Nr. 36 | 3. September 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20649 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Schreckbild des Jahres
Lehrmeister des Jahres
Petra Kreilos
Die Revision der Lebensmittelgesetzgebung war ein politischer Lichtblick: Die Regelungsdichte sank. Doch in der Umsetzung mittels Verordnung droht sich das Vorbild zum Schreckbild zu wandeln.
Mitte September werden sich in Zürich die wohl wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter des lebensmittelverarbeitenden Gewerbes treffen: Der Nachwuchs kürt die Lehrmeister des Jahres, bei den Köchen Adrian Furer. 7
Das Schweizer Gastgewerbe hat eine grosse, lebendige Tradition. Diese grosse Tradition spiegelt sich weitgehend in kleinen Häusern mit grossen Persönlichkeiten. 28
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IN DIESER AUSGABE
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Abnehmendes Engagement Mitte Oktober sind eidgenössische Wahlen. Jean-François Rime, bestandener Nationalrat für den Kanton Freiburg und Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes, ist dabei einer der wenigen verbliebenen traditionellen Parlamentarier: Rime steht mitten im wirtschaftlichen Leben und steht beispielhaft für das schweizerische Milizsystem. 3
WÜRZBISSEN
Alltag?
Wechselhafte Gastfreundschaft Der KMH-Tag ist vorbei, die Teilnehmenden können auf einen Anlass zurückblicken, der viele interessante Informationen und Kontakte bot. GastroJournal bilanziert beide Bereiche: mit einem Bilderbogen sowie zwei spannenden Beiträgen zum Thema Gastfreundschaft. 8&9
Zunehmende Herausforderung Die Politik lässt sich die Wirtschaftsförderung etwa mit der «neuen Regionalpolitik» jährlich Milliarden kosten. Aus Sicht von gewerblichen Betrieben kommt jedoch wenig an der wirtschaftlichen Basis an, wie unter anderem eine Studie im Auftrag von GastroSuisse ergeben hat. 11
Gleichbleibende Mindestlöhne Gemäss dem geltenden Langdesgesamtarbeitsvertrag (L-GAV) verhandeln die GAV-Parteien jährlich über die Mindestlöhne für das kommende Jahr. An den diesjährigen Verhandlungen wurde beschlossen, dass die Mindestlöhne für das kommende Jahr 2016 gleich wie im Vorjahr 2015 bleiben werden. 27
Kein Platz mehr an der Sonne Buchungsportale haben innerhalb weniger Jahre eine derart marktbeherrschende Position erworben, dass nur mehr Wettbewerbsbehörden gegen sie vorgehen können – oder kleine Hoteliers, die sich subversiv im Verborgenen gegen die Paritätsklausel wehren. Marco Moser
Das amerikanische Unternehmen Priceline ist weitgehend unbekannt – deren Marke Booking.com ist einiges bekannter. Sie leben beide von den Kommissionen, die Hotels für Buchungen über deren Internet-Portal bezahlen. Wie andere Unternehmen auch, stellen sie also nichts produktiv her, sondern verbinden einzig Angebot mit Nachfrage.
Umso mehr sind sie auf die Sicherung ihres Geschäftsmodells bedacht. Denn darin ist sich die Fachwelt einig: Die Entwicklung bei den OnlineBuchungsportalen ist noch lange nicht abgeschlossen. Mit Paritätsklauseln versuchen Booking.com & Co. für ihre eigenen Portale die besten Preise zu sichern, damit die Hotelgäste immer wieder über
sie buchen – und die Hotels entsprechend Kommissionen bezahlen. Der grösste Horror für ein Buchungsportal wäre, wenn potenzielle Gäste bei ihnen auf ein Hotel aufmerksam würden, aber anschliessend direkt beim Hotel buchen. Damit würde das Buchungsportal zu einem Werbeportal degradiert – kein nachhaltiges Geschäftsmodell.
Trotzdem oder gerade aus dieser Erkenntnis haben die einen Hotels – ungeachtet der vertraglichen Situation – begonnen, auf ihrer eigenen HotelHomepage die besten Preise anzubieten. Andere Hotels waren gar nie auf den Buchungsportalen zu finden, sondern nur direkt buchbar – ohne Kommission, dafür mit 2 besten Preisen.
Nach fundierter Gastronomieausbildung und einigen Jahren in der Branche zog es meinen Mann und mich im April dieses Jahres in die Ferne. Nicht mit Flugzeug, Auto oder Zug, sondern mit dem Fahrrad. Wir sind bereits einige Monate unterwegs und haben bis anhin mehrere tausend Kilometer abgestrampelt. Unser vorläufiges Ziel ist Perth in Australien. Wollen Sie mitreisen? Unsere Geschichten finden Sie auf unserer Website «pédaleurs». Unser Alltag? Ähm. Den gibt es nicht. Wir stehen zusammen mit der Sonne auf, kriechen aus dem Zelt und ziehen uns an. Schlafsack und Mätteli zusammenrollen, Zähne putzen, Heringe aus dem Boden ziehen, Zelt verpacken, Fahrrad beladen, Spanngurte festzurren. Los geht’s. Ob auf dem Campingplatz, wild im Wald auf einem Feldweg, in einem Hotel oder auch mal neben einer Tankstelle; Wo wir abends schlafen, ist alltäglich eine Überraschung. Luxus auf zwei Rädern? Davon nächste Woche mehr. Cynthia Cattin pédaleurs wuerze@gastrojournal.ch
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Merkblätter zu den Mindestlöhnen L-GAV für 2016 www.gastroprofessional.ch