Das Weihnachtsfest, an dem ich reich wurde Wenn man in einer Kleinstadt wohnt, kann Shoppen in einem großen Einkaufszentrum zu einem Megaevent werden – besonders für meine Mutter. Als ich 13 war, waren meine Mutter und ich zur Weihnachtszeit in Portland. Es war Samstag und das ganze Einkaufszentrum war über und über mit Weihnachtsschmuck dekoriert, die Waren stapelten sich und die Menschen drängten sich dicht an dicht. Ich fand das toll. Meine Taschen waren mit Bargeld gefüllt. Einen Teil davon hatte ich mir selbst verdient, der Rest stammte von Verwandten, die der Ansicht waren, dass es besser sei, wenn ich mir meine Geschenke selbst aussuchte. Die meisten Weihnachtsgeschenke für meine Familie hatte ich schon besorgt, und ich freute mich darauf, das ganze Geld für ein paar coole Klamotten oder vielleicht für ein Videospiel auszugeben. Meine Mutter ist bei einer Shoppingtour die beste Begleiterin, die man sich vorstellen kann. Sie liebt den Feiertagsduft, die Musik und natürlich liebt sie es, all die schönen Sachen zu bestaunen, die man bei uns in der Kleinstadt nicht bekommt. Am meisten liebt sie jedoch Menschen. Mit ihrer besonderen Art kann sie hinter die Fassaden der Leute blicken und sehen, wie der Mensch, der ihr gegenübersteht, wirklich ist. Und bei diesem Dezemberausflug ins Einkaufszentrum traf sie Carla. Carla gehörte zu der Sorte Mädchen, die von den meisten Leuten zuerst aus den Augenwinkeln gemustert 10