Mark Cahill
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Copyright © der amerikanischen Ausgabe 2002–2011 by Mark Cahill ISBN 978-0-9643665-8-9 Published by Biblical Discipleship Publishers 2212 Chisholm Trail Rockwall, Texas 75002 222.biblicaldiscipleship.org
Die Bibelzitate stammen aus der Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen), 3. Auflage 2009. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors kopiert, in einem Datenabfragesystem gespeichert oder irgendwie weitergegeben werden, weder elektronisch, mechanisch, fotografisch (Fotokopie) noch über eine Aufnahme oder auf andere Weise – es sei denn, es ist zur Förderung des Evangeliums des Heils und wird kostenfrei weitergegeben. 1. Auflage 2013 © Daniel-Verlag Lychener Str. 7, OT Retzow 17279 Lychen www.daniel-verlag.de Satz: Daniel-Verlag Umschlaggestaltung: Jürgen Benner, ideegrafik Druck und Bindung: Alexx Druck, Grußburgwedel ISBN 978-3-935955-76-8
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Inhalt Einleitung ................................................................................. 7 1. South Beach, Florida ...................................................... 11 2. Dürfen! ........................................................................... 19 3. Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen .................................. 27 4. Entschuldigungen, Entschuldigungen ............................ 45 5. „Haben Sie schon eins bekommen?“ ............................. 59 6. „Solange sie atmen, brauchen sie Jesus“........................ 69 7. Was soll ich sagen?......................................................... 89 8. Schuldig!....................................................................... 107 9. Vier treffsichere Fragen ................................................ 135 10. Gute Antwort!............................................................... 145 11. Die Tasche voller Eintrittskarten.................................... 167 12. Haben wir keinen Grund dazu?..................................... 179 13. Killerliste ....................................................................... 197 14. „Lieber Satan“ oder „Lieber Gott“................................. 217
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Einleitung
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as wird in 300 Millionen Jahren das Einzige sein, was zählt? Ist es dann wichtig, wie viel Geld du verdient hast? Ist es dann wichtig, welches Auto du gefahren hast? Ist es dann wichtig, wer dieses Jahr die Fußballmeisterschaft und die Champions League gewonnen hat? Ist es dann wichtig, mit wem du ausgegangen bist? In 300 Millionen Jahren wird einzig und allein zählen, wer im Himmel und wer in der Hölle ist. Und wenn es das Einzige ist, was dann zählen wird, so sollte es jetzt eines unserer größten Anliegen sein. Der Herr Jesus sagt in Matthäus 18,11: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.“ Wenn es für den Herrn Jesus von äußerster Wichtigkeit war, die Verlorenen zu erreichen, sollte es dann nicht auch für dich die höchste Priorität haben? Die eigentliche Frage ist: Was tust du heute Wichtiges, was in 300 Millionen Jahren wichtig sein wird? 2. Korinther 5,10 macht uns unmissverständlich klar: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses.“ Glaubst du als Nachfolger des Herrn Jesus Christus wirklich daran, dass einmal ein Tag sein wird, an dem du vor seinem Thron stehen wirst? Wir werden jeder für sich vor dem Gott dieses Universums stehen. Kannst du dir das vorstellen? Glaubst du, dass es dann wichtig ist, ob du den Ungläubigen mutig deinen Glauben bezeugt hast, ob du einer verlorenen und sterbenden Welt von Jesus – der einzigen Antwort für eine Seele – erzählt hast? Ja, das wird wichtig sein! Es wird wichtig sein, ob du das Kost7
Einleitung
