Tamara Geyerhofer
WARSCHENECK RETTEN!
ULRIKE SCHWARZ
GLEICHER LOHN!
Die Bioregion Mühlviertel ist ein Gegenpool zum TTIP, meint Ulrike Schwarz. Ein oö.planet-Tischgespräch mit der Grünen Landtagskandididatin über Wachsen und Schrumpfen und das Gesundheitswesen. Seite 5
Der Equal-Pay-Day markiert die Grenze bis wann Frauen quasi gratis arbeiten. Heuer fällt er auf den 31. März. Mehr über die Grünen Initiativen auf Seite 2
T E N A O Ö. P L RÖSTER E B O R Ü F ITUNG GRÜNE ZE
Eine Tunnelbahn, mehrere Liftanlagen und Pisten sollen die Schigebiete Wurzeralm und Höss durch das Warscheneckmassiv verbinden. Mehr Infos auf Seiten Seiten 3 und 12
02Z031264 M | P.B.B. | GZ : 4020 LINZ NR. 01/2015 T NE LA SP .P AG OSTAMT OÖ ABE- & VERL FG AU | 1,– € PREIS:
86 . R N E B A G S U A ING 2015 AN G | F R Ü H L 18 . JAHRG
REICH
Das Proporzsystem ist überholt und nicht mehr zeitgemäß. Seit 1997 fordern die Grünen die Abschaffung des Regierungsproporzes. Doch die anderen Parteien bleiben starr.
GERHARD JANSER
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er Proporz ist ein Relikt der Nachkriegszeit. Damals war er als Stabilitätsfaktor richtig und wichtig, aber er entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen eines modernen politischen Systems. „Wir Grünen arbeiten mit Hochdruck daran, das Auslaufmodell Proporz ins Museum zu befördern - gegen alle roten und blauen Widerstände“, umreißt der Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Rudi Anschober die glasklare Position der Grünen. Eine Abkehr vom Zwangsproporz würde endlich eine klare Teilung in Regierung und Opposition bringen, eine wirksame Kompetenzausübung einerseits und eine umfassende Kontrolle andererseits. „Es kom-
men schwierige Zeiten, da braucht es eine Regierung, die an einem Strang in dieselbe Richtung zieht“, betont Anschober. Oberösterreich ist Schlusslicht
Foto: Land OÖ / Denise Stinglmayr / Collage: G. Niederleuthner
Es ist Zeit für ein neues politisches System
Faktum ist, dass das Proporz system auch bundesweit ein Auslaufmodell ist und in dieser Form nur noch in Nieder- und eben Oberösterreich praktiziert wird. Das Burgenland, Kärnten und die Steiermark werden nun ebenfalls auf freie Koalitionen umstellen, in Vorarlberg, Tirol und Salzburg ist dies bereits vor geraumer Zeit geschehen. Oberösterreich ist in so vielen Bereichen Top und ein Vorreiter, warum hinken wir hier nach?
Die anderen Parteien zögern und zaudern Während die ÖVP gesprächsbereit ist, scheiterte die ProporzAbschaffung bisher am jahrelangen Widerstand von SPÖ und FPÖ: Die SPÖ spielt auf Zeit, die Freiheitlichen fürchten den Machtverlust. Letztere behaupten sogar, die Grünen wollten mit ihrem Drängen vom angeblichen Versagen in der Verkehrspolitik ablenken.
„Nach dieser Logik der FPÖ würden die Grünen auch für die Versäumnisse des FP geführten Wohnbauressorts verantwortlich sein. Eine solche Argumentation ist nicht nachvollziehbar“, betont Klubobmann Gottfried Hirz. „Weg mit dem Proporz“, fordern die Grünen bereits seit 1997. Die Mehrheit der OberösterreicherInnen gibt ihnen laut aktueller Umfrage dabei
GRÜNE MEINUNG
MAGAZIN
K.o. durch Steuerreform?
Auf zu neuen Wegen!
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Millionen Euro durch einen Konjunktureffekt aus der Steuerreform und 1,9 Milliarden durch die Bekämpfung
„Die Steuerreform droht ein großes Sparpaket auszulösen“
und Gemeinden sogar verdoppeln. Und das im Jahr 2016, in dem wir den Stabilitätspakt umsetzen müssen und eine Neuverschuldung daher nicht möglich ist. Die Steuerreform droht daher ein großes Sparpaket in den Gemeinden, den Ländern und auf Bundesebene auszulösen. Daher drastisches Nachbessern oder zurück an den Start!
des Steuerbetrugs völlig überschätzt sind und daraus bestenfalls die Hälfte lukrierbar ist. Damit aber würden sich die Einbußen für Land
RUDI ANSCHOBER IST LANDESRAT IN OÖ UND SPITZENKANDIDAT DER GRÜNEN FÜR DIE LANDTAGSWAHL 2015
cydonna / photocase.com
RUDI ANSCHOBER
onatelang sind die Verhandlungen gelaufen – herausgekommen ist ein Reförmchen, das uns – in Land und Gemeinden – noch teuer zu stehen kommen wird. Denn einerseits sind im Paket selbst Ausgabenkürzungen um 1,1 Milliarden Euro enthalten – für Oberösterreich sind das 40 Mio. Euro und für die Gemeinden 20 Millionen weniger Einnahmen pro Jahr. Andererseits ist aber die Gegenfinanzierung teilweise eine Mogelpackung. Denn alle FinanzexpertInnen sind sich einig, dass etwa Mehreinnahmen von 800
Recht, auch die Mehrheit der FPÖ-WählerInnen. Fast alle Bundesländer haben bereits umgestellt. Durch zügige Verhandlungen der Landtagsparteien ist die Proporz- Abschaffung noch vor der Wahl möglich. „Wir Grünen werden nicht locker lassen, die anderen Landtagsparteien in die Pflicht nehmen und alles daran setzen, die Abschaffung des Proporzsystems auch in Oberösterreich endlich umzusetzen“, sagt Hirz.
Es gibt sie die Wege in eine zukunftsfähige Gesellschaft, die sich von der Suche nach einem guten Leben, sozialer Gerechtigkeit und einer transparenten Politik leiten lassen. Wir stellen Gemeinden vor, wo gescheite Ideen auf Sympathie statt auf Ablehnung stoßen. Wir besuchen eine Schule, wo der Klimaschutz greifbar gemacht wird. Selbst das Amtsgeheimnis muss nicht weitere hundert Jahre in Stein gemeißelt bleiben. Wir stellen Nachbarländer vor, wo die Informationsfreiheit schon längst gelebt wird. Inspirationen für neue Wege auf den Seiten 9 bis 13
POLITIK
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
Sind vor dem Gehalts zettel alle gleich?
EDITORIAL
Monokultur Autofahren.
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ie lange noch hält sich im Denken und Handeln der oberösterreichischen Verkehrspolitik die Monokultur des Autofahrens: Ostumfahrung und Westring in Linz, Westring in Steyr, und viele andere Straßenprojekte im ganzen Land? Als ob es keine Grenzen der Finanzen und der Ressource Boden gäbe, wird heute im 21. Jahrhundert drauf los geplant und gebaut, als wären wir in der Aufbauzeit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Gleichzeitig stockt der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Während alle anderen Bundesländer ein S-Bahn-System haben, ist ein solches hierzulande noch nicht in Sicht. Viele ländliche Gemeinden sind nach wie vor am Wochenende von jeglichem Öffentlichen Verkehrsmittel abgeschnitten. Viele Regionalbahnen sind in einem baufälligen Zustand und fahren viel zu selten. Längst schon wenden sich immer mehr junge Menschen in den Städten ab vom Auto als Statussymbol. Der Öffentliche Verkehr gewinnt im Mobilitätsverhalten der Jungen immer mehr an Bedeutung, wie die zuletzt veröffentlichten Zahlen beim ÖVV-Jugendticket zeigen. Wenn in Kürze die alten automobilen Männer der oberösterreichischen Straßenverkehrspolitik in ihren wohlverdienten Ruhestand getreten sind, erst dann wird es die Chance auf eine Verkehrswende in unserem Land geben.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist eine alte Forderung der Frauenbewegung und auch nach über 100 Jahren immer noch brandaktuell. In Österreich verdienen Frauen durchschnittlich 23% weniger als Männer.
TEILZEITARBEIT
46,9%
ELKE MAYERHOFER
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eit einigen Jahren wird versucht, die Lohn differenz nicht nur in Statistiken darzustellen, sondern diese auch auf Arbeitstage umzulegen. Der Equal Pay Day symbolisiert dabei jenen Tag im Kalenderjahr, ab dem Frauen und Männer gleich viel verdienen. In Österreich ist das heuer der 31. März. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen quasi gratis. Woher kommt der Lohn unterschied Warum Frauen noch immer weniger als Männer verdienen? Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Beispielsweise arbeiten Frauen häufiger
Teilzeit oder in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis, um den familiären Betreuungspflichten nachkommen zu können. Eine weitere Ursache ist, dass in Branchen, wo überwiegend Frauen tätig sind, oft ein niedrigeres Lohnniveau vorherrscht als zum Beispiel in männerdominierten Branchen. Oder auch die Tatsache, dass Frauen immer noch viel seltener in Führungspositionen anzutreffen sind. In der EU ist die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern ein Ziel, das bereits in den 1950er Jahren in den Verträgen von Rom festgelegt wurde. Mittlerweile wurden in den einzelnen
FRAUEN RBEIT IN TEILZEITA 2014
Grafik: Jung von Matt/Donau
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Grafik: Jung von Matt/Donau
MEINT MARCO VANEK, CHEFREDAKTEUR MARCO.VANEK@GRUENE.AT
KURZMELDUNG
94,4%
ÜHRERINNEN GESCHÄFTSF 0 IN DEN TOP 20 EN UNTERNEHM
Broschüre für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen
ÜHRER GESCHÄFTSF 0 IN DEN TOP 20 EN M EH RN UNTE
Die Position von Frauen in Gehaltsverhandlungen zu stärken, ist ebenfalls ein zentrales Thema. Von den Grünen Frauen in
Quelle: Frauen-Management-Report 2014 der Arbeiterkammer Österreich
VORSTAND
Maria Buchmayr wieder Obfrau der Grünen Frauen Bei der letzten Generalversammlung der Grünen Frauen Oberösterreich wurde Maria Buchmayr als Obfrau einstimmig bestätigt. Sie freut sich über das große Vertrauen und gibt sich kämpferisch: „Vieles hat die Frauenpolitik bereits erreicht, vieles steht noch an, muss aufgezeigt, korrigiert und umgesetzt werden“. Als Stellvertreterin von Buchmayr neu gewählt wurde Ursula Hirtl und erstmals im Vorstand vertreten ist die Steyrer Gemeinderätin Natascha Payrleithner. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind: Manuela Bonifer-Jungwirth, Rossitza Ekova-Stoyanova, Regina Wimberger und Heidi Obermaier. Ehrenmitglied im Frauenvorstand ist die ehemalige 3. Landtagspräsidentin Doris Eisenriegler.
BROSCHÜRE
Oberösterreich wurde in Zusammenarbeit mit Ingrid Kösten eine Broschüre mit hilfreichen Tipps und Tricks für diese Gesprächssituation erarbeitet: Wie bereite ich mich gut auf das Gespräch vor? Wie reagiere ich auf Einwände, um mein Ziel zu erreichen? Zusätzlich wurde die Broschüre um weitere praktische Karrieretipps rund um die Themen Networking, Körpersprache, Kleidung und Smalltalk ergänzt. Im Zuge des Equal Pay Days verteilen die Grünen Frauen die Broschüre, um so einen konkreten Beitrag für mehr Einkommensgerechtigkeit zu leisten.
3,1% FRAUEN D VON IM VORSTAN ERTEN TI BÖRSENNO MEN EH RN TE UN
VOR DEM GEHALTSZETTEL SIND ALLE GLEICH.
GLEICHE ARBEIT, GLEICH E CHANCEN: DER LEITFADEN FÜR ERFOLG REICHE GEHALTSVERHANDLU NGEN.
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LINZ: Dienstag, 31. März 2015, 12.00 -14.00 UHR Ort: Taubenmarkt
FREISTADT: Freitag, 17. April 2015, 15.00 -17.00 Uhr Ort: Genussmarkt, Hauptplatz
STEYR: Samstag, 11. April 2015, 8.30 -11.30 Uhr Ort: Wochenmarkt, Stadtplatz vor dem Rathaus
VÖCKLABRUCK: Mittwoch, 22. April 2015, 09.00 bis 11.00 Uhr Ort: Frischemarkt, Stadtplatz
ROHRBACH: Freitag, 17. April 2015, 09.00 -10.30 Uhr Ort: Frauentreff Rohrbach
WELS: Freitag, 24. April 2015, 10.00 bis 12.00 Uhr Ort: Fußgängerzone
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Grüne Frauen
FRAUEN OÖ
Grüne Verteilaktionen der Broschüre „Vor dem Gehaltszettel sind alle gleich – ein Leitfaden für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen – von Ingrid Kösten“
Quelle: Statistik Austria
MÄNNER RBEIT IN TEILZEITA 4 201
Mitgliedsstaaten verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, die zu einer gleichen Bezahlung von Frauen und Männern führen sollen. In Österreich wurden dazu die Einkommensberichte für Unternehmen ab einer Größe von mittlerweile 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingeführt, die Transparenz bei den Gehältern schaffen sollen.
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MÄNNER D VON IM VORSTAN ERTEN TI O BÖRSENN MEN EH RN TE N U Quelle: Frauen-Management-Report 2014 der Arbeiterkammer Österreich
POLITIK
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
Kein Stahl und Beton im Naturjuwel! MARCO VANEK
„Im WarscheneckStock befindet sich eines der größten Wasserreservoirs Österreichs“, Martha Rieß, oö. Alpenverein. anderen Seite des Berges im Schigebiet Wurzeralm heraus. Als Zubringer zur Tunnelbahn sollen sechs weitere Lifte errichtet werden, die dann Hinterstoder mit Vorderstoder verbinden sollen. Insgesamt müssen 70 Hektar Pistenflächen in die Hänge geschlagen wer-
den. Dazu kommen noch zwei Parkplätze für insgesamt 3000 PKWs, für die eine Asphaltfläche von über sechs Hektar neu angelegt werden muss, sowie vier weitere Speicherseen für die Beschneiungsanlagen. Die heute noch schmale Straße zu den Schafferteichen müsste auf mindestens sechs Meter verbreitert werden“. Selbst die Betreiber schätzen die Kosten auf mindestens 150 Millionen Euro. Die BefürworterInnen schüren Angst Schon seit längerem versucht die Liftgesellschaft HiWu, die mehrheitlich dem ÖSVPräsidenten Schröcksnadel gehört, die beiden Schigebiete zu verbinden. Ihr Credo lautet: „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Immer wieder betonen die Verantwortlichen, die Region müsse wieder den Anschluss an die Trends im Wintersport finden. Dieser geht ihrer Meinung nach in Richtung immer größere und zusammenhängende Schigebiete. Die regionalen Touristiker sehen sich daher in direkter Konkurrenz mit Schigebieten wie Schladming oder der Schiwelt Amadé im Salzburger Land. Erst durch die Erweiterung und Verbindung werden wieder mehr schifahrende Gäste in die Pyhrn-Priel-Region
Ja zur Wurzeralm
Parkplätze für tausende Autos, eine Tunnelbahn, Liftanlagen und Pisten gefährden die Naturidylle im Stodertal. kommen, betonen der HiWuVorstand Helmut Holzinger und der Tourismusobmann Herbert Gössweiner bei jeder Gelegenheit. „Ohne Schischaukel stirbt die Region“, ist eines ihrer beliebtesten Argumente. Lokaler Widerstand formiert sich Auch wenn die Bürgermeister und ihre AnhängerInnen massiv Druck auf die SkeptikerInnen ausüben, organisiert sich in der lokalen Bevölkerung Widerstand gegen die Schischaukel. Gemeinsam mit Alpenverein und Naturfreunden klären sie die Öffentlichkeit über die Ausmaße und die Auswirkungen auf. „Eine hohe Gefahr sehen wir vor allem für das Trinkwasser“, sagt Martha Riess vom Alpenverein. „In der Nähe des geplanten Tunnels mitten im Kalkstock befindet sich eines der größten Wasserreservoirs Österreichs“. Auch bei der Lebensqualität müssen die Anrainerinnen und Anrainer mit
Verschlechterungen rechnen. Nicht zu unterschätzen ist der Lärm der Schneekanonen im Winter, der heute schon viele Kilometer weit zu hören ist. Vor allem in Vorderstoder wird sich der Autoverkehr erhöhen und auch die Lärm- und Staubentwicklung während der Bauzeit mit ihren riesigen Schutthalden wird das dortige Leben beeinträchtigen.
