Gottes
Geschichte mit dir F端r Teens
Max Lucado mit Mark Matlock
Inhalt Einleitung Gottes Geschichte mit dir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel 1 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist Ganz normale Fragen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Kapitel 2 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … kennst du Satans nächsten Schachzug. . . . . . . . . . 25 Kapitel 3 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … findest du dein echtes Zuhause. . . . . . . . . . . . . . . 41 Kapitel 4 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … hörst du eine Stimme, der du vertrauen kannst. . . 55 Kapitel 5 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … wirst du nicht verlassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Kapitel 6 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … wird aus deinem Schlusskapitel ein Vorwort. . . . . 83
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Kapitel 7 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … kommt Kraft ins Spiel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Kapitel 8 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … öffnen sich die richtigen Türen. . . . . . . . . . . . . . . 111 Kapitel 9 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … dient alles zum Guten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Kapitel 10 Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … wird Gott dich abholen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Schlusskapitel Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist … bekommst du am Ende den Titel . . . . . . . . . . . . . 157 Fragen zum Nachdenken Wo Gottes und deine Geschichte sich treffen. . . . . . . 165 Quellennachweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
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Kapitel 3
Wenn deine Geschichte Teil von Gottes Geschichte ist ‌ findest du dein echtes Zuhause
Zum Nachdenken In einer berühmten Geschichte geht es um ein kleines Mädchen, das in einen Tornado gerät und sich plötzlich in einem merkwürdigen, bunten Land namens Oz wiederfindet. Kennst du den Film „Der Zauberer von Oz“ aus dem Jahr 1939? Obwohl dieses Land in den traumhaftesten Farben schillert und voller außergewöhnlicher Personen ist, hat das Mädchen Dorothy in Oz nur eine einzige Aufgabe: zurück in ihre Heimat Kansas zu gelangen. In gewisser Weise handelt jede Geschichte davon, nach Hause zu kommen, ein Zuhause zu finden oder etwas so zu gestalten, wie es zu Hause sein sollte. Das Zuhause ist der Ort, an dem man Wahrheit, Gerechtigkeit, Glück und Familie erleben möchte. Und natürlich auch Liebe. Helden sind oft beseelt von dem Auftrag, das Gute zu tun (oder vor dem Bösen zu fliehen). Gute Geschichten erzählen davon, wie ein Held die Welt verbessert, sodass er selbst oder andere ein besseres Zuhause bekommen. Unsere Rolle in Gottes Geschichte ist sehr ähnlich. Noch keiner von uns ist zu Hause. Und in diesem Leben werden wir nie das Zuhause finden, von dem wir träumen. Unsere einzige Hoffnung auf das perfekte Zuhause, die perfekte Familie, die perfekte Liebe besteht in dem zukünftigen Leben, wenn wir endlich bei unserem himmlischen Vater sein werden.
