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Persönlich. Echt. Lebensnah. D 12013 ISSN 0939-138X
4/2018 sfr 5,60 4,10 (A)
4,00
Das Immunsystem winterfest machen SEFORA NELSON
Gefühle für einen Anderen SIMONE & GINO RICCITELLI
Ehe ist ein Lernprozess
Elisabeth Büchle
Mit Geschichten Hoffnung schenken
F OTO : S I M O N E F I S C H E R T R E F Z E R
6 Mit Geschichten Hoffnung schenken Interview mit Elisabeth Büchle
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Das zerknitterte Papiersternchen
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Glaube & Lebenshilfe
Beruf & Gesellschaft
24 Wort-Schätze der Bibel Demut – Karin Schmid
26 Ein Ort der Geborgenheit Zwei ehemalige Alkoholiker schenken Kindern in der Ukraine Liebe und Hoffnung – Jenifer Girke
30 Die beste Zeit am Tag Meine Nische finden für Bibellese und Gebet – Gisela Auth und Christiane Schmidt 38 Tiefer graben Glaube zwischen Trotz und Trotzdem – Delia Holtus 56 Vaterunser im Bombenhagel Maria Prean
Lydia 04/2018
{inhalt}
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72 Heilige heute Fünf Tage vor Weihnachten Ilona Barthel • Selbst gemachte Schwarzwälder Kirschtorte Edelgard Kornelsen • Die Kraft der Schwäche Carolin Schmitt • Das Leben leiser feiern Sandra Klimm
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Lydia
32 Von der Zimbel zum Gong Theater mit Kindern – Bettina Becker 36 Jüdische Weihnachten feiern Traditionen des christlichen Heiligabends und des jüdischen Chanukka verbinden – Christina Bachmann 54 Traumhaus verloren, Ewigkeit gewonnen – Andrea Wegener 60 Krippenspiel am Nordpol Wie mein Onkel Weihnachten mit den Eskimos feierte – Nicola Vollkommer 68 Meine Geschichte Wunder mitten im Wahnsinn – Anita Dittman
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Von der Zimbel zum Gong
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Ehe & Familie
Körper & Seele
{ In jeder Ausgabe }
12 Gefühle für einen Anderen Sefora Nelson
18 Das zerknitterte Papiersternchen Sigrid Offermann
14 Meine Meinung Können Männer und Frauen gute Freunde sein und auch bleiben?
22 Mein Herz am Abgrund Eine verbotene Beziehung führte mich in eine tiefe Krise – Yvonne Völker
3 Ganz persönlich Durch Schweres stärker werden Ellen Nieswiodek-Martin
15 Meine Liebes-Wunschliste Olga Sokolov
46 Gast. Freund. Schaft. Vom Geschenk, anderen ein Stück Heimat zu geben – Elisabeth Eberle
20 Windmühlen bauen statt Mauern Nach einer enttäuschenden Beziehung musste ich mich entscheiden – Theresa Lind 42 Ehe ist ein Lernprozess Interview mit Simone & Gino Riccitelli 50 Zwischendurchgedanken Meine unromantische Ehe Saskia Barthelmeß
28 Liebe Leser 48 LYDIA-Familientipp Lesen in der Familie – Ellen Nieswiodek-Martin 51 Schmunzeln mit LYDIA
52 Für andere sorgen – und für mich selbst – Daniela Albert
58 LYDIA kreativ – Imke Johannson
66 Das Immunsystem winterfest machen Wie wir unsere Selbstheilungskräfte anregen und stärken können – Ruth Pfennighaus
76 Gut informiert. Neu inspiriert.
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64 Für Sie entdeckt
80 Leserbriefe 81 Impressum 82 Nachgedacht Ein offenes Haus am Heiligabend – Lotte Bormuth
Die beste Zeit am Tag Lydia 04/2018
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Interview mit Elisabeth Büchle
Mit Geschichten Hoffnung schenken Elisabeth Büchle war als Kind schüchtern und fühlte sich oft als Außenseiterin. Nachdem sie zwei Ausbildungen gemacht und eine Familie gegründet hatte, hat sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben wiederentdeckt. Bisher hat sie rund zwanzig Bücher geschrieben und ist damit eine der erfolgreichsten christlichen Romanautorinnen in Deutschland. Im Gespräch mit LYDIA erzählt sie, wie sie als Mutter von fünf Kindern Zeit zum Schreiben gefunden hat und wie es kommt, dass ihre Romanfiguren manchmal ein Eigenleben führen.