Die Grünen bangen um die Wurzeralm, die vor hohen Investitionen steht: „Wir wollen die Wurzeralm unbedingt als Familien-Schigebiet erhalten und das Almgebiet auch für den Sommer attraktiver machen“, sagt Ulrike Schwarz. Vor allem im mittleren Bereich gibt es dringenden Handlungsbedarf bei Investitionen in die Infrastruktur. Auch die Standseilbahn muss bis 2017 modernisiert werden, einige Lifte neu oder ausgebaut sowie weitere Infrastruktureinrichtungen wie zusätzliche Toiletten errichtet werden. Viel getan werden muss bei den Wanderwegen und anderen Einrichtungen. „Schon alleine wegen des Klimawandels braucht es für die Region eine Umorientierung auf Ganzjahrestourismus. Dieser bringt nachhaltig einen regionalen Vorteil für viele StodertalerInnen und schafft auch ganzjährig Arbeitsplätze. Die Konzepte in diese Richtung gibt es bereits“.
PENSION
€834
Einer Meinung sind sich alle Anwesenden: Dieses Projekt ist absurd, vom Standpunkt des Naturschutzes, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht. „Auch wenn es technisch machbar sei, sinnvoll sei es auf keinen Fall“, betont Maria Buchmayr.
ITTSPENSION DURCHSCHN ) (PVA IM JAHR 2013 FRAUEN
HINWEISE Mehr über das Schischaukelprojekt, die Auswirkungen und Stimmen dagegen auf www.warscheneck.at Ein Kommentar zum Thema auf Seite 12
Grafik: Jung von Matt/Donau
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todertal, Mitte Februar. Eine Gruppe von BewohnerInnen, VertreterInnen alpiner Vereine und Grünen haben sich zu einem Lokalaugenschein zusammengefunden, um über die Ausbaupläne der Seilbahngesellschaft zu diskutieren. Sepp Friedhuber von den Naturfreunden erläutert die gewaltigen Dimensionen dieses Projektes. „Ganz in der Nähe der Schafferteiche in Vorder stoder soll eine Tunnelbahn mit einer Länge von über viereinhalb Kilometer errichtet werden. Sie führt hinauf durch den Kalkstock des Warschenecks und kommt in der Nähe der Bergstation Frauenkar auf der
KURZMELDUNG
Montage: © Alex_Schneider Foto: © Josef Friedhuber
Immer absurdere Ausmaße nimmt das Projekt Schischaukel übers Warscheneck am Rande des Toten Gebirges an. Für wenige Wochen Schifahren im Jahr wird die Zerstörung einer einzigartigen Naturlandschaft in Kauf genommen.
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€1.359 ITTS PENSION DURCHSCHN ) VA (P IM JAHR 2013 MÄNNER Quelle: Pensionsversicherungsanstalt Österreich
WAHLPORTRÄT
Marie Edwige Hartig ist Kandidatin im Wahlkreis Linz und Umgebung für die Landtagswahl.
JÜRGEN AFFENZELLER „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“ – diesen Spruch von niemand Geringerem als Mahatma Gandhi hat sich die Linzerin MarieEdwige Hartig (Am Foto rechts) zu ihrem Lebensmotto auserkoren. Und seit 2009 versucht sie als Gemeinderätin in der Landes-
hauptstadt, an genau solchen Veränderungen aktiv mitzuwirken. „Auch wenn man sich Politik im wahrsten Sinn des Wortes leisten muss, es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und man gerade in der Regionalpolitik sehr schnell an die Grenzen der Möglichkeiten stößt, da oftmals dann doch Land und Bund zuständig sind, ist es eine sehr erfüllende Tätigkeit.“ Gerade in Zeiten steigender Ressentiments gegenüber Minderheiten und MigrantInnen will die in Kamerun geborene „Totou“ vor allem ein für alle sichtbares Zei-
chen für Pluralität und ein gutes Miteinander sein. Aber auch im Energie- und Klimaschutzbereich gibt es noch viel zu tun, wie sie beschreibt: „Ich sag immer, geht’s der Umwelt gut, geht’s uns allen gut. Wir müssen ein noch stärkeres Umweltbewusstsein schaffen, um ein gesamtgesellschaftliches Engagement in der Energie-, Verkehrsund Ernährungswende sowie in der Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen zu erreichen.“
Hadmar Hölzl
„Geht’s der Umwelt gut, geht’s uns allen gut“
„Wir waren sehr aktiv, sammelten an der Schule etwa Unterschriften gegen das AKW Mochovce. Das war für mich erstmals eine Begegnung mit klassischen grünen Themen, die mich noch jetzt intensiv beschäftigen.“ Als Linzerin durch und durch ist ihr hier auch die Politisch motiviert wurde sie dabei Belebung und Nützung des öfvor allem durch engagierte Lehrer fentlichen Raumes in der Stadt ein und Lehrerinnen am Gymnasium: Anliegen, unter anderem betreut
sie seit 20113 den interkulturellen Gemeinschaftsgarten der Tabakfabrik. „Und nicht zuletzt braucht Linz noch einen richtigen Club, wo man im Alter 30+ gleichermaßen gut zur Livemusik tanzen und sich auch unterhalten kann“, schmunzelt sie. Mal sehen, ob es hier dank ihres Einsatzes auch bald zu einer Veränderung im positiven Sinne kommt...
POLITIK
KOMMENTAR
Schaffen wir endlich den Proporz ab!
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berösterreich ist in so vielen Bereichen top, wenn es allerdings um ein modernes demokratisches System geht, hinken wir nach: Immer noch halten manche Landtagsparteien am Proporz fest, das bedeutet: Alle Parteien ab einer gewissen Stärke erhalten automatisch eine Position in der Landesregierung. Das hat zur Folge, dass Regierung und Opposition verschmelzen. Damals, zu einer politisch instabilen Zeit, war das zwar richtig. Heute ist dieses System aber vollkommen überholt. Wir brauchen Moder-
„SPÖ und FPÖ erkennen die Zeichen der Zeit wieder einmal nicht, die ÖVP zaudert und zögert.“ nisierung JETZT, um endlich für klare Mehrheiten zu sorgen. Eine strikte Trennung in eine Regierung, die an einem Strang zieht und eine Opposition, deren Kontrollrechte gestärkt werden, sind in anderen Bundesländern längst selbstverständlich. Auch das Burgenland, Kärnten und die Steiermark stellen jetzt auf freie Koalitionen um, übrig bleiben nur mehr Nieder- und Oberösterreich. Dass der Proporz ins Museum gehört, haben auch die OberösterreicherInnen selbst erkannt. 55 Prozent sprechen sich laut aktueller Sora-Umfrage aus dem Februar 2015 für eine Abschaffung aus, quer durch alle Parteien. Einzig SPÖ und FPÖ erkennen die Zeichen der Zeit wieder einmal nicht, die ÖVP zaudert und zögert. Machen wir damit Schluss und kommen wir endlich im 21. Jahrhundert an, JETZT, noch vor den Landtags wahlen im Herbst.
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
Abrutschen in den Extremismus verhindern Oberösterreich ist Vorreiter in Sachen Extremismus-Prävention. Ab Frühjahr gibt es ein neues Fortbildungsangebot für LehrerInnen.
ELKE MAYERHOFER UND MARCO VANEK
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eit den Anschlägen von Paris und der Rückkehr der ersten österreichischen Kämpfer aus dem syrischen Bürgerkrieg ist De-Radikalisierung in aller Munde. So richtete kürzlich das Familienministerium eine Beratungsstelle für Extremismus ein. Diese dient als erste Anlaufstelle für Angehörige von Jugendlichen, die mit politischen oder religiösen radikalen Strömungen sympathisieren. Das Land Oberösterreich geht auf Initiative des Grünen Bildungssprechers Gottfried Hirz einen Schritt weiter und unterstützt das Fortbildungsprogramm „Prävention, DeRadikalisierung, Demokratie“, das sich an Lehramtstudierende, aber auch LehrerInnen richtet. Darin wird Wissen über
„Wichtig ist es, dass neben aller gebotenen Wachsamkeit auch an den Schulen nicht eine gefährliche Stimmung der Vorurteile und Denunziationen entsteht. Dafür braucht es glaubwürdige, kompetente und professionelle Unterstützung und die können wir mit dem Team rund um Moussa Al-Hassan Diaw anbieten“, sagt Gottfried Hirz. Der Grüne Bundesrat Efgani Dönmez unterstützt
INFO- UND LEHRMATERIAL Info- und Lehrmaterial zum Thema politischer Salafismus
Salafismus in der Demokratie – ein Themenheft
Das Z.I.M.T. hat auf seiner Homepage einige Materialien zum Download bereitgestellt, die auch für alle Interessierten am Thema zugänglich sind:
Filmbegleitheft und andere Handreichungen: Kompetent gegen Islamfeindlichkeit, Islamismus und dschihadistische Internetpropaganda
www.phdl.at/institute/ zimt/tipps/
Artikel: Salafistische Radikalisierung – und was man dagegen tun kann
diese Initiative und wünscht sich aber eine Ausweitung des Programmes: „Sinnvoll wäre es, wenn diese Praxis auch im Bereich der Sozial- und Frauenarbeit Einzug hält. Denn Präventionsarbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Extremismus“, so Bundesrat Efgani Dönmez. Mehrsprachigkeit wertschätzen! Seit 2012 wird an der Pädagogischen Hochschule der Diözese in Linz in den Bereichen Migration und Mehrsprachigkeit geforscht und gelehrt. Das Z.I.M.T. (Zentrum für Interreligiöses Lernen, Migrationspädagogik und Mehrsprachigkeit) widmet sich etwa Fragen, wie pädagogisches Handeln in einer Migrationsgesellschaft zu verorten ist. Wichtige Forschungsfelder sind die Mehrsprachigkeit und das interreligiöse Lernen. „Mit dem Zentrum leisten wir einen Beitrag die Mehrsprachigkeit produktiv einzusetzen und nicht für Integrationsdebatten zu missbrauchen. Mehrsprachigkeit soll in unserer Gesellschaft zur Normalität werden. Mit unserer Arbeit möchten wir dazu beitragen, dass Mehrsprachigkeit wertgeschätzt und gefördert wird“, sagte Thomas Schlager-Weidinger, der Leiter des (Z.I.M.T.)
#REIMON #BRÜSSEL
Wiedergeburt der Atomkraft stoppen
GOTTFRIED HIRZ KLUBOBMANN
die radikal-islamistische Szene vermittelt und die LehrerInnen ermächtigt, besorgniserregende Entwicklungen bei SchülerInnen einzuschätzen. Außerdem können sich PädagogInnen Rat bei den ExpertInnen des Zentrums für Interreligiöses Lernen, Migrationspädagogik
und Mehrsprachigkeit (Z.I.M.T.) und beim Extremismusexperten Houssa Al-Hassan Diaw einholen. Inhalte dieses Programms sind neben einer Einführung in den religiösen Fundamentalismus wie dem politischen Salafismus und Dschihadismus auch Erkennungsmerkmale dieser Ideologien und auch die Bedeutung von sozialen Medien für diese religiösen Gruppen.
DER GRÜNEN IM OÖ.LANDTAG GOTTFRIED.HIRZ@GRUENE.AT
MICHEL REIMON BERICHTET AUS DEM EUROPAPARLAMENT
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ITTS- DURCHSCHN HN LO N DE STUN IM JAHR 2010 N UE RA F
€13,99
ITTS- DURCHSCHN HN LO EN D N TU S 10 20 R IM JAH MÄNNER Quelle: Statistik Austria
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udi Anschober und ich hatten letztens das Vergnügen, in London bei einer hochrangigen Konferenz den österreichischen Widerstand gegen Atomkraft zu vertreten. Von Ministeriumsseite ist nämlich niemand den Einladungen gefolgt. Die britische Regierung, der französische Staatskonzern EDF und chinesische Investoren wollen eine Wiedergeburt der Atomkraft in Europa. Sie planen in Hinkley Point den ersten AKW-Neubau nach der Katastrophe von Fukushima. Nuklearenergie ist ökonomischer Nonsens, die hohen Investitionskosten rechnen
sich nicht mehr. Damit die Franzosen und Chinesen bauen, garantieren ihnen die Briten aberwitzige Bedingungen: Für 35 Jahre wird ein garantierter Abnahmepreis von 11,2 Cent/kWh bezahlt. Zum Vergleich: Windkraftanlagen in Österreich erhalten eine Förderung von 9,36 Cent für 11 Jahre. Dieser Irrsinn bietet aber auch eine Chance: Es gibt ein europäisches Wettbewerbsrecht, das Staaten untersagt, aus politischen Gründen zu sehr in den Markt einzugreifen. Die wundervolle Ironie, dieses Recht gegen Cameron und einen Großkonzern einzusetzen,
kann man sich nicht entgehen lassen. Denn selbstverständlich verzerrt die britische Förderung massiv den Energiemarkt und benachteiligt kleine Ökostromanbieter. Eine der letzten Amtshandlungen der letzten EU-Kommission war, auf den Einspruch gegen diese Förderung zu verzichten. Nach unseren Informationen haben Franzosen und Briten da heftigen Druck ausgeübt. Wenn diese Entscheidung aufrecht bleibt, darf in Zukunft jedes neue AKW in Europa so gefördert werden. Aber das muss man nicht hinnehmen: Man kann gegen diese Entscheidung beim Eu-
ropäischen Gerichtshof klagen. Österreich soll das machen. Luxemburg überlegt schon, sich anzuschließen. Und viele Ökostromanbieter wollen das auch tun. Es darf keine Wiedergeburt der Atomkraft in Europa geben. Michel Reimon ist seit Juli 2014 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Er wird uns nun regelmäßig über seine Arbeit in Brüssel berichten.
