GastroJournal 48/2015

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Nr. 48 | 26. November 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20649 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse

Airbnb

Gastroconsult

Oswald Sprecher

Das Gastgewerbe erlebt tagtäglich, wie die globale Vernetzung die Branche durchschüttelt. So im Bereich privater Beherbergungsangebote, die auch in der Schweiz buchstäblich explodieren. Ein Weckruf. 7

Gastroconsult, das kompetente und breit verankerte Treuhandunternehmen von GastroSuisse, lädt in den Regionen regelmässig zu hochkarätigen Veranstaltungen. So zuletzt im Aargauischen und Bernischen. Ein Rückblick. 14

Volle 50 Jahre bewirten Trudy und Oswald Sprecher bereits ihre Gäste, die Familie ist in 6. Generation seit 1875 Gastgeberin im Landgasthof Tamina. Eine Legende. 20

IN DIESER AUSGABE

Sehen und gesehen werden Alle zwei Jahre wandern die Gedanken vieler Schweizer Gastroprofis nach Basel, an die Igeho. Man geht dorthin, um zu sehen und gesehen zu werden, um sich zu treffen und auszutauschen – und um zu schauen, was es Neues und Interessantes gibt in dieser vielfältigen und dynamischen Branche. Ein Augenschein und einige besondere Einblicke. 3, 5, 18, 19

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WÜRZBISSEN

Fortschritt

Handeln und nachdenken Der moderne Tourismus wurde um die Wende zum 18. Jahrhundert nicht zuletzt in der Schweiz erfunden. Ebenfalls in der Schweiz entstand ein paar Generationen später die Wissenschaft dazu: Vor bald 75 Jahren kam es an den Universitäten von Bern und St. Gallen zur Gründung von Tourismusinstituten. Inzwischen ist die Tourismuswissenschaft in der Schweiz breit etabliert, aber wenig beachtet. Eine Lagebeurteilung. 3

Machen und messen Gastgewerbliche und touristische Unternehmen sind in der Schweiz dermassen vielfältig und klein strukturiert, dass Verallgemeinerungen schwerfallen und die Branche kaum unter einen Hut zu bringen ist. Das macht es nicht nur anspruchsvoll, gemeinsamen politischen Druck aufzubauen, sondern auch, ein gutes statistisches Abbild zu erstellen. So hat sich der Bund denn auch weitgehend aus der entsprechenden Verantwortung gestohlen. Mit dem Satellitenkonto jedoch liefert er eindrückliche und beunruhigende Daten. Ein Schreckensbild. 9

In Gallien liegen Ursprung und Zukunft Freudig wollte GastroJournal über eine grandiose Kochmethode aus Frankreich berichten. Das war vor den schrecklichen Ereignissen in Paris. Doch Paris hat es verdient, nach einer Zeit der Trauer für seine Leistungen zur Genusssteigerung ins Rampenlicht zu gelangen. So sei es nun. Marco Moser

Im Jahre 1910 kreierte der Konditor Louis Durand die Süssspeise Paris-Brest. Der Mandel-Windbeutel-Teig mit einer Pralin-Mousseline-Crème als Füllung gilt als Kalorienbombe. So wie bei Paris-Brest enthalten viele Rezepte der klassischen Küche eine hohe Zahl an Kalorien. Entsprechend fallen diese aus der heutigen Zeit, in welcher der

eigene Körperkult religiöse Züge annimmt und die Gäste die Kalorienzufuhr akribisch nachverfolgen. Dem wollte sich der 3-SterneKoch Yannick Alléno aus Paris nicht ergeben. Während die Kollegen die schweren Saucen durch kurze Jus oder Aufgüsse ersetzen, suchte er nach einer Methode, wie er die neuen ernährungstechnischen Er-

kenntnisse, die Bedürfnisse der Kunden sowie seinen Anspruch als Koch nach grösster Geschmackskonzentration zusammenfügen kann. Entstanden ist ein neuer Prozessablauf für die Saucenherstellung. Mit bewährten Methoden aus verschiedenen Bereichen der Lebensmitteltechnologie und mithilfe der klassischen Küchengeräte kann er

heute eine Sauce herstellen, die geschmacklichen und ernährungstechnischen Ansprüchen genügt. In einem Buch hat er seine teilweise wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengefasst. Allénos Verdienste um die Sauce als das Herzstück der Speisen hat ihm gar den Titel «Koch des Jahres 2015» ein2 gebracht.

«Dass Nenad Mlinarevic lieber am Rigi Kräuter sammelt und mit kleinen Produzenten dealt, verblüfft und imponiert», schreibt Gault Millau zum Koch des Jahres 2016. Im Tages-Anzeiger stand: «Nenad Mlinarevic setzt regionale Produkte ins Zentrum.» Das ist ein Ergebnis, das mich freut, zu dem ich Nenad Mlinarevic gratuliere – und auf das ich lange gewartet habe. 1995 (vor zwanzig Jahren!) war in einer Branchenzeitung über das Ökohotel des Jahres zu lesen: «Küchenchef Hans Peter Duss achtet beim Einkauf auf regionale und biologische Produkte. Er bezieht nur Bio-KAG-Fleisch aus tier- und umweltgerechter Aufzucht von regionalen Bauern. Zum Kochen verwendet er Biowein. Mehl für Brot und Gipfeli kommt täglich aus der eigenen Mühle – gemahlen aus Weizen von Biobauer Andrea Hämmerle im nahen Domleschg.» Kein Gastrokritiker fand damals den Weg in diese Küche. Aber: Was lange währt, wird endlich gut. Und dafür bekommt auch Gault Millau 18 Punkte ... Urs Bangerter, Horgen wuerze@gastrojournal.ch

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