Stereoplay AktivBoxen 01/15

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Spezial Aktivboxen

Neue Aktivität B Früher war eine Aktivbox eine mit eingebautem Verstärker. Heute ist die Vielfalt gigantisch, und Aktive können fast alles. Besonders gut klingen sie unter schwierigen Bedingungen.

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01/15 stereoplay.de

ei vielen Aktivboxen bekommt man schon auf dem Anschlussfeld einen Eindruck von ihrer Vielfalt: Von der Ortsentzerrung über die SubwooferWeiche bis zum Digitaleingang oder gar drahtlosem Streaming reicht das Angebot. Das nutzen auch immer mehr Hersteller, steht doch die Aktivtechnik dank der Digitalisierung und


des Wunsches nach integrierten Anlagen ohne viele Komponenten vor dem Durchbruch. stereoplay hat aktive Konzepte von Nahfeldmonitor bis Digitalhorn daher nicht zum Klangvergleich, sondern zu einem bunten Reigen der Möglichkeiten versammelt – und erstaunlich untechnisch und entspannt Musik gehört. Malte Ruhnke ■

01/15 stereoplay.de

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Spezial Aktivboxen

Raumfeld Stereo M D

ass es sich bei Raumfelds neuer Drei-Wege-Kompaktbox Stereo M um eine Aktive handelt, sieht man sofort am praktischen Lautstärkeregler und an den Bedientasten, deren Bedeutung sich allerdings nicht intuitiv erschließt. Technisch gesehen, handelt es sich allerdings nur um passive Boxen mit konventioneller Frequenzweiche, wobei in eine davon ein leistungsfähiger Stereo-Amp/ Streamer eingebaut ist. Die Raumfeld Stereo M ist als sehr leistungsfähiges, drahtloses und zugleich vom Standard her offenes Multiroom-System gedacht, die Box streamt also wie ihre Schwestermodelle drahtlos oder per Ethernet-Kabel. Akustisch betrachtet, ist die Stereo M dennoch sehr anspruchsvoll mit einem reinrassigen Drei-Wege-Konzept, wobei der 16-cm-Tieftöner rückwärtig noch von einem Bassreflexschlitz unterstützt wird. Mittel- und Hochtöner

Raumfeld Stereo M 900 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Teufel Telefon: 030 / 300 9 300 www.teufel.de

sind koaxial ineinander verschachtelt aufgebaut. Die Kalotte ist einige Zentimeter vor dem Konus verbaut und per Waveguide im Abstrahlwinkel optimiert.

Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 21 x H: 42 x T: 27,5 cm Gewicht: 11,5 kg Aufstellungstipp: frei oder ins Regal, Hörabstand ab 2,5 m, wenig bedämpfte Räume > 20 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf

Energie und Drive

Eine sehr forsche Gangart zeichnete die Stereo M von Anfang an aus. Charly Antolinis „Knock out 2000“ drückte mit Energie und Drive in den Hörraum, die kompakten Boxen knallten dem Hörer die DrumAnschläge sowie die satten Basswellen mit Dynamik und Direktheit direkt auf die Ohren, sodass man mindestens eine erwachsene Standbox am Werk vermutet hätte: Das war dank des Punktstrahlersystems äußerst plastisch und holografisch. Bei ruhiger Musik wie Beo Brockhausens „Wolkenmeer“ (von der stereoplay-12/14-CD) oder Wagners „Pilgermarsch“ war das dann allerdings auch etwas zu viel der Direktheit,

100 dB

Raumfeld Stereo M (1.38.13) axial

Frequenzgang

10*hoch

30*seitl.

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

Die zweite Box ist ein passiver

50 dB 10 Hz

100 Hz

1 kHz

10 kHz

40 kHz

„Slave“ und wird per Lautspre-

Sehr tief, im Mittel ausgewogen, aber Welligkeiten im Präsenzbereich

cherkabel mit dem aktiven

Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Pendant verbunden. Akustisch

Raumfeld Stereo M (1.38.13) 85 dB

Pegel- & Klirrverlauf

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB

sind beide selbstverständlich

90 dB 80 dB

identisch.

70 dB 60 dB

und die energetische Art der Stereo M ließ etwas Sanftheit und Raumtiefe vermissen. Deshalb unsere klare Empfehlung: Wer auf MultiroomStreaming setzt und es gern dynamisch, rockig und auch in großen Räumen sauber hat, dem sei die Stereo M wärmstens empfohlen. Malte Ruhnke ■

50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Oberhalb 100 Hz sehr sauber, aber im Bass Klirr und Limitereinsatz

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 38/34 Hz Maximalpg.(> 80 Hz: 102 dB) 97,5 dB Stromverbrauch (Standby/On) 0,7/10,6 W

Bewertung 11

9

8

11

10

hinter dem Hochtöner nebst

Abbildung

2

Klang

Bassqualität

6

Konus-Mitteltöner sitzt koaxial

Grenzdynamik

Verborgene Qualitäten: Der

Feinauflösung

10

Natürlichkeit

14

49

dessen Schallführung. Das ist

0

gut für die Abbildung und für

■■■■■■■■■■

die Richtwirkung der Box.

Praxis

10

20

Messwerte

30

40

50

60

70

6

9

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

7

■■■■■■■■■■

Sehr vollwertiges und druckvoll erwachsen klingendes Streaming-Set mit hoher Funktionsvielfalt. Für den audiophilen Feingeist spielt es vielleicht zu direkt und rockig, setzt sich dafür aber auch in großen Räumen und wandnah gut durch.

stereoplay Testurteil Klang Spitzenklasse

Gesamturteil gut – sehr gut

Preis/Leistung

40

01/15 stereoplay.de

49 Punkte 71 Punkte überragend


So steuern Sie ein Raumfeld-Multiroom System Die Systeme von Raumfeld, von der kleinen und 250 Euro preiswerten One S bis zu den Standboxen L, eignen sich zur Vernetzung größerer Häuser mit mehreren Räumen. Die Aufrüstung auf ein vollwertiges Multiroom-Netzwerk mit eigenem Server, einem Hub für externe Quellen (etwa einen Plattenspieler), einer eigenen Festplatte, NAS oder die Integration mehrerer Boxensysteme lässt sich später vornehmen. Das versprochene Plug&Play wird geboten, lässt sich doch jedes Raumfeld-Produkt schon einzeln mit vorhandener Infrastruktur nutzen.

Hauptmenü: Für verschiedene Raumfeld-Clients lassen sich Quellen vom Netzwerk, aus dem Internet oder der analoge Eingang auswählen. In den Einstellungen verbirgt sich der EQ, der vor allem bei wandnaher und Regalaufstellung zuverlässig den Bass korrigiert. Der Analog-Eingang lässt sich zudem im Pegel anpassen.

Bereits mit einem Internet-Anschluss und einem Smartphone stehen dem Nutzer unendliche Streaming-Wege zur Verfügung. Letzteres ist auch das erste Mittel der Wahl, wenn es um die Steuerung der Multiroom-Anlage geht, ersetzt es doch mit der App (für iOS und Android) vollwertig die ansonsten nicht eben preiswerte Fernbedienung. Den klassischen runden Lautstärke-

regler gibt es dabei ebenso als Touchscreen wie das vollwertige Hauptmenü und das mit eigener Katalogisierung sehr intuitiv und logisch programmierte Browsing der eigenen Musiksammlung. Gerade die für den Lowboard-Einsatz prädestinierte, aber sehr bassstarke Stereo M profitiert von der Equalizer-Funktion, mit der sich der Bass wahlweise um 3 oder 6 dB reduzieren lässt.