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Über einen Herrn namens Holden Howie wissen wir zwar nicht viel, eine Sache über ihn steht jedoch fest. Er wusste, dass seine Vögel immer den Weg nach Hause finden. Mehrmals am Tag nahm der kleine, stämmige Neuseelän der mit dem grauen Bart eine Taube von seinem Vogelhaus in Auckland in Empfang. Mit einer Hand hielt er den gefe derten Kurier fest, mit der anderen Hand befestigte er die Nachricht. Manche Vögel beförderten sogar fünf Nach richten gleichzeitig, alle waren auf Zigarettenpapier ge schrieben. Anschließend entließ Holden Howie den Vogel in die Luft des Südpazifiks. Dieser flog schnurstracks zu seinem Nest auf der Great-Barrier-Insel.4 Zwischen 1898 und 1908 ließ Holden Howie Tausende Nachrichten befördern. Seine Vögel waren schnell. In nur zwei Stunden schafften sie die Strecke, für die ein Boot drei Tage brauchte. Zuverlässig. Nur selten brachte ein Sturm die Vögel vom Kurs ab und sie kamen nie mit Kranken schein daher. Am bemerkenswertesten jedoch ist die Ge nauigkeit der Tauben. Sie konnten ihr Nest finden. Warum gäbe es sonst die Brieftaube? Andere Vögel fliegen schneller. Andere Vögel sind stär ker. Andere Vögel sind stolze Besitzer längerer Federn oder schärferer Krallen. Jedoch hat kein anderer Vogel ein Ori entierungsvermögen wie die Brieftaube. Ihr englischer Name lautet sogar „homing pigeon“, weil sie immer nach Hause findet. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Tauben Spuren von Magnetit in ihrem Schnabel haben und ihr Verstand mit den Magnetfeldern der Erde zusammenarbeitet.5 An dere weisen auf das Hörvermögen der Vögel hin. Nehmen 43
sie eine Frequenz wahr, die andere Vögel nicht hören kön nen? Oder erschnuppern sie ihr Ziel mit einem besonderen Geruchssinn? Was wir sicher wissen, ist das eine: Tauben haben einen angeborenen Heimat-Detektor. Und den hast du auch. Was Gott den Tauben geschenkt hat, hat er auch dir ge geben. Nein, kein Vogelhirn. Sondern ein Führungssystem. Von Geburt an bist du für den Himmel ausgerüstet, denn du hast ein Verlangen nach deinem himmlischen Zuhause. Willst du einen Beweis? Denk über deine Fragen nach. Fragen über den Tod und die Zeit und darüber, was im Leben wirklich wichtig ist. Tiere stellen anscheinend nicht die gleichen Fragen wie wir Menschen. Hunde heulen zum Mond, aber wir schauen ihn einfach an. Wie sind wir hier auf die Erde gekommen? Wozu sind wir da? Sind wir die Idee einer Person oder sind wir der Zufall oder gar ein Unfall? Warum um Himmels willen leben wir hier auf der Erde?
Bastian, 16
– Manchmal fühle ich mich wie eine Brieftaube, möchte auf direktem Weg zu meinem Ziel fliegen, nämlich in den Himmel. Dort gibt es keine Sünde, sondern perfekte Familien und ich darf neben Jesus sitzen. Stattdessen bleibe ich in den Stürmen stecken, zum Beispiel wenn ich zu Hause bei meiner kaputten Familie bin und die Sünde überall zu spüren ist. Aber ich kann mich auf mein Zuhause im Himmel konzentrieren, während ich hier noch meinen Auftrag erfülle. Ich soll nämlich meine Familie und meine
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Freunde zu Christus bringen, damit auch sie sich auf eine schönere Erde freuen können.
Wir stellen Fragen über Leid und Schmerz. Die Worte „Leukämie“ und „Kind“ sollten nicht in einem Satz vor kommen müssen. Und Krieg. Und das Grab. Warum ist auf den Grabsteinen der Bindestrich zwischen den beiden Daten so klein? Irgendetwas sagt uns, dass dies nicht rich tig, nicht gut, nicht fair ist. Das ist nicht unser Zuhause. Von woher stammen diese Fragen nach dem Warum? Wer hat diese Gedanken in unseren Kopf eingepflanzt? Warum können wir uns nicht, wie die Kaninchen, mit Fütterung und Paarung zufriedengeben? Weil wir noch nicht zu Hause sind, wie Jesus sagt. In einer sehr bekannten Geschichte von ihm geht es um einen Obdachlosen, der weggelaufen ist. Jesus verrät uns keinen Namen, sondern nur ein Familienmerkmal: reich. Donald Trump: reich. Paris Hilton: verwöhnt und reich. Ein Silberlöffelesser, Yachtbesitzer, Fondsfinanzierter mit blauem Blut. Anstatt sich in das Geschäft seines Vaters ein zuarbeiten und es zu übernehmen, reagierte er auf die Freundlichkeit seines Vaters nur verächtlich, machte sein Erbe flüssig und fuhr mit seinem Mercedes in die Großstadt. In null Komma nichts war er total pleite. Keine Freunde, keine Knete, keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Er lan dete in einem Saustall voller Sorgen. Er fütterte Schweine, schlief im Dreck und bekam solchen Hunger, dass er ernst haft darüber nachdachte, am Schweinefutter zu schlecken. In diesem Moment fiel ihm sein Zuhause ein. Er erinnerte sich an Lasagne, Popcorn und Heimkino mit der Familie. 45