POLITIK
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Tamara Geyerhofer (2)
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
„Die Bioregion als Gegenpool zu TTIP“ Ulrike Schwarz, die stellvertretende Landes sprecherin der Grünen, ist Kandidatin für den Wahlkreis Mühlviertel. Ein Tischgespräch über gutes Essen, falsche Verkehrspolitik, kränkelndes Gesundheitswesen und Mühlviertler BäuerInnen, die nicht wachsen wollen.
MARCO VANEK
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inz, Alturfahr Mitte März: Schön wäre es, schon draußen am Donauufer zu sitzen. Denn der Gastgarten der Donauwirtinnen zählt zu den lauschigsten Plätzen in Linz. Aber der kühle Ostwind zwingt uns in die gute Stube. Tanja Obernberger und Julia Oswald haben im Sommer 2012 die Pforten ihres Speiselokals geöffnet. In der Gaststube gleicht kein Tisch dem anderen. Trotzdem wirkt hier alles sehr stilvoll. So bunt wie die Einrichtung ist auch die Speisekarte. Wenn immer möglich kommen die Zutaten jahreszeitlich abgestimmt aus der Region. Wir entschieden uns beide für das Menü „Gebratenes Lachsforellenfilet mit Ruccola-Kartoffeln auf Raunaschaum“. Ulrike Schwarz hat bewusst diesen Gesprächsort ausgewählt: „Die Betreiberinnen verfolgen mit ihrem Speisenkonzept eine ähnliche Linie, wie wir Grünen auf politischer Ebene. Bioqualität und Regionales steht auch bei den Donauwirtinnen an vorderster Stelle.“ Mühlkreisbahn Bahn sanieren Ganz in der Nähe des Lokals soll die Donaubrücke des neuen Linzer Westringes gebaut werden. Während dieses und auch andere Straßenprojekte in Oberösterreich zügig vorangehen, verzögern sich laufend die Vorhaben des Öffentlichen Verkehrs. Noch nicht in Baureife ist etwa die Regiotram ins Mühlviertel. Jahrelang wird schon von
einem Ausbau der Summerauerbahn gesprochen, geschehen ist aber noch nichts. Wie es mit der Mühlkreisbahn in ein paar Jahren weitergehen soll, steht für Ulrike Schwarz in den Sternen: „Erich Haider war damals als Verkehrsreferent der Totengräber der Mühlkreisbahn. Seit seinem Rücktritt hat sich nichts verbessert. Bei den Übernahmeverhandlungen zwischen ÖBB und dem Land Oberösterreich geht nichts weiter, es gibt auch kein umsetzungsfähiges Sanierungskonzept. In der Zwischenzeit steigen immer mehr Fahrgäste vom Zug in den Bus oder ins Auto um.“ Eines ist für sie aber ganz klar: „Die Mühlkreisbahn muss attraktiver werden und darf nicht weiter am Abstellgleis der Verkehrspolitik bleiben.“
Ulrike Schwarz pendelt fast täglich von Berg bei Rohrbach nach Linz und bemerkt in den letzten Jahren gravierende Änderungen im lokalen Wirtschaftsgefüge: „Je besser ausgebaut die Straßen werden, umso mehr Kaufkraft verlagert sich nach Linz. Auch in den Landgemeinden verändern sich die Strukturen der Handelsgeschäfte. Wo ein Fachmarkt am Ortsrand entsteht, sperren die Geschäfte im Zentrum zu und die Ortskerne beginnen zu veröden.“ Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte In den letzten Jahren war Schwarz als Grüne Gesundheits- und Sozialsprecherin bei den Verhandlungen um die Spitalsreform dabei. Das Ziel: die Finanzierung langfristig auf sichere Beine zu stellen. In den nächsten Wochen steht der Abschluss der ÄrztInnengehälter an. Nicht so sehr wahrgenommen werden hingegen die Verhandlungen um bessere Bedingungen für Pflegekräfte. „Wir brauchen wettbewerbsfähigere Gehälter bei den PflegerInnen. Es sind vor allem die Frauen, die unser
KEINE KÜRZUNGEN BEI DEN SOZIALEINRICHTUNGEN! Ulrike Schwarz zeigt Verständnis für die Proteste der Sozialvereine: „Das Sozialbudget steigt jährlich, und trotzdem wird bei den Sozialeinrichtungen laufend gekürzt. Das ist unverantwortlich und nicht mehr hinnehmbar. Es läuft etwas falsch im System, wir brauchen neue Strukturen“. Auch 2015 stieg das Sozialbudget wieder um fast vier Prozent. In den Jahren 2003 bis 2009 haben die jährlichen Zu-
wachsraten sogar durchschnittlich mehr als 7 % betragen. Dennoch ist offensichtlich ein strukturelles Defizit von beinahe 30 Millionen Euro entstanden. Bereits in den letzten Jahren mussten die Einrichtungen durch geringere Gehaltssteigerungen einen wesentlichen Teil der Kostendämpfung tragen. In allen Tagesstrukturen wurden zusätzliche KlientInnen aufgenommen, bekamen dafür aber keine zusätzlichen Ressourcen. (mv)
Gesundheitssystem stützen. Sie brauchen bessere Arbeitsbedingungen“. Handlungsbedarf sieht Schwarz bei der Urlaubsregelung, in flexibleren Arbeitszeitmodellen. Sie wünscht sich auch mehr Supervisionsangebote für die Pflegekräfte. Es geht nicht nur um Lohnerhöhung, sondern um mehr Zeit für die Betreuung der PatientInnen und um weniger Verwaltungsaufgaben. Gesundheitszentren entlasten Spitäler Reformbedarf sieht Schwarz auch in der Struktur der Gesundheitsversorgung: „In den großen Städten haben wir praktisch keine Lücken in der Gesundheitsversorgung. Doch am Land brauchen wir dringend Reformen. Seit Jahren setzt sie sich für regionale Gesundheitszentren ein, wo verschiedene ÄrztInnen und TherapeutInnen unter einem Dach zusammenarbeiten. So ein Modell wird gerade in Enns ausprobiert, bald auch in Haslach. In der Zwischenzeit wurde uns die Nachspeise serviert. Wieder kommt eine regionale Variation, die es in dieser Komposition nicht so oft gibt: Vanille-Cheesecake mit eingelegten Quitten. Ganz selten werden in der heimischen Gastronomie noch Quitten verwendet. Früher gab es zumindest in jedem Hausgarten einen Quittenbaum. Die Früchte wurden dann im Herbst zu Kompott oder Marmelade eingekocht. Auch die Donauwirtinnen greifen auf private Lagerbestände zurück. Sehnsucht nach regional und bio Der Erfolg von Lokalen wie jenes der Donauwirtinnen kommt nicht zufällig. Immer mehr Menschen sehnen sich nach einfachen und regionalen Bio-Gerichten. Regi-
onal bedeutet für den Standort Linz, dass viele Produkte aus dem Mühlviertel kommen. Denn dort wird BIO seit Jahren unter dem Dach der Bioregion Mühlviertel vermarktet. So gibt es etwa den Schlägler-Bio-Roggen, die Basis für viele Produkte wie Brot, Bier und Schokolade. „Die regionalen Bioprodukte sind für mich der Gegenpool zum TTIP, wo sich der Wahnsinn der Lebensmittel-Industrie abspielt. Für die Mühlviertler Bäuerinnen und Bauern braucht es nicht den Weltmarkt, sondern faire Bedingungen in der Region. Zum Glück steigen bei uns die Bäuerinnen und Bauern bereits gegen das Abkommen auf die Barrikaden.“ Viele wollen lieber „klein, aber fein“ bleiben Schwarz kennt viele junge HofübernehmerInnen, die es satt haben immer mehr wachsen zu müssen. Viele hören auch nicht mehr auf die Appelle der Landwirtschaftskammer, immer größer zu werden, um sich so für den Weltmarkt zu rüsten. Viele wollen lieber „klein, aber fein“ bleiben und neue Produkte und Vertriebsschienen ausprobieren, etwa in der Direktvermarktung. Ulrike Schwarz steht nun bald vor Beginn ihrer dritten Periode als Landtagsabgeordnete. In den letzten zwölf Jahren hat sie bei vielen Projekten in der Regionalentwicklung miterlebt, wie fruchtbringend es für einen Ort sein kann, wenn nicht nur die alteingesessenen FunktionärInnen mitreden. Für die Zukunft wünscht sie sich von der Politik vor allem den Mut Menschen aktiv einzubinden: „Denn nur so entstehen tragfähige und bedarfsgerechte Lösungen für die Gemeinschaft.
GRÜNES
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
Nein zur Linzer Ostumfahrung!
KURZMELDUNGEN
Claus Muhr
Immer mehr Selbst ständige vertrauen auf Grün
Mit 9,53 % der Stimmen ist der Grünen Wirtschaft Oberösterreich und ihrem Spitzenteam Kuno Haas und Elisabeth Krainz (Bild) bei den Wirtschaftskammer-Wahlen im Februar ein sensationelles Ergebnis gelungen. Rund 57 % Stimmenzuwachs konnten die Grünen in der Wirtschaftskammer im Vergleich zur Wahl 2010 verbuchen und haben damit als Fraktion den dritten Platz erreicht! Großer Dank gilt den MitarbeiterInnen, KandidatInnen, AktivistInnen und WählerInnen der Grünen Wirtschaft für ihren tatkräftigen Einsatz. Das Wahlergebnis macht die Wirtschaftskammer bunter: Die 41 Fachgruppen-Mandate aus 2010 steigerte die Grüne Wirtschaft auf 77 und im OÖ-Wirtschaftsparlament werden künftig fünf statt bisher zwei Grüne WirtschafterInnen arbeiten und sich weiter konsequent vor allem für Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe einsetzen. gruenewirtschaft.at/ooe
GERHARD JANSER
D
ie neue Linzer Ostumfahrung soll von der A1 bei Ebelsberg zuerst mitten durchs Wohngebiet und anschließend auch noch durch das beliebte Naherholungsgebiet an der Traun führen. Danach wird das Betriebsgelände der Voest durchschnitten, die Donau überquert und es folgt ein kilometerlanger Tunnel. Auf die Lebensqualität der Menschen und die Erhaltung der Naturlandschaft wird keine Rücksicht genommen. Diese Umfahrung ist daher jetzt schon gescheitert, denn sie bringt viel mehr Nachteile als Nutzen für die Bevölkerung im Großraum Linz. Linz baut dritte Autobahn, Öffis bleiben auf der Strecke.
Grüne Linz
Mit voller Kraft ins Wahljahr 2015!
Ein starkes, engagiertes und junges KandidatInnen-Team – das haben die Grünen Linz für die Gemeinderatswahl 2015 gewählt. Zur Spitzenkandidatin wurde dabei abermals die Stadträtin Eva Schobesberger gewählt, auf den weiteren Plätzen folgen Ursula Roschger, Michael Svoboda, Marie-Edwige Har tig und Helge Langer. Auch viele neue Gesichter finden sich auf der Liste, wie Klaus Grininger, Bernhard Seeber oder Sophia Hochedlinger von den Jungen Grünen Linz. Nicht mehr kandidiert haben die bisherigen GemeinderätInnen Severin Mayr, Gerda Lenger, Edith Schmied sowie Markus Pühringer. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem Team bei der nächsten Gemeinderatswahl stark zulegen werden. Wir haben in den letzten Jahren auch eine großartige Bilanz aufzuweisen, darunter findet sich das günstige Linzer Umweltticket, und auch die kostenlose Lernunterstützung für Linzer SchülerInnen boomt“, freut sich Schobesberger. „Diese Beispiele zeigen ganz deutlich, warum es starke Grüne in der Stadt braucht. Daher werden wir um jede Stimme der LinzerInnen kämpfen“.
SOJAH LUDDIN
Die nächste Transitautobahn mitten durch Linz steht vor der Tür: die Ostumfahrung. Betroffen von der nun festgelegten Trasse sind viele Wohn- und Naherholungsgebiete. Informationen über das geplante Projekt.
Als einzige große Landeshauptstadt hat Linz noch immer kein S-Bahn-System. Ganz im Gegenteil: Während anderswo massiv in den öffentlichen Verkehr investiert wird, baut Linz jetzt die dritte Autobahn – und das mitten durchs Stadtgebiet. Zur bestehenden A7 soll der Westring gebaut werden und jetzt auch noch die Ostumfahrung, die den Namen „Umfahrung“ nicht einmal verdient. „Mittlerweile müsste allen klar sein, dass noch mehr Autobahnen durch Linz keine Lösung für unsere Verkehrsprobleme sind“,
sagt die Verkehrssprecherin der Grünen OÖ, Ulrike Schwarz. „Wo bleibt der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel? Längst wäre es an der Zeit mit vereinten Kräften an sinnvollen Alternativen zu arbeiten anstatt immer nur über sie zu reden“, so Schwarz weiter. Kostenpunkt: Mindestens 1500 Millionen Euro! Nach vorsichtigen Schätzungen wird die/der SteuerzahlerIn alleine der halbierte Westring 646 Millionen Euro kosten. Die geplante Ostumfahrung soll sich mit weiteren 650 bis 750 Millionen Euro zu Buche schlagen. Zusammen ergibt das die unglaubliche Summe von 1500 Millionen Euro, wahrscheinlich aber noch viel mehr. Denn alleine beim Westring ging man im Jahr 2002 noch von Gesamtkosten von 225 Millionen Euro aus – für den ganzen, nicht den halben Ring.
Quelle: www.ostumfahrung.org
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Die Trasse der Linzer Ostumfahrung: ––– Offene Trasse oder Brücke --- Tunnel Der Großraum Linz braucht ein leistungsfähiges S-Bahn-Netz, attraktive Regionalbahnen, ausreichend P&R Plätze und ein zusammenhängendes Radwegenetz. Was wir nicht brauchen ist diese ‚Umfahrung‘ mitten durch ein Wohn- und Naherholungsgebiet“, stellt Gerda Lenger, Klubobfrau der Grünen Linz, fest.
„Auch die Ostumfahrung wird eine Transitautobahn, die Stau-Problematik bekommen wir nur mit dem Öffi-Ausbau in den Griff.“ „Wir müssen endlich weg von der vorgestrigen Beton-Politik und hin zum Ausbau nachhaltiger Öffi-Verkehrsprojekte.
Als Argument für die neue Autobahn müssen – wie schon beim Westring – die PendlerInnen herhalten. „Auch
die Ostumfahrung wird eine Transitautobahn, die StauProblematik bekommen wir nur mit dem Öffi-Ausbau in den Griff. Doch da geht immer noch zu wenig weiter, wie die Diskussion um die Regio-Tram von Gallneukirchen/Pregarten nach Linz zeigt“, so Christian Wagner, Bezirkssprecher der Grünen Urfahr-Umgebung und Gemeinderat von Engerwitzdorf. Straßen zu bauen ist aber offensichtlich kein Problem, das sieht man bei der Errichtung der S10. Schon während der Planungen wurde der gleichzeitige Ausbau der Summerauerbahn versprochen. Der traurige Ausgang dieses Wettrennens ist bekannt.