Da ich zu der Sorte chaotische Autorin gehöre, weiß ich zwar ungefähr, wo ich hinwill, mehr aber meist nicht. Ich fange einfach an zu schreiben, und die Geschichte entwickelt sich allmählich. Dieses Vorgehen birgt Gefahren, und manchmal muss ich Szenen löschen. Schlecht ist es natürlich, wenn ich an einen Punkt komme, an dem ich nicht mehr weiterweiß. Es gibt aber auch Situationen, in denen mich die Figuren überraschen, weil sie eine Art Eigenleben entwickeln. Und manchmal fällt mir sehr spät ein ganz anderer Wendepunkt ein. Das ist aber im Zeitalter des Computers kein Problem. Da passt man einfach weiter vorn die Szenen an.
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Passiert das beim Schreiben oder wenn Sie etwas ganz anderes machen?
Wenn ich Auto fahre oder spazieren gehe, bin ich oft im Kopf mit den Figuren unterwegs. Da kommen dann solche Einfälle. Aus diesem Grund habe ich immer ein Notizbuch dabei, denn solche Gedanken sind flüchtig. Sie haben schon als Kind Schulhefte und College- blöcke vollgeschrieben …
Das stimmt. Ich habe schon als Kind mit dem Schreiben angefangen. Ich war nämlich unheimlich schüchtern und viel allein. Beim Schreiben war ich das nicht, da konnte ich tun, was ich wollte. Eine gewisse Schüchternheit habe ich heute noch. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ich inzwischen Lesungen, Fernsehund Radiotermine absolviere.
F OTO : S I M O N E F I S C H E R - T R E F Z E R
Frau Büchle, Sie schreiben überwiegend historische Romane, die eine wahre Begebenheit als Kern haben. Wissen Sie am Anfang immer genau, wie die Geschichte verlaufen wird?
LY D I A
Interview
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Ehe & Familie
Sefora nelson
Gefühle
für einen Anderen
Wenn wir lebendig sind, fühlen wir – das Schöne und das Schmerzhafte. Manche Gefühle kommen einfach, und man muss lernen, mit ihnen umzugehen.
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a war ich geschäftlich in ein längeres Gespräch mit einem Mann verwickelt, den ich gerade erst getroffen hatte. Ich hatte seit dem ersten Augenblick das Gefühl, wir würden uns schon hundert Jahre kennen. Fühlt sich so eine Seelenverwandtschaft an? Ihm schien es genauso zu gehen. Projekte durchzusprechen war für uns beide ein Genuss. Als wir, vom Regen erfasst, zu unseren Autos rannten, legte er mir seinen Mantel um. Irgendetwas kippte in mir. Es schwang eine Saite in mir. Ich fühlte mich so sehr als Frau, so geliebt. Als ich mich an
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diesem Abend im Hotel ins Bett legte, versuchte ich meine Emotionen zu ordnen. Was in aller Welt hatte dieses starke Gefühl ausgelöst? Hatte ich mich etwa verliebt? Was war das für eine tiefe Verbundenheit,
Ich ertappte mich sogar dabei, mir vorzustellen, wir würden uns küssen. Ganz unfreiwillig, natürlich.
und woher kam sie? Er war doch gar nicht mein Typ! Ich war doch glücklich mit Keith verheiratet! Ich fühlte mich so zerrissen. Ich ertappte mich sogar dabei, mir vorzustellen, wir würden uns küssen. Ganz unfreiwillig,
natürlich. Er würde mich retten und ich wäre bewusstlos in seinen Armen. Was zog mich so an bei diesem Fremden? Raus aus dem Tabu Tatsächlich ist mir das in meinen fast 13 Jahren Ehe schon ein paar Mal passiert. Ob es ein Sandkastenfreund, Studienkollege oder ein komplett Fremder war – es hat mich jedes Mal fast aus der Bahn geworfen, mich erschreckt und mir viel Energie entzogen. Ich habe beschlossen, darüber zu schreiben, denn ich habe festgestellt, dass dieses Thema ein Tabu ist. Und gerade deswegen kann es so gefährlich sein. Aus meinem Tagebuch und den Gesprächen mit meinem Mann habe ich sechs Punkte herausgefiltert, die mir geholfen haben, meine Gedanken und meine Kraft wieder in die richtige Bahn zu lenken. Das soll weder eine To-do-Liste sein, noch ein „Ich hab,s ver-
standen“-Rezept, vielmehr ein paar Gedanken von Frau zu Frau, von Herz zu Herz auf dem Weg, den wir gemeinsam gehen. • Keine Ehe oder Freundschaft kann alle Sehnsüchte erfüllen. Keine! Mein
Mann kann mir genauso wenig alles geben, was ich mir wünsche und vielleicht sogar brauche, wie ich ihm. Es wird immer Themen geben, mit denen er nichts anfangen kann und die mich möglicherweise mit anderen Menschen tief verbinden. Ich möchte der Frustration die Macht nehmen, indem ich diese Tatsache akzeptiere. Ich kann das nicht von ihm erwarten, genauso wenig wie er von mir. Der Vergleich mit einem anderen Menschen, der scheinbar jedes Bedürfnis erfüllt, ist nicht fair und nicht real.