barste, was du hattest, jeder Person bezeugt hast, wo irgend es möglich war! Ich habe mir ausgemalt, wie es sein wird, wenn ich einmal vor dem Thron Gottes stehen werde, und ich glaube, dass ich sehr beschämt sein werde. Wenn ich Jesus sehe, wird mir klarwerden, dass Er realer ist, als ich Ihn mir jemals vorgestellt habe. Ich werde erschrecken, wie sündig und unrein ich angesichts seiner absoluten Heiligkeit bin. Ich werde staunen, wie schön der Himmel ist – weit schöner, als ich je zu träumen gewagt hatte. Aber dann, denke ich, wird es mich im Innersten bewegen, so dass ich den Wunsch verspüre, ich hätte auf der Erde mehr über Ihn gesprochen, als ich es je getan habe. Wenn wir Zeit mit Petrus und Paulus verbringen könnten, wäre ich gespannt, welchen Rat sie uns geben würden. Wenn wir mit Spurgeon, Whitefield, Wesley und Moody sprechen könnten – welchen Rat würden sie uns wohl geben? Ich bin überzeugt, dass sie uns sagen würden, dass wir uns selbst ganz hingeben sollten, um die Verlorenen zu erreichen, koste es, was es wolle, und dass wir nicht zurückschauen, sondern mutig unsere Stimme für den Herrn erheben sollten. In Römer 10,13–15 heißt es: Denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden. Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? – wie geschrieben steht: „Wie lieblich sind die Füße derer, die das Evangelium des Guten verkündigen!“
Darum geht es in diesem Buch: Jeder Gläubige sollte sich aufmachen mit dem Vertrauen, mit der Kühnheit und mit der Liebe Jesu Christi, um eine völlig verlorene und sterbende Welt zu erreichen. Die Menschen werden nicht an Jesus glauben und Ihn für ihre Errettung anrufen, solange sie nicht hören, was Er für sie getan hat. Und wie können sie hören, wenn nicht jeder Christ, wo immer es ihm möglich ist, jede Person mit dem großartigen Namen Jesus bekanntmacht? 8
Einleitung
Während der vergangenen sieben Jahre hatte ich die Möglichkeit, einigen Tausend Menschen persönlich Zeugnis zu geben. Ich bin durch diese Erfahrung und die Lektionen, die Gott mich dadurch gelehrt hat, gedemütigt worden. Dieses Buch fasst zusammen, was ich in den vergangenen sieben Jahren gelernt habe, und verkürzt hoffentlich die Lernkurve anderer. Mein Gebet ist es, dass dieses Buch dich sehr herausfordert und gleichzeitig ermutigt. 1. Thessalonicher 5,11 sagt: „Deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut.“ Wir alle brauchen Ermutigung, damit wir unser Bestes für Jesus Christus geben können. Meine Absicht ist nicht, dass du dich schuldig fühlst, weil du bisher deinen Glauben nicht so bezeugt hast, wie du es hättest tun sollen. Stattdessen hoffe ich, dass du durch diese Seiten ermutigt wirst, entschieden für den Herrn einzutreten. Dieses Buch will dir klarmachen, dass du die einzige Antwort im Blick auf die Ewigkeit hast. Und es wird dich mit sehr praktischen, biblischen Hilfsmitteln ausrüsten, damit du diese Antwort weitergeben und die Verlorenen erreichen kannst. Wenn du dieses Buch persönlich oder mit einer Gruppe studieren möchtest, kannst du dir auf <www.daniel-verlag.de> kostenlos eine Studienanleitung als Hilfe herunterladen.1 Wenn ihr euch zu mehreren mit den Unterlagen beschäftigt und die Konzepte miteinander besprecht, wird es euch helfen, die Prinzipien fortan in euer Leben einzubauen – so könnt ihr sie anwenden. Am heutigen Tag sterben weltweit etwa 150.000 Menschen. Ich frage mich, wo jeder von ihnen die Ewigkeit zubringen wird. Erfreue dich an diesem Buch, aber tritt anschließend aus deiner Bequemlichkeit heraus und vertraue dem Herrn im Blick auf das, was Er durch dich tun kann. Mach dir bewusst, dass jeder Schritt aus deiner Komfortzone ein direkter Schritt in Gottes Komfortzone ist. Danke, dass du etwas tun willst, was noch in 300 Millionen Jahren Auswirkungen hat!
Die Studienanleitung ist verfügbar auf http://www.daniel-verlag. de/downloads/ unter Ordner: Bücher - im Daniel-Verlag.
