Die masche 04/2015

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Ausgabe 4 | 2015 Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e. V.

PRODUKTION & STANDORT

Zoeppritex Verbundstoffe GmbH & Co. KG Masche weltweit

Infotag Russland Bildung

Erste Kontakte knüpfen TECHNISCHER AUSSCHUSS

Strick 4.0 und ITMA


Inhalt

© javarman – Fotolia.com

Infotag Russland

Usbekistan

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Produktion & Standort

Zoeppritex Verbundstoffe GmbH & Co. KG

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Technischer Ausschuss

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KURZ & INFORMATIV

Auflage 800 Ausgabe 04/2015 Heftnummer 17 Fotos Soweit ohne Vermerk von Gesamtmasche Titel Mode Lingerie and Swim Moscow

Herausgeber Gesamtmasche – Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e. V.

Erscheinungsweise 4 x jährlich

Präsidentin Martina Bandte Redaktion und Layout Simone Diebold Gestaltung www.die-wegmeister.com Druck Gress-Druck GmbH, Fellbach

Kontakt Kernerstraße 59, 70182 Stuttgart Telefon +49 711 21050 - 0 Telefax +49 711 233718 E-Mail info@gesamtmasche.de www.gesamtmasche.de

Produktion & Standort

Zoeppritex Verbundstoffe GmbH & Co. KG

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Verbände

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Masche weltweit

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Messen

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Markterkundung

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Technischer Ausschuss

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Bildung

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Kooperation

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Workshop

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Technik und Umwelt

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Mode

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Außenwirtschaft

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Wissenswertes

Messe Balingen

Impressum © Alle Rechte vorbehalten. Keine Verviel­fältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers. Der Bezug der masche ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

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Im Blickpunkt Textil- und Modedialog

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Zweimal 30 Jahre Infotag Russland Mode Lingerie and Swim Moscow Usbekistan

Strick 4.0 und ITMA Erste Kontakte knüpfen Technikerweiterbildung in der Schweiz Biozid-Wirkstoffe Kleines Molekül – große Wirkung Think big


Editorial

Das Maschenjahr 2015 geht versöhnlich Wirtschaftsvertreter aufforderte: „Kaufen Sie nichts, zu Ende − zumindest in Sachen Konjunk­ meine Damen und Herren! Aber das nachhaltig.“ tur. Im letzten Quartal des Jahres ist das Für die Zeit danach hat der Minister dann den Stimmungsbarometer sichtlich nach oben „grünen Knopf “ im Köcher. Vor Kurzem noch von geklettert. Doch bis in den Herbst war, den Beamten seines Ressorts dementiert, liebäugelt trotz stabiler Auftragslage, tiefe Verunsicherung Dr. Müller offenbar mit einem hauseigenen Siegel. steter Begleiter unserer Branche − und ist es noch. Als herrsche im Markt ein Mangel an Zertifikaten. Über die ökonomische Großwetterlage, die geprägt ist von internationalen Krisen und strukturellen Tatsächlich kommt der Siegel-Wildwuchs die Problemen der europäischen Volkswirtschaften, Branche bereits reichlich teuer. Oder, wie der konnten die bemüht wirkenden Positivmeldungen Mi­nis­ter es ausdrückt: „Fairer Handel ist ein Milliarzum Konsumklima niemanden hinwegtäuschen. dengeschäft.“ Fragt sich nur für wen. Oft werden Tatsächlich ist Sparen weniger attraktiv denn je. praktisch deckungsgleiche Anforderungen mehrfach Die Konsumenten kaufen geprüft. Deswegen sind also. Aber was kaufen sie? Anstrengungen zur Harmoni­ Zu welchen Preisen? sierung und gegen­seitiger „Die Masche profitiert Anerkennung von Zertifizie­ von der Kauflaune mit Tatsächlich profitiert auch rungsprozessen hilfreich und einem Umsatzplus.“ unbedingt notwendig. Die die Masche von der Kauf­ oftmals familiengeführten laune mit einem Umsatzplus. Unternehmen der Maschen­ Doch die Margen fallen industrie, die bis heute ein hohes Maß ihrer immer dünner aus. Der schwache Euro und stei­ Wertschöpfung in Deutschland und in der EU gende Produktionskosten zuhause wie in Asien erwirtschaften, stehen als Beweis für langfristig verteuern die Produktion. Von einer Weitergabe nachhaltiges Unternehmertum. Und dies über steigender Kosten an den Konsumenten will Generationen hinweg auch ohne Siegel und der Handel nichts wissen. Zementierte Eckpreis­ Zertifikate. lagen heißt das Mantra bei sinkenden Margen. Zur Rettung der eigenen Marge drehen Große des Handels derweil weiter an der Konditionen­­­­schraube − dem Vernehmen nach eine „Invest­iAngenehme Lektüre wünscht Ihnen tion in die Zukunft“, auch für die derart ange­zapften Lieferanten. Bemerkenswert auch die Aussage von Bundesent­ wicklungsminister Dr. Gerd Müller, der auf der Jahrestagung des Gesamtverbandes textil+mode „gerade jetzt vor Weihnachten“ die anwesenden

