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Arbeitsbericht

Landesjugendring Saar 2015/2016

Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände im Saarland


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Inhalt

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Vorwort SCHWERPUNKTE Übersicht 2015/2016 Jugendarbeitskampagne EiJO! JuleicaVielfalt Demokratie/Partizipation Erinnern Seminare/Fachtagungen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit

6 10 14 20 26 29 32

REGELARBEIT Zehn Punkte für den Landesjugendring Jugendpolitische Gespräche Servicestation LJR Gremienarbeit

35 38 40 42

PROJEKTE Studienpioniere.Saarland Junge Biosphäre Jugendserver Saar

51 53 55

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Herausgeber: Landesjugendring Saar e.V. Vorstand Redaktion Gesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Nicole Lammerz Projekte: Carmen John Gestaltung: Georg Vogel Manuskript: Birgit Rauen-Oberst, Nicole Lammerz, Carmen John, Georg Vogel Fotos: Landesjugendring Saar, Jugendserver-Saar, Vadym Koton Auflage: 400 Anschrift: Landesjugendring Saar e.V. Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel: 0681/63331 Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de Internet: www.landesjugendring-saar.de

Der Druck der Broschüre wird unterstützt vom


Vorwort Der LJR-Vorstand von Februar 2015 bis zum Februar 2016: Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Rieke Eulenstein (aej saar), Sandra Aedtner (Jugendrotkreuz), Vorsitzende Catharina Becker (juz-united), Tobias Wolfanger (VSK-Jugend)

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Liebe LeserInnen, ihr haltet den Arbeitsbericht des Vorstandes für die Jahre 2015 und 2016 in euren Händen. Der Landesjugendring Saar kann auf zwei ereignisreiche Jahre zurückblicken, in denen viel „Altes“ erfolgreich weitergeführt wurde. Aber auch auf zwei Jahre, in denen viele Neurungen, zum Teil aktiv mit Ideen entwickelt wurden, zum Teil aber auch reaktiv entstanden sind. Im Jahr 2015 hat die Bundesrepublik Deutschland knapp eine Million geflüchtete Kinder, Frauen und Männer aufgenommen und ihnen auf der Flucht vor Krieg, Elend und Tod Obdach und Schutz gewährt. Diese große humanitäre Hilfswelle, wie man sie gerade im Herbst 2015 erleben konnte, war und ist nach wie vor hauptsächlich dem enormen Einsatz von vielen Tausenden ehrenamtlichen Helfern zu

verdanken und wäre ohne dieses Engagement überhaupt nicht denkbar gewesen. Egal ob in Verbänden organisiert oder einfach nur um als Einzelperson zu helfen, dies war ein klares, weltoffenes Signal an alle. Das begann beim Empfang der Menschen, ging weiter mit der Betreuung und der Schaffung von Angeboten, unter anderem für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sowie Familien und schließlich auch mit einer Menge Integrationsarbeit. Der Landesjugendring Saar hat schnell reagiert und bereits früh einen Workshop zum Umgang mit (jungen) Geflüchteten angeboten, um Multiplikatoren zu schulen und qualifizierte Betreuung gewährleisten zu können. Nie war es wichtiger, Migranten in eigenen Organisationen zu unterstützen, aber auch die Integration in unsere bestehenden Verbandsstrukturen vor-

anzubringen. Aus weiteren Veranstaltungen und Kleinprojekten unserer Verbände ist nun auch die Ansiedlung einer Stelle beim Landesjugendring geglückt, mit der sich intensiv um die Stärkung von Migrantenselbstorganisationen gekümmert werden kann. Mehrere JuleicaVielfalt-Seminare mit Teilnehmern sowohl aus Migrantenorganisationen wie DITIB-Jugend, JunOst und Haus Afrika als auch „klassischen“ Verbänden haben auch dazu beigetragen, dass wir unsere Vernetzung ausgebaut haben. Ein großer Erfolg, auf den wir in unseren Verbänden sehr stolz sein können. Beteiligung ist ein Wort, für das der Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände nach wie vor einstehen. Das beginnt bei der entschiedenen Forderung danach, das kommunale Selbst-


Vor wor t

verwaltungsgesetz so anzupassen, dass die Jugendlichen von den Kommunen bei wichtigen Fragen, wie z. B. der Dorfentwicklung nicht nur eingebunden werden können, sondern müssen. Die Beteiligungsform ist dabei nicht das Entscheidende, entscheidend ist die Beteiligung selbst und der Wille, die Zukunft unseres Bundeslandes zu sichern. Ein Projekt, das aktuell vom Landesjugendring durchgeführt wird, zeigt, wie motiviert Jugendliche sind, wenn es darum geht, ihre Region mit frischen Ideen nach vorne zu bringen. Die Junge Biosphäre ist ein unter den Biosphärenreservaten deutschlandweit einzigartiges Beteiligungsprojekt, bei dem sich Jugendliche ganz im Sinne der Nachhaltigkeit mit Natur, Vegetation, aber auch ihrem Lebensstil in ihren Gemeinden und Dörfern beschäftigen und Kleinprojekte umsetzen können. All diese Dinge machen unsere Jugendarbeit aus. Wir alle sind engagiert in Jugendorganisationen – EiJO! Und das ist auch gut so, denn was die offene Jugendarbeit und die Jugendverbände für die Entwicklung und Selbstverwirklichung auf dem Lebensweg von jungen Menschen leisten, ist nicht hoch genug

einzuschätzen. Es geht beim Engagement im Ortsverein los, als Profiteur. Viele finden dann den Weg, ihre Erfahrungen selbst an junge Menschen weiterzugeben. Auch Erinnerungsarbeit ist ein wichtiges Thema, das die Jugendverbände aufgreifen. Gegen rechten Extremismus und Populismus gilt es, sich entschieden einzusetzen und klare Haltung zu zeigen. Damit über das, was damals vor ca. 70 Jahren geschah, kein Gras wächst und sich die Geschichte nicht wiederholt. Die starke Stimme der weltoffenen Jugend kann hier klare Zeichen setzen. Dafür steht auch die Arbeitsgemeinschaft der derzeit 24 Verbände. Keine verkrusteten Strukturen, sondern innovative Ideen, die den Geist der Zeit treffen und unsere Gesellschaft weiterbringen. Weiter gebracht hat uns auch der Jugendserver-Saar mit vielen neuen Projekten, das Medienkompetenzprojekt KomComm ist sehr stark von Schulen und Institutionen nachgefragt, der Jugendserver positioniert sich als starker Akteur in der Arbeitsgemeinschaft Medienkompetenz und hat Anfang 2017 mit you-fair.de und angekommen.saarland zwei Portale gestartet, die über

Hate Speech im Netz sowie das Thema „Jugendarbeit mit Flüchtlingen“ auch hier ganz nah am Puls der Zeit sind und sowohl die wichtigsten Sachverhalte wie auch passende Handlungsempfehlungen erläutern. Das alles war nur ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit und der Vielfalt, die im Landesjugendring Saar in den vergangenen beiden Jahren geleistet wurden und soll verdeutlichen, dass auch bei vielen Themen, die bearbeitet wurden, unzählige tolle und erwähnenswerte Ergebnisse erzielt wurden. Die Arbeitsgemeinschaft ist dank einer hervorragend arbeitenden Geschäftsstelle, einer harmonischen und zielorientierten Zusammenarbeit in den Gremien und klaren Werten auf einem sehr guten Weg und wird diesen sicherlich weiter beschreiten - sofern eine angemessene Förderung unserer so wichtigen Jugendarbeit gewährleistet ist. Der Vorstand des Landesjugendrings Saar

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Wie trete ich in Kontakt mit Medien? Wie gestalte ich gute Pressetexte? Solche und weitere Fragen behandelte unser Referent Tobias Wolfanger mit den TeilnehmerInnen. > SEITE 29

Das Internetportal gibt einen Überblick über zahlreiche Erinnerungsorte der Nazi-Zeit im Saarland. Hier können junge Menschen recherchieren, welche Tatorte es in ihrer Gemeinde gegeben hat. > SEITE 28

Neustart Datenparty Die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz zum Smartphone, Internet und Sozialen Netzwerken sind Thema dieser Seite für Jugendliche und PädagogInnen. > SEITE 69

Workcamp

Fürs Workcamp wurden wir mit Seminare dem Förderpreis Ehrenamt ausgeJuleicaVielfalt zeichnet. Juleica gemeinsam mit Migrantenorganisationen > SEITE 28 und inklusiv. Das haben wir klasse hingekriegt! > SEITE 14

Mai 21.05.

Relaunch Erinnert Euch

Auszeichnung

Fördi-Messe für JuniorStipendiaten Mit dem Projekt studienpioniere.saarland war der LJR mit dabei bei dieser Info-Messe. > SEITE 51

Bilanz DingDein Dorf 2013 lief das kommunale Beteiligungsprojekt. Nach knapp zwei Jahren überprüfte der LJR die Umsetzung der Verabredungen mit den Jugendlichen, die ihren Ort jugendtauglicher machen wollten. > SEITE 20

Juni

27.05.

15.05.-17.05|29.05.-31.05.

April

05.05.

Seminar Öffentlichkeitsarbeit

März

23.04.

Mit dem Projekt informieren wir im Auftrag unseres Kooperationspartners StudienStiftung Saar Jugendliche aus Familien ohne akademischen Hintergrund, ein Studium im Saarland aufzunehmen. > SEITE 51

28.03.

01.03.

Start studienpioniere saarland

Februar

Workcamp „Buddeln und Bilden“ - Unter diesem Motto haben wir gemeinsam mit Studierenden ein neues Format jugendgerechter Gedenkstättenarbeit entwickelt > SEITE 26

05.06.

18.04.

97. Vollversammlung Der DITIB-Landesjugendverband und die Jugend des Deutschen Alpenverbands Landesverband Rheinland-Pfalz Saarland werden aufgenommen. Zudem wird der Vorstand neu gewählt. > SEITE 42

Januar

Seminar „Ohne Moos nix los“ Wie werden Maßnahmen, Projekte und weitere Angebote der Jugendarbeit auf Kreisund Landesebene gefördert? Einen Überblick durch den Zuschuss-Dschungel gaben Georg Vogel (LJR) und Alwin Theobald (Landesjugendamt). > SEITE 29

10.04.

26.02.

2015 6

Hauptausschuss Das höchste Gremium zwischen den Vollversammlungen ist der Hauptausschuss, der viermal jährlich tagt, davon einmal als Klausur. > SEITE 44

09.05.

29.04.|08.07.|23.09

Vielfalt EiJO! Jugendpolitik Jugeserver-Saar Erinne

Seminar Digitale Medien Schon mal was von Trello, Prezi oder Tricider gehört? Über solche und weitere digitalen Werkzeuge informierten Nicole Lammerz und Georg Vogel. > SEITE 29

Landesjugendring Saar - Arbeitsgemeinschaft der Kinder-

AEJ SAAR BDKJ BUND DER KAUFMANNSJUGEND - DHV BUND DER P

GEWERKSCHAFTSJUGEND DGB-JUGEND DBB-JUGEND DEUTSCHES J

JUGEND DES DEUTSCHEN ALPENVEREINS JUZ-UNITED LANDESJUGEN

SDAJ SJD - DIE FALKEN SAARLÄNDISCHE JUGENDFEUERWEHR THW-JU


10.11.

28.11.

Auch Jugendministerin Monika Bachmann beteiligte sich und ließ sich mit Hauptausschuss-Mitgliedern ablichten. Später erfolgte sogar noch eine großzügige Spende! > SEITE 13

KomComm Projekttage

DankeschönFahrt Europapark Rust Unser Dankeschön an ehrenamtliche JugendleiterInnen!

September Oktober November Dezember

Erste EiJO! EhrenamtsStipendiatInnen Bundesweit einmalig! Dank einer Kooperation mit der StudienStiftungSaar. > SEITE 10

Mit den Projekttagen für soziale und technische Kommpetenz mit dem Smartphone, in Sozialen Netzwerken und im Internet setzt der Jugendserver einen wichtigen Akzent in der Medienbildung in Schulen und in der Jugendarbeit. > SEITE 56

27./28.11.

Sie denken vor, entscheiden und sorgen für das operative Geschäft. Regelmäßig findet man sich dazu in einer Klausur zusammen. > SEITE 39

Wie öffnen wir uns den neu angekommenen Flüchtlingen? Erstes Seminar als Auftakt für viele weitere Initiativen. > SEITE 14

Unterstützung Aktionsbündnis Bunt statt braun Ein wichtiges breites Bündnis für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, das der LJR unterstützt. > SEITE 10

05.11.

Klausur Vorstand/ Geschäftsstelle

Seminar Jugendarbeit mit Flüchtlingen

23.09.

August

EiJO! bei Sozialministerin

11.12.

Nicht nur in Gremien diskutieren, auch das Kennenlernen und Austauschen war angesagt für erfahrene und neue Ehren- und Hauptamtliche in den Mitgliedsverbänden

10.09.

09.07.

Juli

Kennlern-Treffen der Mitgliedsverbände

EiJO! bei Ministerpräsidentin Gemeinsam mit Ehrenamtlichen aus den Jugendverbänden unterstützte Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer unsere Kampagne. > SEITE 12

Der Kontakt mit den Landtagsfraktionen ist sehr wichtig. Deshalb trifft sich der Vorstand regelmäßig mit CDU, SPD, Linken, Piraten und Grünen zu Themen der Jugendpolitik und der Förderung der Jugendarbeit. > SEITE 38

12.10.

Alle Landtagsfraktionen hatten mit unserer Würfelaktion „EiJO! - Ohne uns sieht es Saarland alt aus!“ offensichtlich viel Spaß. > SEITE 10

7/8.7|21.722.7.|14./15.10.

Jugendpolitische Gespräche

EiJO! im Landtag 18.09.

15.07.

29.09.|12.11.| 19.11.

ern Studienpioniere KomComm Seminare Netzwerk

HauptausschussKlausur Rückblick und Schwerpunktsetzung für das kommende Jahr: das sind die Themen. > SEITE 10

Teilnahme Fachcamp Erklärvideo Berlin

Fortbilden und eigene Kompetenz einbringen. Das tut der LJR-Saar gemeinsam mit den 15 anderen Landesjugendringen und dem DBJR > SEITE 10

- und Jugendverbände im Saarland - Ein starkes Netzwerk

PFADFINDERINNEN UND PFADFINDER BUNDJUGEND CHRISTLICHE

JUGENDROTKREUZ DITIB-LANDESJUGENDVERBAND DLRG-JUGEND

NDWERK DER AWO NATURFREUNDEJUGEND NATURSCHUTZJUGEND

UGEND VSK-JUGEND ALEVITISCHE JUGEND JUNGE MUSIKER JUNOST

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18./19.01|16./17.03. 02./03.05.|28./29.06.

Schulung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Jugendverbände und Institutionen in Sachen Filmclips und Erklärvideos. > SEITE 66

KomComm Projekttage

07.05.

April

Prezi-Schulung Jugendserver-Saar Workshops am Pädagogischen Tag am RotenbühlGymnasium. > SEITE 65

Mit den Projekttagen für soziale und technische Kompetenz mit dem Smartphone, in Sozialen Netzwerken und im Internet setzt der Jugendserver einen wichtigen Akzent in der Medienbildung in Schulen und in der Jugendarbeit. > SEITE 56

Treffen der LJR-ReferentInnen in Saarbrücken

Seminare JuleicaVielfalt

Juleica gemeinsam mit Migrantenorganisationen und inklusiv. Das haben wir klasse hingekriegt! > SEITE 14

Mai

Juni

Stark ins Leben Jugendserver-Saar Jugendliche werden mit lebenspraktischen Kompetenzen im digitalen Bereich gestärkt. > SEITE 63

08.07.

Workshop Filmclips

März

12.05.

Für die Integration Geflüchteter haben wir uns gerne verpflichtet. > SEITE 15

27.02.

01.03.

Unterstützung Lebacher Erklärung

Februar

Workcamp „Buddeln und Bilden“ - Unter diesem Motto haben wir gemeinsam mit Studierenden ein neues Format jugendgerechter Gedenkstättenarbeit entwickelt. > SEITE 26

03.-05.06.|10.-12.06.

Die DLRG-Jugend wird in den Landesjugendring aufgenommen. Beschlüsse werden u.a. zu „Ehrenamt stärken“ und für einen „jugendgerechtes Saarland“ gefasst. > SEITE 42

Januar

Seminar Jugendarbeit mit Geflüchteten

12.05.

98. Vollversammlung

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Hauptausschuss

Das höchste Gremium zwischen den Vollversammlungen ist der Hauptausschuss, der viermal jährlich tagt, davon einmal als Klausur. > SEITE 44

Wie öffnen wir uns den neu angekommenen Flüchtlingen? Zweites Seminar als Auftakt für viele weitere Initiativen. > SEITE 14

21.03

18.02.

2016

16.04.

27.04.|13.07.|21.09

Vielfalt EiJO! Jugendpolitik Jugeserver-Saar Erinne

Act on

Kinder- u Jugendko Kids disku gewinnbr Strategie mit Onlin Medienp werden e Jugendse dabei. > SEITE 6

Unsere Kooperations- u

Arbeiterwohlfahrt | Arbeitskammer des Saarlandes | Biosphärenzweckverband Blies Lux+ | Fachstelle Plus Dillingen | Haus Afrika | Initiative Neue Bremm | ISaar | Islam stadt Saarbrücken | Landesmedienanstalt Saarland | Landeszentrale für politische Bild renreservat Bliesgau | Ministerium für Soziales, Familie, Frauen und Gesundheit | Mini Demokratie und Courage | Runder Tisch Erinnerungsarbeit | Runder Tisch Medienkompetenz | Saa Schulen ohne Rassismus Schulen mit Courage | Spohns Haus - Ökologisches Schullandheim


ern Studienpioniere KomComm Seminare Netzwerk

09.12.

DankeschönFahrt Europapark Rust

Unser Dankeschön an ehrenamtliche JugendleiterInnen!

12.10.

Kongress Jugendarbeit Dortmund Veranstaltung eines Seminars zur „Beteiligung Jugendlicher“ mit juz-united und den LJRen Sachsen und Brandenburg.

Prezi Schulung Schulung von haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Jugendverbände

Jugendarbeit mit Geflüchteten Wir geben euch Beratung - auch vor Ort. > SEITE 16

Start Projekt You-fair.de Eine Info-Seite im WEB zum Umgang mit Hate Speech, Cybermobbing... > SEITE 24

03.12.

September Oktober November Dezember ab 01.10.

Jugend. Medien. Digital. Mit Sessions zum neuen jungen Angebot der ARD und ZDF sowie zur Alterseinstufung von Online-Spielen.

Das Projekt will junge Menschen für die Biosphärenregion im Bliesgau begeistern und sie an der Entwicklung ihrer Heimat beteiligen. > SEITE 53

08.10.

Teilnahme DBJR-Barcamp

Start Projekt Junge Biosphäre

ab 01.10.

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August 26.-28.09.

und onferenz: utieren ringende en im Umgang ne-Medien. produkte erstellt. Der erver war mit

Start Projekt Jugend lebt Demokratie

ab 01.10.

Knapp 5000 Euro haben wir für die EiJO!-Ehrenamtsstipendien eingesammelt. > SEITE 13

Juli

Der Kontakt mit den Landtagsfraktionen ist sehr wichtig. Deshalb trifft sich der Vorstand regelmäßig mit CDU, SPD, Linken, Piraten und Grünen zu Themen der Jugendpolitik und der Förderung der Jugendarbeit. 2016 waren es so viele, dass sie in dieser Struktur keinen Platz mehr finden. Wir verweisen auf > SEITE 38

Gemeinsam mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage und der Landeszentrale für politische Bildung machen wir sichtbar, was viele Jugendgruppierungen für unser demokratisches Gemeinwesen leisten. > SEITE 24

EiJO! Spendenübergabe

09.07.

12.07.

01.09.

Jugendpolitische Gespräche

HauptausschussKlausur Rückblick und Schwerpunktsetzung für das kommende Jahr: das sind die Themen. > SEITE 44

Jubiläum 60 Jahre LJR

Start Projekt angekommen.saarland Tipps und Links zur Jugendarbeit mit Geflüchteten. > SEITE 19

und Gesprächspartner

sgau | Deutscher Bundesjugendring | Die Landesjugendringe | EuRegio SaarLormische Gemeinde Saar | Junge Biosphäre Bliesgau | LAG Pro Ehrenamt | Landeshauptdung | Landtag des Saarlandes | Landtagsfraktionen | Lokale Aktionsgruppe Biosphäisterium für Umwelt und Verbraucherschutz | Miteinander Leben lernen | Netzwerk für arland Sozialgipfel | Saarländische Staatskanzlei | Saarländisches Staatstheater | Saarpfalz-Kreis m | StudienstiftungSaar | Synagogengemeinde Saar | Theater Überzwerg | Universität Trier

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Schwerpunkte

EiJO! Mit der Kampagne „EiJO! – Ohne uns sieht es Saarland alt aus“ präsentieren sich junge Menschen im Internet, sozialen Netzwerken und auf Plakaten und berichten wie und warum sie sich für unser Gemeinwesen engagieren. „EiJO!“ steht für „Engagiert in Jugendorganisationen“. Mit den EiJO!Würfeln konnten nun auch PolitikerInnen ihre Unterstützung für die Kinder- und Jugendverbände demonstrieren.

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Ohne uns sieht das Saarland alt aus!

Tolle Unterstützung für die Kampagne

Kinder- und Jugendverbände tun viel Gutes. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Gemeinwesens. Manches davon kommt in den lokalen Medien gut rüber. Auf Landesebene wird es schon schwieriger, in der Öffentlichkeit

wahrgenommen zu werden. Dabei ist gerade diese übergeordnete Struktur von großer Bedeutung! Hier wird beispielsweise die Qualifizierung der Ehrenamtlichen sichergestellt und auch die Interessen der Kinder- und Jugendverbände in die Politik eingebracht. 2015 starteten wir deshalb eine Kampagne, mit der wir mit einfachen aber wirksamen Methoden auf die Leistung der Kinder- und Jugendverbände im Saarland hinweisen


E i JO !

wollten und Verbündete suchten. Wir können heute auf Erfolge zurückblicken, die vor allem wohl auch in der Konzeption der Kampagne liegen, die folgenden Prinzipien gefolgt ist: • Selbst machen • Kosten vermeiden • Kreativ werden • Bündnispartner finden So starteten wir 2014 mit einem Workshop, auf dem wir das Motto der Kampagne selbst kreierten und dies nicht einer Werbeagentur überließen. Mit dem Spruch „EiJO! – Ohne uns sieht es Saarland alt aus!“ konnten sich deshalb auch viele Organisationen sehr gut identifizieren. Dass dann noch „EiJO!“ nicht nur eine saarländische Art der Zustimmung bedeutet, sondern auch für Engagiert In JugendOrganisationen steht, ist das Sahnehäubchen auf einem sicher originellen Motto. Bei den Aktivitäten, die folgten, konnten Kosten weitgehend vermieden werden. Das macht eine Kampagne zur Jugendarbeit sicher noch strahlkräftiger und glaubwürdiger. Das Logo spendierte uns z.B. Swen TrösterGleich darauf stellten die Beteiligten große Würfel in Eigenarbeit her und fotografierten sie mit Engagierten in den Mitgliedsverbänden und im Landesjugendring. Hier wie bei allen anderen Fototerminen half Vadym Koton, ein junger Fotograf aus dem Mitgliedsverband JunOst, der dafür viel Zeit und Know how investierte und auf Honorare verzichtete. Als schließlich Porträts mit Ehrenamtlichen für die digitale Verbreitung und Plakatdruck produziert wurden, unterstützte uns die Saarbrücker Werbeagentur FBO GmbH und Repa-Druck. Die Porträts sind auch in diesem Arbeitsbericht abgedruckt. Einen ganz ungewöhnlichen Erfolg erzielte die Kampagne mit der Kooperation mit der StudienstiftungSaar: deren Geschäftsführer Christian Thomaser war auf die Kampagne aufmerksam geworden. Mit ihm konnten wir das EiJO!Stipendium verabreden, das in Deutschland in dieser Form wohl einmalig ist. Dieses Stipendium unterstützten wir mit einer eigenen Spendenkampagne, wozu wir auch die saarländische Politik mit ins Boot nahmen. Davon zeugen die abgedruckten Bilder, von saarländischen PolitikerInnen, die z.T. viel Spaß mit diesen ungewohnten Fototerminen 2015 hatten und das Vorhaben tatkräftig mit Spenden unterstützten.

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Schwerpunkte

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E i JO !

Spenden-Aktion des Landesjugendrings Saar: Rund 5.000 Euro für neue Ehrenamts-Stipendien

Der Landesjugendring Saar hat seit vergangenem Jahr insgesamt 4.792 Euro über Spenden gesammelt, um damit neue „EiJO!-Stipendien“ im Saarland zu finanzieren. Tobias Wolfanger vom Vorstand des Landesjugendrings Saar konnte im Juli 2016 den Spendenbetrag an Christian Thomaser, Geschäftsführer der StudienStiftungSaar, überreichen. Mit den „EiJO! – Stipendien“ würdigt die StudienStiftungSaar in Kooperation mit dem Landesjugendring Saar herausragendes ehrenamtliches Engagement bei Studierenden und bietet ihnen finanzielle Unterstützung während des Studiums. Mit Hilfe der rund 5.000 Euro an Spendengeldern können für die Winter- und Sommersemester 16/17 erneut weitere Stipendien finanziert werden. Die StudienStiftungSaar und die Jugendarbeitskampagne "EiJO!" finanzieren seit dem Wintersemester 2014/2015 „EiJO!-Stipendien“ an den fünf Hochschulen im Saarland. Die Inhaber dieser Stipendien erhalten für ein Jahr lang jeden Monat 150 Euro (Saarland-Stipendium) oder 300 Euro (Deutschlandstipendium), um ihr Studium und die ehrenamtlichen Tätigkeiten besser vereinbaren zu können. Um auch in diesem Jahr „EiJO!-Stipendien“ zu ermöglichen, musste je die Hälfte des Stipendien-Betrags über Telefon- oder Online-Spenden gesammelt werden, sodass die StudienStiftungSaar die zweite Hälfte des Betrags

übernimmt. Viel Unterstützung gab es auch von PolitikerInnen, die sich mit EiJO!-Würfeln ablichteten ließen und im Gegenzug für die Stipendien spendeten. "Talent lässt sich nicht allein durch Noten messen - wir wollen spannende Persönlichkeiten fördern, die sich für andere einsetzen", so Christian Thomaser, Geschäftsführer der StudienStiftungSaar. "Diese jungen Leute sind nicht nur als künftige Fach- und Führungskräfte für das Saarland von entscheidender Bedeutung, sie machen den Standort durch ihr Engagement auch lebenswerter." Auch EiJO!-Projektkoordinator Tobias Wolfanger vom Vorstand des Landesjugendrings freut sich über die neuen Stipendien: "Ein großes Dankeschön geht vor allem an diejenigen, die durch ihre Spenden die „EiJO!-Stipendien“ auch in diesem Jahr ermöglicht haben. Durch sie können junge Menschen, die sich neben ihrem Studium für andere Kinder und Jugendliche einsetzen, eine Förderung erhalten, die ihnen gebührt!" (13. Juli 2016)

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Schwerpunkte

JuleicaVielfalt Seit 2008 arbeitet der Landesjugendring verstärkt mit MigrantInnen-Organisationen zusammen. 2011 startete ein dreijähriges Projekt zur gemeinsamen JugendleiterInnen-Ausbildung. Daraus entwickelten sich neue Verbindungen und es kamen und kommen neue Mitgliedsverbände hinzu. Die Zuwanderung von Flüchtlingen nehmen wir als Chance wahr und wir möchten sie teilhaben lassen an den Angeboten der Jugendarbeit.