SATIRE
Sparkampf
W
as wohl bis 27. September in diesem Bundesland so passiert, wenn die Wahlkampfkosten auf läppische 1000 Euro pro Partei reduziert werden? Der PLANET blickte in die Glaskugel. GRÜNE: Selbstgepflückte Blumen aus seinem eigenen Garten gibt es im Frühling bei einer Verteilaktion von Rudi Anschober auf der Landstraße. Dabei informiert er die PassantInnen auch gleich, was auf den Wahlplakaten hätte stehen
sollen - hätte es denn welche gegeben. Nach vier Stunden geht’s weiter zur nächsten Wahlkampf-Veranstaltung – so lange dauerte es nämlich, bis das Firmen-Elektroauto der Grünen aufgeladen ist. SPÖ: Statt teurer Flyer greift man bei Kanzler Faymanns Besuch in Linz auf das kostenlose Mittel einer Facebook-Veranstaltung zurück. Zwar erscheinen auch alle echten OnlineFreundInnen des Kanzlers zu diesem Event, den beiden wird aber schnell langweilig und sie
entschwinden noch vor der entscheidenden Rede Richtung Leberkas Pepi. ÖVP: „Lieber in die Infrastruktur des Landes investieren, statt teures Geld in den Wahlkampf zu stecken“ – trotz 1000-EuroBeschränkung weicht die ÖVP nicht mehr von diesem Grundsatz ab und zeigt sich stattdessen kreativ: Im Linzer Schlossmuseum sind im Sommer die ersten - für diesen Betrag vorerrichteten 9,8 Millimeter vom Linzer Westring (A26) zu sehen. Unter dem Mikroskop.
FPÖ: Anstatt tausender kleinerer Wahlgeschenke bauen die Freiheitlichen im Linzer Volksgarten lediglich ein überdimensionales Scrabble-Spiel als leichte Unterhaltung für das Wahlvolk auf. Als unschlagbar zeigt sich beim Start dabei FP-Chef Manfred Haimbuchner selbst. Schon in den ersten beiden Partien formte er souverän rasch komplexe Wörter wie „Schmutzkübelkampagne“ oder „Systemjournalisten“. Man munkelt bereits über ein Antreten bei der ScrabbleEM, sollte das mit dem ordentlichen Wahlergebnis nix werden.
GRÜNES
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Vor allem in den Städten spielt das Auto eine immer geringere Rolle. Welche Trends beeinflussen die zukünftige Verkehrspolitik hin zu mehr Öffentlichem Verkehr, Rad und Gehen?
BARBARA VANEK
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Trend 1: Urbanisierung Die Städte nehmen besonders stark an Bevölkerung zu. Schon heute wächst Linz stärker als der Rest des Bundeslandes, voraussichtlich noch im ersten Halbjahr wird Linz die Grenze von 200.000 EinwohnerInnen überschreiten. Damit leben in
Linz heute um rund 20.000 Menschen mehr als noch im Jahr 2000. Dieser Trend wird anhalten. Der Trend der Urbanisierung bedeutet auch, dass mehr Menschen kürzere Alltagswege haben, die wiederum leichter mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden können. Der Trend in den Städten geht zur
Trend 2: Demografischer Wandel Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt, auch in Oberösterreich. Im Jahr 2030 werden laut Prognose der Statistik Austria rund 255.000 OberösterreicherInnen 70 Jahre oder älter sein, um rund 65.000 mehr als heute. „Barrierefreiheit ist für ältere Menschen sehr
vcoe.at
ir stehen in der Mobilität vor den größten Änderungen seit Beginn der Massenmotorisierung, sagt Willi Novak, der Geschäftsführer des VCÖ. Diese Änderungen sind zu einem großen Teil auch die Folge von gesellschaftlichen Entwicklungen. Schon jetzt gehen in Österreich die PKWZulassungen zurück. Relativ gesehen zur Bevölkerungszahl sinkt in den Ballungsräumen der Kfz-Bestand. In Wien wird nur mehr ein Fünftel der Wege mit dem Auto selbstfahrend zurückgelegt. „Peak Auto ist hierzulande überschritten“. Novak spricht von drei Trends, die die zukünftige Mobilität verändern werden. Die Folge: das Auto wird immer mehr an Bedeutung verlieren, hingegen gewinnen werden die umweltfreundlichen Verkehrsformen wie Bahn, Bus, Carsharing, das Radfahren und Gehen. Die zukünftige Verkehrspolitik muss sich deshalb fundamental ändern.
multimodalen Mobilität. Die Menschen nutzen die Wahlfreiheit in der Mobilität und wählen je nach Zweck das am besten geeignete Verkehrsmittel aus. Damit wird weniger Auto gefahren.
MOBILITÄT IM WANDEL So lautet das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Oberösterreich, der vom VCÖ in Kooperation mit Landesrat Rudi Anschober und den ÖBB durchgeführt wird und auch vom Oberösterreichischen Verkehrsverbund unterstützt wird. Am VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich können Be-
triebe und Unternehmen, Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, Gemeinden und Städte sowie Vereine und Organisationen mit umgesetzten Projekten teilnehmen. Einreichfrist ist der 30. Juni, nähere Informationen gibt es beim VCÖ unter (01) 8932697 und im Internet unter vcoe.at
wichtig, um selbständig mobil sein zu können. Darauf hat die Verkehrsplanung besonders in den Gemeinden und Städten zu achten“, stellt Willi Nowak fest. Mit der wachsenden Anzahl älterer Menschen nimmt auch die Bedeutung des eigenen PKWs ab und die des öffentlichen Verkehrs zu. Regionale Zentren brauchen gute öffentliche Verkehrsanbindungen. Für Gemeinden werden sich Dorfbusse und Anrufsammeltaxis immer mehr bewähren. Trend 3 : Digitalisierung und Sharing Smartphone und Internet haben die Benützung des öffentlichen Verkehrs deutlich erleichtert. Apps machen die Routenplanung zu einem Kinderspiel, Fahrgäste können Echtzeitinformationen über Verspätungen abrufen, Tickets können ohne Wartezeiten gekauft werden. „Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist dort, wo das Angebot gut ist, ein starker Trend zum öffentlichen Verkehr erkennbar. Das Auto wird hier nicht mehr als Statussymbol gesehen“. Verknüpft mit der Digitalisierung ist der Gesellschaftstrend Sharing. Für die Internet-Generation ist Sharing selbstverständlich. Im Mobilitätsbereich wird dadurch die Nachfrage nach Leihfahrrädern und Carsharing zunehmen. Nutzen statt besitzen bedeutet nicht nur kostengünstiger mobil zu sein, sondern auch umweltfreundlicher.
KURZMELDUNGEN Junge Einblicke ins Internet Jugendliche führen SeniorInnen durch die weite Welt des Internets. Im Rahmen der Aktion@Dialog-Tage am 7. und 8. Mai gibt es für ältere EinsteigerInnen ins Internet halbtägige Kurse, die von jungen Digital-Natives geleitet werden: Im World-Wide-Web surfen, Fotos vom Enkerl per Mail verschicken, im Internet Informationen suchen, Erinnerungen über den letzten Urlaub austauschen, Formulare ausfüllen, Sicherheit im Netz, Dokumente herunterladen, „Plaudern“ im Internet... Die Kurse dauern durchschnittlich drei Stunden und werden in Schulen, Jugendzentren und Gemeinden in ganz Oberösterreich durchgeführt. In den vergangenen Jahren haben jährlich jeweils rd. 1.000 Jugendliche insgesamt 1.000 SeniorenInnen gratis in die Welt des Internets geführt. Mehr unter: ooe-jugend.at/aktiondialog oder Anmeldehotline (während der Amtsstunden): Von 13. April bis 26. April 2015 unter Tel. 0732/7720 -14990 oder 15544
Grüne BäuerInnen gewinnen Bei der Landwirtschaftskammer-Wahl haben die Grünen Bäuerinnen und Bauern in Oberösterreich ihren Stimmenanteil auf fünf Prozent mehr als verdoppelt. Damit ziehen sie erstmals mit einem Mandat in die Kammer-Vollversammlung ein. Ein weiterer Erfolg sind die 40 Mandate in den Ortsbauernschaften. In den Gemeinden wo Grüne kandidierten war der Stimmenanteil mit bis zu 20 Prozent überdurchschnittlich hoch. Das zeigt das Potential für zukünftige Wahlen. In der konstituierenden Sitzung der Kammer-Vollversammlung wurde der Wahlerfolg gleich in die erste Tat umgesetzt. Auf Druck des Grünen Mandatars Clemens Stammler wurde erstmals ein Ausschuss für Biolandbau und Direktvermarktung eingerichtet, eine der vielen Forderungen der Grünen Bäuerinnen und Bauern. Grüne Bäuerinnen und Bauern
Das langsame Ende der Auto-Monokultur
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WAHLPORTRÄT
Christian Wagner ist Kandidat im Wahlkreis Mühlviertel für die Landtagswahl.
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt mich sowohl Umwelt- als auch Netzpolitik und dabei vor allem die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen technologischer Entwicklungen. Nach JÜRGEN AFFENZELLER meinem Informatikstudium habe ich in der Softwarebranche zu Alles begann mit Temelín. Zumin- arbeiten begonnen. Ich konnte dest, wenn man den gebürtigen also sprichwörtlich mein Hobby Freistädter Christian Wagner auf zum Beruf machen“, so Wagner, seine Politisierung anspricht: „Pro- der mit seiner Frau seit 1999 in testaktionen gegen das umstritEngerwitzdorf lebt. tene tschechische Kernkraftwerk waren dabei genauso prägend wie Seit 2002 ist Wagner Mitglied bei Aktionen gegen Software-Patente, den Grünen, seit 2007 Bezirksbeides in den Neunziger-Jahren. sprecher in Urfahr-Umgebung,
seit 2009 auch Gemeinderat und Mitglied im Gemeindevorstand in Engerwitzdorf und seit 2012 auch Mitglied im Landesvorstand der Grünen OÖ. „Politik ist aber nicht einfach nur ein weiteres Hobby von mir, sie ist meine große Leidenschaft, auch wenn schon ein Gutteil der Freizeit dafür draufgeht. Diskussionen in Gremien und mit den BürgerInnen führe ich mit großer Begeisterung.“ Seine Themen will Wagner künftig im Landtag voranbringen, ganz getreu dem Motto „Wenn etwas wichtig ist, darf man nicht darauf warten, dass jemand anderer sich darum kümmert.“
Bernhard Steinmaurer
„Echte Bürgerbeteiligung wird immer wichtiger“
In Themen und Zuständigkeiten, mit Bürgerinitiativen rund um in denen Grün mitregiert, so die Ostumfahrung Linz und der stellt der Mühlviertler fest, sind Regiotram von Linz über Gallneuzwar bereits wichtige Weichenkirchen nach Pregarten wurde stellungen gestellt – „das täte mir die dringende Notwendigkeit auch anderen Bereichen sehr einer echten Bürgerbeteiligung gut“ - dennoch gäbe es natürlich und einer deutlich verbesserten nach wie vor Themen, in denen er Information von Betroffenen mitgestalten und verändern will. immer klarer“, weiß Wagner um „Durch die enge ZusammenarbeitWKO-Wahl ein Beispiel. 25. & 26.02.2015
GRÜNES
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„Grün ist wichtig geworden“
Unterwegs mit Grünen Die Grünen 50+ organisieren im Juni eine Gartenreise nach SchleswigHolstein. Lätitia Gratzer begleitet zu privaten und öffentlichen Gärten zwischen Nord- und Ostsee. Davor – Ende Mai - führen Bernhard Schön und Guilio Caresi durch den nördlich bei Rom gelegenen Nationalpark Monte Sibilini. Die herbstliche Wanderreise geht diesmal ins südliche Frankreich. Marco Vanek wandert auf alten Wegen und Pfaden durch die Tamargue und die Ardéche. Bereits in Planung ist die Genuss-Wanderreise im Frühjahr 2016. Ende Mai geht es mit Bahn und Bus durchs südwestliche Rumänien in die Region Domogled-Valea Cernei. Näheres unter planetreisen.at
GEH_nuss-Touren Marco Vanek und Hermann Rainer organisieren regelmäßig halb- und ganztägige GEH_nuss-Touren in ganz Oberösterreich. Die nächste führt am 4. April auf alten Wegen und Pfaden durchs wilde Hintergebirge. Am 10. April findet eine gemütliche Wanderung durch den Linzer Vorstadtdschungel bei Pichling statt. Weitere Tourtermine unter planetreisen.at
GBW-Bildungsreise Brüssel Voraussichtlich zu Jahresbeginn 2016 findet die nächste Bildungsreise der Grünen Bildungswerkstatt nach Brüssel statt. Besucht werden dabei die europäischen Institutionen sowie die österreichische Botschaft. Im Mittelpunkt der Reise stehen solidar-ökonomische Themen. Wer sich bereits jetzt für diese Reise interessiert kann unverbindlich vorreservieren. Sobald Termin und die Programmpunkte feststehen, werden die InteressentInnen als erstes informiert. Mail: office.ooe@gbw.at, Tel.: 07674 64218
Lätitia Gratzer blickt zurück auf zehn Jahre in der Grünen Landesgeschäftsführung – ein Berufsleben zwischen gesellschaftspolitischem Veränderungs willen und realer Politik.
HEIDI OBERMAIER
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m Rande der Landesversammlung am 25. Oktober 2014 wurde Lätitia Gratzer in den Ruhestand verabschiedet. Mit ihr verlässt eine Person die innerparteiliche Bühne, die für die Grünen einzigartig ist. Sie hat als Landesgeschäftsführerin fast zwei Legislaturperioden lang maßgeblich am Erfolg der ersten Grünen Regierungsbeteiligung Österreichs mitgewirkt. Der Weg zu den Grünen Ihren beruflichen Einstieg absolvierte sie bei einem Steuer berater. Nach der Babypause für ihre drei Kinder arbeitet sie für die Katholische ArbeiterInnenbewegung. Dort ging es inhaltlich viel um gesellschaftspolitisches Engagement und den Forderungen daraus. Ende 1996 hat sie auf ein Inserat der Grünen Bildungswerkstatt (GBW) reagiert und den ausgeschriebenen Bürojob erhalten. Kurz danach begann sie ehrenamtlich bei den Grünen Frauen mitzuarbeiten. In diesen Jahren verfestigten sich die Grünen als ihre politische Heimat und ihre Neugier war geweckt, wie das wirklich funktioniert, zum Beispiel politische Forderungen, die sie schon auf
sition steht nie am Prüfstand. In der Regierung müssen die eigenen Forderungen so vorbereitet sein, dass sie umsetzbar sind. Und auch die Richtung in die es gehen soll, muss klar sein.“ Wichtigste Arbeitsbereiche
KAB-Ebene diskutiert hatte, auch umzusetzen. Gesellschaftspolitische Forderungen am Prüfstand 2003 war sie – mittlerweile als Obfrau der GBW – in die ersten Grünen Regierungsverhandlungen involviert: „Das war Pionierarbeit, es gab ja österreichweit noch nirgendwo Erfahrungen damit. Und es war unglaublich spannend, zu erleben wie die politische Führung des Landes wirklich tickt.“ 2004 wurde sie zur Landesgeschäftsführerin der Grünen Oberösterreich gewählt. Jetzt war sie in einer Position mit Gestaltungsmacht: „Oppo-
Ihre Hauptarbeit war, innerparteiliche Diskussion und Gremien so vorzubereiten und zu leiten, dass Regierungsarbeit möglich ist. „Die wichtigste Aufgabe war, diese Prozesse zu organisieren, den Überblick zu bewahren und sowohl organisatorisch wie auch strukturell und inhaltlich vorausschauend zu agieren.“ Das ohne auf die Erfahrungen anderer Grüner zurückgreifen zu können. Schwierig und schön Nicht leicht an ihrer Position war, „sich nicht zu verzetteln in den vielen Konflikten, die an einen heran getragen werden. Versuchen objektiv zu sein, trotz der eigenen Bewertung
Grünes Archiv
REISETIPPS
und persönliche Beleidigungen auszuhalten.“ Rückblickend wertet sie auch als schwierig, als einziges Bundesland in der Regierung gewesen zu sein, wenn bundesweit alle anderen in Opposition sind. Uneingeschränkt schön war die Möglichkeit mitzugestalten und zu erleben: „Was wir in der Regierung, im Landtag, in Verhandlungen sagen, hat unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen in OÖ.“ Positiv erlebt hat sie die Entwicklung in der Partei, die stetig wachsende Zahl der Aktiven in den Gemeinden und durch das Wachstum, dass die Grünen kein gesellschaftliches Feindbild mehr sind. „Politisch Grün ist wichtig geworden in diesen zehn Jahren!“
Grünes Archiv
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Lätitia Gratzer folgte 2004 Gottfried Hirz als Geschäftsführerin der Grünen Oberösterreich nach.