Sein warmes Bett, der saubere Schlafanzug und die kusche ligen Hausschuhe. Er vermisste das Gesicht seines Vaters und wünschte sich, dessen Stimme zu hören. Er betrachte te die grunzenden Schweine und die brummenden Fliegen und traf eine Entscheidung. „Ich mach aus dem Saustall mein Zuhause.“ Er zapfte das Sparschwein an und renovierte die Hütte. Ein neuer Teppich über den Dreck. Ein Fernsehsessel neben den Trog. Er hängte einen Flachbildschirm an den Zaunpfahl, drehte den Futtereimer um und nannte ihn Lampenschirm. Er legte einer Sau ein Bändchen um den Hals und nannte sie „Schatz“. Er machte einem Ferkel ein Piercing ins Ohr und nannte es „Sohn“. In kürzester Zeit hatte er aus der Dreckhütte ein Zuhause gemacht, er lebte sich ein und führte darin ein schönes Leben. Naja, vielleicht doch nicht. Aber machen wir es nicht so? Geben wir uns nicht alle Mühe, in unserem Chaos ein Zu hause einzurichten? Herausputzen, renovieren und das Schmuddelige übertünchen. Wir machen hier ein Facelift. Da eine Reparatur. Hängen nette Lichterdeko in unsere dunkle Höhle und pinseln die Pfähle weiß. Und mit der Zeit ist es gar nicht mehr so übel. Wir fühlen uns sogar zu Hause. Aber dann kommen die Fliegen. Menschen sterben, Erd beben wüten und Völker toben gegeneinander. Familien gehen kaputt und Kinder verhungern. Diktatoren schnau ben und behandeln die Menschen wie … wie Schweine. Und die Welt ist ätzend. Dabei haben wir eine Wahl. Wir können so tun, als sei dieses Leben das Einzige, was Gott geplant hatte. Oder … 46
… wir können zur Vernunft kommen. Wir können dem Vorbild des verlorenen Sohnes folgen: „Ich will zu meinem Vater gehen“ (Lukas 15,18). Findest du dieses Bild des Sohnes, der den Heimweg an tritt, auch so wunderbar wie ich? Er erhebt sich aus dem Dreck, dreht den Schweinen den Rücken zu und richtet seine Augen auf den Vater. Das ist Jesu Einladung an uns. Richte dein Herz auf dein Zuhause aus. In seinem Plan geht es hauptsächlich um den König und sein Königreich. Er hat das Drehbuch geschrieben, die Ku lissen gestaltet, führt jetzt Regie, arbeitet mit den Schau spielern und kennt den letzten Akt – und der spielt in ei nem immerwährenden Königreich. „Er hat uns seinen Plan für diese Welt gezeigt. […] So soll, wenn die Zeit dafür gekommen ist, alles im Himmel und auf der Erde unter der Herrschaft Christi vereint werden.“ (Epheser 1,9–10; Hfa). Mach das zu deinem Ziel! Die Reise nach Hause ist nett, aber das wahre Ziel ist nicht der Weg. Einen Teil dieses Buches habe ich in einem Flugzeug geschrieben. Als ich dort die anderen Leute be trachtete, sah ich zufriedene Menschen. Dank Bücher, Kis sen und Kreuzworträtsel konnten sie die Flugzeit ange nehm gestalten. Doch stell dir vor, man würde plötzlich folgende Durchsage hören: „Meine Damen und Herren, dieser Flug ist ihre endgültige Bestimmung. Wir werden nie landen. Ihre Heimat ist dieses Flugzeug, also genießen Sie Ihre Reise.“ Da würden die Passagiere einen Aufstand machen. Wir würden das Cockpit stürmen und eine Landebahn 47