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Integration und Teilhabe

von Zugewanderten und Geflüchteten

Der Landesjugendring Saar und zahlreiche Mitgliedsverbände sind in den letzten zehn Jahren viele Schritte gegangen, um der kulturellen Vielfalt junger Menschen im Saarland gerecht zu werden. Mitgliedsverbände: • Sie qualifizieren sich in interkultureller Kompetenz, um den Zugang für Zugewanderte zu erleichtern • Immer mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund finden den Weg in Gruppen, offene Treffs und Projekte • Es werden personalisierte Projekte durchgeführt, um aktiv auf zugewanderte und geflüchtete Kinder und Jugendliche zuzugehen, deren Förderung derzeit durch unterschiedliche Bundesmittel und zeitliche beschränkte Projektmittel erfolgt. Landesjugendring: • Migrantenselbstorganisationen, die sich an den Landesjugendring wenden, werden unterstützt, beraten und qualifiziert.

Mehrere Migrantenselbstorganisationen wurden als Anschluss- bzw. Vollmitglied aufgenommen. So konnten wir im Berichtszeitraum den DITIB-Landesjugendverband aufnehmen. • Mit der Ausbildung JuleicaVielfalt werden seit 2011 Engagierte aus Migrantenselbstorganisationen, inklusiver Jugendarbeit und klassischer Jugendverbände gemeinsam mit dem Qualifizierungssiegel "JugendleiterInnencard" geschult Durch den verstärkten Zustrom von Geflüchteten seit 2015 ist der Bedarf noch größer geworden, junge Menschen in unser Gemeinwesen zu integrieren und sie teilhaben zu lassen. Auch wir als Arbeitsgemeinschaft saarländischer Kinderund Jugendverbände sehen hierin eine große Herausforderung und Chance. Mit zwei Seminaren zur „Jugendarbeit mit Geflüchteten“ 2015 und 2016 griffen wir die Thematik gemeinsam mit der FachstellePlus des Bistums Trier auf. Die Selbstverpflichtung, die wir mit der „Lebacher Erklärung“ beim Sozialministeri-


Ju l ei c aVi el f a lt

um unterschrieben, wurde hiermit konkret. Zudem entwickelten wir ein Beratungs- und Fortbildungsangebot zur Jugendarbeit mit Geflüchteten (Siehe eigener Artikel). Schließlich folgte Ende des Jahres die Umsetzung eines Internet-Portals angekommen.saarland mit gut sortierten Tipps und Hinweisen zur Jugendarbeit mit Geflüchteten und Zugwanderten die hier im Saarland bleiben möchten. Siehe eigener Artikel). Unsere Bemühungen, ein personalisiertes Projekt in diesem Bereich zu initieren, trugen dann sogar Früchte und wir können 2017 ein neues Vorhaben starten und bisherige Arbeit bündeln: Zum einen werden wir alle Formen von Jugendarbeit, in denen zugewanderte und geflüchtete junge Menschen sich organisieren, unterstützen und stärken sowie deren Integration und Teilhabe fördern. Zum anderen un-

onen und Instituchrieb, wie viele anderen Organisati ers unt r Saa s ring end jug des Lan des Der Vorstand it die Bemühungen der saarländischen dam rkt stä und t tütz ers unt und ng tionen, die Lebacher Erkläru hmann. Hier ein Auszug: WillIntegrationsbeauftragten Monika Bac unft bewahrt bleiben, wollen wir die Zuk in und t jetz t ritä ida Sol die nsch sich nach „Damit der Frieden und d weiterentwickeln, damit jeder Me rlan Saa im tur kul ngs nnu rke Ane glied kommens- und s entfalten, als gleichberechtigtes Mit tze ese ndg Gru des age ndl Gru der einschaft eineigener Vorstellung auf seine Potenziale für sich und die Gem und en hab teil en Leb n elle tur kul und am sozialen und bei uns bringen kann. ung Zuflucht in unserem Land suchen folg Ver und g run stö Zer g, Krie vor chtlinMenschen, die Wir verstehen die Aufnahme von Flü en. mm lko wil h zlic her d rlan Saa steht, als eine leben möchten, sind im einen hohen Grad an sozialer Wärme für das d, Lan m ere uns in den hen gen und Asylsuc eicherung an und humanitäre Verpflichtung. Reichtum in unserem Land als Ber n elle tur kul den und t lfal Vie erdie Wir erkennen inierung, Klischees und Vorurteile inn krim Dis en geg tion rma Info und ng unterstützen die Aufkläru aus.“ anisationen – aber auch darüber hin halb unserer Einrichtungen und Org terstützen wir die klassischen Jugendverbände, sich interkulturell zu öffnen und Zugänge für junge Geflüchtete und Zugewanderte zu schaffen. Wenn wir Geflüchteten und allen Zugewanderten mehr Teilhabe anbieten können, stärken wir auch insgesamt die Kinder- und Jugendverbände im Saarland. Gerade angesichts einer alternden Gesellschaft im Saarland ist dies eine hervorragende Chance, die Interessen junger Menschen insgesamt zu stärken.

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Schwerpunkte

Starthilfe mit dem Projekt „Jugendarbeit mit Geflüchteten“

nen öffnen und den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Start in ihrer neuen Heimat erleichtern. Doch allein mit kurzfristigen oder einmaligen Willkommensaktionen ist es nicht getan.

Unser Angebot an euch von Orts bis Landesebene Das neue Projekt bietet Unterstützung durch folgende Angebote für GruppenleiterInnen und PädagogInnen auf allen Verbandsebenen: • Ca. zweistündiger Workshop zum Thema: „Interkulturelle Missverständnisse erkennen und verstehen.“ Spielerisch und mit viel Humor gehen wir Alltagssituationen auf den Grund, in denen es zu Missverständnissen kommt oder kulturelle Unterschiede eine Rolle spielen. • Austausch und Diskussion bei den Jugendverbänden vor Ort. In einer lockeren Gesprächsrunde können sich Verantwortliche und Gruppenmitglieder ihre Ängste, Fragen, Zweifel und Erlebnisse von der Seele reden. • Gemeinsame Konzeptentwicklung. Ein Angebot schaffen, aber wie? Gemeinsam spinnen wir Ideen und planen die praktische Umsetzung. • Beratung zu bestehenden Angeboten oder vergangenen Aktionen. Was läuft gut, was klappt nicht, woran kann es liegen, was können wir anders machen? Wir schauen genau hin und geben Empfehlungen. • Teilnahme als Referentin an Seminaren und Gremiensitzungen. Nicht nur direkt vor Ort, das Angebot des Projekts richtet sich an Verantwortliche aller Ebenen im Verband.

Herausforderung für ehrenamtliche Jugendarbeit Gerade und vor allem für minderjährige (unbegleitete) Geflüchtete ist es wichtig, sich in einer Gemeinschaft wiederzufinden, in der sie sich akzeptiert fühlen und die sie unterstützt. Sicher gilt es, einige Barrieren zu überwinden. Sprachprobleme und kulturelle Unterschiede sorgen für Unsicherheit auf beiden Seiten. Doch wir können unsere bewährten Maßnahmen und Angebote in ein Format bringen, von dem sich Jugendliche, die sich neu in ihrem Wohnort orientieren müssen, angesprochen fühlen. Unser Projekt „Jugendarbeit mit Geflüchteten“ bietet Starthilfe für alle Jugendverbände, die sich folgende Fragen stellen: Wie integrieren wir junge Geflüchtete in unserer Arbeit vor Ort? Welche Angebote funktionieren? Wie sieht die Kontaktaufnahme aus? Wie kommunizieren wir generell? Einmalige Angebote vs. normale Vereinsarbeit – was möchten wir anbieten? Welche kulturellen Gräben gilt es zu überwinden? Und wieso gibt dieser junge Mann meiner Kollegin nicht die Hand?

Wer betreut das Projekt? Katja Tongucer, hat durch ihr Sprachenstudium und mehrere längere Auslandsaufenthalte in verschiedenen Kulturkreisen viel praktische interkulturelle Kompetenz erworben. Für das Projekt profitiert sie auch von ihren familiären Verbindungen in die Türkei, ihre berufliche Erfahrung unter anderem als Sprachtrainerin in Deutschland und im Ausland und ihr langjähriges, aktives Engagement in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ).

Als Jugendverbände sind wir ein Schlüssel, um eine langfristige Integration von Zugewanderten in die Gemeinschaft zu schaffen. Wir wollen unsere Strukturen und Angebote an Jugendliche nutzen, um unseren Teil zur Willkommenskultur beizutragen. Die Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft wird funktionieren, wenn sich alle AkteurIn-

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Ju l ei c aVi el f a lt

Vielfalt ist manchmal anstrengend, macht aber auch ganz viel Spaß!

JugendleiterInnen-Seminar JuleicaVielfalt Trotz unterschiedlicher Altersstufen (der jüngste Teilnehmer war 15, der älteste 49), unterschiedlichem Wissen und unterschiedlichen Erfahrungen in der Jugendarbeit fand sich sehr schnell eine Gruppe zusammen, die sehr gut zusammenarbeitete und gern mit einander diskutierte – während der Seminareinheiten und weit darüber hinaus. Die TeamerInnen waren immer wieder über die Offenheit der einzelnen Gruppenmitglieder, die bei jeder Kleingruppenarbeit neu gemischt werden wollten, überrascht. Besonderen Spaß entwickelte die Gruppe bei der Methode

Im Juni wurden im Rahmen des JuleicaVielfalt Seminars elf TeilnehmerInnen an zwei Wochenenden im Juni (Fr. 03.06 – So 05.06.2016) und (Fr. 10.06 – So. 12.06.2016) in der Jugendherberge Saarbrücken zu JugendleiterInnen ausgebildet. Das Motto der „Vielfalt“ zog sich als roter Faden durch alle Bereiche. So kamen die TeamerInnen aus unterschiedlichen Verbänden: Anja Hotimska von JunOst – Verband der russischsprachigen Jugend in Deutschland, Eda Dereli vom DITIB-Landesjugendverband Saarland, Tobias Wolfanger von der VSK-Jugend und Catharina Becker von juz-united. Die TeilnehmerInnen kamen ebenfalls aus ganz unterschiedlichen Verbänden, von DITIB-Landesjugendverband über Jugendrotkreuz bis hin zu Sportverbänden und den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF).

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City bound. Hier ging es darum, als Gruppe mit anderen in Kontakt zu treten, mit der Aufgabe ein Päckchen Tempo-Taschentücher zehn mal zu tauschen und mit einem möglichst, hohen Gewinn zurückzukommen (was als hoher Gewinn angesehen wurde, war den Gruppen dabei natürlich selbst überlassen). Um die verschiedenen Rollen in einer Gruppe kennenzulernen, wurden sie aufgefordert, auch mal die Nörglerin oder den Allesbesserwisser zu sein. Auch hier waren alle mit Begeisterung dabei, und nicht einmal die als oft „trocken“ empfundenen rechtlichen Fragen der Jugendarbeit oder das Thema Öffentlichkeitsarbeit konnten ihre Diskussionbereitschaft und Freude, sich mit pädagogischen Fragestellungen zu beschäftigen, dämpfen. Ein besonderes Highlight war dann die gemeinsame Produktion der T-Shirts unter dem selbst gewählten Motto „Die Jugend-


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leiter sind los“. Als Beispiel einer Kreativmethode, die man sehr gut in der Gruppe oder einem Kleinprojekt durchführen kann, wurde auch dieser Prozess gemeinsam reflektiert. Besonders deutlich wurde auch bei diesem Seminar, dass Vielfalt kein Ziel mehr von Jugendverbandsarbeit ist, sondern dass sie die Realität widerspiegelt. Daher stellte sich immer wieder die Frage für die angehenden JugendleiterInnen, wie man positiv mit ihr umgehen kann. Das wurde auch in den Themenblöcken zu Fluchtursachen, Gendermainstreaming und Antidiskriminierung immer wieder deutlich: Vielfalt kann ganz schön anstrengend sein und verlangt dem/der Einzelnen Einiges ab. Sie bedeutet, sich ständig neu auseinandersetzen zu müssen. Doch wer bei dieser Juleica-Schulung dabei war, konnte beobachten, dass Vielfalt auch sehr bereichernd und unglaublich viel Spaß machen kann.


Ju l ei c aVi el f a lt

Web-Seite angekommen.saarland Der Landesjugendring Saar engagiert sich schon seit Jahren stark für die Integration und Teilhabe von Zuwanderern. Auch bei der aktuellen Flüchtlingssituation ist der LJR nicht untätig geblieben. Ein neues Internetportal soll hauptund ehrenamtliche Verantwortliche von Jugendverbänden und Vereinen darin unterstützen, eigene Projekte und Aktionen in der Jugendarbeit mit Flüchtlingen durchzuführen. Im Internet finden sich unzählige Websites zum Thema Flucht, Asyl und F lü c ht l i n g s h i l f e . Auf dem neuen Internetportal hat der Landesjugendring die nützlichsten und interessantesten Seiten gebündelt und sinnvoll strukturiert. Die Website angekommen. saarland soll als Ausgangspunkt dienen, wenn es um die Recherche und Planung von Projekten mit jugendlichen Flüchtlingen geht. Es werden mögliche Ansprechpartner, Organisationen und Institutionen aufgelistet, die ebenfalls in der Jugendarbeit mit Flüchtlingen tätig sind. Die Nutzer des Portals finden hilfreiche Fakten und Zahlen, um gut vorbereitet an Diskussionen und Stammtischgesprächen teilnehmen zu können. Weiterhin wird den Projektverantwortlichen Material mit Leitfäden und Methoden zur Verfügung gestellt, das für die Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen geeignet ist. Jugendverbände und Vereine sind ein Schlüs-

sel, um eine langfristige Integration von ZuwanderInnen in die Gemeinschaft zu schaffen und ihnen die Möglichkeit zur Teilhabe zu eröffnen. Gerade für minderjährige, teils unbegleitete Geflüchtete ist es wichtig, sich in einer Gemeinschaft wiederzufinden, in der sie sich akzeptiert fühlen und die sie unterstützt. Dabei gilt es einige Barrieren zu überwinden. Sprachprobleme und kulturelle Unterschiede sorgen für Unsicherheit auf beiden Seiten. Das neue Internetportal angekommen. saarland verweist deshalb mit vielen w e it e r f ü h re n d e n Links auch auf Wissen und Informationen zu Themen wie Interkulturalität und Spracherwerb. Ein wichtiger Bereich des Portals widmet sich dem Erfahrungsaustausch. Es werden saarländische Projekte vorgestellt und auch der Blick über den Tellerrand in den Rest Deutschlands und darüber hinaus ist Teil dieses Inhaltsbereichs. Es geht darum, von den gemachten Erfahrungen der anderen zu profitieren und eigene Erfahrungen in der Jugendarbeit mit Flüchtlingen zu teilen. So soll langfristig ein saarländisches Netzwerk entstehen, das sich gegenseitig unterstützt und Kooperationen ermöglicht. Das Projekt angekommen.saarland ist in Kooperation von Landesjugendring Saar und Jugendserver-Saar entstanden und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

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Demokratie/ Partizipation Bei DingDeinDorf, dem kommunalen Beteiligungsprojekt, kümmerten wir uns auch nach der Projektphase um die Realisierung von Vereinbarungen mit Jugendlichen. Auf Landesebene ist unser Einsatz für mehr Partizipation ein Dauerbrenner; und mit dem Projekt „Jugend lebt Demokratie“ wollen wir mit Kooperationspartnern den Einsatz unterschiedlichster Jugendgruppierungen für Demokratie sichtbar machen. Zum Demokratie-Engagement zählt auch der Einsatz gegen Hetze im Netz. Dazu gibt es nun You-fair.de

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DingDeinDorf bohrt dicke Bretter

18 jugendfreundliche Maßnahmen umgesetzt, 15 Vorhaben noch in der Mache

Zahlreiche Vereinbarungen haben Jugendliche Ende 2013 mit den VertreterInnen von zehn saarländischen Städten und Gemeinden im Rahmen des kommunalen Beteiligungsprojekts DingDeinDorf getroffen. Vieles konnte schon unmittelbar nach den Gesprächen realisiert werden. Anderes dauerte etwas länger. Dies ergab eine Umfrage des Landesjugendrings die in diesen Tagen abgeschlossen wurde und zu der alle beteiligten Kommunen antworteten. Besonders gefällt den Initiatoren, dass aufgrund erheblicher Kritik der Jugendlichen sich einiges im Bereich Internet tut. "Wir finden es klasse, dass die Stadt Wadern jetzt kostenloses W-Lan realisiert" betont Catharina Becker, Landesjugendring-Vorsitzende. "Dies wurde sowohl in unserer Jugenderhebung als auch bei vielen Vereinbarungsgesprächen von DingDeinDorf gefordert. Das Beispiel Wadern sollten sich andere als Vorbild nehmen."

Insgesamt wurden inzwischen 18 Verabredungen realisiert. Einige Beispiele: So wurden vier Jugendzentren in Saarbrücken, Losheim und Homburg gesichert oder auf den Weg gebracht. Neue Beteiligungsforen gründeten sich in Spiesen-Elversberg und Wadern. In Treffs und auf Plätzen in Friedrichsthal und St. Ingbert wurde vieles repariert und verbessert. Auch bei Nachtbussen und Sammeltaxis konnten in Wallerfangen, Saarlouis und St. Ingbert einiges optimiert werden. In St. Wendel hat man sich besonders um die Sicherheit und Sauberkeit des Bahnhofgebäudes eingesetzt, was den Jugendlichen wichtig war. Einiges ist aber auch nach eineinhalb Jahren immer noch auf dem Weg. So sind derzeit in Losheim und Homburg noch drei Jugendtreffs - meist aus genehmigungsrechtlichen Gründen - nicht realisiert. "Wir wussten, dass wir dicke Bretter bohren werden. Bei 15


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Vereinbarungen sind die Kommunen noch an der Arbeit, und sie sichern uns weitere Prüfungen beziehungsweise die Umsetzung zu", so Alexandra Groß vom Kooperationspartner juz-united. Lobend äußern sich die Initiatoren auch über das Leader-Projekt im Landkreis Merzig-Wadern. "Nicht zuletzt aufgrund der Initiative von DingDeinDorf mit Vereinbarungsgesprächen in Losheim und Wadern spielen jetzt die Interessen von Jugendlichen bei diesem EU-Förderpro-

gramm eine herausgehobene Rolle", lobt Catharina Becker. "Hier stehen jetzt Mittel in den nächsten Jahren bereit, um den demografischen Wandel auch jugendfreundlich und jugendgerecht zu gestalten." Gemeinsam mit juz-united, dem Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung wurden die Angaben in den letzten Wochen ausgewertet. "Für uns ist es wichtig, dass wir an den Zusagen dranbleiben und wir auch nach Projektende die Umsetzung checken", erläutert Thorsten Schmidt, Vorstandsmitglied beim Landesjugendring. "Damit kann gerade lokal gezeigt werden, dass es sich für Dörfer und Städte lohnt, gemeinsam politisch etwas zu bewegen." In den nächsten Wochen werden alle Antworten aus den zehn beteiligten Städten und Gemeinden im Internet und auf Facebook publiziert. Dort können die Beteiligten und Interessierte sich über den Umsetzungsstand informieren sowie Kritik, Lob und Anregungen äußern. Insgesamt wurden 43 Vereinbarungen getroffen. Neben den 18 realisierten und 15 noch umzusetzenden Vereinbarungen gab es fünf, die u.a. wegen Nicht-Zuständigkeit oder zu hoher Kosten nicht zu Stande kamen. Zu weiteren fünf Projekten gab es seitens der Kommunen keine Angaben. (21.05.2015)

Mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auf Landesebene Auch auf Landesebene blieben wir nicht untätig. Hier galt es langjährige Forderungen, die sich z.T. mittlerweile in vielen Bundesländern erfolgreich durchgesetzt haben, auch weiterhin konsequent für das Saarland einzufordern. Ein zentraler Ort hierfür war der Saarländische Landtag, wo die Kinder- und Jugendverbände, aber auch weitere Jugendhilfeträger und Mitglieder des Landesjugendhilfeausschusses, gehört wurden. Zwei Anhörungen fanden statt, einmal durch den Sozialausschuss der Großen Koalition und einmal durch den Sozialausschuss des Landtags. Hierzu gab der Landesjugendring folgende Stellungnahme ab: Die Zahl junger Menschen im Saarland wird in den folgenden Jahren signifikant abnehmen. Gleichzeitig steigt der Anteil älterer Menschen deutlich an. Prognosen sehen die Zahl junger Menschen zwischen zehn und 24 Jahren 2030 um über 30% gegenüber heute reduziert. Es wird also bedeutsam sein, politisch und gesellschaftlich zu

handeln, damit möglichst viele junge Menschen im Land gehalten werden können. Entscheidend sind dabei Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit eines Gemeinwesens bzw. einer Region. Ju-

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gendliche in ihrem Lebensumfeld so zu beteiligen, dass sie sich in ihrem Wohnort und ihrer Region ernstgenommen und somit auch gut beheimatet fühlen, ist ein wichtiger Faktor unter anderen. Die zwei wichtigsten gesetzlichen Forderungen des Landesjugendrings dazu sind: • Das Wahlalter zur Landtags- und Kommunalwahl ist auf 16 Jahre zu senken. Mit der Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre wird zumindest einem Teil dieser Gruppe mehr Teilhabe garantiert. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels muss hier einer zu starken Dominanz der älteren Generation entgegengewirkt werden. • Kinder und Jugendliche müssen an allen sie betreffenden Entscheidungen in ihrem Ort/ihrer Stadt beteiligt werden. Sie haben derzeit zu wenige rechtliche Möglichkeiten, sich vor Ort einzumischen. In dem dafür maßgeblichen Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz (§49) ist nur geregelt, dass sie an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden können. Das Gesetz sollte so geändert werden, dass Kinder und Jugendliche beteiligt werden müssen. Die Form lassen wir dabei bewusst offen, da diese vor Ort im Dialog zwischen jungen Menschen und der Kommunalpolitik in eigener Verantwortung verabredet werden sollte. Über den gesetzlichen Rahmen hinaus bedarf es in der Um-

setzung fachliche Standards. Beteiligungsformen funktionieren insbesondere, wenn folgende Bedingungen beachtet werden: • Es geht um klare, Jugendliche betreffende Anliegen (z.B. Räume, Mobilität, ausreichende Verfügbarkeit von Internet auf kommunaler Ebene). • Es muss erkennbar sein, dass nicht nur geredet wird, sondern auch etwas bewirkt werden kann. Beteiligungsformate müssen transparent machen, wie Beteiligung verbindlich durchgesetzt werden kann. • Der Zeitraum von der Interessensbekundung Jugendlicher über die Vereinbarungen mit der Politik und Verwaltung bis hin zur Realisierung muss überschaubar sein. • Die Beteiligungsform muss jugendgerecht, niedrigschwellig und transparent sein. • Zwischen Jugend, Politik und Verwaltung bedarf es professioneller Unterstützung durch Fachkräfte, die Kommunikation herstellen und befördern. Die unterschiedlichen Interessen, Sichtweisen und Arbeitsweisen müssen vermittelt werden. Die Kinder- und Jugendverbände sind mit ihren Jugendgruppen, offenen Treffs, Projekten und Maßnahmen wesentliche Jugendarbeitsorte, wo Beteiligung und Selbstorganisation intern praktiziert und in das Gemeinwesen lokal und landesweit eingebracht wird. Sie sind zu fördern und zu stärken. Angesichts des demografischen Wandels ist darauf zu achten, dass im Land und den Kommunen weiterhin eine eigenständige Kinderund Jugendpolitik erkennbar bleibt bzw. wird. Zunehmend nehmen wir wahr, dass z.B. in den Kommunen Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit generationenübergreifende und jugendarbeitsfremde Aufgaben zugeteilt bekommen. Generationenübergreifende Ansätze sind sinnvoll, dürfen aber nicht die Eigenständigkeit von Kinderund Jugendarbeit in Frage stellen. Im Zuge dieser Anhörungen äußerte sich auch der Landesjugendhilfeausschuss zur Beteiligung junger Menschen (siehe Auszüge des Beschlusses).


D emok r ati e / Par ti z ip ati on

Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses

„(...) Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit sowohl in offenen, als auch in verbandlichen Strukturen (Jugendgruppen, offenen Treffs, Jugendverbandsarbeit, Projekten und Maßnahmen), ist insbesondere vor diesem Hintergrund in erhöhtem Maße zu fördern und zu stärken. Um die Zukunftsfähigkeit des Saarlandes zu sichern und eine weitere Abwanderung junger Menschen möglichst zu verhindern, sollte die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit verstärkt und bedarfsgerecht ausgebaut werden. Mitwirkung und Mitbestimmung statt Alibi-Teilnahme Dort wo Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in saarländischen Kommunen stattfindet, geschieht dies in der Regel themen-, projekt- und gremienbezogen. Themen, die Kinder und Jugendliche bewegen, sind dabei unter anderem die Frage nach Räumen und Plätzen, die Mobilität, vor allem im ländlichen Raum, sowie eine ausreichende Verfügbarkeit schneller Internet-Zugänge. Diesen nachvollziehbaren Anliegen sind ein besonderes Augenmerk zu widmen, entsprechende Angebo-te sind zur Verfügung zu stellen. Insbesondere im Hinblick auf das erkennbare Stadt-Land-Gefälle sollen gleichwertige Lebensverhältnisse angestrebt werden. Um die Attraktivität des Sozialraumes zu stärken sollten Kinder und Jugendliche an allen sie betreffenden Entscheidungen in ihrem Ort/in ihrer Stadt beteiligt werden. Der Landesjugendhilfeausschuss regt an, eine entsprechende verbindliche Regelung im § 49 KSVG zu verankern. Dabei ist darauf zu achten, dass die gewählten Beteiligungsformen auch tatsächliche Mitwirkung und Mitbestimmung ermöglichen und nicht bloße Alibi-Teilnahme (vgl. Stufenmodell der Partizipation von Hart (1992)) darstellen. Es ist wichtig, sich auf Augenhöhe zu begegnen und verbindliche Absprachen und Vereinbarungen zwischen Kindern und Jugendlichen mit politisch Verantwortlichen zu treffen. Der Anteil der Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren wird von 48700 (2014) auf 37800 (2025) sinken, daher sollten die direkten Beteiligungsmöglichkeiten der Jugendlichen gestärkt werden. Der Landesjugendhilfeausschuss regt vor dem Hintergrund die-

ser demografischen Entwicklung und im Hinblick auf Kommunal- und Landtagswahlen eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre an. Förderung von besonderen Partizipationsprojekten Besondere Partizipationsprojekte sollten stärker und beispielhaft gefördert werden. In diesen Projekten lernen Kinder und Jugendliche, sich in einem begrenzten Zeitraum zu engagieren, bekommen Lust auf ein größeres Engagement und erkennen, dass man die eigene Lebenswelt ein Stück besser machen kann. Die zur Verfügung gestellten Mittel im Haushaltstitel „Förderung von ausgewählten Projekten der außerschulischen Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit (0505 686 03)“ sollten zu diesem Zweck nach oben angepasst werden. Stärkung der bestehenden Strukturen Der Landesjugendhilfeausschuss sieht eine Notwendigkeit, neben einer Stärkung der direkten Beteiligung, vorhandene Vertretungsstrukturen, wie die kommunalen Jugendhilfeausschüsse, den Landesjugendhilfeausschuss und auch den entsprechenden Bereich im Landesjugendamt, auszubauen und zu stärken. Sie sind neben den Jugendverbänden und Jugendgruppen qualifizierte Sprachrohre für die Belange von Kindern und Jugendlichen. (...)“

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Projekt „Jugend lebt Demokratie“ in den Startlöchern Das unter dem Arbeitstitel laufende Projekt „Jugend lebt Demokratie“ der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesjugendring und dem Netzwerk für Demokratie und Courage steht in den Startlöchern. Mit ihm wollen die Kooperationspartner zeigen, wie engagiert und vielfältig sich junge Menschen in unterschiedlichsten Gruppierungen für Demokratie und couragiertes Handeln einsetzen. Der erste Höhepunkt wird ein Forum am 8. April 2017 sein. Gemeinsam sollen sich engagierte Jugendliche und junge Erwachsene kennenlernen und über ihre Erfahrungen austauschen. Den Teilnehmenden soll zudem die Möglichkeit gegeben werden, neue Angebote und Formen des Engagements zu entdecken. Spannende Projekte bekommen hier die Möglichkeit, sich anderen vorzustellen. Alle können sich so mit ihrem Engagement, Ideen und Know-how inspirieren und bereichern, denn das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.