Ihre Martina Bandte Präsidentin Gesamtmasche

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Der German Pavilion war für die Aussteller ein großer Erfolg. Alle wollen im nächsten Jahr wiederkommen. 4 masche 04| 2015


I

nterfilière Shanghai 2015

Erfolgreicher deutscher Pavillon Am 12. und 13. Oktober fand die 11. Ausgabe der Stoff- und Zutatenmesse Interfilière in Shanghai statt. Zum zweiten Mal förderte der Bund auf Initiative von Gesamtmasche einen deutschen Gemeinschaftsstand. Die Aussteller des German Pavilion zeigten sich rundum zufrieden: Gute Frequenz, hohe Besucherqualität, neue Kontakte und ein wertiger Auftritt – das ist das vorzeigbare Resümee des deutschen Pavillons, der wie bei der Erstbeteiligung 2014 ganz zentral im „Dome“ des Messegeländes platziert war. Die runde Verbindungshalle zwischen den Messebereichen passierten sämtliche Besucher. 220 Aussteller aus China, Deutschland, Frankreich, Hongkong, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Österreich, Südkorea, Taiwan, Thailand, Großbritannien, USA und Vietnam präsentierten ihre Neuheiten dem internationalen Fachpublikum. Gut 7 000 Besucher kamen aus über 50 Ländern, um sich über neueste Trends und Innovationen bei Stoffen und Zutaten speziell für Bodywear zu informieren. Durch die wertige Ausstrahlung war der Pavillon ein echter Blickfang und half dabei, die Aufmerksamkeit der Besucher auf das Wesentliche zu lenken: Deutsche Stoffqualität vom Feinsten. Auch im Trendforum, dem Messe-Schaufenster für Farben, Texturen und Dessins der Sommer­saison 2017, waren die deutschen Aussteller sehr gut ver­treten. Architektur und Konzept des Gemeinschaftsstandes waren für die Aussteller so überzeugend, dass die Idee entstand, einen gemeinsamen Pavillon für die Pariser Interfilière zu organisieren. Bei Interesse „Gemeinschaftsstand Interfilière“: ilvia Jungbauer, jungbauer@gesamtmasche.de, S Telefon: +49 711 21050-13

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„Das Besondere an mir“ Seit Oktober präsentiert sich Speidel in der Kommunikation für Endkundinnen und am Point of Sale (PoS) mit einem neuen Markenauftritt. Der Wäschespezialist aus Bodelshausen wählt hierfür eine eigene Bilderwelt: natürliche, fröhliche Posen und ein helltoniges Schwarz-Weiß verleihen der Marke einen femininen, modernen Look, der das Lebensgefühl vieler Frauen von heute authentisch widerspiegelt. Im Gesamteindruck erscheint Speidel jünger und frischer. Die natürlich wirkende Fotografie und typografische Gestaltung der neuen Kommunikationsmaterialien unterstreichen das Qualitätsversprechen, das der Hersteller seinen Kundinnen gibt. Mitinhaberin und MarketingVerantwortliche Gisela Geißler sagt zu den Hintergründen: „Frauen tragen Wäsche für sich selbst und wollen sich jeden Tag darin wohlfühlen. Der neue Speidel-Markenauftritt nimmt das auf – und zeigt ‚Das Besondere an mir’ sehr authentisch. Für den Handel wurde zum Einstand ein umfangreiches PoS-Paket geschnürt. Auch personell hat sich das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt: Mit Swenja und Alissa Speidel tritt die nächste Generation der Gründerfamilie in die Firma ein.

Die neue BDI-Website Pünktlich zum Tag der Deutschen Industrie am 3. November ging die neue Website des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) online. Ziel des Relaunches ist es, die Wirtschaft besser zu erklären. Dafür werden komplexe Zusammenhänge so aufbereitet, dass sie auch für den Nicht-Experten verständlich werden. Der BDI richtet sich damit neben Medien, Politik und Mitgliedsverbänden noch stärker an alle politisch Interessierten. Die komplett neu gestaltete Website in modernem und übersichtlichem Design gibt es unter www.bdi.eu. Fotos: Speidel

Einfach chic! von Sabine Ries, 176 Seiten, Silberburg-Verlag, ISBN 978-3-8425-1408-9. Erhältlich im Buchhandel.

