Bauern Zeitung 11. APRIL 2014

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ORGANISATIONEN

11. APRIL 2014

B AUERN Z EITUNG

Solide Schweinepreise Generalversammlung / Der Schweinevermarkter Prosus kann auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken. LUPFIG n Am Mittwoch fand in

Das schlechteste Viertel liege erst bei knapp 22 Ferkeln, was extrem auf den Arbeitsverdienst drücke. Der Dienstleister Prosus sei mit seinen erfahrenen Mitarbeitern bemüht, auch unterdurchschnittliche Betriebe auf ein gutes Niveau zu bringen, dies in Zusammenarbeit mit Futtermühlen, Stallplanern und den Landwirten. «Bezüglich Schweinepreise ist eine Prognose für den Herbst 2014 schwierig. Zu viele Faktoren spielen dahinein: Konsumverhalten, Einkaufstourismus und nicht zuletzt auch das Masshalten der Produzenten», gab Josef Schurtenberger an der Versammlung zu bedenken.

Lupfig AG die Generalversammlung des Schweinevermarkters Prosus statt. «Wir dürfen mit politischen links/rechts Spielchen wie Masseneinwanderungs-, Mindestlohninitiative und weiterem mehr die Geschäftswelt der Schweiz nicht verunsichern und letztlich das ‹Erfolgsmodell Schweiz› aufs Spiel setzen», warnte der Thurgauer Martin E ­ gli als Präsident der Prosus die 90 versammelten Genossenschafter und Gäste in seiner Ansprache.

Weniger übergewichtige Tiere «Die Prosus kann am Ende eines Jahres mit guten Schweinepreisen auf ein solides Geschäftsjahr zurückblicken», hielt Geschäftsführer Josef Schurtenberger fest. Die Zurückhaltung in der Produktion zeigte Wirkung. Mit dem Abbau von 1500 Muttersauenplätzen habe die Prosus ihren Teil auch dazu beigetragen. Das Geschäftsergebnis sei aber insgesamt solide geblieben und die Qualität der Schlachttiere habe mit dem Prosius-Endprodukt ein sehr hohes Niveau erreicht. Voraussetzung sei allerdings, dass die Mäster die Tiere optimal halten, füttern und geschlechtergetrennt mästen. Den Schlachtzeitpunkt mit der Waage festlegen lohne sich. Das vermehrte Wägen habe einmal mehr

Unbestrittene Ersatzwahl und problemlose Jahresrechnung

Der Geschäftsführer Josef Schurtenberger (links) und der Präsident Martin Egli (rechts) heissen Markus Bühlmann im Vorstand der Genossenschaft Prosus willkommen. (Bild Josef Kottmann) dazu geführt, dass weniger über- oder untergewichtige Tiere Abzüge erhielten, lobte der Geschäftsführer.

«Die Ferkelerzeugung (Prosia-F1-Sauen × Premo-Eber) erreicht in Spitzenbetrieben nahezu 28 Ferkel pro Sau/Jahr und

stosse langsam an ihre obere Grenze», sagte Josef Schurtenberger. Der Durchschnitt aller Betriebe erreiche 25,8 Ferkel.

Neu in den Prosus-Vorstand gewählt wurde Markus Bühlmann aus dem luzernischen Rothenburg, als Vertreter der Ferkelproduzenten. Er ersetzt damit Peter Zimmermann. Die einstimmig genehmigte Jahresrechnung schliesst mit einem Bilanzgewinn von 92 500 Franken. Davon gehen 90 000 Franken in die ausserordentlichen Reserven und 2500 Franken auf die neue Rechnung. Das Eigenkapital von 5,7 Mio Franken hält 58 Prozent am Gesamtkapital. Josef Kottmann

Tiefere Qualität und tiefere Preise Getreide-Ernte 2013 / Der Grund für die schlechtere Ernte sei im nasskalten Frühling 2013 zu suchen. NOTTWIL n Wenn es etwas gutes über die Brotgetreideernte 2013 zu sagen gibt, dann dies: Die tieferen Brotgetreide-Einlieferungen als 2012 standen praktisch vollumfänglich als mahlfähiges Brotgetreide zur Verfügung.

