Info-aktuell Nr. 2 2018

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Dialogveranstaltung mit über 100 jungen Menschen und 20 PolitikerInnen im Saarbrücker Juz Försterstraße: Seite 5


Einstieg

Liebe LeserInnen ,

I

n euren Händen haltet ihr nach wie vor ein gedrucktes

senkung bei Kommunalwahlen (aber auch Landtags- und

Exemplar des Info aktuell. Warum ist dieser Satz nun

Bundestagswahlen) ist ein zentraler Kernpunkt, der die

überhaupt wichtig? In den vergangenen Monaten haben

Auffassung vieler Erwachsener widerlegt: Jugendliche

wir eine turbulente Zeit durchlebt. Noch immer ist die

sind nicht politikverdrossen, sie wollen nur echte Mitbe-

Diskussion um die auskömmliche Finanzierung des Lan-

stimmung, mit allem, was dazugehört. Oder der erneute

desjugendrings in aller Munde und noch immer ist diese

Aufschrei der Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit was die

nicht gesichert. Aber was zum Teufel hat das nun mit dem

Bürokratisierung betrifft: die EU-Datenschutzgrundverord-

Info aktuell-Heft zu tun? Mehr als man denken möchte.

nung verhindert die eigentliche Jugendarbeit und über-

Denn das InfoAktuell zeigt die Vielfalt der Jugendarbeit im

fordert in der täglichen Arbeit. Und natürlich nicht zuletzt

Saarland, die Akivitäten des Landesjugendrings als politi-

die große „Klartext“-Runde im Rahmen der Veranstaltung

sches Sprachrohr der Kinder und Jugendlichen, aber auch

„Demokratie? EiJo! Mal eben kurz die Welt retten“ die

die vielen Aktionen und Maßnahmen der Jugendverbände,

erneut zeigt, dass Jugendliche sich auch für den Dialog

die den Zusammenschluss aller erst so stark machen.

mit Politiker_innen zu aktuellen Themen interessieren und

Und dass ihr dies nun in euren Händen halten könnt ist

mobilisieren.

nicht selbstverständlich. Allzu oft stehen wichtige Pfeiler

Und wer jetzt noch sagt: Jugendliche sind politikverdros-

unserer Arbeit wie das Info aktuell auf der Kippe. Und

sen und haben kein Interesse an politischer Beteiligung,

dabei liegt es nicht etwa am Engagement der jungen

dem ist nicht mehr zu helfen.

Menschen im Saarland oder dem fehlenden Fleiß, sondern

Mit herzlichen Grüßen vom Ring der Jugendverbände im

ausschließlich an den fehlenden Mitteln. Hier muss die

Saarland

Politik in naher Zukunft handeln. Warum es für unser Saarland so wichtig ist, ein Netzwerk wie den Landesjugendring zu erhalten, zu fördern und zu stärken, das könnt ihr auf den nachfolgenden Seiten

Erik Meisberger

eindrucksvoll erfahren. Die Forderung zur Wahlalterab-

Vorstand Landesjugendring Saar

Impressum

Hrsg.: Landesjugendring Saar Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel.: 0681/63331; Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de Gefördert vom:

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V.i.S.d.P.: Tobias Wolfanger Redaktion: Georg Vogel, Nicole Lammerz (Jugendserver-Saar) Layout: Georg Vogel


Wahlalter 16 jetzt!

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Breites Jugendbündnis fordert mehr Beteiligung von Jugendlichen Das Jugendbündnis aus Landesjugendring Saar, Grüne Jugend Saar, Junge Liberale Saar, Jusos Saar und Linksjugend [`solid] Saar fordert die Abgeordneten des Saarländischen Landtages auf, das Wahlalter ab der kommenden Kommunalwahl 2019 und der nächsten Landtagswahl auf 16 Jahre zu senken, um mehr Beteiligung von jungen Menschen zu ermöglichen und damit der Stimme junger Menschen mehr Gewicht zu verleihen. Bereits in elf von 16 Bundesländern ist es jungen Menschen ab 16 Jahren möglich, zumindest bei der Kommunalwahl ihr aktives Wahlrecht auszuüben und aktiv mitzugestalten. Im

DBJR: ARD und ZDF sollen junge Angebote stärken Es gibt durchaus Reformbedarf bei den Öffentlich-Rechtlichen. Das zeigt zum Beispiel die Kritik an der Themen- und Gästeauswahl der Talkshows. Trotzdem: Millionen Menschen sehen bei ARD und ZDF regelmäßig, oft täglich, Info-Sendungen, Talk-Shows, Filme und Dokumentationen. Ebenso häufig hören sie öffentlich-rechtliche Radiosender. Sie verlassen sich darauf, dass diese Medien sie gut und vielfältig informieren und unterhalten. Reformbedarf kann deswegen nicht heißen, sie kaputt zu sparen, sondern zu verbessern. Das Vorstandsmitglied des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), Daniela Broda; sagt mit Blick auf die Verteilung der Gebührengelder bei ARD und ZDF: „Im Interesse junger Menschen müssen Angebote wie funk deutlich besser ausgestattet werden. Bei der internen Verteilung der Gelder sind die Intendant_innen und Programmverantwortlichen in der Pflicht, die jungen Angebote zu stärken. Aus unserer Sicht ist funk ein sehr gutes Angebot für junge Menschen mit großartigen Formaten.“

Saarland ist dieser Schritt längst überfällig. Bereits die Bertelsmann Stiftung hat in ihrer Studie „Wählen ab 16" in einem Mobilisierungsszenario die konkreten Auswirkungen aufgezeigt. Dabei wurde festgestellt, dass durch früheres Wählen die Erstwählerbeteiligung um etwa ein Drittel im Vergleich zur vorletzten Bundestagswahl erhöht werden könne, wodurch die Wahlbeteiligung im weiteren Verlauf bis zu knapp 80 Prozent klettern könnte. Das Demobilisierungsszenario hingegen geht davon aus, dass die Erstwählerbeteiligung ohne Wählen ab 16 um etwa ein Drittel sinken würde.