Ihr Wunsch an die Partei lautet: „dass die Grünen weiter was zu sagen haben, mitgestalten und diese Aufbauarbeit eine Grundlage war, damit OÖ sich weiter Grün entwickelt.“
WAHLPORTRÄT
Johanna Bors ist Kandidatin im Wahlkreis Traunviertel für die Landtagswahl.
JÜRGEN AFFENZELLER Wenn man Johanna Bors nach Erlebnissen fragt, die sie politisch wegweisend waren, muss sie nicht lange überlegen: „Schon in meinem Elternhaus waren Ehrlichkeit, Mut und Zivilcourage gefragt. Also nix mit Gehorsam und den typischen Werten der früheren Erziehung. Wenn man einen Blödsinn macht, muss man das eben eingestehen. Man schaut dann,
wie man das gemeinsam lösen kann.“ Ein Erlebnis aus der ersten Klasse Gymnasium bleibt ihr dabei in besonderer Erinnerung: „Einmal habe ich einen Stecker kaputt gemacht. Und als die Lehrerin fragte, wer das war, habe ich gleich aufgezeigt und mich gemeldet. Da war die Lehrerin so perplex, dass ich mich melde, seit dem Moment hatte ich einen Stein im Brett bei ihr. Solche Dinge haben mich natürlich später auch geprägt.“ Seit 2003 ist die leidenschaftliche Grüne als Umweltstadträtin in Gmunden tätig, zuvor lange Gemeinderätin und 1985 die Mitbegründerin der Grünen Alterna-
tive in Gmunden. Gerade in einer Region, in der sich wirtschaftliches Wachstum, Tourismus und Umweltschutz ergänzen sollen, stellt die Thematik eine spezielle Herausforderung dar: „Einerseits wollen wir den Tourismus und auch, unsere wunderschöne Gegend touristisch verkaufen, andererseits hat gerade dieses „Verkaufen“ eine Doppelbedeutung, die auch nach hinten gehen kann, wenn man nicht bei allen Entscheidungen auch die kommenden Generationen mit bedenkt. Etwa, wenn es darum geht, Gigantomanie-Projekte in der Mobilität und deren Nutzen zu diskutieren.“
privat
„Mut und Zivilcourage bei mir immer wichtig“
Auch die Bedürfnisse der älteren Ältere.“ Auch in ihrer Freizeit hat Menschen stehen für die 66-Jäh- sich Bors der Natur verschrieben: rige im Vordergrund: „Wir müssen „Ich liebe es, mit FreundInnen zu Voraussetzungen schaffen und wandern, Skifahren kann ich auch erhalten, damit die Menschen gut, generell bin ich sehr gerne weiter in den Regionen leben, am Wasser. Ja und kulturell bin dort auch alt werden können ich in Gmunden und Umgebung und nicht gezwungen sind, in auch noch sehr bedient, vom WKO-Wahl 25.gut & 26.02.2015 den Zentralraum zu ziehen. Das Filmclub über schräge Musik bis gilt sowohl für Junge als auch zum Kabarett.“
BERNHARD STEINMAURER
FREIES AMTSHAUS
SONNENSCHULE RIED
EIER UND MEHR
Ottensheim öffnete sein ehemaliges Amtshaus für engagierte Bürgerinnen und Bürger. Entstanden ist daraus ein Freiraum, wo sich Kreativität, Offenheit und die Idee für Gemeinschaftliches entfalten kann. Seite 11
Eine Volksschule in Ried geht neue Wege den Klimaschutz im Unterricht erlebbar zu machen. Eine Reportage über eine Vorzeigeschule auf Seite 10
Ostern steht vor der Türe und damit ein Höhepunkt beim Eierverbrauch. Über Zweithühner, Schokoeier und das Eierkochen auf Seite 15.
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MAGAZIN IN
M AG A Z
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Von gescheiten Ideen und neuen Wegen Finanzkrise, leere Kassen, Abwanderung, leere Ortskerne… Viele Landgemeinden stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Die Initiative Zukunftsorte stellt sich diesen Herausforderungen mit unkonventionellen Ansätzen.
Zehn Gemeinden haben sich bisher unter das gemeinsame Dach zusammengefunden, um über die Bundesländergrenzen hinweg zu kooperieren. So beteiligen Sie ihre BürgerInnen an der Ideenfindung, Gestaltungsund Entscheidungsprozessen, haben langfristige Strategien, einen hohen Qualitätsanspruch und setzen auf ExpertInnen mit Schwerpunkt Kreativwirtschaft. Folgende Gemeinden sind in diesem Verbund: Hinterstoder, Kals am Großglockner, Moosburg, Munderfing, Neckenmarkt, Raiding, Nenzing, Thalgau, Werfenweng, Zwischenwasser. Mehr: www.zukunftsorte.at
ISTOCK
ZUKUNFTSORTE
TEXT MARCO VANEK
W WEITERLESEN Das Buch vom Land Es ist schon von der Aufmachung her ein ungewöhnliches Buch geworden. Das Land passt nicht zwischen zwei Buch deckeln. Es ist vielfältig und so heterogen, dass es aus dem Medium Buch hervorquillt. Vorgestellt werden darin allerhand Querköpfe und Gemeinden, die sich mit dem Status Quo nicht abfinden möchten. Von den ausführlichen und reich bebilderten Reportagen bekommen die LeserInnen einen guten Eindruck über das Leben und Tun in den Zukunftsorten. Wer aufgeschlossen ist für neue Wege findet hier bestimmt Anstöße zum Nachmachen. Herausgegeben von Roland Gruber und Christoph Isopp, erschienen 2015 im Eigenverlag, 256 Seiten, 20 Euro; Bestellungen: www.buchvomland.at
er kennt sie nicht, die Ödnis des Landlebens. Hie und da ein Feuerwehrfest, dazwischen viel Ruhe und die Thujenhecken als Sichtschutz in den Vorgärten. Was ist aber mit dem kreativen Potenzial? Es sind vor allem die jungen Kreativen, die nach ihrer Ausbildung in der Stadt bleiben. Den Innovationsgeist, die Expertise und ihre neuen Ideen brauchen aber die Landgemeinden am dringendsten.
beteiligungsmodelle begleitet. Doch mit guter Architektur lässt sich nur ein Teil der Probleme lösen. „Denn die Gemeinden spüren den Mangel deutlich stärker, wenn etwas nicht mehr wiederkommt“, meint Isopp. Wann kehren die Kreativen wieder zurück?
Es braucht die billigen Räume, wo junge UnternehmerInnen ihre Laptops aufstellen und sogleich mit ihren Ideen loslegen können, aber auch die Netzwerke der Kreativen. Und ganz KREATIVE HELFEN MIT wichtig: die Aufmerksamkeit in der Stadt. Mittlerweile gibt es vielKOMMUNALE PROBLEME Deshalb haben die Zuversprechende Ansätze, ZU LÖSEN kunftsorte ein gemeinum Junge wieder zurück sames Kommunalkonin ihre früheren Wohnorte zu bringen. Gemeinden wie Neckenmarkt im sulat im vierten Wiener Gemeindebezirk eingeBurgenland, Bad Kleinkirchheim in Kärnten oder richtet. Dort treffen sich auch regelmäßig die Munderfing im Innviertel haben erkannt, dass sie Landinger – so nennen sich die Weggezogenen was Besonderes bieten müssen. Sie kooperieren selber – zu kleinen Konferenzen, Präsentationen deshalb über die Bundesländergrenzen hinweg und Austauschrunden. Zuletzt fand im März ein mit Gemeinden, die ähnlich ticken wie sie und Oberösterreich-Wochenende statt, wo innovanützen dabei das Potenzial der Kreativwirtschaft. tive Gemeinden und kreative Köpfe ihre Ideen präsentierten. Zukunftsorte mit neuen Ideen Im Februar erschien „Das Buch vom Land“, mit Initiiert haben diese ungewöhnliche Gemein- vielen Geschichten dieser gescheiten Menschen dezusammenarbeit die Architekten Roland und ihren Ideen. Nachzulesen ist etwa wie MunGruber und Christoph Isopp. Die beiden haben derfing seinen Platz zwischen Energie-Autonobereits in einigen dieser Gemeinden Vor-Ort- mie, Innovation und Tradition fand. Auslöser für Ideenwerkstätten und innovative BürgerInnen- den Entwicklungsprozess war der Wunsch nach
elementarer Grundversorgung bei Energie, Bildung und Arbeitsplätzen. So errichtete die Gemeinde im Kobernaußerwald einen Windpark, den sie selber betreibt. Ungewöhnlich für eine Landgemeinde sind die sozialen Einrichtungen: eine Waldgruppe des örtlichen Kindergartens, die auf naturnahe und erfahrungsbasierte Früherziehung setzt und ein Bildungszentrum mit integrierter Bücherei, mit einer für den ländlichen Raum sagenhaften Leihfrequenz. Das Buch enthält auch eine Geschichte über die Gemeinde Neckenmarkt im Burgenland. Dort gelang es durch ein breitangelegtes Dorferneuerungskonzept wieder Leben in den Ortskern zu bringen. Und Bad Kleinkirchheim: die Gemeinde suchte nach neuen Ideen um den Sommertourismus anzukurbeln. Mit dem Projekt nock/art kamen nationale und internationale KünstlerInnen in den Ort und verwirklichen auf den Wanderwegen verschiedene Kunstprojekte. Mitunter sind Veränderungen unumgänglich, schreiben Isopp und Gruber im Vorwort ihres Buches. Veränderungsprozesse wie etwa der demografische Wandel, neue Formen des sozialen Miteinanders oder neu entwickelte Arbeits- und Wirtschaftsformen werden in der „Gesellschaft Dorf“ besonders stark sichtbar. Und die Dörfer müssen mit gescheiten Ideen und neuen Wegen darauf reagieren, wollen sie auch in Zukunft ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld bieten.
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MAGAZIN: NEUE WEGE
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Sonnenschule Die Schulleiterin Ingrid Oberwagner und ihr Team gehen mit der Waldmüllervolksschule in Ried neue Wege, Klimaschutz in der Schule begreifbar zu machen. Eine oö.planet-Reportage TEXT CLAUDIA HÖSSINGER
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h klar. Kaum ist Besuch angesagt, läuft der Alltag nicht wie er soll. Direktorin Ingrid Oberwagner will mich begrüßen und muss erst noch die Vertretung für die an diesem Tag erkrankte Lehrerin und die Reinigungskraft organisieren. Aber dann. Los geht`s mit dem gewohnten 7.30 Uhr Donnerstagmorgen Programm: Alle SchülerInnen und Lehrkräfte treffen einander im großzügigen Foyer neben der zentralen Stiege zum Morgenkreis. Die 3a und die Vorschulklasse haben ein Lied vorbereitet: „Heut schneibalts schon den ganzn Tag…“ mit Gitarren-, Rhythmus- und Schlittenbegleitung. Das Lied kenn` ich! Wahrscheinlich habe ich es selbst zum letzten Mal in meiner Volksschulzeit gesungen! Für die vielen Kinder mit nicht deutscher Muttersprache ist dieses Mundartlied vermutlich eine besondere Herausforderung. Dennoch, alle sind mit großer Aufmerksamkeit dabei. Dann gibt`s ein herzliches Willkommen für Emma, eine neue Schülerin, bereits die siebente, die während dieses Schuljahres in die Schulgemeinschaft aufgenommen wird. Ihre Mutter konnte sie endlich aus Ghana nachkommen lassen. Für einige Viert- und
Erstklässler hat das Lernen schon um 7.15 Uhr begonnen: eine Art „buddie-Programm“ bei dem die Älteren hier Lesen üben mit den Jüngeren. Gelungener Umbau Das 2012 nach dem Umbau neu eröffnete Gebäude ist hell, freundlich, sauber und macht tatsächlich Lust auf`s Lernen. Es gibt genug Platz, einen tollen Turnsaal, einen Schulgarten, der zum Laufen und Spiele erfinden einlädt, und einen beeindruckend ausgestatteten Werkraum, der v.a. auch sehr gut für alle möglichen Holzarbeiten geeignet ist. Besonders stolz ist die Leiterin der 9-Klassen Volksschule auf die Bibliothek, in der auch Dichterlesungen stattfinden. Allerorts präsent ist das Logo der Schule: Klimabündnisschule Die orange Sonne auf blauem Hintergrund weist darauf hin, dass die Schule Klimabündnisschule ist. Im vergangenen Herbst wurde der Beitritt groß gefeiert. Dem voran sind viele Klimabündnis-Aktivitäten der Kinder und LehrerInnen gegangen, etwa der jährlichen Teilnahme an der Klimameilenkampagne und den Müllvermeidungsprojekten des BAV (Bezirksabfallverbandes). Besonders he-
rausragend ist das Stofftaschen- Projekt. Angefangen hat es damit, dass die Kinder der 3a und 3b Klasse zum Muttertag selbst bedruckte Stofftaschen verschenkt haben. Dazu hat jede Mutter einen Zettel bekommen, auf dem einzutragen war, wie oft diese Tasche in der Woche verwendet wird. Nach einem Aufzeichnungszeitraum von einem Monat haben die Kinder anhand dieser Daten hochgerechnet: Wie viele Plastiksackerl haben wir damit alle gemeinsam übers Jahr gerechnet eingespart? Herausgekommen ist die unvorstellbare Zahl von 12 000 Sackerln bei 42 Familien. Mit diesem Erfolg im Rücken haben die Kinder in der Folge 200 weitere Stofftaschen bedruckt und bei einem Stand am Rieder Wochenmarkt gegen eine freiwillige Spende verkauft. Außerdem haben sie ihre Initiative in den Kindergarten weitergetragen und die Kinder dort beim Bedrucken von Stofftaschen unterstützt. Mit diesem StofftaschenProjekt hat es die Klasse sogar zu einem Beitrag im ORF OÖ und zur Nominierung für den „Energy globe award junior“ gebracht – eine große Auszeichnung und Aufregung für die Kinder! Nochmal zur Sonne im Logo: Am Dach der Schule arbeitet eine Photovoltaikanlage, deren Ertrag die Kinder auf einem Monitor im Foyer beobachten können. Ab dem Frühjahr ist die Bienenweide vor der Schule wieder eine wahre Augenweide. Hier wurden nur heimische Sträucher und Blumen gepflanzt, eine bunte Mischung, die zahlreiche Schmetterlinge anlockt und von der sich sogar die Gärtnerei der Stadtgemeinde Samen für die Bepflanzung der Kreisverkehre holt. Beim oberösterreichischen Schulgartenwettbewerb im Jahr 2013 erreichte die Waldmüllervolksschule den 3. Platz. Bei der Pflege des Blumenbeetes helfen LehrerInnen, Mütter und Kinder zusammen. Die Leiterin wünscht sich von der Politik, dass für die Schuleingangsphase mehr LehrerInnenstunden zur Verfügung gestellt werden. Denn die ersten Tage, Wochen und Monate in der Schule sind der Grundstock für die Schullaufbahn jedes Kindes.
