Herzlich willkommen!
Herzlich willkommen in deinem ganz persönlichen Impulsbuch! Und herzlich willkommen in deiner ganz persönlichen Krise, durch die wir dich gerne ein Stück begleiten. Unsere Impulse wollen dich mitten in schwierigen Zeiten ermutigen, dich und deine Krise ernst zu nehmen und so über dich hinauszuwachsen. Wir haben dir in diesem Buch eine Vielzahl an wertvollen Anregungen zusammengestellt. Du kannst es vom Anfang bis zum Ende durcharbeiten oder immer wieder mal an irgendeiner Stelle aufschlagen und dich inspirieren lassen. Die Gedanken, Geschichten und Impulse entspringen unserer täglichen Arbeit. Wir haben hier eigene Erfahrungen und Erlebnisse und Gedanken aus unserem therapeutischen Alltag zusammengefasst. Herzlichen Dank an dieser Stelle allen Menschen, die uns mit ihrem Wissen, ihren Lebensgeschichten, ihrem Scheitern und ihrem Wiederaufstehen inspiriert und bereichert haben und uns so immer wieder die Möglichkeit geben, uns selbst weiterzuentwickeln. Wir wünschen dir gute Erfahrungen mit diesem Buch! Bleib behütet und gesund ... auch im Herzen! Martina und Andi Weiss
KRISE älter Crisis = Krisis (2) < griechisch krísis = Entscheidung, entscheidende Wendung, zu krínein, kritisch; in der allgemeinen Bedeutung beeinflusst von französisch crise
Eine Krise ist im Allgemeinen ein Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert. WIKIPEDIA
Pippi: Tommy und Annika: „Pippi, der Sturm wird immer stärker ... !“
„Macht nichts, ich auch!“
Ja klar. Pippi ist stark! Hat immer einen coolen Spruch auf der Lippe und natürlich hat sie keine Angst. Ich hätte gerne so eine Pippi Langstrumpf in mir. Eine starke Stimme, die mir sagt: „Krise? Mir doch egal!“ Stattdessen werden in mir eher Tommy und Annika laut. Sie sagen mir ständig, wovor ich mich fürchten oder worauf ich besser achten sollte. Das nervt! Einerseits. Andererseits sind diese vorsichtigen, ängstlichen Stimmen so wichtig. Sie wollen mich beschützen und Unheil verhindern. Am besten mache ich es so: Ich höre mir an, was sie zu sagen haben. Ich überprüfe, ob sie recht haben könnten. Ich handle möglichst verantwortlich. Ich bedanke mich für ihre Fürsorge und verabschiede sie dann freundlich. Danach wende ich mich Pippi zu und höre, was sie mir zu sagen hat. Für dich ist sicher auch etwas dabei: ! werden eliebt zu g , rt e w s ! Du bist e'ne coole Sockeorgen! Du bist sicher und geb f dich! Du bist t viel Gutes au eschafft! Es warte schon so viel g Du hast ffst das! Du schaerwünscht! Du bist t gebraucht! Du wirs
Vergeude nie eine guteWinston Krise Churchill Welche Krisen hast du in deinem Leben schon gemeistert? Welche neuen Erfahrungen hast du in dieser Zeit machen dürfen? An welches schöne Erlebnis wirst du dich noch lange erinnern? Was hast du während dieser Zeit gut hinbekommen? Was hat dir damals im Alltag geholfen? Wer hat dir geholfen? Wem bist du dankbar? Wen durftest du unterstützen? Wo hat sich dein Blick auf das Leben verändert? Wie hast du es damals geschafft, dich zu entspannen?