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Einfach chic! Über 40 weltberühmte Modeklassiker aus Baden-Württemberg Von der Unterwäsche über den Hut bis zum Schnürsenkel, ob Sioux, Triumph oder Marc Cain – Baden-Württemberg steckt voller welt­ berühmter und weniger bekannter Modeschätze. Oft weiß man gar nicht, dass hinter den schönen wie nützlichen Kleidungsstücken und Accessoires Unternehmen aus dem Land stehen. Die Journalistin Sabine Ries reist durch die baden-württembergische Modegeschichte, blickt in Nähstuben und Manufakturen, stöbert in alten Modejournalen und heftet sich auf die Spuren der rasch wechselnden Modetrends. Dabei stößt sie auf pfiffige Tüftlerinnen und findige Designer, die mit ihren gestrickten oder genähten Neuheiten bis heute im Land Erfolgs­ geschichte schreiben.


Personalien Gatex

Ein Wechsel gibt es auch in der Ausbildungsleitung: Hier tritt Matthias Rentschler die Nachfolge von Theo Hericks an. Der 45-jährige Ausbilder ist seit April 2012 für den Ausbildungsbereich Spinnerei bei der Gatex verantwortlich.

Personalie IVGT Michael Pöhlig übernimmt ab 1. Januar 2016 die Hauptgeschäftsführung des Industrieverbandes Veredlung – Garne – Gewebe – Technische Textilien – IVGT in Frankfurt am Main. Die Position wurde neu geschaffen, um die Nachfolge von Dr. Klaus-Jürgen Kraatz vorzubereiten. Der Textilingenieur Pöhling ist seit mehr als 20 Jahren in der Textilindustrie tätig. Von 2005 bis 2010 war er Geschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textilveredlungsindustrie und seit 2010 stellvertretender Geschäftsführer des IVGT. Dr. Kraatz bleibt Geschäftsführer des IVGT und leitet darüber hinaus wie bisher den Verein Deutscher Kammgarnspinner und die Deutsche Wollvereinigung.

1,5

Umsatzplus

für September 2015 meldet der Gesamt­verband textil+mode in seinem Konjunkturbericht für die gesamte Branche gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Gegensatz zum Textilsegment musste der Bekleidungsbereich in den Sommermonaten Rückgänge hinnehmen, insbesondere der Handel lief unbefriedigend. Das Exportgeschäft mit Russland bleibt ein Problem für die gesamte Branche. Die Beschäftigungsentwicklung ist unerwartet positiv: Im Vergleich zum Vorjahr beschäftigt die Branche insgesamt +1,3 Prozent mehr Personen.

VERAN­STAL­TUN­GEN & SEMINARE 20. Januar

Forum Funktionalisierung Schloss Hohenstein, Bönnigheim

24. – 25. Februar

Fachkongress Composite Simulation (FCS) ZAL TechCenter, Hamburg

1. März

Kongress „Textil Innovativ – Sport & Gesundheit“ Fürth Weitere Infos unter www.gesamtmasche.de

Neuer Meilenstein in „Cain City“ Nach zweijähriger Bauphase ist das neue Logistikzentrum von Marc Cain fertiggestellt. Im November wurde nach mehrmonatiger Testphase der volle Betrieb aufgenommen. Für das größtenteils automatisierte Logistikzentrum am Standort Bodelshausen wurden knapp 35 Mio. Euro investiert. Das 130 000 m³ große, hochmoderne Gebäude steht auf einer Grundfläche von ca. 7 100 m² und beherbergt einen viergeschossigen Funktionsbau für Büros, Lager, Technik, Verpackung, Qualitätssicherung und Retouren. Direkt daneben befindet sich der Lagerbau für Versandvorbereitung, ein Shuttlelager mit 60 000 Stellplätzen für Liegeware sowie ein Hängewarenlager, das sich über fünf Ebenen erstreckt und eine Kapazität von ca. 500 000 Hängeteilen aufweist. „Durch das Zusammenführen von mehreren Lagerstandorten und die dadurch kürzeren Durchlaufzeiten garantieren wir eine schnellere Verfügbarkeit am Markt“, erklärt Gründungsgeschäftsführer Helmut Schlotterer.