Fundbüro Einfach gut leben - Hinweise und Empfehlungen
STERN&KRINGEL
Seit eineinhalb Jahren gibt es mit dem Newsletter „Stern&Kringel“ eine für den oberösterreichischen Zentralraum einmalige Fundkiste für Leute, die das Leben mit gutem Gewissen genießen wollen. Bernhard Lichtenberger macht sich alle 14 Tage auf die Suche nach neuen Initiativen und kreativen Ideen für ein gutes Leben. Glück licherweise boomt hier die Szene für Nachhaltigkeit, Kreativität und Gesundheit und so wird ihm so schnell nicht der Stoff ausgehen. Zuletzt macht er einen Testbesuch im Lokal Bigoli am Linzer OKPlatz, bei der Landgärtnerei Ehmeier in Holzhausen und in einem etwas anderen Fitnessstudio in
LINKTIPPS: www.sternundkringel.at www.forum-erleben.at
Linz. „Die Beiträge werden nicht gesponsert oder in irgendeiner Weise durch Produktplatzierungen gefördert. Ich schreib nur über Sachen, die ich selbst für gut empfinde und die für mich passen.“ Und wieso grad der Name Stern&Kringel? „Weil die Sterne für Feuer, Begeisterung und Herzblut stehen und die Kringel fürs Verspielte und abseits der Pfade gehen“. www.sternundkringel.at
Forum Erleben – Reisen mit Handicap Hans Peter Greunz und Rupert Moser stehen hinter dem ersten Reisebüro in Oberösterreich, das sich auf betreutes Reisen für Menschen mit Handicap spezialisiert hat. Forum Erleben Reisen ist in kleinen Gruppen mit bis zu zehn Personen unterwegs. So geht es heuer im Herbst nach Süd-
afrika und im Sommer in die Toskana. Weiters am Programm sind Reisen nach Barcelona, Hamburg, Schottland und ins Salzkammergut. Greunz und Moser waren früher Mitarbeiter in Sozialeinrichtungen für Menschen mit Behinderungen und haben eine fundierte fachpflegerische und pädagogische Ausbildung. Für ihre früheren Arbeitgeber waren sie jahrelang mit Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen unterwegs. Daher kennen sie genau die Bedürfnisse ihrer Kundschaft. Das Thema Nachhaltigkeit ist für sie auch ein wichtiger Aspekt des Reisens. „Wir unterstützen Projekte in unseren Reiseländern, die einen wesentlichen Beitrag für ein menschenwürdiges Dasein und für eine intakte Natur leisten“. forum-erleben.at FORUM-ERLEBEN.AT
Stern&Kringel – die Fundkiste fürs Gute Leben
MAGAZIN: NEUE WEGE
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Alte Amtsstuben mit freiem Zugang Kreativität, Offenheit, eine Idee und der Sinn für Gemeinschaftliches – das sind die Zutaten, die im alten Amtshaus in Ottensheim Platz finden. Hier ist ein offener Freiraum für alle BürgerInnen entstanden, der auch fleißig genutzt wird. TEXT BERNHARD STEINMAURER
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Seit drei Jahren steht das ehemalige Rathaus der Marktgemeinde Ottensheim engagierten und kreativen BürgerInnen für ihre Ideen kostenlos zur Verfügung. Wer etwas machen will, bekommt einen Raum. Einzige Voraussetzung: es muss etwas Gemeinschaftliches in der Gruppe sein und diese muss offen für alle Interessierten bleiben. Es kann also jede und jeder vorbeischauen. Das Radamt war von Beginn an dabei. Herwig Kolar und Birgit Lehner lehnten sich an die Projekte der Bike Kitchen in den Städten an und begannen die Radwerkstadt einzurichten. Bald fanden sich weitere Gleichgesinnte und das allwöchentliche Treffen etablierte sich. Mittlerweile nutzen auch die Schifahrer im Winter die Werkstadt, schleifen ihre Kanten nach, bringen den Belag auf Vordermann. Zum Radamt hat sich also das Schiamt dazugesellt. „Haben wir noch irgendwo gelbes Wachs?“ „Wo sind die Reifenheber?“ „Kann ich diesen Mountainbike-Reifen hier verwenden?“ Im Vorraum stehen zwei Schmuckstücke von Rädern, blitzblank poliert: Ein Rennrad und ein altes, aus Ersatzteilen zusammengebasteltes mit Kotflügeln aus geleimten Holz. „Wir hatten davon nur den Rahmen, den Rest habe ich dann aus verschiedensten Teilen zusammengesetzt“, erklärt Marcus. „Jetzt fahre ich damit durch den Ort“. Auch der Kostnix-Laden hat sich bereits etabliert. Wer sich etwas aussucht, zahlt nichts dafür. Die Leute geben ab, was sie nicht mehr benötigen: Bücher, Kleidung, Geschirr, Bettwäsche, Spielzeug und vieles mehr. Die Auswahl füllt einen ganzen Raum. Drei Mal in der Woche hat dieser spezielle Laden geöffnet. Dann trifft sich hier Jung und Alt, einige kommen von außerhalb extra dafür nach Ottensheim. Der Startschuss für die Aktivitäten im Haus Hauptplatz 9 fiel mit der Übersiedelung der Gemeindeverwaltung in das neue Rathaus. Für das alte Haus war die Nutzung noch ungeklärt. Für drei Jahre wurde das Haus als „Freiraum für Menschen, die kreativ sein und für die Gesellschaft etwas tun wollen“ zur Verfügung gestellt, wie Bürgermeisterin Uli Böker von der Bürgerliste Pro O. erklärt. Mittlerweile hat der Gemeinderat das Projekt für weitere drei Jahre bewilligt. Auch Sigrid Ecker-Weibold vom Verein Otelo Ottensheim, der mittlerweile den Namen „Freiraum“ trägt, ist von dem Konzept überzeugt. Sie engagiert sich beim Lokalradio FROheim und versucht als Vereinsobfrau das Alte Amtshaus mit Leben zu füllen. „Es geht hier nicht um Gewinn, sondern um Gemeinschaftliches. Wir wollen die Leute auf niederschwellige Art und Weise dazu bringen, sich frei zu überlegen, was sie tun wollen“, erklärt Ecker-Weibold. „Wichtig ist, dass alles offen für
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reitagabend ist im Alten Amtshaus ziemlich viel Betrieb. In der Werkstätte des Radamts tummeln sich SeniorInnen, Asylwerber und junge Erwachsene, die BesucherInnen montieren Reifen, schrauben Ersatzdynamos an die Räder, tratschen oder schauen sich einfach um. Es ist ein buntes Grüppchen, die in ihrer Freizeit die Räumlichkeiten nutzen – ohne Leistungsdruck, ohne Vorgaben, ohne etwas abliefern zu müssen.
Das Radamt nutzt eine der offenen Werkstätten und öffnet einmal in der Woche, um Fahrräder auf Vordermann zu bringen. Jede und jeder ist willkommen. andere bleibt und was erarbeitet wird, sollte auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Im Lauf der Zeit haben sich einige Projekte im Rahmen des Vereins entwickelt. Manche sind wieder verschwunden, manche sind geblieben. Es gab zum Beispiel das Sackamt, das die Wochenmarktbesucher mit Stofftaschen versorgte, um Plastikmüll zu reduzieren. Es gibt die Repair-Cafés, wo die Bürger Gebrauchtes in den Werkstätten gemeinsam reparieren und weiterverwenden konnten. Eine Näh-Reparaturwerkstatt, eine Malgruppe, ein Bastel-Café. das offene Wohnzimmer und eine Babydisco finden auch Platz an diesem Ort. Daneben belegen auch noch die Pfadfinder, die Kinderfreunde und der Fotoclub die Räumlichkeiten. Dass sich in der Radwerkstatt hauptsächlich männliche Gäste tummeln, hat die Mitbegründerin Birgit Lehner auf den Plan gerufen, eine „Ladies Night“ ins Leben zu rufen. Einmal im Monat bleiben die Männer außen vor. „Es läuft bei uns ähnlich ab wie bei den Männern, das Fahrrad ist und bleibt
Gratis einkaufen? Im Kostnnix-Laden in Ottensheim ist das Realität.
hier das große Thema“, sagt Lehner. Sie schätzt es, dass die Frauen bei der Ladies Night auch mal Hand anlegen können, ohne gleich mit einem Tipp oder einer Hilfeleistung von männlicher Seite konfrontiert zu werden. Im Radamt haben die beiden Asylwerber mittlerweile ihr schrottreifes Rad wieder auf Vordermann gebracht. Die Schier sind gewachst, der neue Reifen montiert. Auf der Couch DAS EHEMALIGE RATHAUS IN beschäftigt man sich mit OTTENSHEIM STEHT ENGAGIERTEN dem gewichtigen Ersatzteilkatalog, im Kühlschrank UND KREATIVEN BÜRGERINNEN fehlt schon die eine oder KOSTENLOS ZUR VERFÜGUNG. andere Flasche Bier. Auch im Kostnix-Laden den Gang gegenüber ist mittlerweile Ruhe eingekehrt. Bis 21 Uhr bleiben heute die Pforten noch offen – für alle Interessierten, die eine Idee mit anderen umsetzen oder die einfach nur vorbeischauen und mitmachen wollen. www.otelo.or.at/werknetz/standorte/#c274
„Die Leute sollen sich ohne Druck und Vorgaben überlegen, was sie tun wollen und dann zu uns kommen.“ – Sigrid Ecker-Weibold, Obfrau des Vereins Freiraum
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MAGAZIN: NEUE WEGE
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Ohne Tunnelblick Es gibt Alternativen zur geplanten Schischaukel übers Warscheneck. Diese neuen Wege zu gehen erfordert aber Mut zur Neuorientierung. Ein Kommentar eines sanften Touristikers. onsmöglichkeiten in dieser Region. Ich denke zunächst an ein Kompetenzzentrum fürs Schitourengehen und Schneeschuhwandern, die weitere Finanzierung des Biathlonzentrums Rosenau, die Erneuerung des Hallenbades Spital/ Pyhrn zu einem Solebad oder die Revitalisierung des geschlossenen Tierparks Enghagen.
TEXT GEBHARD ALBER
D ZUR PERSON Gebhard Alber ist OutdoorTrainer, Musiker und Komponist und veranstaltet Musik- und Outdoorworkshops für Kinder und Erwachsene vor allem in der Pyhrn-Priel-Region und im Enns- und Steyrtal. Zuletzt erschien sein Buch: Zatsch, Ratsch und Muxelmiel – wie alles begann.
Abgesehen davon, dass es durch die massiven Eingriffe in die Natur zu Einbußen im Sommertourismus kommen wird, gibt es auch für die kalte Jahreszeit interessante Alternativen. Denn selbst im Winter kommt ein erheblicher Teil der BesucherInnen nicht zum alpinen Schifahren, sondern wegen der idyllischen, unverbauten Berglandschaft, um Ruhe und Entspannung zu finden. Sie fahren gerne in Urlaubsorte, die ihre Seele noch nicht verkauft haben, um dort ehrliche Gastfreundschaft zu genießen. Es gibt durchaus interessante alternative Investiti-
Statt nur auf den Winter zu setzen, der immer kürzer wird, ist es sinnvoll einen 4-JahreszeitenTourismus zu unterstützen. Die Region bietet unglaublich viele Möglichkeiten und ihr täte ei-
FOTO: © JOSEF FRIEDHUBER
PRIVAT
ie veranschlagte Investitionssumme der geplanten Schischaukel übers Warscheneck beträgt 150 Millionen Euro, wird aber realistischerweise um einiges höher sein. In den letzten Jahren sind viele qualitativ hochwertige Einreichungen mit der Begründung gescheitert, dass kein Geld zur Unterstützung da sei. Jetzt auf einmal ist ein Vielfaches da, doch wäre es nicht weitaus sinnvoller, mit diesem Betrag jene ambitionierten Projekte in der Region zu unterstützen, die auf sanften Tourismus angelegt sind.
ne Revitalisierung der Sommerfrische, des Frühlings- und Herbsttourismus nicht schaden. Es gibt jede Menge Initiativen, Vereine, Unternehmen, die sich bewusst für Angebote entschieden haben, die im Einklang mit der Natur und den gewachsenen kulturellen Gegebenheiten stehen. Sie brauchen Unterstützung, weil durch ihre Arbeit die Region langfristig ihre Schönheit, ihren Charme und ihre Einzigartigkeit behalten kann. Der geplante Ausbau regt lediglich zu einem Wettbewerb zwischen Schigebieten an, der nie enden zu wollen scheint. Natürlich soll das nicht heißen, dass in den alpinen-Schitourismus kein Geld fließen darf. Eine zeitgerechte Modernisierung der Wurzeralm lässt schon lange auf sich warten. Der Lift aufs Frauenkar ist nach wie vor 2-sitzig, langsam und ohne Schutz vor Kälte und Sturm. Er liegt im Gegensatz zu den neuen, geplanten Liftanlagen bei Vorderstoder in einer schneesicheren Zone und braucht nicht mit enormem Energieraufwand künstlich beschneit werden. Meine Bitte: Bestehendes attraktiver machen, Neues ohne Tunnelblick angehen.
Mitgliederaktion Spezielle Vorteile für Grüne Mitglieder
GREEN CARD Grüne Mitglieder genießen spezielle Vorteile bei mittlerweile 39 ökologisch und sozial wirtschaftenden Betrieben und bei acht kulturellen NahversorgerInnen in ganz Oberöster reich. In dieser Ausgabe stellen wir Mitgliedsfirmen der Kategorie Kulturinitiativen und Betriebe vor. Die Liste mit allen Mitgliedsorganisationen finden Sie unter ooe.gruene.at/ mitmachen/mitglied-werden
KULTUR
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Ars Electronica Center Hauptstr.2, 4020 Linz Tel.: 0732 – 7272 – 0 info@aec.at www.aec.at Vorteil für Grüne Mitglieder: Ermäßigter Eintritt normal: 3 Euro (statt 6 Euro) ermäßigt: 1,50 Euro (statt 3 Euro)
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kunst&kultur Raab (KKRAAB) Hirschdobl 399 4760 Raab Tel: 07762 / 35 88 office@kkraab.com www.kkraab.com Vorteil für Grüne Mitglieder: Ermäßigung von 2,00 Euro an der Abendkassa gegen Vorzeigen der Green-Card Lichtspiele Kino Lenzing Hauptplatz 6 4860 Lenzing Tel: 07672 / 92 92 1 info@lichtspiele.com www.lichtspiele.com Vorteil für Grüne Mitglieder: 0,70 Euro Ermäßigung (gegen Vorzeigen der Green Card)
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Herrenstraße 7 4020 Linz Tel: 0732 / 78 12 86 office@greenfeel.at www.greenfeel.at Vorteil für Grüne Mitglieder: 5 Prozent Ermäßigung auf das gesamte Sortiment (Baby-, Kinder-, Damen- und Herrenbekleidung) Therapieoase REITER 4845 Rutzenmoos T: 07672 – 28 28 8 E: info@therapieoase.at W: www.therapieoase.at Vorteile für Grüne Mitglieder: 10% auf Therapie und Austestung von Schlaf- und Arbeitsplatz
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Skurriles Amtsgeheimnis In Österreich gilt nicht das Prinzip der Informationsfreiheit sondern das verfassungsrechtlich geschützte Gegenteil, das Amtsgeheimnis. Wie es anders gehen könnte, zeigen Beispiele in Slowenien und der Slowakei.