Nasskalter Frühling kostete viel Der Grund für die tiefen Ernten und die rund ein Prozent tieferen Proteinwerte sind im nasskalten Frühling 2013 zu suchen. Dies betonte Josef von Rotz, Leiter Geschäftsbereich Lebensmittelrohprodukte bei Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (GOF) der Fenaco gestern Donnerstag an der Maxi-Eventtagung im Para-

plegiker-Zentrum. Nach der Ernte lagen zudem die Börsenpreise in Europa für Mahlweizen rund 65 Euro je Tonne tiefer als Folge der global guten Ernten. Diese negative Preisentwicklung und die unterdurchschnittliche backtechnische Qualität seien harte Nüsse bei der Vermarktung der letzten Brotgetreideernte gewesen, klagte von Rotz. Dank dem glücklichen Umstand, dass die 19 «Maxi»-Sammelstellen die Proteinwerte messen und das Brotgetreide nach Proteinwerte einlagern, gelang es, die Verarbeiter nach ihren Wünschen zu beliefern. Damit sei es gelungen, betonte von Rotz, den Preisdruck etwas zu bremsen. Die ge-

ringere Differenz zwischen «Top» und der «Klasse 2» zeige, dass für Top beste Qualität erwartet werde und dass beim Standardweizen eher zu wenig produziert werde.

Auch die Ölsaaten litten unter tieferen Weltmarktpreisen

Es referierten (v. l. n. r.) Josef von Rotz, Hansjörg Reiss und Fortunat Schmid von GOF an der Maxi-Tagung in Nottwil LU. (Bild Hans Rüssli)

Auch die Abrechnungen der Ölsaaten zeigen Preise, die unter denen der beiden Vorjahre liegen. Beim Holl- und konventionellen Raps der Ernte 2013 liegt das Minus bei Fr. 3.75 je 100 kg gegenüber dem Vorjahr. Bei den HO-Sonnenblumen liegt das Minus bei Fr. 4.50 je 100 kg und bei den konventionellen bei minus fünf Franken. Hans Rüssli

SBV-NEWS W orld Farmers Organisation: Der SBV-Vizepräsident Fritz Glau-

ser nahm an der Generalversammlung der World Farmers Organisation (WFO) im argentinischen Buenos Aires teil. Dabei wählten die anwesenden Mitgliedsorganisationen den Briten Peter Kendall zum neuen Präsidenten. Der ehemalige Präsident des britischen Bauernverbands löste damit den Amerikaner Robert Carlson ab. Die WFO wurde 2011 gegründet und hat mehr als 50 Bauernverbände als Mitglieder, darunter auch den Schweizer Bauernverband.

PBundes: flanzenschutz-Workshop des Ein Postulat der Grünlibe-

ralen Züricher Nationalrätin Tina Angelina Moser beauftragt den

Bund, einen Aktionsplan Pflanzenschutz zu prüfen. Verschiedene Bundesämter organisierten in der Folge einen entsprechenden Workshop, um den Handlungsbedarf zu eruieren. Über 50 Vertreter aus der Land- und Ernährungswirtschaft, Umweltschutz, Wasserversorgung und übrigen interessierten Kreisen nahmen daran teil. Der SBV hatte die Erwartungshaltung der Landwirtschaft im Rahmen der Plattform Pflanzenschutz vorbereitet, so dass die Landwirtschaftsvertreter ihre Interessen gebündelt einbringen konnten. Den definitiven Entscheid zum Aktionsplan muss der Bundesrat aber erst noch fällen.

SSchweizerische chweizer Tierschutz: Der Tierschutz und der

SBV haben sich über diverse Themen ausgetauscht. Bei wichtigen Fragen wie der Kalbfleischfarbe, den Importen von Würzfleisch und der Wichtigkeit einer inländischen Nahrungsmittelproduktion sind sich die beiden Organisationen weitgehend einig. Unterschiedliche Einschätzungen bestehen bei der Beurteilung des Tierwohlniveaus in der Schweiz.

Bdesienenweide: Die Begleitgruppe Projekts Bienenweide – in

der SBV auch vertreten ist – hat den Stand und die Weiterverfolgung diskutiert. Die Versuche werden auf den Pilotbetrieben und an den Landwirtschaftsschulen weitergeführt. Weiter wurde die Zusammensetzung der idea-

len Bienenweide-Samenmischung analysiert. Schliesslich hat die Begleitgruppe entschieden, beim BLW den Antrag zu wiederholen, dass die Bienenweide als neues ökologisches Element in der AP 2014-17 anerkannt wird.