_0DCGA_Bose_STP_Anz_12_SL_mini_Stereoplay_210x137_01_15.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);14. Nov 2014 10:35:57

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie ein Lied hören, das einfach perfekt zu dem passt, was Sie gerade tun? Ich liebe es, wenn das passiert. So werden außergewöhnliche Momente noch einzigartiger. Deshalb haben wir, egal wohin wir gehen,

unsere Musik immer dabei.

TESTERGEBNISSE

Bose

®

SoundLink Mini Bluetooth Speaker ®

®

HiFi Test

5/2013

Spitzenklasse

Tablet PC

3/2013

Spitzenklasse

Connect Android

3/2013

sehr gut Testsieger

Satvision

9/2013

sehr gut

Connect Freestyle

4/2013

sehr gut Testsieger

Spitzenklang. Von einem kabellosen Lautsprecher im handlichen Format. Dank seines einzigartigen Designs liefert dieser hochkompakte Lautsprecher für seine Größe einen unvergleichlichen Spitzenklang, den Sie selbst erleben müssen, um es zu glauben! Mit dem SoundLink® Mini System wird Musik Ihr ständiger Begleiter.

www.bose.de


Spezial Aktivboxen

Nubert nuPro A-300

Nubert nuPro A-300 1050 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Nubert Telefon: 07171 / 92 69 00 www.nubert.de Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 22,5 x H: 37 x T: 27,5 cm Gewicht: 8,6 kg Aufstellungstipp: Wandabstand beliebig, Hörabstand ab 1,8 m, normal bedämpfte Räume 15 – 35 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf 100 dB

Nubert nuPro A300

Frequenzgang

axial

10*hoch

30*seitl.

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

50 dB 10 Hz

100 Hz

1 kHz

10 kHz

40 kHz

Sehr neutral und tiefreichend mit kräftigem Tiefbass Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Nubert nuPro A300

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB 90 dB 80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

Neben dem analogen Eingang stehen optischer TOSLINK und USB zur Verfü-

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Mittelhochton vorbildlich sauber, im Oberbass etwas schnell steigender Klirr, im Tiefbass begrenzt Limiter

gung. Eine zweite Box lässt sich mitregeln.

Riesig und doch bescheiden

Im Hörraum mobilisierte die nuPro wahrhaft riesige Kräfte

Neben der Lautstärke lassen sich auch die Klangfilter direkt über die Fernbedienung regeln und der Eingang auswählen. Komplexere Funktionen wie Hochpassweiche, Subweiche und Limiter justiert man nur über die Tasten an der Box.

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Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 32/30 Hz Maximalpegel (> 80 Hz: 102,5 dB) 96dB Stromverbrauch (Standby/On) -/9W

Bewertung 12

12

8

11

8

14

6 2

Abbildung

10

Bassqualität

– und blieb doch bescheiden. So tönte ihr Tiefbass-Fundament bei Dream Theaters „Metropolis Pt. 2“ wie von einer ausgewachsenen Standbox, mühelos und hochpräzise folgte sie allen Schlagzeug- und BassAttacken bis hinauf zu erstaunlichen Pegelregionen. Ihre Abbildung und Tonalität dagegen blieben dem Ideal eines kompakten Monitors verpflichtet. Mit hervorragender Breitenstaffelung und exzellenter Transparenz löste sie den Schlusssatz von Beethovens 9. Sinfonie (aufgeführt vom London Symphony Orchestra, Leitung: Bernard Haitink) auf wie in einer Studioregie, blieb aber das letzte Quäntchen Raumtiefe und Tiefenstaffelung schuldig. Gnadenlos überlegen zeigte sie sich der kompakten Konkurrenz dagegen bei jeder Art von Pop, Rock und elektronischer Musik. Malte Ruhnke ■

Grenzdynamik

DSP-Einheit. Das ermöglicht über ein umfangreiches Menü weitere akustische Einstellungen wie eine Bass- und Höhenregulierung und die Anwahl einer Hochpassweiche bei Subwoofer-Betrieb oder bei wandnaher Aufstellung. Digitale Signale lassen sich verlustfrei per USB oder TOSLINK zuspielen, die jeweils andere Box wird dann aber analog mit Signalen versorgt. Sehr komfortabel: Alle Funktionen sind per IR-Fernbedienung steuerbar.

Feinauflösung

uberts nuPro-Serie reüssierte bereits als Desktopund kleiner Studio-Monitor, mit dem Spitzenmodell A-300 bieten die Schwaben jetzt auch eine vollaktive Kompakte mit erstaunlich Volumen, Membranfläche und Endstufenleistung an. Zwei Kanäle à 100 Watt treiben den 18 cm messenden Tiefmitteltöner und die Ein-Zoll-Gewebekalotte, die Frequenzweichenfunktion übernimmt ebenso wie die Entzerrung und die Basserweiterung eine digitale

Natürlichkeit

N

Klang 0

10

53 20

Messwerte

30

40

50

60

70

8

■■■■■■■■■■

Praxis

9

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

7

■■■■■■■■■■

Erwachsene und sehr dynamische Aktive, die dank ihrer unbedingten Neutralität und hohen Auflösung echte Monitorqualitäten mitbringt. Die nuPro lässt sich sehr flexibel an Raum und Akustik anpassen und ersetzt so manche volle HiFi-Anlage.

stereoplay Testurteil Klang Spitzenklasse

Gesamturteil gut – sehr gut

Preis/Leistung

53 Punkte 77 Punkte überragend


Focal Alpha 65

710 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Sound Service Telefon: 033708 / 93 30 www.focal.com www.sound-service.eu Auslandsvertretungen: siehe Internet

Die Alpha sieht von Weitem beeindruckend und

Maße: B: 25 x H: 35 x T: 31 cm Gewicht: 9,4 kg

technisch aus, im

Aufstellungstipp: Wandabstand beliebig, Hörabstand 1,5 – 2,5 m, eher gut bedämpfte Räume bis 25 qm

Detail sieht man den Oberflächen einen gewissen

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf

Sparzwang an. Technisch gibt es dagegen allerlei Leckerbissen, inklusive der Focal-eigenen

Neutral und recht tief, guter SweetSpot, aber leichte Interferenzen

Inverskalotte.

Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Focal Alpha 65

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB

80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Klirr durchgehend auf gutem Niveau, im Tiefbass begrenzt der Limiter

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB Maximalpegel Stromverbrauch (Standby/On)

38/35 Hz 99 dB 9,2/15 W

Bewertung 12

9

9

10

8

14

6 2

Abbildung

10

Bassqualität

Im Hörtest punktete die Alpha mit einer für Monitore ungewöhnlich hohen Spielfreude und stupender Feindynamik. Das betraf bei Yuri Honings „Walking On The Moon“ die spritzigen, hochdynamischen Einsätze des Saxofons genauso

90 dB

Grenzdynamik

Volle Kraft voraus!

wie den runden und homogen eingebundenen Bass/Grundton. Dass sie dabei noch hervorragend genau abbildete und ein schönes „Nahfeld-Gefühl“ erzeugte, bescherte der Focal umso mehr Lob. Ungewöhnlich für einen Monitor, muss man bei Klassik dagegen kleinere Abstriche in der Transparenz und Durchhörbarkeit machen. Bei Berlioz‘ „Requiem“ trat die Alpha allzu energisch auf und empfahl sich eher für Rock- und Jazz-Freunde. Malte Ruhnke ■

Feinauflösung

mit hochdämpfender PolyglassMembran und wird von zwei frontseitigen Reflexen unterstützt, wodurch sogar Eckaufstellung mit entsprechender Bassabsenkung möglich ist.

Natürlichkeit

E

inen ausgewachsenen Monitor mit Vollaktivtechnik und Ortsanpassung vom renommierten Hersteller für gut 700 Euro das Paar? Das Angebot ist fast zu verlockend – und trotzdem wahr. Der Hintergrund ist, dass die Einsteigerserie Alpha der Franzosen nur über den ProAudio-Bereich vertrieben wird. Entsprechende Abstriche muss der HiFi-Fan – anders als bei der metallenen CMS-Serie – bei der Oberflächenqualität machen, die Seitenwangen sind aus recht schnödem Plastik und der Folierung fehlt es an haptischen Qualitäten. Bei den inneren Werten sieht es dagegen hochwertiger aus, die Alpha 65 punktet mit dem XLR-Eingang, einer aktiven Frequenzweiche und zwei getrennten Endstufen, 70 Watt treiben den Konus und 35 den Hochtöner. Bei letzterem handelt es sich um die einfachste Version der Focal-Inverskalotte, die hier in einer speziellen, den Abstrahlwinkel sogar aufweitenden Schallführung verbaut ist. Der Tieftöner ist ein Modell

Focal Alpha 65

Klang 0

10

48 20

30

Messwerte

40

50

60

70

6

■■■■■■■■■■

Praxis

7

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

3

■■■■■■■■■■

Hinten sitzt die Verstärker- und Weicheneinheit, die metallene Rückwand dient zugleich als Kühlkörper. Für HiFiisten und Profis sinnvoll sind vorhandene

Der sehr erwachsene und spielfreudige Monitor besonders für den Nahfeldeinsatz punktet mit perfektem Timing und erstaunlich satt-homogenem Bass. Äußerlich ist die Box eher schlicht gestaltet, auch spielt sie eher mit Dauerenergie denn sanft.

stereoplay Testurteil

Cinch- und XLR-Eingänge mit vorschaltbarer

Klang

Empfindlichkeit. Als in der Praxis besonders nützlich

Gesamturteil

entpuppt sich der Bassregler, der bei wandnaher Positionierung den Tiefton entsprechend dosiert.

Spitzenklasse gut

Preis/Leistung

48 Punkte 64 Punkte sehr gut

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Spezial Aktivboxen

Dynaudio X14A

1500 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Dynaudio Telefon: 04108 / 41 80 0 www.dynaudio.com

ihren highendigen Dienst, die Eingangsund Filtersektion entstammt dagegen erkennbar einem Studiomonitor. Das macht sich nicht nur am XLR-Eingang, sondern auch an den vorbildlich vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten bemerkbar.

Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 17 x H: 24,5 x T: 28 cm Gewicht: 6,5 kg Aufstellungstipp: Wandabstand beliebig, Hörabstand 1 – 2,5 m, normal bedämpfte Räume bis 25 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf 100 dB

Dynaudio Excite X14A

Frequenzgang

axial

10*hoch

30*seitl.

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

50 dB 10 Hz

Aus nah mach weit!

1 kHz

10 kHz

40 kHz

Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Dynaudio Excite X14A

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB 90 dB 80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Klirr durchgehend auf gutem Niveau, ab 97dB breitbandiger Limiter

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB Maximalpegel Stromverbrauch (Standby/On)

50/43 Hz 98 dB 0,3/5,3 W

Bewertung 12

13

6

9

13

14

2

Abbildung

6

Bassqualität

10

Grenzdynamik

und klang dann etwas schlanker und distanzierter. Viel wohler fühlte sie sich ohnehin im Nahfeld: Bei 1,8 m Hörabstand war das Optimum, bei dem der Raum bei „Guantanamera“ (von der stereoplayCD „Ultimate Tunes 3“) nicht eingeschränkt klang, sondern zauberhaft eine holografische Club-Atmosphäre mit sensationeller Durchhörbarkeit projizierte. Seidigkeit verband sie mit hoher Auflösung bei weitem Raum, auch auf dem Schreibtisch. Malte Ruhnke ■

Feinauflösung

Im großen Hörraum wirkte die kompakte X1A optisch fast ein wenig verloren, akustisch jedoch nicht. Besonders ihr kompaktes Fundament und die Homogenität bei Claire Martins „Too Much In Love“ (von der stereoplayCD 12/14) füllten den Raum mit audiophilen Wohklängen, während die enorme, doch nie lästige Detailauflösung in den Höhen einen Anflug von Monitorcharme in den Hörraum brachte. Die X14A konnte dabei auch größere Räume füllen, geriet allerdings im Grundton bei höheren Lautstärken ans Limit

100 Hz

Ausgewogen, recht tief mit kräftigem Oberbass, leichte Brillanzsenke

Natürlichkeit

D

ie Dänen gehören zu den wenigen Herstellern, die sich im Passiv- und im Aktivboxenbereich einen klangvollen Namen gemacht haben. Der Ruhm von letzteren rührt vor allem von den Studiomonitoren her, doch spätestens mit den drahtlosen Xeo-Modellen müssen auch wohnraumbewusste High-Ender Dynaudio als erste Aktiv-Adresse auf dem Schirm haben. Die neue X14A darf nun als so etwas wie das Beste aus allen Welten gelten: Ihre Boxen- und Chassis-Konstruktion basiert auf der kleinen Excite X14 und entspringt damit dem gemäßigten High-End-Segment. Der nur 13 Zentimeter messende Tiefmitteltöner aus einem Magnesium-Silikat-Polymer spielt mit Verstärkung durch ein rückwärtiges Reflexohr bis zu stolzen 43 Hz hinab. Oben herum übernimmt eine hochwertige Gewebekalotte. Die zwei Verstärkerkanäle pro Box mit jeweils 50 Watt pro Töner taten schon in den Wireless-Wundern Xeo 4

Dynaudio Excite X14 A

Klang 0

10

53 20

Messwerte

30

40

50

60

70

8

■■■■■■■■■■

Das Verstärkermodul basiert auf

Praxis

den Xeos-Modellen. Die

Wertigkeit

Wireless-Einheit wurde durch einen analogen Eingang ersetzt, für mit Cinch und XLR ebenso HiFi- wie studiotauglich bestückt. Vielseitiger sind auch die Filterfunktionen ausgefallen, die neben einer Bass- und Höhenentzerrung auch ein

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01/15 stereoplay.de

Gerade im Nahfeld sehr räumlich-seidig und transparent aufspielender Monitor mit erstaunlich knackigem Bass. Lässt sich sehr flexibel an die Aufstellung anpassen und spielt stundenlang ermüdungsfrei, allerdings nicht so pegelfest.

stereoplay Testurteil Klang

lung bereithalten sowie eine

Gesamturteil

Sub-Betrieb.