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Für die genauere Ausgestaltung des Projektes und des Forums werden sich die Projektpartner gemeinsam mit Jugendorganisationen zusammensetzen und dort Bedürfnisse erfragen, um diese mit in die Planung und genauere Ausgestaltung einzubeziehen. Dafür wird im Januar 2017 eine Ideenwerkstatt durchgeführt werden. Vor allem das Forum im April wird hier im Mittelpunkt stehen, denn es sollen sich möglichst alle darin wiederfinden können. So kann das Forum dann den Raum für Austausch und Vernetzung bieten, den es öffnen möchte.

Start der Webseite You-fair.de Unsere neue Website „You-fair.de: Gegen Hetze im Netz“ nimmt die Internetphänomene Trolle, Shitstorms, (Cyber) Mobbing und Hate Speech unter die Lupe und beleuchtet deren Hintergründe. Ziel ist, dass Jugendliche und junge Erwachsene erkennen, wann sie es damit zu tun haben. Strategien der Hetze werden ausführlich erläutert und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Gesetzeslage und unterstützende Anlaufstellen – sowohl online als auch offline - sind wichtige Themen. Fair Play ist im Alltag ein ganz selbstverständlicher Begriff. Ob Fußball, Handball, Volleyball, Ringen, Brettspiele - überall gibt es Regeln. Und es ist meist auch allen ein Bedürfnis, dass sie eingehalten werden, damit es gerecht zu geht. Und so ist es auch im Netz. Das Internet ist kein rechtsfreier bzw. regelfreier Raum – auch wenn sich der ein oder andere so

verhält. Doch was sind das für Regeln im Netz? Na, einfach Regeln, die ihr im „realen“ Leben für selbstverständlich haltet: Werte, Normen und Moralvorstellungen. Aber leider gibt es immer wieder Menschen, die sich an solche Regeln nicht halten wollen und Plattformen dazu benutzen, um andere bloßzustellen oder sogar gegen ganze Gruppen zu hetzen. Denn gerade seit 2015 machen sich die Rechtsextremen im Netz gegen Menschen, die vor Krieg und Zerstörung flüch-


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ten und in Deutschland Schutz suchen, immer breiter. Es werden mit Unwahrheiten und einer herabwürdigenden Sprache Menschen, die einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden, verunglimpft. Der Hass beruht auf Intoleranz gegenüber Bevölkerungsgruppen und richtet sich insbesondere gegen Geflüchtete, Muslime, Frauen, Homosexuelle, Transsexuelle, Sinti und Roma, Behinderte usw. Und das ist schlicht und ergreifend Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Antiziganismus, Ableismus. Verallgemeinerungen oder auch Falschmeldungen werden verbreitet und mit dem „Recht auf Meinungsfreiheit“ verteidigt. Hierzu nutzen sie unterschiedliche Strategien und locken mit scheinbar harmlosen Äußerungen gerade Jugendliche auf Seiten von Rechtsextremisten. Und deshalb bildet Hate Speech auch mit (Cyber-) Mobbing gemeinsam den Schwerpunkt unserer Seite. Jugendliche müssen wissen, woran sie Hate Speech erkennen können und welche perfiden Strategien rechte AktivistInnen einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen. Doch was tun, wenn man tatsächlich auf Hate Speech trifft? Da gibt es sogar eine ganze Menge Möglichkeiten, wie man agieren kann. Das alles erfahrt ihr auf You-fair.de. (Cyber-) Mobbing ist auch sehr wichtig. In mancher Literatur liest man, dass (Cyber-) Mobbing schon fast zum guten Ton unter den Jugendlichen gehört. Das ist dann schon erschreckend. Aber tatsächlich ist (Cyber-) Mobbing eben un-

ter den Jugendlichen ein großes Problem. Und deshalb ist es wichtig, sie über das Phänomen aufzuklären. Dazu gehören nicht nur die Folgen, die es für die Betroffenen haben kann, sondern auch die Gesetzeslage. Tatsache ist, dass auch wenn es kein Gesetz gegen (Cyber-) Mobbing direkt gibt, viele andere Vergehen, die während der Attacke passieren, dennoch strafbar sind. Eines der größten Probleme bei (Cyber-) Mobbing ist das Schweigen der Betroffenen. Sie schämen sich und haben Angst, gegen die „Mobber“ vorzugehen. Meist fühlen sie sich nämlich alleine, weil viele zu Mitläufern werden oder einfach zuschauen und nicht helfen. Daher informiert You-fair. de Jugendliche und junge Erwachsene, was sie tun können, wenn sie betroffen sind bzw. an wen sie sich wenden können. Dasselbe gilt auch für diejenigen, die bemerken, dass jemand betroffen ist und helfen möchte. Neben direkten Ansprechpartnern wie VertrauenslehrerInnen, Geschwister etc. gibt es auch anonyme Beratungsstellen online sowie Anlaufstellen im Saarland. Aber das könnt ihr alles auf unserer Seite nachlesen. You-fair.de ist ein Projekt des Landesjugendrings Saar in Kooperation mit dem Jugendserver-Saar. Die Seite You-fair.de ist gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

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Erinnern Erinnern, was in der Nazi-Zeit passierte, spielt im Landesjugendring eine wichtige Rolle. Mit dem Workcamp „Buddeln und Bilden“, das vor vier Jahren mit Hilfe von Studierende methodisch aktualisiert wurde und mit dem Info-Portal Erinnert-Euch sind zwei wichtige Bausteine für die Erinnerungsarbeit im Saarland gesetzt. Hinzu kam 2016 eine Preis „Erinnert Euch“ für Jugendprojekte.

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Gedenkstättenarbeit Auf die Methoden kommt es an! Im Landesjugendring Saar zählt Gedenkstättenarbeit schon seit Jahrzehnten zu den wichtigen Säulen der Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft. In den 70er Jahren holten wir gemeinsam mit anderen Organisationen das ehemalige GestapoLager Neue Bremm aus der Vergessenheit – was damals viele Widerstände in Politik und Gesellschaft hervorrief. Die Zeit des Nationalsozialismus sei doch schon lange vorbei, solche Orte des Gedenkens seien überflüssig. Und es dauerte lange, bis man sich eines besseren besann und die Neue Bremm zu einer würdigen Erinnerungs- und Gedenkstätte umgestaltete. Im Landesjugendring und seinen Mitgliedsverbänden gab es immer viel Interesse für diesen Ort und die Frage, wie sich die Nazi-Zeit konkret auch bei uns vor der Haustür in Saarbrücken und im gesamten Saarland abspielte. Heute ist die Nachfrage nach unserem Workcamp „Buddeln und Bilden“ an der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ so groß wie nie zuvor. Nicht zuletzt aufgrund der Kooperation mit den Studierenden des Fachs Geschichte an der Uni Trier haben wir ein altersgerechtes Format entwickelt, um Jugendlichen das zu vermitteln, was in der NaziZeit vor unserer Haustür geschah.

Gekrönt wurden diese Aktivitäten mit dem Förderpreis „Ehrenamt“ 2015 im Saarland. Hinzu kommt das Internetportal www.erinnert-euch.de, das hunderte Erinnerungsorte im Saarland aufweist und idealer Ausgangsort für eigene Recherchen und Jugendprojekte ist. 2015 gab es einen Relaunch des Portals und wir lobten erstmals gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Arbeitskammer des Saarlandes unter dem Motto „Erinnert Euch“ einen Preis für Erinnerungsprojekte aus. Die Preisverleihung fand im Februar 2016 auf der 98. Vollversammlung des Landesjugendrings statt (siehe eigener Artikel). Seit 2016 befindet sich ein „Runder Tisch Erinnerungsarbeit“ unter der Koordinierung der Landeszentrale für politische Bildung in Gründung. Auch hier arbeiten wir aktiv mit. Eine intensivere Vernetzung der Akteure und ihrer Angebote und Projekte ist sicherlich sinnvoll. Gerade der Aufstieg von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten auch in unserer Region verpflichtet uns aufzuzeigen, wohin Ideologien der Ungleichwertigkeit führen können.


Bu d d el n u nd Bi l d en

55 junge HelferInnen bei „Buddeln und Bilden“ auf Saarbrücker Gedenkstätte

Erste Gedenkstätten-Scouts werden ausgebildet

Seit Jahrzehnten pflegen Jugendliche aus den Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings Saar die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken. Unter dem Motto „Buddeln und Bilden“ halfen am Samstag, 7. Mai 2016 55 junge TeilnehmerInnen mit, den Erinnerungsort in einem würdigen und anschaulichen Zustand zu erhalten und zu gestalten. An den einzelnen Standorten der früheren Baracken des erweiterten Polizeigefängnisses der Gestapo bekamen die TeilnehmerInnen einen Eindruck davon, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu werden. Die jungen HelferInnen kamen von der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, dem Jugendrotkreuz und der aej saar. Erstmals mit dabei waren Junior-StipendiatInnen der StudienStiftungSaar. Sachkundige und zugleich verständliche Infos zu dem „Gestapo-Lager“ erhielten sie von jungen Engagierten der Uni Trier. Die Studierenden des Fachs Geschichte haben ein Konzept entwi-

ckelt, wie die Geschichte des Ortes während des Workcamps anschaulich vermittelt werden kann. Sie standen als „Scouts“ den gesamten Tag für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Darüber hinaus boten sie z.B. über Smartphones abrufbare Text-, Bild- und Audio-Informationen. Unterstützt wurden sie von Horst Bernard, der viele Gefangene des Gestapo-Lagers interviewt hat und seit Jahrzehnten Gruppen über die Gedenkstätte führt. Erstmals wurden am Freitag vorher und während des Workcamps sieben junge Gedenkstätten-Scouts, die künftig sachkundig Gruppen über das ehemalige Gestapo-Lager informieren können, ausgebildet. Unterstützt wurde das Workcamp neben den Jugendverbänden von der Landeszentrale für politische Bildung, der Initiative Neue Bremm, der Arbeitskammer, dem Hotel Mercure, der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

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Erinnert Euch

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Webseite zu saarländischen Erinnerungsorten des Nationalsozialismus

„Erinnert-Euch“ – der Name dieser Webseite ist gleichzeitig Appell. Auf ihr werden über 500 saarländische Erinnerungsund Gedenkorte aus der Zeit des Nationalsozialismus vorgestellt. Für Erik Harms-Immand, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, leistet das Internetportal ErinnertEuch „einen wertvollen Beitrag sowohl für das Gedenken an die Opfer des Faschismus im Saarland als auch für die Stärkung unserer Demokratie. Vor dem historischen Hintergrund eines jeden einzelnen Erinnerungsortes zeigt sich die Bedeutung von demokratischen Grundwerten wie zum Beispiel Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit.“ Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings, beschrieb die Herausforderung, jungen Menschen das Thema nahezubringen. „Die Geschichte des Nationalsozialismus ist für Jugendliche oft lange her und nicht konkret fassbar. Wenn wir aber, wie mit dieser Webseite, zeigen, dass sich diese Zeit auch in ihrem Wohnort widerspiegelte, steigt das Interesse enorm. Den wenigsten ist beispielsweise bekannt, dass sich ganz in ihrer Nähe Lager für Zwangsarbeiter befanden. Das ist dann ein spannender Ausgangspunkt für weitere Recherchen und die Beteiligung am Wettbewerb.“ Wilhelm Offermanns, Kampagnenleiter von „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“ der Arbeitskammer des Saarlandes, betont die Aktualität dieser Bildungsarbeit: „Die Ereignisse der letzten Wochen an Flüchtlingsunterkünften sind Ausdruck einer rechten Grundhaltung mit Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, die in Deutschland scheinbar nicht zu überwinden ist. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder auch unsere Vergangenheit und unsere Verantwortung bewusst zu machen – auch wenn viele davon nichts mehr hö-

ren wollen. Erinnert euch, denn vergessen oder verdrängen hilft nur denjenigen, die so denken und handeln, wie rechtsextremistische Brandstifter.“ „Das Portal werden wir ebenfalls für Lehrerfortbildungen nutzen,“ so Burkhard Jellonnek, Leiter des Landesinstituts für Pädagogik und Medien. „Mit den Erinnerungsorten und Gedenkstätten im direkten Nahbereich können wir die Schülerinnen und Schüler im Unterricht hervorragend für die Zeit des Nationalsozialismus interessieren.“

Erinnert-Euch-Jugendpreis Zur 98. Vollversammlung des Landesjugendrings Saar im Februar 2016 gab es mit der Auszeichnung der Preisträger des Wettbewerbs „Erinnert Euch“ ein ganz besonderes Highlight. Den ersten Preis - prämiert mit 1.000 Euro - erhielt eine Gruppe der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, die sich vorbildlich mit der Zeit des Nationalsozialismus in ihrer Heimatgemeinde in Köllerbach auseinandergesetzt hat. Die Nazi-Zeit im eigenen Ort zu untersuchen: Darin bestand die Aufgabe im ausgeschriebenen Wettbewerb, den der Landesjugendring mit der Landeszentrale für Politische Bildung, der Arbeitskammer des Saarlandes und dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien ausgeschrieben hatte. Die PfadfinderInnen recherchierten ausgehend vom Gedenkstättenportal „Erinnert-Euch.de“ in ihrer Gemeinde und Umgebung. In einem Videoclip berichteten sie eindrucksvoll in einfachen Worten mittels eines Videoclips über die Ergebnisse. Gerade die Bezüge, die die Jugendlichen zur Flüchtlingssituation heute herstellten, überzeugten die Jury. Zweite Preise zu je 500 Euro erhielten SchülerInnen des St. Wendeler Gymnasiums für den Beitrag „Wendalinum gegen das Vergessen“ und das Projekt „Jüdisches Illingen“ einer zehnten Schulklasse des Illtalgymnasiums. Mit einem Sonderpreis von 300 Euro wurde Julia Frick geehrt. Sie recherchierte zum Euthanasie-Mord an ihrem Großvater, dem Zweibrücker Dirigenten Walter Frick. Überreicht wurden die Preise von Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling


Seminare/Fachtagungen Neben JuleicaVielfalt bietet der Landesjugendring immer dann Fortbildungen an, wenn dies verbandsübergreifend gewünscht wird. Im Berichtszeitraum ging es besonders um Öffentlichkeitsarbeit und Förderung der Jugendarbeit. Ein weiteres Highlight war 2016 die Fachtagung „Jugendarbeit lebt Demokratie“, die wir gemeinsam mit dem Regionalverband Saarbrücken und juz-united durchführten.

29 Fachtagungen und Seminare sind ein wichtiger Bestandteil im Programm des Landesjugendrings Saar. Einiges entwickeln wir in Kooperation mit anderen Partnern, anderes mit dem Jugendserver-Saar und aus manchen Ideen entstehen dann sogar nachhaltige Projekte. Hier sind insbesondere die Medienbildungsangebote des Jugendserver-Saar zu nennen (siehe Kapitel Jugendserver-Saar). Neben den im Schwerpunkt JuleicaVielfalt entwickelten Angeboten, gibt es insbesondere Seminare im weiteren Bereich der Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit, die in der Regel stark nachgefragt werden. Hierunter fallen Öffentlichkeitsarbeit

Teil I und II im Jahr 2015 sowie der Workshop „Filmclips“ im Frühjahr 2016. Hinzu kommen zwei Workshops zu digitalen Werkzeugen 2015 und 2016. Auch die „Förderung der Jugendarbeit“ war uns im Bereich der Antragstellung ein Seminar, das, wir gemeinsam mit dem Landesjugendamt durchführten, wert. Höhepunkt war aber sicher die Fachtagung „Jugendarbeit lebt Demokratie“ im Juni 2016, die wir gemeinsam mit dem Regionalverband Saarbrücken und juz-united durchführten.


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„Die Gesellschaft braucht dringend mehr Demokratieerfahrung“

Tagung mit fast 100 Fachkräften zu den demokratischen Potentialen der Jugendarbeit

30 "Die Einrichtungen und Vereine der Jugendarbeit sind eines der wenigen gesellschaftlichen Felder, in denen Kinder und Jugendliche selbst bestimmen können. Hier haben sie die Entscheidungsmacht und können so echt Demokratie ausüben - und mehr Demokratieerfahrung braucht die Gesellschaft gerade dringend." So brachte Professor Dr. Benedikt Sturzenhecker eine der wichtigsten Aussagen dieser Fachtagung am 16. Juni 2016 in Saarbrücken auf den Punkt. Der Landesjugendring Saar, juz-united und der Regionalverband Saarbrücken konnten unter dem Titel „Jugendarbeit lebt Demokratie – Räume, Respekt, Ressourcen“ knapp 100 Fachkräfte begrüßen. Für den Professor für Sozialpädagogik an der Universität Hamburg ist die Jugendarbeit einer der wichtigen Orte, an denen „demokratische Mitgestaltung erfahrbar wird.“ Die Herausforderung für Jugendarbeiter sei es, bei

den tatsächlichen Interessen der Jugendlichen anzusetzen und Jugendarbeit nicht auf ein von oben gesetztes konsumorientiertes Freizeitprogramm zu verkürzen. Vor dem Vortrag kamen Jugendliche aus mehreren saarländischen Orten in einem Videoclip von juz-united zu Wort. Sie brachten zum Ausdruck, wie sie ihren Offenen Treff selbst gestalten und wie diese Jugendlichen selbst unverzichtbarer Gestaltungsfaktor zukunftsfähiger Orte werden. Dass es eine wahre Kunst ist, bei den Interessen Jugendlicher anzusetzen, demonstrierte Maria Nesselrath durch ihre Präsentation der gerade erst erschienenen Sinus-Milieustudie. Diese veranschaulicht, wie unterschiedlich Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahre ticken. Von prekär Aufwachsenden über Adaptiv-Pragmatische bis hin zu Expeditiven unterscheidet die viel beachtete Untersuchung insgesamt sieben Typen. Um zu wissen wie man sie teilhaben lässt, so Frau Nesselrath, müsse man die Lebenswelt der Jugendlichen, mit denen man zu tun hat, genau erkunden und sich mit ihnen austauschen. Dies sei eine wichtige Basis zur Förderung von Partizipation und Selbstorganisation. In der Dis-


S emi nare / Fa c ht a g u ng en

kussion zu den Vorträgen wurde unter anderem deutlich, dass die empirisch nachgewiesene Wirkung der offenen und verbandlichen Jugendarbeit stärker als bisher nach außen vermittelt werden müsse. „Die wissenschaftlich nachgewiesenen demokratiefördernden Potentiale der Jugendarbeit sind noch zu wenig in der öffentlichen Diskussion präsent,“ war eine Schlussfolgerung von Theo Koch (juz-united). Den Abschluss fand die Fachtagung in vier Themeninseln. Georg Vogel (Landesjugendring Saar): „In diesen Vertiefungen ging es um den wichtigen Gestaltungsfaktor der selbstorganisierten Jugendzentrumsarbeit im ländlichen Raum, um die bessere Wahrnehmung von Beteiligungswünschen

Quelle: SINUS-Jugendstudie 2016

Jugendlicher, um die Gestaltung kultureller Vielfalt in der Jugendarbeit und um die Teilhabechancen in Jugendverbänden.“ Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz: „Die inspirierenden Vorträge und der Austausch in den Themeninseln haben gezeigt, wie stark Jugendarbeit Demokratie lebt! Wir werden uns weiterhin gemeinsam der Fortbildung kommunaler, offener und verbandlicher Jugendarbeit annehmen,“ so Veronica Grindle vom Regionalverband Saarbrücken.

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Regelarbeit

Förderung der Kinderund Jugendarbeit Schwer verdauliche Kost sind oft die Förderzahlen. Sie sind jedoch in vielen Fällen unverzichtbar für gute Kinder- und Jugendarbeit. Und so sind auch die folgenden Seiten notwendig für einen Arbeitsbericht, steckt darin doch ein wesentlicher Teil der Arbeit des LJR-Vorstands und der Geschäftsstelle. Neben der Höhe der Förderung tritt immer mehr die zunehmende Bürokratisierung bei der Durchführung und Förderung von Jugendarbeitsmaßnahmen, Treffs und Projekten. Es gilt also für den LJR die Augen aufzuhalten, damit ehrenamtliche Jugendarbeit gute Rahmenbedingungen vorfindet.

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Höchste Zeit für bessere Rahmenbedingungen Die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit war 2015 und 2016 gekennzeichnet durch weitgehende Stagnation. Gab es noch 2013 einige Farbtupfer bei der teilweise Rücknahme der Kürzungen des Landesjugendrings durch die frisch gewählte Große Koalition und bei der Förderung der MigrantInnen-Jugendarbeit, so wurden 2014 massiv Haushaltsansätze bei Projekten und Maßnahmen beschnitten, die jeglichen Spielraum für neue Ansätze nimmt. 2015 und im ersten Doppelhaushalt 2016/2017 gab es dann keine Kürzungen und nur eine leichte Erhöhung beim Landesjugendring. Es ist höchste Zeit, dass die Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit deutlich verbessert werden. Die Maßnahmenförderung ist nicht den gestiegenen Kosten angepasst worden und auch die Strukturen vieler Jugendverbände sind viel zu schwach gefördert, um den Qualifizierungsanforderungen ihrer Ehrenamtlichen gerecht zu werden. Ein Hauptaugenmerk geht deshalb in folgen-

de Richtungen: • Die deutliche Erhöhung der Fördersätze bei Freizeitund Bildungsmaßnahmen sowie Mitarbeiterschulungen; • Mehr/neue BildungsreferentInnen für Kinder- und Jugendverbände, sowie Vollfinanzierung für Organisationen, die die Eigenmittel nicht aufbringen können;


Förd er u ng d er Ju g end arb eit

• •

Ergänzende inklusive zusätzliche Förderungen für benachteiligte Gruppen (Einkommensschwache, MigrantInnen, Menschen mit Behinderungen…); Eine deutlich bessere Förderung der personellen und finanziellen Grundausstattung für die Landesstrukturen der Kinder- und Jugendverbände zur Durchführung zentraler Leitungsaufgaben.

• •

angemessene Sonderurlaubsregelungen unter Fortzahlung der Bezüge bzw. Erstattung des Verdienstausfalls; Eine deutliche Stärkung des Landesjugendrings Saar als Netzwerk der Kinder- und Jugendverbände

Bürokratische Hürden senken Aber auch ein weiteres Thema, das sogar eher Geld in den öffentlichen Haushalten sparen könnte, hat an erheblicher Bedeutung gewonnen: der Abbau bürokratischer Hürden bei der Förderung der Kinder und Jugendarbeit durch den Regionalverband, die Landkreise und das Land. Es gründete sich eigens eine AG Entbürokratisierung, die mehrfach tagte und zu folgender Analyse kommt:

• •

• •

Aus den Mitgliedsverbänden von der Landesebene bis hin zu den Gruppenverantwortlichen vor Ort erreichen den Landesjugendring immer mehr Alarmmeldungen bezüglich bürokratischer Hürden. Es wird zunehmend schwieriger, diese zu überwinden, um bescheidene Fördersätze bei Freizeitmaßnahmen, Bildungsangeboten oder Fortbildungsangeboten für Ehrenamtliche zu bekommen. Mittlerweile stellen viele Gruppen keine Förderanträge mehr und sind infolgedessen auch nicht mehr in der Lage, solche wertvollen Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und junge Freiwillige durchzuführen. Folgende Missstände listet die AG Entbürokratisierung auf: • Die Kriterien der Förderung sind in saarländischen Kreisen teilweise sehr unterschiedlich, was die Antragstellung unnötig verkompliziert (z.B. unterschiedliche Altersgrenzen bei Freizeitmaßnahmen). • Die Höhe der Förderung ist in jedem Landkreis unterschiedlich und auch nicht innerhalb von Maßnahmentypen (Freizeiten, Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterschulungen) oder Förderbereichen einheitlich gestaffelt. • Nachweise mit Belegführung sind angesichts geringer Zuschüsse zu

aufwendig (z.B. 1,68 € Tag/Tn bei Freizeitmaßnahmen). Das Antragsformular ist sehr kompliziert gestaltet und muss in großen Teilen offline verwendet werden. Bei landesweiten Maßnahmen muss, neben den Anträgen auf kommunaler Ebene, an jeden Kreis, in dem die TeilnehmerInnen wohnen, und an das Land postalisch je ein Antrag/Nachweis versendet werden. Das kann für einen Gruppenverantwortlichen mitunter 5 verschiedene Anträge bedeuten für eine (!) Maßnahme. Die Dauer der Vorfinanzierung von Maßnahmen und anderen Förderungen durch die Jugendverbände von teilweise über einem halben Jahr ist nicht zumutbar. Kleine und mittlere Organisationen sind nicht in der Lage Projektmittel von Land, Bund, EU und weiteren Zuschussgebern zu akquirieren. Diese Akquise erfordert erheblichen fachlichen und zeitlichen Aufwand, der auf ehrenamtlicher Basis nicht zu bewältigen ist. Diese Organisationen werden tendenziell von solchen Projektförderungen abgehängt. Zudem verpasst das Land damit die Chance, diese Träger in die Lage zu versetzen, Landesförderungen durch Drittmittel zu ergänzen.

Inzwischen hat die AG ein Gespräch mit der SPD-Landtagsfraktion, bei dem auch kommunale VertreterInnen anwesend waren, geführt. Die Berichte der JugendverbandsvertreterInnen wurden mit Interesse aufgenommen und führten zumindest als erste Reaktion zu einer Presseerklärung. Auch haben sich mittlerweile auf Initiative des Sozialministeriums die Leiter der saarländischen Jugendämter zusammengesetzt und das Thema besprochen. Der Landesjugendring wird auf

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Regelarbeit der Vollversammlung 2017 Forderungen aufstellen, die zu einer Vereinfachung führen sollen. Es zeichnet sich ab, dass dicke Bretter zu bohren sind. Unsere Hoffnung, Änderungen hinzubekommen, gründen sich

darauf, dass alle die Bedingungen für ehrenamtliche Jugendarbeit verbessern möchten und man in diesem Themenfeld sogar Geld sparen könnte. Wir sind gespannt.