Foto: Marc Cain

Christine Schneider

Seit 1. September hat Christine Schneider neben ihrer Tätigkeit bei Südwesttextil die Geschäftsführung der Gemeinschaftsaus­ bildungsstätte der Textilindustrie (Gatex) in Bad Säckingen übernommen. Die DiplomÖkonomin kam nach fünfjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hohenheim im Jahr 2000 zum Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der Textil- und Bekleidungsindustrie in BadenWürttemberg – Südwesttextil. Hier verantwortet die 47-Jährige erfolgreich das Referat Statistik / EDV / Ökonomie und seit 2007 auch den Bereich Bildung.

Quelle: Gesamtverband textil+mode

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Produktion & Standort Zoeppritex Verbundstoffe GmbH & Co. KG

UNTERNEHMEN Zoeppritex Verbundstoffe ist einer der größten und leistungsfähigsten Betriebe Europas zur Herstellung von Laminierungen, Kaschierungen und Beschichtungen. Ge­ gründet wurde das Unternehmen 1828 als Zoeppritz AG in Mergelstetten. Damals wurden vor allem Textilien aus Wolle und anderen Naturfasern – z. B. zur Fertigung von Schlafdecken – produziert. Heute ist Zoeppritex etablierter Zulieferer von Premiumprodukten für den Automobilbereich. Daneben sind hochwertige Textilien für Bekleidung und Schuhe sowie technische Textilien wie Polster- und Dämmstoffe fester Bestandteil des Produktionsprogramms. Zoeppritex beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und ist zertifiziert nach DIN EN ISO 001:2008 und ISO/TS 16949:2009. Mit einem umfangreichen Maschinenpark deckt das Unternehmen eine große Bandbreite bewährter und hochmoderner Produktionsmöglichkeiten der Laminierung und Kaschierung ab. Das Unternehmen ist Teil der Dr. Zwissler-Unternehmensgruppe und wird gemeinsam von Dr. Ulrich Zwissler und Ernst-Wolfgang Moning geleitet.

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Technologie als Erfolgsgarant

Mitte der 70er Jahre kauft Dr. Ulrich Zwissler die Schuhstoffabteilung der Zoeppritz AG und gründet die Zoeppritex Schuhstoff GmbH & Co. KG. Er setzt auf die heute etablierte, damals noch neue Flammkaschierung, die aktuell vor allem für die Bereiche Automobiltextilien, Sportbekleidung und Schallschutz relevant ist. Seit 1990 wird am jetzigen Standort Gerstetten-Heldenfingen produziert. In den 90ern setzt Zoeppritex neue Laminierverfahren wie etwa Klebeverfahren mit thermoplastischen Klebstoffen ein. Noch vor der Jahrtausendwende verlagert sich der Produktionsschwerpunkt von Schuhstoffen auf technische Verbundstoffe, die in großen Serien und nach individueller Anforderung gefertigt werden. Schnell dehnt das Unternehmen sein Leistungsspektrum durch Inbetriebnahme einer Breitschlitz­ düsen­anlage zur Kaschierung unter Verwendung reaktiver Klebstoffe aus. Im Jahr 2005 wagt Zoeppritex den Schritt nach China und gründet südlich von Shanghai die Ningbo roekona Zoeppritex TexLine Co., Ltd. als Joint Venture zur Produktion von textilem Interieur für die Automobilindustrie vor Ort. Währenddessen werden zuhause die Lager­ kapazitäten erweitert und die Logistik optimiert. 2008 bezieht Zoeppritex eine neu errichtete Halle. Auch die Qualitäts- und Entwicklungslabors werden in neue Räumlichkeiten verlegt – die Produktionskapazitäten durch eine neue Flach­ bettanlage mit optimiertem Energieverbrauch und höherer Kaschiergeschwindigkeit erweitert. Heute kommen Zoeppritex-Produkte in vielfältigen Bereichen zum Einsatz. Für die Autoindustrie fertigt Zoeppritex Textilien für Sitze, Türseitenteile, Kopfstützen, A-, B-, C- und D-Säulen, Fahrzeug­ innenhimmel sowie Kofferraumabdeckungen und –auskleidungen. Im Modebereich kommen Stoffe für Schuhe, Bademoden und Dessous zum Einsatz. Technische Textilien von Zoeppritex werden zur Schalldämmung, als Klettverschlüsse oder als Spritzwasserschutz verwendet.