Im Rahmen meiner studentischen Aushilfstätigkeit in der Psychiatrie sollte ich vor vielen Jahren einmal auf eine junge Frau Acht geben, die bereits mehrmals versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Sie durfte die Station nicht verlassen, deshalb schlug ich ihr vor, dass wir in den verschneiten Klinikgarten gehen könnten, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Ich versuchte, mit ihr zu sprechen. Ich wollte herausfinden, was sie interessierte, was sie früher gerne getan hatte. Es war nicht möglich, sie ließ sich auf kein Gespräch ein, auf keinen Gedanken außerhalb ihrer eingeschränkten Sicht. Wieder und wieder wiederholte sie, was alles schiefgelaufen war. Wen sie als Freund verloren hatte und was nicht mehr zu reparieren war, warum es keinen Sinn mehr mache, etwas Neues zu probieren, neue Freunde zu finden, einen neuen Beruf zu suchen, eine neue Wohnung. Denn ein neues, ein anderes Leben, das gab es ja wohl nicht. Irgendwann fühlte ich mich genauso hoffnungslos. Entgegen meinen eigentlichen Ansichten hatte sie mich fast überzeugt, mit in ihren dunklen Bann gezogen, in ihren sich immer weiter drehenden negativen Gedankenstrudel. Moment mal! Ich begann laut zu lachen und blieb stehen. Sie sah mich verdutzt an. „Schau mal was gerade passiert ist“, sagte ich und zeigte auf die Kreise, die sich im Schnee gebildet hatten. Eindeutig war zu sehen, wie diese immer enger geworden waren. Wir hatten uns, ohne es zu merken, im Kreis gedreht. Immer kleiner, enger und eingeschränkter war unsere Bahn geworden, ohne dass wir es bemerkt hatten. „Das ist ja wie im echten Leben!“ Sie lächelte zum ersten Mal, seitdem ich sie kennengelernt hatte. „Gut, dann gehen wir jetzt den ganzen Weg wieder zurück“, meinte ich. Sie sah mich an: „Das wird mühsam! Aber aktuell habe ich ja eh nichts
anderes zu tun.“
VERÄNDERUNG IST DIE GESÜNDESTE ART, ZU ÜBERLEBEN ... KARL LAGERFELD
Der deutsche Philosoph Martin Heidegger sagte, schon allein das „In-der-Welt-Sein“ mache dem Menschen Angst. Er bezeichnet den Menschen als „in die Welt geworfen“. Und tatsächlich: Niemand hat dich gefragt, ob und wie du auf diese Welt kommen möchtest. Ob du Junge oder Mädchen, blond oder braunhaarig, groß oder klein sein willst. Du konntest nicht selbst bestimmen, in welchem Land, in welcher Familie und unter welchen Umständen du das Licht der Welt erblickst. Und bei deiner Geburt wurde auch keine Gebrauchsanleitung für dich mitgeschickt. Niemand sagt dir, was wirklich zu tun ist. So ist erst einmal jeder Menschen auf sich allein gestellt. Allein mit seinen Bedürfnissen, seinen Ängsten, allein mit seiner Wut. Er empfindet sich als ohnmächtig und machtlos gegenüber den Gesetzen des Lebens. Er fürchtet sich davor, existenziell zu scheitern. Gleichzeitig erkennt der Mensch, dass ihm in der Angst vor der Sinnlosigkeit des Lebens nur eines bleibt: Er muss aus sich selbst etwas machen. Heidegger nannte das den „Entwurf“ und war davon überzeugt, dass der Mensch sich selbst erst in der Angst als „geworfenen Entwurf“ kennenlernt. Die Angst will also erkannt, benannt und konstruktiv integriert werden. Die Angst wird so zur Geburtshelferin unserer eigenen Identität und unterstützt uns in der Entwicklung unserer ureigenen Persönlichkeit.
Macht es dir manchmal auch erst recht Stress, wenn dir jemand sagt: „Entspann dich mal!“ – gerade dann, wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst? Alles kribbelt, du bist angespannt, hektisch und gereizt. Verlange jetzt nichts Übermenschliches von dir. Nimm dir eine Auszeit. Hab Nachsicht mit dir. Dein Körper hat Gründe, warum er gerade nicht so funktionieren kann, wie du es dir wünscht. Vielleicht hast du dich gerade einfach überfordert? Lass zu, dass dir dein Körper das zurückmeldet. Wohlspann dich! Renne eine Minute, so schnell du kannst, auf der Stelle. Dann lass dich auf dein Bett fallen und spüre wie dein Atem durch den Körper fließt. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme durch die Nase ein und zähle langsam bis vier. Halte die Luft an und zähle bis sieben. Lass die Luft durch den leicht geöffneten Mund entweichen und zähle dabei bis acht. Wiederhole diese Übung mehrmals. Strecke dich, so weit es geht, zum Himmel und spüre, wie sich das in deinem Körper anfühlt. Begrüße freundlich jedes Körperteil. Summe deine liebste Melodie. Spüre den Klang. Erst im Mundraum, dann im Kopf, im Hals, in der Brust, bis zu den Füßen. Nimm ein Bonbon oder ein Stück Schokolade und lege es auf deine Zunge. Nimm genau wahr: Wo schmeckst du zuerst? Was schmeckst du? Was passiert mit den vielen Muskeln in deinem Mund? Wohin geht der Geschmack?
Wohlspann dich !
