Ausgabe 1/2011 Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e. V.
Länderreport Indonesien Interview Detlev Rauch und Christof Küchler Online I Offline Die Masche zur Kundengewinnung Teure Stoffe Neue Wertigkeit und knappe Ressourcen
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Interview 12 12 Interview
Länderreport08 08 Länderreport
Inhalt 04
Im Blickpunkt l 5 elements.berlin
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Kurz berichtet
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Länderreport l Indonesien
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Messen l Frischer Wind am Messeplatz Paris
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Interview l Detlev Rauch und Christof Küchler, Julius Boos
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Online l Offline l Die Masche zur Kundengewinnung
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Teure Stoffe l Neue Wertigkeit und knappe Ressourcen
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Geschäftsklimaindex l Masche mit Schwung ins neue Jahr
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Außenwirtschaft
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Wissenswertes
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Impressum © Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers. Herausgeber Gesamtmasche – Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e. V. Präsident: Heinz Horn Hauptgeschäftsführer: Dr. Markus H. Ostrop Redaktion: Simone Diebold Gestaltung: www.die-wegmeister.com Druck: Gress-Druck GmbH, Fellbach Auflage: 500 Ausgabe 01/2011 Heftnummer 4 Fotos: Soweit ohne Vermerk von Fotolia, iStockphoto oder Gesamtmasche Kontakt Kernerstraße 59, 70182 Stuttgart Telefon +49 711 21050 - 0 Telefax +49 711 233718 E-Mail info@gesamtmasche.de
Online I Offline 16
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Editorial Liebe Freunde der Masche, E-Commerce ist das Schlagwort der Stunde. In vielen Veranstaltungen und Berichten wird derzeit die Frage diskutiert, ob die Wachstumspotenziale in Deutschland schon ausgereizt sind. Chancen sehen Fachleute noch für einzelne Branchen, so etwa für die Wäsche (Seite 16). Dabei lohnt der Blick über den Tellerrand, sprich: auf interessante Exportmärkte. Wie sich die Potenziale im elektronischen Handel beispielsweise in China oder auch in Russland entwickeln, erfahren Sie auf den Seiten 20 und 23. Ob online oder offline, sehr real und beachtlich sind die Entwicklungen in Indonesien, wo eine junge Bevölkerung – die Hälfte der Indonesier ist jünger als 25 Jahre – neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Indonesien, „der schlafende Riese Südostasiens“, ist nach China und Indien die am drittschnellsten wachsende Volkswirtschaft der G-20 (Seite 8). Konsumlust, ein zunehmend westlich geprägter Lebensstil und wachsende Einkommen der Indonesier, aber auch ihrer Nachbarn in anderen ASEANStaaten, versprechen lukrative Absatzmöglichkeiten. Ob in Asien oder Europa: Aktuell bleibt nach wie vor die erschwerte Beschaffung von Vormaterialien. Verteuerte Rohstoffe und Lieferengpässe werden uns auch in diesem Jahr weiter begleiten (Seite 18). Wie die Unternehmen damit umgehen, aber auch neue Konsumgewohnheiten und Marktnischen für sich nutzen, sieht man am Beispiel der Julius Boos GmbH (Interview, Seite 17 bis 20). Die vierte Ausgabe der masche bietet wieder Wissenswertes aus vielen Bereichen. Dazu gehören der neue Newsletter, mit dem Mitglieder von Gesamtmasche zeitnah über aktuelle Nachrichten informiert werden, Neues zu Bodywear-Messen im In- und Ausland oder der „Pinguin-Badeanzug“ aus Hohenstein. Lassen Sie sich überraschen. Ihr
Markus H. Ostrop
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in bed with...
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5 elements.berlin Unter dem Motto „In bed with...“ präsentierte die Branche auf der 5 elements.berlin die Bodywear-Trends für den kommenden Winter. Die vierte Ausgabe der 5 elements.berlin, der deutschen Leitmesse für Dessous, Tag- und Nachtwäsche, fand vom 16. bis zum 18. Januar in den Spandauer Kabelwerken statt. Auf einer Ausstellungsfläche von über 1 000 qm präsentierten 50 Aussteller mit rund 100 Marken den insgesamt 1 810 Besuchern aus Deutschland und dem Ausland ihre Kollektionen für die nächste Herbst-/Wintersaison. Eingerahmt wurde die Messe durch Fashion Shows und die „Berlin Inside“-Tour für tieferen Einblick in die progressive Berliner Einzel handelswelt. Für Metropolenflair sorgte außerdem die Opening Party im Club 40 seconds. Das Unternehmen Felina, das in Berlin seine neue junge Linie un:usual vorstellte, lud seine Fachhandelspartner ein, an einem exlusiven „Berlin bei Nacht“-Sightseeing teilzunehmen. Gesamtmasche gestaltete gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung einen gut besuchten Workshop zum OnlineMarketing. Claudia Dubrau und Marion Beckers von AGOF erläuterten, wie Online-Werbung je nach Zielsetzung zwischen Response und Branding wirkungsvoll eingesetzt werden kann. Workshops gab es außerdem zu den Trends Herbst/Winter 2011/12, zu den Themen Schaufenster gestaltung und Große Größen sowie zur „Woche der Wäsche 2011“. Um sich als deutsche Leitmesse mit Strahlkraft auch über die deutschen Grenzen hinaus zu etablieren, wird die 5 elements künftig mehr Besucher und Aussteller anziehen müssen. Die Sommer-Ausgabe bietet nochmals die Chance, mit namhaften Marken und interessanten Newcomern den Fachhandel anzuziehen. masche 5
Kurz berichtet //////////// Mit Gesamtmasche nach St. Petersburg /////////////////////////////// Reisedaten Anreise: 19. Juni, 13:55 Uhr ab Frankfurt Rückreise: 22. Juni, 20:15 Uhr ab Petersburg Flugdauer 2,5 Stunden Programm-Highlights: - Store-Check bei den wichtigsten Retail-Adressen - Auf die Teilnehmer abgestimmte Unternehmensbesuche - Besuch der St. Petersburg State University of Technology and Design
Anlässlich des 95. Verbandsgeburtstags lädt Gesamtmasche im Juni zu einer Unternehmer reise nach St. Petersburg ein. Russland ist seit Jahren beliebte Exportdestination der deutschen Maschen- und Miederindustrie. Nach harten krisenbedingten Einbrüchen zeigt sich der russische Einzelhandel wieder deutlich erholt. Neben einem Store-Check, der durch die wichtigsten Retail-Adressen der Stadt führt, stehen Unternehmensbesichtigungen und Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern auf dem abwechslungsreichen Programm, bei dem auch die Sehenswürdigkeiten der alten Zarenstadt nicht zu kurz kommen. Der Höhepunkt der legendären „Weißen Nächte“ zur Sommersonnwende sorgt für eine eindrucksvolle Kulisse. Igor Salomakhin, Leiter des Moskauer Verbindungsbüros RETA, unterstützt Gesamtmasche tatkräftig bei der Programmplanung. Gesamtmasche hat ein Flugkontingent ab / bis Frankfurt sowie ein Zimmerkontingent in einem Hotel im historischen Stadtzentrum reserviert. Das Kontingent kann bis zum 11. April abgerufen werden.
- Treffen mit potenziellen Geschäftspartnern Anmeldung und Information: Bettina Melanie Dick Tel. +49 711 21050-11 E-Mail dick@gesamtmasche.de Gültiger Reisepass und Visum erforderlich.
//////////////////////// Gesamtmasche-Newsletter veRAnStAltungSinfoRMAtion
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Gesamtmasche bietet ab Mitte März einen neuen Service: einen Newsletter Anfahrt Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger exklusiv für die Mitglieder des Verbandes. Hans-Jörg Bullinger (Jahrgang 1944) kennt die Fraunhofer-Gesellschaft bereits seit über dreißig Jahren. Der Technologiemanager begann seine Laufbahn bei Fraunhofer als Mitarbeiter im Stuttgarter IPA Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Nach seiner Überzeugung findet Innovation immer dann statt, wenn eine neue Idee erfolgreich in ein marktreifes Produkt umgesetzt wird.
Anfahrt zum TEZ der Groz-Beckert KG I Parkweg 2, 72458 Albstadt-Ebingen
Aus Richtung Stuttgart Mit dem Newsletter werden die Mitglieder regelmäßig und zusammenfassend • Über B463 nach Albstadt-Ebingen kommend • Ausfahrt Groz-Beckert Technologie- und Entwicklungszentrum über Neuigkeiten informiert sowie auf interessante Veranstaltungen hingewieRichtung München sen. Der Newsletter informiert dabei in Aus aller Kürze über die jeweiligen Neuig• Über B311 nach Albstadt-Ebingen kommend • Auf Bitzer Steige links abbiegen in die Sigmaringer Straße, direkt nach Bahnbrücke keiten und enthält Links zu den eigentlichen, ausführlicheren Meldungen. Seit 2002 ist der prominente Wissenschaftler und Redrechts in Theodor-Groz-Straße, dann nach ca. 250 m in den Parkweg ner Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft hat in sei- bietet er Schlaglichter zu aktuellen Themen. Darüberund hinaus ner Ära zwei Dinge konsequent vorangetrieben: die Strategieentwicklung beziehungsweise den Portfolioprozess sowie die interne und externe Vernetzung. Mit Hilfe dieser Instrumente gelang es, Fraunhofer als starkes Netzwerk für Innovation im In- und Ausland zu etablieren. Gleichzeitig stellte Prof. Bullinger die Verantwortung für den Standort Deutschland in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten zur Stärkung der Innovationsfähigkeit und zur Beschleunigung des Innovationstempos. „Wenn es gelingt, Kräfte zu bündeln und Kompetenzen zu vernetzen, können wir die kritische Masse und die Schlagkraft erreichen, die nötig ist, um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten. Allerdings brauchen wir auch den erklärten Willen, vorne zu bleiben.“
Anmeldung
Zusätzlich weist der Newsletter auf Dokumente neu in2011 den Mitglieder Bitte informierenhin, Sie unsdie bis zum 4. April über Ihr Kommen online unter www.suedwesttextil.de/jv2011 oder unter www.gesamtmasche.de/jv2011. bereich von www.gesamtmasche.de zum Download bereitgestellt wurden. Mitgliedsfirmen werden dadurch automatisch auf Neuigkeiten und VerändeÜbernachtungsmöglichkeiten rungen im geschützten Bereich der Homepage hingewiesen. Hotel Restaurant Schwane Hotel linde
Prof. Hans-Jörg Bullinger erlangte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Maschinenbau. Er promovierte 1974 und habilitierte 1978. 1980 wurde er an die Universität Hagen zum Professor für Arbeitswissenschaften und Ergonomie berufen. Von 1981 bis 2002 war er Institutsleiter des von ihm mitgegründeten Fraunhofer Instituts für Arbeitswissenschaften und Organisation. Für seine herausragenden Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Bundesverdienstkreuz am Bande, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für die Intensivierung des Wissenstransfers zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. 2009 wurde er „Manager des Jahres“.
Untere Vorstadt 1 ∙ 72458 Albstadt Telefon: +49 7431 13414 - 0 info@hotel-linde.eu
Hauptstraße 11 ∙ 72469 Meßstetten Telefon: +49 7431 9494 - 0 info@hotel-schwane.de
Der Newsletter wird an alle Benutzer des Mitgliederbereichs 65,00 € und DZ 90,00 € pro Nacht EZ 89,00 € und DZ 111,00 € pro Nacht vonEZGesamtmasche inkl. Frühstück inkl. Frühstück versendet. Zugangsdaten für den Mitgliederbereich von Gesamtmasche kann man Zimmer sind unter dem Stichwort Hotel-gasthof zum Süßen grund bei Christine Schneider, schneider@gesamtmasche.de, beantragen.Die Gesamtmasche abzurufen. Bitzer Berg 1 ∙ 72458 Albstadt Telefon: +49 7431 1366 - 0 info@hotel-suessergrund.de EZ 55,00 € und DZ 85,00 € pro Nacht inkl. Frühstück Südwesttextil e. V. info@suedwesttextil.de www.suedwesttextil.de Gesamtmasche e. V. info@gesamtmasche.de www.gesamtmasche.de
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Kernerstraße 59 70182 Stuttgart Postfach 10 50 22 70044 Stuttgart Telefon: +49 711 21050 - 0 Telefax: +49 711 233718
Jahresversammlung 2011 13. und 14. April, in Albstadt-Ebingen
/////////////// Geschäftsklimaindex jetzt im Datenportal Der Gesamtmasche-Geschäftsklimaindex geht online Gesamtmasche hat die Datenerfassung für den Geschäftsklimaindex in das verbandliche Datenportal integriert. Dies ermöglicht allen teilnehmenden Unternehmen die Nutzung der Funktionen des Statistikservice. Unmittelbar nach Dateneingabe werden jetzt die Veränderungen der Ergebnisse sichtbar. So wird aus einer statischen Datenanalyse eine dynamische. Die Abfrage zum Geschäftsklimaindex erfolgt vierteljährlich und ist dann immer genau vier Wochen für die Eingabe geöffnet. Danach steht das Endergebnis fest und wird im Internet veröffentlicht.
