P.P.
8570 Weinfelden
Info40 Wichtiges von September 2009
Liebe Info LeserInnen Wir Menschen werden heute von Informationen total überflutet. Ist ein normaler Mensch überhaupt noch in der Lage, neben dem heutigen Arbeitspensum diese Informationen zu verarbeiten? Es braucht einen guten Filter, bzw. ein logisch denkender Mensch. Welche Schlagzeilen haben die Medien in den letzten Wochen und Monaten verbreitet? Schweinegrippe, besser gesagt Mexikanische Grippe, Wirtschaftskrise, Gaddafi, Sommerwetter usw.; das Meiste ist negativ. Wie schnell sind wir Menschen doch zu beeinflussen. Es werden Masken, Desinfektionsmittel und Medikamente zur Krankheitsvorbeugung gekauft. Wer sind die Profiteure? Wer die Verlierer? Schalten wir unseren Denkapparat wieder auf logisch. Übrigens, wir Medien-Konsumenten beeinflussen die Medien-Produzenten durch unser Kaufverhalten.
Unwichtigem trennen Unsere Input-Tage waren ein grosser Erfolg. Ich gratuliere und bedanke mich bei unserem Geschäftsführer Sepp Schurtenberger und seinem Team, auch im Namen des Vorstandes. Wir sind uns bewusst, dass ein grosses Engagement nötig war, um diesen Erfolg zu erlangen. Von den Input-Tagen habe ich für mich Wichtiges von Unwichtigem herausgefiltert. Was will ich für mich und meinen Betrieb umsetzen? Wie plane ich dies? Wer unterstützt mich dabei? Die Verantwortlichen unserer Geschäftsstelle sind sich bewusst, dass der Genossenschafter dabei unterstützt werden möchte. Profitieren Sie von unserem motivierten Aussendienst. Euer Präsident Martin Egli martin.egli@kaeserei-studer.ch
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Editorial 1 Besuch unseres Genetik2 partners ADN in der Schweiz InputTage 09 3-5 Erfreuliche MRSA-Situation 6 bei Schweinehaltern Die erfolgreiche Eingliede7-9 rung von Jungsauen wird immer entscheidender Eine Feldstudie mit einem 10-12 neuen Circovirus Impfstoff Einfluss der Rückenspeck13 dichte auf die Fruchtbarkeit von Sauen Tiertransport-Kontrollen, 14 erste Bussenverfügungen durch Coop Naturafarm Produktionssteuerung im 15 Hinblick auf den Mastjagerverkauf im 1. Quartal 2010 Sepp Nauer geht in Pension 15 InputTage 09, Dankeschön 16 Schlachtmorenverkauf zu 16 besten Marktpreisen Impressum 16
Besuch unseres Genetikpartners ADN1 in der Schweiz vom 21. und 22. Juli 2009 Autor: Louis Gemperle, Projektleiter ADN, Genossenschaft PROSUS
Dank des bilateralen Vertrages (2007) zwischen ADN Frankreich und der Genossenschaft PROSUS sind wir nicht nur alleiniger Markeninhaber ADN für die Schweiz, sondern haben dadurch auch das Exklusiv-Recht für das gesamte Genetik-Angebot von ADN Frankreich. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit pflegen wir zwei bis drei Mal im Jahr mit den Verantwortlichen von ADN und der Genossenschaft PROSUS einen Austausch über die Entwicklung der Genetik. Darin sind auch Besuche bei unseren Kern- und Vermehrungszuchtbetrieben vorgesehen! Die Basis der französischen Landrasse wird regelmässig besucht und mit den Verantwortlichen am Strickhof im Stall besichtigt. Die gesamte Herde wird mit Dir. Louis Kernaleguen beurteilt. Dadurch erhalten wir bei jedem Besuch eine aktuelle Standortbestimmung. Allfällige Korrekturmassnahmen können unmittelbar umgesetzt werden. Der gesamte Eindruck der Herde, zurzeit ca. 40 Sauen, ist gut. Die Milchleistungen sind ausgezeichnet! Der Fütterung muss noch vermehrt Beachtung geschenkt werden. Die hyperfruchtbaren Landrassen-Sauen müssen noch gezielter gefüttert werden, um ihr Potenzial, gute Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung, voll ausnutzen zu können. Die französische Landrassenherde ist mit dem Auswertungsprogramm Delta G mit ADN Frankreich verbunden. Damit haben wir Gewähr, unsere CH-Leistungen auf dem Strickhof mit den besten Kernzuchtbetrieben in Frankreich zu messen. Im Weitern wurden der Kernzuchtbetrieb Kressibucher-Agro, Lanzenneunforn, der Vermehrungszuchtbetrieb Urs Stoller, Romanshorn und der angegliederte Remotenaufzuchtbetrieb Arthur Angehrn in Lömmenschwil, besucht. Der Kernzuchtbetrieb Kressibucher liefert die ES-Muttersauen an den Vermehrungszuchtbetrieb Stoller, um so schneller vom Genetik-Fortschritt profitieren zu können. Diese Form von Fremdremontierung (50%) hat sich in Frankreich schon seit Jahren bewährt. Nicht zu letzt wird deshalb in Frankreich eine sehr hohe Fruchtbarkeit erreicht. Dir. Louis Kernaleguen zeigte sich sehr begeistert von diesem System. Er weiss, wie die Folgestufen, Kernzucht, Vermehrungszucht und Produktionsbetrieb mit einer regelmässigen Fremdremontierung (30%-50%) von der Fruchtbarkeit profitieren können. So kann jeder Züchter in der Produktionskette profitieren und letztendlich mehr Mastjager pro Muttersau und Jahr verkaufen. Auf beiden Betrieben konnten wir sehr grossrahmige Sauentypen sehen, welche für die Anpaarung mit ADN Landrassensperma eine sehr gute PROSIA® Zuchtsau ergeben! Das Resultat haben wir dann auf einem der beiden Aufzuchtbetriebe, welcher von Urs Stoller die PROSIA® Zuchtjager bekommt, gesehen. Auf dem Betrieb werden deckfähige und belegte PROSIA® Zuchtsauen verkauft, mit gutem Rahmen, guter Länge, hervorragenden Fundamenten mit guten Knochen und in der Regel mit über 14 Zitzen. Der Besuch aus Frankreich gab uns die Sicherheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind. So sind wir für die Zukunft besser gerüstet. Damit können wir im härter werdenden Markt eindeutig bestehen!
