Nr. 39 | 26. September 2013 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 21902 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Gleiche Regeln für alle
Gastgeber für alle
Martin Berthod
Wer als ausländischer Arbeitgeber in der Schweiz Leute beschäftigt, hat sich an die hiesigen Arbeitsbedingungen zu halten – natürlich auch im Gastgewerbe. 3
Das Politfondue, zu dem GastroSuisse jeweils während der Herbstsession in ein gemütliches Zelt vor dem Bundeshaus lädt, ist bei Politik und Verwaltung beliebt – und entwickelt sich sozusagen zum nationalen Stammtisch. 10
Der Kurverein St. Moritz ist eine touristische Instituition, Martin Berthod verkörpert sie. Nun wird der Kurverein in die Gemeinde integriert. Eine Einschätzung. 9
IN DIESER AUSGABE
Alkoholgesetz: Haar in der Suppe
Heute mit
105
Die laufende Revision der Alkoholgesetzgebung verläuft in weiten Teilen erfreulich: Bundesbern schneidet hier viele alte Zöpfe ab und regelt weit zurückhaltender als bisher. In einem Punkt jedoch beharren Regierung und Parlament: Die Testkäufe müssen partout bleiben. Das ist einerseits erstaunlich, weil das Bundesgericht diese Testkäufe für illegal erklärt hat und die Revision als Umweg dient, um eine fragwürdige gesetzliche Grundlage für die Testkäufe zu schaffen. Andererseits und vor allem ist das Gastgewerbe hinsichtlich verträglichem Umgang mit Alkohol weniger das Problem als die Lösung.
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Teil 4 von 4: Von der Qualität
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Berufsbildung: noch mit Wasser kochen Berufsbildungen sind einem ständigen Wandel unterworfen: Zentrale Anforderungen verändern sich meist schleichend, andere Kompetenzen mitunter rasend, treibende Kräfte sind in der Regel technische und gesellschaftliche Entwicklungen. Ein Ausdruck des Wandels ist der Kochberuf: Die Lernenden haben diesen Sommer die neue Ausbildung zum Koch 2010 abgeschlossen. 5
China: neuer Wein, neue Schläuche Während Jahrzehnten waren die Deutschen unbestrittene Reiseweltmeister. Doch im letzten Jahr haben sich erstmals chinesische Reisende an die Spitze gesetzt – und werden diese kaum mehr abgeben. Doch noch viel weniger, als es den deutschen Gast an sich gibt, kann man vom typischen chinesischen Gast sprechen. Indessen sind Annäherungen möglich und nötig. 7
Zuhören und hinsehen statt umlenken wollen Marketing versucht häufig, mit immer lauterem Geschrei auf sich aufmerksam zu machen und damit nicht zuletzt die Reiseströme zu lenken. Wieviel Gäste das wirklich bringt, darf bezweifelt werden – auch wenn es wichtig bleibt, auf sich aufmerksam zu machen.
Matthias Nold
Das Phänomen lässt sich bis in die Urzeit zurück verfolgen: Zuerst begannen die Menschen zu reisen, meist um Handel zu treiben. Entlang der Reisewege entstanden dann gastgewerbliche Betriebe, Herbergen und Raststätten. Der Tourismus war erfunden. Später, mit der Romantik, kam ein neues Phänomen hinzu: Nicht mehr nur Verkehrsströme ent-
schieden darüber, wo Reisende übernachten wollten, sondern auch Naturschönheiten in der Nähe. Die Reisenden der damaligen Zeit waren reich, sie brauchten nicht zu arbeiten, hatten schier ständig Ferien. So entstand die moderne Wiege des Tourismus, St. Moritz, nahe einem der damals wichtigen Verkehrswege gen Italien. Unter anderem der
Schönheit wegen blieben sie gerne in St. Moritz und Umgebung. Der moderne Tourist war geboren. Kurz darauf bekamen auch Angestellte Ferien und begannen zu reisen – auch sie den üblichen Routen entlang. Allerdings, die Routen veränderten sich und verändern sich noch immer. Und mit ihnen die touristische Nachfrage. Dass das möglichst laute
Schreien des Marketings oft nur wenig hilft, dürfte hierzulande spätestens seit dem Ausbau der Gotthard-Autobahn hinlänglich bekannt sein: Die Restaurants und Hotels entlang der ehemaligen Passstrasse darben bis heute. Der Weg aus dem Dilemma: zuhören statt ständiger lauterer neuer Angebote, sagt Pietro Beritelli. 2
… und immer wieder gerne kam. Alles war noch persönlicher und nachhaltiger. Genau diese Nachhaltigkeit sollten wir wieder anstreben und Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dies wieder zu erreichen. Wer weiss, vielleicht könnte man die Entwicklung vom Ausverkauf der Heimat wieder ein bisschen rückgängig machen. Vielleicht hätten die Nachkommen unserer Hotel- und Restaurantbetreiber wieder mehr Lust, ihre elterlichen Betriebe zu übernehmen. Qualität wieder klar vor Quantität setzen, unsere Stärken verkaufen statt uns nach den Spielregeln der Pauschaltourismusmafia zu verbiegen und die «Faust im Hosesack» zu machen! Wie damals braucht es einen «Winkelried», der die Lanzen bricht, um wieder etwas entstehen zu lassen, das der Gastronomie und jedem einzelnen wieder mehr Spass machen würde. Und dieser Spass würde sicherlich auch wieder einen besseren Verdienst bedeuten. Mänel Herren highlife, Interlaken wuerze@gastrojournal.ch
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