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Persönlich. Echt. Lebensnah. D 12013 ISSN 0939-138X
1/2015 sfr 6,20 3,60 (A)
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LIZZIE VELASQUEZ:
„Ich entscheide mich zu vergeben!“
FASTEN
Mehr als eine fromme Übung
Männer in der Wildnis
LEBENSPHASEN
Vorwärts leben, rückwärts verstehen
Wenn Körper Jolanda Schärer und Seele gesund werden
– was bringt’s?
Gelassenheit Die Katze streicheln, auch wenn Berge von Arbeit warten.
Lächeln, auch wenn mir nicht danach zumute ist. Guten Gewissens leben, auch wenn ich scheinbar nichts geschafft habe. „Ich will dem Herrn singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ Vertrauen, dass das Loblied in meiner Seele vor Gott zählt. B e at e M a k o w s k i
Ganz persönlich Ellen Nieswiodek-Martin
Ich vertraue Gott, dass er den Überblick hat.
Durch die Kurven des Lebens Anfang September fuhr ich durch die Schweiz, um unsere „Coverfrau“ Jolanda Schärer zu interviewen. Ich hatte mich auf die Fahrt durch die Berglandschaft gefreut. Aber es war ein grauer, regnerischer Tag. Die Sicht war schlecht. Das Navi leitete mich, und irgendwann kurvte ich über eine Serpentinenstraße. Es ging weiter und weiter nach oben. Die Kurven schienen nicht mehr aufzuhören. ‚Hoffentlich wird es nicht zu steil‘, dachte ich besorgt. Hohe Berge und Abhänge direkt neben der Straße sind nicht gerade meine Spezialität. Doch sosehr ich mich auch anstrengte, ich konnte immer nur bis zur nächsten Biegung blicken. Die Baumgrenze war erreicht. Immer noch war kein Ende in Sicht. Um mich herum lag Schnee. Anfang September! Ich konzentrierte mich darauf, eine Kurve nach der anderen zu nehmen. Schließlich kam ich zu einem Gasthof. Ich lenkte das Auto auf den Parkplatz, um meine verkrampften Schultern zu entspannen. Als ich ausstieg, bemerkte ich, dass ich den Gipfel erreicht hatte. Ab hier führte die Straße wieder bergab. Natürlich ebenfalls in Serpentinen! Als ich bei Familie Schärer ankam und das Navi sagte „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, war ich erleichtert. Bei der Rückfahrt wusste ich schon, was auf mich zukommen würde. Und obwohl es die gleiche Strecke war, empfand ich sie zwar als anstrengend, aber das Fahren war nicht mehr so schlimm, weil ich vorbereitet war. In unserem Leben ist es ähnlich: So sehr wir es uns auch wünschen, wir können den Weg, der vor uns liegt, nicht überblicken. Jede Kurve, jede Steigung ist eine Aufgabe, die es
zu bewältigen gilt. Dabei hat jeder Streckenabschnitt seine eigenen Herausforderungen. Das ist mir wieder einmal bewusst geworden, als ich den Artikel von Claudia Mühlan über die Phasen des Lebens las. Jeder Mensch durchlebt im Laufe seines Lebens biologische, aber auch soziale Phasen. Jede davon bringt bestimmte Aufgaben, aber auch Konflikte mit sich. Diese gilt es zu erkennen, anzunehmen und zu gestalten. In dieser Ausgabe erzählen Autorinnen von den unterschiedlichen Phasen ihres Lebens – ob sie nun auf Partnersuche sind, überraschend schwanger werden, ein erwachsenes Kind ins Leben entlassen oder Abschied von einem großen Haus nehmen. Die Bibel beschreibt die wechselnden Zeiten des Lebens so: „Alles hat seine Zeit … Geboren werden hat seine Zeit wie auch das Sterben. Pflanzen hat seine Zeit wie auch das Ausreißen des Gepflanzten … Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen … Umarmen hat seine Zeit wie auch das Loslassen … Behalten hat seine Zeit wie auch das Wegwerfen“ (Prediger 3,1-6). Diese Worte haben mich schon in vielen Phasen meines Lebens getröstet. Sie erinnern mich daran, dass Gott einen größeren Plan hat. Ich vertraue ihm, dass er den Überblick hat. Auch über die nächste Kurve hinaus. Ihre
Ellen Nieswiodek-Martin
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{persönlich} 3 Ganz persönlich Durch die Kurven des Lebens Ellen Nieswiodek-Martin 36 Der geschmolzene Ehering – Edelgard Kornelsen 40 Männer in der Wildnis – was bringt’s? – Interview mit Henk und Ruth Stoorvogel 51 Die Kinderüberraschung – Birgit Ortmüller 54 Als mein Baby 18 wurde ... Mein Kind loszulassen war eine geistliche Herausforderung für mich. Kerstin Wendel 60 40 Tage – 40 Euro Wie viel braucht ein Mensch zum Leben? – Mareike Walz 67 Vertrauen ist gut – eigene Wege sind besser? Karin Eck
