Nr. 38 | 20. September 2012 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 22454 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Die richtigen Perlen
Die richtigen Lehren
Marco Viviani
Seit 1997 zeichnen Schweiz Tourismus, Hotelleriesuisse und GastroSuisse zusammen mit der Denkmalpflege hochstehende historische Bauten aus. Die Preisträger. 7
1985 hatten rund 12 Prozent der Jugendlichen eine kantonale Matur, 2010 waren es schon 20 Prozent. Der designierte Verantwortliche beim Bund ordnet diese Entwicklung ein. Die Lehren daraus. 11
Sechs Köche werden im Oktober im Berner Kursaal um den Titel «Goldener Koch» antreten. Unter ihnen Marco Viviani, im Alltag bei Dario Ranza tätig. 5
IN DIESER AUSGABE
Das starke Geschlecht
Heute mit
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An der Fachmesse ZAGG in Luzern haben verschiedene Wettbewerbe stattgefunden. Unter anderem mass sich der gastgewerbliche Nachwuchs an den Schweizer Meisterschaften. Der Wettbewerb ist die Qualifikation für die Berufsweltmeisterschaften, die 2013 in Leipzig stattfinden werden. Einmal mehr zeigten sich die Frauen in Luzern als starkes Geschlecht: Sie gewannen in Küche und Service die Titel. 3
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Nur geträumt?
Der vergessliche Bundesrat Der Bundesrat hält an der Diskriminierung des Gastgewerbes bei der Mehrwertsteuer fest und lehnt die GastroSuisse-Initiative «Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!» ab. Die Argumente sind teils widersprüchlich, teils erschreckend. Sie klingen nach Steuervogt und lassen die Landesregierung als vergesslich oder wankelmütig erscheinen: 2006 nämlich hatte der Bundesrat das Anliegen der Initiative zusammen mit dem Ständerat noch klar und deutlich befürwortet. 3
Der wütende Gemeinderat Im 19.Jahrhundert war die Schweizer Politik auf allen Ebenen mit Vertretern des Gastgewerbes durchsetzt. Im 20. Jahrhundert verschwand das Gastgewerbe weitgehend aus der Politik von Bund und Kantonen, doch blieb die Stimmes des Gewerbes wenigstens in den Gemeinden hörbar. In Zermatt zieht sich nun ein bestandener gastgewerblicher Unternehmer und Touristiker unter Protest aus dem Gemeinderat zurück. Das muss über den Walliser Tourismusort hinaus zu denken geben. 9
Hotels an der langen Leine Die Mäzene sind im Kommen – immer häufiger leisten sich die Reichsten ein Hotel sozusagen als Hobby. Ohne jegliche Ahnung von Hotellerie treten sie dann als Hoteliers auf. Eine Entwicklung, die neben guten auch viele sehr gefährliche Seiten hat. Matthias Nold
Man kennt das Bild von Samos und anderen Orten in Griechenland. Die ausgesetzten Hunde werden irgendwann wild und gehen gerne auch mal auf Nachtschwärmer los. Wer dann nicht schnell rennen kann, ist schlecht beraten. Was das mit Hotellerie zu tun hat? Immer häufiger halten sich die Superreichen ein Ho-
tel, statt sich einen Rembrandt an die Wand zu hängen. Das hat Vorteile: Das Hotel und seine Manager dürfen an der langen Leine gehen, müssen an sich keinen Gewinn erwirtschaften und können erst noch glänzen. Tourismusorganisationen hängen solche Betriebe gerne in ihre Schaufenster, tun so, als wären alle Hotels im Lande Luxus- und
Prunkobjekte. Ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt. Mäzenatentum hat aber auch einige Nachteile: Das Hotel mutiert zum reinen Liebhaber-Objekt. Verliert der Mäzen die Lust an Hotel statt Rembrandt, steht der Betrieb plötzlich ohne Grundlage da, verwildert langsam, besser gesagt, wirkt bald etwas heruntergekommen und verjagt
seine ehemals vornehme Klientel. Viele ehemalige Hotelpaläste auch und nicht zuletzt in der Schweiz zeugen bis heute davon. Allerdings: Nicht alles, was fünf Sterne führt oder im Luxus-Segment angesiedelt ist, bedeutet automatisch Mäzenatentum, wie unter anderem gut geführte Familienbetriebe 2 beweisen.
Ich las, ganz gefesselt, die spannenden Hintergrund-Informationen in der grössten Schweizer Zeitung für Gastronomie und Hotellerie und spürte, dass dieses von Menschen und authentischen Produkten geprägte Gewerbe, trotz momentaner wirtschaftlicher Schwierigkeiten, eine Überzeugung ausstrahlt, die den letzten Zweifler an seinen eigenen Fähigkeiten und der Einzigartigkeit unseres Landes zum Optimisten macht. War es die Hotel Revue oder das GastroJournal? – Nein, es war die «Hotel- und Gastro News – MySwitzerland», ein neues, starkes Blatt, gediegen und pfiffig gestylt und mit einer Glaubwürdigkeit, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichwertig berührt und zu süchtigen Lesern macht. War dies der Beginn einer gemeinsamen und erfolgreichen Zukunft unserer Berufsverbände, die von nun an ihre Energie und Mittel nur noch für gemeinsame Ziele einsetzen wollen? Ich glaube an diesen Traum! Felix Dietrich Waldhaus Sils wuerze@gastrojournal.ch
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