Selbstfürsorge Gönne dich dir selbst. Sei wie für alle anderen Menschen auch für Dich selbst da. Bernhard von Clairvaux
NUR 5 MINUTEN
Schließe kurz die Augen, atme tief ein und lächle dabei Öffne das Fenster und schnappe frische Luft Überlege dir eine Sache, die du an dir schön findest Dehne dich und mache dich ganz lang Trinke ein Glas Wasser Höre dein Lieblingslied Bedanke dich bei deinem Körper
NUR 10 MINUTEN
NUR 30 MINUTEN
Gehe spazieren Bereite dein Lieblingsessen vor Nimm ein Bad oder eine warme Dusche Lies eine Geschichte oder ein Märchen Lege ein schönes Einschreibbuch an
Schreibe auf, wofür du dankbar bist Lege dich kurz hin und stell den Wecker auf 10 Minuten: Zeit zum Träumen Mache dir eine heiße Schokolade mit Zimt
Ich glaube, die wichtigsten Begegnungen meines Lebens waren die „erzwungenen“ Momente. Begegnungen, die ich mir nicht selbst ausgesucht habe an Orten, an die Menschen nur ungern gehen: am Sterbebett, auf dem Friedhof oder im Krankenhaus. In Krisenzeiten wird unsere Lebenseinstellung massiv infrage gestellt. Ich habe immer wieder erlebt, wie genau solche Sinnkrisen – sowohl bei mir als auch bei anderen Menschen, die ich begleite – Luftschlösser einstürzen ließen, damit sie wieder ein Stück näher an der Realität, tiefer am Lebensgrund und intensiver im Leben weitere Schritte wagen konnten. Frankl war davon überzeugt, dass es das heilsame und sinnvolle Lebensziel ist, „Leid in Leistung, Schuld in Wiedergutmachung und das Wissen um den eigenen Tod in ein verantwortliches Handeln zu verwandeln.“
eigentlich gelungen? Wann Wann ist eine Lebensgeschichte taltet? Welche großartige war ein Leben sinnvoll und gut ges Sinn, wenn du dir diese Frage Persönlichkeit kommt dir in den weitzer? Martin Luther King? stellst? Mutter Teresa? Albert Sch nz von Assisi? Jesus Dietrich Bonhoeffer? Gandhi? Fra n noch lange so weiterführen. Christus? Diese Liste könnte ma unbekannte Namen – würden Viele Namen – sicher auch viele für ihre Taten und ihr Leben uns einfallen. Menschen, die wir leichen, was diese bewundern. Wenn wir einmal verg et, werden wir sehr schnell Menschen miteinander verbind einzige Sache gemeinsam feststellen, dass sie alle nur eine nschen gelebt haben. Ganz haben – ganz egal, wann diese Me haben. Ganz egal, wie alt egal, wo diese Menschen gelebt nner oder Frauen, arme, diese Menschen waren. Ob es Mä e Menschen waren, welche reiche, gebildete oder eher einfach sie hatten. Alle diese Hautfarbe oder welche Religion ndwann einmal aufgehört Menschen verbindet, dass sie irge drehen. Alle diese Menschen haben, sich nur um sich selbst zu ens aufgehört, nur um ihre haben an einem Punkt ihres Leb men und Probleme zu eigenen Sorgen, ihre eigenen The en an einem Punkt ihres kreisen. Alle diese Menschen hab chenken. Lebens angefangen, sich zu vers jedem Tag mit seinem an ss Ich glaube, jeder Mensch mu ße Frage geben: Leben eine Antwort auf diese gro
Bist du ein Opfer deines Lebens oder der persönliche Held deiner Lebensgeschichte?
Man KANN auch aus Katastrophen noch einen Triumph schlagen. VIKTOR FRANKL
Schöner Scheitern
Bei der Fußballweltmeisterschaft vor einigen Jahren in Südafrika begeisterten mich die Südafrikaner. Kurz vor dem Eröffnungsspiel sah man die beiden Mannschaften ankommen. Die Mexikaner stiegen siegessicher und konzentriert aus ihrem Bus. Sie wussten, dass der Fleiß und die Konzentration, das Training der letzten Wochen und der Wille zum Sieg, sie weit bringen konnten. Da fuhr der Mannschaftsbus der Südafrikaner vor. Die Türen öffneten sich. Man sah schon von außen durch die Scheiben, dass in dem Bus kräftig getanzt wurde. Und so tanzten auch die Spieler aus dem Bus. Man spürte keine Aufregung, fühlte keine Angst, war von den Gladiatoren, denen man kaum Erfolg zutraute, einfach angetan und begeistert. In einem Interview sagte ihr Trainer: „Wir tanzen immer! Wir tanzen vor dem Spiel, um uns warm zu machen! Wir tanzen in der Pause, um die Spannung zu halten! Und wir tanzen nach dem Spiel – erst recht, wenn wir verloren haben!“ Die Mannschaften trennten sich damals mit einem Unentschieden. Fast wie im echten Leben. Martin Luther sagte einmal: „Man muss beten, als ob alles Arbeiten nichts nützt, und arbeiten, als ob alles Beten nichts nützt.“