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Bibellesen neu entdecken
68 Meine Geschichte „Ich entscheide mich zu vergeben!“ Lizzie Velasquez 72 Heilige heute Frauen wie wir • Sehnsucht nach mehr Jutta Gabardino-Maya • Opa Fritz Annegret Müller • Zufriedenheit im Alter Veronika Fakner • Pure Romantik?! Christine Schlagner • Unser letztes Halmaspiel Elke Rüttiger-Köhler
Wenn Körper und Seele gesund werden
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Fasten – die biblischen Wurzeln
6 Interview mit Jolanda Schärer T i t e l f o t o : S i m o n e F i s c h e r -T r e f z e r
{echt} 12 Der rote Faden meines Lebens Wie Sie in jedem Alter Lebensphasen erkennen und gestalten können – Claudia Mühlan 16 Loslassen lernen – Helen Lescheid 28 Girl Talk Viel mehr als Schönheit – Natascha Drosdezki 30 Bibellesen neu entdecken – Karin Schmid 32 Meine Meinung Wann finden Sie im vollen Alltag Zeit zum Bibellesen? 62 Fasten Die biblischen Wurzeln – Andreas Kusch 81 Sag mal, ... Fragen an die Tochter des Jaïrus 82 Nachgedacht Gefühle sind wie Wellen – Sefora Nelson
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Mein Leben ist zu voll!
{inhalt}
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Der rote Faden meines Lebens
{lebensnah} 18 Nachgefragt Wie entwickle ich eine neue Gewohnheit? Annemarie Pfeifer 19 Mein Leben ist zu voll! – Nelli Löwen 22 Gut geplant ist halb erledigt – Sonja Kilian
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24 Mit guten Gewohnheiten Pfunde purzeln lassen Beate Nordstrand
Als mein Baby 18 wurde ...
26 Mein Körper – ein Geschenk Gottes – Rick Warren 34 Zeit mit Gott – nur wann? Strategien für vielbeschäftigte Mütter – Marie Osborne 46 „Flüchtlinge brauchen das Gefühl, willkommen zu sein“ Interview mit Gabriele Fänder 48 Matchboxautos und erste Schritte – Titus Müller 50 Zwischendurchgedanken Aufstehen. Immer wieder. Saskia Barthelmeß 53 LYDIA-Familientipp: Königin Esther im Playmobilschloss Antje Bernhardt • „Papa-Abend“ Ruth Weremchuk
{service}
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Mit guten Gewohnheiten Pfunde purzeln lassen
10 Für Sie gelesen 11 Liebe Leser 52 Schmunzeln mit LYDIA 58 LYDIA kreativ – Imke Johannson 76 Gut informiert, Neu inspiriert 80 Leserbriefe 81 Impressum
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Körper& Seele Interview
mit Jolanda Schärer
Wenn Körper und Seele gesund werden
Als Kind hatte sie Asthma und konnte vieles nicht mitmachen, was für ihre Schulkameraden selbstverständlich war. Davon hat Jolanda Schärer sich aber nicht unterkriegen lassen. Heute arbeitet die 51-Jährige als Fitnesstrainerin und ist Mutter von sieben Kindern. Als Referentin beginnt sie ihren Vortrag auch mal mit einer Zumba-Einheit, bevor sie erzählt, wie der Glaube ihr Halt und Ruhe gegeben hat.
Frau Schärer, Sie sind in der Schweiz aufgewachsen. Mit neun Jahren sind Sie sehr krank geworden. Was war da los?
Von einem Tag auf den anderen hatte ich starke Atemnot. Die Augen waren zugeschwollen, die Nase auch. Ich lag im Bett, meine Katze Schnurrli war immer bei mir, das hat mich getröstet. Der Lungenspezialist war so ausgebucht, dass ich erst nach sechs Monaten einen Termin bekam. Er stellte allergisches Asthma fest. Ich war allergisch auf Hausstaub, Milben und Tierhaare. Außerdem hatte ich in den sechs Monaten eine Lungenfunktionseinschränkung entwickelt. Ich bekam synthetische Bettwäsche und Plattenboden statt Teppich. Dazu mussten alle Haustiere weg, auch meine geliebte Katze. Das war hart. Wie ging es weiter?
Danach ging es mir besser. Ich habe die vierte Klasse wiederholt und hatte einen starken Bewegungsdrang. Ich habe Jazztanz und Konditionstraining gemacht. Das habe ich geliebt!
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Wie war das mit den Atembeschwerden möglich?
Vollgas geben konnte ich nicht. Darum waren Tanz und Konditionstraining nicht schlecht. Aber ich konnte nicht alles mitmachen. Und dann sind Sie Fitness-Trainerin geworden!