Gesamtmasche jetzt auch in Facebook Mit der Fanseite in Facebook möchte Gesamtmasche zeigen, wie abwechslungsreich und vielfältig die Welt der Masche sein kann. Dabei soll auch Kurzweiliges und Buntes präsentiert werden.
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www.das-datenportal.de Für eine personenbezogene Eingabe des Geschäftsklimaindex kurze E-Mail an schneider@gesamtmasche.de.
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Gesamtmasche – Interner Gesamtmasche Teil Gesamtmasche – Interner Teil – Interner Teil Öffentlicher Teil
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umbruch vatoren verbindet – Was Aufbruch erfolgreiche im umbruch innovatoren – Was verbindet erfolgreiche innovatoren verbindet für Mitglieder und gäste für Mitglie niere Erfinder, des Industriezeitalters Forscher Viele der undPioniere waren des Erfinder, Industriezeitalters Forscher und waren Erfinder, Forscher und emens in eineroder Person Unternehmer Bosch. wie Mit Otto, Benz, in einer Siemens Personoder wie Otto, Bosch. Benz, Mit 13. Siemens April oder Bosch. Mit 13. April 13. April 14. April 14. April 14. April bauten . Durchsie unermüdliches Firmen ihremvon Spirit Weltruf bauten auf. sieDurch Firmen unermüdliches von Weltruf auf. Durch unermüdliches Made dem Besseren in Germany“ Streben wurde zum nach die Marke dem Besseren „Made inwurde Germany“ die Marke zum 16.30 „Madeuhr in Germany“ zum 16.30 uhr 16.30 uhr 11.00 uhr 11.00 uhr 11.00 uhr öchste technische Qualität. Spitzenleistung Synonym Um die-für technische und höchste Spitzenleistung Qualität. Um und die- höchste Qualität. Um diePräsidiumssitzung Gesamtmasche Präsidiumssitzung Gesamtmasche Präsidiumssitzung Gesamtmasche Kaffee im Foyer Kaffee im Foyer Kaffee im h brauchen in Zukunft wirsem gerecht noch Ruf viel zu auch werden, in Zukunft brauchen gerecht wir zu noch werden, viel brauchen wir noch viel schließen. oren, die unentdeckte Persönlichmehr Innovatoren, Räume erschließen. die unentdeckte PersönlichRäume 17.30 erschließen. uhr Persönlich17.30 uhr 17.30 uhr rmögen t Ausdauer neue und keiten, Chancen Durchsetzungsvermögen die mit Ausdauer und neue Durchsetzungsvermögen Chancen Interne Mitgliederversammlung neue Chancen Gesamtmasche Interne Mitgliederversammlung InterneGesamtmasche Mitgliederversammlung Gesamtmasche 11.30 uhr 11.30 uhr 11.30 uhr konsequentverfolgen nutzen. und konsequent nutzen. Begrüßung Begrüßung Begrüßun 19.00 uhr 19.00 uhr 19.00 uhr Armin Knauer, Präsident Südwesttextil Armin Knauer, Präsident Südwestte Armin Kna Dr. derHans-Jörg Fraunhofer-Gesellschaft, Der Bullinger, Präsident derProf. Fraunhofer-Gesellschaft, Dr. Hans-Jörg Bullinger, Prof. Hans-Jörg Bullinger, 95Dr. Jahre Gesamtmasche: 95 Jahre Gesamtmasche:95 Jahre Gesamtmasche: Heinz Horn, Präsident Gesamtmasche Heinz und Horn, des Präsident Gesamtmasc Heinz Hor seinem hlüssel Festvortrag zumkennt Erfolgden die undSchlüssel zeigt in seinem zum Erfolg Festvortrag und zeigt dieinWeinprobe seinem Festvortrag die Brogsitter mit Dr. Walter Weinprobe anschließend mit Dr. Walter Weinprobe Brogsitter anschließend mit Dr. Walter Brogsitter anschließend Gesamtverbands textil+mode Gesamtverbands textil+mode Gesamtve nts hoden auf.des Innovationsmanagements richtigen Methoden des Innovationsmanagements auf. auf. Abendessen festliches festliches Abendessen festliches Abendessen grußwort grußwort grußwort ma dass alswir Gäste dieses Es der fügt bedeutende Grozsich, dass Thema wir dieses als Gäste bedeutende der GrozThema als Gäste der GrozDr. Thomas Lindner, Vorsitzender Dr. derThomas Geschäftsführung Lindner, Vorsitzender derDr. Thoma de nEntwicklungszentrum dem neuem Beckert TechnologieKG in dem undneuem Entwicklungszentrum Technologie- und 14.Entwicklungszentrum April 14. April 14. April Groz-Beckert KG und Präsident des Groz-Beckert Verbands Deutscher KG und Präsident Groz-Beck des mmsitz bstadt-Ebingen des(TEZ) Unternehmens diskuam Stammsitz in Albstadt-Ebingen des Unternehmens diskuin Albstadt-Ebingen diskuMaschinen- und Anlagenbau, VDMA Maschinen- und Anlagenbau, Maschinen VDMA n. röffnet. Das TEZ Labors, wurde tieren Ausbilim können. Juli 2010 Das eröffnet. TEZ wurde Labors, im Juli Ausbil201010.00 eröffnet. uhrLabors, Ausbil10.00 uhr 10.00 uhr m, ume Entwicklerbüros, sowie ein dungszentrum, Maschiund Seminarräume Entwicklerbüros, sowie und ein MaschiSeminarräume Maschi- von Gesamtmasche festvortrag festvortrag festvortra Führungsowie I (fürein Mitglieder Führung I (für und Mitglieder Gäste) von Führung Gesamtmasche I (für Mitglieder und Gäste) von Gesamtmasche und Gäste) alle erfahren wichtigen sindnenpark auf Textilherstellungs-Verfahren mehr für alle wichtigen Textilherstellungs-Verfahren sind auf mehr durch das sind auf mehrund Entwicklungszentrum Aufbruch im Umbruch – Was erfolgreiche AufbruchInnovatoren im Umbruch – Was Aufbruch erfolg Technologiedurch das Technologie- und durch Entwicklungszentrum das Technologie- und Entwicklungszentrum entriert. uadratmetern Vonals der Grundfläche 20über 000 Quadratmetern konzentriert.Grundfläche Von der über konzentriert. Von der verbindet Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, verbindet Präsident Prof. Dr. der Hans-Jörg verbindet Bullin der Groz-Beckert KGüber der Groz-Beckert KG der Groz-Beckert KG Euro teuren und architektonisch markanten Ideenschmiede rkanten Ideenschmiede 60 Millionen Euro teuren und architektonisch markanten Ideenschmiede Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofe ätige eidende Unternehmen Impulse gehen fürentscheidende aus. das weltweit tätige Impulse Unternehmen für das weltweit aus. tätige Unternehmen aus. gegen 13.00 uhr
nsamen ebnis im Rahmen Zu diesem unserer Erlebnis gemeinsamen im Rahmen unserer gemeinsamen
ammlung Jahresversammlung 2011 2011
Mittagessen Südwesttextil – Interner Südwesttextil Teil –Südwesttextil Interner Teil – Interner Teil
gegen 13.00 uhr Mittagessen
14. April 14. April 14. April TextilVerband undder Bekleiladen Südwestdeutschen Sie der Verband Textilder Südwestdeutschen und BekleiTextil- und Bekleiverband e, Südwesttextil, dungsindustrie, und der Gesamtverband Südwesttextil, und der Gesamtverband 9.45 - 11.00 uhr 9.45 - 11.00 uhr 9.45 - 11.00 uhr n he, Maschenindustrie, herzlich ein der Deutschen Gesamtmasche, Maschenindustrie, herzlich ein Gesamtmasche, herzlich ein Interne Mitgliederversammlung Südwesttextil Interne Mitgliederversammlung InterneSüdwesttextil Mitgliederversammlung Südwesttextil
14.30 uhr 14.30 uhr ril in das technologie am 14. Aprilund in das technologie und14.30 uhr Führung Führung II (für und Mitglieder Gäste) Führung von Südwesttextil II (für Mitglieder und Gäste) von Südwesttextil und Gäste) rt gszentrum Kg, entwicklungszentrum der groz-Beckert Kg,der groz-Beckert Kg,II (für Mitglieder von Südwesttextil durch das Technologie- und Entwicklungszentrum durch das Technologie- und durch Entwicklungszentrum das Technologie- und Entwicklungszentrum bingen. Albstadt-ebingen. der Groz-Beckert KG
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gegen 13. Mittagesse
Indonesien Südostasiens schlafender Riese
///////////////////////////////////////////////// Silvia Jungbauer Indonesien ist nach China und Indien die am drittschnellsten wachsende Volkswirtschaft der G-20. Für die Entwicklung der südostasiatischen Wirtschaftsregion spielt das Land eine zentrale Rolle. In den ASEAN-Staaten, die untereinander und seit 2010 auch mit China Freihandel treiben, leben insgesamt über 565 Millionen Menschen; 40 Prozent davon sind Indonesier. Morgan Stanley schätzt, dass der Hidden Champion Südostasiens in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Prozent wachsen könnte – bereits heute erreicht das Land ein Bruttoinlandsprodukt von fast 700 Mrd. US-Dollar. In Analystenkreisen ist nicht mehr von den BRIC-, sondern von den BRICI-Staaten die Rede. Mit Wachstumsraten von 6 Prozent im Jahr 2010 und 4,5 Prozent im Vorjahr hat sich die indonesische Wirtschaft als erstaunlich krisenfest erwiesen. Zum Vergleich: Die ASEAN-5 – Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand und Vietnam – legten im Krisenjahr 2009 im Gesamtdurchschnitt nur um 1,75 Prozent zu. Auch wenn der Rohstoffexport nach wie vor eine wichtige Säule der indonesischen Wirtschaft darstellt, verfügt das Land inzwischen über einen starken Inlandsmarkt. Die lebhafte Binnennachfrage der 240 Millionen Konsumenten war ein entscheidender Faktor bei der Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Steigende Realeinkommen und die starke Kreditexpansion treiben den Konsum im drittgrößten Markt Asiens weiter an. Der Mittelstand wächst und kauft. Laut Weltbank gehören bereits 35 Millionen Indonesier, also knapp 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, der Mittelschicht an. Und diese Mittelschicht ist relativ jung, gebildet und wächst im Takt mit dem BIP. Bereits 2015 dürfte sie mehr als 50 Millionen Menschen umfassen. Die neue soziale Mobilität nach oben hat eine bedeutende Gruppe marken- und modebewusster
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Mittdreißiger hervorgebracht. Viele von ihnen unterscheiden sich in Lebensstil und Geschmack kaum mehr von westlichen Konsumenten. Für die kommenden 10 bis 20 Jahre werden daher fundamentale Verschiebungen in der indonesischen Konsumstruktur erwartet, weg von Ausgaben für das Notwendige, hin zu Unterhaltung, Lifestyle, Kommunikation und Technik. Die junge Bevölkerung – die Hälfte der Indonesier ist jünger als 25 Jahre – ist neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Zahl der BreitbandAbonnenten soll sich bis 2015 auf mehr als 46 Millionen verdreifachen. Die Neuwagenkäufe haben 2010 im Vorjahresvergleich um 65 Prozent zugelegt. Internationale Marken zu tragen, ist für die meisten besserverdienenden Indonesier selbstverständlich. Die meisten internationalen Brands sind bereits in Indonesien vertreten. Bisher flogen betuchte Indonesier zum Shopping nach Singapur. Jetzt ändert sich der Trend: Jakarta bietet inzwischen mehr Auswahl. Alleine die Hauptstadt wartet mit 150 großen Einkaufspassagen auf, darunter die größten Südostasiens. Die heimische Industrie profitiert von der starken Binnennachfrage, tut sich aber schwer, die neue Lust auf Marken, internationale Trends und Qualität zu befriedigen. Der indonesische Textil- und Bekleidungssektor steht für über ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts. Nach schwachem Wachstum 2009, das mit einem Plus von 2,1 Prozent deutlich niedriger ausfiel als das gesamte BIP-Wachstum, ist die Branche seit dem vergangenen Jahr wieder auf Erholungskurs. Die Exporte legten 2010 um über 21 Prozent auf 11,21 Mrd. US-Dollar zu. Die Zielsetzung für die Ausfuhr 2011 liegt nach Angaben des indonesischen Textil- und Bekleidungsverbandes API aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise bei 15 Mrd. US-Dollar. Schon 2015 will man die 20-Milliarden-Grenze knacken und den Anteil am Weltmarkt erheblich ausweiten. Doch die Produktivität der