8

■■■■■■■■■■

Mittenfilter für die TischaufstelHochpassweiche für den

9

■■■■■■■■■■

Spitzenklasse gut – sehr gut

Preis/Leistung

53 Punkte 78 Punkte überragend


ELAC AIR-X 207

3200 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: ELAC Telefon: 0431 / 64 77 40 www.elac.de

sis wird also direkt und einzeln vom Verstärker kontrolliert. Trotz der an D‘Appolito erinnernden Schallwand-Aufteilung agiert nur der obere Konus im Mittelton, der untere wird ab 350 Hz ausgeblendet. Im Bass dagegen addiert sich die Membranfläche der beiden 15-cmSandwich-Konen zur klassischen Alu-Schale und zum Papptrichter dahinter. Für feine Höhen ab 2400 Hz sorgt ein Air-Motion-Transformer der JET5-Generation; rückwärtig arbeiten zwei Reflexrohre den Tiefstton unter 60 Hz ab.

Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 17 x H: 93,5 x T: 28,5 cm Gewicht: 15,5 kg Aufstellungstipp: 20 cm bis freistehend, Hörabstand 2 – 3,5 m, normal bedämpfte Räume bis 30 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf 100 dB

Elac Air-X207

Frequenzgang

axial

10*hoch

30*seitl.

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

50 dB 10 Hz

100 Hz

1 kHz

10 kHz

40 kHz

Sehr neutral, recht tief, Bass noch anhebbar, gutes Rundstrahlen Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Elac Air-X207

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB 90 dB 80 dB 70 dB

Ein Prosit der Genauigkeit

Die „Console“-Entzerrung wird bei einer Standbox selten genutzt, umso praxisnäher sind Wandentzerrung

50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

2 kHz

5 kHz

Bewertung 13

13

8

11

12

14

2

Abbildung

6

Bassqualität

10

Klang 0

10

57 20

Messwerte

30

40

50

60

70

7

■■■■■■■■■■

Praxis

9

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

7

■■■■■■■■■■

Sehr genau und neutral spielende aktive Standbox mit sensationeller Feindynamik und bester Auflösung. Sie spielt wahlweise am Cinch- oder XLR-Kabel oder verlustfrei drahtlos, allenfalls in großen Räumen gerät ihr Bass an natürliche Grenzen.

stereoplay Testurteil Klang

bei Kabelbetrieb komplett deaktivieren. Die Reflexrohre

Gesamturteil

klassisch analoger Endstufentechnologie.

1 kHz

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 38/36 Hz Maximalpg. 0 dB (> 80 Hz: 100 dB) 100 dB Stromverbrauch (Standby/On) 0,5/14 W

Grenzdynamik

was lockereren und tieferen Bass und einer nochmals gesteigerten Stimmigkeit. Im Direktvergleich mit der Dynaudio Xeos 6 offenbarten sich nur charakterliche Unterschiede, jedoch auf höchstem Niveau: Die Dynaudio spielte etwas weiträumiger und sanfter, die ELAC punktete mit der besseren Feinzeichnung und punktgenauerem Bass. Eine Aktivbox mit Monitor- und Genießerqualitäten. Malte Ruhnke ■

und Bassanhebung. Der Wireless-Empfänger lässt sich und der Kühlkörper versprechen Bassdynamik bei

500 Hz

Geringer Klirr, nur im Oberbass und Hochton etwas erhöht

Feinauflösung

Die klanglichen Tugenden des hochwertigeren Schwestermodells AIR-X 407 erkennt man sofort in der 207 wieder: Sensationell war ihre neutrale und fein schattierte Klangfarbenwiedergabe von Mahlers 6. Sinfonie (von der stereoplay-CD „Die perfekte Räumlichkeit 2“), atemberaubend holografisch und sicher platziert ihre Stimmen bei The Weavers‘ „ G u a n tanamera“ (von der stereoplay-CD „Audiophile Coversongs“). Leichte Vorteile erspielte sich die große Box allenfalls mit ihrem et-

60 dB

Natürlichkeit

U

nter den aktiven Standboxen gehört die ELAC AIRX zu den unauffälligsten Vertretern. Sie unterscheidet sich von vorne lediglich durch eine kleine weiße Leuchtdiode von der passiven FS207. Doch wer auf die Rückseite blickt, bekommt einen ersten Hinweis auf ihre Möglichkeiten: So ist das Aktivmodell nicht nur mit diversen Schaltern zur Ortsanpassung ausgestattet, sondern bietet auch analoge XLR-Buchsen, die eine brummfreie Übertragung auch über längere Strecken ermöglichen. Die Box lässt sich auch drahtlos digital mit Signalen versorgen, ähnlich wie ihre etwas highendigere Schwester AIR-X 407. Mit dieser teilt sie sich auch das 2,5-Wege-Konzept mit drei vollwertigen, in klassisch-analoger MOSFETTe c h n o l o g i e aufgebauten Endstufenkanälen. Jedes Chas-

ELAC AIR-X 207

absolute Spitzenklasse sehr gut

Preis/Leistung

57 Punkte 80 Punkte überragend

01/15 stereoplay.de

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Spezial Aktivboxen

Progressive Audio Extreme 1 Active

Cleveres Aktiv-Konzept im Boxenfuß. Eine Vorstufe findet analog symmetrisch und unsymmetrisch Anschluss an der internen Endstufen-Elektronik. Der von der passiven Extreme bekannte 1-dB-Hochtonschalter ist hier ebenfalls vorhanden und sorgt für mehr Transparenz in der Abbildung.

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01/15 stereoplay.de

Maße: B: 19 x H: 40 x T: 35 cm Gewicht: 9 kg Aufstellungstipp: frei oder wandnah, Hördistanz ab 2 m, für Räume bis 30 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf 100 dB

Progressive Audio Extreme Active axial

Frequenzgang

10*hoch

30*seitl.

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

50 dB 10 Hz

100 Hz

1 kHz

10 kHz

40 kHz

Sehr tief, etwas Grundtonzurückhaltung, seitlich ausgewogener Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Progressive Audio Extreme Active 85 dB

90 dB

Pegel- & Klirrverlauf 95 dB

100 dB

100 dB 90 dB 80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Bis 96 dB durchgehend sauber, darüber sprunghaft steigender Klirr

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 40/37 Hz Maximalpegel (> 80 Hz: 102 dB) 97,5 dB Stromverbrauch (Standby/On) -/15,8 W

Bewertung 12

12

10

12

13

14 10 6 2

Abbildung

des Aufnahmestudios ließ sich einwandfrei heraushören – ganz klar unterscheidbar von den über MIDI eingespielten Tracks. Akustisch ließ sie ebenfalls ein wenig mehr „Air“ zwischen den Instrumenten als klassische Mehr-Wege-Lautsprecher. Hörte man der Progressive Audio eine Weile zu, ohne sie anzuschauen, kam der akustische Eindruck einer großen Standbox auf. Denn sie beherrscht sowohl Bass als auch Klangvolumen – im Pegel natürlich begrenzt, aber auf jeden Fall in einem Wertebereich, der die Mehrzahl der HiFi-Fans zu Hause überzeugen dürfte. Drehten wir den Lautstärkesteller auf, waren wir stets aufs Neue überrascht, wie gut die Extreme 1 auch bei tieftonintensiven Titeln wie „Pickin’ On Series“ von The Human Experience am Gas hing und mitging. Als Vorstufen-Anschluss zieht stereoplay die symmetrische XLR-Variante vor. Unser Fazit: Die aktivierte Extreme zeigt, dass man auch mit einem kleinen Volumen große Klangräume schaffen kann! Jürgen Schröder ■