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Kapitel 1
South Beach, Florida
„Jeder Christ ist entweder ein Missionar oder ein Hochstapler.“
Charles Haddon Spurgeon
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outh Beach, Miami, Florida. Falls du noch nie da warst – South Beach ist wirklich ein unglaublicher Ort: Strand, Sonne, Sand, Sonnenbräune, Lamborghinis, Trinkgelage, Drogen, Nachtleben und Sünde – darum geht es in South Beach. Es ist wild, es ist verrückt, und es ist die amerikanische Version von Sodom und Gomorra. Und ich gehe gern dorthin! Ich weiß, das klingt seltsam, aber ich versuche mindestens einmal pro Jahr nach South Beach zu gehen. Die geistliche Dunkelheit dort ist unglaublich. So viele Menschen dort leiden und suchen nach Wahrheit und Liebe. Tatsache ist: Es ist dort so dunkel, dass es für einen Gläubigen leicht ist, dort sein Licht sehr hell scheinen zu lassen. Vor ein paar Jahren war ich in South Beach, um das Evangelium weiterzusagen. Ich gehe am liebsten gegen 20 Uhr auf die Straßen und bleibe bis 4 Uhr morgens. Das wird jedes Mal ein interessanter, aber auch sehr langer Abend. Als ich eines Nachts eine Straße entlangging, sah ich eine junge Frau, die auf einem Stapel Zeitungen saß. Ich ging auf sie zu und begann eine Unterhaltung; dann stellte ich ihr die Frage: „Was glaubst du, was auf der anderen Seite ist, wenn du stirbst?“ 11
South Beach, Florida
Sie gab mir die sehr aufschlussreiche Antwort: „Ein ganzer Haufen nackter Frauen.“ Ich habe solch eine Antwort schon von jungen Männern gehört, aber noch nie von einem Mädchen! Im Verlauf des Gesprächs erfuhr ich, dass sie eine 17-jährige Jüdin war, die damit zu kämpfen hatte, dass sie lesbisch war. Sie öffnete sich mir und hatte eine Menge tiefgreifender Fragen über Gott und Sünde. Sie hatte tatsächlich schon über die ewige Seite des Lebens nachgedacht. Ungefähr mitten im Gespräch gestand sie, dass sie um Mitternacht zu Hause sein sollte, und nun war es zwanzig vor eins. Dann erklärte sie mir, dass sie auf dem Weg nach Hause – um vor Mitternacht dort zu sein – irgendwie den Eindruck hatte, dass sie jetzt nicht nach Hause gehen sollte, sondern stattdessen nach South Beach. Also ging sie dorthin. Sie zeigte mit dem Finger auf mich und sagte: „Sie sind der Grund, weshalb ich heute Nacht nach South Beach gekommen bin!“ Meine Kinnlade fiel mir fast bis auf den Boden. Wir denken normalerweise, dass die Leute mit uns nicht über die Ewigkeit und über Jesus sprechen wollen, aber Wir denken nordas ist nur eine der vielen Lügen des malerweise, dass Teufels. Diese junge Frau suchte nach die Leute mit uns ewiger Wahrheit, und Gott hielt sie nicht über die Ewigkeit und über bis lange nach ihrer Sperrstunde draußen, damit sie die Information bekam, Jesus sprechen wollen, aber das nach der sie aufrichtig suchte. In Psalm ist nur eine der 145,18 heißt es: „Nahe ist der Herr alvielen Lügen des len, die ihn anrufen, allen, die ihn anruTeufels. fen in Wahrheit.“ Und in Prediger 3,11 heißt es: „Auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt.“ Gott hat ein Bewusstsein der Ewigkeit in das Herz jedes Mannes und jeder Frau gelegt. Egal, wie tief die Menschen es unterdrücken, es ist immer noch da. Sie wissen, dass es mehr gibt, als dass im Leben alles nur relativ ist. Es ist unsere Aufgabe, ihnen zu helfen, die Wahrheit darüber kennenzulernen, was sie in der Ewigkeit erwartet, wer Gott ist und wie sie Ihm ihr Leben übergeben und nach seinen Grundsätzen leben können. 12
South Beach, Florida
Als wir uns weiter unterhielten, kam einer ihrer Freunde aus einer Eisdiele und setzte sich zu uns. Sie fragte ihn: „Glaubst du an Jesus? Was hältst du von dem ganzen Zeug über Jesus?“ Diese junge Frau gab Zeugnis, und dabei war sie noch gar keine Gläubige! Zum Ende unseres Gesprächs sah sie mich an und fragte: „Sind Sie ein Engel Gottes?“ Ich sagte, dass ich keiner sein könnte, denn ich hätte eine Adresse, eine Telefonnummer usw. Die Bibel sagt uns, dass wir Fremde beherbergen sollen, denn es könnte sein, dass wir ohne unser Wissen einen Engel beherbergen. Was sie mit ihrer Frage eigentlich sagen wollte, war: Gott hatte ihr Leben berührt, und Er hatte zufällig mich dazu gebraucht. Der Gott dieses Universums gebraucht gefallene Menschen, um Samen in die Herzen der Verlorenen zu säen – dieser Gedanke lässt uns demütig werden! Ich bin schon fünfmal in meinem Leben gefragt worden, ob ich ein Engel Gottes sei. Das geht mir manchmal auf die Nerven, doch wenn wir im Glauben hinausgehen und den Menschen in aller Liebe mutig die Frohe Botschaft von Jesus Christus bringen, werden sie in unserem Leben Jesus erkennen.