Ich hatte so viel Freude am Jazztanz und an der Bewegung. Mit 17 nahm ich Unterricht im Jazzballett. Als meine Lehrerin krank wurde, fragte sie mich, ob ich ihre Kurse für drei Monate übernehmen könnte. Ich liebte das Unterrichten! Ich bekam Anerkennung und Lob. Vorher hatte ich mich oft so klein gefühlt. Und irgendwie nicht „richtig“. Woher kamen die Minderwertigkeitsgefühle?
Weil ich nicht so viel konnte. Und vom Vergleichen: Meine Eltern verglichen mich öfters – bewusst oder unbewusst – mit anderen Mädchen: „Schau dir das Mädchen an! Es macht dies und jenes …“ Auf Empfehlung meiner Eltern habe ich eine Büroausbildung absolviert, aber das hat mir nicht so viel Spaß gemacht.
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F o t o : S i m o n e F i s c h e r -T r e f z e r
Stress SONJA KILIAN
Gut geplant ist halb erledigt Lange Zeit kämpfte ich mit der schlechten Angewohnheit, Unangenehmes vor mir herzuschieben. Bis eine Gebetspartnerschaft eine überraschende Veränderung brachte …
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eine neue elektrische Zahnbürste lag ein halbes Jahr lang in der Originalverpackung auf meiner Schlafzimmerkommode. Jetzt habe ich sie endlich ausgepackt und die kurze Gebrauchsanleitung durchgelesen. Es ist verblüffend einfach. Aber das konnte ich vorher nicht wissen. Ich hatte Angst davor, stundenlang das Gerät und eine komplizierte Anleitung studieren zu müssen. Deshalb habe ich den kleinen Karton monatelang unangetastet stehen lassen. Ein Grund für dieses lange Aufschieben von Aufgaben ist die Angst vor Schwierigkeiten. Bei größeren Herausforderungen kommt sogar unbewusst die Befürchtung dazu, dass ich etwas gar nicht schaffen könnte. Es gibt natürlich noch weitere Gründe. Einer davon ist sicherlich die Veranlagung. Manchmal entschuldige ich mich damit und denke: ‚Ich bin eben so. Jeder darf doch eine Schwäche haben.‘ Nur leider bringe ich mich durch meine „Aufschieberitis“ oft in Stress, und Unerledigtes liegt mir schwer auf dem Magen.
Gemeinsam beten Inzwischen passiert es mir nicht mehr so häufig wie früher, dass ich Dinge aufschiebe. Denn vor eineinhalb Jahren beschlossen meine Freundin und ich, regelmäßig zusammen zu beten. In Gemeinschaft bete ich nämlich ganz anders als alleine, viel intensiver – vielleicht, weil ich laut bete und dadurch nicht durch andere Gedanken abgelenkt werde. Im Moment des ausgesprochenen Gebets komme ich meiner Freundin und Gott, unserem gemeinsamen Freund, ganz nah. Oft mache ich mir dann
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bewusst, was Jesus versprochen hat: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18,20). Das Wichtigste aufschreiben Meine Freundin und ich haben vieles gemeinsam; wir sind unter anderem Hausfrauen und Mütter. Das sorgt für viel Gesprächs- und Gebetsstoff. Da wir weit voneinander entfernt wohnen, telefonieren wir einmal in der Woche. Wir tauschen uns aus und beten am Telefon. Meine Freundin hatte die Idee, als Grundlage für unser Gespräch und Gebet der anderen wöchentlich eine kurze E-Mail zu schicken. Darin informieren wir uns gegenseitig über Ereignisse aus der vergangenen und Pläne für die kommende Woche. So eine Liste hat zwei Vorteile: Zum einen können wir uns am Telefon kürzer fassen, weil die Freundin die Anliegen schon kennt. Zum anderen ist es für uns selbst eine gute Erinnerungshilfe. Vier Bereiche haben wir in diese Liste aufgenommen: Danken für die vergangene Woche. Wie oft bringe ich Gebetsanliegen vor Gott und vergesse später, für Geschenke, für große und kleine Wunder, für Erledigtes und Geglücktes zu danken! Manchmal fragt mich meine Freundin nach einem großen Problem aus der vergangenen Woche und ich antworte: „Das hatte ich schon wieder vergessen! Die Sache ist gut ausgegangen. Danke, Gott!“ Schuld bekennen. Meine Freundin und ich sagen einander offen, wenn wir etwas falsch gemacht oder versäumt haben. Was ich laut ausspreche, kann ich nicht mehr