Bassqualität

Die Progressive Audio faszinierte im Hörtest genauso durch ihr hohes Maß an Plastizität und dreidimensionaler Ausdruckskraft wie durch ihren audiophilen Feingeist: So konnte man das Banjo im Intro bei „Sunu“ von Rising Appalachia and The Human Experience beinahe anfassen – derart dreidimensional kam es rüber. Auch die Akustik

Auslandsvertretungen: siehe Internet

Grenzdynamik

Plastizität und Feingeist

Vertrieb: Progressive Audio, Essen Telefon: 0 20 54 / 9 38 57 93 www.progressiveaudio.de

Feinauflösung

um 2350 Euro. Gegenüber den extra erhältlichen Passiv-Stands (1300 Euro) relativiert sich dieser Aufschlag jedoch, zumal hier hochwertige Verstärkerelektronik nebst Weiche enthalten ist. Dazu besitzt der aktivierte Boxenfuß einen analogsymmetrischen XLR- und unsymmetrischen Cinch-Eingang. Mit der Box verbindet sich der praktische Stand-Aktivist über ein kurzes, vierpoliges Lautsprecherkabel mit robusten und kontaktsicheren Speakon-Armaturen. Die Trennung der beiden Seas-Koaxtreiber regelt eine aktive Frequenzweiche. Deren Hauptvorteil gegenüber einer analogen Variante liegt in den besonders langzeitstabilen – nicht spannungsmodulierten – 18-Dezibel-Filtern.

7000 Euro (Herstellerangabe)

Natürlichkeit

Wer bei anderen Aktivboxen Bedenken wegen nicht-highendiger Verstärkermodule hat, den könnte vielleicht das Konzept der Extreme 1 Active vom Essener Hersteller Progressive Audio überzeugen: Werden hier doch keine Standard-Chips verbaut, sondern zwei in bester Tradition des Hauses diskret aufgebaute High-End-Verstärkerkanäle mit integriertem Weitbereichsschaltnetzteil (90 bis 300 Volt) verwendet, das die Treiber automatisch vor Spannungsschwankungen schützt. Dieselbe Schaltung soll demnächst in kleineren ProgressiveAudio-Vollverstärkern zum Einsatz kommen. Das rechtfertigt auch den bezogen aufs Volumen recht hohen Preis der im weißen Acrylglas-Gehäuse gehaltenen Vollaktiv-Box. Die aktiven Boxenständer erhöhen den Preis der passiven Variante

Prog. Audio Extreme 1a

Klang 0

10

59 20

Messwerte

30

40

50

60

70

7

■■■■■■■■■■

Praxis

7

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

6

■■■■■■■■■■

Vielseitig einsetzbare Aktiv-Koaxbox in unüblichem Kunststoff-Gehäuse. Die Extreme 1 benötigt etwas Sorgfalt bei der Einrichtung, punktete dann aber mit einem präzisen Panorama, dreidimensionaler Räumlichkeit und exzellenter Feindynamik.

stereoplay Testurteil Klang abs. Spitzenklasse

Gesamturteil gut – sehr gut

Preis/Leistung

59 Punkte 79 Punkte sehr gut


Meinung

Was ist aktiv, was ist passiv? Malte Ruhnke Stellv. Chefredakteur

Viele High-Ender hegen Vorurteile gegen Aktive: keine Freiheit bei der Verstärkerwahl, umstrittene Zuverlässigkeit und potenzielle Beeinflussung der beiden Einheiten untereinander. Aus heutiger Sicht, erst recht nach diesem großen Test, können wir feststellen: Kein Grund zur Sorge, auch aus Sicht des VerstärkerFeingeistes klangen die Vertreter ihrer jeweiligen Preisklasse hervorragend. Die großen Vorteile spielen sie bei der Anpassung an den Raum aus, was man gar nicht hoch genug bewerten kann. Und sie reduzieren die Zahl der sichtbaren Geräte: ein Trend, der nicht zu leugnen ist.

Nicht jede Box mit eingebautem Verstärker ist eine echte Aktivbox. So gehört zum Beispiel die vorne getestete Raumfeld M in die Kategorie „Passivboxen mit eingebauter Verstärkereinheit“. Echte Aktivkonzepte zeichnen sich dadurch aus, dass eine aktive Frequenzweiche – wahlweise analog oder digital – noch auf Kleinsignalpegel ohne nennenswerten Stromfluss die einzelnen Filter- und Weichenfunktionen bereitstellt. Diese können sehr viel hochwertiger und komplexer, etwa mit Zeitkorrektur oder Entzerrerfunktionen, aufgebaut werden. Somit steht für jeden Weg ein eigener Verstärker zur Verfügung, der den entsprechenden Treiber perfekt kontrollieren kann, ohne dass komplexe Eigenschaften passiver Bauteile oder von den Treibern selbst rückinduzierte Störsignale dabei im Weg wären.

Hochtöner

aktive Frequenzweiche

Verstärker

Tieftöner

Vollaktiv: Noch vor der Verstärkung trennt die aktive Weiche die Signale. Jedes Lautsprecher-Chassis wird von einem Amp kontrolliert. passive Frequenzweiche

Hochtöner

Bassverstärker Verstärker aktive Frequenzweiche

Tieftöner

Halbaktiv: Bei dieser Spezialform werden Mittel/Hochtöner klassisch angetrieben und per zusätzlichen Bass-Amp entlastet. Hochtöner

Tieftöner

Verstärker

passive Frequenzweiche

Passiv: Ein Verstärker übernimmt das ganze Signal, passive Filter mit

entsprechender komplexer Last trennen es in die einzelnen Wege. _0DCZ1_naim_Audio_eindrittel_2014_210x95.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);17. Nov 2014 16:12:20

Schwarz im Lieferumfang enthalten. Andere Farben optional.