Laut den Vertreterinnen und Vertretern des Jugendbündnisses gebe es keinen berechtigten Grund, die Senkung des Wahlalters zu verhindern. Denn wenn man z. B. als Minderjähriger im Rahmen einer Ausbildung bereits Steuern zahlen muss, dann aber bei Wahlen nicht mitbestimmen darf, welche politischen Kräfte über diese Gelder verfügen können, ist das schlicht ungerecht. Zudem ist es für Jugendliche durch die engere Bindung an Elternhaus und Schule einfacher, politische Bildung zu erfahren und diese in einen konkreten Wählerwillen umzuwandeln.

Bundesfreiwilligendienst für 72h Aktion beim BDKJ Trier Die Welt ein bisschen besser machen…mit vielen engagierten Jugendlichen in der 72h Aktion 2019 Spielplätze renovieren, Nachbarschaftstreffen organisieren oder einen Second Hemd & Hose Markt auf die Beine stellen – in vielen kreati-

ven, baulichen, politischen, interkulturellen und integrativen Projekten wollen die Aktionsgrup-

pen der 72 Stunden Aktion, der Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, im Mai 2019 die Welt ein Stück besser machen. Zur Unterstützung des Diözesanen Teams in der Suche nach Projektideen, der Bewerbung der Aktion, Koordinierung der Aktionsgruppen und vielem mehr sucht der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Trier ab September 2018 eineN BundesfreiwilligeN für ein Jahr (oder auch sechs Monate). BewerberInnen sollten dafür Interesse an verbandlicher Kinder- und Jugendarbeit mitbringen, bereit sein sich auf Neues einzulassen, kommunikativ, engagiert und teamfähig sein und Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten haben. Informationen finden sich unter: www.bdkj-trier. de oder direkt bei BDKJ Trier, Weberbach 70, 54290 Trier, 0651 97710100; info@bdkj-trier.de

Auch eine Jugendfreizeit kann eine Pauschalreise sein und Jugendfreizeitstätten sind auch Reiseveranstalter - das ist seit längerem so und hat sich nicht geändert. Ab 1. Juli tritt eine neue EU-Richtlinie in Kraft, die noch einmal Anpassungen erfordert. Eine Pauschalreise wird angeboten, wenn "eine Gesamtheit von mindestens zwei verschiedenen Arten von Reiseleistungen für den Zweck derselben Reise" vorliegt. Reiseleistungen sind z.B. "Beförderung" und "Beherbergung". Eine Jugendfreizeit fällt also schon unter die

Pauschalreiserichtlinie, wenn sowohl Anreise als auch Unterkunft und Verpflegung über den Jugendverband abgerechnet werden. Dabei gibt es zwei Ausnahmen: • die Reisen werden "nur gelegentlich, nicht zum Zwecke der Gewinnerzielung und nur einem begrenzten Personenkreis angeboten" oder • dauern weniger als 24 Stunden ohne Übernachtung und kosten unter 500€. Tagesveranstaltungen oder Freizeiten einer festen Jugendgruppe sind also nicht betrof-

fen. Welche Folgen hat das? Wer Ferienfreizeiten für Nicht-Mitglieder ausschreibt, sollte sich auf jeden Fall mit dem neuen Reiserecht befassen, u.a. mit der Gestaltung seiner Ausschreibung, seiner AGB/ des Vertrags und der Ausstellung von Reisesicherungsscheinen (Versicherung). Einen guten Überblick über das Thema Reiserecht bei Jugendfreizeiten und ein Download zu den aktuellen Änderungen findet man unter Evangelische Kinder- und Jugendfreizeiten.

kurz berichtet

Pauschalreiserichtlinie betrifft auch Jugendarbeit


kurz berichtet

Gut vernetzt - Konferenz der Landesjugendringe tagte in Saarbrücken Jugendarbeit muss in der Ausbildung von Sozialpädagog_innen und Sozialarbeiter_innen an Hochschulen künftig eine stärkere Rolle spielen. Das ist ein Ergebnis der Konferenz der Landesjugendringe (LJRe), die am 19. und 20. März in Saarbrücken tagte. Über 40 haupt- und ehrenamtliche Vertreter_innen von den Landesjugendringen aus ganz Deutschland beschäftigten sich auf ihrer Frühjahrstagung mit der Weiterentwicklung der Jugendverbands- und Jugendringarbeit. „Es bedarf einer spezifischen Qualifikation künftiger Pädagog_innen für die Ziele und Arbeitsweise der Jugendarbeit“, sagt Björn Bertram vom LJR Niedersachsen. Eine stärkere Vernetzung streben die Jugendringe auch mit schulischer Jugendarbeit an. Ein Selbstläufer soll das aber nicht sein. „Qualität

muss vor Quantität stehen“, stellt Gabi Weitzmann vom Bayerischen Jugendring klar. Es sei grundsätzlich nicht möglich in allen Bereichen gleichermaßen aktiv zu sein. Das gelte auch für Jugendverbände. So soll die Frage der Kriterien, die Jugendgruppierungen und -verbände zur Mitgliedschaft in den Landesjugendringen und als Vertretung junger Menschen legitimieren, in einer der zukünftigen Sitzungen diskutiert werden. Kernfrage dabei: Ist die flächendeckende, zahlenmäßige Größe ausschlaggebend oder gilt auch eine inhaltliche landesweite Bedeutung? In Vertretung von Ministerin Monika Bachmann überbrachte Landesjugendamtsleiterin Alexandra Heinen die Grüße des Ministeriums. Sie ermunterte zum Engagement für demokratische

Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen vor Ort. Tobias Wolfanger, Vorsitzender des gastgebenden Landesjugendrings Saar, freute sich, dass so viele Delegierte der Einladung ins Saarland gefolgt sind. „Im Rahmen dieser Veranstaltung kann intensiv Austausch und Vernetzung stattfinden und an aktuellen Themen gearbeitet werden.“, so Wolfanger. Weitere Themen der Konferenz waren u.a. die U18-Bundestagswahl und die Weiterentwicklung der Jugendleitercard (JuLeiCa). Darüber hinaus nahmen die Delegierten den Bericht der Konferenz der Landesjugendring-Vertreter_innen in den Rundfunk- und Medienräten entgegen.