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eim Ranking der NGO Access Info Europe zum Thema Informationsfreiheit landet Österreich Jahr für Jahr auf dem letzten Platz und damit hinter Staaten wie Tadschikistan oder Liechtenstein. Der Grund: die seit über hundert Jahren verfassungsgeschützte Amtsverschwiegenheit oder auch Amtsgeheimnis genannt. Die Texte der Lesetests für Wiener Schüler, die Gegengeschäfte des Eurofighter-Deals, die Menge der in Österreich eingesetzten Pestizide – diese und viele andere Informationen wurden in jüngster Vergangenheit den Bürgern mit Hinweis auf das Amtsgeheimnis verweigert. Dabei ist das Recht auf Information mittlerweile ein Menschenrecht und auch die EU-Regeln geben den Mitgliedsstaaten gewisse Standards in Sachen Transparenz vor. Anders hierzulande. In Österreich steht das Amtsgeheimnis in der Verfassung, was einzigartig ist. Das Resultat ist eine Kultur des Verschleierns, Versteckens und der Geheimniskrämerei den eigenen BürgerInnen gegenüber. Doch es tut sich etwas: Was die Opposition schon länger fordert, ist nun auch bei der Regierung angekommen. Mittlerweile wird über einen Gesetzesentwurf diskutiert, der das Amtsgeheimnis in der Verfassung durch ein Informationsfreiheitsgesetz ersetzt. Der Bürger soll also ein Recht
auf Information bekommen, geheim bleiben nur mehr speziell festgelegte Ausnahmen wie etwa persönliche Daten Dritter, Informationen, welche die öffentliche Sicherheit gefährden könnten oder beispielsweise Ausschreibungsdaten. Doch nach aktuellem Stand bleiben Kritikpunkte an den geplanten Regelungen. Das Forum Informationsfreiheit bemängelt zum einen die zu weit gefassten Ausnahmen, die noch dazu jedes Bundesland eigens auslegen darf. Ein weiteres Manko sei das Fehlen einer Informationsbehörde im neuen Gesetz. „Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Bürgerinnen und der Bürger auch tatsächlich zu den ihnen zustehenden Informationen kommt“, erklärt Mathias Huter vom Forum Informationsfreiheit. Diese Behörde solle auch investigativ tätig werden können und den Beamten helfen, zwischen öffentlichem Interesse und schutzwürdigen Daten abzuwägen. „Wir glauben, dass nur so der zeitnahe, einfache und kostenlose Zugang zu Informationen für den Bürger sichergestellt werden kann“, sagt Huter. Die Regierung hingegen hat den Verwaltungsgerichtshof für die Durchsetzung der Rechte vorgesehen. Doch diese Verfahren können sich auch über Monate und Jahre hinziehen, kritisiert Huter. Das Recht auf Information ist in den meisten westlichen Ländern im Gesetz verankert. Slowenien ist in Sachen Transparenz ein Vorreiter und Vorbild für den Informations- und Datenschutzbeauftragten, an den sich BürgerInnen formlos wenden können, wenn ihnen eine Auskunft nicht wie gewünscht
erteilt worden ist. Er ist dort die erste Beschwerdeinstanz und wiegt das öffentliche Interesse und Geheimhaltungsgründe ab. Auch die Stadt Hamburg hat sich positiv hervorgetan. Dort werden etwa Studien, Bescheide, Entscheidungen und auch alle Verträge der Stadt mit einem Vergabewert von mehr als 100.000 Euro online gestellt. Und auch die Slowakei stellt seit fünf Jahren alle Verträge und Rechnungen der öffentlichen Hand mit Firmen online. Mehr noch: Die Verträge treten erst in Kraft, wenn sie online für die Öffentlichkeit einsehbar sind.
Ob mit dem neuen Gesetz hierzulande tatsächlich ein Paradigmenwechsel von der Kultur der Amtsverschwiegenheit hin zur Transparenz vollzogen werden kann, ist umstritten. Ein wesentlicher Schritt in die auch von der EU geforderte Richtung wird jedenfalls gesetzt werden, die KritikerInnen befürchten aber eine Lösung, die das Informationsrecht nur unzureichend durchsetzen wird. Derzeit sieht es so aus, als würde es zumindest ein erster Anstoß für das Recht auf Information der BürgerInnen sein, dessen Wirkung sich erst durch weitere Präzisierungen beweisen muss.
WEBTIPP www.informationsfreiheit.at
BILDERBOX.COM
TEXT BERNHARD STEINMAURER
In Österreich ist das Amtsgeheimnis durch die Ver fassung geschützt. Wie lange noch?
Land der Titelsüchtigen Kaum anderswo wird auf Titel in der Anrede mehr Wert gelegt als in Österreich. Das beginnt beim Magistra und Dipl. Ing. und reicht bis zum Hofrat, Kammersänger oder Oberleutnantapotheker. TEXT BERNHARD STEINMAURER
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sterreich hat eine lange Titeltradition. Das treibt auch so manche Blüten. Da kommt es schon vor, dass die Gattin des Arztes beim Fleischhauer die Frau Doktor ist oder - wie gewitzelt wird – wenn man im Kaffeehaus zwei Qualitätszeitungen gleichzeitig bestellt, dass einen der Kellner prompt als „Herr Professor“ betitelt. Gerade der Professor hat hierzulande seine besondere Stellung. Denn anders als üblich gilt nicht
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nur der Universitäts-Lehrende als solcher, sondern auch pragmatisierte LehrerInnen höherer Schulen und noch dazu jene, denen der Titel aufgrund besonderer Leistungen verliehen wurde. Udo Jürgens beispielsweise durfte sich so Professor nennen, aber auch Musikantenstadl-Veteran Karl Moik. An der Universität würde man den Rektor korrekterweise mit „Magnifizenz“ anreden, den Dekan mit „Spektabilität“ und den Prorektor mit „Honorabilis“. Tatsächlich werden solche Titel nur bei Festveranstaltungen benutzt – so weit geht man im Alltag dann doch nicht. Ob man
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den „Bergrat“ tatsächlich so anreden soll oder nicht, bleibt die Frage. Sicherlich übertrieben hat es Karl Farkas, als er den „Oberzahnradbahn-Bahnrat“ kreierte. In seinem Buch „Titel in Österreich“ listet der Beamte Heinz Kasparovsky knapp 900 Titel auf. Ob dies etwas über das Wesen der ÖsterreicherInnen aussagt, ist gut möglich. Bisher legte man jedenfalls immer hohen Wert auf Titel und sie wurden auch fleißig verliehen. Einerseits haben diese Zusätze Symbolkraft, andererseits konnte der Staat damit seine verdienten Bürger auszeichnen.
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POTPOURRI
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Grün statt Stillstand
TAMARA GEYERHOFER
Heidi Hubatka-Huber leitet die Physiotherapie im Krankenhaus Sierning – und die neue Gemeindegruppe in Bad Hall. Ihre Grüngesinnung hat sich aus einer Art „Lebenslogik“ heraus entwickelt, wie sie sagt.
KONZEPT CHRISTIAN KRALL
MEIN STECKBRIEF Geboren 1959 in Linz, aufgewachsen im Gemüseland Eferding, was den grünen Zugang auch ein wenig erklärt – denn was heute etwas Besonderes ist, war damals für mich völlig normal: Nahrung kam direkt vom Bauern, vom Nachbarn, Gemüse ebenso wie Fleisch. 8 Jahre bei den Kreuzschwestern in Linz, dann der Berge wegen nach Innsbruck, Ausbildung zur Physiotherapeutin. Dort musste ich lernen, dass man Salat im Supermarkt kauft! Aber wenn meine Mutter zu Besuch kam, hatte sie immer einen Riesenkorb voller Gemüse dabei, auf den sich alle Mitbewohner gestürzt haben!
Nach dem Studium hat sich die Oberösterreicherin mit einem Vorarlberger zusammengetan und zwei Tiroler geboren – Clemens, der heute Arzt ist und Kerstin, die als Politikwissenschaftlerin im Grünen Parlamentsklub Eva assistieren darf. 1989 ist unsere Familie nach Bad Hall gekommen, wo ich beinahe 20 Jahre als Physiotherapeutin gearbeitet habe – seit knapp sieben Jahren leite ich die Physiotherapie im Krankenhaus Sierning (Akutgeriatrie und Remobilisation). Die Arbeit im Sozialbereich war und ist eine weitere Bestätigung für das Grüne Engagement – das „Menschsein“ basiert auf Werten, die nur die Grünen in ihrer politischen Linie festgeschrieben haben. Meine „Grüngesinnung“ hat sich eigentlich aus einer Art „Lebenslogik“ heraus entwickelt, aus der Jugend am Land damals, der Liebe zur Natur und der Notwendigkeit, sie zu schützen, aus der Nähe zu Menschen, die unsere Hilfe brauchen und aus dem Wunsch nach Ehrlichkeit in der Politik, die Vertrauen schaffen kann. GRÜN STATT STILLSTAND … Oberösterreich hat sich noch immer nicht vom Proporz verabschiedet, ich sehe keine weiterführenden Schritte bei der Bildung oder im Sozialbereich, es fehlt an sozialer Gerechtigkeit. Arbeitsplätze könnten durch die Unterstützung neuer Energieformen geschaffen werden … aber es wird gebunkert, schade! MEIN LIEBSTES STÜCK NATUR? Die kleinen Seitentäler im Steyrlingtal, in die keine Wege führen, die man entdecken muss und
wo einen eine Natur überrascht, die es eigentlich nicht mehr gibt – und das in absoluter Stille und vielleicht noch mit einem Adler oben drüber! DAS WICHTIGSTE IN DER POLITIK? Bildung! Sie ermöglicht Zugänge nicht nur zur Arbeitswelt, sondern zu einer Gedankenwelt, die Zusammenhänge und Schlüsse erlaubt, die uns weiterbringen kann im Sinne von Humanismus und Toleranz. DIE FRAGEN VON FISCHLI UND WEISS? Herrscht tiefer Friede in meiner Wohnung, wenn ich nicht da bin? Mitnichten! Wenn man eine Katze hat, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen täglich aufs Neue mit einer frischen Maus zu beglücken, die erst einmal in der Wohnung aufbereitet werden muss, bevor Frauchen heimkommt. WAS EINMAL GESAGT WERDEN MUSS? Es geht um eine Erkenntnis, würde ich sagen: die Erkenntnis, dass sich Generationenkonflikte aus Veränderungen der Lebensverhältnisse ergeben und notwendig sind, aber erklärt werden können und müssen, was allerdings Verständnis und ein offenes Ohr der Generationen füreinander voraussetzt. WEN ICH WÜRDIGEN MÖCHTE? All jene, die in sozialen Berufen (in Krankenhäusern, Pflegeheimen, bei Hilfsorganisationen...etc.) tagtäglich den Umgang mit (hilfs)bedürftigen Menschen pflegen und das tun mit wenig Anerkennung für wenig Lohn, aber voller Idealismus!
Impressum Gewinnspiel Medieninhaberinnen: Die Grünen OÖ und die Grüne Bildungswerkstatt OÖ, beide 4040 Linz, Landgutstraße 17 Herausgeberinnen: Die Grünen OÖ, Die Grüne Bildungswerkstatt OÖ“ und der Klub der Grünen im oö. Landtag. Die Partei „Die Grünen OÖ“: Mitglieder des Leitungsteams der Partei „Die Grünen OÖ sind: Mag.a Maria Buchmayr (Landessprecherin), Dr. in Michaela Heinisch (Landesgeschäftsführerin), Gottfried Hirz, Rudi Anschober, Mag.a Gabriela Küng, Dr. in Gabriela Schönberger; die Grünen OÖ sind an keinem weiteren Medienunter nehmen beteiligt Der Klub der Grünen im oö. Landtag: die Mitglieder sind: Gottfried Hirz (Klubobmann), Ulrike Schwarz (stellv. Klubobfrau), Mag. a Maria Buchmayr, Maria Wageneder, Markus Reitsamer; Dr. in Michaela Heinisch; der Grüne Landtagsklub ist an keinem weiteren Medienunternehmen beteiligt Der Verein „Die Grüne Bildungswerkstatt OÖ“ (ZVR: 143576396); Adresse: Dr.-Karl-RennerPlatz 5, 4800 Attnang-Puchheim; Verantwortliche Vor-standsmitglieder sind: Mag. a Gabriela Küng (Obfrau), Dipl.Päd. Siegfried Mayrhuber (Obfrau-Stellvertreter), Maria Schartner-Ploier (Finanzreferentin) Mag. a Elke Mayerhofer (Finanzreferentin-Stellvertreterin), Stefan Kaineder (Schriftführer), Tobias Reder (Beirat) und Claudia Hauschildt-Buschberger (Beiratin); Vertreterin der Partei: Dr. in Michaela Heinisch. Die Grüne Bildungswerkstatt OÖ ist an keinem anderen Medium beteiligt Die grundlegende Richtung: Informiert über das politische Geschehen in Oberösterreich, aber auch über globale gesellschaftspolitische Entwicklun-gen. Die Blattlinie orientiert sich an
den Grundsätzen der Grünen wie ökologisch, basisdemokratisch, gewaltfrei, solidarisch, feministisch und selbst-bestimmt. Die Redaktion: Mag. Marco Vanek (Chefredakteur), Heidi Obermaier, Mag. a Claudia Kolb, Birgit Berghammer Bakk.Komm., Mag. Markus Gusenbauer, Dr. Christian Krall, Mag. Hadmar Hölzl, Mag. a Elke Mayerhofer Redaktionsadresse: oö.planet, Landgutstraße 17, 4040 Linz, Tel.: 0732/73 94 00 Elektronische LeserInnenreaktionen an marco.vanek@gruene.at MitarbeiterInnen und AutorInnen: Margit Kern, Bernhard Steinmaurer, Mag. a Claudia Hössinger Dr. René Freund, Mag. a Barbara Vanek, Michel Reimon, Gottfried Hirz, Sojah Luddin, Jürgen Affenzeller, Alfred Pointner
CROSSING EUROPE Filmfestival Linz. oö.planet verlost 1 Festivalpass (inkludiert Festival-Tasche, Festivalzeitung und Umhängeband) sowie 2 x 2 Freikarten VERLOSUNG Teilnahme am Gewinnspiel: InteressentInnen schreiben bis Di, 7. April 2015 ein Mail an gewinnspiel@ooeplanet.at Der Gewinner/die Gewinnerin wird verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Korrektorat: Mag. a Barbara Vanek Fotos: bilderbox.com, istock, Grünes Archiv, Mag. Marco Vanek, Mag. Gerhard Nieder leuthner, Tamara Geyerhofer, private Archive Karikatur: Mag. Michael Schneider Gestaltung: agentur g+, Mag. Gerhard Niederleuthner und Gernot Wartner Produktion: Mag. a Barbara Vanek, Mag. Gerhard Niederleuthner Schlussredaktion: Mag. Marco Vanek, Adressenverwaltung: Nina Bikic, Tel.: 0732/73 94 00-429, nina.bikic@gruene.at Druck: Wimmer Medien Druck, Linz Verbreitete Auflage: 22.000 Stück
Die nächste Ausgabe des oö.planet erscheint am 5. Juni 2015
GRAFIK: D.SIGNWERK.COM / FOTO: GERHARD WASSERBAUER
oö.planet. 01/2015 Zulassungsnr.: GZ 02Z031264 M
Auch 2015 versucht das Filmfestival CROSSING EUROPE mit handverlesenen aktuellen gesellschaftspolitischen Filmen und seinen zahlreich anwesenden Filmgästen Lust auf unkonventionelles Kino zu machen, das zum Teil aus europäischen und künstlerischen Randzonen kommt. Von 23. bis 28. April präsentiert das Festival dieses Jahr an sechs Festivaltagen rund 160 handverlesene europäische Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen aus 45 Ländern – darunter etliche Uraufführungen sowie international ausgezeichnete Filme, die erstmals in Österreich präsentiert werden.