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Webradio

UPnP

USB

TM

AirPlay

Digital-/Analogeingang

Bluetooth/aptX

Multiroom-Streaming

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Spezial Aktivboxen

Audium Comp 9 active N

ichts darf man künstlich zerteilen, was vom Gehör wieder zusammengesetzt werden muss: So ließe sich die Firmenphilosophie vom Berliner Hersteller Audium grob beschreiben. Daher setzen Frank Urban und sein Team für den Löwenanteil des Tonspektrums auf im eigenen Hause entwickelte Breitband-Chassis, die von einem spezialisierten italienischen Hersteller gefertigt werden. Nur für den Bassbereich ist bei den Audium-Lautsprechern ein horizontal im Sockel verbauter Tieftöner zuständig. Auch die hier vorgestellte, brandneue Audium Comp 9 active arbeitet nach diesem bewährten Konzept. Sie kombiniert einen 10-Zentimeter-Breitbandtreiber und ein elfzölliges Bass-Chassis nebst der gesamten Filter- und Verstärkerelektronik in einem recht zierlichen Gehäuse, das optisch unaufdringlich sicherlich mit jedem Wohnraum harmonieren dürfte. Mit einem zentralen, auf der eigentlichen Membran zusätzlich angbrachten Schwirrkonus (Twincone) und einem mitschwingendem Phasenkegel ist der 100-Millimeter-Breitbänder ungewöhnlich aufwendig geraten: So bedurfte es auch einiges an entwicklungstechnischer Feinarbeit, um alle drei schwingenden Elemente so aufeinander abzustimmen, dass sie sich perfekt ergänzen. Auch der beim norwegischen Chassis-Spezialisten Seas hergestellte Tieftöner wurde für bestes Timing mit dem Breitbänder mit geringer, schwingender Masse auf besonders schnelle Ansprache hin optimiert: Das gelang mit einer

50

01/15 stereoplay.de

Audium-exklusiven PolkernKonstruktion beim MagnetAntrieb in Verbindung mit einer leichten, kupferbeschichteten Schwingspule (Copper Coated Aluminium Winding = CCAW). Wie das Messdiagramm zeigt, hat sich die Mühe gelohnt: Nicht nur in Sachen Amplitudenfrequenzgang verhält sich die Comp 9 active vorbildlich, auch die Sprungantwort fällt ungewöhnlich gut aus. Da hilft auch die elektronische Signalverarbeitung über den digitalen Signalprozessor ein wenig mit, die nicht nur für die Aufteilung des Tonfrequenzspektrums zuständig ist, sondern auch Pegelkorrekturen im Übertragungsbereich der Chassis vornimmt. Außerdem ermöglicht sie eine sehr benutzerfreundlich konzipierte, akustische Raumanpasung der Comp 9 active, die mithilfe eines auf CD mitgelieferten, interaktiven Einstellungsassistenten erfolgt – und das sogar für Mac und PC. Alternativ lässt sich die Comp 9 active auch durch Abspielen entsprechender Testsignal-Tracks auf der CD oder aber per Drucktaster am Terminal an ihre akustische Umgebung anpassen. Ein Wolf im Schafspelz

Ungläubiges Staunen rief die Comp 9 in unserem Hörtest hervor: Diese eher zierliche Erscheinung konnte eine unglaubliche Basspower entwickeln. Nicht nur, weil man es ihr nicht zugetraut hätte, sondern weil sie damit auch manch eine doppelt so große Box locker in die Tasche stecken konnte. Sie entwickelte eine ungeheure Schlagkraft und ging dabei so dermaßen los, dass man meinte,

Dank Class-D-Technik und SMD-Bauweise fällt die in Berlin hergestellte Elektronik -Einheit ausgesprochen kompakt aus. Die Stromversorgung erfolgt dabei über ein externes Schaltnetzteil. Ein Drucktaster erlaubt die elektroakustische Anpassung an unterschiedliche HörraumGegebenheiten, zum Beispiel wandnahe oder freistehende Aufstellung.


HiFi

Vento Serie Audium Comp 9 active Der elfzöllige Tieftontreiber arbeitet im Sockel nach unten hin gegen eine (hier abgenommene) Bodenplatte

7500 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb Audium / Visonik Telefon: 030 / 613 47 40 www.audium.com – Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 27 x H: 106 x T: 36 cm Gewicht: 31 kg Aufstellungstipp: freistehend oder wandnah, Hörabstand ab 2,5 m, normal/wenig bedämpfte Räume

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf

strahlend (Downfiring). Er wird nach Audium-Spezifikationen vom norwegischen

Tief, noch ausgewogen, auf Achse etwas wellig, seitlich neutral

Chassis-Spezia-

Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

listen Seas

Audium Comp 9

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB

gefertigt.

90 dB 80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Gute Klirrwerte, nur im Oberbass/ Grundton etwas erhöht

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB Maximalpegel Stromverbrauch (Standby/On)

34/31 Hz 100 dB 1,5/5,1 W

Bewertung 13

12

9

13

14

Für jeden

Klang 0

10

Anspruch

Abbildung

2

Bassqualität

6

Feinauflösung

10

Grenzdynamik

14

Natürlichkeit

es handele sich um einen auch für Party-Zwecke gemachten Lautsprecher. Interessant ist auch, wie sich der Bassklang entwickelte: Er kam nämlich direkt „from the Ground“ und verlieh der Box ein super geerdetes, sehr tief herabreichendes Klangfundament, das zwar voluminös rüberkam, dabei aber keine Dröhnneigung zeigte. Auch gelang der Audium die Anbindung vom Bass an den Mittelhochtonbereich ausgesprochen gut. Und wer da meint, Bässe ließen sich nicht stereofon orten, sollte sich mal „Manzanilla“ von der schwedischen Formation Vibrasphere über die Audiums anhören. Die phasenmodulierten TiefbassAnteile gegen Ende diese fantastischen ElektronikTracks wanderten eindrucksvoll wie selten zuvor gehört durch den Hörraum. Allerdings spürte man unter den Fußsohlen, dass das Downfiring-Chassis den Hörraum-Boden merklich anregte. Besonders hervorzuheben ist auch die ungemein farbenprächtige Mittenwiedergabe. Gesangsbetonte Songs wie das schwermütig dahinfließende „Mississippi“ von Rising Appalachia and The Human Experience waren der schiere Genuss. Zudem bot sie im Gegensatz zu den meisten Konstruktionen mit Breitband-Chassis einen erstaunlich großen Sweet Spot, in dem die Mittelhochtonenergie recht gleichmäßig verteilt war – was physikalisch eine echte Leistung darstellt. Unser Fazit: Die zierliche Audium Comp 9 active ist ein fantastischer Lautsprecher mit einer fesselnden und vor allen Dingen spektral unglaublich geschlosssenen Vorstellung, die süchtig macht. Jürgen Schröder ■

61 20

Messwerte

30

40

50

60

70

7

die passende Klanglösung

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Praxis

8

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

8

■■■■■■■■■■

Kompakter Aktiv-Standlautsprecher mit dank Breitband-Chassis sehr unaufdringlich lebendigem, farbenprächtigem und räumlich gut fokussiertem Klangbild bei gemessen an der Größe erstaunlich voluminöser, druckvoller Basswiedergabe.

stereoplay Testurteil Klang absolute Spitzenklasse

Gesamturteil sehr gut

Preis/Leistung

61 Punkte 84 Punkte überragend

Ideal für Klangästheten: unsere hochwertigen Vento Lautsprecher für anspruchsvollen Musikgenuss. Entdecken Sie Ihren Klang. Im Fachhandel und unter www.canton.de