Was du im Himmel nicht mehr tun kannst Ich werde diese junge Frau nie vergessen. Doch was hat mich veranlasst, in jener Nacht überhaupt mit ihr reden zu wollen? Einer der Gründe ist ein wichtiger Teil der ewigen Wahrheit. Es gibt eine Sache, die du im Himmel garantiert nicht mehr tun kannst, sondern nur auf der Erde. Du kannst Gott im Himmel anbeten, du kannst Gott im Himmel preisen, du kannst Gott im Himmel Lieder singen, du kannst Gottes Wort im Himmel hören. Doch eine Sache, die du im Himmel nicht tun kannst, ist, einem Ungläubigen deinen Glauben zu bezeugen. Warum nicht? Weil im Himmel jeder ein Gläubiger ist. Ist dir bewusst, dass du, wenn du deinen letzten Atemzug getan hast, nie wieder Gelegenheit haben wirst, mit einem verlorenen Menschen zu reden? Sollte es deshalb in deinem 13
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Leben nicht Priorität haben, so viele verlorene Menschen wie möglich zu erreichen? Die Auburn-Universität gab mir für vier Jahre ein Basketball-Stipendium, und das aus einem ganz einfachen Grund: Ich sage das nicht, um anzugeben, aber ich kann einen Basketball ziemlich gut werfen. Ich nehme diesen orangefarbenen Ball und treffe ins Ziel. Manche Leute sagen, dass ich mit diesem Talent geboren bin. Ich glaube das nicht, obwohl ich durchaus eine sportliche Begabung habe. Der einzige Grund, warum ich einen Basketball so gut werfen kann, ist Training – Stunde um Stunde um Stunde. Alles, was ich als Kind gemacht habe, war Basketball spielen, und wenn man etwas oft genug tut, wird man darin richtig gut. Also, wenn wir im Himmel kein Zeugnis geben können, sondern nur auf der Erde – was ist der einzige Weg, „gut“ darin zu werden? Üben, üben, üben. Ich glaube fest daran, dass Zeugnisgeben eine erlernte Begabung ist. Gott legt uns die Last aufs Herz, die Verlorenen zu erreichen, aber wir müssen hinausgehen und anfangen, solche Gespräche zu führen. Das Merkwürdige ist jedoch: Je mehr wir das tun, umso einfacher wird es.
„In derselben Stunde“ In den vergangenen vier Jahren bin ich mit jeder Person ins Gespräch gekommen, neben der ich während eines Fluges saß. Ich tue das, weil ich weiß, dass ich mich darin üben muss, meinen Glauben weiterzusagen, um besser darin zu werden. Und seitdem ich für diese Menschen bete, bevor wir einander begegnen, betrachte ich sie nicht als Fremde, sondern als Freunde, die ich bisher noch nicht getroffen habe. Wenn Gott einen Gläubigen neben mich setzt, ermutige ich diese Person, ein mutiger Mann oder eine mutige Frau Gottes zu sein. Wenn Gott einen Ungläubigen neben mich setzt, teile ich dieser Person die beste Nachricht mit, die es gibt! Nachdem ich auf einem Flug ab Colorado Springs meinen Platz eingenommen hatte, stellte ich mich dem Mann neben 14
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mir vor, und wir begannen zu plaudern. Er hatte ein sehr dickes Buch mit sehr kleiner Schrift in der Hand. Ich fragte ihn, was er lese und warum er solch ein dickes Buch lesen wolle. Es war ein Titel von Dostojewski, und er hatte das Buch, wie er mir erzählte, vor zwanzig Jahren im College gelesen. Nun meinte er, das Buch noch einmal lesen zu sollen. Ich dachte: Dieser Mann hat zu viel freie Zeit zur Verfügung! Er arbeitete im Pentagon in der Abteilung Raketenabwehr – ein sehr interessanter Mann und dem äußeren Eindruck nach recht konservativ. Wir verstanden uns auf Anhieb und hatten zu vielen Themen die gleiche Meinung. Das Problem war, dass er sein Buch nicht zuklappte. Er schaute zwar nicht ins Buch, ließ es aber offen auf dem Schoß liegen. Wenn jemand sein Buch zuklappt, zeigt das sein Interesse an einer guten Unterhaltung. Wir sprachen etwa eine Stunde lang, doch das Buch blieb offen. Schließlich fragte ich: „Darf ich Ihnen eine interessante Frage stellen?