Stallrundgang auf dem Strickhof. Von links: Louis Kernaleguen ADN; Samuel Ritter, Betriebsleiter Strickhof; Urs Aeschlimann, Genossenschaft PROSUS. 1
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Alliance de Diffusion des Nuclei
Direktor Louis Kernaleguen bei der Auslese von Landrassen Zuchtsauen auf dem Strickhof.
Intensive und äusserst interessante InputTage 09 Autor: Reto Tobler, Verkaufsberater, Genossenschaft PROSUS
9 0 e g g a T t erbildun it u e W p e d In ringen
Sehr viele Ferkelerzeuger folgten dem Aufruf der Genossenschaft PROSUS und nutzten diese Fortbildungsmöglichkeit. In Lupfig und Kirchberg SG erlebten gegen 400 Besucherinnen und Besucher eine intensive und unterhaltsame Tagung zum Thema Ferkelproduktion mit hochfruchtbaren Muttersauen. Josef Schurtenberger, Geschäftsführer der Genossenschaft PROSUS, durfte an beiden Tagungsorten zusammen gegen 400 interessierte Besucherinnnen und Besucher begrüssen. Der Termin der Veranstaltungen wurde bewusst auf die Einführung der neuen Generation der hochfruchtbaren PROSIA® Muttersauen gewählt, um den Ferkelerzeugern das Fachwissen für den Umgang mit diesen Hochleistungs-Sauen einerseits und das nötige Rüstzeug für die bevorstehenden Herausforderungen mit Freihandelsund oder weiteren Abkommen andererseits, mitzugeben. Dipl. Ing. agr. und Fachtierarzt Ernst-Günther Hellwig, Leiter der Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA), moderierte die Tagung äusserst kompetent und mit viel Witz und einleuchtenden Vergleichen zum Menschen. Auch er wies darauf hin, dass sich die Produzenten mit 25 verkauften Ferkel/Sau und Jahr und mehr, durchsetzen werden. Ein Wechsel der Genetik kann für die Ferkelzahl natürlich ausschlaggebend sein. «Das Management lässt sich dadurch aber kaum optimieren», bemerkte Hellwig und forderte zugleich die Pharmaindustrie auf, einen innovativen Impfstoff gegen ungenügendes Management zu lancieren.
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Eindruck vom Saal in Lupfig.
Prof. Dr. Martin Wähner zeigte zu Beginn seines Vortrages über Fruchtbarkeitsregeln das Potential der Fruchtbarkeitsleistungen bei den Schweinen auf. Er wies darauf hin, dass diese Leistungen in den letzten 10 Jahren europaweit stetig um ca. 0.3 bis 0.5 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr anstieg und ein Abflachen dieser Tendenz noch nicht in Sicht sei. Höhere Reproduktions- und Aufzuchtleistungen sind nur mit konsequentem Umsetzen eines Abferkelsystems zu erreichen. Bewährt habe sich dazu für Schweizer Verhältnisse sicher der 3-Wochen-Rhythmus mit 28-tägiger Säugezeit. Entscheidend für die Fruchtbarkeit sei auch eine genügende Fettauflage, also die richtige Körperkondition der Sau. Mit den heute zur Verfügung stehenden biotechnischen Möglichkeiten liessen sich auch die Stimulation der Brunst und eine präzise Fortpflanzungsplanung optimieren, resp. erreichen. Zur Minimierung des Absterbens der Früchte in der frühen Trächtigkeit sei Stress für die Sau unbedingt zu vermeiden. Prof. Dr. Steffen Hoy wies in seinem Referat darauf hin, dass die Kontrolle der Besamung Leistungsreserven aufdecke. Dafür müsse aber konsequent zwei Mal täglich eine Brunstkontrolle stattfinden und die Beobachtungen und Handlungen in einem Brunstkalender eingetragen werden. Die Besamung dürfe nicht auf das blosse Hineinschieben des Katheters reduziert werden. Aufgrund konkreter Beispiele zeigte der Referent auf, wie mit der Anwendung des Besamungsmonitorings entscheidende Verbesserungen erzielt werden konnten.
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Im Referat von Dr. Jörg Krapoth von farm concepts drehte sich alles um die Wirtschaftlichkeit der Ferkelproduktion. Er widmete sich der Frage ob generell jedes zusätzliche Ferkel mehr Nutzen bringt. Abschliessend war das Fazit, dass 1 Ferkel mehr pro Wurf natürlich einen beachtlichen Mehrgewinn pro Sau und Jahr ergibt, wenn die Aufzuchtleistung, das Management, der Stallbau und die Fütterung im Verhältnis zur Fruchtbarkeit stehen. Wenn aber mehr als 5% Ammen der abferkelnden Sauen im Einsatz sind, sinkt der Grenznutzen auf nahezu Null, weil diese den Abferkelplatz besetzen. «Jungsauen sind die Zukunft der Herde und nicht das fünfte Rad am Wagen!» Darauf wies Steffen Hoy ganz deutlich hin und zeigte auf, wie eine optimale Eingliederung der Jungsauen aussehen sollte. Natürlich im Rein-Raus-Prinzip, mind. ein getrenntes Stallabteil mit hellen und trockenen Buchten und 20°C beim Einstallen. Enorm wichtig sei dabei, dass eine genügend lange Eingliederung mit Quarantäne statt finde. Remonten, welche im Alter von 4 bis 6 Monaten zugekauft und mit 249 Tagen belegt wurden, erzielten die besten Reproduktionsleistungen. Nach dem Mittagessen ging es weiter mit Vorträgen über die «Zweite-WurfSauen», das Fütterungsregime hochleistender Sauen, die Fruchtbarkeit aus tierärztlicher Sicht sowie um das Absetzen bis und mit Einstallen in den Maststall. Am Schluss der Tagung fasste Josef Schurtenberger zusammen, dankte allen Sponsoren und Gönnern und die Preise des Wettbewerbes wurden noch verlost. Glückliche Gewinner der beiden Hauptpreise und somit einer PROSIA® Muttersau waren: Sabine Münch, Flums und Pius Fischer, Ebersecken.
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Referenten mit Organisatoren: hinten v.l.n.r: Frau Karwowski, Prof. Dr. Martin Wähner, Prof. Dr. Steffen Hoy, Dipl. agr. biol. Ulrich Geier, Dr. Xaver Sidler, Dr. Jörg Krapoth; vorne v.l.n.r.: Josef Schurtenberger, Dipl. Ing. agr. und Fachtierarzt Ernst-Günther Hellwig, Urs Aeschlimann, Louis Gemperle.