• Gefühle kommen, ohne zu fragen, aber sie brauchen Leitung. Ich muss
nicht erschrecken. Das Gefühl zeigt, dass ich lebe, dass mein Herz weich und gesund ist. Gefühle sind stark. Sie können sogar sehr stark sein. Aber sie werden vergehen. Es kann sein, dass ich in ein paar Wochen darüber lache. Ich sollte diese Gefühle nicht zum Verweilen und Träumen einladen. Sonst kann es passieren, dass ich nicht ungeschoren davonkomme. Bei immer konkreter werdenden Gedanken ist der erste Kuss nicht weit. So schön es auch ist, in eine imaginäre Welt einzutauchen (was wäre, wenn wir am Ende des Tages noch allein im Büro wären, wenn sich unsere Hände aus Versehen am Kopierer berührten …) und sich Situationen in den schillerndsten Farben auszumalen – das macht es nur noch schlimmer. Ich stelle mir deshalb seine (zukünftige) Ehefrau vor. Wie es ihr wohl gehen würde, wenn sie von dieser Geschichte wüsste? Oder drehen wir das Ganze einmal um. Mein Mann geht auf Geschäftsreise und lernt Angie kennen. Ihm geht es wie mir gerade. Er kann sich nicht mehr recht konzentrieren, denkt nur noch an sie. Was würde ich ihm raten? Würde ich sagen: „Trefft euch doch nach der Arbeit im Park und sprecht miteinander“? Anders als mein Mann, der überhaupt nicht eifersüchtig ist, würde ich sagen: „Hör zu: Angie braucht dich nicht. Sie soll sich bei ihrer Mama ausheulen. Ihr braucht gar nichts zu besprechen. Erzähl es mir. Ich bin deine Frau!“
• Exklusivität ausgeschlossen. Das betrifft Sätze wie: „Ich muss dir etwas sagen, das nur uns beide angeht. Darf ich dich unter vier Augen sprechen?“ oder „Können wir uns für eine Stunde irgendwo treffen?, aber meine Frau sollte es nicht wissen.“ Alles, was geheimnisvoll klingt, fördert dieses Gefühl und ist gefährlich. Außerdem muss ich gestehen, dass ich für einen solchen Mann ziemlich schnell den Respekt verliere. Will er mir wirklich etwas Privates anvertrauen, das ich danach tragen muss? Oft wird auch Geistliches und Romantisches so vermischt, dass man nicht mehr klar sehen kann. Das belastet mich später, fördert mein Helfersyndrom und bindet mich noch stärker. Der Mann sollte mit einem guten Freund reden,
„Einmal kam Josef ins Haus, um wie gewöhnlich seine Arbeit zu tun. Von den Sklaven war gerade niemand anwesend. Da packte sie ihn am Gewand. ‚Komm mit mir ins Bett!‘, drängte sie. Josef riss sich los, ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh nach draußen.“ 1. M o s e 39, 11– 12
braucht vielleicht professionelle Hilfe oder eine Gemeinde, aber er wird ohne mich zurechtkommen. Ich lehne diese Rolle ab. Ich empfinde es als Schutz, nicht zu viel Privates zuzulassen. Ich gebe meine private E-Mail-Adresse nicht an jeden weiter. Hinter mir steht immer ein Team, eine Gemeinde oder mein Mann, die zu meinem Schutz in ein Gespräch eingebunden werden können. • Offenes Reden schützt. Ich frage meine Seele: „Was ist los mit dir? Welche Saite schwingt in dir? Was ist deine Sehnsucht?“ Ich spreche mit Gott: „Danke für meine Gefühle. Doch im Moment bin ich