“ „Ja sicher“, antwortete er. „Wenn Sie sterben, was ist Ihrer Meinung nach auf der anderen Seite? Was, meinen Sie, ist da draußen, wenn wir von hier weggehen?“ Er war nicht sicher. Das Buch war immer noch offen, doch wir redeten weiter. Plötzlich nahm er sein Flugticket, benutzte es als Lese- Gott legt uns die Last zeichen und schloss das Buch! Dann aufs Herz, die Verlokam das Gespräch erst richtig in Gang. renen zu erreichen, Den Rest des Fluges redeten wir über aber wir müssen hinausgehen und ewige Dinge. An einer Stelle sagte er: „Ich habe das Gefühl, dass Sie mich in anfangen, solche Gespräche zu führen. die Enge treiben!“ Wir lachten beide. Ich sagte, dass das vielleicht so aussähe, doch dass ich glaubte, dass das alles ziemlich logisch und zielgerichtet sei. Am Ende des Fluges sagte er: „Ich danke Ihnen. Sie sind nicht einer dieser Eiferer oder Fanatiker, und das schätze ich.“ Ich lachte: „Tja, wenn Sie mich kennenlernen würden, könnten Sie anderer Meinung werden!“ Dann fügte ich hinzu: „Ich 15
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glaube, Sie wollen damit sagen, dass ich Ihnen meine Religion nicht einfach überstülpen wollte.“ Er sagte: „Genau das wollte ich sagen“, und gab mir seine Visitenkarte. Später schrieb ich ihm einen Brief und schickte ihm ein Buch. Wir hatten diese Unterhaltung sechs Wochen vor den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon; seitdem frage ich mich, was wohl mit ihm geschehen ist. Wie wenig ahnte ich, dass der lebendige Gott auf diesem Flug einen Mann neben mich setzen würde, der solch einen Hunger nach geistlicher Wahrheit hatte. Alles, was ich tun musste, bestand darin, das Gespräch zu beginnen und zuzusehen, wie es sich entwickelte. Jesus sagt in Lukas 12,12: „Der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“ Der Heilige Geist ist treu, Er leitet uns die ganze Zeit im Gespräch und legt uns viele Dinge aufs Herz, die wir sagen sollen. Alles, was wir tun müssen, besteht darin, „in derselben Stunde“ bereit zu sein. Lass dir vom Herrn solche Gelegenheiten schenken, und Er wird dir zeigen, wie treu Er ist. 2. Timotheus 4,2–8 ist ein großartiger Es gibt nur zwei Abschnitt in der Bibel. In Vers 2 ermahnt Gelegenheiten, Paulus uns: „Predige das Wort, halte daden Menschen rauf zu gelegener und ungelegener Zeit; das Evangelium überführe, weise ernstlich zurecht, ermahzu bringen: ne mit aller Langmut und Lehre.“ Mach dir gelegene und bewusst, dass es nur zwei Gelegenheiten ungelegene gibt, den Menschen das Evangelium zu Zeit. Jede anbringen: gelegene und ungelegene Zeit. dere Zeit wäre Jede andere Zeit wäre falsch! Das heißt, falsch! wir sollen bereit sein, hinauszugehen und das Wort zu aller Zeit zu predigen. Mach dir auch bewusst: Wenn wir vor Gott stehen, wird keiner von uns sagen, dass wir seinen Sohn zu viel bezeugt haben. Aber viele von uns werden erkennen, dass wir seinen Sohn während unseres Lebens viel zu wenig bezeugt haben. Übe, übe, übe. Denkst du an jemand, an dem du heute „üben“ könntest? Ich meine damit keine Rollenspiele, sondern ich denke an ein echtes Gespräch mit einem Freund. Fang an. Du wirst froh sein, wenn du es getan hast. 16