Alle 5 Gewinnenden vom InputTag in Kirchberg. Von links: Martin Schärer, Robert Erni, Hans Zeller, Bruno Müller, Sabine Münch.
Die Besucherinnen und Besucher durften eine sehr intensive und interessante Veranstaltung geniessen, welche genügend Input für die Produktion mit hochfruchtbaren Sauen vermittelte. Denn die Ansprüche dieser Sauen sind hoch. Ab sofort sind bei PROSUS PROSIA® Muttersauen der neuen Generation erhältlich. Weitere Infos auf www.prosus.ch und www.ava1.de. Für jene Produzenten, welche an der Tagung nicht teilnehmen konnten, sind im Übrigen noch Exemplare von den über 150-seitigen Tagungsbändern unter Telefon 071 626 23 50 erhältlich. Obwohl die Input Tage in Lupfig nach dem Verkehrchaos auf der A1 etwas turbulent begonnen haben, darf auf eine mehr als gelungene Veranstaltung zurück geblickt werden. Die Genossenschaft PROSUS bedankt sich bei den Organisatoren und allen Besuchern und wünscht jedem, von der Tagung zu profitieren.
Ab sofort neue Generation! Die neue Generation PROSIA® Muttersauen mit der entsprechenden Kennzeichnung ist da!
• sind fruchtbarer • sind konstanter dank ausgeglichener Genetik • sind vitaler und weniger krankheitsanfällig • sind langlebiger • unterstehen einer ausgewiesenen Eigenleistungsprüfung und Selektion • werden nur unter Berücksichtigung aller gesundheitlichen Aspekte verkauft
Genossenschaft PROSUS Marktplatz 3, CH-8570 Weinfelden Tel. 071 626 23 50, Fax 071 626 23 69 postmaster@prosus.ch www.prosus.ch
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Verlass Dich drauf! 5
Die MRSA-Situation bei Schweinehaltern ist sehr erfreulich Autoren: Helen Huber und Roger Stephan, Institut für Lebensmittelsicherheit, Uni Zürich
Im Rahmen der InputTage09 anfangs Juni konnte Dr. Xaver Sidler einen Grossteil der Teilnehmer (n=148) motivieren, sich über eine Nasentupferprobe auf MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) untersuchen zu lassen. Diese Untersuchungen sind Teil einer umfassenden Studie zum Vorkommen von MRSA in der Schweizer Fleisch- und Milchproduktion. Die Studie wird im Rahmen einer veterinärmedizinischen Doktorarbeit am Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene der VetsuisseFakultät Universität Zürich durchgeführt. Die kompletten Ergebnisse werden Ende 2009 publiziert. Staphylococcus aureus sind normale Besiedler von Haut und Schleimhaut von Menschen und Nutztieren, insbesondere Schweinen, können jedoch auch Infektionen von Haut und Weichteilen verursachen. MRSA sind Staphylokokken, welche gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind – sie gelten oft als multiresistent. Die unwirksamen Antibiotika gehören zur Gruppe der Betalaktame, wozu auch alle Penicilline gezählt werden
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MRSA sind seit 1961 als Ursache von schwer zu therapierenden, teilweise tödlich verlaufenden Infektionen beim Menschen bekannt. Sie wurden lange Zeit fast ausschliesslich in Spitälern gefunden. Seit Mitte der 1980er-Jahre werden MRSA zunehmend auch ausserhalb von Krankenhäusern und unter Abwesenheit bekannter Risikofaktoren (z.B. Krankenhaus- oder Pflegeheimaufenthalte, chronische Erkrankungen, chirurgische Eingriffe und Hautwunden, Einsatz von Antibiotika) beschrieben. Zusätzlich haben sich in letzter Zeit weltweit Berichte über das Vorkommen eines bestimmten MRSA Sequenz-Typs (ST398) bei Nutztieren und insbesondere bei gesunden Schweinen und teilweise auch bei Kontaktpersonen wie Schweinezüchtern, Tierärzten und Schlachthofpersonal gehäuft. Solche Kontaktpersonen sind also einem höheren Risiko ausgesetzt, mit MRSA besiedelt zu werden. Somit gewinnt die Frage nach dem Vorkommen von MRSA bei gesunden Nutztieren und der nachfolgenden Lebensmittelproduktionskette zunehmend an Bedeutung. Laut EFSA (European Food Safety Authority, www.efsa.europa.eu) gilt es jedoch zurzeit als unwahrscheinlich, dass MRSA von Lebensmitteln auf Menschen übertragen werden. Ebenso selten wird beim Nutztier-Typ der MRSA eine Übertragung von Mensch zu Mensch beobachtet. Der Handel mit Träger-Tieren kann aber dazu beitragen, dass sich MRSA zwischen Beständen ausbreiten.
Wie anlässlich der InputTage09 versprochen, hier nun die Ergebnisse:
Die Untersuchung der Nasentupferproben der teilnehmenden Schweinezüchter hat nun aber sehr erfreuliche Ergebnisse geliefert: In keiner der 148 Proben konnten MRSA nachgewiesen werden! Dies deutet darauf hin, dass die Situation in der Schweiz im Moment (noch) deutlich besser ist, als im Vergleich zum umliegenden Ausland.
Besten Dank allen, die uns unterstützt haben!
Die erfolgreiche Eingliederung von Jungsauen wird immer entscheidender Autor: Josef Schurtenberger, Geschäftsführer, Genossenschaft PROSUS
Jungsauen sind das Zukunftspotenzial jedes Ferkelerzeugerbetriebes. Jungsauen müssen in bester Gesundheit und Leistungsfähigkeit in den Betrieb eingeführt werden, um anschliessend mit der Sauenherde erfolgreich produzieren zu können. Wir stellen fest, dass wir in der Schweiz bezüglich erfolgreicher Eingliederung von Jungsauen vom Idealzustand noch weit entfernt sind. Prof. Dr. Steffen Hoy, von der JustusLiebig-Universität Giessen, zeigte in seinem Referat anlässlich unserer InputTage09 eindrücklich auf, welches Leistungspotenzial mit der richtigen Eingliederung ausgeschöpft werden kann. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in den professionellen Schweineproduktionsgebieten in der Bretagne und in Norddeutschland eine optimale Eingliederung konsequent durchgeführt wird. So hat zum Beispiel die Cooperative Prestor in der Bretagne rund 1‘500 Kunden mit rund 300‘000 Sauen. Die Cooperative Prestor verkauft die hochfruchtbaren ADN-Jungsauen ADENIA. ADENIA® ist das Pendant zu unserer PROSIA®.