Kulturring I Spielzeit 2018/2019 startet

Kulturring II Bühnenreif

Ab sofort können beim Kulturring der Jugend preiswerte Abos für Kinder und Jugendliche für die Spielzeit 2018/2019 bestellt werden. Für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren gibt es unter anderem seit der letzten Spielzeit ein Dreier-Abo im Saarländischen Staatstheater. Darin sind enthalten: das Schauspiel mit Musik „Shakespeare in Love“ und das Lustspiel „Minna von Barnhelm“. Hinzu kommt der Ballettabend „Extravaganzen“. Das Junge Abo mix bietet drei Vorstellungen im Staatstheater sowie zwei in der Alten Feuerwache. Für alle Kinder ab sechs Jahren gibt es in Zusammenarbeit mit dem Theater Überzwerg, Spielstark Ottweiler und dem Saarländischen Staatstheater Stücke wie „Peterchens Mondfahrt“ oder „Rock wie Hose“.

Bühnereif wird man mittels eines Kooperationsvertrages zwischen einer Schule, dem Saarländischen Staatstheater und dem Theater überzwerg am Kästnerplatz. Dieser beinhaltet, dass jede Schulklasse dieser Schule die Möglichkeit bekommt, einmal im Jahr eines der beiden Theater zu besuchen. Die Kooperationsvereinbarung wird für ein Schuljahr geschlossen. Die Eintrittskarten sind entsprechend besonders reduziert und beinhalten einen Landeszuschuss über den Kulturring der Jugend. Die Schulklassen bekommen Einführungen und Nachbesprechungen angeboten. Die Karten können unkompliziert beim Staatstheater bzw. Theater überzwerg bestellt werden. Infos und Beratung: 0681/3092-248

Für Teens ab 12 Jahren bietet das Teens Abo unter anderem das Stück “Tom auf dem Lande“ sowie „Rico, Oscar und die Tieferschatten“. Im Angebot stehen auch Stücke in der Sparte4 und ein Musikangebot in der Congresshalle. Eine genaue Übersicht der vielfältigen AboAngebote ist unter www.landesjugendringsaar.de zu finden. Bestellungen unter 0681 63331 oder per Mail unter kulturring@ landesjugendringsaar.de.

Landesjugendring: DS-GVO überfordert ehrenamtlich Verantwortliche

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„Die Beachtung des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte ist uns gerade bei jungen Menschen sehr wichtig. Deswegen unterstützen wir auch das Anliegen der morgen in Kraft tretenden Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Mit der DS-GVO kommen aber auch weitere bürokratische Anforderungen auf die ehrenamtlich Verantwortlichen zu und überfordern viele.“ Dies erklärte heute Sandra Aedtner vom Vorstand des Landesjugendrings Saar. „Dass beim Datenschutz bei Kinderund Jugendverbänden die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie bei Weltkonzernen wie

Facebook oder Google ist für unsere ehrenamtlich Engagierten schon eine riesige Herausforderung. Zudem verfügen die meisten Mitgliedsverbände des Landesjugendrings, aber auch andere Verbände und Vereine nicht über juristische Abteilungen, die bisher ungeklärte Fragen rechtssicher beantworten können,“ beschreibt Aedtner ein weiteres Problem in der Umsetzung der DS-GVO. „Von der Umsetzung des Kinderschutzgesetzes über Förderungsrichtlinien der Jugendarbeit bis hin zu den Mitwirkungspflichten bei

der Jugendhilfestatistik, hat jede Regelung richtige und wichtige Ziele. In der Summe wird aber ehrenamtliches Engagement mehr und mehr be- und überlastet. Vorstandsmitglied Aedtner: „Wir fordern alle politisch Verantwortlichen auf, in ihrem Bereich konsequent zu prüfen, wie die Rahmenbedingungen für die ehrenamtlichen Organisationen sind und wo ein Abbau an Bürokratie zur Entlastung des Ehrenamtes möglich ist. Ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit muss für Engagierte auch weiterhin leistbar bleiben!“


Zeit für Klartext

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100 Jugendliche und junge Erwachsenen diskutierten mit 20 Politikerinnen und Politikern zwei Stunden lang im JUZ Försterstraße Saarbrücken über jugendrelevante Themen die große gemeinsame Herausforderung angesehen. Zwischen den einzelnen Dialogrunden haben zudem rund 20 Jugendorganisationen ihre konkreten demokratie- und partizipationsstärkenden Projekte präsentiert. So informierte beispielsweise das Saarbrücker Café für Jugendkultur „Café Exodus“ über seinen „Arbeitskreis Rock“ und das Netzwerk Entwicklungspolitik Saar über sein „Paniknetzwerk“. Und die Deutschen Pfadfinder St. Georg stellten am Beispiel ihres AmateurfunkProjektes JOTA-JOTI eindrucksvoll dar, wie sie Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Nationen und Kulturen miteinander in Kontakt bringen. Ob in der Schule, in der Ausbildung oder in der Freizeit – Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten sich viele Möglichkeiten, mit gesellschaftlichem Engagement direkten Einfluss auf ihre Umgebung zu nehmen und das Gemeinwesen zu stärken. Und dass sie das im Saarland mit großem Einsatz tun, haben rund 100 junge Leute am vergangenen Freitag im JuZ Försterstraße Saarbrücken auf der zweistündigen Dialogveranstaltung „Mal eben kurz die Welt retten. Jugend lebt Demokratie“ am 25. Mai ausdrücklich unter Beweis gestellt.

Seitens der Politik haben unter anderem die Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb, die saarländischen Landtagsabgeordneten Timo Mildau, Jürgen Renner und Magnus Jung sowie die Landespolitikerin Tina Schöpfer und der Jungpolitiker Julien Francois Simons teilgenommen. Die Landes- und Kommunalverwaltung wurde von Bildungsstaatsekretärin Christine Streichert-Clivot und Regionalverbandsdirektor

Auf Einladung der Netzwerkinitiative „Demokratie? EiJo!“ haben sie sich mit rund 20 Politikerinnen und Politikern verschiedener Parteien in entspannter Atmosphäre über Interessen, Forderungen und Ansichten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgetauscht. Dabei haben sie auch kontroverse Standpunkte vertreten, unter anderem bei den Fragen, warum man sich als junger Mensch überhaupt noch in einer Partei engagieren und wieso das Wahlalter nicht auf 16 Jahre abgesenkt werden soll. Peter Gillo vertreten. „Demokratie? EiJo! ist eine Netzwerkinitiative der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesjugendring Saar und dem Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e.V. Mehr Infos zur Veranstaltung und zur Initiative auf facebook. com/JugendMischtAuf.