188,7 3 500
14 700
3 100
102
8 700
312,6
Philippinen
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Malaysia
695,1
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Vietnam
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Thailand
Singapur Indonesien
// Indonesien Bevölkerung: 245,6 Millionen BIP: 695,1 Mrd. US-Dollar BIP pro Kopf (PPP): 4 300 US-Dollar BIP-Wachstum: 6,0 Prozent Textil-/Bekleidungsausfuhr: 11,21 Mrd. US-Dollar Textil-/Bekleidungseinfuhr: 5,92 Mrd. US-Dollar Korrespondenzsprache: Bahasa Indonesia, Englisch Wirtschaft: Öl und Gas, Textil und Bekleidung, Schuhe, Bergbau, Palmöl
BIP in Mrd. US-Dollar
Quellen: CIA World Factbook, Indonesian Textile Association (API)
BIP pro Kopf (PPP) in US-Dollar
Branche ist noch vergleichsweise gering und der Modernisierungsbedarf hoch. Schwankende Stromversorgung, hohe Transport- und Logistikkosten und der Mangel an geeigneten Zuliefer betrieben mindern die Wettbewerbsfähigkeit. Viele Firmen sehen das 2010 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen den ASEAN-Staaten und China als Bedrohung an. Fürchtete man vor einem Jahr noch die Importkonkurrenz aus der Volksrepublik, spricht die tatsächliche Entwicklung eine andere Sprache: Die Textilausfuhren Indonesiens nach China haben um 30 Prozent zugenommen. Die günstige Wirtschaftsentwicklung, vielversprechende Geschäftsaussichten und stabile politische Verhältnisse machen Indonesien zu einem attraktiven Standort für internationale Investoren. Immer mehr multinationale Konzerne entdecken den Inselstaat mit der weltweit viertgrößten Bevölkerung und der größten Volkswirtschaft Südostasiens als interessanten Standort für Geschäftsaktivitäten und neue Investitionen. Der große Binnenmarkt und die fortschreitende wirtschaftliche Integration der ASEAN-Staaten bilden eine gute Grundlage für den Aufbau von neuen Produktionsstätten. Das nutzen insbesondere chinesische Firmen, die von der steigenden Binnennachfrage in China, Indonesien und der gesamten ASEAN profitieren möchten, sich aber zuhause einem stark gestiegenem Kostenniveau gegenübersehen. Allgemein hohe Gewinnmargen sorgen für rege Projekttätigkeit. Das steigende Investitionsinteresse schlägt sich bereits in der Statistik nieder. Nach den Zahlen des Indonesia Investment Coordinating Board (BKPM) erhöhten sich die gesamten Investitionen in den ersten drei Quartalen 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum durchschnittlich um 33,5 Prozent auf 149,6 Bill. Indonesische Rupiah (ca. 12,5 Mrd. Euro). masche 9
Die ausländischen Direktinvestitionen stiegen um 32,4 Prozent auf 111,1 Bill. Rupiah, die einheimischen legten um 36,5 Prozent auf 38,5 Bill. Rupiah zu. Auffällig ist nach Angaben der Investitionsbehörde, dass sich die Projekttätigkeit im Laufe des Jahres beschleunigt hat, und dass Investitionen außerhalb der Insel Java immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Think big Ziele der indonesischen Textil- und Bekleidungsindustrie
Es ist nicht lange her, da fand Indonesien auf der interna tionalen Bühne wegen niedriger Kaufkraft, Defiziten der Infrastruktur und bürokratischer Behinderungen vergleichsweise wenig Beachtung. Inzwischen betrachten Investoren das Land als echte Alternative zu anderen Volkswirtschaften. Angesichts der Kostensteigerungen an anderen asiatischen Standorten bietet Indonesien die Aussicht auf höhere Gewinnmargen, als sie in China erzielt werden können. Experten halten es für unwahrscheinlich, dass Indonesien innerhalb der nächsten fünf Jahre das Lohnniveau Chinas erreichen wird. Die Nachhaltigkeit der Investitionskonjunktur wird jedoch stark davon abhängen, inwieweit es der Regierung gelingt, Strukturschwächen und klassische Hindernisse wie Infrastrukturdefizite und die berühmt-berüchtigte Korruption zu beseitigen.
Export in Mrd. US-Dollar 60 40 20 0 2009
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Beschäftigte in Millionen 4 3 2 1 0 2009
Der China-Faktor Mit einem Anteil von weniger als 4 Prozent an der knapp 240 Millionen zählenden Bevölkerung Indonesiens sind ethnische Chinesen nur eine kleine Gruppe. Doch sie verfügen über eine enorme Wirtschaftskraft. Zahlreiche bedeutende Privatunternehmen befinden sich in ihrem Besitz. Sie bekleiden leitende Positionen in internationalen Firmen. Neun der zehn vermögendsten Indonesier sind laut Wirtschaftsmagazin „Globe Asia“ chinesischer Abstammung. An der Spitze steht der Kredit- und Immobilienunternehmer Budi Hartono mit einem Nettovermögen von 4,8 Mrd. US-Dollar. Seit den 1970er Jahren haben die chinesischstämmigen Indonesier ihr Kapital sukzessive vom Handel ins produzierende Gewerbe verschoben. Textil und Bekleidung stand dabei mit im Fokus. Heute werden 90 Prozent der indonesischen Textil- und Bekleidungsfirmen von ethnischen Chinesen geführt. Im Gegensatz zu javanischen Partnern sind Chinesen in Geschäftsverhandlungen sehr direkt. Sie sind zähe Verhandlungspartner und kommen schnell zur Sache. Vereinbarungen treffen sie oft mündlich, ohne schriftliche Vertragsdokumente. Da gerne gehandelt wird, sollte immer eine ausreichende Spanne für Preisnachlass einkalkuliert werden.
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Inlandsmarktanteil in % 80 60 40 20 0 2009
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Anteile am Weltmarkt 6 4 2 0 2009
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Quelle: gtai und Indonesian Textile Association (API)
Wo alles beginnt! Frischer Wind am Messeplatz Paris
//////////////////////////////////////////// Silvia Jungbauer Die 48. Auflage des Salon International de la Lingerie öffnete gemeinsam mit der Stoff- und Zutatenmesse für Body- und Beachwear – Interfilière – vom 22. bis 24. Januar ihre Tore in Paris-Expo, Porte de Versailles. Die beiden Leitmessen lockten insgesamt 29 000 Besucher nach Paris. Allein zum Salon International de la Lingerie kamen mehr als 18 000 Gäste, die sich an den drei Messetagen in den belebten Hallen tummelten. Insgesamt besuchten im Januar 25 Prozent mehr große Einzelhandelsketten und 14 Prozent mehr Einkäufer die Messe als noch im Jahr zuvor. Mit einem Anteil von 58 Prozent internationalen Besuchern festigt die Messe ihre Bedeutung als internationale Businessplattform. Mit zahlreichen Events und sehr gut besuchten Mode schauen zeigten die Vertreter der internationalen Brands dem Publikum die Trends für die kommende Saison. Von ultramodern, urban bis verträumt war eine breite Palette von Wäsche und Dessous vertreten. Stilprägend blieben Mieder und Korsagen, zu denen in der nächsten Saison viel Spitze dazukommen soll. Die vorherrschenden Farben: Mauve, Lila und Zartrosa. Materialbetonter ging es bei den Herren zu, beispielsweise mit Boxershorts aus antitranspirantem Stoff. Fünf Themenwelten boten neue Einblicke in Sachen Mode und Dessous: „Be Essential“ zeigte Tagwäsche, Mieder und Strumpfwaren, „BE Lounging“ präsentierte Loungewear und Nachtwäsche, „Be Chic“ widmete sich Luxus und Design. Unter „Be Spicy“ bekam die junge Designer-Avantgarde Gelegenheit, sich einem breiten
Publikum vorzustellen – was eifrig genutzt wurde. Die Männerkollektionen fanden sich im Bereich „Be Men“ vereint. Die wichtigen Trends: Mehr Vielfältigkeit in der Mode, immer stärkere Nachfrage nach großen Cups und ein großer Auftritt der Shapewear, die längst der Nische entwachsen ist. Im Sommer wollen Mode City und Interflilère bereits am 9. Juli an den Start gehen, um die Bodywear- und Bademoden-Trends für Sommer 2012 dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Mode City und Interfilière verzeichnen seit Jahren die Teilnahme bedeutender Marken und internationaler Stoffhersteller aus den Bereichen Bademode, Sommerwäsche und Wohlfühlprodukte. Beide Messen präsentieren einen repräsentativen Querschnitt durch das internationale Angebot. Für die auf der Interfilière anwesenden Stoffhersteller ist es von wesentlicher Bedeutung, neben einer hochkarätigen Ausstellung von Fertigprodukten vertreten zu sein. Nach Angaben der Veranstalter drängten die Aussteller aus der Vorstufe seit Jahren auf einen früheren Veranstaltungstermin. Für den vorgezogenen Termin spreche, dass er besser zu den Zeitplänen internationaler Einkäufer passe, argumentiert Eurovet. Die Veranstaltungen finden parallel zur Einführung neuer Kollektionen und direkt im Anschluss an die Bread & Butter Berlin und die 5 elements.berlin statt. Durch die terminliche Nähe der etablierten Pariser Leitmessen gerät die Berliner 5 elements noch stärker unter Profilierungsdruck. Die Sommerveranstaltung dürfte ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Bodywear-Messelandschaft sein. masche 11
Interview
Die Firma Julius Boos blickt auf mehr als 125 Jahre Erfahrung zurück. In der Wirkerei in Goch und der Bandweberei in Wuppertal produziert das Unternehmen elastische Bänder und Maschenstoffe für die Bereiche Wäsche und Mode, aber auch für die Orthopädie und Medizin. Mit technischen Textilien bietet Boos maßgeschneiderte Lösungen für vielfältige Anwendungen – ob am Bau, im Transportwesen oder in der Medizintechnik. Mit 125 Mitarbeitern setzt Boos pro Jahr etwa 20 Millionen Euro um. Seit Anfang 2010 leiten die beiden Geschäftsführer Detlev Rauch (Vertrieb, Entwicklung) und Christof Küchler (Finanzen, Produktion) gemeinsam das Unternehmen.
//////////////////////////////////////////////////////////////////////// masche im Gespräch mit Christof Küchler und Detlev Rauch
Boos gibt es seit 1887. Was hat sich von den Ursprüngen bis heute getan? D. RAUCH: Alles begann mit einer kleinen Bandweberei in Wuppertal. Bereits in den 20er und 30er Jahren brachten wir vielfältige Produkte für die Wäscheindustrie auf den Markt. Damals wurde noch unelastisch gefertigt, aber bald kam Gummi zum Einsatz, und in den 60er Jahren revolutionierte Elastan die Produktion. Prägend war die Entscheidung der Eigentümerfamilie Kader im Jahr 1962, in den Wirkwarenbereich einzusteigen. Damals wurde gerade Bademode zum großen Thema. Damit erreichte man einen Umsatzsprung, denn bei Wirkware lag der Durchschnittspreis deutlich höher als bei Bändern. Was ist an Wirkware so besonders? C. KÜCHLER: Wirkware bietet gegenüber gestrickten Stoffen erheblich mehr Funktion. Das macht sie auch um einiges teurer. Der Vorteil liegt im hohen Elastananteil von 30 bis 40 Prozent, der für Stricker schwieriger zu realisieren ist. Dadurch erreichen wir extreme Dehnbarkeit und Rücksprung, aber auch viel Kraft. Ware mit diesen besonderen Eigenschaften hat auch heute noch einen Standortvorteil in Europa.
