Nr. 51/52 | 17. Dezember 2015 Preis: CHF 4.30 www.gastrojournal.ch Abo-Service: Tel. +41 (0)44 377 53 05 Auflage: 20736 Ex., WEMF AZA 8046 Zürich Offizielle Wochenzeitung für Restauration, Hotellerie und Tourismus von GastroSuisse
Benoît Violier
Google Handy
Ueli Stückelberger
Hinsichtlich Kochkunst gibt es viele Ranglisten. Von staatlicher französischer Seite kommt nun eine neue, die wissenschaftliche Massstäbe beansprucht. Zuoberst steht mit Benoît Violier ein Franzose, der in der Schweiz am Werk ist. 2
Im kommenden Jahr dürften erstmals mehr als die Hälfte aller Hotelbuchungen weltweit per Internet erfolgen, und bis in wenigen Jahren wird bei praktisch allen entsprechenden Buchungen das Handy zum Zuge kommen. 7
Als Direktor von Seilbahnen Schweiz steht Ueli Stückelberger stellvertretend für eine Branche, die vor einer schwierigen Saison und einer ungewissen Zukunft steht. 9
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IN DIESER AUSGABE
Mehr Nähe im Restaurant Das Gastgewerbe ist der soziale Ort schlechthin: Hier trifft man sich, hier sitzt man zusammen und geniesst gemeinsam die schönen und sinnlichen Dinge des Lebens. Angesichts all der politischen und geschäftlichen Hindernisse, die dem Gastgewerbe im Wege stehen, gehen solch einmalige Qualitäten des Gastgewerbes zu oft vergessen. GastroJournal hat Betriebe gefunden, die diese Qualitäten in der Weihnachtszeit in besonderer Weise feiern. 3
WÜRZBISSEN
Im Bergrestaurant
Mehr Nähe zum Lieferanten Die Nähe zwischen Produkt und gastgewerblicher Verarbeitung war früher gross und klar: Landwirtschaftsbetriebe oder Metzgereien gehörten weiland oft zu Restaurants. Mit der Industrialisierung und Globalisierung jedoch vergrösserte sich die Distanz bis zur völligen Anonymität – der bürokratisierte Hygiene- oder Deklarationswahn ist auch eine Folge davon. GastroJournal hat ein Unternehmen gesucht und gefunden, das die traditionelle Nähe zeitgemäss lebt. 5
Mehr Nähe zum Hotelgast Innert weniger Jahre haben die Beherberger die Hoheit über die Buchungen weitgehend verloren. Inzwischen ist es teilweise soweit, dass Interessierte vor Ort nicht mehr buchen können, sondern an Buchungsportale mit ihren meist unverschämten Vertrags- und Kommissionbedingungen verwiesen werden. Der europäische Branchenverband Hotrec lanciert nun eine Kampagne, die sich für die Direktbuchung stark macht. 7
Junge Dame im besten Alter Führungskräfte. Weiblich. Frauenpower. Nicht 08/15, sondern 08/16 – Ein bisschen schräg. Ein wenig schrill. Das GastroForum für die Frau feiert sein 30-Jahr-Jubiläum und ist so frisch und lebendig wie noch selten – in der Deutschschweiz wie in der Westschweiz. Marco Moser
In einer Zeit voller Gleichberechtigung und Geschlechterneutralität wirkt ein Forum nur für ein spezifisches Geschlecht beinahe wie ein Anachronismus: das GastroForum für die Frau – ein Forum, ausgerichtet auf die Frau – könnte man(n) meinen. Doch weit gefehlt. Zwar erfreuen sich auch andernorts geschlechter-getrennte Angebo-
te von Schule über Sportvereine bis hin zu Führungszirkeln grosser Beliebtheit. Sie alle betonen nicht den Unterschied zum anderen Geschlecht, sondern vielmehr die Gleichheit untereinander. Doch das GastroForum für die Frau ist eben genau keine Gender-Veranstaltung, es ist viel mehr Gastro als Frau – von Profis für Profis.
Das kommt nicht zuletzt von einer ähnlichen Rolle im Betrieb, die die Frauen innehaben: Historisch bedingt, mittlerweile aufgeweicht, doch weiterhin in der Mehrheit sind die Frauen vorne beim Gast, weniger in der Küche. «Für weibliche Führungskräfte» hat das GastroForum 1987 seinen Namen erhalten, ursprünglich gar zweisprachig.
Seit 1990 feiern die Westschweizer Damen ihr eigenes Forum, nächstes Jahr vom 17. bis 20. Januar. 1996 hat das GastroForum bereits die Pubertät überstanden und mithilfe Zita Langensteins ist es zu einer selbständigen Frau herangewachsen. Und so wünscht auch man(n) sich: «Let it be. Alles wird 2 gut.»
Mit meinem Sohn bin ich öfters im Winter beim Skifahren. Kürzlich genossen wir auf einer Restaurant-Terrasse unser feines Mittagsmenü. Am Nebentisch sassen zwei Familien und tranken Cola und Bier. Dann packte die Mutter diverse Speisen aus dem Rucksack, obwohl unmissverständlich und zweisprachig angeschrieben «NO PICKNICK» stand. Ein paar Minuten später gruben alle ihre Handys aus den Hosentaschen und begannen zu gamen und zu simslen. Nur die beiden Frauen unterhielten sich noch über die ach so teure Schweizer Hotellerie. Wenn man bedenkt, dass die Handygebühren am Nebentisch pro Monat wohl 500 Franken übersteigen und man damit drei Mal pro Monat ein feines Menü für 20 Franken geniessen könnte, dann gibt mir das zu denken. Im Gespräch mit meinem Sohn hatte dieser dann auch die einzig richtige Antwort: Papi, nicht aufregen, die schöne Aussicht und das feine Essen geniessen. Genau das machten wir dann auch! Bruno Lustenberger Hotel Krone, Aarburg wuerze@gastrojournal.ch
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Tee – die Zubereitung ist eine Wissenschaft für sich. www.gastroprofessional.ch