Spezial Aktivboxen

Geithain ME901k1 S

eit Jahren ist die Geithain RL901 im Profi-Bereich ein bewährter Klassiker, und akustisch gibt es an dem DreiWege-Koaxialsystem auch praktisch nichts mehr zu verbessern. Einer großen Karriere im HiFi-Bereich standen vor allem die Abmessungen des Boxentrumms im Wege, der laut ME-Geithain-Vordenker Joachim Kiessler auch genauso voluminös sein muss, um die Vorteile des großen 15-ZollBasses ausspielen zu können. Spielraum gab es aber beim Verstärker, der für die neue Heimversion ME901k1 ausgelagert wurde. So bleibt die Geithain ein Vollaktivkonzept, bei dem jeder der drei Treiber direkt und ohne Bauteile im Signalweg von einem eigenen Verstärker getrieben wird. Eine Geithain-Spezialität findet sich auf der Rückseite: die Schallöffnungen. Diese arbeiten mitnichten als Reflexrohre, sondern löschen vielmehr den Bass- und Mitteltonschall kontrolliert aus und erzielen so eine nierenförmige Schallbündelung auch bei tiefsten Tönen, was mit herkömmlichen, immer

rundstrahlenden Bassquellen praktisch unmöglich ist. Eine deutlich bessere Anpassung an die Raumakustik nebst weniger Dröhnen wird so ebenso möglich wie eine Positionierung der Box fast an der Wand. Der Mitteltöner – beide Konen sind als versteifte PapierChassis mit weicher SandwichSchaumstoffsicke ausgelegt – spielt ebenfalls rückwärtig offen, ein akustischer Fließwiderstand verhindert den akustischen Kurzschluss und ermöglicht eine weitgehend frequenzneutrale Bündelung, die für ME Geithain eine der höchsten Tugenden im Boxenbau ist. Von Profis für Profis

Beim Aufbau stellte sich aufgrund der „Profi-Qualität“ eine gewisse Vorfreude ein, die nicht enttäuscht wurde. Extrem neutral und trocken der erste Klangeindruck. Aus diesem Klangbild stachen die kleinsten Ecken und Kanten nicht heraus. Dennoch kristallisierte sich un100 dB

ME Geithain ME 901K1 axial

Frequenzgang -90*seitl.

180 grad

90 dB

80 dB

70 dB

60 dB

50 dB 10 Hz

100 Hz

1 kHz

10 kHz

40 kHz

Mittel- und Hochtöner sind auf einer Brücke montiert, die für letzteren eine Art Schallführung darstellt und somit das Abstrahlverhalten auf das gewünschte Maß bringt. Der Mitteltöner ist nach hinten offen und spielt lediglich auf einen Schaumstoff-Fließwiderstand, der ihm eine ebenfalls nierenförmige Abstrahlcharakteristik verleiht.

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01/15 stereoplay.de

ter den drei Chassis ein kleiner Held heraus: Homogenität können auch kleine englische Studiomonitore bieten, aber nicht so einen staubtrockenen, tiefreichenden Bass. Der 15-Zöller legte sich mit sichtbarem Hub und tollem Kick ins Zeug, um Bass Drums zu einer selten gehörten Authentizität zu verhelfen. Dabei nagelten die Geithains Solostimmen wie die von Elvis Costello oder Melody Gardot äußerst plastisch und facettenreich zwischen den Boxen fest. Allerdings erfordert das perfekte Panorama eine wohlüberlegte Positionierung. Anwinkeln ist quasi Pflicht und der Abstand zwischen beiden Boxen sollte unbedingt größer sein als zum Hörplatz.

Ansonsten wollte sich die Abbildung bei außermittigen Hörplätzen nicht von den Gehäusen lösen. Der Zugewinn von Tiefe und Details war beträchtlich, auch schien das Klangbild förmlich einzurasten wie die Speakon-Stecker und offerierte dabei eine wunderbare, nie aufdringliche Auflösung. Als unkritisch erwies sich der Wandabstand dank nierenförmiger Bass-Charakteristik. Die Geithain beamt den Zuhörer förmlich ans Regiepult des Toningenieurs. Das ist ihre größte Tugend und zugleich ihre größte Schwäche: Hören kann man mit ihr stundenlang, Besucher beeindrucken aber nur mit dem Bass. Malte Ruhnke, Stefan Schickedanz ■


HiFi

Geithain ME901k1 12.740 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: ME Geithain Telefon: 034341 / 3110 www.me-geithain.de Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B: 46 x H: 46 x T: 40 cm Gewicht: 35 kg Aufstellungstipp: Wandabstand beliebig, Hörabstand 2,5 bis 4 m, normal/wenig bedämpfte Räume

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf

Neutral und sehr tiefreichend, Bündelung schwankt um 1,5k bewusst Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

ME Geithain ME 901K1

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

100 dB 90 dB 80 dB 70 dB 60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Oberhalb 60 Hz vorbildlich sauber, im Tiefstbass etwas deutlich steigender Klirr

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB Maximalpg. (> 50 Hz: 110 dB) Stromverbrauch (Standby/On)

22/19 Hz 101dB -/34 W

Bewertung 14

13

10

14

12

Für jeden

2

Klang 0

10

Anspruch

Abbildung

6

Bassqualität

10

Grenzdynamik

14

Feinauflösung

Die abgesetzte Elektronikeinheit der ME901k1, profi-tyisch mit symmetrischen XLR-Eingängen ausgestattet, wird mit einem mehradrigen Lautsprecherkabel per Speakon (in der PA-Technik bewährt) mit der Box verbunden. Jeder Töner wird von einer eigenen Endstufe angetrieben und kontrolliert: je 100 Watt für Mittel- und Hochton, 180 Watt für den Bass. Die Endstufen sind alle in klassisch analoger Technik aufgebaut, was neben klanglichen Nachteilen auch Reparaturprobleme in der Zukunft sicher ausschließen soll. Neben den Endstufen ist auch die komplette aktive Weichen- und Filtereinheit in der turmartigen, im Furnier der Box gehaltenen Elektronikeinheit enthalten: Die Weiche trennt Bass und Mitteltöner rechnerisch bei 550 Hz, Hoch- und Mitteltöner bei 2800 Hz, in der Praxis sind die Übergänge zugunsten eines optimalen Bündelungsverlaufs etwas sanfter ausgelegt. Die dritte Funktion der Elektronik ist eine Einheit für die akustische Anpassung an den Raum, die allerdings nur nach Entfernen der Schrauben zugänglich ist. In der Regel wird sie nicht benötigt.

Chrono SLS Serie

Natürlichkeit

Extra Verstärker, aber aktiv

63 20

Messwerte

30

40

50

60

70

9

die passende Klanglösung

■■■■■■■■■■

Praxis

8

■■■■■■■■■■

Wertigkeit

8

■■■■■■■■■■

Wuchtiger Monitor, extrem neutrales und mühelos transparentes Klangbild für stundenlange Hörsessions. Besonders beeindrucken ihr staubtrockener, druckvoller Tiefbass und die Ortungsschärfe, langweilige CDs tönen allerdings auch langweilig.

stereoplay Testurteil Klang absolute Spitzenklasse

Gesamturteil sehr gut

Preis/Leistung

63 Punkte 88 Punkte sehr gut

Ideal für Extravagante: unsere feinsinnigen Chrono SLS Lautsprecher für überzeugende Klangleistungen. Entdecken Sie Ihren Klang. Im Fachhandel und unter www.canton.de