Viele Wege führen zum Verbundstoff

Bei der Fertigung von Verbundstoffen kommen bei Zoeppritex verschiedene Technologien zum Einsatz: · S pannrahmen: Nassbeschichtungen und -kaschierungen mit Kommarakel, Luftrakel, Foulard oder Reverse-Roll-Coater · F lammkaschieranlagen: Sandwich- oder Einfachkaschierungen und Beflammungen · F lachbettanlagen: Pulverkaschierung mit thermoplastischen und reaktiven Klebstoff­ pulvern sowie thermoplastischen Webs und Folien · B reitschlitzdüsen: Kaschierungen mit feuchtigkeitsvernetzenden PUR-Klebstoffen, mit oder ohne Druck und ohne Temperatureinwirkung Darüber hinaus bietet das Unternehmen zusätzliche Dienstleistungen an, darunter Cuttern mit moderner Assyst-Bullmer-Maschine, Stanzen, Schneiden von Schmalrollen sowie die Waren­ endkontrolle auf fünf Warenschautischen. Zum Schluss wird die bei Zoeppritex gefertigte oder veredelte Ware geprüft, einer Fehlerkennzeichnungen nach Kundenvorgabe unterzogen und auf Rollen mit Durchmessern von bis zu 1 200 mm verpackt. In der Sandwichflammkaschierung fertigt Zoeppritex mit altbewährten, aber hochmodernen Flammkaschieranlagen nach traditioneller Methode Verbundstoffe mit klebstofffreiem Aufbau. Durch modernes Equipment werden hervor­ ragende Dehnungen im fertigen Verbund erreicht. Schon während der Produktion gibt es eine Vorkontrolle. Während des Kaschiervorgangs wird die Dicke der Ware vollautomatisch und kontinuierlich gemessen, um Schwankungen frühzeitig zu erkennen. Zwei Flachbettkaschieranlagen erlauben eine Verklebung mit den unterschiedlichsten thermo-

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plastischen Klebstoffen. Neben der klassischen Form von Thermoplasten in Pulverform werden auch Klebewebs und Klebefilme verarbeitet. Zudem lassen sich bestimmte, mehrlagige Kaschieraufbauten auch in einem Schritt her­stellen. Bei der Breitschlitz-Klebekaschierung werden reaktive Polyurethanklebstoffe verarbeitet, die mit der Umgebungsfeuchtigkeit ihre Vernetzung ausführen. Dieser Maschinen­typ erlaubt Verklebungen, bei denen das zu verarbeitende Material nur mit geringstem Wärmeeinfluss belastet wird. Lediglich der Klebstoff wird aufgewärmt und die Kaschier­ materialien bei Raumtemperatur gehalten. Mit einem modernen Brückner-Spannrahmen verarbeitet Zoeppritex wässrige Dispersionen. Klebstoffe und Ober­ flächenversiegelungen werden mit unterschiedlichsten Technologien aufgebracht. Neben einem Foulard stehen ein Pflatschwerk, ein Komma- und ein Luftrakel bereit. Außerdem lassen sich auf dieser Anlage über einen Reverse-Roll-Coater Klebstoffgewichte von weniger als 10 g/qm realisieren. Schwer zu schneidende Produkte werden mit einer Brückenstanze genau auf Maß gestanzt und mit Mehrfachwerkzeugen stark abfalloptimiert bearbeitet. Durch einen Legetisch mit 25 Meter Länge, dem ein Cutter vorgelagert ist, können Zuschnitte mit geringstmöglichem Abfall vorgenommen werden. Auch Rollen werden geschnitten: Breite Ware wird mit stehenden geraden Messern oder mit drehender Kreisklinge auf die gewünschte Schmalrollengröße geschnitten – auch 20 mm schmale Ware wird millimetergenau zertrennt.

Sobald Kaschierschritte durchgeführt wurden, wird die Ware nochmals an insgesamt fünf Stationen sorgfältig kontrolliert. Wie seit jeher überwachen Mitarbeiter mit ihren geschulten und erfahrenen Augen jeden Meter der Ware. Zusätzlich wird modernste Kameratechnik eingesetzt, um auch die Fehler zu erkennen, die für das menschliche Auge schwer oder gar nicht sichtbar sind. Bei der Endkontrolle wird die Ware mit berührungslosen Mess-Systemen vermessen, um nachträgliche Beschädigungen der Oberware zu vermeiden und ein möglichst genaues Messergebnis zu erhalten.

