Kapitel 1 Irgendetwas stimmte nicht. Rylee Monroe löste die Leine von Romeos Halsband und blieb regungslos in der stillen Küche stehen. Alle ihre Sinne waren in Alarmbereitschaft. Der Schnauzer lief mit tapsenden Pfoten über den Parkettboden zu seiner Wasserschüssel, schlabberte durstig und spritzte das Wasser in seiner Begeisterung über den Rand. Kein einziges Staubkorn lag auf den blitzblanken Arbeitsplatten aus schwarzem Granit. Über dem verchromten Gasherd hing eine ordentliche Sammlung von Löffeln, Schöpfkellen und Pfannenwendern. Darüber stand eine von Reihe Speise-, Salat- und Desserttellern. Aus der Küche konnte sie das etwas tiefer liegende Wohnzimmer und den Türbogen sehen, der ins Esszimmer führte. Weiße Vorhänge hingen vor den zwei großen Fenstern, um den Versuch der Sonne zu vereiteln, die weichen Polstermöbel auszubleichen. Jedes Kissen war fein säuberlich aufgestellt. Alles befand sich genau an seinem Platz. Sie schloss langsam die Hintertür und drehte dabei leise den Türknopf, um kein Geräusch zu verursachen. Romeo blickte von seiner Schüssel auf. Das Wasser tropfte von seinen nassen Backenhaaren. Sie ging in die Hocke und klopfte leise auf ihren Oberschenkel. Er kam mit wedelndem Schwanz angelaufen. „Still“, flüsterte sie, während sie ihm das Kinn abwischte und ihn hochhob. „Hörst du etwas?“ 5