A uftritte in Schulen und Kursen: Die Spezialisten von Agriexpert

haben sich im Bereich Bewertung und Verkehrswertschätzung von landwirtschaftlichen Liegenschaften weitergebildet. Ein Schwerpunktthema bildete das Thema Wohnrecht. Weiter gaben sie selber Unterricht im Modul «Landwirtschaftliches Recht» bei den Absolventinnen der Bäuerinnenschule Liebegg und an der Höheren Fachschule Rütti im Fach «Investitionsrechnung».

N otiz der Woche: Der Bundesrat hat die neuen Höchstmengen für

die Einfuhr von Lebensmitteln (so genannter Reiseverkehr) festgelegt. Das Thema ist besser bekannt unter dem Begriff «Einkaufstourismus». Entgegen den Forderungen des SBV gibt es künftig bei wichtigen Lebens­ mittelkategorien wie Getreideprodukte, Milchprodukte, Gemüse oder Eier leider keine Begrenzungen mehr. Bei den Fleisch- und Weinmengen ist der Bundesrat aber den Vorschlägen des SBV gefolgt: Fleisch und Fleischwaren dürfen neu noch ein Kilo zollfrei eingeführt werden, beim Wein sind es fünf Liter. Der SBV hat diese Forderung damit begründet, dass die Freimengen ungefähr den Wochenbedarf einer Person abdecken sollten. SBV

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NACHRICHTEN Eva Reinhard ist neu stellv. Direktorin BLW Der Bundesrat hat Eva Reinhard auf den 1. Mai 2014 zur neuen stellvertretenden Direktorin des Bundesamts für

Landwirtschaft (BLW) ernannt. Die promovierte Biologin ist seit September 2008 Vizedirektorin und Geschäftsleitungsmitglied des BLW. Sie leitet den Direktionsbereich Produktionssysteme und natürliche Ressourcen. Reinhard folgt auf Jacques Chavaz. Der bisherige stellvertretende Direktor und Leiter des Direktionsbereichs Internationale Angelegenheiten hat auf Ende April seinen Rücktritt eingereicht. BauZ

Markus Hausammann ist Profi-Lait-Präsident Markus Hausammann, Thurgauer SVP-Nationalrat und Milchproduzent, präsidiert neu die Organisation Profi-Lait. Profi-Lait ist eine Plattform, die Milchbauern, Forschung und Beratung vernetzt, um die Milchproduktion zu optimieren. Hausammann folgt auf Peter Gfeller, der während acht Jahren Profi-Lait präsidiert hatte. Das Fazit des ehemaligen SMP-Präsidenten fiel positiv aus: «Profi-Lait hat es geschafft, die wichtigen Partner aus Forschung, Beratung und Praxis an einen Tisch zu bringen und gemeinsam nach Handlungsoptionen für die Milchproduzenten zu suchen.» lid

Biolandbau erreicht neue Rekordmarken Die Zahl der Bauernhöfe, die biologisch produzieren, nimmt weiter zu. Im vergangenen Jahr meldeten sich 195 Betriebe neu bei Bio Suisse an. Die gesamte Biofläche nahm in der Schweiz um 5000 Hektaren auf fast ein Achtel der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu, wie das Knospe-Label mitteilte. Mittlerweile arbeiten in der Schweiz 5884 Produzenten und 847 Verarbeiter nach den Richtlinien von Bio Suisse. Auch die Konsumenten kaufen vermehrt Bioprodukte. Der Gesamtumsatz der Güter mit dem KnospeLabel erhöhte sich innert Jahresfrist um 12,1 Prozent auf 2,053 Milliarden Franken. Damit erreichte der Biomarkt im vergangenen Jahr einen rekordhohen Marktanteil von 6,9 Prozent. sda

Walliser Raclette steigert Absatz deutlich Der Absatz stieg 2013 um 28 Prozent oder 307 Tonnen an, wie der «Walliser Bote» diese Woche berichtete. Insgesamt wurden 1393 Tonnen produziert. Die Sortenorganisation Raclette du Valais AOP beschloss deshalb an der Delegiertenversammlung, die Produktionsmenge für das laufende Jahr um 245 auf 1638 Tonnen zu steigern. lid


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