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Boos hat ja vor ein paar Jahren kräftig in China investiert. Wie ist die Situation heute? D. RAUCH: Das China-Engagement bot große Chancen, aber eben auch hohe Risiken. Letztendlich ist es gescheitert, weil die Abhängigkeit von einem Kunden zu groß und die finanziellen Investionen sehr hoch waren. So wurden alle Firmenteile 2008 an Magellan Textile Holdings Ltd. verkauft, eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Hongkong, die auch andere Firmenbeteiligungen in Europa hält. Welche Konsequenzen haben Sie aus der ChinaErfahrung gezogen? D. RAUCH: Durch die Diversifizierung in den medizinischorthopädischen Bereich und in technische Textilien stellen wir uns breiter auf und setzen hier die Wachstumsschwerpunkte. Dadurch reduzieren wie die Abhängigkeit von einzelnen Produkten im Wäschebereich. Wäschestoffe und Funktionsgewirke haben eine deutliche Schnittmenge. Ein gutes Beispiel ist Shapewear. Wird der Boom anhalten? D. RAUCH: Shapewear ist für uns zur Zeit ein wichtiges Thema, da funktionelle Ware unsere Stärke ist. Unsere Kunden haben in 2010 deutlich mehr Shapewear-Teile
verkauft als im Vorjahr. Die Nachfrage nach modischer Shapeware dauert mindestens noch weitere drei Jahre. Unser Angebot an moderner Shapeware wird laufend in Richtung leichtere und feinere Stoffe weiterentwickelt, um sich von der alten Miedergeneration abzuheben. Unsere Zukunft sehe ich außerdem in Produkten, die einen Zusatznutzen bieten wie z. B. genoppte Ware mit einem leichten Massageeffekt für funktionale Wäsche. Die Beschaffung in Asien wird teurer. Wie geht es weiter? D. RAUCH: Bei den Großanbietern im Wäschebereich ist zu befürchten, dass sie - trotz im Verhältnis zu Europa stärker steigenden Kosten in Fernost - ihre europäische Produktion von Wirkware nicht steigern. Das wird nur im höherwertigen Bereich funktionieren. Nur kleinere Firmen, die sich erst vor kurzem in Fernost engagiert haben, kommen jetzt zum Teil wieder zurück, denn sie sind auf kleine Losgrößen und eine überschaubare Logistik angewiesen. Wir dürfen nicht vergessen, dass günstige Filialisten einen hohen Anteil des Marktes abdecken. Bei den großen Anbietern ist deshalb die Devise: Wenn China zu teuer wird, gehen wir eben nach Sri Lanka. Dies geht oft zulasten der Qualität. Unsere Chance ist deshalb nun, Marken und den Einzelhandel zu unterstützen den Wert europäischer Produktion stärker herausheben. Honoriert der Verbraucher nachhaltige Produk tion am Standort? D. RAUCH: Wir setzen u.a. auf den Einsatz recycelter Garne. Die Möglichkeiten seitens der Garnlieferanten waren bis vor kurzem dürftig. Inzwischen wird das Angebot breiter. Einige unserer Kunden denken bereits um und haben andere Themen im Fokus, die sie der Asienproduktion entgegensetzen: Ressourcenschonung, kurze Wege, Supply Chain, schnellere Zyklen. Wenn das richtig vermarktet wird, haben wir gute Chancen, in Europa wieder zu wachsen. Einige unserer europäischen Kunden haben gute Erfahrung bei den Endverbrauchern mit dem Hinweis „Made in Germany“ gemacht. Wir glauben, dass ein hoher Anteil der deutschen Endkunden die Herkunft der Ware in Zukunft wieder für wichtiger erachten wird. Dieses Umdenken hängt unter anderem mit den Skandalen im Lebensmittelbereich sowie dem allgemeinen Zeitgeist zusammen.
In Brüssel gibt es seit langem Vorschläge zur Zwangskennzeichnung von Importware. Was heißt das für die deutsche Vorstufe? D. RAUCH: Wir haben keinen Einfluss darauf, was unsere Kunden wo produzieren. Allerdings wissen wir, dass die Konfektion in Deutschland nur noch sehr eingeschränkt möglich ist. Die europäische Garnbasis wird schmaler? Was ist mit der Verfügbarkeit spezieller Qualitäten? C. KÜCHLER: Gerade Anfang 2010, als die Aufträge wieder anzogen, begann der Ärger mit langen Lieferzeiten und knapper Verfügbarkeit. Auch unsere Garnlieferanten können nicht mehr beschaffen wie früher und müssen zusehen, woher sie ihre Vorprodukte bekommen. Und Qualitätsschwankungen beim Garn schlagen sofort auf unsere Produkte durch. Wir kaufen unser Garn bisher ausschließlich in Europa. Teilweise gibt es für bestimmte Qualitäten nur noch einen einzigen Lieferanten. Wenn es dann heißt: „Nehmt von dieser Menge mindestens so und so viel ab, denn das produzieren wir nur noch für euch“, dann wird es eng. Um die Verfügbarkeit zu sichern, machen wir deshalb mit den Lieferanten regelmäßig eine Bedarfsvorschau. Sicherheit bei den Preisen gibt es allerdings kaum mehr. Wir hoffen sehr, dass Innovationen im Garn bereich weiterhin aus Europa kommen. Mit den in Asien üblichen Mindestabnahmemengen können wir als Spezialitätenhersteller schwer umgehen. Was bedeuten die Preissteigerungen bei textilen Rohstoffen für Sie? C. KÜCHLER: Wir haben bereits im April 2010 mit allen Kunden Gespräche geführt und erklärt, dass wir ohne Preiserhöhungen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Die Verhandlungen waren schwierig, aber letztlich haben alle mitgezogen. Zu höheren Garnpreisen kommen ja auch noch höhere Veredlungs- und Energiekosten. Die EEG-Umlage drückt auf die Margen. Dabei ist die Energieintensität bei uns noch nicht einmal so hoch wie in vielen anderen Textilbetrieben.
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D. RAUCH: Obwohl die Preise bei Synthetics weniger heftig in die Höhe geschossen sind als bei der Baumwolle, hat das, selbst bei technischen Textilien, auf die Marge gedrückt. Wir befürchten, dass sich 2011 weitere Preisanhebungen nicht vermeiden lassen. Solange die Einflussfaktoren weltweit die gleichen sind, können wir gemeinsam damit umgehen. Wenn wir allerdings in Deutschland durch gesetzliche Maßnahmen zusätzlich Nachteile haben, lässt sich das schwer kommunizieren. Wenn ich sage, ich muss Preise wegen der EEG-Umlage anheben, dann interessiert das die Kunden in der Regel nicht.
Was sind wichtige Zukunftsthemen der Branche? C. KÜCHLER: Fachkräfte sind für uns ein enorm wichtiges Thema, vor allem in der Produktion. Es fehlt an Textilingenieuren, Meistern, Laboranten. Wenn unsere Leute nach und nach in Rente gehen, wird es schwierig für uns. Es gibt ja kaum noch entsprechende Berufschulklassen. Es ist wichtig, dass sich der Verband hier weiter engagiert. Heute müssten wir z. B. unsere Auszubildenden für den Laborbereich zum Blockunterricht nach Münchberg schicken. Das sind nicht nur Kosten für uns, die Auszubildenden müssen dazu auch bereit sein.
Wie ist Boos im Ausland aufgestellt? D. RAUCH: Europa ist auch bei der Kundenstruktur unsere Stärke, und das wird in den nächsten Jahren wohl so bleiben. Technische Textilien verkaufen wir vornehmlich an deutsche Abnehmer, im medizinischen Bereich exportieren wir vor allem nach Westeuropa und Russland. Bei Wäsche sind wir etwas breiter aufgestellt, da gehen auch Lieferungen neben Europa nach Asien oder Australien.
D. RAUCH: Neben gutem Nachwuchs zählt eine funktionierende Wertschöpfungskette. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind ausreichende Kapazitäten bei europäischen Garnherstellern. Es ist beeindruckend, wie viel in Deutschland noch durch entsprechende Innovationen im Wäschebereich gestrickt wird. Einigen Wäscheherstellern ist es außerdem sehr gut gelungen, ihr Image zu modernisieren. Die positiven Beispiele zeigen uns immer wieder: Es geht doch!
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Christof Küchler Ich bin 46 Jahre alt, lebe mit meiner Familie in Bielefeld und habe meinen Berufsschwerpunkt in Wuppertal. Das heißt für uns privat natürlich: flexibel sein. Nach meinem Studium zum Diplom-Kaufmann habe ich zunächst bei Consulting-Firmen gearbeitet. Später bin ich dann in die Industrie eingestiegen. Von der Nutzfahrzeug- bis zur Kinderwagenherstellung habe ich vieles kennengelernt. Meine Schwerpunkte waren dabei immer Finanzen und Controlling, auch als Geschäftsführer – und auch in Sanierungsfällen. Da gehe ich mit Ehrgeiz dran und freue mich, wenn ein Unternehmen aus schwerem Fahrwasser wieder auf eine gute Bahn kommt. So wie Boos 2010. Das war für uns ein erfolgreiches Jahr. Wichtig ist mir, in einem produzierenden, mittelständischen Unternehmen zu sein. Hier habe ich viel Gestaltungsspielraum, das macht Spaß. Ein Nachteil ist momentan, dass die Arbeitsintensität wenig Zeit lässt für ein Leben außerhalb von Boos. Die Freizeit gehört deshalb ganz meiner Familie. Sportliche Aktivitäten sind für mich derzeit eher Luxus. Entspannung finde ich bei Musik. Mein iPod schlummerte zunächst drei Jahre in der Schublade. Jetzt ist er aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Es fasziniert mich, Musik, die mich in meiner Jugend begleitet hat, wieder neu zu entdecken – mp3 macht es möglich.
Detlev Rauch Ich bin 57 Jahre alt, komme aus einer Bekleidungshändler-Familie und hatte mein Leben lang Verbindung zur Branche. Meine Frau ist Designerin, so dass ich mich sogar privat in einer modeaffinen Umgebung bewege. Fast 30 Jahre habe ich in der Bekleidungsindustrie verbracht, und das immer in Vertrieb und Entwicklung. Am längsten war ich bei Betty Barclay in Heidelberg. Was mir an meinem Job und der Branche Spaß macht: Trends erkennen und mit Design und Technik verbinden. Nach so vielen Jahren Konfektion und Jahrzehnten Fernost-Erfahrung – ich kenne China, Hongkong und Korea recht gut – fand ich ein Angebot aus der Vorstufe mit Produktion am Standort Deutschland spannend. Das ist natürlich ein völlig anderes Arbeiten als früher. Die Schnelllebigkeit der Modebranche ist interessant, aber es macht auch nachdenklich, dass das eben Kreierte scheinbar so schnell seinen Wert verliert. Bei uns nimmt die Entwicklung viel mehr Zeit in Anspruch, die gesamten Zyklen sind dafür aber länger. Privat reisen meine Frau und ich sehr gerne, vor allem nach Asien. Es gibt fast keinen Urlaub, in dem es uns nicht in die Ferne zieht. Meine zweite Vorliebe: Kulinarisches. Meine Frau ist passionierte HobbyKöchin. Wir probieren gerne Spezialitäten aus anderen Ländern aus. Mein Wohnort Düsseldorf bietet mir ideale Lebensbedingungen: Kultur, Essen und gute Verkehrsanbindung ins nahe und ferne Ausland.
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Online I Offline Online-Marketing – die neue Masche für die Kundengewinnung
///////////////////////////////////////// Katharina Böhm, AGOF Das Internet ist inzwischen für die meisten Menschen zum selbstverständlichen Alltagsmedium geworden. Ob für die Informationssuche, zur Kommunikation, für Preisvergleiche oder auch als Shoppingkanal – der erste Weg führt oft ins Netz. Wer als Werbetreibender oder Markenartikler seine bestehenden und potenziellen Kunden nachhaltig erreichen will, setzt daher heutzutage auf das Medium Online und macht es zum unverzichtbaren Element in seinem Kommunikationsmix. Die Bandbreite der hier möglichen Einsatzoptionen ist vielfältig, von Branding bis Abverkauf lassen sich im Netz Verkaufs- und Werbetätigkeiten geschickt umsetzen. Chancen, die jedoch derzeit von Branche zu Branche noch unterschiedlich intensiv genutzt werden. Während beispielweise die Automobilbranche das Internet schon für sich entdeckt und hier allein im ersten Halbjahr 2010 80 Millionen Euro Werbeinvestitionen getätigt hat, nutzen Markenartikler aus der Bekleidungs- und Wäschebranche die vielseitigen Möglichkeiten der Online-Kommunikation bislang noch kaum. Betrachtet man die Zahlen der AGOF Markt16 masche
Media-Studie internet facts, erkennt man die Chancen, die das Internet bietet. Denn im Netz schlummern unerwartete Potenziale: Von den 51 Millionen Menschen, die in Deutschland in den letzten drei Monaten online waren, interessierten sich 69 Prozent für Damen- bzw. Herrenbekleidung – das entspricht 35 Millionen Menschen. Ferner haben 28 Millionen Internetnutzer bereits Informationen rund um Damen- oder Herrenbekleidung im Internet recherchiert und 18 Millionen – das ist fast ein Drittel aller Internetnutzer – hat schon einmal Bekleidung online erworben. Diese Zahlen machen eindrucksvoll die vorhandenen Potenziale sichtbar. Besonders attraktiv sind dabei natürlich die 18 Millionen Menschen, die schon einmal Bekleidung, und somit potenziell auch Wäsche, im Netz gekauft haben. Darüber hinaus gibt es aber noch 30 Millionen Menschen, die sich bereits für Damen- bzw. Herrenbekleidung interessieren, aber diese bisher noch nicht im Internet gekauft haben – diese könnten durch gezielte Werbung als zusätzliche Käufer aktiviert werden.