Qualitätssicherung als Teil der Firmenphilosophie

„Qualitätswesen und -kontrolle sind lebendiger Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig in neuen Technologien geschult, unsere Produkte werden während der Produktion kontinuierlich überwacht“, erklärt Ernst-Wolfgang Moning den besonderen Qualitätsanspruch von Zoeppritex. Dazu gehöre auch die Auditierung aller Lieferanten, die Zoeppritex bei „Der Weg ist das Ziel. der Verbesserung Stetiges Lernen ist für uns die ihrer Produkte durch den Einsatz Voraussetzung zur Steigeeigener Fach­ rung unserer Qualität.“ kräfte unterstützt. Dr. Ulrich Zwissler, Geschäftsführer

ZOEPPRITEX VERBUNDSTOFFE IN CHINA UND MEXIKO Nahe Ningbo, südlich von Shanghai, China, produziert Zoeppritex Verbundstoffe, in der 2005 als Joint Venture gründeten „Ningbo Salome Roekona Zoeppritex TexLine Co“, textiles Interieur für die Automobilindustrie. Dort wird kaschiert, gewirkt und geschärt und ab Ende 2016 auch ausgerüstet. Der Maschinenpark stammt ausschließlich von namhaften deutschen Herstellern, um Kontinuität und Qualität auch technisch abzu­ sichern. Das neueste Projekt: Mitte des nächsten Jahres eröffnet Zoeppritex Verbundstoffe einen neuen Standort in Mexiko.

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Zweimal 30 Jahre VDMD – 30 Jahre Designernetzwerk

I

m Atrium der Deutschen Bank feierte der VDMD – Netzwerk deutscher Textil- und Modedesigner e.V. – am 12. November sein 30-jähriges Bestehen. Der abwechslungsreiche und gelungene Abend verband spannende Vorträge mit Mode, Kulinarischem und Bluesmusik vom Feinsten. Modebotschafter Thomas Rath präsentierte seine Herbst-Winter-Kollektion und die VDMD-Labeldesigner zeigten in einer weiteren Show ihre Handschriften. Der Fashion Award von VW unterstützte die Studenten, der Sympatex-Award den Label- Designernachwuchs. Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung des VDMD für MODEMUT an Günther Krabbenhöft, dem ältesten Hipster der Welt – ein echter Berliner. Fotos: VDMD

DTB – 30 Jahre Einsatz für die textile Kette

A

uch der Dialog Textil-Bekleidung feierte sein 30-jähriges Bestehen am 12. November in Berlin. Unter dem Motto „Gelebtes Wissensnetzwerk – Mitglieder engagieren sich für Mitglieder” umfasste die Festveranstaltung Fachvorträge, Fashion Shows und ein buntes Abend­ programm. Neben Vorträgen von ESA International zum Thema „Jeder kann von der Raumfahrt lernen” und von der Kanzlei Noerr LLP zum Thema „Industrie 4.0 und sich wandelnde Geschäftsfelder“ stand ein Besuch im Einkaufszentrum Bikini Berlin auf dem Programm.

Die im Hause der Firma Willy Bogner in München gegründete Organisation Dialog Textil-Bekleidung besteht heute aus 216 Mitgliedern in zehn Ländern mit einem gemeinsamen Umsatzvolumen von 190 Mrd. Euro. Der DTB bietet Arbeitskreise und Seminare zu viel­fältigen Themen an. Dabei richtet er sich an alle Bereiche der textilen Kette und setzt sich selbst die Verbesserung von Qualität und Kooperation in der Branche zum Ziel.

Fotos: DTB

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© Aleksandr Bryliaev – Fotolia.com

Infotag Russland

U

m die aktuelle Lage im wichtigen russischen Absatzmarkt näher zu beleuchten, luden Gesamtmasche und Südwesttextil gemeinsam mit dem Gesamtverband textil+mode und dem Moskauer Ver­bin­ dungsbüro RETA am 19. November zu einem Infotag Russ­land nach Albstadt ein. Gastgeber war die Groz-Beckert KG. Russland gehört seit Jahren zu den wichtigsten Zielmärkten deutscher Textil- und Bekleidungsexporte. 2014 exportierte die Branche Waren im Wert von rund 870 Millionen Euro nach Russland. Die Ukraine-Krise und ihre politischen Folgen haben bei deutschen Exporten und in der russischen Wirtschaft zu schmerzhaften Einbrüchen geführt. Die Abwertung des russischen Rubels gegenüber dem Euro hat die Kaufkraft russischer Kunden deutlich gemindert. Gleichzeitig führen die aktuellen Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland zur Verunsicherung deutscher Lieferanten. Dennoch wird Russland ein wichtiger Kunde bleiben. Experten erwarten, dass der russische Einzelhandel in ein bis zwei Jahren wieder auf den Wachstumspfad zurück­ kehren wird. Heiko Bauer, Vice President Sales bei Groz-Beckert, begrüßte die Teilnehmer mit einer Einführung in die Aktivitäten seines Unternehmens, das vom Hersteller von Strick- und Wirkmaschinennadeln zum bedeutendsten Systemanbieter von Präzisionsteilen im textilen Sektor avanciert ist. Entsprechend verfolgt auch Groz-Beckert die Entwicklung in allen wichtigen Exportdestinationen genau.