durcheinander. Bitte hilf mir!“ Ich spreche mit meinem Mann: „Ich scheine diese Sehnsucht zu haben. Ich möchte, dass du das weißt.“ Ich spreche mit einer Freundin oder meinem Pastor. Andere Menschen kennen dieses Gefühl und können mir hilfreiche Hinweise geben. In solchen Phasen sind wir oft blind und würden, weil’s so schön ist, schnell Dinge machen, die wir danach bitter bereuen könnten. • Die neu aufgebrochene Leidenschaft in eine gesunde Richtung leiten. Ich
investiere in meine Ehe. Ich überlege mir, wie ich meinem Mann meine Liebe zeigen kann, auch wenn mir im Moment nicht danach ist. Vielleicht ist mit der Zeit und der Routine des Alltags die Romantik aus unserer Beziehung gewichen. Ich will sie zurückholen. Ich weiß, es lohnt sich. Dabei bete ich für den anderen Mann und seine (zukünftige) Frau: „Herr, segne ihn, behüte sein Herz. Hilf mir, ihn zu schützen.“ • Sich umdrehen und gehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit solchen romantischen Situationen umzugehen. Ich habe für mich herausgefunden: Je mehr ich mit dem anderen darüber rede, desto präsenter und tiefer wird das Gefühl. Auch kostet es unglaublich viel Energie. Ganz selten haben wir es geschafft, einfach Freunde zu werden. Wenn der Mann immer wieder versucht hat, mit mir ins Gespräch zu kommen, mir kleine Geschenke zu machen und mir seine Zuneigung zu zeigen, war es für mich die beste, wenn auch nicht leichte Entscheidung, den Tipp meines Mannes zu beherzigen: „Schreib einfach nicht zurück. Schließ die Tür. Dreh dich um und geh.“ Es mag aussehen wie eine Flucht, aber es ist weise. Josef hat sich nicht auf lange Seelsorgegespräche mit der Frau seines Chefs eingelassen. Er drehte sich um und ging (1. Mose 39,11–12). Manchmal kann man sich das nicht leisten und muss weiterhin in einem Team arbeiten. Das macht es schwieriger. Das Gespräch mit einer Freundin, dem Ehemann und dem himmlischen Vater hilft, immer wieder sein Inneres zu ordnen.
Sefora Nelson ist Sängerin, Song-Schreiberin, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern. www.seforanelson.com
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Tiefer graben
Glaube
Delia Holtus
zwischen Trotz und Trotzdem
Vom Warten, Kämpfen und Überwinden
Oft im Leben warten wir auf etwas. Wir hoffen, dass eine Situation sich verändert. Dass etwas aufhört, worunter wir leiden. Dass etwas geschieht, was wir uns sehnlichst wünschen. Vielleicht sind wir kurz davor, die Hoffnung aufzugeben, weil keine Veränderung in Sicht ist. Die Bibel hat viel zu solchen Wartezeiten zu sagen. Sie zeigt uns, dass diese Zeiten wertvoll sind und zu Gottes Plan dazugehören.