GRÜNES LEBEN
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Zweitnutzungshuhn! Alle Ostern wieder stellt man sich spätestens beim Pecken die Frage, woher die eigenen Ostereier eigentlich kommen und ob man mit Bio-Eiern nun eigentlich wirklich mehr zum Abbau der Legehennen-Haltung tun kann.
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akt ist: Wer beim Eier-Einkauf nicht nur auf das Geld schaut, sondern auch Eier aus untadeliger Tierhaltung beziehen will, der ist auch mit dem Thema der Vernichtung von männlichen Küken konfrontiert - auch in der Bio-Produktion. Denn die „Brüder der Legehennen“ legen keine Eier und werden daher als wertlos betrachtet. Alleine in Europa werden jährlich rund 350 Millionen männliche Küken meist schon am Tag ihrer Geburt getötet, um zu Tierfutter weiterverarbeitet zu werden. War es früher selbstverständlich, Henne und Gockel gemeinsam zu nutzen, ist diese Praktik in den letzten Jahrzehnten zunehmend aufgegeben worden. „Immer mehr, immer größer und immer schneller“ ist seit vielen Jahren die Devise in der Lebensmittelproduktion – nicht nur in der Hühnerhaltung. In der Landwirtschaft werden jene Tiere verwendet, die entweder gut Eier legen oder gut wachsen. Eier legen zählt zu den weiblichen Eigenschaften, Muskel- und Fleischansatz zu den männlichen. Al-
so hat sich die Geflügelzucht zunehmend in zwei Linien getrennt. Moderne Legehennen legen bis zu 340 Eier pro Jahr, wachsen aber nicht, auch die Hähne nicht! Masthühner wachsen dafür umso schneller und erreichen in 30 Tagen das gewünschte Schlachtgewicht.
M AN PFIFF ZU N E K C E P R E EI
Die Alternative ist der Einsatz von sogenannten Zweinutzungshühnern als Lege- sowie Masthuhn, die sowohl genug Eier legen als auch Fleisch ansetzen. Die Brüder von Legehennen werden also zur Hähnchenmast verwendet. Voraussetzung für den Siegeszug der Zweinutzungshühner ist, dass die Menschen ihre Legehennenbrüder essen und den Mehrpreis für das Zweinutzungsei zahlen, der sich daraus ergibt, dass die Hennen weniger und etwas kleinere Eier legen.
NW FR O H E O STER
Ü N SC H EN D IE
G R Ü N EN O Ö
Die Grünen engagieren sich daher für mehr Bewusstsein beim Lebensmitteleinkauf, für die Berücksichtigung von Tierschutzstandards bei den Agrarförderungen an Landwirte und natürlich für den Ausbau der biologischen Landwirtschaft, wo die Tierschutzstandards auch deutlich höher sind.
Süße Versuche
Hot-Pot
Die oö.planet-Redaktion testete Schokoeier bis zum Schlechtwerden.
Alfred Pointner gibt seinen Senf dazu...
TAMARA GEYERHOFER
TEXT JÜRGEN AFFENZELLER
TEXT MARCO VANEK
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ieser Test hatte es diesmal in sich. Die Redaktion kostete sich durch die Kalorienwucht von sechs verschiedenen Sorten Schokolade-Eier. Da es unzählige Eierfüllungen gibt, haben wir uns für die fettreichste und süßeste Variante entschieden: Nougat.
G. NIEDERLEUTHNER (2), MARCO VANEK (1)
Von der ersten Test-Reihe war für das Kost-Team sehr ernüchtert: Eine Sorte schmeckte „sehr billig“, die andere „zu chemisch“, eine „nach Senf und Ildefonso“ und eine sogar „nach gar nichts“.
Schön langsam machten sich aber bei einigen Tes terInnen die Mägen bemerkbar und verlangten zur Unterdrückung des Übelkeitsgefühls nach Hochprozentigem. In der letzten Testrunde aßen sich einige weit in die Übelkeitszone hinein. Die Kür des Sieger-Eies war schließlich einvernehmlich: Das Nougat-Ei von Pischinger aus Wien. Einhelliger Befund: zwar etwas zu süß, aber feiner Geschmack und edler Geruch. Wem ein ganzes Ei zu viel ist, diese Sorte lässt sich ganz leicht in zwei Teile brechen. Übrigens: das gesamte Sortiment der Marke Pischinger wurde vor kurzem auf Fair-Trade-Kakao umgestellt. Zwar nicht bio-zertifiziert, aber immerhin.
E
s enthält alle essentiellen Aminosäuren in einem ausgewogenen Verhältnis, ist sehr nahrhaft und bekömmlich. Es ist lebensspendend - das Hühnerei! In allen Kulturen wurde das Ei wertgeschätzt. In meiner Kindheit war es etwas ganz Besonders, vom Wochenendausflug bei den Verwandten mit 10 oder mehr Eiern in der Tragtasche nach Hause zu fahren. Die Eltern sprachen die ganze Fahrzeit nur mehr von Eiern. Gut, das war vor knapp 50 Jahren. Mit der industriellen Tierhaltung und Billigpreisen ist diese Wertschätzung verschwunden. Dazu kam noch von medizinischer Seite der Trugschluss, dass das Ei für diverse Wohlstandserkrankungen verantwortlich ist. Ganz falsch liegen sie ja nicht, da mittlerweile Bestandteile vom Ei in „denaturierter Form“ in hunderten Lebensmitteln verarbeitet werden und wir uns nicht mehr bewusst sind, wann und wie oft wir Ei essen. Kurz und schonend erhitzt, als Frühstücksei, Rührei oder Spiegelei, ist es ein überaus wertvolles Lebensmittel. Beim Trennen, Aufschlagen, vermischen mit Weißmehl und Zucker, ab ins Rohr bei 180 Grad für 60 Minuten, da schaut die Bilanz anders aus. Im Vergleich zum Kuchen ist Mousse au Chocolat nach Originalrezept irgendwie gesund. Beim Kauf kommt natürlich nur Bio-Ei in Frage, denn es wurde wissenschaftlich bewiesen, dass sich Futter, Tageslicht und Bewegung entscheidend auf die Qualität auswirken. Alfred Pointner ist Küchenchef im Linzer Restaurant „Gelbes Krokodil“.
ISTOCK / COLLAGE: G. NIEDERLEUTHNER
MARCO VANEK
Was ist ein perfektes Lebensmittel?
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TERMINE
OÖ.PLANET #86 | FRÜHLING 2015
EierSalaaaaat
Termine MÄRZ 2015
GRÜNE LINZ
die Grünen Linz auch heuer wieder mit möglichst vielen LäuferInnen in Grünen T-Shirts ein Zeichen setzen! Nähere Infos www.3-brueckenlauf.at, Anmeldung bis spätestens 17.4. per Email: linz@gruene.at oder Tel.: 0732/73 94 44
ab Fr. 27. März wöchentlich Die Grüne Radrettung Linz Grüne Radrettung in den Stadtteilen: Kompetente MechanikerInnen aus der Linzer Radszene überprüfen dein Fahrrad und geben Profitipps. Ein Servicecheck und kleine Reparaturen werden vor Ort durchgeführt. Termine: www.linz.gruene.at/radrettung oder 0732/73 94 44 Sa. 28.3., 17.00 Uhr Tsatsiki, Tintenfische und erste Küsse Ort: Volkshaus, Ferdinand-Markl-Straße, Ferdinand-Markl-Str. 4, Linz-Urfahr Das Kinoerlebnis für die ganze Familie! Eintritt frei – ohne Altersbeschränkung Nähere Infos: www.gruenschnabel.at
APRIL 2015 Fr. 17.4., 17.00 Uhr 70 Schritte zur Erinnerung Ort: Hauptplatz, Kirchdorf an der Krems Sprachloses Gedenken an den „Todesmarsch“ im Bezirk Kirchdorf vor 70 Jahren Nähere Infos: www.ooe.gruene.at oder 0732/73 94 00 Sa. 18.4., 9.30 Uhr Globaler Aktionstag gegen TTIP, CETA und TiSA Ort: Musiktheater Linz Die „Initiativplattform TTIP stoppen für OÖ“ lädt zum europaweiten Aktionstag gegen die geplanten Freihandelsabkommen: Es darf kein Freihandelsabkommen auf Kosten von Umwelt- und Sozialstandards geben! Setzen wir auch in Linz gemeinsam ein Zeichen! Nähere Infos: www.linz.gruene.at oder 0732/73 94 44 Sa. 25.4., 15.00 Uhr Start Grünes Laufteam beim 27. Internationalen Linzer 3-Brückenlauf Ort: Grünes Haus, Landgutstr. 17, Linz-Urfahr So wie in den letzten Jahren wollen
MAI 2015 Mi. 6.5., 9.00 bis 16.00 Uhr Wildkräuterkochen mit Susanne Pust Ort: Haus der Frau, Volksgartenstr. 18, Linz Bei einem Spaziergang sammeln wir frische Kräuter und bereiten anschließend daraus im Haus der Frau ein mehrgängiges Menü zu. Anmeldung: 50plus.ooe@gruene.at oder 0732/73 94 00-507
Quelle: Statistik Austria
Keiner der Schauspieler hat irgendeine Scheu davor, im Stück den Bürgermeister, den Pfarrer, den Wirt, den Bankdirektor und den Polizisten durch den Kakao zu ziehen, im Gegenteil, man freut sich darauf. Und man weiß Stück und Realität zu unterscheiden. Aber bei einer Szene kam es bei den Vorgesprächen zu einer kleinen Diskussion: Die „Ermittler“ wollen den Bürgermeister ein bisschen quälen und sagen ihm, er müsse eine Moschee bauen lassen. Daraufhin schwört dieser, dass er schon lange eine Moschee bauen wolle: „Unsere Bürger lechzen geradezu danach!“ Und er fügt den blöden Witz hinzu: „Der Muezzin ist übrigens ein hungriger Mann. Er ruft immer: EierSalaaaaat!“
Do. 14.5., 10.00 bis 19.00 Uhr Erlebnis BODEN – BODEN erleben mit Landesrat Rudi Anschober Ort: Landesgartenschau, Sisipark, Bad Ischl Familienfest im Rahmen der Landesgartenschau - das Bodenfest für Groß und Klein: Was ist Boden? Ton, Sand, Lehm, Humus? Nähere Infos: www.anschober.at
Nun war die Frage, soll man den kleinen Witz in Zeiten wie diesen im Text lassen oder nicht? Allen war klar: der Eiersalat muss bleiben. Ich meinte, hier wird ja nicht der Islam bloßgestellt, sondern allenfalls der Wirt. Seltsam aber, dass die Frage überhaupt auftauchte: Vor einem Jahr noch wäre es keinem eingefallen, sich über „Eier-Salaaaaat“ den Kopf zu zerbrechen. Das zeigt, dass der Terror der Islamisten selbst in einem kleinen, entlegenen Ort wie dem unseren angekommen ist. In meinem Stück gibt es einige Seitenhiebe gegen die Besitzgier der katholischen Kirche. Die Aufklärer haben in der westlichen Welt seit Jahrhunderten dafür gekämpft, dass so etwas möglich ist, ohne auf dem Scheiterhaufen zu enden. Nun dürfen wir das Stück sogar im Pfarrhof spielen. Danke sehr, Herr Pfarrer! Wie man sieht, es gibt so etwas wie Fortschritt. Und den sollten wir uns nicht nehmen lassen. Weder von religiösen Fanatikern noch von Leuten, die „Deutsch“ zur neuen Religion erheben. René Freund lebt als Schriftsteller in Grünau im Almtal.
KARIKATUR
Do. 21.5., 10.00 bis 11.45 Uhr Politik hautnah – Besuch des OÖ. Landtags Ort: Landhaus Linz Nähere Infos und Anmeldung: www.frauen.ooe.gruene.at oder 0732/73 94 00-430 Fr. 22.5., 15.00 bis 18.00 Uhr Wir essen die Linzer Stadt(Natur!) Ort: Linzer Stadtgebiet Die Wanderung eignet sich für alle Altersgruppen inkl. Familien mit Kindern! Nähere Infos und Anmeldung: www.frauen.ooe.gruene.at oder 0732/73 94 00-430
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FRAUEN RBEIT TE IN ILZEITA 2014
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er Theaterverein in unserem schönen kleinen Ort spielt im Sommer meine Komödie „Ausgespielt!“. Sie handelt von zwei arbeitslosen Schauspielern, die in eine Kleinstadt kommen und von den Mächtigen dort für verdeckte Ermittler der Korruptionsstaatsanwaltschaft gehalten werden. Was natürlich zu zahlreichen Turbulenzen führt. Die beiden vermeintlichen „Ermittler“ genießen, dass sie plötzlich umschwärmt werden und nutzen die Situation, um die Mächtigen der Stadt und ihre Machenschaften bloßzustellen.
KARIKATUR: MICHAEL SCHNEIDER
MÄNNER RBEIT TE IN ILZEITA 4 01 2
TEXT RENÉ FREUND
KONTAKT
GRAFIK: JUNG VON MATT/DONAU
TEILZEIT
Was heute schon alles provozieren kann...
So. 26.4., 10.00 bis 17.00 Uhr Gemeinsam Garteln und Pflanzen tauschen Ort: Büro der Grünen Linz, Altstadt 22a, Linz Auch heuer öffnen die Grünen Linz im Rahmen des Tages der Offenen Tür in der Altstadt wieder das Büro: Es sind alle herzlich eingeladen vorbei zu kommen und gemeinsam den Bürogarten zu bepflanzen. Nähere Infos: www.linz.gruene.at oder 0732/73 94 44
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