so leicht verdrängen. Das hilft mir, Schwächen und Sünden aktiv zu bekämpfen. Planen für die kommende Woche. Wir schreiben auf, was in der kommenden Woche ansteht: Termine und besondere Herausforderungen zu Hause, im Beruf, in der Schule, im Kindergarten und in der Gemeinde. Zusätzlich haben wir uns noch etwas Besonderes ausgedacht, das mir wunderbar gegen meine „Aufschieberitis“ hilft: Ich schreibe auf, was ich in der nächsten Woche erledigen möchte. Eine oder mehrere Aufgaben (manchmal nur Kleinigkeiten) nehme ich mir ganz konkret vor – und zwar in der Regel solche, die ich schon eine Weile aufschiebe. Dabei lege ich mich nicht auf einen bestimmten Tag fest, sondern plane sie für einen beliebigen Zeitpunkt innerhalb der nächsten Woche. Diese Dinge kann ich nach und nach abarbeiten. Sichtbar hake ich sie dann mit einem Stift ab. Das motiviert mich. Und ich weiß: Meine Freundin wird nachfragen! Auch das spornt mich an. Deshalb erledige ich manches sogar noch am selben Tag, damit nichts dazwischenkommt. Dann fühle ich mich großartig! Beten für uns und andere. Gemeinsam bringen wir unsere Lasten und die von anderen vor Gott. Er macht sie leichter und schenkt uns oft Ideen, was wir tun können. Und manchmal relativieren sich meine persönlichen Probleme, wenn ich von den Herausforderungen anderer höre und für sie bete. Voneinander lernen Von meiner Freundin habe ich gelernt, nicht nur unliebsame Aufgaben konsequent einzuplanen, sondern auch Erholungszeiten. Sie gehören genauso in unseren Wochenplan wie alles andere. Es kommt sogar vor, dass meine Freundin nicht ans Telefon geht, weil sie etwas Wichtiges macht – sich ausruhen! Sie lässt sich dann auch nicht von der Türklingel beirren. Aktivitäten mit den Kindern werden ebenfalls in den Alltag eingeplant. Alles andere bleibt schon mal liegen – notfalls auch das Putzen. Durch unsere gezielten Gespräche lernen wir voneinander und profitieren von der Erfahrung der anderen. Vor allem bei zwischenmenschlichen Problemen ist der eigene Blick auf die Situation oft getrübt.
Wenn es nicht um mich, sondern um meine Freundin geht, sehe ich manches aus einer anderen Perspektive. Wir sind ehrlich zueinander und sagen unsere Meinung, wir geben Rat und ermahnen die andere auch mal. Das hat uns schon oft geholfen. Und immer wieder habe ich kleine Aha-Erlebnisse, die mich ermutigen, weitere Schritte zu gehen. Das Auspacken der elektrischen Zahnbürste war ein guter Anfang! Sonja Kilian ist verheiratet und Mama von zwei kleinen Kindern.
Gegen Aufschieberitis Oder: Wie ich Veränderung in meinem Leben angehe
• Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! Schuld bekennen. • Pläne machen und jemandem davon erzählen. Pläne schriftlich formulieren. • Konkrete, erreichbare Ziele formulieren. Nicht zu viel vornehmen. Realistisch bleiben. • Auch Maßnahmen überlegen – nicht nur Ziele. • Rituale einführen. Sie sorgen dafür, dass etwas zur guten Gewohnheit wird. • Salami-Taktik: Nach und nach kleine Dinge erledigen. • Aufgaben abgeben. Zu manchen Dingen Nein sagen, damit Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben bleibt. • Veränderungen brauchen Zeit. Nicht so schnell aufgeben! • Veränderung ist möglich, weil die Liebe Christi uns bewegt. Zur Erinnerung 2. Korinther 5,14 und 17 lesen. • Jesus an die erste Stelle setzen: „Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen“ (Sprüche 3,6).
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Männer & Glaube
INTERVIEW MIT HENK UND RUTH STOORVOGEL:
Männer in der
– was
bringt's?
Wildnis
Warum Männer kämpfen sollen und Frauen nicht jede Schlacht schlagen müssen
Männer waten durch Flüsse und Dreck, schlafen wenig und gehen bis an ihre Grenzen. All das soll sie näher zu Gott bringen. Die Idee zu solchen „Charakterwochenenden“ hatten Henk und Ruth Stoorvogel aus Holland. Das Ehepaar leitet die Männerbewegung „Der 4te Musketier“. An dem ersten Charakterwochenende auf deutschem Boden haben 140 Männer teilgenommen.