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ür viele Menschen ist Weihnachten der Höhepunkt ihrer christlich geprägten Kultur: die geheimnisvolle Geburt im Stall, das Kind in der Krippe, der Engelschor, die vielen Lichter, Lieder und Leckereien. Aber Weihnachten ist nur ein Höhepunkt der Geschichte. Es ist nicht die ganze Geschichte. Der Beginn liegt viel weiter zurück … Die große Versuchung Jahrtausende zuvor lebten Adam und Eva im Garten Eden in vollkommener Harmonie, bis – ja, bis die Schlange kam. Und die beiden dazu verführte, von dem Baum zu essen, von dem Gott gesagt hatte, sie dürften nicht davon essen. Am Abend hörten sie, wie Gott im Garten umherging, und sie versteckten sich hinter den Bäumen. Gott rief: „Adam, wo bist du?“ Adam antwortete: „Ich hörte dich im Garten und hatte Angst, weil ich nackt bin. Darum habe ich mich versteckt.“ „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?“, fragte Gott. „Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir gesagt habe, du sollst nicht davon essen?“ Und so mussten die beiden zugeben, was sie getan hatten und dass sie auf die List der Schlange gehört hatten. Da sagte Gott zu der Schlange: „Von nun an werden du und die Frau Feinde sein, auch zwischen deinem und ihrem Nachwuchs soll Feindschaft herrschen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse beißen!“ (1. Mose 3,15) Der Retter kommt In dieser Geschichte hören wir zum ersten Mal das Evangelium, die gute Nachricht. Dieser Vers, in dem es heißt „Er wird dir den Kopf zertreten“ wird auch das „Protoevangelium“ genannt. Ein Prototyp ist das erste Modell eines geplanten Produkts. Und dieser Vers ist die erste Ankündigung, dass jemand kommen würde, um die Menschen von der Macht der Sünde zu erlösen. Genau das ist an Weihnachten geschehen. Jesus – der Nachkomme der Frau – kam in unsere Welt, um uns zu erlösen. Durch seinen Tod am Kreuz hat er der Schlange den Kopf zertreten. Wenn wir annehmen, was er für uns getan hat, vergibt er uns unsere Schuld und schenkt uns ewiges Leben. Aber zwischen der ersten Verheißung in 1. Mose 3 und dem Stall, in dem Jesus geboren wurde, lagen viele Jahrhunderte des Wartens. Die Menschen litten unter dem Leid, das durch die Sünde in die Welt gekommen war. Das Leben war mühsam. Sie wurden krank. Sie starben. Es gab Neid, Hass und Krieg. Und das Schlimmste: Ihre Beziehung zu Gott war gestört.
Immer wieder gab es Prophezeiungen, dass ein Erlöser kommen würde. Einer, der alles wieder gut machen und den Menschen Frieden, Freude und eine heile Beziehung zu Gott bringen würde. Das Alte Testament enthält viele solcher Prophetien. Micha sagt, der Erlöser wird in Bethlehem geboren werden (5,1). Sacharja sagt, er wird auf einem Esel reitend nach Jerusalem kommen (9,9). Jesaja sagt, er wird verachtet, geschlagen und getötet werden (53,1–12). Dann gab es mehrere Jahrhunderte Schweigen. Das ist die Zeit zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Generationen kamen und gingen. Der perfekte Zeitpunkt Bis es im Neuen Testament heißt: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“ (Galater 4,4). Als die Zeit erfüllt war. Als die Zeit genau richtig war. Das ist Weihnachten. Die Menschen warteten. Und Gott wirkte im Hintergrund – aber das war für sie nicht zu erkennen. Als Jesus in die Welt kam, gab es zum ersten Mal seit Jahrhunderten eine gemeinsame Sprache, die die Menschen unterschiedlicher Volksgruppen miteinander verband, nämlich Griechisch. Außerdem gab es ein sehr gut ausgebautes Straßennetz, Handelswege im Römischen Reich. Beides – die gemeinsame Sprache und das Straßennetz – wurde später sehr wichtig für die Ausbreitung des Evangeliums. Die Welt war perfekt vorbereitet. Gott wusste das. Er war im Hintergrund aktiv. Er wusste, wann die Zeit genau richtig war. Aber die Menschen wussten es nicht. Sie warteten. Alles, was sie hatten, war die Hoffnung auf den verheißenen Messias. Warten und kämpfen Sind Sie auch in Gottes Wartezimmer? Wie Hans, der die Diagnose Krebs bekommen hat. Wie Katrin und Peter, die seit acht Jahren verheiratet sind und so gerne eine Familie gründen würden, aber Katrin wird nicht schwanger. Wie Uwe, der seit vier Jahren arbeitslos ist. Er versucht, zuversichtlich zu bleiben, aber nach über hundert Bewerbungen sind seine Ersparnisse fast aufgebraucht und er weiß nicht, ob er seine Wohnung halten kann. Wie Emily, die schon längst verheiratet sein wollte, aber Mr. Right ist nicht in Sicht. Wie Monika, deren Sohn den Kontakt zu ihr abgebrochen hat.
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Ehe & Familie
Interview mit Simone und Gino Riccitelli
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Simone und Gino Riccitelli wirken wie ein Traumpaar. Sie sehen gut aus, stehen zusammen auf der Bühne und singen über Sehnsucht und Liebe. Beide sind Lehrer, beide machen Musik, beide lieben Kinder und beide glauben seit ihrer Kindheit an Gott. Dennoch sagen sie: Eine Ehe ohne Konflikte gibt es nicht. Ihr habt euch im Kinderchor von Hella Heizmann kennengelernt. Wie alt wart ihr da?