a usfindig machen. Wir würden uns mit dieser Vorstellung nicht zufriedengeben. Die Reise ist nicht das Ziel. Das Be förderungsmittel ist nicht unsere Bestimmung. Wer sich einzig mit ein bisschen Spaß auf der Reise zufriedengibt, verschenkt den größten Teil der Erfüllung. Unser Herz sagt, dass es in diesem Leben mehr gibt als nur dieses Le ben. Wie E.T. erheben wir gekrümmte Finger zum Him mel, haben im tiefsten Inneren Heimweh nach unserem wahren Zuhause. Vielleicht wissen wir nicht, wohin wir zeigen sollen, doch wir wissen, dass dieses Flugzeug nicht unser Zuhause ist. „In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist“ (Prediger 3,11; Hfa). Wer dieses Zuhause findet, entdeckt einen geistlichen Schatz, eine vergrabene Schatzkiste im Acker, eine äußerst kostbare Perle (Matthäus 13,44–46). Das Reich Gottes finden ist so, als würdest du einen Lotto schein mit sechs Richtigen in deiner Sockenschublade ent decken oder so, als würdest du den Karton eines großen Puzzles wiederfinden. Du betrachtest die einzelnen Puzzle teile, dann das Bild auf der Schachtel und rufst erstaunt: „Ach, so soll es am Ende aussehen!“ In Gottes Geschichte ist das Leben auf der Erde einzig der Anfang: der erste Buchstabe des ersten Satzes des ersten Kapitels der großen Geschichte, die Gott mit deinem Le ben schreibt. Deine beste Leistung wirst du im Himmel bringen. Be reust du manche Sachen, die du getan hast und jetzt nicht mehr loswirst? Ich auch. Wir haben eine Ewigkeit, um die verlorene Zeit wiedergutzumachen. Stehst du manchmal ratlos vor den Herausforderungen deines Alltags? Dann be 48
trachte dich als ungeschliffenen Diamanten und Gott als den Juwelier. Er schleift und poliert dich für deinen Platz in seinem Reich. Deine größten Momente liegen noch vor dir – und du wirst sie einmal erleben, wenn du diese Welt verlassen hast. Darum: „Sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“ (Kolosser 3,1; LU). Die Bibel verwen det hier ein seltsames Verb. Zeteo („suchen“) bedeutet auch „stark begehren, streben nach, fragen nach, wünschen, for dern“. Strebe nach dem Himmel, wie der Seemann danach strebt, zur Küste zu gelangen. Oder wie der Pilot, dessen Ziel es ist, die Landebahn anzusteuern. Suche dein Zuhau se, wie eine Taube zum Nest fliegt oder der verlorene Sohn zu seinem Papa lief. „Orientiert euch nach oben.“ (Kolosser 3,1) „Richtet eure Gedanken auf Gottes unsichtbare Welt“ (Kolosser 3,2; Hfa). „Strebt nach dem, was im Himmel ist“ (Kolosser 3,1 EÜ). „Beschäftigt euch mit dem, was dort bei Gott zählt“ (Kolosser 3,2; DB). Lass dich füllen mit Gedanken an den Himmel! Und gib dich um Himmels willen nicht mit Schweine ställen auf der Erde zufrieden! Zu meinem Neffen und meiner Nichte habe ich mal was Ähnliches gesagt. Ich war mit ihnen im Zoo, dem schöns ten Ort für ein drei- und ein fünfjähriges Kind am Sonn tagnachmittag. Als ehemaliger Zooführer für Kindertouren kannte ich die beste Route. Am Anfang klein, am Ende 49
wild. Wir begannen bei den flachen Reptilien hinter Glas. Danach machten wir „oooh“ und „aaah“ bei den Papageien und Flamingos. Wir fütterten die Schafe im Streichelzoo und warfen Brotbrösel für die Fische in den Teich. Doch die ganze Zeit über sagte ich zu Lawson und Callie: „Wir kommen den großen Tieren immer näher. Die Elefanten und Tiger sind schon ganz nah.“ Schließlich erreichten wir die Afrikawelt. Zur absoluten Steigerung der Spannung sollten sie beim Betreten der Af rikawelt den Kopf senken und nur den Weg anschauen. Ich führte sie gleich zum Elefantenzaun. Und als ich ihnen gerade verkünden wollte, dass sie nun hochschauen durften, machte Lawson eine Entdeckung. „Guck mal, ein Marienkäfer!“ „Wo?“, fragte Callie. „Hier!“ Er ging in die Hocke, setzte das erbsengroße In sekt auf seine Hand und ließ es herumkrabbeln. „Ich will auch!“, sagte Callie. Ich konnte sie nicht weglocken. „Hey Kinder, das ist die Dschungelwelt.“ Keine Antwort. „Wollt ihr nicht die großen Tiere sehen?“ Nein, ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Käfer. Da waren nun links von uns die Elefanten, rechts von uns die Löwen, ein paar Meter weiter die Nilpferde und Leopar den, doch was taten die Kinder? Sie spielten mit einem Marienkäfer. Machen wir es nicht alle so? Heerscharen von mächtigen Engeln sind um uns herum, die Gegenwart unseres Schöp fers umgibt uns wie die Luft, die wir einatmen. Tausende 50
