GastroJournal 38/2013

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Nr. 38 | 19. September 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Das Gesetz

Das Denkmal

RenĂŠ Wanner

Bei der Revision des Lebensmittelgesetzes hat Bundesbern die Anliegen der kleingewerblichen Gastronomie weitgehend aufgenommen. 3

Der Schweizer Zweig des Internationalen Rates fßr Denkmalpflege zeichnet jährlich historisch wertvolle und gepflegte Hotels und Restaurants aus. Zur diesjährigen Verleihung ein Interview mit Jurymitgliedern. 7

In den Wirren der Prohibition wurde in der Schweiz unter anderem Absinth verboten. Die Spezialität ist inzwischen wieder erlaubt und erlebt eine Renaissance. 20

IN DIESER AUSGABE

Gastronomische Jungtalente

Heute mit

107

Am Montag haben in ZĂźrich zehn gastronomische Jungtalente ihr KĂśnnen gezeigt: Neun Männer und eine Frau sind zum Final des dritten Marmite Youngster angetreten. Passend zum Thema ÂŤSĂźdtirol – von alpin bis mediterranÂť haben die zehn Finalisten jeweils eine Vor-, Hauptspeise oder ein Dessert kreiert. Wer am Ende gewonnen hat, und den amtierenden Sieger Marco BĂśhler ablĂśst, zeigt sich erst an der Preisverleihung am 2. Dezember 2013 in ZĂźrich. Bis dahin gibt es erste Impressionen des Jungkoch-Wettbewerbs. 3

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Teil 3 von 4: Von alten Werten

Regionale Spezialitäten Unter der Affiche Genuss laufen zurzeit einmal mehr schweizweit Kampagnen fßr Regionalprodukte. Diese Wertschätzung ist erfreulich, doch droht in solchen Hochglanzwochen Grundsätzliches unterzugehen: namentlich der grosse Aufwand und die grosse Befriedigung seitens von Produzenten und Gastronomen, wenn lokale Spezialitäten ßbers ganze Jahr auf die Teller kommen. Ein Beispiel aus der Praxis. 5

Politische Kapriolen Anfang Jahr hatte der Bundesrat dem VBS den Auftrag gegeben, bis Ende Juni ein Leistungssportkonzept vorzulegen. Dieses sollte die Grundlagen schaffen, um ein nationales Schneesportzentrum zu evaluieren. Inzwischen liegt zwar kein solches Konzept vor, doch das VBS hat dennoch ganze Talschaften dazu getrieben, sich um ein ohnehin fragwĂźrdiges Schneesportzentrum zu bewerben. 10

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Der langsame Ausverkauf der Heimat Weltweit gesehen sei die Schweiz eine Rundungsdifferenz, sagt Schweiz Tourismus Direktor JĂźrg Schmid. Und weltweit sind GĂźnstig-Preise, um nicht zu sagen Billig-Preise, und Aktionen immer wichtiger. Eine Entwicklung, die gerade mit Blick aufs Gastgewerbe nachdenklich stimmt. Matthias Nold

Der Ausverkauf hatte einst eine wichtige Funktion: Er leerte die Lager der Modehäuser. Wer gewillt war in der nächsten Saison letztjährige Kleider zu tragen, kam mittels Ausverkauf zu gßnstigeren Kleidungsstßcken. Dann kam die Rezession der 1990er Jahre und mit ihr der Slogan Aufschwung beginnt im Kopf. Bald darauf begann die

Geiz ist geil-Mentalität aus Deutschland um sich zu greifen. Damals, Anfang der Nullerjahre, hiess es insbesondere im Schweizer Tourismus noch, man halte die Preise hoch. Unterdessen heisst der Ausverkauf Sale und ist längst als Sonderangebot, Best Price oder Top Angebote auch im Schweizer Tourismus angekommen. Tatsächlich kann

sich selbst die Schweiz gewissen Entwicklungen kaum entziehen. Billiger ist besser gilt unterdessen mindestens in der westlichen Welt als Grundsatz; Schnäppchen sind nicht mehr Ausdruck von Armen-Mentalität, sondern gesellschaftlich akzeptiert, wenn nicht sogar geachtet. Dass billiger auch immer weniger Qualität bedeutet, geht dabei vÜllig ver-

gessen. Und wer Qualität produziert, wie die Schweizer Hotels, kommt frßher oder später auf die Idee seine Produkte so teuer zu verkaufen, dass er sie später mit 30, 40 oder gar 50 Prozent Rabatt immer noch gewinnbringend abstossen kann. Es dßrfte nicht mehr lange dauern, bis der Ausverkauf auch in den Restaurants 2 ankommt.

‌ Geschichten Ăźber uns ergehen lassen? Wäre es denn nicht strebenswerter, sich wieder auf die alten Werte zu besinnen und zum Beispiel die Familien wieder in unser wunderschĂśnes Berner Oberland zu locken? Schweizerische Kost, gute Alpenluft, viele Outdoor-MĂśglichkeiten, nett zu Kindern sein, die Gäste ein, zwei Wochen beherbergen und gar Sorge tragen zu ihnen? Klingt schon komisch, aber unsere älteren Generationen haben so ihre Hotels und Restaurants gefĂźllt und haben genau so ihr Geld verdient. Nichts da von Massentourismus aus den grossen Bussen, schnell 150 Leute reinlassen, Essen und Trinken zu Pauschalpreis und 45 Minuten später sind sie wieder weg‌ Nein, da war der Beizer noch Gastgeber und das Servicepersonal hatte sogar noch beratende Funktionen. Am Schluss dann individuell abgerechnet und noch Trinkgeld verdient! KĂśnnte sein, dass damals praktisch jeder Gast mit einem guten GefĂźhl die Schweiz verliess‌ Mänel Herren highlife, Interlaken wuerze@gastrojournal.ch

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