die Druckerfarbe darauf. Den Wert bestimmt der Empfänger, ob da nun die Zahl 100 drauf steht oder nicht. Idealerweise und normalerweise ist das der gleiche Wert, wie ihm der Geber beimisst. Denn

Geld schĂśpft seinen Wert aus dem Vertrauen – aus dem Vertrauen des Empfängers, dass er mit dem Papier mit der Zahl 100 drauf morgen eine entsprechende Leistung einkaufen kann. Ob dieses Vertrauen nun auf einem Blätz Papier beruht oder einer digitalen Signatur, ist zweitrangig – es ist nur eine 2 technische Entwicklung.

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‌ das sollten Mitarbeitende und auch Lernende in unseren Betrieben sein – und d’Schnupperstifte! Hast du auch schon NĂźsslisalat gerĂźstet? Aber sicher! Na dann, rĂźste mal. 20 Sekunden die KĂźche verlassen, und der arme NĂźssler endet im dampfend heissen Trog, doch Gott sei Dank: ohne Seife. Der unschuldige Blick verrät, der junge Mann musste in seinem Leben noch nie Salat rĂźsten, denn den kauft Mutti immer im Sack, gerĂźstet und gewaschen. Danach geht’s weiter zum Mittagstisch decken. Nach 40 Sets auf dem Tisch auflegen braucht der Gute erst einmal zehn Minuten Verschnaufpause – das war ein hartes StĂźck Arbeit. Ob er ins Schwitzen kommt, wenn er noch die Serviette und das Besteck eindeckt? Ja liebe Mamis und Papis – eine tolle Konsumgeneration Y habt ihr heranerzogen. Ich gehe zurĂźck zu unseren Lernenden und stelle mit grĂśsster Freude fest – es gibt sie noch, die Jungs und Mädels, die anpacken kĂśnnen! Michael Hauenstein Restaurant Sonne, Leuggern wuerze@gastrojournal.ch

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