Potenziale für Damen- bzw. Herrenbekleidung im Netz
Onliner WNK
50,67
Produktinteressierte Bekleidung
34,93
Online-Infosuchende Bekleidung Online-Käufer Bekleidung
27,59 18,39
Basis: 101 172 Fälle, Internetnutzer letzte 3 Monate (Onliner WNK) // „An welchen der folgenden Produkte sind Sie (sehr) interessiert?“/ „Zu welchen der nachfolgenden Produkte haben Sie schon einmal Informationen im Internet gesucht? / “ „Haben Sie in den letzten 12 Monaten folgende Produkte über das Internet gekauft?“ // Angaben in Mio. Unique User // Quelle: AGOF e.V. / internet facts 2010-III
Die potenziellen Kunden gehören attraktiven Zielgruppen an. Vorwiegend zwischen 20-49 Jahre alt sind 64 Prozent der an Bekleidung Interessierten berufstätig, ein Drittel hat Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss. Und die Hälfte verfügt mit einem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 2 000 Euro monatlich über eine starke Kaufkraft. Damit nicht genug, neben einem starken Markenbewusstsein sind außerdem mehr als drei Viertel von ihnen bereit, für Qualität mehr Geld zu bezahlen. Neben der Aktivierung von Käufern bietet das Medium Online aber auch hervorragende Chancen für Branding und nachhaltige Markenbindung. Denn immer mehr Menschen nutzen vor einem Kauf – egal, ob er später online oder offline stattfindet – das Internet als Informationsmedium in ihrer Orientierungsphase. Hier können sie schnell, unkompliziert und unabhängig von Ladenöffnungszeiten Produkte und Preise verschiedener Anbieter miteinander vergleichen und sich im Falle von Wäscheartikeln ggfs. auch Hintergrundinformationen über die verwendeten Materialien und deren Eigenschaften besorgen. Und dies auch für die OfflineWelt: denn Kunden, die im Internet von einer Marke oder einem Produkt überzeugt werden konnten, werden auch im Ladengeschäft eher auf diese Produkte aufmerksam und greifen beim Kauf danach. Online-Werbung bietet gegenüber klassischer Werbung noch weitere, mediumsspezifische Vorteile wie z. B. die zielgruppenorientierte Einblenden von Werbung (Targeting) oder die Einstellung, wie oft ein Nutzer ein Werbemittel zu sehen bekommt (Frequency Capping).
Vertriebskanäle im Wandel Immer mehr Markenhersteller setzen auf Online-Marketing oder ihren eigenen Online-Shop. Ein wichtiges Motiv für die zunehmende Online-Präsenz ist für viele Hersteller, die Werbeund Vertriebsplattform Internet zur Stärkung ihrer Marke im stationären Handel zu nutzen. Denn das Internet ist nicht nur eine Einkaufsmöglichkeit, sondern auch Schaufenster und Styling-Berater. Und das mit einer enormen Reichweite. Am 17. Januar lud Gesamtmasche daher zum Austausch über die zunehmende Bedeutung des Internets für Vertrieb und Marketing ein. Die Bodywear-Messe 5 elements.berlin bot als Veranstaltungsort die geeignete Plattform, um Hersteller, Händler und Messevertreter zusammenzubringen. Claudia Dubrau und Marion Beckers von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e. V. (AGOF) erläuterten in ihren Fachvorträgen, was im Online-Marketing machbar ist und wie kreativ Internetwerbung gestaltet werden kann. Auch praktische Beispiele aus der Modebranche kamen nicht zu kurz. Die AGOF wurde 2002 von den führenden deutschen OnlineVermarktern und -Werbeträgern gegründet. Die AGOF erhebt Reichweiten- und Strukturdaten für Internet-Werbeträger und hat mit ihrer Markt-Media-Studie „internet facts“ und dem darin ausgewiesenen Leistungswert Unique User eine einheitliche Online-Reichweitenwährung im Markt etabliert.
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Teure Stoffe Neue Wertigkeit und knappe Ressourcen //////////////////////////////////////////////////// Silvia Jungbauer Als die Baumwollnotierungen im April 2010 ein Zweijahreshoch von 85 US-cents pro Pfund erreichen und andere Textilfasern mitziehen, ist von einer Rohstoffpreisexplosion die Rede. Im März 2011 marschieren die Index-Werte zeitweise auf 2,50 US-Dollar zu. Reduziertes Angebot und erstarkende Nachfrage haben in den letzten Monaten ein explosives Gemisch gebildet. Die Ökonomie tröstet uns, dass hohe Preise Anreiz zu Angebotserhöhungen geben. Entsprechend hat das International Cotton Advisory Committee kürzlich eine Ausweitung der Anbauflächen um 7 Prozent für das Erntejahr 2011/12 prognostiziert. Beim Ertrag hofft man sogar auf ein Plus von 9 Prozent. Doch auch die Nahrungsmittelpreise erreichen Rekordwerte. Auf welche Karte Farmer und Regierungen in der nächsten Saison tatsächlich setzen, bleibt daher ungewiss. Und langfristig gesehen reicht das angekündigte Ernteplus bei Weitem nicht aus, um die rasch wachsende Nachfrage aus den großen Schwellenländern zu stillen. Die Rallye hat Substanz. In einer Studie zur Ressourceneffizienz und neuen Geschäftsmodellen kommt der VDI zu dem Schluss: „Die Rohstoffknappheit entpuppt sich also nicht als eigentliches Problem. Unser Umgang mit den Rohstoffen ist die entscheidende Frage.“ Billige Wegwerfmode, an der kaum mehr etwas zu verdienen ist, wird zum nicht mehr tragbaren Rohstofffresser. Viele Verbraucher denken bereits um. Schon 2009 hat das Institut Français de la Mode hat herausgefunden, dass die Hälfte der Konsumenten Preiserhöhungen für gerechtfertigt hält, um Kosten für nachhaltigere Produkte zu decken. Ein Fünftel der Befragten findet höhere Preise sogar ganz natürlich. Ein Jahr später ist die Kundschaft noch stärker sensiblisiert – durch Medienberichte zur Ressourcenknappheit und zu Risiken unkontrollierbarer Wertschöpfungsketten, insbesondere im Lebensmittelbereich. Das stärkt das neue Werteverständnis, das sich bereits im Zuge der Krise bemerkbar machte. Der Bewußtseinswandel bietet langfristige Chancen. Werden umweltgerechte Produktion und regionale Herkunft als echter Mehrwert empfunden, läßt sich eher mit auskömmlichen Margen arbeiten. C&A wie H&M wollen künftig noch stärker auf die 18 masche
Weltweite Bio-Baumwollproduktion in Tonnen
Quelle: Textile Exchange
250 000 t
241 697 209 950
200 000 t
150 000 t 145 872 100 000 t 57 731
50 000 t 37 799
Die Top-5-Produzenten 2009/10 Indien
80,85%
Syrien
8,27%
Türkei
4,80%
China
1,78%
USA
1,16%
ROW (18) 3,14%
0 2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
Bio-Schiene setzen. Der Anbau von Bio-Baumwolle folgt der wachsenden Nachfrage. In der Saison 2009/10 legte die weltweite Produktion nach Angaben von Textile Exchange um 15 Prozent auf 241 697 Tonnen zu. Das entspricht einem Anteil von 1,1 Prozent an der weltweiten Baumwollproduktion. Der Löwenanteil kommt dabei aus nur fünf Ländern, angeführt von Indien mit einem Marktanteil von 81 Prozent. Trotz der guten Marktvoraussetzungen sind die Prognosen der Organisation vorsichtig: Besonders die Profitablität konkurrierender Nahrungsmittelsaaten hemme den Ausbau der Anbauflächen. Der Umstellungsprozess von konventionellem zu ökologischem Baumwollanbau dauert in der Regel drei Jahre, und der Flächenertrag ist deutlich niedriger als bei konventionell angebauter Baumwolle. Ob Bio oder nicht, ob Natur- oder Chemiefaser: Der Verteilungskampf um textile Rohstoffe und Ackerflächen hat längst begonnen. Die langfristige Knappheit wird sich in einem dauerhaft nach oben verschobenen Preisniveau auf allen textilen Stufen widerspiegeln. Nur so läßt sich die Wirtschaftlichkeit erhalten. Damit dem Endkunden die Ware mehr Wert ist, werden Anbieter stark mit Mehrwerten operieren müssen, wenn sie Preiserhöhungen durchsetzen wollen. Mehr Nachhaltigkeit und Funktion bieten sich als Aktionsfelder an.
2009/10
Geschäftsklimaindex Masche mit Schwung ins neue Jahr Gesamtmasche-Geschäftsklimaindex Der Gesamtmasche-Geschäftsklimaindex wurde zum ersten Mal im dritten Quartal 2006 erhoben. 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 III/08
IV/08
I/09
II/09
III/09
Geschäftsklimaindex - Maschenindustrie insgesamt
IV/09
I/10
II/10
III/10
IV/10 Quartal
Geschäftsklimaindex - Wäsche
///////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////// Silvia Jungbauer
Rohstoffkosten zwingen zur deutlichen Anhebung der Verkaufspreise Die Unternehmen der deutschen Maschen- und Miederindustrie sind zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäfts entwicklung und gehen mit überwiegend positiven Erwartungen ins Geschäftsjahr 2011. Das ist das Ergebnis der Geschäftsklima-Umfrage von Gesamtmasche, die der Verband zum Jahresende 2010 durchgeführt hat. Der Gesamtmasche-Geschäftsklimaindex setzt mit einem Wert von 21,7 den steigenden Trend seit Anfang 2010 fort und hat mit einem Plus von 5,64 Basispunkten noch stärker zugelegt als bei der letzten Befragung. Der Teil-Index für die Wäscheindustrie kletterte nach einer leichten Delle im Vorquartal sogar um 6,69 Punkte auf einen Wert von 20,50. Die Lage ist gekennzeichnet von hoher Kapazitätsauslastung, mit der die Maschen- und Miederfirmen weiterhin großteils zufrieden sind. Fast alle Unternehmen erwarten in den ersten Monaten 2011 einen weiteren Anstieg. Ähnlich positiv ist die Beurteilung der Umsatzentwicklung im Inland: Neun von zehn Unternehmen bezeichnen sie als gut oder befriedigend. Im Bereich Wäsche wird die aktuelle Lage
sogar durchweg als zufriedenstellend beurteilt. Bei den Auslandsumsätzen sagen das immerhin 85 Prozent der Unternehmen, deutlich mehr als noch im Quartal davor. Getrübt wird das positive Bild jedoch von einer regelrechten Preisexplosion bei textilen Rohstoffen und Vorerzeugnissen. Insbesondere im Baumwollbereich haben sich die Garnpreise international innerhalb weniger Monate nahezu verdoppelt. Höhere Produktionskosten in Asien sowie die Teuerung in Transport und Logistik belasten die Beschaffungsseite zusätzlich. Zwei Drittel der Unternehmen gehen von weiter steigenden Preisen aus. Im Bereich Wäsche glauben das sogar fast 80 Prozent der Firmen. Schließlich ist von einer fortgesetzt stark wachsenden Nachfrage der Schwellenländer nach verschiedensten Textilfasern und einem Verbleib der Rohstoffpreise auf hohem Niveau auszugehen. Da die Einsparpotenziale durch die fortgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen der vergangenen Jahre erschöpft sind, bleibt der Branche zur spürbaren Erhöhung der Verkaufspreise keine Alternative. Um überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten zu können, werden viele Firmen ihre Preise um einen zweistelligen Prozentsatz anheben müssen. Qualitative Abstriche und empfindliche Ertragseinbrüche sind sonst unvermeidlich. masche 19
Außenwirtschaft E-Commerce-Revolution in China Der chinesische Online-Markt hat 2010 ein Volumen von 78,8 Milliarden US-Dollar erreicht. Das entspricht laut dem China Internet Network Information Center einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 370 Prozent. Mit über 450 Millionen Internetnutzern ist China weltweit der größte Online-Markt. Die Zahl der Online-Shopper ist 2010 auf 160 Millionen gewachsen. Elektronikund Bekleidungsprodukte belegen die ersten Plätze des OnlineAngebots. Durch E-Commerce winken zusätzliche Umsätze, die über den stationären Handel allein nicht realisiert werden können. Schließlich können via Internet auch abgelegene Provinzen und kleinere Städte erreicht werden, in denen noch keine größere Marken- und Produktvielfalt angeboten wird. Die chinesische Regierung hat zur Ankurbelung des Inlandskonsums sogar eigens ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem der Anteil der Internetverkäufe am Einzelhandels-umsatz von heute knapp 2 Prozent bis 2015 auf über 5 Prozent erhöht werden soll. Ausländische Unternehmen nutzen häufig den Weg über be stehende B2C-Seiten wie Taobao.com oder Dangdang.com. Marken wie Adidas, Jack Jones, Only, Vero Moda oder Uniqlo haben ihren chinesischen Online-Retail über Taobao aufgebaut. Generell beobachten die B2C-Plattformen, dass Online-Käufer nicht nur immer öfter im Netz kaufen, sondern auch ihre Einkaufspalette verbreitern. Mehr und mehr erfolgen auch alltägliche Besorgungen über das Netz.
