Nr. 39 | 27. September 2012 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 22454 Ex., WEMF AZA 8046 ZĂźrich Offizielle Wochenzeitung fĂźr Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
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Svea Meyer
Eine Sicht von aussen wollen private Essensliebhaber, die ßber Restaurants bloggen, den Gästen wie auch Gastgebern bieten. Eine Degustationsgeschichte. 3
Historische Hotelbetriebe fordern Pflege und Investitionen. Seit Ăźber hundert Jahren sorgt sich Familie BischlerHummel um das Hotel Drachenburg & Waaghaus AG im thurgauischen Gottlieben. Eine Familiengeschichte. 7
Ăœber 30 verschiedene Kaffeesorten bieten Svea Meyer und Orlando Caeiro Fernando ihren Gästen im ÂŤKaffeeKlatschÂť in Davos an. Eine Erfolgsgeschichte. 5
IN DIESER AUSGABE
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Von Spiegelgefechten und Durchstechereien Die Diskussion rund um warme und kalte Betten kaschiert die Wirklichkeiten und beunruhigenden Zusammenhänge in den Tourismusgebieten. Denn seit jeher kommen viele Kräfte im Tourismus von dritter Seite. Liebhaberei, Werterhaltung und Steueroptimierungen sind da nur einige Faktoren, die am Ende den Markt versagen lassen. 9
WĂœRZBISSEN
Mamma Mia
Von zu kalt oder zu warm Die richtige Trinktemperatur bei Weinen ist eine Wissenschaft fßr sich, denn sie verändert ihren Geschmack. Hat der Barrique beispielsweise eine zu niedrige Temperatur, so schmeckt und riecht er oftmals nach Eichenaromen. Ist er wiederum zu kalt, wird die Säure noch stärker betont. Tipps zur richtigen Temperierung. 12
Von Politikern und Gastgebern Ein politisches und gastgewerbliches Stelldichein ist der traditionelle Parlamentarier-ApĂŠro von GastroSuisse. Im Zelt auf dem Berner Waisenhausplatz haben sich wiederum zahlreiche Bundespolitiker zum Debattieren und Fondue-Essen eingefunden. Ein RĂźckblick in Bildern. 20
Von brennenden Themen an der Präko An der ersten Präsidentenkonferenz in der neuen Legislaturperiode war das Programm mit Themen wie L-Bewilligung, L-GAV, Mehrwertsteuer und Messen gut befrachtet. Zudem gabe es eine Neuerung: Best Practise: Ideen aus Kantonen fßr Kantone. Den Auftakt machten die Kantone Bern, Aargau, Nidwalden sowie Basel-Stadt. 21
Ende Feuer nicht absehbar Die Stimmbeteiligung war mit Ăźber 42 Prozent relativ hoch, das Abstimmungsresultat liess an Deutlichkeit nichts zu wĂźnschen Ăźbrig: Zwei Drittel der Stimmenden haben die Initiative der Lungenliga abgelehnt. Damit kann das Gastgewerbe aber nicht zur Tagesordnung Ăźbergehen. Peter Grunder
Das wuchtige Nein des Souveräns zur Initiative der Lungenliga ist fßr den Schweizerischen Gewerbeverband ein Sieg der Vernunft. Einen Volksentscheid im Sinne der Hotelunternehmer bilanziert Hotelleriesuisse, ein Signal gegen eine ausufernde Verbotsgesellschaft sieht Economiesuisse. Die bßrgerlichen Parteien sind demgegenßber
erstaunlich zurßckhaltend. Nur der Freisinn äussert sich prominent und spricht von einem starken Zeichen des Stimmvolks gegen Verbote und Zwängerei. Diese unterschiedlichen Reaktionen verdeutlichen die Position von GastroSuisse in der seit Jahren härter werdenden Prohibitions- und Regulierungsdebatte: Die Politik gibt
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zwar von Fall zu Fall Flankenschutz, verteidigt aber in ihrer Angst vor einem stimmenfressenden Zeitgeist nicht konsequent freiheitliches Gedankengut. Die Wirtschaft wiederum will zwar liberale Ordnungen, mag sich aber finanziell und ideell nicht zu weit hinauslehnen, wenn doch eigentlich fast nur das Gastgewerbe betroffen ist.
Der Erfolg gehĂśrt insofern vorab GastroSuisse: Es war mutig und ehrlich, den Menschen zu sagen, man wolle als Gastgeber fĂźr alle da sein. Es war mutig und ehrlich, ins Feld zu fĂźhren, man tue sich schwer, kaum zwei Jahre nach einer Regelung erneut umstellen zu mĂźssen. Die Menschen haben gehĂśrt und verstanden. Grossartig. Merci.
Man stelle sich vor: zwei toskanische Frauen in NiedergĂśsgen. FĂźr zehn Tage sind sie die Stars in der KĂźche. Mit einem vollbepackten Auto kommen sie an. Ein bisschen unsicher und mit Herzklopfen begrĂźssen sie die KĂźchenmannschaft, die ebenfalls ein wenig skeptisch schaut. Italienisch spricht keiner. Mit der gemeinsamen Liebe zum Kochen werden diese Menschen aber Freunde fĂźrs Leben. Es ist eine Freude, den Frauen zuzuschauen, wie sie liebevoll ihre Produkte verarbeiten und wie sie mit funkelnden Augen den Gästen die Gerichte erklären. Ăœberall wird gelacht und mit Händen und FĂźssen gesprochen. Der Spass, den wir manchmal bei der Arbeit vergessen, ist plĂśtzlich wieder da. Wir haben in den letzten Tagen begriffen, dass die Grenzen viel kleiner sind, als man denkt, und dass die Sprache nur zweitrangig ist, wenn man das Herz am rechten Fleck hat. Jacqueline Thommen Restaurant Schmiedstube wuerze@gastrojournal.ch
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