Ausnahmslos ist jeder dieser Betriebe mit einem Eingliederungsstall ausgerüstet. Die Ziele einer optimalen Eingliederung bestehen in folgenden Punkten: • Schutz des Betriebes vor der Einschleppung von Krankheits- erregern; • Gewöhnung der Jungsauen an die betriebsspezifische Keimflo- ra; • Durchführung notwendiger Impfmassnahmen; • Abschluss der Grundimmunisie- rung; • Stimulierung des Pubertätsein- trittes; • Ausschöpfung des genetischen Leistungspotenzials. Der ideale Eingliederungsstall sollte ein getrenntes Stallabteil, besser ein separates Gebäude sein, das getrennt vom übrigen Stall bewirtschaftet wird. Der Stall muss hell sein und gut zugängliche Buchten haben. Es sollten Lampen eingebaut werden und für 12 bis 14 Std. Licht am Tag mit ca. 200 Lux garantiert
sein. Der Stall sollte mit festem Boden und Stroh oder mit Spaltenboden ausgerüstet sein. Entscheidend ist, dass der Boden immer trocken gehalten wird. Dies ist besonders bei Eingliederung auf Stroh zu beachten. Nur so garantieren die Tiere eine hohe Klauengesundheit und damit ein langes Leben. Weiter ist darauf zu achten, dass der Stall auch beheizbar ist. Dies ist gerade bei Spaltenböden wichtig. Die minimale Wohlfühltemperatur ist 20 bis 220 C. Wichtig ist auch eine funktionstüchtige Wasserversorgung. Der Eingliederungsstall ist unbedingt im Rein-Raus Verfahren zu bestücken. Das gilt auch, wenn mehrere Altersgruppen gleichzeitig eingestallt werden. Alle Tiere kommen an einem Tag in diesen Stall und verlassen zusammen am gleichen Tag die Eingliederung in Richtung Deckzentrum. Nach jedem Durchgang wird der Eingliederungsstall gereinigt, desinfiziert und aufgeheizt. Prof. Dr. Steffen Hoy empfiehlt die optimale Eingliederung, wie auf nachfolgender Grafik Seite 8 dargestellt, in zwei Phasen zu unterteilen. Nach der Anlieferung werden die Jungsauen zuerst drei Wochen isoliert gehalten. Während dieser Ruhephase können sich die Jungsauen langsam an die neue Situation angewöhnen.
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Jungsauen-Eingliederung Anlieferung Beobachtung Gewöhnung Kontakt
Anpassen Immunität aufbauen Kontakt zu Tieren Konditionieren
Isolationsphase 3 Wochen
➔
➔
160
181
202/209 Tage
Akklimationsphase 3 bis 4 Wochen
Anpassung an das betriebsspezifische Keimmilieu Impfungen und ggf. Parasitenbehandlung Konditionelle Voraussetzungen für Belegung Stimulation der Pubertät
Nach drei Wochen ist die Ruhe- und Beobachtungsphase beendet. Jetzt beginnt die Akklimatisationsphase. In dieser Phase wird eine gesunde, zur Schlachtung vorgesehene Altsau zu den Jungsauen gestallt. Diese Altsau kehrt nicht mehr in den Betrieb zurück! Nach jeder Abferkelgruppe sollte dies eine neue Altsau sein. Während der Akklimatisationsphase wird auch der Kontakt zwischen Mensch und Tier aufgebaut. Es ist wichtig, dass der Betriebsleiter täglich in die Buchten geht und mit jedem Tier Kontakt aufnimmt. Die Tiere lassen sich später leichter und besser besamen und zeigen deutlich weniger Aggressivität während der Abferkelung. Während der Eingliederungszeit sollte genauestens die Rausche der einzelnen Sauen dokumentiert werden. Dies geschieht nicht mit der Kreide an der Wand, sondern auf einem eigens dafür erstellten Dokumentationsblatt.
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Die Jungsauen werden idealerweise im Alter von 170 bis 180 Tagen angeliefert. Wenn man berücksichtigt, dass die erste Besamung frühestens im Alter von ca. 240 Tagen erfolgen soll, erreicht man eine Eingliederungszeit von ungefähr 9 Wochen. Um eine maximale Ovulationsrate zu haben, sollte auf keinem Fall vor der dritten Rausche belegt werden.
Auf nebenstehender Grafik sind die Untersuchungsresultate von Prof. Dr. Steffen Hoy abgebildet. Das frühere Eingliedern der Jungsauen beeinflusst statistisch gesichert nicht nur die Wurfgrösse bei der Erstabferkellung, sondern auch den 2. Wurf und die darauf folgenden.
Jungsauen früher eingliedern – bessere Leistung auch im 2. Wurf (Hoy, Görts und Brede 2009) 15
Wurfgrösse
14
13,59 12,92
13 12
12,06
12,48
12,75
12,33
12,00
11,67
11 10
Betrieb 1
Betrieb 2
2609 Jungsauen
Die Fütterung der Jungsauen während der Quarantänezeit ist auf ein stetiges Wachstum von ca. 650 g pro Tag ausgerichtet. Die Tiere sollten verhalten weiter wachsen, damit sie nicht zu gross und zu fett werden. Gleichzeitig sollen sie aber auch nicht hungern und eine gute Rückenspeckauflage bilden. Es empfiehlt sich hier ein Jungsauenaufzuchtfutter einzusetzen, welches hinsichtlich Vitaminen und Spurenelementen den Bedürfnissen angepasst ist. Es empfiehlt sich ebenfalls, das Niveau an Calcium und Phosphor (Ausbildung des Skelettes) zu erhöhen. Eine Jungsau braucht pro Tag ca. 12 l Wasser. Es ist deshalb für eine ausreichende Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser zu sorgen. Es ist wichtig, mindestens einmal pro Woche die Funktionsfähigkeit des Tränkesystems zu kontrollieren.
Betrieb 3
eingestallte Jungsauen
Betrieb 4
jünger
älter
Die Umstellung auf eine erfolgreiche Eingliederung und die konsequente Durchführung aller Schritte führt zu einer Erhöhung der lebend geborenen Ferkel im ersten Wurf um ca. 1 Ferkel. Die Ausfälle zum 2. Wurf wegen Fundamentsproblemen und Fruchtbarkeitsstörungen werden so minimiert. Eine Abferkelrate von deutlich über 90% ist so auch zum 2. Wurf möglich. Die geringere Ausfallrate zum 2. Wurf beeinflusst wiederum die Remontierungsrate, welche dadurch optimiert werden kann. Das Resultat ist eine optimale Altersstruktur der Herde und ermöglicht eine ausschliessliche Selektion der Sauen in der Herde nach Wurfleistung.