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Ruth, „Der 4te Musketier“ ist eine wachsende Männerbewegung. Sie als Frau entwickelten die Idee dafür …
Ruth: Ja, das stimmt. Männer haben – genauso wie Frauen – manchmal Schwierigkeiten mit ihren Beziehungen und kämpfen mit Einsamkeit. Sie fragen nach dem Sinn ihres Lebens und dem Zweck ihrer Arbeit. Henk war nach drei Jahren als Pastor an so einem Tiefpunkt. Die Gemeinde wuchs und forderte ihn stark. Er versuchte zu geben, konnte aber selbst kaum Freundschaften schließen, denn als Pastor kann das in der eigenen Gemeinde schwierig sein. Ich wollte, dass er wieder Freude hat an dem, was er macht. Also fragte ich ihn: „Woran hast du Spaß? Was hast du als Kind gerne gemacht?“ Henk: Ich erinnerte mich an die vielen Hütten, die ich als Teenager gerne im Wald gebaut hatte. Ich war viel mit meinen Freunden draußen. Ruth: Er strahlte so, als er davon erzählte. Und ich wollte wissen: „Warum machst du das nicht mehr? Mach etwas, das du liebst: Geh an die frische Luft und unternimm etwas mit deinen Freunden.“
rungen. Sie stoßen an ihre Grenzen. Gleichzeitig beginnt eine geistliche Entwicklung: Beim Wandern gibt es alle fünf Kilometer eine Andacht – kurz, humorvoll und persönlich aus dem Leben. Samstags wird es praktisch: Da kämpfen sich die Männer zum Beispiel stromaufwärts durch einen Bach oder laufen mit einem „Kreuzesbalken“ auf den Schultern, der an das Leiden Jesu erinnern soll. Diese Aktionen sollen die Männer näher zum Kreuz bringen. Können Sie das genauer erklären?
Henk: Die Bibel ist unsere Grundlage. An den Wochenenden geht es um vier Bereiche: Gott, Beziehungen in der Familie und zu Freunden, Gemeinde, Gerechtig-
Westen müssen für Gerechtigkeit einstehen – für Arme, für Sexsklavinnen. Wir können über diese Ungerechtigkeiten reden, unseren Einfluss geltend machen und Gelder aufbringen. Außerdem kämpfen Männer täglich gegen ihre eigene Sünde. Ruth: In einer Gruppe von Männern können sie ganz anders über Themen reden und zum Beispiel auch eigene Schuld bekennen. Manchmal ist das einfacher, wenn Männer unter sich sind. Wer nicht über das redet, was sein Herz bewegt, kann seine Probleme nicht lösen. Ruth, wie hat sich Henk verändert, seit er in der „Der 4te Musketier“-Bewegung aktiv ist?
Und dann hatten Sie die Idee für die Charakterwochenenden?
Henk: Ja. So etwas gab es vorher nicht. Alles, was in Gemeinden passierte, war mit Sitzen und Zuhören verbunden. Ich wollte etwas machen ohne Sitzen und Zuhören! Wie sieht so ein Charakterwochenende aus?
Henk: Zu Beginn gibt jeder Mann seine Uhr, sein Handy, seinen Schlüssel und auch sein Portemonnaie ab. Er kennt die Uhrzeit nicht mehr, hat kein Internet. Es gibt nur ihn und sein Team von zehn Männern. Ruth: Viele Männer sind schockiert, wenn sie ihr Telefon abgeben müssen, weil es oftmals den Status einer Partnerin erlangt hat. Auch die Schlüssel sind Teil ihrer Identität. Henk: Der Sinn dahinter ist, alles abzulegen, um den anderen gleichgestellt zu sein. In den folgenden 72 Stunden bekommen die Männer sehr wenig Schlaf, dafür umso mehr sportliche, körperliche Herausforde-
RUTH & HENK STOORVOGEL
keit. Wir trainieren die Männer, damit sie Kämpfer für den König werden. Für Jesus. Ihr Wille soll zum Leben erweckt werden, damit sie wie die Musketiere für noble Ziele kämpfen. Für Gottes Ziele. Warum sollen moderne Männer denn kämpfen?
Henk: Sie müssen kämpfen für ihre Freundschaften und ihre Familie. Manchmal bringt ein Mann auf der Arbeit Höchstleistungen, aber zu Hause weicht die Luft aus ihm wie aus einem Ballon. Er muss darum ringen, auch zu Hause voll da zu sein. Dazu kommt die Gemeinde. Zusammen eine Gemeinde zu bauen ist anstrengend, aber wichtig. Und wir Männer im
Ruth: Er repariert jetzt kaputte Dinge selbst. Vorher musste ich dafür einen Handwerker anrufen. Henk macht sogar die Toilette sauber! Weil er mit anderen Männern darüber reden konnte, spricht er jetzt offener über sich selbst und über die Verletzungen, die er von seiner Vaterbeziehung hat. Und er versucht mehr als je zuvor, der Vater zu sein, den Gott sich wünscht. Er nimmt sich auch mehr Zeit für die Familie. Henk, können Sie noch mal den Zusammenhang erklären: Warum repariert ein Mann im Haus die Sachen, wenn er vorher einen Baumstamm getragen und sich durch einen Fluss gekämpft hat?