Erleichterungen für Verbandsjugendarbeit gefordert

(Pressemitteilung der SPD)

Die SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Magnus Jung und Sebastian Thul hatten den Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände zum Gespräch in den saarländischen Landtag eingeladen. Das Thema der Diskussion waren Erleichterungen in der Jugendarbeit durch weniger Bürokratie. „Es gibt leider einen hohen Leidensdruck bei den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit“, erklärt Sebastian Thul. „Es ist nicht gut, wenn Jugendfahrten nicht durchgeführt werden, weil bürokratische Hürden so hoch sind. Freizeit- und Bildungsmaßnahmen sind wichtige Instrumente zur Persönlichkeitsförderung- und Entwicklung von Jugendlichen“, betont der SPD-Landtagsabgeordnete.

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Dr. Magnus Jung: „Das Problem ist: Jeder Landkreis und das Land selbst haben unterschiedliche Förderrichtlinien für Freizeiten, Bildungsangebote und Projektförderung. In diesem Förderdschungel kommt es auch zu unnötigen Mehrfachprüfungen von Anträgen. Oft ist der Bearbeitungsaufwand hoch, die Wartezeit auf die Gelder lang und der Zuschuss recht gering. Eine Vereinheitlichung würde hier allen sehr helfen. Das wollen wir jetzt anpacken.“ (25.11.2016)

Landesjugendring lobt bessere Förderung von Kinder- und Jugendfreizeiten im Regionalverband Saarbrücken

„Wir freuen uns sehr, dass die Regionalversammlung einstimmig die neuen Richtlinien zur Förderung der Kinderund Jugendarbeit beschlossen hat. Besonders die Anpassung der Fördersätze für Kinder- und Jugendfreizeiten hilft enorm. Das ist ein guter Tag für die Jugendarbeit im Regionalverband Saarbrücken.“ so Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar. „Nach 13 Jahren hilft eine Erhöhung von drei auf fünf Euro pro Tag und TeilnehmerIn die gestiegenen Kosten aufzufangen und die Teilnahmekosten niedrig zu halten.“ Vogel weiter: „Sicherlich ist das Budget zur Förderung der Kinderund Jugendarbeit im Regionalverband,wie in den anderen saarländischen Kreisen sowie im Land nach wie vor zu niedrig für eine angemessene Angebotsstruktur der Kinder- und Jugendverbände. Aber dieser Schritt geht in die richtige Richtung.“ In den Richtlinien, die der Jugendhilfeausschuss der Regionalversammlung empfohlen hat, wurden zudem die Bedingungen zur Erstattung von Teilnahmekosten für Freizeiten bei einkommensschwachen Familien erleichtert. Auch wurden Zuschüsse für Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterschulungen, Material- und Betriebskosten bei Jugendeinrichtungen leicht erhöht. „Dass das Jugendamt des Regionalverbands bei der Überarbeitung der Richtlinien die Jugendverbände und weitere freie Träger frühzeitig mit eingebunden und beteiligt

hat ist ebenso positiv hervorzuheben“, erklärte Vogel. „Wir wünschen uns, dass weitere politisch Verantwortliche und Jugendämter im Saarland diesem positiven Beispiel folgen.“ Die Regionalversammlung des Regionalverbands Saarbrücken hatte in seiner Sitzung am 17.12.2015 in Saarbrücken die neuen Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Regionalverband Saarbrücken einstimmig beschlossen. Die Richtlinien traten zum 1.1.2016 in Kraft.


Förd er u ng

Mit uns das Saarland jugendtauglicher und zukunftsfähiger gestalten 2015 forderte der Landesjugendring zur Sicherung und Weiterentwicklung des Landesjugendrings Saar eine bessere Förderung, um der Vielzahl seiner Aufgaben und Serviceleistungen gerecht zu werden. Um dies zu veranschaulichen, listete er seine Leistungen detailiert auf. Diese Darstellung sowie die Forderung nach besserer Regelförderung ist nach wie vor aktuell.

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Zehn Punkte für den Landesjugendring! Der Landesjugendring Saar als Arbeitsgemeinschaft von mittlerweile 24 Mitgliedsverbänden kümmert sich darum, dass im Saarland gute ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit angeboten wird. Er ist zudem wichtiger Garant dafür, dass das Saarland kinder- und jugendfreundlicher wird und damit zukunftsfähig bleibt. Ohne uns sieht es Saarland alt aus! 1. Wir sind Selbstorganisation der Jugendarbeit und fördern sie Mit den Jugendverbänden sind wir zentraler Baustein der freien Jugendarbeit im Sinne des Sozialgesetzbuches: „Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaft-

licher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.“(§11, SGB 8) Mit demokratischen Strukturen


Regelarbeit und intensiven Willensbildungsprozessen in der Arbeitsgemeinschaft LJR gelingt es uns, die Interessen junger Menschen in Jugendarbeit und Jugendpolitik selbst zu organisieren. Im Sinne der Subsidiarität sind unsere Potentiale vor staatlichen Maßnahmen zu bevorzugen. 2. Wir qualifizieren und stärken ehrenamtliches Engagement Wir vernetzen die JugendleiterInnen-Ausbildung (Juleica) der Jugendverbände und machen sie als Qualifikationsnachweis bekannt. Wir haben mit dafür gesorgt, dass hier das Saarland die höchste Steigerungsrate an Qualifizierungen bundesweit verzeichnet. Wir unterstützen, beraten und vernetzen die Verantwortlichen in der freien Jugendarbeit vom alltäglichen persönlichen Beratungsgespräch über Besprechungen bis hin zu Seminaren: Kinderschutz, Förderung, Jugendhilfeausschüsse, Rechtsfragen sind dabei nur einige Themen. Mit der Jugendarbeitskampagne "EiJO! - Ohne uns sieht es Saarland alt aus" machen wir die Leistungen junger Freiwilliger in exemplarischen Porträts öffentlich . Daraus ist in Kooperation mit der StudienStiftungSaar das "EiJO!-Stipendium", mit dem erstmals im Saarland junge Ehrenamtliche eine besondere Förderung erhalten, entstanden.

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3. Wir geben der Jugendarbeit und Kindern und Jugendlichen eine Stimme In Gesprächen mit den Abgeordneten und Ausschüssen des Landtags setzen wir uns für jugend- und jugendarbeitsgerechte Rahmenbedingungen in Gesetzen und Budgets ein. Auch mit der Exekutive sind wir in intensivem Kontakt von der Referatsüber die Abteilungsebene bis hin zur Hausspitze. Die Themen reichen von Problemen der Jugendarbeit beim alltäglichen Verwaltungsvollzug bis hin zu jugendpolitischen Gestaltungsfragen (z.B. Medienbildung, Beteiligung, Prävention, Großregion). Weitere Ministerien und Staatskanzlei fragen regelmäßig nach Kooperationen. Wir beraten die JugendverbandsvertreterInnen im Landesjugendhilfeausschuss. Wir vertreten Jugendinteressen in Rundfunk-, Medienrat, Vergabeausschüssen, Beiräten zu Umweltfragen, Generationendialog u.ä. Diese Interessenvertretung betrifft mangels vorhandener Beteiligungsstrukturen auch die Landkreise und den Regionalverband.

Dort konzentrieren wir uns auf die Förderung der Jugendarbeit und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Wichtig ist auch die bundesweite Interessenvertretung mit entsprechender Aufmerksamkeit für das Saarland. Wir vertreten die Saarländische Jugendverbandsarbeit in der Konferenz der Landesjugendringe und der Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR). Geschätzt wird unsere Mitarbeit insbesondere im DBJR-Fachaustausch zur digitalen Jugendarbeit und Medienbildung. 4. Wir bilden politisch und stärken die demokratische Willensbildung Uns ist das Erinnern an die Nazi-Zeit als wichtiger Teil der politischen Bildung schon seit Jahrzehnten ein besonderes Anliegen. Mit zeitgemäßer Gedenkstättenarbeit beim jährlichen Workcamp "Buddeln und Bilden" auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager "Neue Bremm" und dem Internet-Portal „Erinnert-Euch.de“ mit 500 Erinnerungsorten saarlandweit haben wir viele Jugendliche mit neuen Methoden interessiert. Mit dieser Form außerschulischer Bildungsarbeit können wir hervorragend für das Thema den Bezug zur Gegenwart und dem Handeln der Jugendlichen im Alltag herstellen. Mit der Wahlhilfe Wahl-O-Mat bei Landtagswahlen und WahlO-Mat on tour bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen sind wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern (Landeszentrale für politische Bildung, Arbeitskammer des Saarlandes) maßgeblich daran beteiligt, jungen Menschen unser demokratisches System näherzubringen. Wir machen ihnen die unterschiedlichen Positionen der Parteien deutlich und verbinden sie mit den Personen, die sie politisch repräsentieren wollen. 5. Wir sorgen für Vielfalt und Inklusion mit und im Landesjugendring Saar Mit der Aufnahme von MigrantInnenverbänden (Alevitische Jugend, JunOst – Verband der russischsprachigen Jugend in Deutschland, DITIB-Landesjugendverband) spiegeln wir ein vielfältiges Bild, das der Realität der Kinder- und Jugendarbeit im Saarland gerechter wird. Mitgliedschaft alleine reicht aber nicht. Diese Organisationen sind von uns mit besonderer Intensität schon im Vorfeld ihrer Mitgliedschaft und danach begleitet und


Z eh n P u n kte

beraten worden. Besonderen Ausdruck bekommt dies in unserem Projekt JuleicaVielfalt in dem wir MigrantInnen gemeinsam mit Mitgliedern klassischer Jugendorganisationen als JugendleiterInnen qualifizieren. Durch die Kooperation mit „Miteinander leben lernen“ wurde dieser Ansatz nun auch inklusiv. Aktuell beraten und informieren wir JugendleiterInnen in der Flüchtlingsarbeit. Eine erste Qualifizierungsmaßnahme wird durchgeführt. 6. Mit dem Jugendserver-Saar geht Jugendarbeit online Mit mehreren Internetportalen informieren wir engagierte Jugendliche und Fachkräfte der Jugendhilfe [u.a.: JugendserverSaar.de; Datenparty.de (Persönlichkeitsrechte und Datenschutz); Erinnert-Euch.de (Gedenkstättenarbeit); Saarclip.de (Videoclips zur Jugendarbeit) Facebook-Seiten ; Twitter-Account] Wir bilden ehrenamtliche JugendleiterInnen und hauptberufliche PädagogInnen in Fragen von digitalen Medien in Zusammenhang mit Pädagogik aus und fort. Dies geschieht in Fachtagungen, Seminaren und zielgruppenspezifischen Angeboten. Kids und Jugendliche in Schulen und Jugendarbeit werden mit dem Jugendserver-Saar-Projekt KomComm sozial- und medienkompetent. Unsere Stärke in den Schulen liegt dabei vor allem darin, mit dem Selbstverständnis und Methodenrepertoire von Jugendarbeit den Lernort Schule zu bereichern.   7. Wir beteiligen Jugendliche mit wegweisenden Partizipationskonzepten Mit DingDeinDorf zeigten wir in der zweiten Auflage, wie es gelingen kann Jugendliche jenseits von Alibi-Beteiligung tatsächlich an der Gestaltung ihres Ortes teilhaben zu lassen. Unser Plädoyer für direkte Beteiligungsformen mit konkreten Problemlösungsvereinbarungen, die in überschaubaren Zeiträumen umgesetzt werden, ist erfolgreich. Kommunikationsbarrieren zwischen kommunalen EntscheiderInnen und Jugendlichen werden und wurden abgebaut. 8. Wir setzen Akzente für Aufstiegschancen junger Menschen im Saarland In Kooperation mit der StudienStiftungSaar informieren wir SchülerInnen über das Junior-Stipendium mit dem Projekt studienpioniere.saarland. Mit ihm können SchülerInnen von nichtakademischen Eltern eine besondere

Förderung für ein Studium im Saarland erlangen. In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels ist dies sicher ein guter Weg, jungen Menschen im Saarland Aufstiegschancen zu bieten. 9. Mit Jungen Abos schaffen wir einen breiten Zugang zur saarländischen Theaterkultur Nach wie vor setzen wir neben digitalen Medien auch auf klassische Kultur und erreichen zahlreiche Kinder, Jugendliche und ehrenamtliche JugendleiterInnen, die über den Kulturring vergünstigt die Spielstätten des Staatstheaters und des Theaters Überzwerg aufsuchen können. 10. Mit unserer interregionalen Vernetzung leisten wir einen Beitrag zur Frankreich-Strategie So arbeiten wir in der Arbeitsgruppe Jugend von Euregio SaarLorLux+ . Hier konnten wir schon zahlreiche Akzente z.B. bezüglich Jugendleiterausbildung, digitaler Medienarbeit und Partizipation setzen. Dies alles ist notwendig für gute Jugendarbeit und gute Jugendpolitik im Saarland. Damit machen wir das Saarland aber auch zukunftsfähiger. Wir helfen mit, Freizeit, Qualifizierung, Demokratie, Vielfalt und Modernisierung des Saarlandes aktiv zu gestalten.

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Regelarbeit

Jugendpolitische Gespräche Jugendpolitische Gespräche - nicht nur im Landtag - verlangen viel Sitzfleisch, sind aber notwendig, sorgen sie doch vor allem dafür, dass die LandespolitikerInnen über die Aktivitäten der Kinder- und Jugendverbände im persönlichen Kontakt berichtet bekommen und von guten Projekten aber auch Misständen in der Jugendpolitik erfahren. Zu den Aufgesuchten zählen besonders MinisterInnen , ihre MitarbeiterInnen, Landtagsfraktion und -ausschüsse, Medien.

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27.04.15 Treffen mit Staatssekretär Kolling

Themen waren Möglichkeiten von Förderungen zur Jugendarbeit mit Geflüchteten

29.09.15 Arbeitskreis Soziales der CDULandtagsfraktion

Im Mittelpunkt stand das Papier des Landesjugendrings „Mit uns das Saarland jugendtauglicher und zukunftsfähiger gestalten“ (S.35)

02.11.15 Unterausschuss Jugendhilfeplanung des Regionalverbands Saarbrücken

Hier, wie in vielen weiteren Treffen wurden die neuen Richtlinien mit verbesserten Förderungen im Regionalverband Saarbrücken besprochen.

12.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt bei den Linken siehe Stellungnahme Seite 86

12.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt bei der SPD-Fraktion siehe Stellungnahme Seite 86

19.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt 2016/2017 von Klaus Kessler, Grüne siehe Stellungnahme Seite 86

08.12.15 Treffen mit Staatssekretär Kolling

Neben Förderfragen wurde gemeinsam die Lebacher Erklärung unterschrieben (siehe Seite 15)


G e spr ä c h e

16.02.16 30.05.16 Treffen mit Umweltminister Jost Besprechung mit der neuen juIm Mittelpunkt stand das geplante Projekt „Junge Biosphäre“ gendpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra 09.03.16 Fretter Treffen mit CDU-Fraktionsvorsitzenden Tobias Hans und Uwe 23.06.16 Conradt Anhörung durch den Sozialausschuss des Landtags zur Beteiligung Jugendlicher zum Thema Beteiligung (siehe Seite 21)

14.09.16 Gespräch mit Uwe Conradt, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland

Wahlalter16 und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen; Engagement für Demokratie; Jugendarbeit mit Flüchtlingen; humanitäre Flüchtlingspolitik; Mobilität für junge Menschen; Schuldenbremse; Bildungspolitik; Reduzierung des Verwaltungsaufwands in der Jugendarbeit: Viele Themen standen auf der Agenda bei einem sehr konstruktiven Meinungsaustausch zwischen dem neuen CDU-Fraktionsvorsitzenden im saarländischen Landtag Tobias Hans und dem jugendpolitischen Sprecher Uwe Conradt mit dem Vorstand des Landesjugendrings. Als Geschenk gab es ein Bild von unserer Kampagne „ EiJO! Ohne uns sieht es Saarland alt aus“, bei dem auch die CDU-Fraktion im Saarländischen Landtag mitgewirkt hatte.

28.04.16 Anhörung von CDUund SPD-Landtagsfraktion

Zum Thema Beteiligung (siehe Seite 21)

07.07.16 Besprechung mit Peter Klesen (Sozialministerium) und Stefan Funck (neuer Leiter des Landes- 39 jugendamts) 21.11.16 Besprechung mit SPD-Landtagsfraktion

Zu bürokratischen Hürden in der Jugendarbeit


Regelarbeit

Servicestation LJR Die Geschäftsstelle hat neben ihrer täglichen Servicearbeit für die ehrenamtlichen LJR-Gremien und die Jugendarbeit im Saarland auch für die Kommunikation in die Öffentlichkeit zu sorgen. Hinzu kommt der Kulturring der Jugend sowie die inhaltliche Entwicklung und Begleitung von Projekten wie studienpioniere.saarland und „Junge Biosphäre“.

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Geschäftsstelle

Beratung und Unterstützung

Die Geschäftsstelle ist der Dreh- und Angelpunkt für Kontakte, Kommunikation, Information und Service nach innen und außen. Sie führt Beschlüsse und Aufträge der Gremien aus und hält somit den Laden mit am Laufen. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig: • Vor- und Nachbereitung von Gremien, Veranstaltungen in organisatorischen und inhaltlichen Fragen; • Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen u.a. mit “Info-aktuell” (viermal im Jahr), Pressemitteilungen, Internet-Auftritt, Gespräche; • Inhaltliche und organisatorische Entwicklung und Betreuung aller Projekte; • Abwicklung der Finanzen (Zuschüsse für Maßnahmen und Projekte; Buchführung); • Beantwortung vielfältigster Anfragen in dem weiten Feld von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik im Saarland; • Kulturring der Jugend (Programmgestaltung, Werbung, Bestellabwicklung...); • Beratung und Unterstützung von Mitgliedsverbänden und deren ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen von Orts- bis Landesebene;

• •

Wahrnehmung (inkl. Vor- und Nachbereitung) von Gesprächsterminen mit und im Auftrag des Vorstands; Erledigung des Schriftverkehrs für den Vorstand;

Wie der Bericht erahnen lässt, konnten sich die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle auch in diesem Berichtszeitraum über mangelnde Arbeit kaum beschweren und bewältigten diese auch hervorragend. Es gilt also ein herzliches Dankeschön für das große Engagement des Teams mit Georg Vogel als Geschäftsführer und unserer Sachbearbeiterin Birgit Rauen-Oberst sowie unseren Projektleiterinnen Nicole Lammerz und Carmen John auszusprechen. Hinzu kommen Projektbeschäftigte und weitere Arbeitskräfte, nämlich Katja Tongucer und Lisa Saar. Auch den PraktikantInnen, die in den letzten beiden Jahren mitgewirkt haben, sagen wir herzlich Danke für Ihr engagiertes Mittun: Xenia Feyahn und Marco Labus.


G e s c h äft sstel l e

Kulturring der Jugend

Dezember 2016: Viel Spaß hatten unsere Gäste beim 60-jährigen Jubiläum des LJR

Beim Kulturring der Jugend wird neuerdings gemeinsam mit der Volksbühne Saar ein Familienabo aufgelegt. Mit ihm können dann Jugendliche und Eltern gemeinsam vergünstigt Abos nutzen. Die Verkaufszahlen können wir zwar einigermaßen halten. Jedoch müssen wir feststellen, dass auch Nicht-Berechtigte das vergünstigte Abo nutzen wollen. Dem treten wir mit verstärkten Kontrollen an der Abbendkasse entgegen.

Öffentlichkeitsarbeit

Offline und Online

Der Pressespiegel im Anhang macht aus Platzgründen nur ansatzweise deutlich, dass es dem Landesjugendring auch in den beiden vergangenen Jahren gut gelang, seine Anliegen in die Öffentlichkeit zu transportieren. Die Arbeit der Kinder- und Jugendverbände läuft oft unspektakulär ab und die Medien kommen von selbst nicht immer auf die Idee, über diesen Bereich zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass der LJR hier die Anliegen der Kinder- und Jugendverbände offensiv nach außen trägt. Dass dies gelang, zeigen nicht nur die zahlreichen Presseartikel, sondern auch die Resonanz in Rundfunk und Fernsehen. Die SRRadio-Programme, SR-Fernsehen, Radio Salü, bigFM und weitere Sender fragen uns oft an und berichten über unsere Ereignisse. Diese Leitmedien publizieren unsere Meldungen auch im Internet. Auch dort erreicht man unsere Äußerungen über ungezählte Wege. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Wirkung des Jugendserver-Saar, der die Perspektive junger Menschen und der Kinder- und Jugendarbeit in der Öffentlichkeit der Internet-Welt widerspiegelt. Mit ihm können die Jugendverbände und die Jugendlichen selbst aktiv und ohne große Hürden sich selbst direkt an die Öffentlichkeit wenden (siehe hierzu

das eigene Kapitel). Wichtig ist nach wie vor unsere Mitgliederzeitschrift „Info-aktuell“, die drei- bis viermal im Jahr an die Verantwortlichen in unseren Mitgliedsverbänden sowie an wichtige Jugendhilfeeinrichtungen und jugendpolitische Entscheider - meist im Abo - gesendet wird. Kostenfrei und mit viel Resonanz bedienen wir sehr erfolgreich unsere Internetseite, den Micro-Blog Twitter, wo uns 1.000 LeserInnen folgen. Nicht fehlen darf natürlich auch die eigene Präsenz in Facebook.

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Regelarbeit

Gremienarbeit im LJR In den Gremien bestimmen die Delegierten der Mitgliedsverbände in demokratischen Entscheidungsprozessen, welche Positionen sie gemeinsam vertreten und welche Aktivitäten stattfinden. Vollversammlung, Hauptausschuss und Vorstand haben ein beachtliches Arbeitspensum in den letzten beiden Jahren hinter sich gebracht.

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Vollversammlung 2015

Catharina Becker als Vorsitzende des Landesjugendrings wiedergewählt Jugendverbände für Willkommenskultur und gesellschaftliche Teilhabe von Flüchtlingen Landesverbände der muslimischen DITIB-Jugend und Jugend des Deutschen Alpenvereins als Mitglieder aufgenommen

Catharina Becker vom Mitgliedsverband juz-united ist am Donnerstag (26.2.2015) auf der Vollversammlung des Landesjugendrings Saar in Saarbrücken als Vorsitzende wiedergewählt worden. Mit ihr als Vertreterin des Mitgliedsverbands juz-united wurden als weitere Vorstandsmitglieder Rieke Eulenstein (aej saar), Sandra Aedtner (Jugendrotkreuz), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend) und Tobias Wolfanger (Karnevalsjugend) in den Vorstand gewählt. Als bundesweite Premiere wurde der muslimische DITIBLandesjugendverband als Vollmitglied in einen Landesjugendring aufgenommen. Neu hinzugekommen ist auch die Jugend des Deutschen Alpenvereins Rheinland-Pfalz/Saarland.

Mit dem komplett neu aufgelegten Juleica-Handbuch konnte Staatssekretär Stephan Kolling vom Sozialministerium eine wichtige Arbeitshilfe des Landesjugendrings an die Delegierten der Vollversammlung überreichen. Alle neu ausgebildeten JugendleiterInnen mit der Juleica (JugendleiterInnencard) erhalten kostenlos dieses Handbuch mit viel notwendigem Know-how für ehrenamtlich in der Jugendarbeit Engagierte. „Das alles konnten wir in Kooperation mit dem LJR Niedersachsen und mit finanzieller Unterstützung aus dem Sozialministerium sicherstellen“. freute sich Catharina Becker. „Dafür mein herzliches Dankeschön!“ „Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sind auch unser Problem!“ Mit dieser klaren Verantwortungsübernahme bezo-


Grem i en

gen die saarländischen Kinder- und Jugendverbände Stellung für eine gute „Willkommenskultur und gesellschaftliche Teilhabe“ der ankommenden Flüchtlinge im Saarland. Der Landesjugendring fordert daher, „saarländische Kommunen finanziell bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu unterstützen.“ EinwohnerInnen sollten frühzeitig informiert und für die Situation der Flüchtlinge sensibilisiert werden. Aber auch die Jugendverbände sehen sich in der Verantwortung, ihre Mitglieder und Gruppen vorzubereiten, zu schulen und vor Ort zu unterstützen, damit Flüchtlinge am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. In einem weiteren Beschluss appellierte der Landesjugendring an die Politik und die Gesellschaft, und nahm auch sich

selbst in die Pflicht, „dass wir uns aktiv für Offenheit und Toleranz einsetzen, weil uns das viel weiter bringt als Vorurteile und Angst gegenüber dem vermeintlich Fremden.“ Dafür will die Arbeitsgemeinschaft Verantwortliche der Kinder- und Jugendverbände im Umgang mit Vielfalt in eigenen Seminaren schulen. Als weitere Gäste nahmen die Landtagsabgeordneten Uwe Conradt (CDU), Klaus Kessler (Grüne) und Sebstian Thul (SPD) teil. Ebenfalls anwesend war der stellvertretende Vorsitzende des Landesjugendhilfeauschusses Ralf Michler.

Vollversammlung 2016

98. Vollversammlung plädiert für jugendgerechtes und ehrenamtsfreundliches Saarland DLRG-Jugend Saar aufgenommen

Volles Haus am 18.2.2016 im Saarbrücker Johannes-Foyer: Besonders freuten sich die Delegierten auf der Vollversammlung über die Aufnahme der DLRG-Jugend, die nun die Arbeitsgemeinschaft als weitere Mitgliedsorganisation bereichert. Stephan Kolling, Staatssekretär im Sozialministerium gratulierte dem Landesjugendring in seinem Grußwort zu seinem 60. Geburtstag. Er dankte dem Vorstand sowie den Mitgliedsverbänden für ihre Leistungen, die u.a. in hervorragenden Kampagnen zum Ausdruck kommen, mit einem Geburtstagsscheck über 1.000 Euro. In einer jugendpolitischen Diskussion hoben Engagierte aus den Mitgliedsverbänden die Leistungen der vielen Ehrenamtlichen angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen hervor. In Jugendclubs und Gruppen werden zurzeit viele junge Flüchtlinge integriert. Sie schilderten auch, wie die pädagogischen Anforderungen angesichts zunehmender sozialer Probleme steigen. Hinzu kämen unnötige bürokratische Hürden und fehlende Mittel für Fachkräfte, die die Ehrenamtlichen qualifizierten. Gelobt wurden die vorbildliche Steigerung der Förderung bei Freizeitmaßnahmen im Regionalverband. Die anwesenden Vertreter der Landtagsfraktionen nahmen diese Berichte und Anregungen mit Interesse und dankbar entgegen. Uwe Conradt (CDU) und Magnus Jung (SPD)

sagten zu, sie in ihrer politischen Arbeit aufzugreifen. Die besprochenen Themen fanden auch Eingang in Beschlüsse der Versammlung, so die Frage nach einem jugendgerechten Saarland. Dort werden „Investitionen in Bildung und Infrastruktur“ gefordert, anstatt „zu Lasten der jetzigen jungen Generation um jeden Preis zu sparen! Eine Schuldenbremse, die die Bildungschancen junger Menschen nicht genügend im Blick hat, schadet der Zukunftsfähigkeit des Saarlandes“, so der Beschluss des Landesjugendrings.