Chinas Textilbranche auf Wachstumskurs Die chinesische Textil- und Bekleidungsbranche hat ein Spitzenjahr hinter sich. In allen wichtigen Segmenten stieg die Produktions menge um 14 bis 18 Prozent, und die Umsätze haben um ein Viertel zugelegt. Noch mehr als auf den wiedererstarkten Export geht der Anstieg auf den wachsenden Binnenmarkt zurück. Über vier Fünftel ihres Gesamtumsatzes macht die Branche im Inland. Der chinesische Textil- und Bekleidungsverband CNTAC schätzt, dass der Inlandsanteil in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Die guten Markt aussichten haben zu vermehrten Brancheninvestitionen geführt. Sie stiegen in den ersten drei Quartalen 2010 bei Bekleidung um 25,5 Prozent, im Bereich Textilien um 21,4 Prozent. Dabei stehen die Zentral- und Westprovinzen zunehmend im Fokus: Auf Westchina entfielen 36 Prozent der Neuinvestitionen. Diese Entwicklung passt zu den Regierungsplänen, die Ostchina als Zentrum der Branche für F&E, Design, Vertrieb, sowie die Produktion hochwertiger und innovativer Textilien vorsehen, während Westchina sich auf die Produktion konventioneller Ware konzentrieren soll.
Ein Engpass für den Online-Boom ist die Logistik, die nicht im Takt des E-Commerce mitgewachsen ist. 2010 wurden in China 2,4 Milliarden Päckchen verschickt – 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Alleine durch Online-Käufe über Taobao.com, der Tochter des chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba, fallen pro Tag 3 Millionen Sendungen an. Zur Verkürzung der Lieferzeiten hat Alibaba angekündigt, 3 bis 4,5 Mrd. US-Dollar in ein landesweites Netzwerk von Auslieferungslagern zu investieren. Jack Ma, CEO von Alibaba, schwärmt von der „virtuellen Urbanisierung jedes Dorfes“. Bis 2020 strebt er Lieferzeiten von nur acht Stunden für ganz China an.
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Chinesen lieben „Group Buy“ Im chinesischen Online-Handel erfreut sich der Gruppenkauf wachsender Beliebtheit. Je mehr potenzielle Käufer sich dabei zusammentun, desto größere Rabatte können sie herausschlagen. Inzwischen gibt es schon über 1 000 „Group Buy“-Internetseiten. Dabei werden vor allem von Newcomern auch Verlustgeschäfte in Kauf genommen, da sich „Group Buy“ in China als neuer Weg im Marketing etabliert. So wird eine große Zielgruppe erreicht und die in China wichtige Maschinerie der Mund-zu-MundPropaganda – oft ebenfalls über das Internet – in Gang gesetzt.
Koreanische Textilbranche exportstark Die südkoreanische Textil- und Bekleidungsindustrie hat im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von 3,9 Milliarden Dollar erzielt. Dank der Konjunkturerholung in den Schwellenländern und der nachlassenden Finanzkrise in den Industrieländern konnte das größte Exportvolumen seit 2003 erreicht werden. Wie der Koreanische Textilindustrieverband KOFOTI mitteilt, wuchs der Export im Vorjahresvergleich um 19,5 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar. Demgegenüber legte der Import um 34 Prozent auf 9,92 Milliarden Dollar zu. Das unterstreicht die anziehende Konjunktur und Kaufkraftentwicklung im heimischen Markt.
Größter Abnehmer südkoreanischer Textil- und Bekleidungsprodukte ist China. Dorthin wurden Waren in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar exportiert. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen Vietnam und die USA. Die EU und Südkorea haben ein Freihandelsabkommen geschlossen, dass zum 1. Juli 2011 in Kraft treten soll. Die Wirtschaft Südkoreas verzeichnet jährlich eine durchschnittliche BIP-Wachstumsrate von 5 Prozent und belegt weltweit aktuell Platz 10 unter den größten Importnationen.
Japaner kaufen smart und online Das Konsumverhalten der Japaner ändert sich. Kaufhäuser und Supermärkte verlieren für Japans Verbraucher immer mehr an Bedeutung. Zwar sind die Kaufhausumsätze 2010 um mehr als 3 Prozent zurückgegangen. Die gesamten Einzelhandelsumsätze legten nach Angaben des japanischen Wirtschaftsministeriums jedoch um 3,6 Prozent an. Der Einkauf über das Internet wuchs sogar während der Krise um 10 Prozent pro Jahr. Dabei ist das Internet nicht nur als Einkaufsschiene interessant: Noch wichtiger ist es als Informationsquelle vor einer Kaufentscheidung. Zwar bleibt der Preis insgesamt das entscheidende Kaufkriterium. Dennoch steigt die Zahl der Konsumenten, die Produkte vor allem kaufen, weil sie ihrem Lebensstil entsprechen. Diese Ausrichtung ist vor allem bei jüngeren Leuten ausgeprägt, gilt jedoch auch für andere Altersgruppen, insbesondere für die sehr kaufkräftige Generation der Fünfzig- bis Sechzigjährigen. Dazu kommt die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und sicheren Produkten. Die Kombination der drei Elemente wird als „smarter Konsum“ bezeichnet.
Türkei plant Schutzzölle Am 13. Januar wurden zwei Safeguard-Untersuchungen zu einer Vielzahl von Geweben und Bekleidungsprodukten eingeleitet. Für Bekleidung mit Ursprung in Nicht-EU-Ländern drohen Schutzzölle von 40 Prozent, auf Gewebe aus Drittstaaten sollen 30 Prozent Zusatzzoll aufgeschlagen werden. Betroffen ist sowohl Web- als auch Maschenbekleidung. Für Entwicklungsländer sollen reduzierte Sätze gelten. Neben der EU sollen auch Staaten von den Maßnahmen ausgeklammert werden, die ein Freihandelsabkommen mit der Türkei haben. Dazu gehören z. B. die EFTA- und Maghreb-Staaten. Die Safeguard-Untersuchung dauert normalerweise 11 Monate. Allerdings könnte der türkische Ministerrat kurzfristig vorläufige Zölle beschließen. Auch wenn die EU ausgeklammert wird, sind europäische Firmen tangiert. Zum einen liefern sie auch Ware mit Drittlandsursprung in die Türkei, und zum anderen droht ein bürokratisches
Reglement der Ursprungsprüfung. Das könnte sich auch auf passive Veredelungsverkehre nachteilig auswirken. Wer Fertigware aus der Türkei bezieht, muss mit höheren Preisen rechnen, weil türkischen Lieferanten durch Schutzzölle womöglich höhere Kosten für Vormaterial aus anderen Ländern entstehen. Das handelspolitische Gebaren der Türkei ist kaum WTO-konform. Auf eine Notifizierung bei der WTO wurde - vielleicht genau deswegen - verzichtet. Nach wie vor ist unklar, ob es sich überhaupt um „echte“ Safeguards handelt, oder ob die Türkei lediglich ihre Drittlandszölle heraufsetzen will. Im Rahmen der Zollunion mit EU ist das ein fragwürdiges Unterfangen, da die Zollunion auf einem einheitlichen Außenzoll basiert. Deutsche Firmen lieferten 2010 Maschenbekleidung im Wert von über 50 Mio. Euro und gewebte Bekleidung im Wert von ca. 40 Mio. Euro in die Türkei.
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Außenwirtschaft Den russischen Markt im Visier Für die deutsche Maschenindustrie gehört Russland längst zu den wichtigen Exportdestinationen. Nach der Krise zieht der russische Einzelhandel wieder kräftig an. Wie es weitergeht mit dem russischen Markt für Maschenware, untersucht Olga Shelkunov in ihrer Master Thesis, mit der sie ihr textilwirtschaftliches Studium an der Hochschule Reutlingen abschließt. Gesamtmasche hat dabei offiziell eine betreuende Funktion übernommen. Den persönlichen Hintergrund für die Themenwahl findet man bei Olga Shelkunov schnell in ihrer Vita: Bei der gelernten Modeschneiderin und DiplomDesignerin war bis hin zu ihrem Studium an der Hochschule Reutlingen immer die Masche im Spiel. „Wir freuen uns über die Analyse, von der wir uns wichtige Erkenntnisse über Marktpotenziale und Vertriebsstrategien erwarten“, meint Silvia Jungbauer von Gesamtmasche. Neben kurzen Vergleichsanalysen zu den anderen BRIC-Staaten wird die Masterarbeit auch die Rolle des
Online-Handels und kulturelle Faktoren des Konsums unter die Lupe nehmen. Das Gesamtvolumen des russischen Bekleidungseinzelhandels lag 2010 nach Schätzung des Beratungsunternehmens Fashion Consulting Group bei rund 30 Mrd. Euro. Verkauft wird heute ganz überwiegend stationär, doch die Bedeutung von Online-Shops wächst, und Mode ist nach Büchern die zweitgrößte Warengruppe im Internethandel. Im Jahr 2010 erreichte der russische Online-Handel einen Gesamtwert von 6 Mrd. Euro. Das sind laut des Moskauer Meinungsforschungsinstituts Datainsight zwar nur 1,6 Prozent des Einzelhandelsvolumens. Fachleute gehen aber von einem riesigen Wachstumspotenzial aus. Entscheidend seien dafür jedoch Verbesserungen bei der Zustellung der Ware. Der Ausbau der Breitbandverbindungen führt zu einer rasanten Zunahme von Internetnutzern. Heute surfen bereits 30 Prozent der Bevölkerung im Netz, 2013 sollen es schon 44 Prozent sein.
Messeplatz Shanghai Messeförderung für Shanghai Mode Lingerie Am 18. und 19. Oktober 2011 findet die 7. Ausgabe der Shanghai Mode Lingerie statt. Die Body- und Beachwear-Messe hat sich als internationale Plattform für den asiatisch-pazifischen Raum etabliert. Weil sich auch deutsche Firmen zunehmend für die Shanghaier Messe interessieren, hat sich Gesamtmasche für deren Aufnahme in das Auslandsmesseprogramm des Bundes eingesetzt. Hersteller von Wäsche, Bademoden und entsprechenden Stoffen können daher ab der Ausgabe 2012 von einer Förderung für Standbau und Miete profitieren. Außerdem wird es einen deutschen Pavillon und Banner im Außenbereich geben. Ein weiteres Highlight ist der Abendempfang im deutschen Generalkonsulat, zu dem die deutschen Aussteller auch wichtige Kunden einladen können. Das Besondere an der Shanghaier Messe: Auch die Hersteller von Vorprodukten speziell für den Bereich Wäsche, Mieder und Bademoden sind vertreten. Im Herbst 2010 stellten 200 Firmen aus 15 Nationen aus. An den beiden Messetagen strömten 5 122 Besucher aus 58 Ländern in das Shanghai Exhibition Center. Das entspricht einem Plus von 30 Prozent innerhalb von drei Jahren. Informationen zur Messe findet man unter http://www.shanghai-mode-lingerie.com.