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Zwischendurchgedanken SASKIA BARTHELMESS
Aufstehen. Immer wieder. ‚Warum habe ich nur keine wasserfeste Wimperntusche benutzt?‘, schießt es mir durch den Kopf, während mir die Tränen über die Wangen laufen. Ich sitze im Gottesdienst und kämpfe dagegen an, mir keine Sorgen um mein Aussehen zu machen und mich stattdessen auf das einzulassen, was Gott an meinem Herzen tun will. „Wo seid ihr in der Vergangenheit an jemandem Saskia Barthelmeß schuldig geworden?“, hat der Prediger gerade gefragt. Und uns Zeit gegeben, darüber nachzudenken. Meistens gelingt es mir recht gut, eine Predigt vor allem mit dem Kopf zu hören. Nein, ich meine nicht mit den Ohren, sondern mit meinem Verstand. Das, was jemand mir weitergeben will, wird bewertet, für gut oder schlecht befunden und verlässt meinen Kopf dann oft, ohne weitere Auswirkungen zu haben. Doch heute geht die Botschaft direkt in mein Herz. Und löst dort Gefühle
Unterscheiden lernen. Wie lässt sich der Unterschied erkennen zwischen echter Reue, die Gott uns aufs Herz legt, und falschen Schuldgefühlen, die uns nur niederdrücken und lähmen? Gott bietet uns Hoffnung an. Was er uns sagt, macht uns nicht klein, sondern zeigt einen Ausweg. Aufstehen ist immer möglich!
aus, die ich seit Längerem unter Verschluss gehalten habe: Schuld, Versagen, Reue. Plötzlich habe ich Situationen vor Augen, in denen ich andere wiederholt verurteilt
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habe; ungerecht behandelt; kleingemacht, nur um mich selbst besser zu fühlen. Mir fallen Worte ein, mit denen ich andere verletze, sie beschimpfe, sie niedermache – immer wieder. Mein Herz schmerzt, meine Augen tränen – aber tief drinnen weiß ich: Dies ist ein guter, ein heiliger Moment. Gott arbeitet an meinem Herzen und legt manches frei, dem ich mich nie gestellt habe, das nur zugewachsen war.
Superman ähnelt als dem der Jesus-Nachfolger. Versagen und Fallen zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Und wenn ich ehrlich bin, zieht es sich auch durch mein Leben. Ich werde schuldig an anderen, ich bleibe stecken, ich versage, ich bin ängstlich, ich drehe mich im Kreis. Heute wird mir auf einmal klar: Das Hinfallen, das Versagen, kann ich nicht verhindern. So sehr ich mich auch anstrenge, so sehr ich auch geistlich wachsen möchte, so viel ich auch bete: Nie wird es die perfekte Version von mir geben. Zumindest nicht Offen sein. Menschen, die Schuld auf dieser Seite des Lebens. Und obwohl und Vergebung in ihrem Leben diese Einsicht wehtut, ist sie gleichzeitig erfahren haben, wirken oft sehr befreiend. Ich kann, ja ich darf versagen. Ich anziehend auf andere. Denn wer darf hinfallen. Denn da ist einer, der meine gelernt hat, seine „dunklen FleSchuld getragen hat und der mir immer cken“ zu zeigen und ehrlich über wieder die Hand zum Aufstehen hinstreckt. seine Fehler und Schwächen zu Dessen Gnade und Vergebung nie ein Ende reden, hat eine Hoffnungsbothaben. Es geht nicht um meine erfolgreiche schaft: Bei Gott gibt es eine neue Darstellung, sondern es geht um ihn und Chance! um das, was er aus meinem Leben machen kann. Der Gott der Neuanfänge ist es, der sein Licht durch mich strahlen lässt. Und Momente der Erkenntnis tun weh, sind durch die Bruchstellen und Risse scheint es schrecklich unangenehm. Normalerweise besonders hell. versuche ich, sie mir vom Leib zu halten. Warum nur habe ich solche Angst davor, Saskia Barthelmeß ist Mutter von drei zuzugeben, dass ich nicht perfekt bin? Kindern und lebt in Innsbruck. Warum nur fällt es mir so schwer, einzugestehen, dass ich hinfalle und versage? Glaube ich nicht viel zu oft, dass das Leben als Christ ein einziges Erfolgserlebnis ist? Auch wenn mein Kopf weiß, dass Fallen Barmherzigkeit leben. Wer die und Aufstehen zum Leben dazugehören, christliche Gemeinschaft nicht als will mein Herz es nicht begreifen. Und mit