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Regelarbeit

Hauptausschuss Der Hauptausschuss ist das wichtigste beschlussfassende Organ zwischen den Vollversammlungen. Er trifft sich in der Regel viermal im Jahr. Davon findet eine Sitzung in Form einer Klausurtagung über zwei Tage statt. Hier eine Übersicht über die Termine und wichtigsten Inhalte: 29.04.2015 Projekt „Förderung von Studienpionieren“ - Workcamp 2015 - Erinnert Euch - Aktivitäten zur Flüchtlingssituation - EiJO!-Kampagne - Jugendserver-Saar

27.04.2016 Schwerpunktthema: Besichtigung und Information zur Erstaufnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - Künftige Gestaltung und Terminierung der Hauptausschuss-Klausur und Vollversammlung Vorstellung des Projektes der THW-Jugend „Grenzen überwinden“ - Anhö-

21.09.2016 Schwerpunktthema: Präsentation des Projekts „isaar - Islam im Saarland saarländischer Islam?“ - Landtagswahl 2017 - Kulturring der Jugend Projekt Junge Biosphäre Bliesgau

rung der Landtagsfraktionen von CDU und SPD zu Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen

03.12.2016 Jahresrückblick 2016 Aktivitäten zur Landtagswahl 2017 Jahresplanung 2017 - Vorbereitung der Vollversammlung am 17.2.2017

08.07.2015 Gruppenfotos zur Spendenkampagne EiJO!-Spendenkampagne - Gedenkstättenarbeit - Richtlinien-Diskussion im Regionalverband

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23.09.2015 Konzept Zukunft des Landesjugendringes Saar - Kennenlern- und Austauschtreffen - Rückblick - Austausch zur Flüchtlingsarbeit Klausur am 27./28.11.2015 Jahresrückblick 2015 - Jahresplanung 2016 - Landeshaushalt 2016/2017 Förderung der Jugendarbeit - Vorbereitung der Vollversammlung 2016 Satzungsänderung 14.01.2016 Benennung der Vertretung für den Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks

13.07.2016 Künftige Gestaltung und Terminierung von Vollversammlung und Hauptausschuss-Klausur Landtagswahl 2017

Vorstand Der Vorstand ist das Arbeitsgremium, das sich ca. einmal im Monat zu Sitzungen trifft und die Beschlüsse von Vollversammlung und Hauptausschuss umsetzt. Außerdem nimmt er in der Regel vielfältige jugendpolitische Gespräche wahr und vertritt die Arbeitsgemeinschaft bei den unterschiedlichsten Anlässen und Terminen nach außen. Dies alles spiegelt sich in diesem

Arbeitsbericht wider. Auch die Liste der in zwei Jahren wahrgenommenen Termine verschafft einen Eindruck von der Fülle der anfallenden Aufgaben, die gemeinsam oder in Arbeitsteilung wahrgenommen werden. Bei Terminen mit @ handelt es sich um Jugendserver-Saar-Termine.


Grem i en

09.01.15 Besprechung mit Herbert Heyd 12.01.15 Bunt statt braun - Vorbesprechung und anschließende Demo 13.01.15 Besprechung des Vorstands mit Staatssekretär Stephan Kolling 14.01.15 Besprechung mit Alwin Theobald 14.01.15 Neujahresempfang der Ministerpräsidentin 18.01.15. Kinderprinzen-Empfang der VSK-Jugend in Ludweiler 19./20.01.15 Arbeitstagung der GeschäftsführerInnen in Brüssel 21.01.15 Offizielle Eröffnung der Projekts "TEIL-haben im Saarland" im Saarbrücker Rathaus 21.01.15 Vorstandssitzung 22.01.15 Vorstellungsgespräch der künftigen Praktikantin Xenia Feyahn. 27.01.15 Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz 28.01.15 Besprechung mit Christian Thomaser, StudienstiftungSaar 28.01.15 EiJO!-Lenkungsgruppe 30.01.15 Jugendpastoralkonferenz der FachstellePlus in Saarbrücken 06.02.15 Kassenprüfung 9./10.02.15 Jugendpastorale Studientage in Trier 11.02.15 Treffen mit Herrn Heyd @11.02.15 Vorstandssitzung 12.02.15 Besprechung 20.02.15 Besprechung mit Jugendfeuerwehr - Vorstellung Florian Kann 24.02.15 Bürobesprechung 25.02.15 Netzwerktreffen Integration und Ehrenamt in St. Wendel 27.02.15 Bewerbungsgespräche für das Projekt "Förderung von Studienpionieren" 03.03.15 Projektgruppe Digital in Berlin 04.03.15 Erster Arbeitstag von Carmen John beim LJR 05.03.15 Treffen mit Christian Thomaser und Bernd Grohs von der StudienStiftung 06.03.15 Treffen mit Burkhard Jellonnek (LPM), Wilhelm Offermanns (Arbeitskammer), Erik Harms-Immand (Landeszentrale für politische Bildung) wegen u.a. Absprachen zu "Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus", Workcamp, und "Erinnert Euch"

09./10.03.15 Konferenz der Landesjugendringe in Stuttgart (inclusive Subkonferenz Jugendarbeit Online) 11.03.15 Bürobesprechung 13.03.15 Besprechung Studienpioniere 17.03.15 Besprechung mit Landeszentrale für politische Bildung 18.03.15 EiJO!-Lenkungsgruppe @19.03.15 Besprechung anstehende Aufgaben Jugendserver 23.03.15 Bewertungskommission LEADER-Projekte Saarland 26.03.15 Besprechung mit juz-united 27.03.15 Vorstandsänderung beim Notar 28.03.15 Seminar Grundlagen der Pressearbeit 31.03.15 Treffen mit Benzat Kaya, Vorsitzender der Alevitischen Jugend @31.03.15 Vorstandssitzung 01.04.15 Besprechung mit Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar 02.04.15 Treffen der Initiative Neue Bremm 10.04.15 Pressekonferenz Neustart und Wettbewerb "Erinnert-Euch" 14.04.15 Treffen mit der SPD-Fraktion Überherrn 14.04.15 @Jugendserver: Treffen mit Lehrern und Schülern des DFG-Gymnasiums zur Besprechung des Auftrags des JugendserverSaar in der Kooperation mit der LzpB. 15.04.15 Besprechung mit Alwin Theobald (Landesjugendamt) 16.04.15 Besprechung mit Christoph Dewes (Thea-

ter Überzwerg) 17.04.15 Vorstellung studienpioniere.saarland bei Schülerfimen des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Dillingen 18.04.15 Seminar "Ohne Moos nix los" @23.04.15 Neustart von Datenparty und Übergabe des Zuwendungsbescheids an den Jugendserver-Saar durch Sozialministerin Bachmann 27.04.15 Treffen mit Staatssekretär Kolling @27./28.04.15 Jugendserver: Arbeitstreffen mit Claudia Eisenstein 28.04.15 Orga-Treffen Workcamp 29.04.15 Hauptausschuss-Sitzung @04.05.15 Aufbau Fördi-Messe Dillingen @05.05.15 Fördi-Messe Dillingen Präsentieren des Jugendserver-Saar, Landesjugendring, Kulturring der Jugend und Studienpioniere 06.05.15 Besprechung DingDeinDorf mit Alex Groß 08.05.15 Veranstaltung der Arbeitskammer mit dem LSVS zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 09.05.15 Workcamp @09.05.15 Workcamp „Buddeln und Bilden“ 11.05.15 Erstes Fotoshooting EiJO!-Porträts @12.05.15 Fortbildung „AppDate“ 12.05. und 18.05.15 Jury Förderpreis Ehrenamt 13.05.15 Treffen Vorbereitung JuleicaVielfalt-Seminar 13.05.15 Schülerveranstaltung Muttersprache Mameloschn Erwachsenenveranstaltung Muttersprache Mameloschn

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Regelarbeit

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13.05.15 Sparda-Bank-Barbecue 15.05.15 Kennlerntreffen-EiJO!-StipendiatInnen 15.05 - 17.05.15 JuleicaVielfalt-Seminar Teil I 19.05.15 EiJO!-Lenkungsgruppe 20.05.15 Termin Sparkasse @21.05.15 Vorstandsitzung 22.05.15 Treffen mit Peter Wilhelm (Landkreis Merzig-Wadern und Alex Groß (juz-united) @24.05.15 KomComm Rotenbühl 26.05.15 Bürobesprechung @26.05.15 AG-Medienkompetenz @27.05.15 Seminar Digitale Öffentlichkeitsarbeit 27.05.15 Treffen der JHA-Mitglieder @28.05.15 AG-Medienkompetenz 29.05.15 Telko mit dem LJR Niedersachsen 29.05. bis 31.05.15 JuleicaVielfalt-Seminar Teil II 05.06.15 Gespräch mit SZ-Redakteurin zu studienpioniere.saarland und EiJO!-Stipendium 05.06.15 Verleihung des Förderpreises Ehrenamt für das Workcamp 09.06.15 Bürobesprechung 09.06.15 Juleica-Experten-Treffen 09.06.15 Konstituierung des "Rats für Nachhaltigkeit" im Umweltministerium 11.06.15 Treffen mit Shenja Ruthenberg (neue Mitarbeiterin des BAMF-Projektes von JunOst) 11.06.15 Sommerfest der LMS 16.06.15 Vorstandssitzung @17.06.15 KomComm Rotenbühl 17.06.15 EiJO!-Lenkungsgruppe @18.06.15 Tixxt-Test @18.06.15 Medienkompetenzausschuss in der LMS 22.06.15 Treffen mit Jugendamt Regionalverband Saarbrücken 23.06.15 Treffen mit Vorstandsmitgliedern vom Landjugendbund Saar 29.06.15 Treffen mit BDKJ-Vorstandsmitgliedern @01.07.15 Vortrag „Chancen und Risiken des Social Web“ im Mädchenarbeitskreis 01.07.15 Würfel malen für Spendenkampagne EiJO!-Stipendium @02.07.15

KomComm-Teamer-Schulung @04.07.15 Klausur des Vorstands und der Geschäftsstelle 08.07.15 Hauptausschuss-Sitzung 09.07.15 Besprechung im Finanzamt Saarbrücken wegen kleinerer formaler Satzungspassagen 11.07.15 Rat für Nachhaltigkeit 11.07.15 Landesjugendfeuerwehrtag 13.07.15 Vortreffen im Jugendhilfeausschuss in St. Wendel @13.07.15 AG Medienkompetenz 15.07.15 EiJO! im Landtag 15.07.15 Besuch bei der Alevitischen Jugend in Saarbrücken-Güdingen 21.07.15 Initiative Neue Bremm @21./22.07.15 KomComm in Saarlouis Gymnasium Am Stadtgarten @10.08.15 Beginn Praktikum Xenia Feyahn 17.08.15 Rat für Nachhaltigkeit @06.09.15 Lernfest DFG 07.09.15 Arbeitsgruppe Richtlinien mit Regionalverband Saarbrücken 08.09.15 VertreterInnen der Staatskanzlei werben für die Beteiligung an einer neu aufgelegten Handykampagne @10.09.15 Skype-Konferenz mit LJR Niedersachsen 10.09.15 Telko mit Niedersachsen @10.09.15 Vorstandssitzung 11.09.15 Georg Vogel nahm an der Projektgruppe

Digital in Berlin teil 14.09.15 Die Kasse des Kulturrings der Jugend für die Spielzeit 2014/2015 wurde geprüft 16.09.15 Besprechung mit dem Geschäftsführer der StudienStiftungSaar 18.09.15 Austausch- & Kennenlerntreff @10.09.15 PraxisanleiterInnen-Werkstatt 21./22.09.15 Konferenz der Landesjugendringe in Berlin 23.09.15 Bürobesprechung @23.09.15 Hauptausschuss-Sitzung 24.09.15 Besprechung mit Shenja Ruthenberg wegen Verbandsaufbau JunOst Besuch der Verleihung des Axel-BuchholzPreises @24.09.15 AG Medienkompetenz 28.09.15 AG Richtlinien mit Regionalverband Saarbrücken @28.09.15 Teamerschulung KomComm 29.09.15 Arbeitskreis Soziales der CDU-Landtagsfraktion @29.09.15 Fortbildung Nicole Lammerz bei der LMS: Facebook-Strategien für Verbände 01.10.15 Besprechung mit Jugendamt Regionalverband und juz-united @01.10.15 Marco bLabus eginnt sein Praxissemester 05.10.15 Telko mit LJR-Niedersachsen 06.10.15 Bürobesprechung Vorbesprechung Seminar zur Jugendarbeit mit Flüchtlingen @7.10.15 Saarländischer Medientag der AG Medienkompetenz


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10.10.15 Seminar "Jugendarbeit mit Flüchtlingen" 12.10.15 Rat für Nachhaltigkeit @14./15.10.15 KomComm am MLK-Gymnasium in Völklingen 15.10.15 Besprechung mit Anna Weiß aej saar 16.10.15 Besprechung mit Frank Kettern und Erik Meisberger @16.10.15 AG Medienkompetenz 21.10.15 Seminar mit Schülerfirmen am AlbertSchweitzer-Gymnasium Dillingen 23.10.15 Besprechung mit Karin Offermanns (Saarländische Volksbühne) 26.10.15 Vortreffen mit Landeszentrale für Politische Bildung zum Landestreffen Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage @28.10.15 Vorstandssitzung 02.11.15 Unterausschuss Jugendhilfeplanung des Regionalverbands Saarbrücken 03.11.15 Besprechung mit Wilhelm Offermanns (Arbeitskammer des Saarlandes) @04.11.15 Subkonferenz Jugendarbeit Online in Berlin @05.11.15 Fachcamp Jugendarbeit-online 10.11.15 Fototermin EiJO!-Ehrenamtsstipendium mit Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer 10.11.15 Vorbereitung der HA-Klausur mit Catharina 11.11.15 Bürobesprechung 12.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt bei den Linken 12.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt bei der SPD-Fraktion 12.11.15 EiJO!-Lenkungsgruppe @13.11.15 Besprechung mit Wilhelm Offermanns und LMS (Karin Bickelmann, Tina Syrowatka, Dr. Jörg Ukrow @14.11.15 Workshop am Projekttag der aej saar in Neunkirchen zum Thema Freundschaften 16.11.15 Jugendhilfeausschuss im Regionalverband 17.11.15 Saarland Sozialgipfel 17.11.15 Verdienstmedaille des Bundespräsidenten an Sandra Schatzmann sowie Martin Rybak 18.11.15 Zweite Demokratiekonferenz des Regionalverbands Saarbrücken 19.11.15 Anhörung zum Landeshaushalt

2016/2017 Klaus Kessler, Grüne @19.11.15 Fortbildung an der LMS "Smarte Kommunikation" 20.11.15 Landesjugendausschuss der THW-Jugend @23.11.15 Termin mit dem Adolf-Bender-Zentrum: Redakteursschulung für den Bereich UNSERe LEBENswelten (Verbindung mit Saar-Clip) @23.11.15 Vorstandssitzung @26.11.15 Interviewtermin mit dem PraxissemesterBeauftragten @27./28.11.15 Hauptausschuss-Klausur @02.12.15 Beiratssitzung 03.12.15 Treffen mit Pia Schramm (BiosphärenZweckverband), Silvia Lechner (Spohns Haus Gersheim) @4.12.15 Treffen mit one4vision 07.12.15 Vorstandssitzung 08.12.15 Treffen mit Staatssekretär Kolling @9.12.15 Treffen mit Matthias Balzert - Staatskanzlei- Redakteursschulung (Handykampagne) @14.12.15 KomComm Multiplikatorenschulung (Streitschlichter-AG) an der GemS Sonnenhügel Völklingen @15.12.15 Treffen mit Vanessa Bachmann von der FachstellePlus - Vorstellen und Besprechen von Kooperationsmöglichkeiten, Redakteursschulung @12.01.16 KomComm MultiplikatorInnenschulung (Streitschlichter-AG) an der GemS Sonnenhügel Völklingen 14.01.16 Hauptausschuss-Sitzung

@14.01.16 KomComm TeamerInnenschulung. @18./19.01.16 KomComm an der GemS Sonnenhügel in Völklingen @21.01.16 Elternabend KomComm @21.01.16 Aufnahmen für Video Jugendrotkreuz 22.01.16 Assembly KomComm 25.01.16 Rat für Nachhaltigkeit @25.01.16 Vorstandssitzung 26.01.16 Jury Erinnert-Euch-Wettbewerb 27.01.16 Gespräch mit Herbert Heyd, Abteilungsleiter Sozialministerium 28.01.16 Beratung Stadtplanungsamt Saarbrücken und FSJ des DRK-Landesverbands 28.01.16 Besprechung mit Dominique Moll, NDC 28.01.16 Input auf der Jugendpastoralen Arbeitskonferenz der FachstellePlus Saarbrücken 29.01.16 Abstimmungstreffen SOR/SMC 29.01.16 Besprechung mit Hanne Wendorff und Erik Harms-Immand wegen gemeinsamer Initiative @29.01.16 JuSe Praxisstellenbörse an der HTW 02.02.16 AG Fachkongress Jugendarbeit @02.02.16 TeamerInnenschulung KomComm 03.02.16 Treffen der Akteure "Junge Biosphäre" @03.02.16 Vortreffen "Act On" - Kinder- und Jugendkonferenz am MBK mit Rüdiger Fries, LPM und LMS 04.02.16 Treffen der AG-Jugend SaarLorLux+ in Nancy

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Regelarbeit

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04.02.16 Bürobesprechung @10.02.16 AG-Medienkompetenz. 11.02.16 Scheckübergabe über 4.000 Euro für die Unterstützung des EiJO!-Stipendiums durch Sozialministerin Bachmann @11.02.16 Vorstandssitzung 12.02.16 Treffen mit Frank Kettern und Erik Meisberger wegen LJHA 12.02.16 Kassenprüfung 15.02.16 Projektgruppe Digital in Berlin 16.02.16 Treffen mit Umweltminister Jost 16.02.16 Besprechung zur Vorbereitung der Vollversammlung 17.02.16 Besprechung zur Vorbereitung der Vollversammlung 17.02.16 Bürobesprechung @18.02.16 Fachtagung des LPH - Sicherheit macht Schule: Cybermobbing 23.02.16 Teilnahme am LJHA 24.02.16 Landestreffen "Schulen ohne Rassismus Schulen mit Courage" 25.- 29.02.16 Kennenlernen von zwei BewerberInnen für Honorarstelle Flüchtlingsarbeit @27.02.16 Seminar Filmclips leicht gemacht 01.03.16 Besprechung mit Jörg Ries wegen Seminar Jugendarbeit mit Flüchtlingen am 16.4. 01.03.16 Besprechung mit Irene Portugall vom LSVD 02.03.16 Bürobesprechung 02.03.16 Besprechung mit StudienStiftungSaar 03.03.16 Vorbereitungstreffen zum Fachtag Jugendarbeit am 16.6. 04.03.16 Vorbereitungsgruppe Junge Biosphäre 07.03.16 Interview mit Studierenden zu einer wissenschaftlichen Arbeit 08.03.16 Treffen zur Vorbereitung des Hauptamtlichen-Treffens 09.03.16 Treffen der Hauptamtlichen in den Mitgliedsverbänden 09.03.16 Treffen mit CDU-Fraktionsvorsitzenden Tobias Hans und Uwe Conradt 10.03.16 Besprechung mit Bernd Grohs, StudienstiftungSaar 12.03.16 2. Saarländischen Integrationsgipfel in Lebach

14./15.03.16 Konferenz der Landesjugendringe in Nürnberg 17.03.16 Reparaturarbeiten Festplatte 20.03.16 Catharina Becker beteiligt sich an einer Diskussion über Integration von Flüchtlingen im Staatstheater 21.03.16 Treffen mit Judith Molitor wegen Honorarvertrag für responsive Seiten mit QR-Code für Workcamp auf "Erinnert-Euch.de" @21.03.16 Zweites Vorbereitungstreffen Act-On: Jugendkongress @ 21.03.16 Prezi-Schulung am pädagogischen Tag am GAR 22.03.16 Vorbereitungstreffen zum Fachtag Jugendarbeit am 16.6. 23.03.16 Bürobesprechung 23.03.16 Koordinierungskreis Ehrenamtskarte 24.03.16 Reparaturarbeiten Festplatte 24.03.16 Vorbereitungsgruppe Junge Biosphäre 31.03.16 Vorstandssitzung 11.04.16 Besprechung mit Vanessah A. Reck, Leiterin des THW-Jugend-Projekts "Grenzen überwinden! - Toleranz und Wertschätzung für alle Menschen" 12.04.16 Rat für Nachhaltigkeit @13.04.16 Drittes Vorbereitungstreffen Act-On: Jugendkongress 14.04.16 Vorstandssitzung 16.04.16 Seminar Jugendarbeit mit Flüchtlingen 19.04.16 Arbeitstreffen der Kooperationspartner SOR-SMC

21./22.04.16 Treffen der BildungsreferentInnen der Landesjugendringe in Saarbrücken @26.04.16 TeamerInnenschulung KomComm 26.04.16 Interview von Georg Vogel zur Sinus-Jugendstudie beim SR-Fernsehen 27.04.16 Junge Biosphäre - Treffen der künftigen Kooperationspartner, Besprechung des Zuschussantrags @27.04.16 Hauptausschuss-Sitzung 28.04.16 Anhörung von CDU- und SPD-Landtagsfraktion @02./03.05.16 KomComm am Willi-Graf-Gymnasium 04.05.16 Initiative Neue Bremm 07.05.16 Workcamp 10.05.16 Besprechung mit Erik Harms-Immand (LZpB), Wilhelm Offermanns (AK), Burkhard Jellonnek (LPM) @12.05.16 Workshop "Mein Image im Netz" - Stark ins Leben (Sparda Bank und LPM - Workshops zur Vorbereitung auf das Berufsleben) 12.05.16 ELER-Jahrestreffen in Eppelborn 15.05.16 Treffen Team JuleicaVielfalt 17.05.16 Besprechung mit Alex Groß von juz-united wegen "jugendgerecht" im Landkreis Merzig-Wadern 18.05.16 Treffen Junge Biosphäre @23.05.16 Abschlussgespräch Praxissemester Marco Labus 24.05.16 Besprechung mit SR-Redakteurin für Radio-Reportage "Jugend im ländlichen Raum"


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25.05.16 Vorbereitung Fachtagung "Jugendarbeit lebt Demokratie" @25.05.16 Sparda Barbecue 30.05.16 Besuch einer georgischen Delegation der Stadt Tbilissi @30.05.16 Vorstandssitzung 30.05.16 Besuch der neuen jugendpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Petra Fretter 31.05.16 Bundesweite Tagung zur Integration von Flüchtlingen in Berlin 31.05.16 Besuch von Studierenden der Fachhochschule für Soziales Nancy (IRTS) @31.05.16 Vorbereitungstreffen ActOn 01.06.16 Besuch der Eröffnung des JUZ Jägersburg in seinen neuen Räumen. 03.06.16 Vorbereitung der Themeninsel "Kulturelle Vielfalt in der Jugendarbeit gestalten" mit Shenja Ruthenberg und Vanessah Reck 03.06. - 05.06. JuleicaVielfalt Seminar Teil I 06.06.16 Vorstellung der Sinus-Jugendstudie durch das LPM @07.06.16 Vorstellung des Jugendserver-Saar im Jugendhilfeausschuss MZG 08.06. Vorbereitung der Themeninsel "Teilhaben im Jugendverband" @09.06.16 Gymnasium am Rotenbühl: Erste Schulung von 15 MultiplikatorInnen aus Klassenstufe 11 10.06.16 Vorbereitung der Fachtagung "Jugendarbeit lebt Demokratie" 10.06. - 12.06.16 JuleicaVielfalt Seminar Teil II 13.06.16 EiJO!-Lenkungsgruppe 14.06.16 Unterausschuss Jugendarbeit des LJHA 15.06.16 Talentscout-Treffen der StudienstiftungSaar 16.06.16 Fachtagung "Jugendarbeit lebt Demokratie" 21.06.16 Bürobesprechung @22.06.16 Vorstandssitzung 23.06.16 Anhörung durch den Sozialausschuss des Landtags zur Beteiligung Jugendlicher @23.06.16 Gymnasium am Rotenbühl: Zweite Schulung von 15 MultiplikatorInnen aus Klassenstufe 11 @28./29.06.16 KomComm am Gymnasium am Rotenbühl und gleichzeitige Ausbildung von 15 MultiplikatorInnen, gemeinsamer Eltern-

abend 28.06.16 AG Wahl-O-Mat 30.06.16 Arbeitstreffen "Runder Tisch Erinnerungsarbeit" @30.06.16 Treffen der AG Medienkompetenz @30.06.16 Vorbereitungstreffen ActOn 01.07.16 Besprechung mit Till Edlinger, BDKJ 04.07.16 Vorhaben "Projekt Junge Biosphäre Bliesgau" 04.07.16 Teilnahme am Medienabend - Meinungsfreiheit im Zeitalter der Digitalisierung 05.07.16 Treffen mit Hanne Wendorff (NDC) und Erik Harms-Immand 05.07.16 Teilnahme am "Bürgerforum zum Armutsbericht" 06.07.16 EiJO!-Lenkungsgruppe 07.07.16 Besprechung mit Peter Klesen (Sozialministerium) und Stefan Funck (neuer Leiter des Landesjugendamts) 08.07.16 Besprechung mit Herrn Almstedt, Kaufmännischer Direktor des Saarländischen Staatstheaters @08.07.16 ActON! - Kinder- und Jugendkonferenz @13.07.16 Vorstandssitzung @13.07.16 Hauptausschuss-Sitzung @14.07.16 Besprechung mit der Sparda-Bank Südwest eG 24.08.16 Bürobesprechung 24.08.16 Besprechung mit Catharina Becker in der Rolle als neue MitarbeiterIn von „isaar – Islam im Saarland- saarländischer Islam?“

@24.08.16 Vorstandssitzung 25.08.16 AG Jubiläumsveranstaltung zum Sozialgipfel 30.08.16 Wahl-O-Mat mit der Landeszentrale für Politische Bildung 31.08.16 Hintergrundgespräch mit dem Runden Tisch "Demokratie Leben" 02.09.16 Gespräch mit Julia Pranke, SR-Rundfunkrat 05.09.16 Besprechung mit BDKJ-Landesstelle 05.09.16 Arbeitstreffen "Runder Tisch Erinnerungsarbeit" 07.09.16 Besprechung mit one4vision wegen WebRelaunch Jugendserver und Partnerportale 08.09.16 Workshop Sozialministerium/LJHA Jugendhilfeplanung Plus @09.09.16 Fachkonferenz Jugendarbeit online @10.09.16 Barcamp Jugend.Medien.Digital 13.09.16 Besprechung mit Jörg Ries FachstellePlus Dillingen @14.09.16 AG Medienkompetenz @14.09.16 Vorstandssitzung 14.09.16 Gespräch mit Uwe Conradt, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland 19./20.09.16 Konferenz der Landesjugendringe in Erfurt @21.09.16 Hauptausschuss-Sitzung 21.09.16 Besprechung mit Katja Tongucer - Projekt "Jugendarbeit mit Geflüchteten" als selbstständige Honorarkraft 22.09.16 Saarland Sozialgipfel