Zelten in der Biosphäre

Das 2. Wochenend-Forum der Jungen Biosphäre steht in den Startlöchern Über 40 Jugendliche waren im vergangen Jahr in Gersheim beim 1. Wochenend-Forum der Jungen Biosphäre unter dem Motto „Wir sind energisch!“ mit dabei. Und auch in diesem Jahr findet das Event wieder statt: Vom 25.-26. August wird beim Obst- und Gartenbauverein Kirrberg mit PolitikerInnen diskutiert, in spannenden Workshops gearbeitet, sich unter-

einander vernetzt – und mitten in der Biosphäre gezeltet. Los geht’s samstags um 11.00 Uhr mit einer Diskussion mit PolitikerInnen bevor es mittags in die Workshop-Phase geht. Vier verschiedene Wahl-Möglichkeiten haben die TeilnehmerInnen des Forums in diesem Jahr. Horst Didion vom OGV Kirrberg bietet einen anschaulichen Workshop zum

Landesjugendring

Bei der Frage, wieso es sich rentiert, gerade in der eigenen Stadt oder Gemeinde aktiv zu werden, wurde seitens einiger Engagierter hervorgehoben, dass es doch immer die gleichen Personen sind, die Initiative zeigen. Wege zu finden, auch vermeintlich desinteressierte Jugendliche zur gesellschaftlichen und politischen Mitwirkung zu motivieren, wurde von allen Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern als


Landesjugendring

Thema „Malzbier-Herstellung“ im Brennerei-Haus des Vereins an, während Renate Schütz raus in die Natur geht und eine Kräuterwanderung anbietet. Im Anschluss daran kann mit ihrer Hilfe ein leckeres Kräuter-Pesto hergestellt und verkostet werden. Lothar Wilhelm bietet seinen berühmten „WaldWerken“-Workshop an, bei dem die TeilnehmerInnen ei-

niges zum Thema nachhaltige Forstwirtschaft sowie die Bearbeitung von Wildholz erlernen – und einen Holz-Schemel kann am Ende des Kurses jeder sein Eigen nennen. Passend zum Jahr der Biene dreht sich in unserem letzten Workshop auch alles um die bedrohte Tierart: Die Jugendgruppe „Moonshiner“ aus Kirrberg zeigen in einem Imker-Lehrgang, was und wie die Bienen arbeiten und die Naturschutzjugend Saar gibt zusätzlich einen Einblick in die Insektenwelt in der Biosphäre. Nach den lehrreichen Workshops wartet ein entspanntes Abendprogramm auf die TeilnehmerInnen. Beim gemeinsamen Grillen ist außerdem die fahrbare alkoholfreie Cocktail-Bar von juz-united am Start und versorgt alle mit leckeren Biosphären-Cocktails. Für diejenigen, die abends nicht mehr nach Hause fahren wollen, stehen vor Ort Zelte zum Übernachten zur Verfügung. Sonntagsvormittag geht es zum Abschluss des Forums nämlich gleich weiter zum Biosphären-Fest nach St. Ingbert, wo regionale Betriebe und Vereine aus der Biosphäre Bliesgau ihre Produkte vorstellen. Essen, Übernachtung und die Teilnahme an den Workshops ist natürlich wieder umsonst – die Anmeldung erfolgt über das Anmeldeformular unter www.junge-biosphaere.de. Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) investiert mit dem Projekt „Junge Biosphäre“ in die ländlichen Gebiete. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 im Rahmen der LEADER-Strategie der Region Biosphärenreservat Bliesgau mit 83.232 € aus Mitteln der Europäischen Union (75% der Förderung) und des Saarlandes gefördert.

Förderdschungel Jugendarbeit:

Landesjugendring sorgt für erste Lichtblicke

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Nach der letzten Sitzung der „Arbeitsgruppe Entbürokratisierung“ des Landesjugendring Saar im Mai herrscht große Erleichterung bei den VertreterInnen der Jugendverbände. Nach mehreren kräftezehrenden Sitzungen ist es nun endlich gelungen, eine aktualisierte Synopse zu sieben unterschiedlichen Richtlinien von Land und Kreisen zu erstellen. Diese sollen die Übersicht beim „Förderdschungel Jugendarbeit“ erleichtern. Die Förder-Regelungen legen fest wie u.a. Freizeit- und Bildungsmaßnahmen sowie Mitarbeiterschulungen gefördert werden. „Die Schwierigkeiten begannen schon damit, dass jede Richtlinie im Saarland andere Begrifflichkeiten und teilweise auch andere Inhalte bestimmt. Dies ist für die vielen Ehrenamtlichen einfach eine unüberwindbare Hürde und führt schlussendlich zum Rückgang von wertvollen Angeboten für Kinder und Jugendliche im Saarland“ beklagt Erik Meisberger, Vorstandsmitglied des Landesjugendring Saar und verantwortlicher für die AG Entbürokratisierung. Weiterhin ist die Förderung meist an viele formale Hürden gebunden und wird mit niedrigen Fördersätzen bezuschusst, die den Aufwand einer Antragstellung nicht rechtfertigen. Die VertreterInnen des Ringes sind sich einig: den ersten Schritt haben die Jugendverbände getan, jetzt sind Land und Kreise dran. „Um das Engagement und die Arbeit

der Ehrenamtlichen zu stärken und die Rückmeldungen der JugendverbandsvertreterInnen ernst zu nehmen, sollten nun die Verantwortlichen im Land und in den Kreisen die Überarbeitung und Vereinfachung zeitnah auf die Agenda setzen“, so Meisberger weiter. Auch eine weitere richtungsweisende Erkenntnis konnten die Akteure der AG Entbürokratisierung verzeichnen. So sei bei der Prüfung der Richtlinien deutlich aufgefallen, dass der Bedarf bestehe, diese an veränderte Anforderungen zeitgemäßer Jugendarbeit anzupassen. Hierzu plant der Landesjugendring Saar, gemeinsam mit den verantwortlichen LeiterInnen in den Jugendverbänden und mit VertreterInnen der Politik, einen Workshop zum Thema „Gewandelte Bedarfe der Förderung der Kinder- und Jugendarbeit“. Die Ergebnisse sollen in einem Forderungspapier zusammengestellt werden. „Gespannt sind wir auf die neuen Richtlinien des Sozialministeriums in den nächsten Wochen“, so Erik Meisberger. „Die Möglichkeit, die Anträge künftig digital zu stellen, wäre ein positiver Schritt in die richtige Richtung.“