Erfolgsunternehmen, sondern eher aller Kraft versuche ich, etwas darzustellen, als „Krankenhaus für Hingefallene“ das ich nicht bin: eine Frau, der es immer sieht, kann barmherzig und gnädig gelingt, das Richtige zu tun. Eine Frau, mit dem Versagen anderer sein. die nur sündigt, wenn andere zuerst an ihr Dann zählen nicht nur der Einsatz schuldig werden. Eine Frau, die allenfalls und der Dienst eines Menschen, mal in die Knie gezwungen wird, aber niesondern auch die Lektionen, die er mals hinfällt und liegen bleibt. in der Tiefe gelernt hat. Doch hier, in diesem Gottesdienstraum, merke ich, dass so ein Leben eher dem von
Birgit Or tmüller
Die Ki nd
überrasc erhung Die N ach Noch richt üb err ein K ind! D aschte m dem ich to och d Schw tal: e a r n deut Strei g e r s fe lich u c nd v haftstest n auf ersch z wand eigte sic h nicht meh r…
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achdem ich eine Weile rastlos in der Wohnung auf und ab gewandert war, rief ich schließlich meinen Arzt an und vereinbarte einen Termin. Meine Gefühle fuhren Achterbahn: Zum einen war ich freudig gespannt, was nun kommen würde, zum anderen war ich irritiert und fühlte mich überfordert. Dazu kam eine ordentliche Portion Angst. Denn bei der Geburt unseres Sohnes gab es erhebliche Schwierigkeiten. Um das Leben unseres Kindes hatten die Ärzte regelrecht gekämpft. Dass er lebt
und gesund ist, sehe ich als Wunder und Geschenk Gottes. Dazu kam der Altersunterschied: Die Geburt unseres Jüngsten war immerhin fünf Jahre her. Achterbahn der Gefühle Auch nach Wochen waren meine Empfindungen für das wachsende Leben in mir widersprüchlich. Mal empfand ich tiefe Freude: Was für ein Geschenk Gottes! Mal Zurückhaltung und Sorge. Immer wieder rief ich mir ins Gedächtnis: Dieses Kind ist ein Geschenk von Gott.
Seine Ankunft wird unseren Tagesablauf verändern, aber es ist eine Bereicherung für unsere Familie. Nach vier Monaten des Schweigens kam der Tag, an dem unsere Kinder – neun und fünf Jahre alt – das große Geheimnis erfahren sollten. Mein Mann und ich waren überrascht, wie sehr sie sich freuten und schon die kühnsten Pläne für die Zukunft schmiedeten. Das machte mir Mut. Ich wollte von meinen Kindern lernen, die unbekümmert und ausgelassen mit der neuen Situation umgingen.
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Muttersein
Kerstin Wendel
Als mein Baby
wurde …
Mein Kind loszulassen war eine geistliche Herausforderung für mich. Mit einem Mal hatte ich sie in der Hand: die Mappe mit den Fotos von Lisanne, meiner Tochter. ‚Irgendwann werde ich ihr mit diesen Bildern ein Album gestalten‘, hatte ich 17 Jahre lang gedacht, wenn ich mal wieder ein Foto zur Seite legte, für später. Jetzt war plötzlich „später“. In vier Monaten würde meine kleine, große Tochter 18 Jahre alt werden. Während ich die Fotos sortierte, passierte sehr viel. Dabei merkte ich, dass das Loslassen meines Kindes nicht nur eine emotionale und eine materielle Ebene hatte, sondern auch eine geistliche.
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ir fiel es enorm schwer, dieses Fotoalbum für Lisanne anzulegen. Ich hatte schon vorher gewusst, dass dies so sein würde – und warum. Denn während Lisanne heranwuchs, wuchs auch ich, ihre Mutter, heran. Als Lisanne fünf Jahre alt war, geriet ich in eine tiefe Lebenskrise, die mehrere Jahre andauerte. Deshalb begegnete ich in den Fotos nicht nur der wachsenden Lisanne, sondern auch einer sehr schweren Zeit meines Lebens. Und ich begegnete meinem Schmerz: Ja, ich wäre gern anders als Mutter gestartet. Aber gerade in diesem Schmerz begegnete ich Gottes Erbarmen. Er zeigte mir in meiner Krise: „Ich sorge für deine Kinder! Sie werden alles bekommen, was sie brauchen.“ Wie sehr hat mich das in all den Jahren entlastet! Was hat mir das bedeutet, wenn meine Tränen beim Kochen auf den gefrorenen Spinat tropften! Tränen, die auch Lisanne manchmal sah.