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Eine Feldstudie mit dem neuen CircovirusImpfstoff
Autoren: Sandra Bähler, Tierärztin, AG für Tiergesundheit, Gunzwil Werner Zimmermann, Professor für Schweinemedizin, Vetsuisse Fakultät Bern
Die Feldstudie mit dem seit Frühling 2009 in der Schweiz zugelassenen Impfstoff für Ferkel gegen Circoviren (Porcilis®PCV) zeigt deutlich: Weniger Auseinanderwachsen in der Mast, bessere Tageszunahme, kürzere Mastdauer, weniger Verluste und weniger Behandlungen.
Der Feldversuch und die Resultate:
Die Circovirenproblematik (PCV2) hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz deutlich zugespitzt. Der Einsatz von Impfstoffen eröffnet uns heute in der Bekämpfung ganz neue Perspektiven. Neben der Optimierung von Haltung und Management, was in Bezug auf Circoviren nie außer Acht gelassen werden darf, bietet die Impfung eine weitere Möglichkeit, die Tiere zu schützen. Die Virusmenge im Tier und damit auch auf dem Betrieb kann deutlich reduziert werden. Somit sinkt der Infektionsdruck deutlich ab.
Vor zwei Jahren wurden auf dem Betrieb Circoviren nachgewiesen. Die Problematik lag zum Zeitpunkt des Studienbeginns im hohen Medikamenteneinsatz bei den Jagern und extremen Auseinanderwachsen der Tiere in der Mast trotz Medizinierung.
Der Feldversuch wurde in einem kombinierten Zucht-Mastbetrieb in der Zentralschweiz durchgeführt. Auf dem Betrieb befinden sich ca. 100 Mutterschweine, 15 Remonten, 400 Jagerplätze und 600 Mastplätze. Es werden ausschließlich die eigenen Tiere ausgemästet und je nach Marktlage und Platzangebot Jager verkauft. Alle zwei Wochen ferkeln ca. 8 Sauen ab. Sie sind gegen Rotlauf und SMEDI geimpft und entwurmt. Mit viereinhalb Wochen werden die Ferkel abgesetzt und wechseln in den Jagerstall.
Die Schwerpunkte in der Feldstudie wurden auf die Fragen des Impfzeitpunktes (einmalige Impfung in der 1. oder 3. Lebenswoche), die Tageszunahmen und die Mastdauer, die Reaktion des Immunsystems auf die Impfung (Antikörper-Titerverlauf) und die Impfreaktionen gesetzt. In allen Punkten wurden drei Versuchsgruppen miteinander verglichen. Es wurden Ferkel laufend im Alter von einer Woche in den Versuch aufgenommen und in die folgenden drei Gruppen aufgeteilt: Gruppe W1, geimpft mit 2ml Porcilis®PCV rechts am Ohrgrund im Alter von einer Woche, Gruppe W3 mit 2ml Porcilis®PCV geimpft im Alter von drei Wochen und Gruppe Placebo als Kontrollgruppe (2ml reiner Trägerstoff in der dritten Lebenswoche). Pro Versuchsgruppe wurden 200 Tiere benötigt (ca. 600 Tiere insgesamt). Während des ganzen Versuchs wurden die Tiere aller drei Gruppen gemischt gehalten, damit sie den gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt blieben. Jedes einzelne Tier wurde an den folgenden drei Alterszeitpunkten gewogen: Bei Versuchseintritt im Alter von einer Woche, beim Absetzen mit viereinhalb Wochen und bei der Schlachtung (78% Schlachtgewicht in 100% Lebendgewicht umgerechnet). Es hat sich gezeigt, dass bei den täglichen Gewichtszunahmen nach dem Absetzen bis zur Schlachtung deutliche Unterschiede zwischen den geimpften Tieren und der Kontrollgruppe bestehen. Die Tiere, welche im Alter von einer Woche geimpft wurden, hatten 25 Gramm und die im Alter von 3 Wochen geimpften sogar 32 Gramm höhere Tageszunahmen als die Kontrollgruppe. Als Folge der höheren Zunahmen ergibt sich eine 5 beziehungsweise 6 Tage kürzere Lebens- und somit Mastdauer bei den geimpften Tieren (Tabelle Seite 12).
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Circovirus Der Antikörpertiterverlauf der drei Versuchsgruppen (Grafik Seite 12) zeigt in der ersten und dritten Woche keinen signifikanten Unterschied zwischen den drei Gruppen. Die Antikörper nehmen bis zur dritten Woche bei allen kontinuierlich ab. Dies ist auf das natürliche Absinken der mütterlichen Abwehrstoffe (maternale Antikörper) aus dem Kolostrum zurückzuführen. Ab der dritten bis zur zehnten Woche ist klar ersichtlich, dass die Antikörper der Kontrollgruppe weiter bis unter den zum Schutz notwendigen Grenzwert abfallen. Die Antikörper der beiden Impfgruppen steigen jedoch an und im Alter von zehn Wochen sind alle drei Gruppen signifikant voneinander verschieden, wobei die in der dritten Woche geimpften Tiere den höchsten Antikörpertiter erzielen. Von der zehnten Woche bis zur Schlachtung erfahren die Kontrolltiere einen massiven Anstieg der Antikörper, was sich im Rahmen einer durchgemachten, natürlichen Infektion mit Circoviren erklären lässt. Die Antikörper der beiden Impfgruppen bleiben bis zur Schlachtung auf einem hohen Niveau. Die Tiere, welche während des Versuchs umgestanden sind, wurden registriert und zum größten Teil untersucht. Davon wurde lediglich ein 6 Wochen alter Absetzjager positiv auf PCV2 getestet, zwei weitere Proben von 4.5 Monate alten Tieren waren fraglich positiv. Die Abgänge betrugen total 9.5% der ursprünglichen Versuchsgrösse von 609 Tieren. Das geringste Sterberisiko haben diejenigen, welche in der dritten Woche geimpft werden (Tabelle Seite 12). Bei der Zusammenstellung der Behandlungen, welche neben den Standardbehandlungen noch andere Medikamente benötigten, hat sich gezeigt, dass die geimpften Ferkel tendenziell weniger krankheitsanfällig sind (Grafik Seite 12). Das bedeutet eine erhebliche Reduktion der benötigten Medikamente und der damit verbundenen Kosten. Der zeitliche Aufwand, der mit den Behandlungen einhergeht, fällt ebenfalls weg. Jeweils direkt nach der Impfung und einen Tag danach wurden die Ferkel stichprobenartig auf den Allgemeinzustand, die Körpertemperatur und die lokalen Reaktionen an der Einstichstelle kontrolliert. Festzustellen war ein Tag nach der Impfung bei fast allen Tieren eine Erhöhung der Körpertemperatur. Außerdem konnten vereinzelt Schwellungen an der Injektionsstelle beobachtet werden. Sowohl die Schwellung als auch die Erhöhung der Körpertemperatur führte in keinem Fall zu Störungen des Allgemeinbefindens (Sauglust blieb erhalten, normale Aktivität). Wichtig ist dabei zu wissen, dass auf strikte Impfhygiene geachtet werden muss, um das Risiko von Reaktionen möglichst gering zu halten:
Wirtschaftlichkeitsberechnungen:
Wir gehen davon aus, dass ein Mastschwein in der Endmast pro Tag Futter für CHF 1.50 frisst. Aufgrund unserer Feldstudie können wir sagen, dass geimpfte Schweine 6 Tage eher geschlachtet werden können als ungeimpfte. Pro Schwein werden somit CHF 9.00 an Futterkosten gespart. Zieht man nun noch den Preis von CHF 3.00 pro Tier für die Impfung ab, ergibt sich ein Reingewinn von CHF 6.00 pro Mastschwein. Für einen Betrieb mit 600 Mastplätzen (1‘800 Mastschweine pro Jahr) bedeutet das im Jahr einen Reingewinn von etwa CHF 10‘000 nur aus den Ersparnissen der Futterkosten. Noch nicht in diese Überschlagsrechnung einbezogen sind die geringeren Medikamentenkosten und die tiefere Sterberate der geimpften Tiere.