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Landesjugendring


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Landesjugendring


100. Vollversammlung des LJR

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• Alle Parteijugend-Vorsitzenden sind für Absenkung des kommunalen Wahlalters! • Beschluss zu weiteren JugendbildungsreferentInnen • Wildwuchs e.V. ist 25. Mitgliedsverband

Landesjugendring

Friedrichsthal. Mit mehr als 70 Delegierten und Gästen diskutierte am Freitag, dem 23.2.18 die Vollversammlung des Landesjugendrings Saar mit den Landesvorsitzenden der Parteijugendorganisationen über ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit und zukunftsfähige Jugendpolitik. Erstaunliche Premiere: Erstmals sprachen sich dabei alle Vorsitzenden einschließlich der Jungen Union zumindest für ein Wahlalter 16 auf kommunaler Ebene aus. Jusos, Linke, Grüne Jugend, Junge Liberale und LJR wollen zwar Wahlalter 16 auf allen Ebenen. Aber in dieser gemeinsamen Diskussion gab es erstmals ein gemeinsames Signal für die Herabsetzung des Wahlalters auch im Saarland. Gefordert wurde im Bildstocker Rechtsschutzsaal ebenfalls, die Bemühungen fortzusetzen, die Förderung von Freizeit- und weiteren Jugendarbeitsmaßnahmen in den Kreisen und auf Landesebene zu vereinheitlichen und auf digitalem Wege zu beantragen. Parteiübergreifend waren sich die VertreterInnen einig: Das ehrenamtliche Engagement müsse dringend von unnötigen bürokratischen Hürden in der Antragstellung befreit werden. Die anstehende Umbildung der Landeregierung gab der Vollversammlung den Anlass, nochmals auf den Koalitionsvertrag hinzuweisen, in dem angekündigt wurde, die Zahl der hauptamtlichen JugendbildungsreferentInnen maßvoll und nachfrageorientiert in Abstimmung mit dem Landesjugendring zu erhöhen. „Die Nachfrage, in Bezug auf die im Koalitionsvertrag beschriebene maßvolle nachfrageorientierte Erhöhung, wird durch die Bedarfsmeldung der Jugendverbände definiert“, heißt es in dem einstimmigen Beschluss.

Weiter: „Es ist sicherlich maßvoll, wenn wir von insgesamt 8,5 JugendbildungsreferentInnenstellen für 25 Jugendverbände reden.“ Als 25. Mitgliedsverband wurde einstimmig "Wildwuchs e.V." in die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände im Saarland aufgenommen. Wildwuchs e.V. ist der Dachverband und Interessenvertretung des Kinder- und Jugendtheaters im Verband Saarländischer Amateurtheater (VSAT). Ebenfalls forderte die Vollversammlung eine Fördergarantie für Jugendarbeitsmaßnahmen der Erinnerungsarbeit. Saarländische PolitikerInnen sollten sich dafür einsetzen, dass die Fördermittel für historisch-politische Bildungsarbeit bedarfsgerecht aufgestockt werden. Bei den Städten und Gemeinden, so ein weiterer Beschluss, soll sich der Landesjugendring dafür einsetzen, dass Pfandringe im öffentlichen Raum angebracht werden, um Verletzungen und entwürdigende Situationen bei der Suche nach Pfandflaschen in Mülleimern entgegenzuwirken. Grußworte sprachen die Vo r s i t z e n d e des Landesjugendhilfeausschusses Frau Petra Spoo-Ludwig, der Vertreter des Sozialministeriums Christoph Groß, die Vertreterin des Runden Tischs der Migrantenjugendgruppierungen Rajka Habel sowie die jugendpolitischen Sprecher der Landtagsfaktionen Alexander Zeyer (CDU), Sebastian Thul (SPD) und Dennis Lander (Linke).


Landesjugendring

Perspektiven für eine jugendgerechte Regierung Einstimmiger Beschluss der 100.Vollversammlung Junge Menschen und Jugendarbeit waren als Themen in der Arbeit der aktuellen Regierungskoalition zu wenig präsent. Die Umbildung der Regierung gibt Anlass, nochmals auf die Erwartungen der Jugendverbandsarbeit hinzuweisen. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD für die Legislaturperiode 2017-2022 steht: „Um die ehrenamtliche Arbeit der Jugendverbände auch für die Zukunft zu sichern, wollen wir die Zahl der hauptamtlichen Jugendbildungsreferenten maßvoll und nachfrageorientiert in Ab-stimmung mit dem Landesjugendring erhöhen.“ Die Nachfrage, in Bezug, auf die im Koalitionsvertrag beschriebene maßvolle nachfrageori-entierte Erhöhung wird durch die Bedarfsmeldung der Jugendverbände definiert. Es ist si-cherlich maßvoll wenn wir von insgesamt 8,5 JugendbildungsrefrentInnenstellen für 25 Jugendverbände reden. Nur eine Abdeckung, aller gemeldeten Bedarfe nach JugendbildungsreferentInnenstellen, im Laufe der Legislaturperiode wäre ein deutliches Signal an die Jugendverbände, dass die Landesregierung ihre Worte im Koalitionsvertrag ernst nimmt. Im Vorfeld der angekündigten Kabinettsumbildung im saarländischen Landtag stellen der Landesjugendring Saar und seine Mitgliedsverbände folgende Anforderungen für eine jugendfreundliche und jugendgerechte Regierung an bisherige und zukünftige Kabinettsmitglieder: 1) Junge Menschen sind an allen sie betreffenden Entscheidungsprozessen angemessen und wirksam zu beteiligen. 2) „Jugend“ als Querschnittsthema muss ressortübergreifend Raum in der Regierungs-arbeit finden. 3) Ein grundlegendes, zukunftssicherndes und zukunftsweisendes Gesamtkonzept der saarländischen Kinder- und Jugendpolitik für 2020 ist unter Beteiligung des Landesjugendrings und seiner Mitgliedsverbände zu erstellen. Die 100. Vollversammlung des Landesjugendrings Saar be-

kräftigt die folgenden konkreten Forderungen zur finanziellen Unterstützung der Jugendverbände im Interesse der saarländischen Kinder- und Jugendpolitik: • einen detaillierten Plan zur Umsetzung der Erhöhung der noch fehlenden 4,75 Stellen für JugendbildungsreferentInnen, welche der Landesjugendring als Bedarf an das zuständige Ministerium gemeldet hat, • eine dauerhafte Festschreibung des derzeitigen Gesamtbedarfs von mindestens 8,5 JugendbildungsreferentInnenstellen, • eine zeitgemäße Erhöhung des Sockelbetrags der Zentralen Führungsmittel