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Regelarbeit

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22.09.16 Kollektive Beratung von Shenja Ruthenberg zu "Teilhaben im Saarland" 23.09.16 Lenkungsgruppe Projekt "Junge Biosphäre Bliesgau" @26.-28.09.16 Kongress Jugendarbeit in Dortmund 27.09.16 Überreichung des Bundesverdienstordens an Catharina Becker 27.09.16 Stellungnahme bei der Anhörung zu neuem ÖPNV-Gesetz 29.09.16 AG Jubiläum des Saarland Sozialgipfel 04.10.16 Arbeitsgruppe Jugend von SaarLorLux+ 05.10.16 Bürobesprechung 05.10.16 Lenkungsgruppe "Runder Tisch Erinnerungsarbeit" 05.10.16 Rat für Nachhaltigkeit 06.10.16 Treffen wegen gemeinsamen Projekt LzpB und NDC "Junge Menschen leben und stärken Demokratie" 07.10.16 Besprechung mit SST wegen KulturringKontrolle @08.10.16 Kurz-Schulung "Prezi" 08.10.16 Nachbesprechung der JuleicaVielfalt-Schulung @12.10.16 Vorstandssitzung 13.10.16 Nachtreffen zur Fachtagung "Jugendarbeit lebt Demokratie" 19.10.16 AG Entbürokratisierung 24.10.16 Demokratiekonferenz des Regionalverbands in Sulzbach @25.10.16 Beiratssitzung des Jugendserver-Saar @26.10.16 Treffen mit Sonja Buchheit von one4vision: Relaunch JugendserverSaar. 26.10.16 Initiative Neue Bremm 27.10.16 Vorstellungsgespräche für die Junge Biosphäre Bliesgau 29.10.16 Teilnahme an der Eröffnung des Generationentreffs im Mühlenviertel in Saarbrücken 29.10.16 Besuch des Landesausschusses der THW-Jugend @02.11.16 Fachtagung "Virtual Ga-

ming" . 03.11.16 AG Vielfalt 04.11.16 Vorbereitung der Veranstaltung der THWJugend und des Projekts "Grenzen überwinden" am 02.12.16 @06.11.16 Workshops zum Thema "Fake identities" im Rahmen des Projekttages "Freundschaften" der aej saar in Schwalbach. 09.11.16 Vorbereitung der Fachveranstaltung "Angekommen im Saarland - Wie interkulturelle Jugendarbeit gelingen kann" in Kooperation mit der FachstellePlus in Dillingen 09.11.16 Kontrolle der Kulturring-Abos im Staatstheater 15.11.16 Bürobesprechung @16.11.16 Vorstandssitzung 17.11.16 Junge Biosphäre Lenkungsgruppe 17.11.16 AG-Entbürokratisierung 21.11.16 Besprechung mit den Kooperationspartnern zu Wahl-O-Mat on tour 21.11.16 Besprechung mit SPD-Landtagsfraktion zu bürokratischen Hürden in der Jugendarbeit 22.11.16 Projektgruppe Digital des DBJR 24.11.16 Besprechung mit der StudienStiftungSaar 24.11.16 Pressekonferenz des Landesjugendrings und seiner Kooperationspartner in Blieskastel zur „Jungen Biosphäre“ @25.11.16 Vorstellung des LJR und Jugendserver-Saar an der HTW im Rahmen des Seminars „Zugänge zu den Handlungsfeldern“

28.11.16 Arbeitsgruppe Jugend von SaarLorLux+ 30.11.16 Treffen des Projekts "Junge Menschen leben und stärken Demokratie" 02.12.16 Teilnahme an der Veranstaltung der THWJugend "Keine Angst vor Vielfalt" @03.12.16 Hauptausschuss-Klausur 03.12.16 Jubiläumsfeier des LJR in sparte4 07.12.16 Landesjugendhilfeausschuss 08.12.16 Saarland Sozialgipfel 08.12.16 Kick-off der Jungen Biosphäre mit Jugendlichen in Biesingen 09.12.16 Fahrt in den Europapark Rust 09.12.16 Kennlerntreffen der HTW-Stipendiaten mit den Stipendiums-Gebern 09.12.16 Mitgliederversammlung der Jungen Europäischen Föderalisten 10.12.16 Comicworkshop, Präsentation und Diskussion zu antimuslimischem Rassismus mit Zeichnerin "tuffix" von isaar 09.12.-11.12.16 Workshop zur Thesenerstellung des WahlO-Mat @07.12.16 Termin mit Sonja Buchheit von one4vision 14.12.16 Vorstandssitzung


studienpioniere.saarland Engagierte und talentierte SchülerInnen sollen die Möglichkeit eines Studiums haben. Besonders Kinder, deren Eltern selbst nicht studiert haben, schlagen diesen Weg selten ein. Deshalb hat der Landesjugendring in Kooperation mit der StudienStiftungSaar das neue Projekt studienpioniere.saarland ins Leben gerufen.

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Schüler-Stipendien für Jugendliche aus dem Saarland Eine Studie des Deutschen Studentenwerks hat gezeigt, dass etwa acht von zehn Kindern aus Akademikerfamilien nach dem Abitur ein Studium aufnehmen. Bei Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, sind es nur zwei von zehn. Deshalb soll diese Schülergruppe besonders gefördert werden. Als Kooperationspartner der StudienStiftungSaar hat der Landesjugendring Saar das vom Europäischen Sozialfonds im Saarland geförderte Projekt „studienpioniere.saarland“ ins Leben gerufen. Junior-Stipendien der StudienStiftungSaar unterstützen SchülerInnen schon während der Schulzeit mit zahlreichen Info-Angeboten rund um Studium, Beruf und Ausbildung – und erleichtern so den Übergang dorthin


Projekte

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nach dem Schulabschluss. An zahlreichen Workshops und Seminaren können die StipendiatInnen kostenlos teilnehmen und sie erhalten außerdem eine Förderung der StudienStiftung Saar, wenn sie an einer der Hochschulen im Saarland ein Studium beginnen. Zielgruppe sind alle saarländischen Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 11 von Gymnasien, allgemeinbildenden oder berufsbildenden Schulen bzw. der Klassen 9 bis 12 von Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen. Talentscouts aus Schulen oder Jugendverbänden können talentierte SchülerInnen auf die Stipendien aufmerksam machen und sie bei der Bewerbung unterstützen. Im Mai 2015 fiel der offizielle Startschuss für das Projekt: Auf der 1. FördiMesse im Lokschuppen in Dillingen wurde die Homepage www.studienpioniere.saarland sowie das Online-B e werb erportal freigeschaltet. Über die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Instagram wurde ab dann auf Hochtouren Werbung für die Stipendien gemacht: Rund 200 Stipendien konnte die StudienStiftungSaar nämlich vergeben. Und vor allem ehrenamtliches Engagement in Jugendver-

bänden oder andere besondere Talente im Sport oder im künstlerischen Bereich spielen bei der Vergabe der Stipendien eine große Rolle. In Versammlungen des Landesjugendrings Saar, bei Jugendverbänden und natürlich in zahlreichen saarländischen Schulen wurde das Projekt vorgestellt. Und mit Erfolg: Im ersten Jahr sind mehr als 700 Bewerbungen über das Online-Bewerberportal eingegangen. Im Herbst 2016 hieß es dann: Auswahlgespräche führen. Auch ehrenamtliche Helfer aus den Mitgliedsverbänden unterstützen uns dabei. Eine Woche voller Gruppeninterviews half dabei, die neuen Junior-StipendiatInnen auszuwählen, sodass 2016 über 200 SchülerInnen ihre Stipendien-Urkunde in den Händen halten konnten. Seitdem finden in

den Räumen der StudienStiftungSaar statt: Von Talentdiagnostik hin zu Moderations-Kursen bis zu praktischen Workshops wie das Workcamp „Buddeln und Bilden“ – überall können sich die StipendiatInnen kostenfrei weiterbilden und engagieren. Auch alle Kurse aus dem Juleica-Kalender sind für sie zugänglich. Im 2. Projektjahr stand vor allem das Marketing für studienpioniere.saarland im Fokus. Mit einer Schülerfirma des Albert-Schweitzer-Gymnasiums wurden neue Strategien entwickelt und umgesetzt. Flyer und Informationsmaterial sind dementsprechend angepasst worden, sodass ab Mai 2016 wieder Werbung für die neue Runde der Stipendien-Vergabe gemacht werden konnte. Mit dem überarbeiteten und benutzerfreundlicheren Bewerberportal der StudienStiftungSaar wurde dann auch die ursprüngliche Bewerbungsfrist gestrichen, sodass sich SchülerInnen ganz stressfrei das ganze Jahr über um die Förderung bewerben können. Vor allem für die Bekanntmachung des Projekts hat sich der Landesjugendring Saar stark gemacht: Die Erstellung der Website, die Mitarbeit bei der Gestaltung und Herstellung von zahlreichen Werbematerialien sowie bei der Betreuung der sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Twitter konnte der Landesjugendring Saar die StudienStiftungSaar unterstützen.


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Junge Biosphäre Partizipation von Jugendlichen wird im neuen Projekt des Landesjugendrings groß geschrieben. Jugendliche aus dem Biosphärenreservat Bliesgau können sich bei der „Jungen Biosphäre“ mit eigenen Ideen einbringen und ihre Heimat selbst mitgestalten.

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Landesjugendring Saar goes Bliesgau:

Start des neuen JugendarbeitsProjekts „Junge Biosphäre“ Der offizielle Startschuss für das neue Projekt „Junge Biosphäre“ des Landesjugendrings Saar ist im Dezember 2016 gefallen. Ziel des Projekts ist es, dass Jugendliche aus dem Biosphärenreservat Bliesgau ihre Region selbst mitgestalten. Dafür entwickeln sie Ideen für Kleinprojekte und Workshops rund um das Thema „Nachhaltige Entwicklung“, die sie in ihren Orten durchführen. Bei der ersten Kickoff-Veranstaltung am 08.12.16 im Jugendclub


Projekte

54 Biesingen waren über 40 junge Menschen aus dem Biosphärenreservat Bliesgau anwesend. Vor Ort wurden gemeinsam Ideen für mögliche Kleinprojekte in ihrer Heimat entwickelt und schon die ersten Projekte ins Auge gefasst. Die Errichtung eines öffentlich zugänglichen Nutzgartens beim Jugendzentrum oder etwa die Herstellung eigener Bio-Produkte aus der Ernte von Streuobstwiesen aus dem Biosphärenreservat sind nur einige Beispiele. Die Bedeutung der „Jungen Biosphäre“ unterstrich dabei auch der Staatssekretär für Umwelt und Verbraucherschutz Roland Krämer. Er überreichte im Beisein des Vorstehers des Biosphärenzweckver-

bandes Bliesgau, Landrat Dr. Theophil Gallo, zum Start des Projekts einen Scheck über 110.976 Euro für die dreijährige Laufzeit. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Kleinprojekte werden jährlich in Wochenend-Foren münden, bei denen die Projektgruppen ihre Arbeit präsentieren und Erfahrungen austauschen. Dabei werden auch Maßnahmen und Vorschläge für die politischen EntscheidungsträgerInnen entwickelt und verbindlich mit diesen verhandelt. Für die „Junge Biosphäre“ kooperiert der Landesjugendring Saar mit dem Biosphärenzweckverband Bliesgau, dem ökologischen Schullandheim

Spohns Haus und dem Jugendamt des Saarpfalz-Kreises. Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) investiert mit dem Projekt in die ländlichen Gebiete. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben „Junge Biosphäre Bliesgau“ wird nach dem Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 im Rahmen der LEADER-Strategie der Region Biosphärenreservat Bliesgau mit 83.232 € aus Mitteln der Europäischen Union (75% der Förderung) und des Saarlandes gefördert.


Nicht nur ein Internetportal Der Jugendserver-Saar ist nicht nur ein Internetportal, er praktiziert auch Medienkompetenz in der Vielfalt des Begriffs. Das Portal richtet sich mit seinen Informationen und News an engagierte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 26 Jahren sowie an haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendarbeit und Jugendhilfe im Saarland. Im Bereich der Medienbildung bietet der Jugendserver Beratungsangebote und Fortbildungen fĂźr haupt- und ehrenamtliche JugendarbeiterInnen rund um Social Media an. Medienbildung fĂźr Kids und Jugendliche ist ein weiteres Standbein. Medienarbeit betreibt der Jugendserver ferner durch Projekte wie Datenparty.de und Fachtagungen zum Thema Social Media.

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WhatsApp, Snapchat, Instagram, Musical.ly, YouTube

KomComm – Medienbildung für Kinder und Jugendliche an saarländischen Schulen

56 Bereits seit 2009 ist der JugendserverSaar mit dem Projekt KomComm an saarländischen Schulen unterwegs. An zwei Tagen mit anschließendem Elternabend steht für die Kids dabei alles im Zeichen des Internets. KomComm steht für Medien- und Sozialkompetenz in Social Communities. Ziel des Projektes ist die Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen mit den Schwerpunkten Internet- und Sozialkompetenz innerhalb und außerhalb des Internets. Denn längst spielen die digitalen Medien nicht mehr nur eine zentrale Rolle im Leben der Jugendlichen, vielmehr sind sie der ständige Begleiter: Always on mit WhatsApp, Snapchat, Instagram, You Tube, Musical.ly & Co. Nach der Jim-Studie 2016 sind Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren durchschnittlich 200 Minuten täglich online. Doch wo verbringen sie die Zeit? Das hat auch die JIM-Studie gefragt und folgende Ergebnisse veröffentlicht. Im Zentrum stehen mit 41% die kommunikativen Aspekte des Internets mit seinen Social Communities und Messengern. Unterhaltung ist für

29% wichtig, Spiele für 19% und Online-Recherche für 10%. Geschlechtsspezifisch hat sich nichts geändert, Mädchen nutzen stärker die Kommunikationsplattformen, Jungen die Spiele. Der kommunikative Aspekt der OnlineNutzungszeit ist mit 41% bei den Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren am Wichtigsten. WhatsApp ist mit 95% unangefochten auf Nummer 1 bei ihnen. Instagram findet bei 51% Anwendung, Snapchat bei 45% und Facebook bei 43%. Bei Facebook ist herauszustellen, dass diese Community hauptsächlich bei den älteren Jugendlichen eine Rolle spielt. Skype nutzen noch 17%, Twitter und andere spielen generell kaum eine Rolle. Liebste Internetangebote generell (auch auf dem PC) sind YouTube (64%), WhatsApp (41%) und Instagram (23%). Die wichtigste App auf dem Smartphone der Jugendlichen ist ganz klar WhatsApp (95%), am Wichtigsten bei den 15- bis 16-Jährigen. Instagram liegt auf Platz 2 mit 37%, Snapchat auf Platz 3 mit 27%, Facebook ist noch Platz 4 mit 26% sowie auch YouTube mit 26%. So kann man dem Ergebnis entnehmen, dass Instant Messenger die größte Bedeutung für Jugendliche haben, danach Bilderdienste und dann erst die Social Communities. Videoportale spielen ebenfalls eine Rolle.

Und deshalb spielen die Apps WhatsApp, Instagram, Snapchat auch eine sehr große Rolle bei KomComm. Facebook findet noch Erwähnung am Rande. Eine weitere beliebte App bei den Kids im Saarland ist Musical. ly. Und überall lauern für die Kinder und Jugendliche kleinere Fallen beim Umgang mit diesen, weshalb die Förderung der Medienkompetenz äußerst wichtig ist, gerade wenn sie beginnen, sich im Netz zu bewegen. Denn oft sind sie nicht darauf vorbereitet. Sie gelten als medienaffin und viele Erwachsene haben deshalb auch das Gefühl, ihren Kindern keine Hilfe zu sein. Die Kids laden eine App herunter und spielend leicht erlernen sie die Handhabung. Aber sie unterschätzen die Risiken und Gefahren, die das Internet und das Social Web mit sich bringen. Sicherheit im Internet sowie Unterstützung und Anleitung im Umgang mit persönlichen Daten müssen daher im Fokus digitaler medienpädagogischer Förderung sein. Unser Konzept: Die Kinder und Jugendlichen sollen nach den zwei Tagen die Themen Datenschutz, Persönlichkeitsrecht, Urheberrecht, und soziale Umgangsformen im Social Web selbst beherrschen und dieses Wissen auch an andere SchülerInnen sowie Eltern und LehrerInnen weitergeben können. Die Lernerfolge präsentieren sie Eltern und interessierten Lehrern auf einem Elternabend am zweiten Projekttag. In einem praktischen Teil wird die Internetkompetenz der SchülerInnen erweitert und soziales Verhalten im Social Web (sowie auch im „realen“ Leben) thematisiert. SchülerInnen sollen lernen, sich sicher und kompetent im Netz zu bewegen und sie sollen einen verantwortungsbewussten/reflektierten Umgang im Internet, den Social Communities (z.B. Snapchat, Insta-


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gram, Facebook), den Micro-BloggingDiensten (z.B. Instagram) und Instant Messengern wie WhatsApp lernen. Potentielle Folgen eines unachtsamen Umgangs mit den eigenen bereitgestellten Daten und den Daten anderer werden absehbar und die Chancen im Bereich Social Media können genutzt werden. In Expertengruppen erarbeiten die Kids je ein Themengebiet: Sicherheit im Netz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte, Social Communities, Smartphone & Apps, (Cyber-) Mobbing/Zivilcourage. Sie erstellen hierzu Plakate und stellen diese ihren Eltern am Elternabend vor. Die „kleinen“ Experten stellen sich den Fragen der Eltern rund um den Datenschutz, die Rechte und soziale Umgangsformen im Internet: „Warum soll ich mein Passwort nicht mit FreundInnen teilen?“, „Wie erstelle ich eigentlich ein sicheres Passwort?“, „Muss ich für jeden Account ein eige-

nes Passwort haben?“, „Wann darf ich Bilder, die ich im Netz finde, auf meinen Profilen veröffentlichen?“, „Welche Rechte habe ich, wenn jemand ein Bild ungefragt von mir veröffentlicht?“, „Warum dürfen Social Communities wie Facebook oder Instagram meine persönlichen Daten weiterverwenden?“, „Worauf muss ich achten, wenn ich Fotos von mir veröffentliche?“, „Was sind In-App-Käufe?“, „Worauf muss ich achten, bevor ich eine App herunterlade?“, „Was ist, wenn ich den Datenschutzbestimmungen nicht zustimmen möchte?“, „Wie mache ich mein Handy vor Viren sicher?“, „Wie kann ich meine persönlichen Daten auf meinem Handy vor dem Zugriff Dritter sichern?“ Diese und viele weitere Fragen können die Kids nach den zwei Tagen beantworten. Sie wissen, an wen sie sich im Falle von (Cyber-) Mobbing wenden können oder was sie tun können, wenn sie einen Fall beobachten. „(Cyber-) Mobbing ist nicht strafbar?“,

das ruft in jedem Projekt Entsetzen hervor. Aber natürlich lernen sie dann die Gesetze kennen, die im Falle einer (Cyber) Mobbing-Attacke greifen können, nämlich von Nötigung über Verleumdung bis hin zu Beleidigung. Sicher und kompetent im Netz, das ist das Ziel von KomComm. Für uns ist dabei wichtig, dass wir den SchülerInnen aber nicht den Spaß nehmen, sondern sie bezüglich ihrer Fragen ernst nehmen und ihnen Zuversicht geben, dass es nicht nur Schlechtes im Netz gibt. Kennt man die Gefahren und Risiken und weiß damit umzugehen, kann dem 200-Minuten-täglich-online sein nichts mehr im Weg stehen. Denn jetzt ist klar, dass man auch bei Musical.ly darauf achten muss, keine Urheberrechte zu verletzen oder dass man per WhatsApp keine freizügigen Bilder von sich verschickt, denn diese verbreiten sich in Windeseile weiter…

KomComm im „neuen Gewand“ Im Großeinsatz an Schulen

Wieso hat KomComm ein neues Gewand, fragen sich jetzt sicher einige. Und wieso Großeinsatz? Ja, das ist ganz einfach. Die Zielgruppe hat sich verändert und die Größe der SchülerInnenZahl auch. Vor noch drei Jahren haben uns die Schulen bzw. die LehrerInnen angerufen, wenn in einer Klasse, meist Klassenstufe 7 oder 8, etwas passiert ist. Das war beispielsweise ein Problem auf bzw. mit Facebook: Profile waren öffentlich und oft waren die Kids mit LehrerInnen „befreundet“. Und dann haben sie sehr freizügige Bilder gepostet oder sogar heimliche Aufnahmen aus der Schule hochgeladen. Auch (Cyber-) Mobbing war ein Thema. Und deshalb wurden wir gefragt, ob wir in dieser Klasse ein Projekt machen können, um die Jugendlichen ein bisschen auf das Internet und vor allem auf die Social Communities vorzubereiten. Seit gut zwei Jahren aber kam mit WhatsApp eine Wende. Fast jeder in Klasse 6 besitzt ein Smartphone, auf dem er WhatsApp hat. Also, schon sehr früh im Gegensatz zu früher. Da war Facebook ab Klasse 7 oder 8 ein Thema. Jetzt nicht mehr. Bereits in Klasse 5 besitzen sie ein Smartphone und darauf sind Apps wie WhatsApp, Ins-

tagram, Snapchat, Musical.ly und YouTube. Doch wie richtig damit umgehen? Ihr seht, es betrifft nicht nur eine Klasse in der Schule, sondern wirklich alle. Daher werden wir auch nur noch für Projekte in allen 6er Klassen parallel gefragt. In der Regel sind es drei Klassen, aber wir waren auch schon in vier und fünf parallel unterwegs. Eben Großeinsatz. Im neuen Gewand ist KomComm, da sich die Zielgruppe deutlich verjüngt hat. Die Kids sind elf oder zwölf Jahre jung und halten nicht zwei Tage

Input und Diskussion durch. Verständlich. Bei einer Schulung von nur einer Klasse konnte man früher immer wieder Erholungsphasen im PC-Raum einbauen. Das Gelernte schnell mal ausprobieren oder einfach mal zehn Minuten ein bisschen im Netz surfen und uns zeigen, wo sie unterwegs sind. Das geht natürlich bei drei bis fünf Klassen nicht mehr. Kaum eine Schule verfügt über so viele PC-Räume. Und BYOD (Brind Your Own Device) ist auch nicht immer möglich, denn meist können die Kids – was ja auch gut ist

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Ju ge ndser ver-Saar in diesem Alter – nur über WLan ins Netz. Und es sollen ja keine Kosten für sie entstehen. Da mussten wir uns ganz schön was einfallen lassen. Auf jeden Fall schon mal die PowerPoints durch Prezis ersetzen. Das macht erst mal Eindruck. Stationenarbeit zum Thema Smartphone und Apps. Selber machen und herausfinden ist damit angesagt: Codeknacker-Rätsel

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AGBs und Kostenfallen. Zum Thema Social Communities kreieren die Kids beispielsweise mit vorgefertigten Posts gute und schlechte Profile. So ist das Zwei-Tage-Projekt gut für sie auszuhalten. Insgesamt sieben Projekte haben wir in den letzten zwei Jahren an Schulen durchgeführt. Und jedes war für sich besonders.

Gymnasium am Rotenbühl Von Hitze und MultiplikatorInnen

Heiß war es im Sommer 2015. Und dennoch sind wir mit insgesamt fünf Teamerinnen in fünf 6er-Klassen aufgelaufen. 116 Kids warteten auf uns und auf 17 MultiplikatorInnen aus Klassenstufe 11, die uns tatkräftig unterstützt haben. Die Jugendlichen aus dem Wahlpflichtfach „Media Mess“ hatten den Spezialauftrag: Kids medienfit machen. Und das haben sie gut gemacht. Zweimal waren wir im Vorfeld bei Ihnen und haben sie geschult zu allen Themen und natürlich zum Ablauf von KomComm. Einige Parts übernahmen sie dann auch. In unterschiedlichen Teams stießen sie in die Klassen und machten bei den 6ern mächtig Eindruck. Fünf Klassen parallel schulen bedarf einer besonderen Koordination. Aber Frau Becker, die das Ganze organisiert hatte, hat das wirklich super gemacht. Jetzt mussten wir nur noch die richtigen Materialien in die jeweilige Klasse bekommen. Einmal durchs ganze Schulhaus und nach und nach abladen. Und los konnte es gehen. Und weil das so schön war, haben wir das im Sommer 2016 gleich nochmal gemacht. Aber diesmal hatten wir noch mehr Glück. Alle MultiplikatorInnen

zum Thema Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp, Kreuzworträtsel, Suchwort-Rätsel mit Begriffen rund um die Sicherheit des Smartphones, Domino-Spiel, wo man Fragen die richtigen Antworten zuordnen muss und ein WerWirdOnline-ChampionSpiel wie bei WerWirdMillionär. Bei letzterem geht es dann insbesondere um Altersfreigaben bei Apps oder um

waren an beiden Tagen einer Klasse zugeteilt. Das schafft Vertrauen bei den Kids und schnell wurden die neuen Multis zu ihren Ansprechpartnern. Genau, es waren wieder neue, denn die anderen hatten längst ihr Abi in der Tasche und waren auf neuen Wegen. Deshalb schulten wir die „neuen“ Jugendlichen aus dem Wahlpflichtfach im Vorfeld und standen in Dreier- oder Vierer-Teams in den Klassen. Wieder musste viel Arbeitsmaterial in allen Klassen richtig ankommen. Hier und da ist es sogar gelungen. Je mehr Material, desto mehr kann falsch abgelegt werden. So hatten wir uns im Vorfeld für eine WhatsAppGruppe unter den Teamern entschieden und hatten sie auch dringend nötig. Mit Sportschuhen bewaffnet lief

ich, Nicole Lammerz, von Raum zu Raum und brachte fehlende Materialien. Manchmal hatte es sich auch nur einfach versteckt, aber da ich ja gepackt hatte, wusste ich dann auch immer schnell, wo es zu finden war. Doch ab der dritten Stunde hatten wir alles dort, wo es sein sollte und ich konnte mich mit meinem Teamer und den Multis ganz auf die wissbegierigen Kids konzentrieren.

Gymnasium am Stadtgarten in Saarlouis Ganz entspannt mit PC-Raum

In Saarlouis sind wir es etwas entspannter angegangen: Zwei Teamerinnen, eine 7er Klasse und der Klassenlehrer. Und da es nur eine Klasse war, kam diese in den Genuss des Computersaals. Nur wenige mussten sich einen PC teilen, und wenn, machten sie es

gerne. Und wir TeamerInnen konnten uns einen Überblick verschaffen, wo sich die Jugendlichen im Netz aufhalten. Denn als es frei surfen hieß, war die Freude groß. Instagram, Facebook, YouTube war angesagt in der Klasse und die ersten Nachrichten wurden

ausgetauscht, Trailer von PC-Spielen angesehen und vieles mehr. Und dann ging das normale Programm los. Auch diese Klasse war mit Eifer dabei. Davon konnten sich am Elternabend auch die Eltern überzeugen. Nicht nur, dass sie tolle Plakate kreiert


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hatten, sondern auch ihre Präsentationen waren klasse. Ganz souverän, als würden sie nichts anderes machen, standen sie vor ihren Eltern und gaben

und uns mit leckeren Kaffeestückchen versorgt hat. Was war noch besonders? Wir haben tolle Fotos!

Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium Lehrerin wird Multiplikatorin

Wir haben eine neue Multiplikatorin bei KomComm, die Lehrerin Karin Haffner-Liedtke. Und sie hat noch dazu alles organisiert, für alle drei Klassen!!! Säle, Ausstattung, Schokolade für zwischendurch und und und. Vielen Dank für dein Engagement! Und sie hatte noch eine weitere Lehrerin zur Ausbil-

ihr Wissen weiter. Ein tolles Projekt mit einer tollen Klasse und einem Klassenlehrer, der sich um alles kümmerte, das Projekt an beiden Tagen begleitete

dung als Multiplikatorin mitgebracht. Damit konnte es losgehen. Drei 6er Klassen parallel, fünf TeamerInnen und zwei MultiplikatorInnen. Und die Kids wollten alles ganz genau wissen, von der App Talking Angela über schlimme Kettenbriefe via WhatsApp bis hin zu illegalen Down-

GemS Sonnenhügel in Völklingen peer to peer

Etwas bisher Einmaliges haben wir im Januar 2016 mit der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel in Völklingen erleben dürfen: drei 6er Klassen, sechs TeamerInnen, eine Schulsozialarbeiterin (langjährige Multiplikatorin), sechs Jugendliche aus Klassenstufe 9 (Streitschlichter- AG) als MultiplikatorInnen und zu guter Letzt waren wir noch beim „Assembly“ mit dabei. Assembly ist die Jahrgangsgemeinschaftsstunde der Klassen 5 und 6. Da gibt es Ehrungen wie zum Beispiel, dass man sich um Fairness und ein gutes Klassenklima bemüht, natürlich aber auch für besondere Leistungen. Und in diesem Rahmen konnten wir den 5er Klassen

loads. Das war doch eine gute Grundlage für den Elternabend. Und es war volles Haus in allen drei Klassen. Da haben sie dann plötzlich ganz schön geschwitzt. Aber sie haben das gemeistert.

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Ju gendser ver-Saar unser Projekt vorstellen und die geschulten Jugendlichen aus Klasse 6 präsentierten ihre Plakate und machten die 5er dabei gerade ein bisschen fit in Sachen Medienkompetenz. Das Ganze wurde unterstützt von Daniela Lesch, der Schulsozialarbeiterin und unseren neuen Multis der Streitschlichter-AG. Die Streitschlichter- AG wurde im Vorfeld an zwei Terminen geschult und – und das war echt spitze – sie konnten das Projekt an beiden Tagen begleiten und unterstützen. Damit waren immer zwei unserer MultiplikatorInnen einer Klasse zugeteilt und „peer to peer“ ist doch immer die beste Sache!

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Deutsch-Französisches Gymnasium …oder WerWirdOnline-Champion

Im März 2016 waren wir am DeutschFranzösischen-Gymnasium in drei 6er Klassen unterwegs. Ein sehr schönes Projekt mit tollen Ergebnissen. Der Elternabend war sehr gut besucht und die Jugendlichen haben ihre Plakate mit Stolz präsentieren können. Erstmalig

kam hier unsere Stationenarbeit zum Thema Smartphone und Apps zum Einsatz. Und es hat alles ganz toll funktioniert und die Kinder und Jugendlichen hatten sogar viel Spaß dabei. Vor allem WerWirdOnline-Champion war ein voller Erfolg. Wer es bis zur „Mil-

lionenfrage“ geschafft hat, bekam ein Feuerwerk – natürlich nur auf dem PC. Und nicht nur eine Gruppe hat dies geschafft. Super Mädels und Jungs. Ihr hattet bereits viel Vorwissen.

Willi-Graf-Gymnasium Mai 2016: Wenn sich Nachhaltigkeit mit purem Luxus verbindet

Beginnen wir mal mit dem Luxus: Nein, es gab kein Kaviar oder sonstige Schlemmereien für uns TeamerInnen –

sondern etwas ganz Existenzielles für ein Medienprojekt: drei Computersäle, geblockt für unser Projekt. Und zwei ganze Tage. Doch wie nun Gruppenarbeiten in Computersälen durchführen? Auch gar kein Problem. Wechseln in die Klassensäle – ebenfalls geblockt für uns. Das kann natürlich nicht jede Schule leisten, das ist doch selbstverständlich. Umso mehr haben wir und die SchülerInnen es genossen. Recherchieren, „sich selbst“ mal googlen, Passwörter testen: alles war möglich. Nachhaltigkeit: Spätestens ab jetzt kennen die SchülerInnen der Klassen ihre Rechte im Netz! Sie wissen, was in den AGBs von Facebook oder WhatsApp steht. Und das hatte dann auch Konsequenzen

für uns: Wir durften nämlich leider keine Fotos vom Projekt am Willi-GrafGymnasium bei Facebook und Co. veröffentlichen - denn die Nutzungsrechte der Bilder wollten die SchülerInnen dann natürlich nicht mit Facebook teilen. Beschweren dürfen wir uns über die Entscheidung auch nicht, denn das bedeutet ja ganz offensichtlich, dass das Projekt nachhaltig war. Drei Klassen parallel, sechs TeamerInnen und eine super Organisation vor Ort. Und dazu hatten wir sogar noch viel Spaß mit den Kindern und Jugendlichen. Die Elternabende fanden nicht gemeinsam statt, sodass alle Kids die Möglichkeit hatten, ihr Wissen und ihre kreativen Ergebnisse vorzustellen.


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Fit für`s Netz mit Brettspiel und Masken

Workshops am Projekttag „Freundschaften“ bei der aej saar

Im Workshop „Freundschaften im Netz“ bei der aej saar in Neunkirchen haben wir uns mal was getraut: ein Brettspiel! Genau, richtig gehört: keine App, kein Controller, kein Multi-Player-Modus. Ein einfaches Brettspiel mit Würfel, Figuren und Ereigniskarten. Viele fragen sich jetzt sicher, ob das Sinn macht, wenn es um Medienkompetenz geht. Ja, wir erklären auch, warum. Ziel des Workshops war es, die Begriffe Freunde und Freundschaften im „realen Leben“ und im Internet sowie die unterschiedlichen Formen der Kommunikation darzustellen. Denn Instagram, WhatsApp & Co bieten neue Möglichkeiten der Kommunikation. Weit entfernte Freundschaften können

aufgefrischt, neue Freundschaften geknüpft und bereits bestehende Freundschaften können schnell und unkompliziert gepflegt werden. Beim Offline-Brettspiel „Startspiel“ werden die gängigen Kommunikationsplattformen im Internet aufgegriffen, um die verschiedenen Formen der Kommunikation für die Jugendlichen erlebbar zu machen. Es können Accounts angelegt werden und darin Videos gepostet, Messages verschickt oder auch Bilder geteilt werden. Innerhalb dieser Aktionen gewinnen die

Jugendlichen FreundInnen in den sozialen Netzwerken, können diese aber auch durch „unbedachte“ Veröffentlichungen wieder verlieren. Genau wie die heutigen YouTube-Stars haben sie auch die Möglichkeit, Geld bei ihren Online-Aktionen zu gewinnen. Wenn sie jedoch Urheberrechtsverletzungen begehen, müssen sie auch Strafe zahlen. Sie können sich sogar untereinander befreunden, wenn sie denn auf die richtigen Felder kommen. Jetzt teilt man sich auf den Plattformen, auf denen man befreundet ist, die FreundInnen. Leider muss man aber auch verlorene Freundschaften teilen. Aber: wer nicht wagt… Das Spiel vermittelt einen guten Eindruck darüber, wie Freundschaften im Netz „funktionieren“ und

welche Chancen und Risiken das Netz birgt. Sieger des Spiels ist, wer am Ende die meiste Kohle besitzt: Jede Freundschaft wird hier im Spiel in Geld umgerechnet. So spielt es demnach auch eine Rolle, wie viele FreundInnen man hat. Viele Freundschaften und viel Geld, darauf kommt es hier an ;-) Nach dem Spiel erfolgte natürlich eine kurze Reflexionsrunde, in der die Inhalte des Spiels auf den Alltag der Jugendlichen übertragen wurden. Da wir ein bisschen zeitlich überzogen haben,

was ja letztendlich bedeutet, dass es unseren Teilnehmerinnen Spaß gemacht hat, konnten wir die vielen Fragen, die wir noch an die Jugendlichen hatten, gar nicht mehr loswerden. Aber das hat ihnen mit Sicherheit nichts ausgemacht. Und da wären wir auch schon bei unseren Spielerinnen. Unseren vier Mädels hat es Spaß gemacht und uns natürlich auch. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten durch die zunächst kompliziert anmutenden Spielregeln, kamen die Jugendlichen schnell in den Spielfluss und wurden zu Regelexpertinnen. Während Marco die Regeln erklärte und Xenia den Überblick über das Spiel behielt (schummeln ging also hier gar nicht), durften Carmen und ich, Nicole, gegen die vier Mädels spielen. Was sollen wir sagen, wir haben haushoch verloren, aber dafür haben wir viel gelacht. Und schon war ein Jahr vorbei und wir waren wieder mit dabei. Dieses Mal waren wir bei der aej saar in Schwalbach. Unser spannendes Thema: Fake Identities. Trotz harter Konkurrenz mit Workshops wie Freundschaftsbänder, Freundschaftsbücher oder Preisgabe persönlicher Daten auf Profilen haben wir einige Kinder und Jugendliche in unserem Workshop begrüßen können. Worum ging es jetzt in unserem Workshop? Fake Identities können genutzt werden als Zweit-Account, wenn man zum Beispiel einen für die Öffentlichkeit hat und einen anderen nur für Freunde. Bei Instagram machen dies viele Jugendliche. Einen echten haben sie dann tatsächlich nur für eine kleine Anzahl Freunde, mit denen sie ihre Erlebnisse teilen. Wozu kann man aber Fake-Accounts noch nutzen? Leider nutzen einige

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Menschen falsche Identitäten, um zu betrügen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten des Betruges. Sie versuchen Kontakt mit dir aufzunehmen unter falschen Angaben des Alters und ihrer Interessen. Dies funktioniert besonders gut bei öffentlichen Profilen, da sie dort die Interessen und persönlichen Angaben einsehen können und ihr Fake-Profil dementsprechend anpassen, sodass man einen gemeinsamen Gesprächsstoff hat. Gerade bei Fake-Identities mit Cartoons als Profilbildern wissen die Kids nicht, wer dahintersteckt und man glaubt, dass derjenige, der sie da gerade anschreibt, bei einem auf der Schule ist und neulich auf dem gleichen Konzert war wie sie/er… Und schon ist der Kontakt da und man lernt sich „besser kennen“. Eine andere Variante ist, dass der Betrüger eine Kopie eines Profils erstellt. Dies funktioniert nur bei öffentlichen Profilen, bei denen man die Profile der Freunde einsehen kann. Eines wird kopiert. Hiermit verschicken die Betrüger jetzt eine Freundschaftsanfrage. In der Regel wundert man sich erst einmal nicht, vielleicht hat man ja vergessen, dass man eigentlich schon befreundet ist oder der Freund hat sich ein neu-

es Profil angelegt. Und schon ist man befreundet und kommuniziert miteinander. Bei beiden Varianten wird nun versucht, Schadware zu verbreiten oder Geld zu ergaunern. Schadware ist einfach. Man lässt dem „Freund“ einen Link zukommen mit angeblich interessantem Inhalt und schon ist es passiert. Geld ergattern ist ein bisschen schwerer. Auch hier gibt es wieder Varianten. Zwei haben wir den Kids vorgestellt. Ist es eine geklaute Identity, also angeblich schon länger ein Freund, wird oft mit der Masche gefahren, der Geldbeutel wurde verloren und man traut nicht, es den Eltern zu sagen. Daher brauche man nun Geld, ca. 50 Euro für einen neuen Ausweis etc. Es geht meist um erschwingliche Summen, damit es auch glaubwürdig bleibt, denn natürlich haben Jugendliche nicht so viel Bargeld. Eine weitere Masche ist per Code über das Smartphone an Geld heranzukommen. Am Ende des Monats mit der Abrechnung der Handykosten kommt dann die große Überraschung. Wie funktioniert der Identitätsdiebstahl per Code aber eigentlich? Wenn ihr euer Passwort oder Benutzernamen vergessen habt, gibt es die Möglichkeit, diese per SMS oder Email

zurückzusetzen. Dann bekommt ihr einen Code oder Link zugeschickt, die das Zurücksetzen ermöglichen. Bei manchen Apps auf dem Handy passiert das oft per SMS. Manche Betrüger nutzen das aus, indem sie dir vorgaukeln, dass sie den Code brauchen. In der Regel haben sie deine Telefonnummer von einer Website wie Instagram geklaut oder haben euch „als angeblicher Freund“ danach im Netz gefragt. Sie geben jetzt eure Handynummer bei Internetdiensten an, die bestimmte Bezahlvorgänge mit Hilfe von SMS-Codes unterstützen. Bei den Codes handelte es sich also um Bezahlcodes, welche im Netz gekauft werden können. Mit diesen Bezahlcodes können beispielsweise kostenpflichtige Online-Spiele bezahlt werden. Beim Bestellen wird die Handynummer angegeben und die Codes werden auf das Handy geschickt. Die Betrüger können jetzt bestellen. Der Kaufbetrag der Bestellcodes wird dann über die Telefonrechnung abgerechnet, also über deine. Im Klartext bedeutet das, dass der Betrüger dich einfach darum bittet, den Code weiterzuleiten. Du fragst nicht weiter nach, denn du hältst ihn ja für einen Freund. Meist sind es nur kleine Beträge, die sie ergaunern. Die tun nicht so weh, und man schweigt eher, als dass man verrät, dass man einem Betrüger auf den Leim gegangen ist. Aber auch bei kleinen Beträgen: Sofort berichten und anzeigen. Denn sie machen es ja nicht nur einmal, sondern bei vielen vielen Menschen im Netz. Daher haben wir den Jugendlichen natürlich geraten: Frage lieber bei deinen Eltern oder Freunden nochmal nach, bevor du Codes und Links weiterschickst! Über viele Themen wurde gesprochen. Wir haben auch Tipps gegeben, woran man solche Fake-Profile erkennen kann: Rechtschreibfehler, fast nie Status-Updates, attraktive Fotos (wie in gekauften Bilderrahmen) usw. Es hat uns viel Spaß gemacht, besonders der Anfang mit den Masken. Hier durfte ein Teil der Kids mit Masken mal lügen was das Zeugs herhält. Und die anderen mussten sich überlegen, ob sie das alles einem Fremden glauben können.


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„Stark ins Leben“ – Mein Image im Netz

Der Jugendserver macht Jugendliche für ihren Weg nach der Schule medienfit

„Stark ins Leben“ ist ein gemeinsames Projekt der Sparda-Bank-Stiftung und des Landesinstituts für Pädagogik und Medien (LPM). Das Projekt, das sich an Schulen mit gymnasialer Oberstufe wendet, hat das Ziel, SchülerInnen in der Einführungsphase der Oberstufe mit lebenspraktischen Kompetenzen für ihren späteren Weg zu stärken. Weitere Infos rund um das Projekt findet ihr unter www.sparda-sw.de/starkins-leben Und wir waren mit dabei. Geschult wurden von uns insgesamt 15 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie konnten unter 20 verschiedenen Workshops wählen und haben sich für unseren entschieden. Das war dann auch das erste, was wir die Jugendlichen gefragt haben - Warum sie sich für unseren Workshop entschieden haben. Für diese 15 SchülerInnen hat er am interessantesten geklungen. Das war schon einmal ein Kompliment. Wir haben dann den ganzen Tag miteinander verbracht und über viele Themen gesprochen, die auf dem Weg in den Beruf für sie von Belang sein könnten. Und der Name des Workshops verrät bereits einiges: Es ging

natürlich um das Image im Netz, sei es auf Instagram, Facebook oder einer anderen Social Community. Aber warum ist das für den späteren beruflichen Weg so relevant? Ganz klar, heute weiß man, dass so ein Blick auf ein Profil vor einem Vorstellungsgespräch für den eventuellen Arbeitgeber zumindest von Vorteil sein kann. Er macht sich ein erstes Bild. Und daher ist es enorm wichtig, sein Profil mal unter die Lupe zu nehmen, d.h. mal zu überprüfen, was man im Laufe der Zeit so alles von sich veröffentlicht hat. Aus diesem Grund haben wir uns eine ganze Zeit damit beschäftigt, was nicht so günstig wäre in einer Social Community zu veröffentlichen - und besonders dann nicht, wenn das Profil öffentlich ist. Was sollte man also vermeiden? Rechtschreibfehler, falsche Grammatik, freizügige Bilder oder Hinweise auf Alkohol und Drogen. Und da gibt es noch vieles mehr. Natürlich haben wir auch ein paar nützliche Tipps gegeben, wie man im Netz ein wenig beeindrucken kann. Damit es nicht ganz so trocken war, konnten sich die Jugendlichen austoben, indem sie von uns vorgefertigte Posts auf Plakate klebten – ein gu-

tes Profil erstellen, offline, das war der Auftrag. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Weiter ging es mit Urheber- und Persönlichkeitsrechten sowie mit den Datensammlern. Wir haben gemeinsam einen ganzen Tag - unterwegs mit dem Smartphone – nachvollzogen und festgestellt, dass es ganz schön beachtlich ist, was an einem ganz normalen langweiligen Tag mit Schule, Mittagessen, Zahnarzt usw. an Daten von einem gesammelt werden. Auch nicht ganz unwichtig für ihren späteren Lebensweg. Egal, welchen sie einschlagen, für den Beruf ist es immer wichtig, sich im Netz mit Datenschutz und Rechten auszukennen. Fast jedes Unternehmen oder jede Einrichtung hat ja heutzutage seine/ihre Webpräsenz… Es war ein spannender Workshop für uns: Jugendliche aus den unterschiedlichsten Schulen mit unterschiedlichem Vorwissen und Anspruch an den Workshop. Positives Feedback gab es seitens der Jugendlichen, nicht alle Inhalte waren ganz neu für sie, aber mit dem ein oder anderen Sachverhalt konnten wir sie doch noch verblüffen. Es war schön mit euch!

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ACT ON! - Kinder- und Jugendkonferenz

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Die Next Generation in der digitalen Welt ist gestartet

Act ON! – die Kinder- und Jugendkonferenz war diesmal bei uns im Saarland. Und wir waren mit dabei. ACT ON! steht für „aktiv und selbstbestimmt online“. Es ist ein Projekt des JFF (Institut für Medienpädagogik). Auf den Konferenzen „setzen sich die Heranwachsenden im Praxismodul des Projekts mit ihren Sichtweisen auf Attraktionen, Herausforderungen und Fallstricke der Online-Welt auseinander. Sie diskutieren gewinnbringende Umgangsweisen mit Online-Medien, tauschen sich über sinnvolle Strategien im Umgang mit Risiken aus, formulieren Schutzbedürfnisse und verdeutlichen ihre Vorstellungen in Bezug auf effektive Unterstützung. In Vorbereitungsgruppen erstellen Heranwachsende eigene Medienprodukte, mit denen sie ihre Perspektive in die Konferenzen einbringen. In 2015 und 2016 werden insgesamt acht Kinderkonferenzen durchgeführt. „ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online“ arbeitet in dem Themenfeld des Aufwachsens zwischen Selbstbestimmung und Schutzbedarf. Ziel des Projektes ist es, das Zusammenspiel von Medienkompetenzförderung und der Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Jugendmedienschutz voranzubringen.“ Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. (Quelle: http://jugendkonferenzen.de/ act-on/). Da haben wir natürlich mitgemacht. Mit dabei waren noch das Ministerium für Bildung und Kultur, die Landesmedienanstalt Saar (LMS) und das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM). Insgesamt vier Workshops für Jugendliche und ein Workshop für die begleitenden LehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen wurden angeboten. Es waren alles tolle Workshops, in denen die Jugendlichen ihre Sichtweisen und ihr Kreativität einbringen konnten. Wir könnten euch jetzt von jedem einzelnen erzählen, aber wir beschränken uns hier jetzt mal auf unsere beiden. Versteht sich! Unter http://jugendkonferenzen.de/ act-on/ könnt ihr euch aber alle Ein-

drücke während der Entstehungsphase und die Ergebnisse der Labs ansehen. Die in den Workshops entstandenen

Medienprodukte wurden am Schluss allen TeilnehmerInnen vorgestellt. Mit dabei im Plenum waren auch Ulrich


Me d i enbi l du ng

Commerçon, Minister für Bildung und Kultur, Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendrings Saar, und Uwe Conradt, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland. Unsere Medienprodukte im Juli 2016 waren eine Prezi zum Thema „Social Communities der Zukunft“ und ein Erklärvideo „Smartphone der Zukunft“. Jugendliche aus Klassenstufe 8 haben das neue Netzwerk WorldCon „entwickelt“. Es ist kostenlos und sicher usw. Alle Anmeldefunktionen sind natürlich privat und nicht öffentlich einsehbar. Werbe-Accounts – WorldCon muss sich ja auch irgendwie finanzieren – sind individuell blockierbar für die NutzerInnen. Wer keine Werbung will, bekommt auch keine. Auch sind Meldefunktionen gegen Hate Speech vorhanden und die Meldungen werden in kürzester Zeit bearbeitet. Chats sind im Netzwerk der Zukunft nur innerhalb von FreundInnen nutzbar. Ein Außenstehender kann sich nicht einfach in einen Chat reinklinken. Die Überlegungen der Jugendlichen gingen damit ganz in Rich-

tung Sicherheit. Doch wie ist es mit dem Smartphone der Zukunft? Hier ein Einblick in unser „Video-Lab“ mit Carmen John: Wie sieht eigentlich das Smartphone der Zukunft aus? Und was für Funktionen soll es haben? Mit der Frage hat sich der Video-Lab beschäftigt – und wer jetzt denkt, dass dabei verrückte Zukunftsvisionen à la „Wir-beamenuns-mit-dem-Smartphone-von-Ortzu-Ort“ herausgekommen sind, liegt weit daneben. Am Wichtigsten war den Kindern, dass die Handys der Zukunft umweltfreundlicher sind: Mini-Solarzellen als Akku und regelmäßige Addons sollen verhindern, dass alle paar Jahre ein neues Gerät angeschafft und das alte Handy weggeworfen wird. Vorbildlich! Diebstahlschutz, Notruffunktion und automatische Verschlüsselung des Smartphones…die ganzen Ideen kamen von den SchülerInnen! Nach dem riesigen Input ging es dann kreativ ans Werk: Es wurde gebastelt, gemalt und geschnitten. Für den Erklärfilm braucht es natürlich passende Requisiten, die mit der Legetechnik ins Video

kommen. Dann wurde noch schnell stichpunktartig der Text geschrieben – und schon ging’s los mit dem Filmen. Und da war Teamwork angesagt: Während einer filmte, musste ein anderer den Text aufsagen und die restlichen TeilnehmerInnen passgenau die Requisiten ins Bild schieben und wieder entfernen – ganz schön anstrengend. Aber die Arbeit hat sich gelohnt: Mit einem tollen Video konnte sich die Gruppe vor den drei Gästen Ulrich Commerçon (Minister für Bildung und Kultur), Catharina Becker (Vorsitzende des Landesjugendrings Saar) und Uwe Conradt (Direktor der Landesmedienanstalt Saarland) präsentieren – und alle Fragen professionell beantworten. An der Jugendkonferenz beteiligten sich SchülerInnen von der HermannNeuberger Gemeinschaftsschule Völklingen, der Martin-Luther-King Gemeinschaftsschule Saarlouis, des Willi-Graf-Gymnasiums Saarbrücken, des Saarpfalzgymnasiums Homburg sowie des Cusanus Gymnasiums St. Wendel.

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Präsentationstool, das Kids begeistert

Prezi-Workshop am Gymnasium am Rotenbühl

Zum pädagogischen Tag hat sich das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken Verstärkung vom JugendserverSaar geholt: Mit zwei Workshops zum Präsentations-Tool „Prezi“ sollten die LehrerInnen von der Powerpoint-Alternative begeistert werden. Jugendserver-Mitarbeiterin Carmen John hat das web-basierte Präsentationsprogramm den rund 30 teilnehmenden LehrerInnen vorgestellt, Tricks und Kniffe erklärt und die LehrerInnen das Tool natürlich auch selbst ausprobieren lassen. Der große Vorteil für Lehrer: Die dynamische Präsentationsweise von Prezi macht sie zum idealen Präsentationstool für junge Klassen. Die Zuschauer werden durch die Präsentation in den Bann gezogen und bleiben so beim Thema eher auf-

merksam dabei. Bei den sehr statischen Folien von Powerpoint - dem Tool, das die meisten LehrerInnen verwenden liegt es vor allem an den ReferentInnen, den Vortrag spannend und dynamisch zu gestalten. Genau wie bei Powerpoint können die einzelnen Folien bei Prezi als PDF exportiert werden. Außerdem bietet Prezi die Möglichkeit, innerhalb des Bildes bis ins Unendliche hinein zu zoomen und ermöglicht somit sehr kreative Präsentationen. Natürlich ist es arbeitsaufwendig, ein neues Programm zu lernen. Daher ist es auch verständlich, dass sich der/die ein oder andere TeilnehmerIn im Umgang mit Prezi anfangs schwer getan hat. Man muss die neue Arbeitsoberfläche kennenlernen, neue Funktionen verstehen und sich innerhalb der Ein-

stellungen zurechtfinden. Ist diese erste Hürde aber gemeistert, wird schnell klar, wie viel Spaß das Programm macht. Viele kreative Präsentationen mit Bildern, Animationen, Musik und integrierten Videos sind in kürzester Zeit entstanden. Gerade die LehrerInnen von 5er und 6er-Klassen haben zurückgemeldet, dass sie in Zukunft mit Prezi versuchen wollen, ihre SchülerInnen für neue Unterrichtsthemen zu begeistern.


