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Das Poitou – Land der Pilger und Troubadoure
Eine Mittelalterreise anlässlich des 900. Geburtstages der Eleonore von Aquitanien in einem unberührten Teil Frankreichs Reisetermin: 29. Mai – 6. Juni 2022 (9 Tage)
Unter der Regentschaft der Herzogin Eleonore von Aquitanien erlebte im 12. Jahrhundert die Grafschaft Poitou, wo Eleonore vor rund 900 Jahren um 1122 das Licht der Welt erblickte, ihre kulturelle Blüte. Der Hof zu Poitiers war Treffpunkt der Troubadoure und Zentrum der Macht. Eleonore war Gemahlin zweier Könige - Ludwig VII. von Frankreich und Heinrich II. von England – und somit die mächtigste Frau des Mittelalters. Durch das Poitou lief zudem der Jakobsweg Richtung Santiago, weshalb sich in der Grafschaft auf der alten Pilgerroute die schönsten romanischen Gotteshäuser Frankreichs erhalten haben. Nirgendwo sonst findet man eine solche Dichte an mittelalterlichen Städten, Burgen und Kirchen wie hier. Eng verbunden mit dieser Zeit sind phantastische Sagen wie z. B. über die schöne Melusine oder den Drachen Grand`Goule. Zudem hat die Region noch ihren alten Reiz erhalten, denn die Industrialisierung ist fast spurlos an ihr vorbeigegangen. Zauberhafte Flusstäler und eine unberührte Wasserlandschaft, die man auch das „Grüne Venedig“ nennt, erwarten den Reisenden, der hier noch keinem Massentourismus begegnet.
Reiseleitung: Christoph Seemann, Kunsthistoriker So – 29. Mai: Die Stadt der Jungfrau A Busfahrt von Würzburg/Schweinfurt über Mannheim (Zusteigemöglichkeit am Hbf ), Saarbrücken durch die Champagne und vorbei an Paris bis nach Orléans. Übernachtung im HOTEL MERCURE CENTRE****. AE. Mo – 30. Mai: Eleonore zu Pferde F/A Besuch der Kathedrale von Orléans und Weiterfahrt nach Beaugency an der Loire. Bei einem Konzil im März 1152 wurde in der Kirche Notre-Dame die Ehe von Eleonore mit Ludwig VII. geschieden. Die Burg von Chinon geht zurück auf Eleonore und ihrem zweiten Gemahl Heinrich II., der hier auch verstarb. In der Halbhöhlenkapelle Ste-Radegonde sehen wir ein Fresko aus dem späten 12. Jh., das eine königliche Jagdszene zeigt, in der Eleonore mit ihrem Mann Heinrich II. dargestellt ist. Weiterfahrt nach Poitiers. Hotelbezug im zentral gelegenen LE GRAND HÔTEL POITIERS****, wo wir für sechs Nächte Quartier nehmen. AE. Di – 31. Mai: Der Hof der Troubadoure F/A Ein Spaziergang durch die Altstadt von Poitiers führt uns zuerst zur romanischen Kirche St-Hilaire-le-Grand, die im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort aufgrund der Reliquien des hl. Hilarius war. Zudem gelangen wir zur Kathedrale St. Pierre (12./14. Jh.) und zum ältesten christlichen Bauwerk Frankreichs, dem berühmten Baptisterium St. Jean aus dem 4. Jh. Wir erreichen die Kirche der
hl. Radegundis, der legendären Bezwingerin des Drachens Grand`Goule. Der heutige Justizpalast war der Palast der Herzöge von Aquitanien, in dem die Troubadoure um die Gunst von Eleonore von Aquitanien wetteiferten. Den Abschluss bildet eine der schönsten Kirchen Frankreichs, die Notre-Dame-de-laGrande, deren figurenreiches Portal ebenso wie der farbig geschmückte Innenraum faszinieren. AE. Mi – 1. Juni: Romanische Kleinode F/A Heute fahren wir in das Gebiet der Flüsse Gartempe und Vienne zum einzigartigen „Tal der Fresken“. Hier findet sich in kurzen Abständen ein romanisches Kleinod nach dem anderen. In der Festungsstadt Chauvigny bestaunen wir in St-Pierre romanische Kapitelle, die mit surrealistisch anmutender Phantasie gestaltet sind. Danach erreichen wir das Tal der Gartempe bei St. Savin. Es erwartet uns in der ehemaligen Benediktinerabtei ein besonderes Highlight: Die besterhaltenen romanischen Gewölbefresken Frankreichs (UNESCOWeltkulturerbe). Ein Spaziergang führt uns entlang des Flusses Gartempe. Nächste Ziele sind Montmorillon mit einer mittelalterlichen oktogonalen Kirche und Civaux, wo eine der bedeutendsten merowingischen Nekropolen liegt. AE.
Do – 2. Juni: F/A Das Grüne Venedig Frankreichs Wir besuchen die einzigartige Landschaft des Marais-Poitevin, das sog „Grüne Venedig“ Frankreichs. Neben den beeindruckenden Ruinen der gotischen Benediktinerabtei Maillezais besuchen wir den Geburtsort der Eleonore von Aquitanien, das Kloster Nieul-surl’Autise. Rundgang durch das mittelalterlich geprägte Niort, das als Hauptstadt des MaraisPoitevin gilt. Am Nachmittag unternehmen wir eine Bootsfahrt durch eine der einzigartigsten und ungewöhnlichsten Sumpflandschaften Frankreichs. AE. Fr – 3. Juni: Die Stadt der Melusine F/A Erstes Ziel ist die spätkarolingische Kirche von St-Généroux. Danach erreichen wir die Stadt Parthenay, die der Legende nach durch die Zauberkräfte der Meerfrau Melusine entstanden ist. Der Ort war eine Station auf dem Jakobsweg, weshalb er noch zahlreiche Hospize und Kirchen des Mittelalters besitzt. Über die Brücke und durch das Stadttor St-Jacques gelangen wir in die historische Altstadt. Im Figurenschmuck der Kirche St-Pierre entdecken wir wieder Kaiser Konstantin und die schöne Melusine in einem Badezuber. AE.
Chinon © leoks, shutterstock
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