• saubere und korrekte Lagerung des Impfstoffs (im Kühlschrank) • angebrochene Flaschen innert 8 Stunden aufbrauchen • Impfstoff 3 Stunden vor Gebrauch aus Kühlschrank nehmen (nicht kalt verabreichen!) • Hygiene beim Impfen (Kanülen müssen bei jedem neuen Wurf gewechselt werden)
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Zusammenfassung: Die einmalige Injektion mit 2ml Porcilis®PCV beim Ferkel ist ein neuer Ansatz im Kampf gegen die Circovirose in der Schweiz. Zusätzlich zu Managementverbesserungen ist es damit möglich, auch das Immunsystem der Tiere aktiv zu stärken. Wie in der Feldstudie gezeigt werden konnte, bewirkt die Impfung der Ferkel mit Porcilis®PCV eine, durch die besseren Zunahmen bedingte, kürzere Mastdauer. Abgesehen davon sind die Abgänge bei den geimpften Tieren deutlich geringer als in der Kontrollgruppe, und der Medikamenteneinsatz sinkt aufgrund gesünderer Tiere mit stabilerem Immunsystem. Die statistisch ausgewerteten Daten lassen ebenfalls den Schluss zu, dass die Ferkel nicht vor der dritten Lebenswoche geimpft werden sollten. In der dritten Woche geimpfte Tiere weisen deutlich mehr Antikörper im Blut auf. Ältere Tiere machen tendenziell weniger Impfreaktionen (vertragen wahrscheinlich die relativ große Menge von 2ml besser) und die Abgänge sind auch geringer als diejenigen der jünger geimpften Tiere. Auch bei den Tageszunahmen zeigt sich, dass die mit einer Woche geimpften Tiere 25g mehr pro Tag und die in der dritten Woche sogar 32g mehr zunehmen als die Kontrollgruppe.
Circovirus-Antikörpertiterverlauf im Serum der 45 Ferkel der drei Versuchsgruppen von Woche 1 bis zur Schlachtung 16
Gruppe W1:
Antikörper-Titer
14
Impfung in der ersten Lebenswoche
12 10
Gruppe W3:
8 6
Impfung in der dritten Lebenswoche
4 2
Gruppe Placebo:
0 1. Woche
3. Woche
10. Woche
Schlachtung
Kontrollgruppe
Vergleich der Tageszunahmen, Lebenstage, Abgänge und Behandlungen zwischen den drei Versuchsgruppen
Tageszunahmen (Absetzen bis Schlachtung in g) Vergleich zur Kontrollgruppe Lebenstage Vergleich zur Kontrollgruppe Anteil an Abgängen (insgesamt 58 Tiere) Anteil an Behandlungen (total 42 Tiere)
12 12
W1
W3
Kontrolle
681 +25 181 -5 33% 28.5%
688 +32 180 -6 25% 28,5%
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Einfluss der Rückenspeckdichte auf die Fruchtbarkeit der Sauen Autor: Ueli Stacher, Verkaufsberater, Genossenschaft PROSUS
Als Abschluss der Höheren Fachschule für Agrotechniker galt es eine Diplomarbeit zu verfassen. Diese schrieb ich während eines 10-wöchigen Praktikums auf der Geschäftsstelle PROSUS. Auf Anregung von Urs Aeschlimann ging ich der Frage nach, welchen Einfluss die Rückenspeckdicke (RSD) auf die Fruchtbarkeit von Sauen hat. Um dies untersuchen zu können, habe ich auf dem Deck- und Wartebetrieb des Abferkelrings Säntisblick über ein Jahr lang bei den Sauen die RSD vor dem Abferkeln und dem Decken gemessen. Zusammen mit den Produktionszahlen aus dem Auswertungsprogramm der PROSUS konnten die Auswertungen erstellt werden. Insgesamt wurden 909 einzelne Würfe ausgewertet. Von 389 Sauen lagen die Daten über 2 Würfe komplett vor. Bei 109 Sauen sind 3 Würfe vorhanden. Je nach Fragestellung wurden die verschieden Datensätze zur Analyse verwendet. Hier die Erkenntnisse zusammengefasst: • Je weniger Ferkel eine Sau geboren hat, desto grösser war die RSD vor der Geburt. Dies infolge eines geringen Energiebe- darfs für die Trächtigkeit, weshalb mehr für die Reservenbildung übrig blieb. • Zwischen der RSD vor der Geburt und der Aufzuchtleistung konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Das Gewicht der Sau vor der Geburt hat einen Einfluss auf das Absetzgewicht der Ferkel und somit auf die Säugeleistung. Dies konnte anhand von 200 Würfen, bei welchen alle Gewichte erfasst wurden, belegt werden. • Die Anzahl abgesetzter Ferkel und das Gewicht hat einen Einfluss auf den Verlust an RSD. Je mehr Ferkel und umso schwerer diese sind, desto grösser ist der RSD Verlust. • Durch den Abbau der RSD während der Säugezeit werden die im Fett gespeicherten Vitamine und körpereigenen Hor- mone freigesetzt. Diese haben nach dem Absetzen einen positiven Einfluss auf das Intervall Absetzten Belegen (IAB) sowie auf die Trächtigkeitsrate. Das IAB ist um mehr als einen Tag verkürzt bei Sauen mit einem grösseren RSD Verlust als bei solchen, welche kein bis wenig RSD Verlust haben. • Nach dem Belegen ist es wichtig, den Verlust an RSD wieder aufzubauen. Dazu ist eine angepasste Fütterung notwendig. Sauen mit einer guten Säugeleistung, die eher mager sind, brauchen mehr Futter. Das Ziel ist es, nach 6 Wochen die Konditionierung der Sauen abgeschlossen zu haben. Dann erfolgt eine erneute Anpassung der Fütterung an die