Spezial Aktivboxen

KS Digital KSD 2080 A

ls Experte für professionelle Studiomonitore weiß der Saarbrücker Hersteller KS Digital genau, was für eine große Rolle die Raumakustik für die Wiedergabequalität spielt. So ist das akustische Konzept des ersten HiFi-Lautsprechers von KS Digital namens KSD 2080 denn auch kein Zufall: Die Ausführung der Mittelhochton-Einheit als koaxiales Horn verbessert nicht nur den Wirkungsgrad, sie reduziert durch den höheren akustischen Strahlungswiderstand darüber hinaus die Membran-Auslenkungen, was den Klirrfaktor gering hält. Mehr Direktschall ans Ohr

Außerdem bewirkt die Hornführung einen definierten Abstrahlwinkel, sodass raumakustische Einflüsse geringer ausfallen als bei konventionellen Direktstrahlern. Auch über längere Distanzen gelangt also mehr Direktschall ans Ohr. Das bedeutet, dass sich die KSD 2080 auch für größere Hörabstände eignet. Den möglichen Nachteilen von Hornlautsprechern – Klangfärbungen durch Trichterresonanzen – begegnet KS Digital durch hochpräzise Fertigung der Schallführungselemente sowie mit der exklusiven Digitalfilter-Technik namens FIRTEC. Der Grundgedanke dahinter ist die Tatsache, dass das Gehör ein Schallereignis weder einzig nach Betrag noch nach Phase auswertet – relevant speziell für die räumliche Wahrnehmung ist auschließlich der zeitliche Verlauf der Luftdruck-Änderungen an beiden Trommelfellen. Herkömmliche Entzerrungen kompensieren entweder den Amplitudenfrequenzgang (Betrag) oder den Phasengang, was prinzipiell eher zu einer Verschlechterung des Impulsverhaltens führt. FIRTEC hingegen erfasst die Eigenschaften der kompletten Lautsprecherkonstruktion als Ganzes und führt notwendige Entzerrungen über linearphasige Digitalfilter durch, die das Impulsverhalten nicht verschlechtern. Salopp ausgedrückt, handelt FIRTEC wohlwissend im vorauseilenden Gehorsam, bevor der Lautsprecher akustisches Fehlverhalten an den Tag legt.

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01/15 stereoplay.de

Ungewöhnlich ist auch, dass bei der KSD 2080 lediglich die Bassreflex-Öffnungen frontal abstrahlen. Demgegenüber sind die aktiven Treiber auf der Gehäuserückseite angebracht. Hautnaher Kontakt zur Musik

Im Hörtest beeindruckte die KSD 2080 durch ihre enorm plastische und hautnah wirkende Stimmenwiedergabe, die bei Tracks wie „God Only Knows“ von Monica Mancini zum Ausdruck kam. Ihre akustische Projektion lag dabei hörbar, aber nicht zu sehr vor der Lautsprecherebene. Dennoch ist die KS Digital eher für größere Hörabstände ausgelegt. Mit ihr erhält man einen derart hautnahen Kontakt zur Musik, dass sich der Begriff „Frontal-Kopfhörer“ förmlich aufdrängt. Ganz wunderbar auch die extrem konturenscharfe Darstellung, die (naturgegeben bei Hornkonstruktionen üblich) ein bisschen abhängig von der Sitzposition ausfiel – jedoch längst nicht so dramatisch bei vielen Breitband-Lautsprechern. Außerdem beeindruckte die KS Digital durch ihre dynamische Unangestrengtheit: Sie schüttelte mikrodynamische Strukturen völlig locker aus dem Ärmel. Zudem gab es noch Luftigkeit, Leuchtkraft und „Plötzlichkeit“ ohne Ende. Eine gewisse Präferenz für Sibilanten konnte man ihr mitunter aber nicht absprechen. Tieftonfülle stellte die KS Digital ebenfalls genügend parat, sowohl in Tiefgang als auch hinsichtlich Volumen – und das sogar sehr homogen an den Koax-Treiber angekoppelt. Allerdings gelang ihr das nicht ganz ohne Lautstärke-Limit, denn schon bei ziemlich deftigen Pegeln machte sich im Bass eine gewisse Unruhe bemerkbar, die ihren Ursprung eindeutig in den ReflexÖffnungen hatte. Die Chassis selber reproduzierten dabei noch immer ziemlich unbeeindruckt. Unser Fazit: Sehr gute Fernfeld-Eigenschaften mit gewissen Grenzen in Sachen Tieftonlautstärke. All ihre Vorzüge offenbart die KSD am eindrucksvollsten bei geringen bis mittelhohen Lautstärken. Jürgen Schröder ■


HiFi

GLE Serie KS Digital 2080 16.900 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: KS Digital Telefon: 0681 / 76 18 04 63 www.ksdigital.de – Auslandsvertretungen: siehe Internet Maße: B:28 x H: 158 x T: 50 cm Gewicht: 68 kg Aufstellungstipp: Wandabstand beliebig, Hörabstand ab 3,5 m, wenig bedämpfte Räume > 30 qm

Messwerte Frequenzgang & Impedanzverlauf

Tief, kräftiger Bass, etwas wellig, starke, gleichmäßige Bündelung Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL 110 dB

Den Frequenzbereich oberhalb von 100 Hertz deckt die KSD 2080 mit einem Horn-geladenen Koaxialsystem ab.

Pegel- & Klirrverlauf

85 dB

90 dB

95 dB

100 dB

90 dB 80 dB

Dieses kombiniert einen 8-Zoll-Tiefmitteltöner mit einem

70 dB

einzölligen Kompressionstreiber. Die Schallführungen sind CAD-optimiert ins Gehäuse integriert.

KS Digital 2080

100 dB

60 dB 50 dB 20 Hz

50 Hz

100 Hz

200 Hz

500 Hz

1 kHz

2 kHz

5 kHz

Erhöhter Klirr im Tiefbass und in der Präsenz, sonst sehr sauber

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB Maximalpegel Stromverbrauch (Standby/On)

32/29 Hz 101dB -/24W

Bewertung

6 2

sorgt für

Klang

reichlich aktive

0

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13

20

Messwerte

30

40

50

60

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auf der Rück-

Praxis

wand der KSD

Wertigkeit

sich jeweils zwei von ihnen eine 250 Watt starke Endstufe. Zwei weitere dieser Verstärkereinheiten stehen für den

Anspruch

63

Membranfläche

2080. Dabei teilen

Für jeden

Abbildung

achtzölliger Tiefton-Chassis

13 Bassqualität

10

11 Grenzdynamik

ganzes Quartett

14 Feinauflösung

14

Natürlichkeit

12

Gleich ein

70

7

die passende Klanglösung

7

■■■■■■■■■■

8

■■■■■■■■■■

Technisch anspruchsvoller, digital und analog ansteuerbarer Aktivlautsprecher mit feinzeichnendem, sehr plastischem und anspringend direktem und konkretem Klang. Sehr gut für größere Hörabstände und wenig bedämpfte Räume geeignet.

stereoplay Testurteil

Mittelhochtonbereich

Klang

zur Verfügung.

Gesamturteil

absolute Spitzenklasse sehr gut

Preis/Leistung

63 Punkte

Ideal für Einsteiger: unsere attraktiven GLE-Lautsprecher für preisbewussten Klanggenuss. Entdecken Sie Ihren Klang. Im Fachhandel und unter www.canton.de

85 Punkte sehr gut

01/15 stereoplay.de

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