Das Gesamtkonzept der saarländischen Kinder- und Jugendpolitik muss folgende Punkte beinhalten: • mindestens eine weitere Vollzeitstelle beim Landesjugendring Saar, • eine kontinuierliche Sicherung des Bedarfs an JugendbildungsrefrentInnenstellen, • die Vollfinanzierung der JugendbildungsreferentInnenstellen, verbunden mit der Abschaffung der derzeitigen Praxis der Mitfinanzierung von 20% der Personalkosten durch die Jugendverbände, • eine angemessene Eingruppierung der JugendbildungsreferentInnenstellen nach Qualifikation und Anforderungsprofil, die über der unzureichenden bisherigen Eingruppierung in TV-L 9 liegen muss.

Drei EiJO!-Stipendien für ehrenamtlich Engagierte

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Auch zum Wintersemester 2017/18 finanziert der Landesjugendring Saar in Kooperation mit der StudienStiftungSaar EiJO! -Stipendien für Studierende an den Hochschulen im Saarland, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. EiJO! steht für "Engagiert in Jugendorganisationen". Ohne ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit wäre das Saarland ärmer und sähe alt aus. Die Arbeit geschieht allerdings meist ohne große Schlagzeilen in den Medien, was EiJO! ändern soll. Seit 2015 werden EiJO! –Stipendien im Saarland ausgeschrieben. Im Rahmen der 100. Vollversammlung des Landesjugendrings Saar, am 24. Februar 2018 wurden die aktuellen

EiJO!-Stipendien in Form von Urkunden an die drei Studierenden verliehen: Saskia Wita, Studierende der Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes, zeichnet sich trotz des jungen Alters durch ihr jahrelanges Engagement aus. Hervorzuheben ist ihr Einsatz für die Saarländischen Karnevalsjugend von Ortsebene über Landesverband bis Bundesebene. Sie ist sowohl auf der Bühne präsent, als auch im pädagogischen Bereich. Hinzu kommt ihr demokratisches Engagement bei der Jungen Union. Sie erklärt: „Mein ehrenamtliches Engagement innerhalb der VSK e.V - Jugend ist sehr


zeitintensiv. Auch wenn die Arbeit Spaß macht, ist sie schwer mit einem Vollzeitstudium vereinbar. Dieses Stipendium zeigt mir, wie sehr solches Engagement wertgeschätzt wird und erleichtert die Vereinbarkeit von Studium und Ehrenamt. Ich bin sehr dankbar, dass der Landesjugendring Saar und die StudienStiftungSaar mir diese Möglichkeit bieten.“ Marcel Eli studiert Energiesystemtechnik/Erneuerbare Energien an der htw saar. Daneben engagiert er sich im Caritasverband, engagiert sich im Rahmen von Just (Jugendschutzteam Mitarbeiter) sowie beim Kinderschutzbund Saarbrücken, wo er nach Ausbildung als Telefonberater bei Nummer gegen Kummer aktiv ist. Priska Jost engagiert sich seit Jahren für ein selbstorganisiertes JUZ und übernimmt dort mittlerweile Verantwortung als 2. Vorsitzende. Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Begleitung von Projekten gehören zu ihren Aufgaben. Sie studiert Biologie an der Universität des Saarlandes. „Die Kooperation mit dem Landesjugendring Saar liegt der StudienStiftungSaar sehr am Herzen. Es ist wichtig, dass neben den akademischen Leistungen auch das ehrenamtliche Engagement durch Stipendien honoriert wird. Die EiJO!-Stipendien leisten dazu einen wichtigen Beitrag“, erklärt Christian Thomaser, v.l.n.r. Saskia Wita, Marcel Eli und Priska Jost. Geschäftsführer der StudienStiftungSaar. über das Bewerberportal der StudienStiftungSaar (www. Auch zum nächsten Wintersemester wird die Kooperation fortgesetzt. Die Ausschreibung erfolgt zum Winter- studienstiftungsaar.de). semester 2018/19. Die Bewerbung erfolgt ausschließlich

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Was wir wirklich brauchen! Workshop zur zeitgemäßen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Jugendverbandsarbeit gewandelt. Ob Zielgruppe, Veranstaltungsformate oder methodische Werkzeuge: vieles ist verändert. Schon Vier- und Fünfjährige nehmen an Freizeitaktivitäten teil. Statt einer thematischen Bildungsmaßnahme entstehen in Vereinen Projekte, die über den Tag hinaus reichen. Unterschiedlichste Kompetenzen sind gefragt und ungewöhnlichen Me-

thoden an spannenden Orten werden eingesetzt. Die Vielfalt neuer Ansätze ist enorm und nicht immer sind sie über die Richtlinien zur Förderung der Jugendarbeit auf Landes- und Kreisebene abgedeckt. Deshalb stellt sich die Frage, welche Förderung solche Jugendarbeitsangebote brauchen und wie Förderrichtlinien diesem Bedarf gerecht werden können.

Er findet statt am Freitag, 10. August 2018 um 17.00 Uhr in Saarbrücken Der genaue Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben. Anmeldungen beim Landesjugendring Saar unter E-Mail: info@landesjugendringsaar.de; Tel.: 0681-63331

Landesjugendring

Mit einem Workshop für alle Verantwortlichen und LeiterInnen von Aktivitäten der Jugendarbeit wollen wir diese Fragen intensiver unter die Lupe nehmen und untersuchen, welche Förderungen wir wirklich brauchen.