Kondition der Sau. Ca. 6 Wochen vor der Geburt erfolgt eine weitere Überprüfung der Fütterung, um ein Verfetten der Tiere zu verhindern. • Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Sauen bis ungefähr im 3. Wurf nicht in der Lage sind, während der Trächtig- keit den Verlust an RSD der vorangehenden Säugezeit wieder aufzubauen, da sie sich noch im Wachstum befinden. Aus diesem Grund ist eine gute RSD vor dem ersten Wurf sehr wichtig. Mit zunehmender Wurf-Nr. wird der Verlust an RSD geringer, dies obwohl die Leistungen bis in den 4. Wurf steigen. • Um eine RSD von 18-20 mm vor der ersten Geburt zu erreichen, ist eine spezielle Fütterung der Jungsauen ab der Feldprüfung notwendig. Während der Eingliederung der Jungsauen, welche mit ca. 160 Tagen gekauft werden, ist eine Konditionierung bis zum Decken gut möglich. Die Jungsauen sollen bei der ersten Belegung im Alter von 230-250 Tagen eine RSD von 16-18 mm aufweisen. Um den Bedürfnissen der Erhaltung sowie für das Wachstum der Sau und der Trächtigkeit gerecht zu werden, ist die Fütterung anzupassen. • In der Fruchtbarkeit sind zwischen Sauen mit konstanter RSD und solchen mit schwankender RSD Unterschiede feststell bar. Sauen mit einer schwankenden RSD weisen bessere Produktionszahlen aus. Ein besonderer Dank gebührt Daniel Burkard als Leiter des Deck- und Wartebetriebs. Er war stets offen und hilfsbereit. Er ermöglichte mir so, die Arbeit auf einer aktuellen Datengrundlage zu erstellen. Herzlichen Dank auch der Genossenschaft PROSUS für das ermöglichte Praktikum und die Unterstützung.
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Tiertransport-Kontrollen, erste Bussenverfügung durch Coop Naturafarm Autor: Bruno Gubser, Verwaltungsratspräsident, Animaltruck AG
Seit Januar dieses Jahres werden die massiven finanziellen Sanktionen bei Tiertransportkontrollen umgesetzt. Von dieser Tatsache ist auch Animaltruck AG betroffen. Bei einer Transportkontrolle im Schlachtbetrieb Basel vom 23. April 2009 stellten die Kontrolleure einige Beanstandungen fest, die dann auch zu einer Busse führten.
Als leichte Beanstandung (2 Strafpunkte) wurde die zu kleine und sich am falschen Ort befindende Nutzflächenbeschriftung aufgeführt. Ebenfalls mit 2 Strafpunkten taxierten die Kontrolleure das nicht korrekte Ausfüllen eines Begleitdokumentes. Als sehr schweres Vergehen (15 Strafpunkte) bewerteten die Kontrolleure das Überladen des Fahrzeuges. Auf dem oberen Boden des Motorwagens war ein Tier zu viel, auf dem unteren Boden ein Tier zu wenig geladen. Somit ergab die Kontrolle dieses Transports ein Total von 19 Strafpunkten. Bis 14 Strafpunkte wäre es bei einer schriftlichen Verwarnung geblieben. 15 bis 20 Strafpunkte = 1000 Franken Busse, ab 21 Strafpunkten = 2000 Franken Busse. Dank schriftlicher Beschwerde gegen den Bericht des Kontrolldienstes STS (Schweizer Tierschutz) konnte diese Busse noch einmal abgewiesen werden. Die Begründung, dass sich der Fahrer beim Verlad um ein Tier verzählt hat, wurde akzeptiert. Dieses Beispiel zeigt auf, dass der Tiertransport keinen Spielraum mehr zulässt und sich alle Beteiligten zu hundert Prozent an die Vorgaben zu halten haben. Mit alle sind Produzenten, Händler, Disponenten und Chauffeure gemeint. Der Fahrer ist einmal mehr das letzte Glied der Kette. Er muss genau zählen und darf keine Fehler machen. Er wird verantwortlich gemacht, dass die Papiere korrekt ausgefüllt sind und dass die Verlademenge, die Fahrzeiten, der Umgang mit den Tieren, usw., stimmen. In welch anderem Beruf werden die Mitarbeiter bei einem Fehlverhalten so krass zur Kasse gebeten? Helfen Sie uns und somit auch den Chauffeuren, dass sie ihren Job vorschriftsgemäss ausführen können. Helfen Sie bitte mit, dass die Stückzahlen pro Abteil und Ladefläche nicht überladen werden, dass die Verlademenge mit der Tieranmeldung übereinstimmt und dass die Papiere exakt und lückenlos ausgefüllt dem Fahrer übergeben werden. Diese massiven Sanktionen werden voraussichtlich eine weitere Tariferhöhung auslösen. Damit ein Überladen möglichst ausgeschlossen werden kann, muss pro Ladefläche die mögliche Tiermenge um ein Stück nach unten korrigiert werden. Dies ergibt pro Lastenzug vier Tiere. Bei einer Lademenge von normal 140 Tieren pro Lastenzug sind das rund 3 % weniger Tiere oder ca. 35 Franken weniger Ertrag pro Transport. Animaltruck AG stellt sich nicht gegen vernünftige Tiertransportkontrollen. Wenn jedoch ein kleinster Fehler zu einer solch massiven Busse (1000 bis 2000 Franken) führt, dann stimmt doch etwas nicht mehr. Im Herbst findet eine nächste Sitzung mit den betroffenen Stellen statt. Hoffen wir auf mehr Verständnis seitens der Kontrollorgane und auf eine massvollere Bussenregelung.