Idealvorstellungen loslassen Beim Einkleben der Fotos nahm ich Abschied von vielen Mutteridealen, denen ich nicht entsprochen hatte. Ich war nicht die Mutter gewesen, die voller Tatendrang, Kraft und Lebensfreude ihre Kinder in die Höhe warf und jede spontane Gelegenheit nutzte, um herumzublödeln. Ich war oft schon froh gewesen, wenn ich den normalen Alltag mit den Kindern bewältigen konnte. Das forderte bereits meine gesamte Kraft. Häufig setzten mich meine Rückenschmerzen auch ganz außer Gefecht. Meine Kinder hatten eine chronisch kranke Mutter. Sie waren es gewöhnt, mich nicht immer fröhlich, schön und gesund, sondern auch traurig, erschöpft und krank zu sehen. Allerdings brachte ihnen mein Zustand ein, dass sie, je älter sie wurden, eine Mutter erlebten, die vieles gelernt hatte: dass man trotz Einschränkungen nicht bitter werden muss. Wie man sich selbst ernst nehmen und mit Krankheit gut umgehen kann. Dass man trotz Einschränkungen für andere da sein kann – für Freunde, Nachbarn, eine Gemeinde. Ja, zu guter Letzt hatte ich sogar gelernt, in den Ernst unseres Lebens mehr Leichtigkeit zu bringen. Beispielsweise hatte ich mir in den vergangenen Jahren angewöhnt, bewusst fröhliche Dinge zu planen: einen Filmabend mit allen oder einen Kakao auf dem Balkon mit einem Kind allein. Versagen eingestehen Neben dieser persönlichen Bestandsaufnahme begegnete ich beim Einkleben der Fotos auch dem Versagen von uns Eltern. Wir haben uns bemüht: Wir haben Windeln gewechselt, Bücher vorgelesen, Elternabende
besucht. Aber wir sind eben nur Menschen. Und wie alle Eltern haben wir gefehlt. Manche Eltern kümmern sich zu viel, fragen zu viel nach, stützen zu viel. Andere raten die falschen Dinge. Wieder andere sind unbeherrscht. Oder zu wenig bei der Sache. Manche Eltern sind zu beschäftigt. Andere wiederum sind zu wenig beschäftigt und deshalb unausgeglichen. Manche von uns erfüllen zu viele Wünsche. Andere geben zu wenig Taschengeld. Einige erwarten zu viel von den Kindern. Andere erwarten zu wenig. Manche von uns sind ungerecht den Geschwistern gegenüber. Andere scheren alle über einen Kamm. Es gibt Eltern, die haben Situationen unterschätzt und die Gefahr nicht rechtzeitig gesehen. Andere erlauben erst gar keine Gefahrensituationen … Wir fehlen. Ich habe gefehlt. Diese Erkenntnis führte mich schlicht und ergreifend zu der Bitte um Vergebung. Verzeih mir! An Lisannes 18. Geburtstag habe ich meine Tochter ganz bewusst um Vergebung gebeten. Dabei habe ich ihr keine Checkliste meiner Fehler überreicht, denn es kann sein, dass manches ganz anders bei ihr angekommen ist. Stattdessen habe ich sie um Verzeihung gebeten für die Momente, in denen ich ihr als Mutter einfach nicht das war, was nötig gewesen wäre. Sie weiß ja selbst, was sie „nicht richtig“ fand. Ich habe Lisanne auch um Vergebung gebeten für das, was vielleicht später noch mal bei ihr hochkommt. Denn es kann sein, dass sie nach ihrem Auszug manches mit anderen Augen sieht. Ich merke, wie wichtig es ist, dass wir Eltern sowohl unsere Leistungen als auch unser Versagen in der Erziehungsarbeit wahrnehmen. Nur so stellen wir uns in das richtige Licht, in das helle Licht von Jesus, der aufdecken hilft. Beim Einkleben der Fotos musste ich nicht lange darüber nachdenken, wo ich an Lisanne schuldig geworden war. Ich spürte es. Natürlich war ich darüber mit Jesus im Gespräch. Das war für mich ganz selbstverständlich. Erst dann bat ich meine Tochter um Verzeihung. Lisanne hat mir ebenfalls vergeben. Es war ein wichtiger, emotionaler Moment zwischen uns beiden. Meine Tochter – meine Schwester Dass meine Tochter erwachsen wurde, brachte für mich noch mehr geistliche Herausforderungen mit sich. In den letzten Jahren ist Lisanne aus manchem „herausgewachsen“. Damit meine ich keine Kleidungsstücke, sondern Facetten unseres Miteinanders. Schon lange braucht sie mich für vieles nicht mehr, regelt vieles allein. Und sie macht das richtig gut! Unsere Beziehung ist nach und nach anders geworden, gleichberechtigter.
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D 1 2 0 1 3 / Post ver triebsstück/Gebühr bezahlt/Lydia Verlag/Ger th Medien GmbH/Dillerberg 1/D -35614 Asslar-Berghausen
Ich weiß, die schönsten Dinge kann man nicht mit Augen sehn. Die große unsichtbare Welt muss man im Herzen verstehn. Ich will weiter glauben, als meine Augen sehn, und auf Meereswogen dir entgegengehn. Ich streck mich aus nach dir und fasse deine Hand, meine Finger berühren dein Gewand. Sefora Nelson
Ich
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W u n d e r , T e x t : S e f o r a N e l s o n , M u s i k : S e f o r a N e l s o n , © 2015 G e r t h M e d i e n M u s i k v e r l a g , A ss l a r ,
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