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Silvia Jungbauer von Gesamtmasche gab einen Überblick über die aktuelle Absatzsituation in einzelnen Produkt­ bereichen: Experten-Prognosen zufolge soll die Talsohle im russischen Mode-Retail Ende 2016 durchschritten sein. Auch wenn sich das Vorkrisen-Niveau erst wieder nach Jahren erreichen lässt, dürften die Exporte dennoch in absehbarer Zeit wieder anziehen. Analysten rechnen in den nächsten fünf Jahren mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Bekleidungseinzelhandels von 6,3 Prozent. Dabei gewinnt der Online-Vertrieb rasch Marktanteile. Ebenso kaufen immer mehr Russen in Supermärkten und bei vertikalen Anbietern Textilien und Bekleidung ein. Die gestiegene Preissensibilität hat jedoch nicht nur das Billigsegment erfasst. Insgesamt achten Russen stärker auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Meinung bestätigte Igor Salomakhin, der seit 2007 das Verbindungsbüro RETA des Gesamtverbands t+m in Moskau leitet und deutsche Textil- und Bekleidungsunternehmen bei ihren geschäftlichen Aktivitäten in Russland berät. Der Rubelkurs und die Inflation hätten sich inzwischen stabilisiert. Im „Doing Business Ranking“ der Weltbank schnitt Russland noch immer relativ gut ab, besser sogar als manche EU-Staaten. In den Bereichen Textil und Bekleidung baue Russland derzeit seine eigenen Produktionskapazitäten von Fasern über technische Textilien bis zur Konfektion aus, auch mithilfe gewichtiger ausländischer Investoren. Auch im Bereich Heimtextilien sieht Salomakhin weiterhin großen Bedarf durch den anhaltenden Bau- und Renovierungsboom sowie Investitionen in die Hotellerie.


Felix Ebener, Leiter der Außenwirtschaftsabteilung des Gesamtverbandes textil+mode, informierte über die Folgen der aktuellen EU-Exportsanktionen gegenüber Russland und gab einen Überblick über die formalen Grundlagen der Exportkontrolle. Insbesondere die Finanzmarktsanktionen und die Listung zahlreicher Personen und Organisationen, denen keine wirtschaftlichen Ressourcen – also auch keine Waren – zur Verfügung gestellt werden dürfen, seien auch für jeden Textil- und Bekleidungsexporteur von Belang.

KONTAKT Igor Salomakhin /3, Poslannikov per. 9 105005 Moskau, Russland Tel.: +7 (916) - 265 61 34 Fax: +7 (495) - 589 18 82 E-mail: igor.salomakhin@mail.ru

Russischer Bekleidungseinzelhandel 2015 (ca. 37 Mrd. Euro) 8,35 Herren

5,43 Kinder

3,13 Wäsche und Bademode

1,58 Accessoires

1,22 Strumpfwaren

Prognose: Russischer Mode-Retail (Bekleidung: Umsatz in Mrd. Euro)

CAGR 2015 - 2019 ca. +6,3%

46

17,2 Damen 42

38

34

30 2015

2016

2017

2018

2019

Datenquellen: Euromonitor

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Messen Mode Lingerie and Swim Moscow

Erfolgreiche zweite Ausgabe des BodywearBereichs der Herbst-CPM Gute Stimmung und starke Frequenz kennzeichneten die Herbstausgabe der Mode Lingerie and Swim Moscow, die vom 2. bis 5. September 2015 stattfand: Die neue Konzeption für die Bodywear im Rahmen der CPM trägt Früchte. Wertigkeit, Optik, harmonisches Standdesign und verstärktes Service-Angebot waren Pluspunkte, die von Besuchern und Ausstellern gleichermaßen positiv aufgenommen wurden. Trotz der nach wie vor schwierigen Lage im Russland-Geschäft verzeichnete die MLSM einen spürbaren Besucheranstieg. Ein Drittel mehr Besucher als bei der Premiere im Februar fanden ihren Weg in Halle 2.4. Auch die Aussteller des German Pavilion konnten dadurch neue Kontakte knüpfen. Co-Veranstalter Eurovet verweist auf die der Messe vorausgegangenen Werbeanstrengungen mit persönlichen Besuchen der wichtigsten Einzelhändler in 30 Städten Russlands, Kasachstans und der Ukraine.