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Produktionssteuerung im Hinblick auf den Mastjagerverkauf im 1. Quartal 2010 Wir gehen davon aus, dass das Mastjager-Angebot im ersten Quartal 2010 schweizweit ähnlich wie in den Vorjahren ausfällt. Damit unsere Ferkelerzeuger dann von den guten Preisen profitieren können, ist es wichtig, dass alles unternommen wird, damit die vollen Gruppen an Sauen in der entsprechenden Periode zur Abferkelung gelangen.
Schritte und Aktivitäten 6. Schlachtsauenverkauf Grillsaison 5. Mastjagerverkauf 4. Jungsauen Abferkeldatum 3. Jungsauen Deckdatum 2. Jungsauen Selektion und bereitstellen 1. Jungsauen geboren
Termine vom: 12.04.10 02.01.10 24.10.09 02.07.09 23.05.09 14.12.08
bis: 02.07.10 19.03.10 08.01.10 16.09.09 07.08.09 28.02.09
Die Schritte 1 bis 3 sind bereits abgeschlossen. Entscheidend für den bestmöglichen Mastjagerverkauf gemäss Punkt 5 wird sein, ob die Abferkelgruppen in der Deckperiode vom 2. Juli bis 16. Sept. 2009 vollzählig und trächtig sind. Mit entsprechenden Trächtigkeitskontrollen kann man hier noch Einfluss nehmen. Falls unträchtige Sauen vorhanden sind, besteht eventuell die Möglichkeit, durch den Zukauf trächtiger Tiere allfällige Löcher auszugleichen. Falls Sie Fragen haben, oder Unterstützung brauchen, rufen Sie uns doch einfach an. Unser Verkaufsberatungsdienst steht Ihnen gerne zur Verfügung. Wir sind sehr gespannt, ob sich unsere Erwartungen eines grösseren Mastjagerangebotes im 1. Quartal 2010 erfüllen werden.
Sepp Nauer geht in Pension Autorin: Susanne Schellenberg, Assistentin, Geschäftsleitung PROSUS
Unser langjähriger Mitarbeiter Sepp Nauer tritt per 31. August 2009 in seinen wohlverdienten Ruhestand. 20 Jahre Betriebszugehörigkeit ist, besonders heute, eine lange Zeit. In diesen Jahren hat Sepp Nauer als Berater mit viel Wissen und Erfahrung seine Kunden betreut. Als Arbeitskollege haben wir ihn als verlässlich und tatkräftig geschätzt. Zwischenhinein durften ein Spruch und natürlich seine Cigarillo nicht fehlen. Nun verlässt Sepp Nauer die PROSUS mit einem lachenden und einem weinenden Auge. In den kommenden Monaten wird er die Sperma Lieferungen für die PROSUS beibehalten. Anlässlich der nächsten GV wird er offiziell geehrt und verabschiedet werden. Wir wünschen ihm jetzt schon: «Sepp, geniesse den neuen Lebensabschnitt zusammen mit Deiner Frau Ruth, Deinen Kindern und Enkelkindern!»
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InputTage09 InputTage09 Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern und Sponsoren Medienpartner: «Schweizer Bauer» und «LANDfreund» Hauptsponsoren: Kunz Kunath Fors, Kirchbergstrasse 13, 3400 Burgdorf Schippers Schweiz GmbH, Chrüzacher, 6243 Egolzwil Vital AG, Industriestrasse 30, 5036 Oberentfelden Co-Sponsoren: Aerni AG, Brülstrasse 8, 9205 Waldkirch Animaltruck AG, Metzwil 1, 9126 Necker Häfliger AG melior, Mühleweg 2-4, 3860 Herzogenbuchsee E. Zwicky AG, Hasli, 8554 Müllheim Krieger AG, Rütmattstrasse 6, 6017 Ruswil Krieger AG/Rihs Agro AG, Oholten 3, 5703 Seon Martha Software, Talacher 201, 5073 Gipf-Oberfrick Provet AG, Gewerbestrasse 1, 3321 Lyssach Provimi Kliba SA, Bahnhofplatz, 9201 Gossau Gönner: Buri AG / Agrocomp, Dicki 194, 3415 Hasle b.B. H.W. Schaumann AG, Marktgasse 27, 4900 Langenthal LG Rigi, Bahnhofstrasse 65, 6403 Küssnacht am Rigi Mühle Bachmann, Müligass 6, 8253 Willisdorf Naveta AG, Sonnhaldestrasse 7, 5027 Herznach O.Studer AG, Postfach, 9401 Rorschach Protector SA, Zone Industrielle, 1522 Lucens Veterinaria AG, Grubenstrasse 40, 8045 Zürich Weinland Mühle, Rudolfingerstrasse 21, 8466 Trüllikon
Wir verkaufen Ihre Schlachtmoren zu besten Marktpreisen Ständige Kontakte mit unseren Absatzpartnern führen dazu, dass wir die Verkaufssituation für Schlachtmoren weiter ausbauen können. Dadurch sind wir in der Lage, Ihre abgehenden Schlachtmoren termingerecht und zu bestmöglichen Marktpreisen zu verkaufen. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Schlachtmoren frühzeitig zum Verkauf anvertrauen. Für Fragen und Wünsche stehen Ihnen unsere Verkäufer Bruno Hugger und Andreas Fritschi jederzeit gerne zur Verfügung. Selbstverständlich nehmen sie auch gerne Ihre Anmeldungen entgegen.
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Impressum: Erscheinungsdatum: September 2009 erscheint dreimal jährlich mit Ausnahme von Sonderausgaben Redaktionsteam: Susanne Schellenberg und Josef Schurtenberger Gestaltung: werbeschmid.ch Herausgeber: Genossenschaft PROSUS Marktplatz 3 8570 Weinfelden Telefon 071 626 23 50 Fax 071 626 23 69 www.prosus.ch Direktmail: j.schurtenberger@prosus.ch s.schellenberg@prosus.ch Auflage: 1‘200 Exemplare deutsch, 120 Exemplare französisch Schicken Sie uns Ihre Kommentare, Ihre Kritik, Ihre Anregungen und natürlich gerne auch Ihr Lob per E-Mail – vielen Dank!