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Rekordwachstum im chinesischen Retail Der chinesische Einzelhandel ist 2010 um knapp 15 Prozent auf ein Volumen von 15,5 Billionen RMB (ca. 1,7 Billionen Euro) gewachsen. Noch gibt es dabei extreme Unterschiede zwischen den Provinzen. Die Einzelhandelsumsätze pro Kopf - im Landesdurchschnitt umgerechnet knapp 1 000 Euro - übersteigen in der Hauptstadt diejenigen in der ärmsten Provinz Guizhou um das Zehnfache. Doch im Hinterland sehen Einzelhändler aller Branchen ihre Zukunftsmärkte und erwarten dort anhaltendes Wachstum. Als große Herausforderungen gelten dabei abweichende Konsumgewohnheiten und vor allem die Logistik. Vom Einzelhandelszuwachs profitieren auch ausländische Lieferanten stark: Der Import von Bekleidung hat sich 2010 um über 30 Prozent auf knapp 2,4 Mrd. US-Dollar erhöht.
Vietnams Textilbranche boomt Die vietnamesische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte ihren Export 2010 auf 10,7 Milliarden US-Dollar ausweiten – ein Zuwachs von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit steht Vietnam unter den textil- und bekleidungsexportierenden Nationen an siebter Stelle nach China, der EU, der Türkei, Indien, Bangladesch und Indonesien. Über die Hälfte der Ausfuhren geht in die USA, für die Vietnam der zweitwichtigste Lieferant nach China ist. Die EU nimmt rund 20 Prozent der vietnamesischen Textil- und Bekleidungsexporte ab, gefolgt von Japan mit 11 Prozent. Die vietnamesische Textil- und Bekleidungsbranche war bereits im Krisenjahr 2009 mit einem Ausfuhrwert von umgerechnet knapp 9,1 Mrd. US-Dollar und einem Anteil von über 16 Prozent am Gesamtexport größter Devisenbringer des Landes. Für 2011 wird sogar ein Wachstum von mindestens 20 Prozent erwartet. Bis 2015 wollen die vietnamesischen Textil- und Bekleidungsunter nehmen das Exportziel von 16 Mrd. US-Dollar erreichen. Ehrgeizige Ziele 2010 2015
2020
Umsatz (Mrd. US-Dollar)
13,5
18 -21
27- 30
Exporte (Mrd. US-Dollar)
10,7
14 -16
20 -22
2,5
3,5
4,5
1 200
1 500
2 000
50
60
70
Beschäftigte (Mio.) Stoffproduktion (1 000 t) local content (in %)
Quelle: Vietnam Textile and Apparel Association (VITAS)
Rund 30 Prozent des Branchenumsatzes entfallen auf Unternehmen in ausländischer Hand. Allerdings konzentrieren sich die Investitionen bislang auf die Sparte Bekleidung. Im Textilbereich ist Vietnam stark von Importen abhängig. 2009 kamen Stoffe für 6,1 Mrd. US-Dollar ins Land. Ein Investitionsförderprogramm der Regierung soll Abhilfe schaffen und ausländische Geldgeber vor allem aus Japan und Taiwan anziehen. Geht die Rechnung auf, soll durch Investitionen in
die Stoffherstellung und Veredlung bis 2020 der local content auf 70 Prozent gehievt werden. Ende 2010 hat Marubeni ein entsprechendes Engagement angekündigt. Das Unternehmen lässt bisher 90 Prozent seiner Bekleidungsartikel in China fertigen. Bis 2020 soll sich die Anzahl der Nähmaschinen – aktuell ca. 1 Million – verdoppeln. Neben Investitionen im Bereich synthetischer Fasern will das Land angesichts steil angestiegener Rohstoffpreise sogar den Baumwollanbau ausweiten, auch wenn das in dem dichtbesiedelten Land mit knapper Anbaufläche wenig zur Bedarfsdeckung beitragen kann. Außerdem rückt der vernachlässigte Binnenmarkt in den Fokus. Vietnam mit seiner jungen und konsumfreudigen Bevölkerung gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Die vietnamesische Stadtbewohnerin zwischen 20 und 45 Jahren gibt durchschnittlich fast ein Fünftel ihres Einkommens für Bekleidung aus. Preisgünstige Massenartikel kommen bislang meist aus China. Hochpreisige Segmente werden von westlichen Marken artiklern bedient. Vor allem den Bereich preiswerter Damen- und Kinderbekleidung für die ländliche Bevölkerung hält die Branche für entwicklungsfähig. Doch der Markt für höherwertige Produkte expandiert, denn die vietnamesische Mittelschicht wächst rasch: von ca. 7 Millionen Haushalten 2003 auf geschätzte 25 Millionen 2013. Nach Angaben des vietnamesischen Ministeriums für Planung und Investitionen wurden seit Ende der achtziger Jahre über 1 100 Direktinvestitionsprojekte mit einem akkumulierten Volumen von 6,6 Mrd. US-Dollar registriert. Laut dem viet namesischen Textil- und Bekleidungsverband Vitas gibt es ca. 2 400 Bekleidungshersteller im Land, außerdem 145 Spinnereien, 401 Webereien und 94 Färbereien. Knapp 450 zumeist größere Unternehmen verfügen über ausländische Kapitalbeteiligungen, davon ca. 200 aus Taiwan. Rund 50 Unternehmen befinden sich in staatlicher Hand, darunter das Großunternehmen Vinatex, auf das fast ein Fünftel des Branchenexports entfällt.
Kambodschas Textilexport wächst kräftig Im vergangenen Jahr hat der kambodschanische Textil- und Bekleidungsexport um über 25 Prozent zugelegt. Nach Angaben des Handelsministeriums erreichten die Ausfuhren einen Wert von 2,98 Milliarden US-Dollar. Zwei Drittel der Lieferungen gehen in die USA, die EU ist mit einer Einfuhr aus Kambodscha im Wert von rund 750 Millionen Euro zweitgrößter Kunde. Der kambodschanische Bekleidungsverband GMAC schätzt, dass die Exporte 2011 durch die ASEAN-Freihandelsabkommen mit China und Japan nochmals deutlich wachsen könnten. Außerdem erwartet GMAC große Vorteile
durch die Änderungen im EU-Zollpräferenzschema für Entwicklungsländer. Seit dem 1. Januar 2011 genießt Bekleidung, die in den ärmsten Entwicklungsländern genäht wurde, zollfreien Zugang zur EU. Zuvor galten strengere Anforderungen: Auch das Vormaterial musste im Lieferland hergestellt worden sein. Jetzt kann Kambodscha Stoffe aus Drittländern wie z. B. China ohne Zollnachteile einsetzen. Die eigene Vorstufe ist schwach: 2010 hat das Land textile Vormaterialien im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar importiert – über 44 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
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Wissenswertes Made in & Co.
Einen Überblick zur Kennzeichnung von Textilien und Bekleidung bietet das Seminar „Was gehört aufs Etikett?“ am 31. März in Filderstadt. Neben der „Made in“-Kennzeichnung werden die wichtigsten Aspekte des korrekten Labelling von der Rohstoff- bis zur Herstellerangabe beleuchtet. Auch die aktuelle Diskussion um neue Kennzeichnungsregeln und die Vorschriften anderer Ländern kommen nicht zu kurz. Anmeldung unter: www.gesamtmasche.de/veranstaltungen
Es wird wieder spannend in der Diskussion um die Ursprungskennzeichnung: Zum einen, weil der politische Druck steigt, eine einheitliche Lösung zu finden. Zum anderen, weil die Kennzeichnung mit „Made in Germany“ beim Verbraucher wieder höher im Kurs steht. Die Idee einer verpflichtenden „Made in“-Kennzeichnung kursiert in Brüssel schon seit Jahren. Maßgebend für die Ursprungsbestimmung sollen nach bisherigen Vorschlägen die außenwirtschaftlichen Ursprungsregeln sein. Diese sehen für die meisten Fertigwaren das Land der letzten wesentlichen Bearbeitung als Ursprungsland vor. Einige EU-Mitgliedstaaten greifen zur „Made in“-Bestimmung auf diese Regeln zurück. In Deutschland hingegen ist die Sicht des Verbrauchers entscheidend. Den Rechtsrahmen dafür bildet das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Mit Listenregeln in der Zollkodex-Durchführungsverordnung hat die Verbrauchersicht, die sich an qualitäts- und wertbestimmenden Kriterien orientiert, aber oftmals wenig zu tun. Daneben gibt es seit einem Jahr Bestrebungen des EU-Parlaments, das „Made in“ mit in die neue Textilkennzeichnungsverordnung zu pressen und damit quasi durch die Hintertür einzuführen. Für europäische Ware wird dabei ein System nach dem Muster „mindestens zwei Arbeitsstufen in einem Mitgliedstaat“ vorgeschlagen. Doch auch dieses Konzept stößt schnell an praktische Grenzen. In vielen Fällen wäre das „Made in“ schlichtweg nicht mehr bestimmbar. Die Wertschöpfung spielt beim Zwei-Stufen-Ansatz ebenso wenig eine Rolle wie die charakterbestimmenden Eigenschaften einer Ware. Dass der Binnenmarkt eine harmonisierte Lösung erfordert, steht außer Frage. Die bisherigen Vorschläge wären für deutsche Hersteller gegenüber dem Status quo aber allesamt mit Nachteilen verbunden.
Was gehört aufs Etikett? Textilien und Bekleidung richtig kennzeichnen 31. März 2011 - Filharmonie Filderstadt
Code of Conduct Der Gesamtverband textil+mode hat nach intensiven Beratungen einen Verhaltenskodex verabschiedet, den er Unternehmen der Branche zur Verwendung empfiehlt. Der Code of Conduct umfasst die Themen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Er berücksichtigt außerdem den Arbeitschschutz, den Umweltschutz und das Kartellrecht. Die Unternehmen der Textil- und Modeindustrie sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und engagieren sich in einem Maße, das oft weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Jedes Unternehmen geht dabei seinen eigenen, zu ihm passenden Weg. Grundlage des Engagements ist die Freiwilligkeit des Handelns. Mit dem neuen Branchenkodex wollen der
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Gesamtverband textil+mode und seine Mitgliedsverbände die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung unterstützen. Der Code of Conduct ist eine Sammlung von Verhaltens richtlinien. Er soll Firmen Orientierung bieten sowie das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit innerhalb und außerhalb der textilen Kette stärken. Gesamtmasche schließt sich der Empfehlung des Gesamtverbandes textil+mode an. Unter www.gesamtmasche.de steht ein Muster des Code of Conduct zum Download bereit, das bei Bedarf auch auf die jeweiligen Verhältnisse des eigenen Unternehmens angepasst werden kann. Seit Mitte Februar stehen weitere Sprachversionen zur Verfügung. Download: www.gesamtmasche.de
Rechtsberatung Bußgeld wegen kartellrechtswidriger Preisabsprache? Seit Januar 2010 ermittelt das Bundeskartellamt gegen etwa zehn Handelsunternehmen wie Metro, Rewe, Rossmann, sowie gegen Markenartikelhersteller wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen und eventueller anderer Verstöße gegen das Kartellrecht. Bei Durchsuchungen in den betroffenen Unternehmen sollen einschlägige Unterlagen, u.a. Schriftwechsel zwischen Handel und Industrie beschlagnahmt worden sein.
Verkaufspreis einer Ware erlaube. Zulässig sei nur die unverbindliche Preisempfehlung, aber keine Vereinbarung darüber, dass und wie der Handel diese einhalte und welche Marge er erhalte. Außerdem dürfte selbstverständlich keinerlei Druck auf den Handel ausgeübt werden, dass dieser den empfohlenen Preis auch einhalte. Der Präsident betonte, dass es selbstverständlich nicht zulässig sei, wenn der Hersteller den Händler wegen der Nichteinhaltung des empfohlenen Preises abmahne.
Auf einem Fachsymposion Anfang des Jahres kündigte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, eine zeitnahe Entscheidung in dem anhängigen Fall an. Obwohl er zum bisherigen Ermittlungsergebnis und dessen möglichen Folgen keine Hinweise gab, lies er keinen Zweifel daran, dass das Kartellgesetz keine Absprache zwischen Handel und Industrie über den
Mundt gab zu erkennen, dass sich das Bundeskartellamt auch mit anderen Bereichen des Handels und der Konsumgüterindustrie befassen wolle. Im Vordergrund stehe jedoch zunächst der vorgesehene baldige Abschluss des anhängigen Verfahrens und eine Beurteilung dessen, was tatsächlich als kartellrechtswidriges Verhalten angesehen werden müsse.