Galaxien und Sternbilder umkreisen unsere kleine Welt, uns steht das Beste bevor – die Begegnung mit Jesus, dem König des Universums, doch wir schaffen es nicht, unsere Augen von den „Marienkäfern“ unseres Lebens abzuwen den: den neuesten technischen Möglichkeiten, unseren Freizeitbeschäftigungen, unserem Facebook-Account oder unserer Clique. Macht die Augen auf, fordert Jesus uns auf. Hebt eure Bli cke. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“ (Matthäus 6,33; LU). Beschränkst du deine Welt auf die Marienkäfer dieses Lebens, dann bist du am Ende ganz sicher ent täuscht. Beschränkst du deine Geschichte auf die Tage zwi schen deiner Geburt und deinem Tod, dann mach dich auf ein trauriges Ende gefasst. Du bist für mehr geschaffen, für mehr als dieses Leben! Vor fünfhundert Jahren fürchteten die Seefahrer den Horizont. Wer zu weit segelte, riskierte, vom Teller namens Erde herunterzufallen, so dachte man jedenfalls damals. Uralte überlieferte Weisheiten warnten vor dem Unsicht baren. So auch das Mahnmal an der Straße von Gibraltar. An der engsten Stelle errichteten die Spanier eine riesige Markierung mit dem in Stein gemeißelten lateinischen Spruch: Ne plus ultra, also „Nicht mehr weiter hinaus.“ Doch dann kam Christoph Kolumbus und seine große Reise von 1492. Die Entdeckung der Neuen Welt verän derte alles. Die Machthaber in Spanien verdeutlichten dies, indem sie auf die Münzen den Spruch prägen ließen: Plus ultra – „Noch weiter hinaus“.6 Warum meißelst du aus deinem Motto für die Zukunft nicht einfach das „Nicht“ – das „Nein“ – weg? Wag dich 51
weiter hinaus. Geh weiter, bis du das große Ganze deines Lebens sehen kannst – und schließlich zum Ziel kommst.
Mark, 16 – Echtes Glück: eine ganz schön schwierige Sache. Jeder will es unbedingt haben, aber kaum jemand erlebt es. Echtes Glück kommt ehrlich gesagt von Gott und von sonst gar nichts. Wir suchen das Glück an einsamen Stellen: in den Drogen, im Sex, im Sozialstatus, in unserer Beliebtheit an der Schule, im Geld und im Alkohol – immer weiter, es hört nie auf. Solche Geschichten sind nicht Gottes Geschichten. Gottes Geschichte ist die einzige, die dauerhaftes Glück bringt. Wenn das Glück von Gott kommt, finden wir die absolute Freude dann, wenn wir bei ihm zu Hause sind. Der Hammer!
Just do it • Danke Gott dafür, dass du ein Zuhause jenseits die ser Welt hast, wo alles Kaputte wieder vollkommen sein wird. • Schreib fünf „Kaputtheiten“ auf, die dieses Leben mit sich bringt. Unterstreiche die zwei, die du dir am sehnlichsten wegwünschst – die dich jubeln las sen, wenn sie einmal nicht mehr existieren: nämlich in der Ewigkeit bei Gott. • Schreib drei Dinge auf, die in diesem Leben existie ren, die wir aber auch einmal im Himmel vorfinden
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werden – allerdings in einer viel besseren, perfekte ren Version, als sie hier jemals sein könnten. • Frage zwei deiner Freunde/Freundinnen, die auch Christen sind, ob sie sich schon mal darüber Ge danken gemacht haben, wie das Leben im Himmel sein wird. Wenn ja, frag sie, was genau sie sich vor stellen. • Erstelle eine Liste mit den Namen aller lieben Men schen, von denen du erwartest, dass du sie im Him mel treffen wirst. • Schreib die Verse Kolosser 3,1–4 auf ein Kärtchen und häng es irgendwo auf, wo du es eine Woche lang jeden Tag auf jeden Fall anschauen musst.
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