Mitgliedsverbände

Über 100 junge HelferInnen bei „Buddeln und Bilden“ auf Saarbrücker Gedenkstätte Seit Jahrzehnten pflegen Jugendliche aus den Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings Saar die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken. Unter dem Motto „Buddeln und Bilden“ halfen am Samstag (5.Mai) über 100 junge TeilnehmerInnen mit, den Erinnerungsort in einem würdigen und anschau-

Landtagspräsident Stephan Toscani mit LJR-Vorstandsmitglied Rike Eulenstein und TeilnehmerInnen

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lichen Zustand zu erhalten und zu gestalten. An den einzelnen Standorten der früheren Baracken des erweiterten Polizeigefängnisses der Gestapo bekamen die TeilnehmerInnen einen Eindruck davon, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu werden. Die jungen HelferInnen kamen von der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, der aej saar und der Geminschaftsschule Schiffweiler. Sachkundige und zugleich verständliche Infos zu dem „Gestapo-Lager“ erhielten sie von 20 jungen Engagierten von der Uni Trier. Die Studierenden des Fachs Geschichte haben ein Konzept entwickelt, wie die Geschichte des Ortes während des Workcamps anschaulich vermittelt werden kann. Sie standen als „Scouts“ den gesamten Tag für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Darüber hinaus boten sie z.B. über Smartphones abrufbare Text-, Bild- und AudioInformationen. Unterstützt wurden sie von Horst Bernard, der viele Gefangene des Gestapo-Lagers interviewt hat und seit Jahrzehnten Gruppen über die Gedenkstätte führt. Zudem kreierten TeilnehmerInnen eine Kunstinstallation mit Abdrücken von Händen die aus der Erde ragen. Sie stehen für das Leid der Häftlinge, die im Löschteich und auch in der Jauchegruppe des Gestapo-Lagers gequält und ermordet wurden. Zudem wurden während des Workcamps neue junge GedenkstättenScouts ausgebildet, die künftig sachkundig Gruppen über das ehemalige Gestapo-Lager informieren können, ausgebildet. Landtagspräsident Stefan Toscani, die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie die jugendpolitischen Sprecher Sebastian Thul (SPD-Fraktion), Alexander Zeyer (CDU-Fraktion) und Dennis Lander (Linke) besuchten die jungen Freiwilligen. Alle zeigten sich von den Pflegearbeiten und dem außergewöhnlichen außerschulischen Bildungsansatz beeindruckt. Unterstützt wurde das Workcamp neben den Jugendverbänden von der Landeszentrale für politische Bildung, der Initiative Neue Bremm, dem Hotel Mercure, der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.


Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Zentrum politischen Handelns

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Jugendverbände des BDKJ im Bistum Trier – katholisch, politisch, aktiv Vom 8.-10.6. tagte die Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Trier in der Jugendbildungsstätte Marienburg bei Zell. Die rund 70 Teilnehmer*innen aus den Jugendverbänden im Bistum Trier fassten dabei unter anderem den Beschluss, die Bundespolitik aufzufordern, Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene als zentrale Themen in ihrer Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Der BDKJ Trier sieht teilweise gute Ansätze im Koalitionsvertrag, wie z.B. die klare Aussage zur Bekämpfung von Kinderarmut. „Aus unserer Sicht fehlt hier allerdings eine konsequente Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in allen Politikbereichen unabhängig von Nationalität, Herkunft und Religionszugehörigkeit. Außerdem findet Jugendarmut keinerlei Berücksichtigung“, so die BDKJ-Diözesanvorsitzende Susanne Kiefer. Die Delegierten beschlossen einstimmig ein Positionspapier, in dem sie klar Stellung zum Umgang der Kirche mit den Themen Liebe, Se-

xualität und Partnerschaft beziehen. Der BDKJDiözesanvorsitzende Rainer Schulze erläutert hierzu: „Aus unseren christlichen Überzeugungen heraus fordern wir, dass homosexuell und heterosexuell liebende Menschen und ihre Partner*innen anerkannt und gleichgeschlechtliche Beziehungen als gleichwertige Liebesbeziehungen akzeptiert werden.“ Knapp ein Jahr vor der bundesweit stattfindenden 72-Stunden-Aktion stimmten sich die Anwesenden in kreativer Art und Weise auf die Sozialaktion ein, bei der binnen 72 Stunden ein soziales Projekt umgesetzt wird. An der letzten 72-Stunden-Aktion 2013

unter dem Titel „Uns schickt der Himmel“ beteiligten sich bundesweit rund 115.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

„Be part of it“ Titel und Motto des neuen Projekts im Jugendrotkreuz Landesverband mit 15 TeilnehmerInnen bereits gestartet. Zusammen schauen die Kinder und Jugendlichen, welche Freizeitmöglichkeiten in ihrer Umgebung möglich sind und gestalten selbständig ihr Programm. Dabei entstehen kreative Ideen wie beispielsweise ein Kinobesuch, Basteln, Tanzen, Geocaching und ein Besuch bei der Polizei. In Zusammenarbeit mit ErlebnispädagogInnen werden außerdem Kooperations- und Abenteuerspiele mit den Gruppen gemacht. Hierbei ist Teamwork gefragt und man kommt gleich ins Gespräch. Bei allen Gruppen steht außerdem ein Besuch im Hochseilgarten auf dem Programm. So können sich die TeilnehmerInnen erproben und Mut beweisen. Insgesamt treffen sich die Gruppen an 12 Terminen im Schuljahr, sodass sich die TeilnehmerInnen über einen längeren Zeitraum kennenlernen und Freundschaften entstehen können. Ein Abschlusstreffen, zu denen die TeilnehmerInnen Familie und Freunde einladen dürfen, rundet die Aktionen ab. Dort wird berichtet was die Gruppe gemeinsam erlebt hat. Die Kinder und Jugendlichen werden während des Projekts von PädagogInnen und BetreuerInnen des Jugendrotkreuzes begleitet und angeleitet. Die TeilnehmerInnen gewinnen dabei einen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit und

profitieren von der langjährigen Erfahrung in der JRK-Gruppenarbeit. Damit auch die Kinder und Jugendlichen zurecht kommen, die noch nicht so gut Deutsch sprechen können, stehen außerdem Sprachmittler zur Verfügung. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert und ist somit für alle TeilnehmerInnen kostenlos. Ziel von „Be part of it“ ist es positive Erlebnisse und gemeinsame Begegnung mit Gleichaltrigen zu schaffen. Dabei sollen auf beiden Seiten die interkulturelle Verständigung und die sozialintegrative Kompetenz gefördert werden. Während der Aktionen lernen die TeilnehmerInnen spielerisch neue Dinge kennen und entdecken Gemeinsamkeiten. In den kommenden Jahren werden neue Gruppen im ganzen Saarland hinzukommen. Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren. Vor Ort kooperiert das Jugendrotkreuz mit Kooperationsschulen, JRK-Gruppen, Vereinen und Initiativen. Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte ist gerne dazu eingeladen. Wenn Ihr neugierig geworden seid und ehrenamtlich an dem Projekt mitwirken wollt, dann sprecht uns doch einfach an. Wir wünschen allen TeilnehmerInnen von „Be part of it“ viel Spaß und eine abenteuerliche Zeit!