Simone: Gino war zehn, ich war elf. Gino hat dann mit fünfzehn aufgehört, ich habe noch mitgesungen, bis ich etwa achtzehn war.
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Wann habt ihr euch ineinander verliebt? Hatte das etwas mit dem Chor zu tun?
Gino: Ja. Die Kinder kamen aus ganz Deutschland. Mein Bruder und ich kamen aus Mainz, Simone aus Düsseldorf-Mettmann. Wir haben uns nur einmal im halben Jahr gesehen. Simone: Am Ende einer Tournee ist es dann passiert. Kurz darauf mussten wir uns schon wieder trennen, weil wir zu den Eltern zurückfuhren. Ihr habt vor Kurzem eure erste eigene CD produziert. Da geht es überwiegend um Beziehung. Wenn man die Texte hört, ahnt man, dass ihr nicht nur innige Zeiten erlebt habt …
Simone: Wir haben das bewusst so gemacht, dass sich andere Paare wiederfinden. Viele sagen, es tut ihnen gut, dass wir so ehrlich sind. Ich wüsste von keiner Ehe, wo alles super ist. Ihr seid jetzt siebzehn Jahre verheiratet. Da ist sicher nicht alles rosarot …
Gino: Stimmt. Das haben wir nicht gedacht, als wir geheiratet haben. Simone: Kürzlich waren wir auf einer Hochzeit und als das Brautpaar da vorn saß, dachte ich: Die tun mir irgendwie leid. Die wissen noch nicht, was auf sie zukommt. Es ist doch so, dass man vorher über die Ehe nichts lernt. In der Schule lernt man Mathe, aber nicht, wie man miteinander umgeht. Außer man schaut sich bei den eigenen Eltern etwas ab. Aber viele wollen es ja gerade anders machen als die Eltern. Da muss man durch einen Lernprozess, der manchmal wehtut.
Was waren eure Herausforderungen?
Simone: Wir haben uns super verstanden, wir sind beide umgänglich. Die ersten zweieinhalb Jahre gab es keine Probleme. Dann kam das erste Kind. Unser Sohn hat in der Anfangszeit viel geschrien und hat uns körperlich und nervlich an unsere Grenzen gebracht. Dadurch sind Spannungen entstanden in unserer Ehe. Ziemlich bald kam das zweite Kind. Die Kleinkindphase ist schon besonders. Die Kinder sind einem sehr nah, aber es ist eine anstrengende Zeit und für Mütter eine aufopfernde Phase. Manche bringen die Kinder ja ziemlich früh in die Kita, aber ich wollte das nicht. Ich wollte die ersten Jahre zu Hause bleiben und
Man braucht einen guten Babysitter, muss alles organisieren. Unsere Eltern leben leider nicht in der Nähe, sie kamen aber gelegentlich, um uns zu unterstützen. Das war gut. Gino: Wir haben uns als Paar wiedergefunden, als die Kinder fünf und sieben Jahre alt waren. Da waren wir zum ersten Mal wieder entspannt. Simone: Und dann kam unser Überraschungskind, Pepe. Das bedeutet: Gott fügt noch einen hinzu. Der Kleine ist echt ein Geschenk. Simone, du bist Grundschullehrerin. Warst du die ganzen Jahre zu Hause bei den Kindern?
Simone: Als Luana drei und Giulio fünf war, habe ich wieder angefangen, in Teilzeit zu arbeiten. Immer so, dass die Kinder als Letzte im Kindergarten waren und als Erste wieder abgeholt wurden. Dazwischen habe ich gearbeitet. Das war ziemlich stressig. Gino: Als sie arbeiten ging, habe ich meine Stunden reduziert. Als Pepe geboren wurde, habe ich wieder Vollzeit gearbeitet,
Es ist doch so,
dass man vorher über die Ehe
nichts lernt.
In der Schule
lernt man Mathe, aber nicht, wie
man miteinander umgeht.
den Kindern Geborgenheit, Aufmerksamkeit und Liebe geben. Finanziell ging das. Gino: Meistens ist die Zeit, wenn man kleine Kinder hat, auch die Zeit, in der es noch viele offene Fragen gibt bezüglich Beruf, Finanzen, Haus. Als Lehrer waren für mich die ersten Unterrichtsjahre viel anstrengender als heute. Zu Hause waren dann die kleinen Kinder und die erschöpfte Frau. Finanziell war es anders als heute. Das ist Stress auf vielen Ebenen. Habt ihr für euch gute Lösungen gefunden?
