GastroJournal 39/2017

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Nr. 39 | 28. September 2017 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20 520 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Volksinitiative

Volksbewegung

Felix Suhner

Weil die Politik nichts gegen die Hochpreisinsel Schweiz unternehmen will, lancierte GastroSuisse mit einer breiten Allianz eine Volksinitiative. Sie kommt zustande, braucht aber nach wie vor Unterstützung. 3

Ausgehend von der Westschweiz und der Landwirtschaft erfasste die herbstliche «Genusswoche» mit den Jahren das ganze Land und viele Branchen: 2017 waren rund 500 000 Gäste an 633 Anlässen. 5

Felix Suhner ist der Gegenbeweis zur bequemen Behauptung, die Schweizer Hotellerie habe im ländlichen Raum keine Chance. ­Bequem war Suhners Weg aber nie. 7

POLITIK

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Schwieriges Mise en Place der Politik Am letzten Wochenende kam politisch viel zusammen: Ein Volksentscheid mit weitreichenden Folgen auch fürs Gastgewerbe sowie die Herbstsession der eidgenössischen Räte, die ebenfalls Konsequenzen hat. Das Gastgewerbe ist einmal mehr besonders betroffen: In Sachen Mehrwertsteuer ergeben sich per Anfang 2018 Änderungen beim Abrechnen. Und an der Lohnfront herrscht grundsätzliche Unsicherheit, wie sich aus Äusserungen des Bundesrates ergibt. 3 RESTAURATION

Besseres Mise en Place beim Kaffee Kaffee ist und bleibt ein gastgewerblicher Anker. Wie der Branchenspiegel von GastroSuisse seit Jahren ausweist, betrifft rund ein Drittel aller Getränkebestellungen Kaffee samt Tee und Milchgetränken. Nachdem im späten 20. Jahrhundert die Qualität der Zubereitung explodiert ist, steht inzwischen die Ausweitung und Perfektionierung der Zubereitungsarten im Fokus. 5 AUSBILDUNG

Klareres Mise en Place der Ausbildung 1995 verursachten das Binnenmarktgesetz und die Mehrwertsteuer im Gastgewerbe eine tiefgreifende Veränderung. Unter anderem fiel vielerorts der Patentzwang, was tendenziell mehr Restaurants und weniger Qualität bedeutete. Die Branchenorganisationen als Träger der Ausbildungen reagierten mit Professionalisierung. Das Resultat ist unter anderem G1 bis G3 – und jetzt kommt die Digitalisierung. 15

Attualmente in questa edizione:

Rapporti in italiano a pagina 16

AMUSE-BOUCHE

Sie fürchten das Gastgewerbe

Zum Glück des Lernens zwingen Bildung ist einer der wenigen Rohstoffe, über welche die Schweiz verfügt. Und Bildung wird ­immer wichtiger. Den Wandel hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft erleichtert das lebensbegleitende Lernen – und bietet das notwendige Rüstzeug für die künftigen Herausforderungen. Marco Moser

Einige Deutschschweizer Kantone schafften einst den Zwang zum Wirtepatent ab. Andere hielten daran fest. Aus liberaler Sicht macht es Sinn, Markthürden abzubauen, was die Gegner des Wirtepatents oft als Argument ins Feld führen. Doch je tiefer das vorausgesetzte Wissen für einen Markteintritt

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ist, desto mehr Leute schaffen es über die Hürde. Offene Märkte stehen allen offen. Doch aus liberaler Sicht ist es ebenso zu begrüssen, dass jene wieder aus dem Markt austreten, die nicht überlebensfähig sind. Allgemein absurd ist es, Wissen als Hürde zu interpretieren. Denn Wissen ist

Befähigung, und angewandtes Wissen hilft, den Markt besser zu verstehen: weg vom Herdentrieb «Ich mache, was die Konkurrenz macht» hin zum Agieren «Mein Angebot richtet sich nach dem, was meine Kunden wünschen». Die 15 gastronomischen Bildungszentren in der Schweiz bieten deshalb mehr als nur

die ehemaligen und aktuellen Wirtekurse an. Sie richten sich nach dem Markt, in dem Insekten und Molekulares ebenso thematisiert werden wie digitale Medien und Bewertungsportale. Doch auch wenn der Nutzen der Weiterbildung unbestritten ist, allein es fehle die Zeit dafür – wirklich? 2

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Das Gastgewerbe hat zwar ein politisches Bewusstsein. Doch dieses ist im wahrsten Sinne des Wortes lokal. Wird es national, tun wir uns schwer: Weil wir keine Zeit haben, weil es mühsam ist, weil die in Bern sowieso tun, was sie wollen. Das ist denen in Bern freilich ganz recht, denn sie fürchten das Gast­ gewerbe – eben weil es lokal ist und unheimlich mächtig wäre, erwachte es politisch. Bei der Mehrwertsteuerinitiative hatten wir angedeutet, was auf nationaler Ebene möglich ist. Und bei der Fair-Preis-Initiative haben wir jetzt erneut die Chance. Die Politik wird uns nicht helfen – helfen wir uns selbst? Peter Grunder

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Eidg. Volksinitiative

STOP DER HOCHPREISINSEL

FÜR

FAIRE PREISE

www.fair-preis-initiative.ch siehe Seiten 1, 2, 16


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