mitgliedsverbände

Wer mit Gleichaltrigen gemeinsam aktiv, kreativ und neugierig sein will, für den ist das sozialintegrative Projekt „Be part of it“ genau das Richtige! Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund gestalten in Gruppen gemeinsam ihre Freizeit und erkunden so, ganz nebenbei, ihre (neue) Umgebung. In Saarbrücken, Kleinblittersdorf und Neunkirchen sind die ersten Gruppen


Mitgliedsverbände

Neuer Vorstand. Neue Struktur.

Auf der Jugendvollversammlung hat die Saarländische Karnevalsjugend die Weichen für die Zukunft gestellt Seit dem 20.04.2018 hat die Jugendorganisation des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine e.V. eine neue Arbeitsstruktur und einen neuen Vorstand. Ein ganzes Jahr hat die Verbandsjugend an dem Konzept für die zukünftige Ausrichtung gearbeitet. Am vergangenen Wochenende wurde dann durch die 25 anwesenden Mitgliedsvereine aus dem ganzen Saarland die geänderte Landesjugendordnung in Kraft gesetzt. Diese schreibt ab sofort einen neu formierten Vorstand vor. Der Vorsitzende Robin Schmelzer (Karnevalsverein Blau-Weiß Friedrichsthal) wurde für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Seine beiden StellvertreterInnen sind Carolina Jäckels (Festausschuss Dudweiler Faasenacht) und Daniel Oehm (KG Rot-Weiß Losheim). Neu bei der VSK-Jugend: Die Ämter der acht Jugendvertreter für die einzelnen Regionalbezirke des VSK. Angelehnt

an die Struktur des Präsidiums des Dachverbandes möchte die Saarländische Karnevalsjugend die Kommunikationswege zu den Jugendlichen und deren Vertretern in den Vereinen stärken um somit die karnevalistische Jugendarbeit weiter voran zu bringen. Neue Ausschüsse planen zukünftig die Projekte, Seminare und Veranstaltungen der VSK-Jugend.

In 2018 plant der Verband neben dem „Tag der VSK-Jugend“ im Juni Seminare zu den Themen „Beantragung von Fördergeldern“, „Juleica“ und dem Büttenrednerseminar auch die Verleihung eines Jugendförderpreises und die Aufführung des Musicalprojektes „Peter Pan – Fliege Deinen Traum“. Im Rahmen einer anschließenden Podiumsdiskussion konnten die VertreterInnen der Vereine mit den jugendpolitischen Sprechern der Fraktionen CDU und SPD, Alex Zeyer und Sebastian Thul sowie dem Geschäftsführer des saarländischen Landesjugendrings über Themen wie Hallenbelegung, Bürokratieabbau und Fördermöglichkeiten der Jugendarbeit diskutieren. Ausrichter der Versammlung war der KV Blau-Weiß Friedrichsthal, der bei Auf-& Abbau unterstützend tätig war.

#stahlstark: Vielfalts-Camp in Völklingen Zeltlager der THW-Jugend vom 22.-26. Juni im Weltkulturerbe Völklinger Hütte In besonderer Atmosphäre werden Mitte Juni knapp 500 Kinder und Jugendliche ihre Zelte auf dem großen Platz des Weltkulturerbes Völklinger Hütte aufschlagen. Schon über ein Jahr sind die Organisatoren der THW-Jugend Saarland e.V. und des Ortsverbandes Völklingen-Püttlingen dabei die Veranstaltung zu planen. So wird die Farbe Blau 5 Tage lang in Völklingen dominieren. Unter dem Motto #stahlstark wird die TeilnehmerInnen ein vielseitiges Freizeitprogramm erwarten. So wird eine Vielzahl an Workshops angeboten. Floß-Bau an der Saar, DJ- und Videoworkshop, Demokratie- und Vielfaltsseminare, Bau von Schwedenstühlen sind nur ein kleiner Teil des Angebots. Aber auch die Historie der saarländischen Stahlindustrie wird im Weltkulturerbe nicht zu kurz kommen. Ein Augenmerk für die Völklinger Bürger wird auch das Lager an sich sein. Ca. 50 Zelte, 2 Großzelte und viele Großfahrzeuge werden auf dem großen Platz zu finden sein und eine einzigartige Atmosphäre schaffen.

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Landesjugendlager Erik Meisberger: “Dieser Ort bietet den rund 500 Kindern und Jugendlichen aus den Ortsverbänden des gesamten

Saarlandes ein Erlebnis der besonderen Art. Hier haben die jungen Leute die Möglichkeit, untereinander und mit befreundeten Organisationen und Verbänden, Erfahrungen auszutauschen und Jugendbildungsangebote wahrzunehmen. Gerade dies ist für das Gemeinschaftsgefühl der Jugend einer der wichtigsten Aspekte.“ Ortsbeauftragter Maik Sticher: “Für den Ortsverband bedeutet solch ein Lager viel Arbeit. Von der Verpflegung bis hin zur Lagerinfrastruktur werden seit Wochen viele Abläufe geplant. Eine hohe Belastung, die die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus Völklingen bevorsteht. Aber das tun sie gerne, um den Kindern und Jugendlichen ein unvergessliches Lager-Erlebnis zu bereiten.“ Das Highlight des Lagers wird der Landesjugendwettkampf um den Günther-Faß-Gedächtnispokal, der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsi-

dent Tobias Hans steht, am 24. Juni sein. Hier werden die Jugendgruppen den Saarlandmeister unter sich ausmachen. Die teilnehmenden Mannschaften erwarten vielfältige Aufgaben aus dem THW-spezifischen, technischen Bereich. Diese sollen zwar spielerisch, aber genauso schnell und korrekt gelöst werden. Der Gewinner wird das Saarland im nächsten Jahr auf dem Bundeswettkampf im thüringischen Rudolstadt vertreten.


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