Simone: Als Paar muss man sich umstellen.
damit Simone drei Jahre zu Hause bleiben konnte. Nebenher habe ich noch mein Tonstudio aufgebaut. Simone, wie war das für dich, als du wieder zu Hause geblieben bist?
Simone: Das war eigentlich meine Rettung. Ich hatte vorher meine Stunden immer wieder aufgestockt, denn in der Schule gab es viel zu tun. Durch Pepes Geburt kam ich aus dem Hamsterrad heraus. Ich kam zur Ruhe und habe sehr danach gesucht, Gottes Willen zu erkennen. Nur so konnte diese CD fertig werden.
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kreativ LYDIA
Verliebt in rote Beeren IMKE JOHANNSON
ZWEIGE MIT ROTEN BEEREN Ganz simpel: Nur ein paar Zweige mit roten Beeren, ein paar weiße Sternanhänger, Kerzen und rote Äpfelchen. Fertig ist ein wunderschönes Stillleben im skandinavischen Look. Anders als sein Name vermuten lässt, besitzt der Weißdorn rote Beeren. Holt man sich ein paar Äste rein, halten sie ihre Farbe einige Tage lang. Weil ich letztes Jahr keine Lust auf das ständige Auswechseln hatte, habe ich die Beeren, nachdem sie ihr leuchtendes Rot verloren hatten, abgeknipst und stattdessen künstliche Beeren mit Heißkleber angeklebt. Das hält dann dauerhaft.
STREICHHOLZSCHACHTEL Mit Doppelklebeband wird der Leinenstoff um die Streichholzschachteln geklebt, wobei man die Anzündfläche ausspart. Passend zu den Windlichtern werden Zickzack-Litze, Kordel, Zweige und ein Stern aufgeklebt.
WINDLICHTER Ein kleiner künstlicher Beerenzweig, der mit Zickzack-Litze und Kordel angebunden wird, ziert die Windlichter. Der kleine Holzstern wird mit Heißkleber obenauf geklebt.
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Rezept
ERFRISCHENDE WEIHNACHTSTORTE 200 g Spekulatius zerbröseln und mit 125 g weicher Butter zu einem Teig verkneten, den man auf dem Boden einer Springform gleichmäßig verteilt. 10 Blatt weiße Gelatine ca. 5 Minuten in Wasser einweichen, dann leicht ausdrücken und in einem Topf erwärmen, bis die Gelatine flüssig ist. Währenddessen 500 g Joghurt, 250 g Quark,
250 g geschlagene Sahne, 2 Päckchen Vanillezucker, 90 g Zucker und 1/2 Fläschchen Bittermandelaroma miteinander verrühren. Diese Creme löffelweise in die flüssige Gelatine einrühren. Dann die Masse auf dem Boden verteilen und 1 Stunde kühl stellen. 500 g frische Himbeeren auf der Masse verteilen. 200 g tiefgekühlte Himbeeren auftauen und mit 1/2 TL Zimt, 50 g Zucker und 40 ml Grenadinesirup pürieren und über die frischen Himbeeren gießen. Als Topping 1–2 Spekulatius zerbröseln und mit Puderzucker und weißen Schokosternen auf der Torte verteilen.
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TABLETT Schnell hat man ein feines Stillleben zusammengestellt. Die leuchtenden Beeren der Scheinbeere erfreuen den ganzen Winter.
GESTECK Grundstock für dieses Gesteck ist ein Steckmoos-Schwamm, der ca. 4–5 cm über den Topfrand hinausragt. Seitlich steckt man Nadelzweige ein und umbildet sie mit dünnem Draht, sodass sie sich an das Steckmoos anlegen. Nun bestückt man das Ganze mit einem Zapfen, kleinen Äpfelchen und Beeren, Nüssen und verschiedenen Sternen. Zum Befestigen kann man Drahtklammern oder Heißkleber verwenden. Zum Schluss runden ein paar Olivenzweige das Gesteck ab.
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D 1 2 0 1 3 / Post ver triebsstück/Gebühr bezahlt/Lydia Verlag/Ger th Medien GmbH/Dillerberg 1/D -35614 Asslar-Berghausen
Raureif liegt auf den Vorgärten. Tausende Kristalle glitzern, geweckt von einem einzigen schwachen Sonnenstrahl. Ich staune über die Kraft des Lichts. Auch Jesus will Licht in unsre Dunkelheit bringen. Marion Haußer