Ju gendser ver-Saar

Was haben Tabletständer, Schnürsenkel, Apfelschorle und Fenster gemeinsam... ...sie sind Hauptdarsteller in unseren Filmclips

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Wie baue ich einen Tabletständer auf? Wie binde ich meine Schnürsenkel? Was genau ist eigentlich eine Apfelschorle und wie zum Teufel schreibt man das Wort „Fenster“ richtig? Die Antwort auf diese Fragen findet man nun in den Tutorials, Filmclips und Erklärvideos der Teilnehmenden des Workshops „Filmclips und Erklärvideos leicht gemacht“ des JugendserverSaar mit Marco Labus als Referenten. Zumindest theoretisch, denn praktisch dürfen wir die Clips nicht veröffentlichen wegen der Urheberrechte und so. Sehr schade, denn sie waren alle wirklich sehr witzig und das richtige

Verhältnis von Apfelsaft und Mineralwasser hat uns immer schon brennend interessiert (beim nächsten Mal vielleicht?). So haben die Teilnehmenden aus den verschiedenen Mitgliedsverbänden und anderen Institutionen mit einfachen Mitteln ihre ersten eigenen Filme produziert. Und wie konnten sie dies tun? Nach einem theoretisch- praktischen Input von Marco zu den Themen Filmkameras, Studiomikrofon und

Schnittsoftware wurden grundlegende Informationen vermittelt: Worauf muss ich bei einer Neuanschaffung einer Kamera achten? Warum ist der Weißabgleich so wichtig? Welche Anschlüsse braucht die neue Kamera zur Videoproduktion? Welches Mikro brauche ich für eine semi-professionelle Aufnahme? Welche Software benötige ich (kostengünstig) und wie funktioniert sie? All das haben die Teilnehmenden erfahren, bevor sie, gestärkt mit einem kleinen Snack am Mittag, in die eigene Produktion gingen. Die Gruppen hatten sich schnell gefunden, nun mussten nur noch die Ideen her. Gefunden! Und los ging es. Mit unserem Studiomikrofon wurden die Texte eingesprochen, mit bereitgestellten Kameras gefilmt. War alles im Kasten, wurde der Text bearbeitet, soweit nötig, und mit dem Schnittprogramm Magic Deluxe 2016 Plus die Filmsequenzen zusammengeschnitten. Fertig! Es war ein toller Tag, wir haben alle viel gelacht und neben dem Spaß auch viel gelernt. Wie man einen Schnürsenkel bindet, wie man das Wort Fenster schreibt, wie man einen Tabletständer aufbaut und natürlich wissen wir jetzt auch, was genau eine Apfelschorle ist. :-)


O n tou r

Praxisstellen- Börse

...oder die Suche nach interessierten Praxissemestlern und Praxissemestlerinnen

Und mit wem sollte das besser gelingen als mit unserer Geheimwaffe: unsere „PraktikantInnen“: Xenia, im Prakti-

kum der FOS, und Marco, im Praxissemester des Studiengangs Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit. Schnell war klar, dass ich als Projektleiterin so gut wie überflüssig war. Besonders von Vorteil war natürlich, dass Marco die Praxisanforderungen der HTW, Fakultät für Sozialwissenschaften (Studiengang Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit) kennt. Und mit welcher

Begeisterung er aus seinem Praxissemester berichtete, brauchen wir denjenigen nicht zu sagen, die Marco bereits kennengelernt haben. Besser konnte es nicht laufen. Im Detail erklärte er die Arbeit im zwanzigwöchigen Praktikum beim Landesjugendring Saar und Jugendserver-Saar. Es war eine gelungene Veranstaltung, bei der unsere „PraktikantInnen“ neben der Arbeit auch noch viele neue Bereiche der Sozialen Arbeit kennenlernen und sich für ihre Zukunft damit ein wenig orientieren konnten. Wir werden mit Sicherheit im nächsten Jahr wieder dabei sein, und vielleicht sogar mit Verstärkung unserer neuen „PraktikantInnen“. Wir freuen uns auf euch!

Unterwegs als Aussteller

...und gleichzeitig dabei etwas lernen

Sicherheit macht Schule: Umgang mit Mobbing und Cybermobbing Stellplatz 1, der war uns (Nicole und Carmen) an der 3. Fachtagung des LPH an der Uni Saarbrücken im Februar 2016. Circa 300 Leute waren angemeldet und auch erschienen. Aber wir waren bereit, wir hatten genug Material dabei: Flyer, Offlines, Bilder von Projekten (KomComm an Schulen und in Jugendverbänden). Und der Andrang in den ersten Pausen war auch groß und viele haben sich für unser Projekt interessiert. Der ein oder andere hat sogar bereits bei uns eine Anfrage gestellt. Schön, da waren wir erfolgreich. Und das Beste daran war, gleichzeitig konnten wir uns fortbilden. Zum Thema Mobbing und Cybermobbing an sich war nicht viel Neues für uns dabei, aber der ein oder andere Aspekt, gerade im rechtlichen Bereich, war doch sehr aufschlussreich. Besonders spannend waren aber die beiden Projekte, die vorgestellt wurden. Detlef Beck vom Team „fairaend“ aus Köln stellte den bereits viel gehörten Ansatz „No

blame approach“ vor. Diesmal konnten wir uns einen tieferen Einblick über den Ansatz machen. Er ist „ein praktischer Interventionsund Handlungsansatz für die Schule, um Mobbing unter Schülern und Schülerinnen innerhalb kurzer Zeit zu beenden“. Mehr Infos gibt es unter www.no-blame-approach. de und http://www.fairplayer. de/. Das 2. Projekt „Fairplayer: gegen Gewalt an Schulen und für soziale Kompetenz“ wurde von Dipl.-Psych. Dipl.-Kfm Stephan Warncke von der FU Berlin vorgestellt. Dies ist ein „Präventionsprogramm gegen Mobbing an Schulen und fördert die Entwicklung von moralischem Verständnis, sozialer Kompetenz und Zivilcourage bei Jugendlichen.“ Mehr Infos gibt es unter http://www.fairplayer.de/ Am Ende des Tages waren wir dann ganz schön müde, denn

nach der Fachtagung ging es gleich weiter zur nächsten spannenden Veranstaltung, Vollversammlung.

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Ju ge ndser ver-Saar

Neues

von den Portalen Der Jugendserver in neuem Glanz Relaunch des Portals beginnt in Kürze

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Der Jugendserver-Saar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 26 Jahren sowie an haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendarbeit und Jugendhilfe im Saarland. Jugendlichen und jungen Erwachsenen bietet das Internet-Portal eine Orientierung über eine mögliche Freizeitgestaltung und wichtige Informationen über die jeweilige Lebenssituation und zu Zukunftsfragen. Weiter will der Jugendserver-Saar soziales und gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen stärken und stützen. Daher informiert das Portal im Bereich ‚Aktuelles‘ über Events, Aktionen, Veranstaltungen, Projekte und weiteren interessanten Themen für engagierte und nicht-engagierte Jugendliche im Saarland. Durch die lokale Verortung von Terminen und Artikeln haben Jugendliche die Möglichkeit, gezielt nach Veranstaltungen, Events, Juleica-Schulungen u.v.m. in ihrem Ort oder in der Nähe zu suchen. Das Lexikon des Jugendserver-Saar stellt Informationen zu jugendrelevanten Themen und für die verschiedenen Bereiche der Jugendarbeit (Juleica, Finanzielle Förderung, Rechtliches oder Jugendschutz) bereit. Die Artikel des Nachrichten-, Serviceund Informationsangebotes werden von MitarbeiterInnen des Jugendserver-Saar, aber vorwiegend von Redak-

teurInnen und Jugendlichen der verschiedenen Institutionen eingestellt. Das Portal wird derzeit von rund 40 RedakteurInnen gepflegt. Und was wird jetzt alles neu? Zunächst einmal das Design, passend zu den neuen Farben des Logos (werden noch nicht verraten!). Und dann das Wichtigste: Die Seite wird natürlich responsive, so dass ihr leichten Zugriff auf die Infos mit all euren Endgeräten habt. Das Layout wird schlicht und übersichtlich sein. In einem weiteren Schritt trennen wir Wissen von Aktuellem – was genial ausgeklügelt ist, aber in der Vergangenheit bei vielen Usern für Verwirrung gesorgt hat. Daher haben wir uns entschieden, diesen beiden Bereichen jeweils eine eigene Sparte zu geben. Unser Redakteurssystem bleibt selbstverständlich bestehen. Sie werden weiterhin über den Login-Bereich ihre News einstellen können. Diese erscheinen dann bei den News und in einer eigenen Kategorie. Diese Kategorien werden für die Redakteure in unseren Verbänden und anderen Institutionen angelegt: So erscheinen die Artikel dann in der Kategorie „Jugendfeuerwehr“, „Landesjugendwerk der AWO Saarland“ oder „Alwis e.V.“. Zudem werden verlinkte Videos ebenfalls in einer eigenen Kategorie wiederzufinden sein.

Die Termindatenbank können in Zukunft nicht nur unsere Redakteure füllen, sondern alle aus den Verbänden. Auf dem Jugendserver braucht ihr dann nur selbst einen Login zu erstellen und die Termine eingeben. Bevor sie erscheinen werden sie allerdings noch einmal von uns geprüft und dann erst online gestellt. Einfach, um Missbrauch zu vermeiden. Ja, wir haben noch viele Ideen und es kommen täglich neue hinzu. www.juleicaausbildung.de wird integriert usw. Es bleibt spannend wie der Jugendserver Anfang März aussehen wird…


Interne tp or t a l e

Datenparty.de

… hält den Jugendserver auf Trapp

Die Seite befasst sich mit Fragen rund um das Thema Datenschutz und richtet sich dabei an Jugendliche und junge Erwachsene, um sie im Umgang mit persönlichen aber auch fremden Daten zu sensibilisieren. Seit unserem Relaunch erweitert sich das Portal Datenparty.de immer mal wieder. In der Vorbereitung des Relaunchs war Facebook noch der Hit, bald lag WhatsApp ganz weit vorne. Schnell mussten neue Infos auf das Portal. So auch im Sommer 2016. Wenn Schulen in Elternbriefen warnen mit „Pokémon Go – Vorsicht Lebensgefahr!“, müssen wir doch selbst mal schauen, was es damit auf sich hat. Und was sollen wir sagen? Mensch, hatten wir Spaß. Natürlich muss man schon mal von seinem Display aufschauen und sehen, wo man hinrennt. Nein, Spaß beiseite, es kann durchaus ziemlich gefährlich werden, wenn man als Smombie durch die Stadt läuft und nicht auf den Verkehr achtet. Und deshalb haben wir uns auch dazu entschlossen, Pokémon Go auf Datenparty aufzunehmen und Risiken und Nebenwirkungen zu benennen. Tipps, wie man spielen kann ohne gegen Laternen zu laufen,

hatten wir selbstverständlich auch. Und ganz nebenbei gab es auch noch eine kleine Spieleanleitung. Wenn man ein Spiel, das einen solchen Hype auslöst, schon testet, dann aber richtig. So konnten wir den Sommer bei der Arbeitszeit auch ein bisschen besser genießen. Spazieren, Pokémon fangen und dann über die kleinen Monster schreiben. Sehr viel Spaß hat es gemacht und für die Projekte an Schulen waren wir dann auch gewappnet. Denn spätestens am Elternabend würde dies zur Sprache kommen. Eines sehen wir auch als sehr problematisch bei Pokémon Go an: die Altersfreigabe. Die USK (freiwillige Selbstkontrolle) hat es ab 6 Jahren eingestuft. Google Play-Store sagt 6, im Apple App-Store steht die Einstufung 9+, in den Nutzungsbedingungen von Pokémon Go steht 13, Experten raten erst ab 10 oder sogar erst ab 12. Hier darf diskutiert werden, denn ist ein Kind mit 6 oder 9 Jahren wirklich in der Lage, mit den Inn-App-Käufen umzugehen? Gerade dann, wenn ein Pikachu vor einem

steht und man hat keine Pokébälle mehr? Schwierig. Natürlich kann man die In-App-Käufe sperren lassen, dennoch gibt die Altersfreigabe durchaus zu denken... Was wir ganz toll fanden, war, dass Eltern mit ihren Kindern im Sommer gemeinsam unterwegs waren und gespielt haben. Das heißt, hier haben sich die Eltern mit dem Spiel auseinandergesetzt und gemeinsam Jagd auf die Monster gemacht. Ist doch schön, so kann gleich über Risiken und Nebenwirkungen des Spiels gesprochen werden. Aber bevor wir unser erstes Projekt hatten, war der Hype schon zu Ende. Es wurde kühler und das Spiel den meisten langweilig. Trotz Halloween-Special oder Pikachu mit Weihnachtsmütze, die Smombies sind verschwunden. Ein paar Hartgesottene gibt es aber noch, WIR gehören dazu. Derzeit sind wir beim Ablaufen von Kilometern um Pichu, Pii, Flufelluff und alle anderen Baby-Pokémon aus den Eiern schlüpfen zu sehen.

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Anhang

Pressespiegel Einige ausgewählte Presseberichte aus den letzten beiden Jahren. Einen DingDeinDorfPressespiegel gibt es in einer eigenen Doku, die beim LJR bezogen werden kann. Der Schwerpunkt liegt bei den Ei JO!-Porträts unserer Jugendarbeitskampagne.

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Pre ss e spi e g el

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Pre ss e spi e g el

Positionen Ob in den Medien, in jugendpolitischen Gesprächen oder bei Anhörungen im Landtag. Der Landesjugendring Saar positioniert sich immer dann, wenn wichtige jugendpolitische Fragen anstehen. Hier eine Auswahl wichtiger Positionierungen aus den letzten beiden Jahren.

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Positionspapier „Stärkung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements Jugendlicher und junger Erwachsener“

Ohne ehrenamtliches Engagement geht es nicht. Der freiwillige, ehrenamtliche Einsatz zahlreicher Bürgerinnen und Bürger ist die tragende Säule vieler Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens. Die Ereignisse des vergangenen Jahres, mit dem Zustrom von mehr als einer Million Flüchtender aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland, hat das noch einmal ganz klar bestätigt: Ohne die ehrenamtliche Hilfe engagierter Menschen sind die sozialen Aufgaben des Staates nicht zu bewältigen. Auch die Jugendverbände im Saarland engagieren sich in der derzeitigen Lage für die Flüchtenden. Junge Ehrenamtliche spielen dabei unter anderem

eine wichtige Rolle bei der Integration (unbegleiteter) minderjähriger Flüchtender in unsere Gesellschaft. Die Flüchtenden werden zum Beispiel in die Jugendgruppe oder den Jugendclub vor Ort eingeladen, sie werden in ein lebendiges Vereins- oder Verbandsleben integriert oder durch spezielle Aktionen unterstützt. Ehrenamtliches Engagement als Bildungsfaktor Ehrenamtliches Engagement zeigt allerdings nicht nur in Krisenzeiten seine Wirkung. Jugendarbeit in offenen Treffs, Gruppen, Freizeit- und Bildungsmaßnahmen sowie in Projekten

wird im Saarland fast ausschließlich durch ehrenamtlich tätige Jugendliche und junge Erwachsenen geleistet. Dabei ist ehrenamtliches Engagement nachweislich ein wichtiger Bildungsfaktor, der Lernprozesse und Kompetenzerwerb in vielen Bereichen ermöglicht und Schlüsselqualifikationen sowohl für die eigene Lebensführung als auch für die Arbeitswelt vermittelt. Diese Bildungsprozesse geschehen entweder ganz informell und sozusagen nebenbei, sobald man sich im Ortsverein des Jugendverbandes, im örtlichen Jugendclub oder in einer Jugendinitiative engagiert. Oder auch gezielt gesteuert zum Beispiel in einer Jugendleiterausbildung. Im Saarland gab es Ende


Anhang 2014 mehr als eintausend gültige Juleicas. Das war im Vergleich zum Vorjahr bundesweit der höchste Zuwachs bei den gültigen Juleicas. Noch deutlicher war der Anstieg der neu ausgestellten Juleicas. Dort gab es im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 47% mit Abstand die höchste Steigerung bundesweit. Ehrenamt als Basis einer demokratischen Gesellschaft Durch ehrenamtliches Engagement und Beteiligung identifizieren sich Menschen mit ihrem Gemeinwesen und bilden damit die Basis einer tragfähigen Zivilgesellschaft. Und wer bereits als junger Mensch ehrenamtlich engagiert war, der behält die Bereitschaft zum sozialen Engagement sein Leben lang. Ehrenamtliches Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener trägt damit als Basis der politischen und zivilgesellschaftlichen Partizipation maßgeblich zur Weiterentwicklung einer lebendigen demokratischen Gesellschaft bei.

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Ehrenamtliches Engagement und Bildungsstatus Laut dem Hauptbericht des Freiwilligensurveys 2009 ist das ehrenamtliche Engagement stark vom Bildungsstatus abhängig. Jugendliche mit geringem Bildungsstatus nehmen weniger an Aktivitäten der offenen Jugendarbeit teil und übernehmen auch seltener eine ehrenamtliche Funktion. Damit können sie auch weniger vom Bildungseffekt ehrenamtlicher Tätigkeiten profitieren. Umso wichtiger sind Aktionen zur Förderung des Ehrenamts gerade bei bildungsbenachteiligten Jugendlichen. Positive Beispiele dafür sind zum Beispiel die erweiterte Jugendleiterausbildung „Juleica leicht“ des „Verbandes saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung“ für Jugendliche aus bildungsbenachteiligten Milieus, das Projekt „JuleicaVielfalt“ des Landesjugendrings Saar, das vor allem Migrantenorganisationen im Saarland unterstützt oder das EiJO!–Stipendium des Landesjugendrings in Kooperation mit der StudienStiftungSaar, mit dem ehrenamtlich tätige Studierende unterstützt werden.

Zu wenig Freiraum für Ehrenamt durch Ganztagsschule, G8 und Bologna-Prozess Gleich mehrere Studien und Umfragen beweisen: die Umstellung der Gymnasien auf G8 und der Bologna-Prozess bremsen das ehrenamtliche Engagement der Schülerinnen, Schüler, Studentinnen und Studenten aus. Durch den straffen Stundenplan und die Turbo-Uni bleibt schlicht und einfach nur noch wenig Zeit und Kraft für ein Ehrenamt übrig. Eine Ausweitung der Ganztagsschule hilft zwar, Bildungsbenachteiligung im schulischen Bereich abzubauen. Aber leider lässt auch die Ganztagsschule ihren Schülerinnen und Schülern wenig Freiraum, um an regelmäßigen Veranstaltungen der Jugendverbände teilzunehmen. Beschlossen auf der Vollversammlung im Februar 2016

Ohne uns sieht das Saarland alt aus Für eine jugendgerechte Gesellschaft

Der Anteil junger Menschen in der deutschen Bevölkerung wird langfristig weiter schrumpfen. Im Jahre 2060 werden doppelt so viele 70-Jährige in unserem Land leben wie Kinder geboren werden. Dieser deutschlandweite Trend spiegelt sich auch in der demografischen Entwicklung des Saarlandes wieder. Junge Menschen sind jedoch ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und dürfen deshalb nicht aus dem Blick geraten. Eine große Chance für das Saarland könnte die Zuwanderung, insbesondere junger Flüchtlinge sein. Gute Zugangschancen zur Bildung und eine Perspektive auf Arbeit sind daher Grundvoraussetzungen für die Zukunft aller jungen Menschen hier. Die Schuldenbremse gefährdet die Zu-

kunftsfähigkeit des Saarlandes. Damit gemeint sind Tendenzen der derzeitigen Bildungspolitik, die darauf abzielen durch Sparmaßnahmen künftigen Generationen weniger Schulden zu überlassen. Diese Sparpolitik darf jedoch nicht zu Lasten der heutigen jungen Generation gehen. Wir plädieren deshalb für eine breitgefächerte Förderung von Bildung und Investitionen in Köpfe und Infrastruktur! 1. Gerechte Zugangschancen zur Bildung In diesem Bereich ist bereits einiges geschehen. Positiv zu erwähnen ist, dass die Ausgaben in den Ausbau von Kindertagesstätten im Saarland über dem Bundesdurchschnitt liegen. Das Saarland hat parallel zum Bund Son-

dervermögen für das Zukunftsinvestitionsgesetz geschaffen, welches dem Aufbau von Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige dient. Ebenfalls positiv zu nennen sind die Investitionen in allgemeinbildende und berufliche Schulen. Nichtsdestotrotz sind die Zugangschancen zur Bildung nach wie vor sozial nicht gerecht verteilt. Das Saarland befindet sich nach wie vor in einem Aufholprozess. Vor allem faire Zugangschancen zur Bildung sind wichtig, denn die Zugangschancen sind bisher immer noch vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Jede Schulform muss deshalb das gesamte Paket für jedes Kind und jeden Jugendlichen anbieten. Zusätzliche Kosten dürfen nicht auf die Eltern abgewälzt werden.


Po siti on en

Im Zuge der Zuwanderung entstehen Probleme bei den Zugangsvoraussetzungen zum Abitur und dem Hochschulzugang. Neben den etablierten Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch werden nach wie vor die außereuropäischen Sprachen und Herkunftssprachen wie zum Beispiel Russisch, Arabisch, Türkisch und Italienisch weder gleichwertig angeboten noch als Voraussetzungen für das Abitur und den Hochschulzugang anerkannt. Deshalb fordern wir: 1. Den weiteren gezielten flächendeckenden Ausbau der Infrastruktur an Betreuungsplätzen (Kitas). 2. Die bessere Unterstützung von einkommensschwachen Familien bei der Nutzung schulischer Infrastruktur. Dies gilt insbesondere für Nachhilfe, Beiträge für Betreuung und Verpflegung. 3. Im Zuge der Zuwanderung die Anerkennung von Herkunftssprachen wie zum Beispiel Russisch, Arabisch, Türkisch, Italienisch an weiterführenden Schulen. 4. Beim Angebot, diese Sprachen zu erlernen, gleichzeitig die Gewährleistung, dass mit diesen Sprachen auch der Zugang zu Hochschulen möglich ist. 5. Die Rücknahme aller Kürzungen an den saarländischen Hochschulen.

Dies sind wichtige Voraussetzungen, um die Barrieren abzubauen und gerechte Zugangschancen zur Bildung zu gewährleisten. Das heißt, Investitionen in Bildung und Infrastruktur statt zu Lasten der jetzigen jungen Generation um jeden Preis zu sparen! Eine Schuldenbremse, die die Bildungschancen junger Menschen nicht genügend im Blick hat, schadet der Zukunftsfähigkeit des Saarlandes. 2. Garantie von Ausbildung und Arbeit Vor allem junge Menschen haben Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Der Übergang von Schule zum Beruf kann Zeit in Anspruch nehmen und Arbeitslosigkeit und Kurzzeitarbeit mit sich bringen. Das Saarland befindet sich im bundesweiten Vergleich bei der Jugendarbeitslosigkeit auf Platz acht. Unsichere Rahmenbedingungen wie z.B. Kurzzeitarbeit führen zu einer höheren Binnenmigration von jungen Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Eine Garantie auf Ausbildung und eine sichere Perspektive auf Arbeit sind Voraussetzungen, damit junge Menschen langfristig im Saarland bleiben. Viele junge Menschen haben bisher keine Möglichkeiten erhalten eine Berufsausbildung abzuschließen. Dabei ist bekannt, dass ein Start ins Berufsleben ohne Ausbildung eines der grundlegenden Probleme einer Langzeitarbeitslosigkeit ist und gerade die gilt es

zu vermeiden. Darum fordern wir eine Garantie auf Ausbildung und Arbeit! 3. Wahlalter senken und mehr Beteiligungsrechte Wir fordern die Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre. Deshalb ist unsere Landesverfassung im Saarland entsprechend zu ändern. Jugendliche müssen die Themen, die sie betreffen, mitentscheiden und langfristig mitbeeinflussen können. Wir fordern konkrete Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. 4. Eigenständige Jugendpolitik Die Interessen von Kindern und Jugendlichen sind von vielen Politikbereichen betroffen wie z.B. Steuer-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Jugendpolitik ist ein Querschnittsthema! Deshalb fordern wir eine eigenständige Jugendpolitik, gleichberechtigt neben Familien- und Seniorenpolitik, die bessere Rahmenbedingungen für junge Menschen schafft. Diese Rahmenbedingungen (1. bis 4.) sind für die Zukunft junger Menschen im Saarland wichtig und müssen deshalb ernst genommen werden – denn ohne uns sieht das Saarland alt aus! Beschlossen auf der Vollversammlung im Februar 2016

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Anhang

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Stellungnahme des Vorstands des Landesjugendrings zum Regierungsentwurf des Landeshaushalts 2016, 2017 Kapitel 05/05 (Jugendpolitik), Kapitel 05/06 (Landesjugendamt)

Nach den drastischen Kürzungen 2014 sind für 2016 und 2017 keine massiven Reduzierungen im Regierungsentwurf vorgesehen. Dies begrüßen wir. Für 2016 und besonders für 2017 besteht die Gefahr, dass insbesondere bei der Förderung von Freizeitmaßnahmen (684 08 266) die Mittel nicht ausreichen. 2014 waren dort starke Rückgänge bei der Beantragung von Zuwendungen zu verzeichnen. Wie schon im letzten Jahr zum Ausdruck gebracht, hoffen wir jedoch mittelfristig, dass sich dies in den kommenden Jahren wieder zum Positiven wenden lässt. Die Zurückhaltung der freien Träger bei der Beantragung von Freizeitmaßnahmen ist u.a. durch erhöhte bürokratische Hürden begründet. So hat z.B. die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes in den letzten beiden Jahren erhebliche Arbeit bei den Kinder- und Jugendverbänden - von der Landes- bis zur Ortsebene - verursacht. Nach wie vor sehen wir eine große und dringende Herausforderung an Politik und Verwaltung Schritte einzuleiten, um die bürokratischen Hemmnisse abzubauen. Viel Potential steckt hier z.B. in der Vereinfachung der Beantragung von Freizeit- und Bildungsmaßnahmen, sowie Mitarbeiterschulungen (684 08 266, 684 04 266, 684 05 266, 684 09 261). So müssen z.T. bis zu sieben Anträge für eine Maß-

nahme an das Land, den Regionalverband und die fünf Landkreise gerichtet werden. Das verursacht einen hohen Aufwand für Ehrenamtliche für meist geringe Zuschüsse. Zudem werden bis zu sieben Behörden mit dem gleichen Vorgang befasst. Hier sehen wir Sparpotential für Haushalte, die gleichzeitig zu jugendarbeitsfreundlicheren Verwaltungsstrukturen führen. Ein Antrag an eine Förderstelle, die den Antrag dann an die weiteren Stellen weiterleitet, kann bei den Antragstellern viel Aufwand reduzieren. Dies ist unser Vorschlag, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, bis Anträge digital eingereicht werden können. Die Förderung des Landesjugendrings (685 73 266) bedarf dringend einer Anpassung an die gestiegenen Personalkosten. Zwar wurde eine massive Kürzung im Jahr 2011 teilweise zurückgenommen. Es fehlt aber an Mitteln, um die notwendigen Aufgaben auch in Zukunft erledigen zu können. Gerade bei einem Doppelhaushalt besteht hier die Gefahr, personell kürzen zu müssen. Damit sind die unterstützenden, beratenden, schulenden und vernetzenden Tätigkeiten der Arbeitsgemeinschaft von 25 Kinder- und Jugendverbänden erneut bedroht. Wir verweisen hier auf unser beiliegendes Zukunftskonzept für den Landesjugendring Saar.

Angesichts der großen Herausforderung der Integration vieler zugewanderter Flüchtlinge ist es wichtig, besonders die Kinder und Jugendlichen unter ihnen an den vielfältigen Angeboten der Jugendverbände vor Ort, regional und landesweit teilhaben zu lassen. Notwendig ist dabei die Sensibilisierung der JugendleiterInnen für die Ansprache dieser Zielgruppe. Hinzu kommt die Qualifizierung für die Integration in die Gruppen, Maßnahmen, offenen Angebote und Projekte. Schließlich benötigen wir spezifische Integrations- und Teilhabe-Angebote der Jugendarbeit für sie. Hierzu schlagen wir ein personalisiertes Projekt, angesiedelt beim Landesjugendring Saar, vor (z.B. über Förderung von ausgewählten Projekten der außerschulischen Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit (686 03 261)). Unsere Kompetenz dafür haben wir insbesondere durch das erfolgreiche Projekt JuleicaVielfalt und durch die Integration von mittlerweile drei MigrantInnenorganisationen als Mitgliedsverbände in unsere Arbeitsgemeinschaft unter Beweis gestellt. November 2015 Der Vorstand des Landesjugendrings Saar


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