Aktuelle Wirtschaftrechtsnachrichten gibt es regelmäßig unter www.gesamtmasche.de Dr. Walter Brogsitter, Tel. +49 711 242457
Steigende Zugriffszahlen bei Go Textile! Erfolgreiche Nachwuchswerbung der Textil- und Bekleidungsverbände Im Dezember kletterte die Bewertung der Internetseite www.go-textile.de der Nachwuchskampagne bei Google auf den PageRank 6. Mit diesem Wert wird die Verlinkung einer Seite in Google bewertet. Die Skala reicht von 1 bis 10, wobei 10 der maximale Wert ist. Damit steht die Nachwuchs kampagne der Textil- und Bekleidungsindustrie nun auf dem gleichen Niveau wie die Nachwuchs- bzw. Imagekampagne des Handwerks. Auch die vom Bundesforschungsministerium unterstützte Nachwuchskampagne für die duale Ausbildung www.beroobi.de kommt auf keinen besseren Wert als Go Textile!. Die Nachwuchskampagne des Einzelhandels, www.heldendes handels.de kommt sogar nur auf einen PageRank von 3. Einher gehend mit dieser Verbesserung bei der Bewertung der Seite unter Google sind auch die Zugriffszahlen deutlich angestiegen.
Seit dem Start der Kampagne am 15. September 2009 waren 46 249 Besucher auf der Seite, dabei haben sie 213 309 Seiten aufgerufen. Die Zugriffe erfolgten aus über 103 Ländern, wobei natürlich die Masse aus Deutschland kam. Dieser kontinuierliche Anstieg der Zugriffe wird noch deutlicher, wenn man die Monate Januar 2010 mit dem Monat Januar 2011 vergleicht. Anfang des letzten Jahres besuchten 2 068 Personen die Seite, in diesem Januar waren es schon 4 008 . Die Verdopplung der Zahlen geht auch mit der Erhöhung des PageRanks unter Google einher, denn über 50 Prozent der Besucher auf der Seite kommen über Google. Diese Zahlen liefern erneut einen guten Grund, warum die Textilund Bekleidungsunternehmen sowie die Fortbildungsstätten ihre Profile auf www.go-textile.de einstellen sollten.
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Wissenswertes Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog
„Unternehmen 2020“ Zukunftskonferenz Textil 30. Juni und 1. Juli 2011 in Stuttgart
Das Bundesministerium für Wirtschaft einem globalisierten Markt ebenso wie und Technologie, das Wirtschafts- die ständigen Herausforderungen an ministerium Baden-Württemberg, der Innovation und Forschung für die nachGesamtverband textil+mode und der haltige Leistungsfähigkeit der Textil- und Verband Südwesttextil laden herzlich Bekleidungsindustrie. Ziel ist es, die Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, mögliche Handlungsfelder der Unternehmen für ihre ZukunftsstrateEntwicklungsperspektiven der Branche ein zur Zukunftskonferenz Textil 2011. das aufzuzeigen und neue Impulse für einen Dazu gehören die Erfolgsfaktoren der Branche in Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, der Gesamtverband gie erläutern. Unter dem Motto „Unternehmen 2020“ weiteren Wachstumsschub auszulösen. textil+mode und der Verband trifft Südwesttextil laden herzlich ein einem globalisierten Markt ebenso wie die ständigen Herausfordesich die Textil- und Bekleidungsindustrie am 30. Juni und 1. Juli 2011 in Begleitet wird die Zukunftskonferenz zur Zukunftskonferenz Textil 2011. rungen anFachInnovation und Forschung für die nachhaltige LeistungsStuttgart. Mit dabei sind Vertreter aus Textil durch eine umfangreiche Politik, Ministerien und Behörden, Wis- ausstellung von Forschungsinstituten, fähigkeit der Textil- und Bekleidungsindustrie. Ziel ist es, die senschaftler verschiedener Fakultäten verschiedenen Cluster-Organisationen Unter dem Motto „Unternehmen 2020“ trifft sich dieIndustTextil-undund Unternehmen. Entwicklungsperspektiven der Branche aufzuzeigen und neue und Forschungsinstitute sowie rievertreter angrenzender WirtschaftsBekleidungsindustrie am 30. Juni und 1. Juli 2011 in Stuttgart. Impulseherzlich für einen weiteren Wachstumsschub auszulösen. Wir laden alle Interessierten zweige, beispielsweise der Automoein, Wissen, Erfahrungen, neue Ideen bilindustrie und des Maschinenbaus. Mit dabei sind Vertreter aus Politik, Ministerien und Behörden, Eingeladen sind auch interessierte Ver- und Visionen auszutauschen. Wissenschaftler verschiedenertreter Fakultäten und Forschungsinstituten Begleitet wird die Zukunftskonferenz Textil durch eine umfangreiche aus ganz Europa.
„Unternehmen 2020“ – Zukunftskonferenz Textil
sowie Industrievertreter angrenzender Wirtschaftszweige, Fachausstellung von Forschungsinstituten, verschiedenen ClusterWelche Herausforderungen muss die beispielsin Zukunft meistern? weise der Automobilindustrie Industrie und des Maschinenbaus. Eingeladen Organisationen und Unternehmen. sind auch interessierte Vertreter aus den europäischen Nachbar- Organisation Dieser Fragestellung wollen wir in hochTIV Textil-Dienstleistungs-GmbH Kernerstr. 59 karätigen Fachforen und Expertenvorländern. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, Wissen, Erfahrungen, neue 70182 Stuttgart trägen nachgehen und mögliche Handlungsfelder der Unternehmen für ihre Telefon +49 711 21050 - 0 Visionen auszutauschen. Ideen und Fax +49 711 233718 Zukunftsstrategie erläutern. Dazu gehöWelche Herausforderungenrenmuss die Industrie die Erfolgsfaktoren der Branche in in Zukunft meistern? Dieser Fragestellung wollen wir in hoch Simone Diebold, Tel. +49 711 21050 - 26, diebold@gesamtmasche.de karätigen Fachforen und Expertenvorträgen nachgehen und Online-Anmeldung und weitere Informationen unter www.zukunft-textil.de (Eine Einladung erhalten Sie in Kürze)
Wie ein Pinguin im Wasser Einen neuartigen Schwimmanzug mit spezieller Oberflächenbeschichtung haben Wissenschaftler der Hohenstein Institute entwickelt. Eine spezielle Beschichtung macht das hauchdünne und ultraleichte textile Material superhydrophob, d. h. es wird vom Wasser nicht benetzt. Die zwischen den Fasern eingebundene Luft kann dadurch nicht verdrängt werden und bildet so ein hauchdünnes, silbrig glänzendes Luftpolster, das beim Schwimmen den Reibungswiderstand signifikant verringert. Dieses Funktionsprinzip machen sich in der Natur zahlreiche Wasservögel zunutze – so auch der Pinguin. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Schwimmanzug zeigen sich klare Vorteile im Strömungsverhalten, und der Schwimmanzug bleibt auch nach längeren Trainingseinheiten vollkommen trocken. Wichtig ist dabei, dass die Neuentwicklung dem aktuellen Reglement des Weltschwimmverbandes FINA schon größtenteils entspricht. Dieser hatte 2009 strengere Regelungen für High-Tech-Anzüge verabschiedet, nachdem es mit deren Hilfe zu einer Flut von Welt- und Europarekorden gekommen war. Nun dürfen Nacken, Schultern und Knöchel nicht mehr bedeckt sein. Das Material der Anzüge darf nicht dicker als einen Millimeter sein und der Auftrieb des Materials darf nicht mehr als ein Newton pro 100 Gramm betragen. In den nächsten Monaten sollen die positiven Effekte der Textilbeschichtung weiter optimiert und zur Marktreife geführt werden: „Vielleicht starten dann bereits bei den Olympischen Spielen 2012 in London die ersten Schwimmer in Anzügen Powered by Hohenstein“, meint Dr. Jan Beringer vom Hohenstein Institut für Textilinnovationen, der an der Entwicklung maßgeblich mitgewirkt hat. 26 masche
Fitness-Check-Versicherung Im Juni 2010 startete Gesamtmasche die Aktion „Fitness-Check der betrieblichen Versicherungen“. Dabei konnten die Mitgliedsunter nehmen von Gesamtmasche über die Funk-Gruppe überprüfen lassen, ob ihre betrieblichen Versicherungen noch auf dem neuesten Stand sind. Acht Unternehmen wurden unter die Lupe genommen und Beitragsreduzierungen in Höhe von mindestens 10 bis 30 Prozent erzielt. Zusätzlich konnten dabei folgende Deckungs- und Vertragsverbesserungen umgesetzt werden:
1. Erhöhung der Deckungssummen in der Betriebs-, Produkt
und Umwelthaftpflicht.
2. Schließung von Deckungslücken in der Umwelthaftpflicht- und Umweltschaden-Versicherung.
3. Zusammenführung von diversen Einzelverträgen in einer Bündelpolice
zur Verwaltungsvereinfachung, ähnlich der früheren Einheitsversicherung in der Textilbranche.
4. Beseitigung des Unterversicherungsrisikos durch die Einführung
Im Bereich der Warenkredit-Versicherung hat sich aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung eine deutliche Entspannung ergeben. Die reduzierten Versicherungslimits können teilweise wieder erhöht und zuletzt nicht versicherbare Kunden wieder eingeschlossen werden. Die zum Jahresende 2010 ausgelaufenen staatlichen Deckungen „Top-up-Cover- Deckungen“ werden wieder von den privaten Anbietern übernommen, müssen aber beantragt werden. Die Beitragssätze sollten im Zuge der aktuellen, wirtschaftlichen Entwicklung überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Auch diese Themen werden von den Kreditspezialisten der Funk-Gruppe im Rahmen des Fitness-Checks überprüft und berücksichtigt. Aufgrund dieser teilweise erheblichen Vertrags- und Bedingungsoptimierung und der unverändert günstigen Marktsituation ist ein Versicherungscheck jederzeit sinnvoll. Die Aktion wird von Gesamtmasche auch weiterhin angeboten. Kontakt über schneider@gesamtmasche.de
von Höchstentschädigungen.
5. Anpassung der Haftzeiten und Selbstbehalte in der Maschinen
Betriebsunterbrechung an die vorhandene Risikosituation.
6. Einführung von Sonderbedingungen in einzelnen Sparten, die über
die Standardbedingungen der Versicherer hinausgehen.
Aus den Unternehmen Bruno Banani – Einen echten „Heimvorteil“ konnte der tonganische Rodler Bruno Banani beim Nationencup in Altenberg für sich nutzen. Er überraschte das jubelnde Publikum mit einer optimalen Leistung von nur 57,840 Sekunden. Angefeuert von seinen Fans – darunter über tausend Schüler aus Sachsen und Tschechien – überzeugte der Nachwuchsrodler Bruno Banani mit einem perfekten Lauf. Unter der Fangemeinde befand sich auch Jan Jassner, Geschäftsführer der bruno banani underwear GmbH. Das Designer-Label sponsert den Rodelverband Tonga bereits in der zweiten Saison. Der Chemnitzer Wäschespezialist erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass Bruno vom Publikum soviel Unterstützung erhält. Auch wir fiebern bei jedem Lauf mit und sind sehr stolz auf seine großen Fortschritte.“ Ceceba –
Sie ist eine der traditionsreichsten Motorsportveranstaltungen der Welt: Die Rallye Monte Carlo. Bei der 100. Auflage der Rallye war der Balinger Wäschehersteller Ceceba mittendrin. Als Sponsor des Teams Florian Schmidt / Andreas Schwaile, eines von drei deutschen Autos, wollte das Unternehmen ein internationales Publikum auf sich aufmerksam machen. „Wir wollen Ceceba international bewerben. Die Rallye ist eine gewachsene Veranstaltung, genau wie Ceceba ein gewachsenes, traditionsreiches Unternehmen ist“, erklärt Bettina Scheffczk, Assistentin der Geschäftsleitung.
Groz-Beckert – Die deutschlandweit besten Auszubildenden wurden Anfang des Jahres bei einer Veranstaltung in Berlin ausgezeichnet. Tobias Butz, Produktionsmechaniker Textil der Groz-Beckert KG, nahm den Preis von Hans-Heinrich Driftmann, dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages in Empfang. Bei der Albstädter Firma Groz-Beckert begann der heute 23-Jährige vor drei Jahren seine Ausbildung zum Produktionsmechaniker Textil. Nach dem sehr erfolgreichen Abschluss schließt sich für Tobias Butz nun ein Technikerstudium in Teilzeit an. Alle Artikel dieser Ausgabe finden Sie, zum Teil mit weiterführenden Informationen, auf www.gesamtmasche.de masche 27
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