Noch beeindruckender hat sich die Zahl der Aussteller entwickelt. 58 Firmen – 45 Prozent mehr als im Februar – aus insgesamt 18 Ländern waren mit 104 Marken auf der MLSM vertreten. Als eigenständiger Bereich innerhalb der CPM umfasst das Bodywear-Segment der Messe die Produktkate­ gorien: Mieder, Dessous, Shapewear, Beachwear, Herrenunterwäsche und Strumpfwaren. Neu auf der MLSM war das Trend Studio. Direkt von der Mode City Paris kamen die drei Trend­ themen NYMPH – ODALISQUE – MERMAID. Mit 130 ausgewählten Teilen der kreativsten und repräsentativsten Marken wurden diese Themen auf der Messe visualisiert. Die beiden neuen Konferenzen „Lingerie & Swim Talks“, organisiert von der Agentur 100 Degrees unter dem Motto der Carlin Group „Dessous – die neuen It-Pieces der Konfektion“, erwiesen sich als großer Erfolg – insbesondere bei den Konfektionseinkäufern. Insgesamt gab es zehn gut besuchte Vorträge und Veranstaltungen zu den Themen Mode, Marktinformation und Erfahrungsaustausch.

Silvia Jungbauer

Von Paris nach Lyon Die Body- und Beachwear-Messe Mode City und die Stoff- und Zutatenmesse Interfilière ziehen für den Sommertermin 2016 um. Die Begründung heißt: Fußball. Die beiden internationalen Leitmessen vom 9. bis 11. Juli 2016, die normalerweise in Paris stattfinden, werden aufgrund der Fußball-Europameisterschaft nach Lyon verlegt. Das EM-Endspiel ist für den 10. Juli 2016 in Paris angesetzt. Der Messeveranstalter Eurovet will Besuchern wie Ausstellern teure Unterkünfte und ausgebuchte Verkehrsmittel, die stets eine Begleiterscheinung großer Events sind, ersparen. Bis 2008 fanden die Messen in Lyon statt und zogen dann nach Paris um. Seither hat Lyon seine Hotelkapazitäten um 3 000 Betten ausgebaut und ist per Flugzeug, Bahn und Auto besser erreichbar. Zwei Stadtbahnlinien – vom Stadtzentrum und vom Flughafen – führen heute zum Lyon Eurexpo Exhibition Park. Eurovet bietet auf einer Buchungsplattform Hotelzimmer zu Sonderraten an. Eurovet betont, dass der Umzug nach Lyon eine einmalige und der EM geschuldete Maßnahme sei. Nichtsdestoweniger ruft der neue, alte Veranstaltungsort bei vielen Branchenvertretern positive Erinnerungen hervor. Spätestens wenn Lyon gut läuft, ist die Diskussion über den Messestandort wieder eröffnet.

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Usbekistan 29,2 Mio. (Juli 2014)

Altersmedian

27,6 Jahre

U

BIP-Wachstum

8,1 % 8,0 % 8,2 %

sbekistan ist mit einer Bevölkerung von über 30 Mio. das mit Abstand bevölkerungsreichste Land in Zentralasien. Seine Wirtschaft weist seit Jahren ein beachtliches Wachstum von circa acht Prozent p. a. auf. Das Land verfügt über große Rohstoffvorkommen wie Gold, Kohle, Gas und Kupfer. Darüber hinaus zählt es zu den weltweit fünf größten Produzenten von Baumwollfasern und Seidenspinner-Kokons. Für deutsche Firmen ist die Textil- und Bekleidungsindustrie daher eine der bedeutendsten Investitions- und Kooperationsbranchen in Usbekistan. Neuen Schwung in die Branche bringt jetzt eine aktuelle

Export

14,11 Mrd. US-Dollar

2014

Import

2015

2016

13,98 Mrd. US-Dollar © efesenko - Fotolia.com

Bevölkerung

Quellen: gtai, WTO, CIA

Investi­tionsoffensive des usbekischen Staats, die 2015 gestartet wurde und bis zum Jahr 2020 Investitionen von rund 1 Mrd. US$ in die usbekische Textil- und Bekleidungs­ industrie vorsieht. Das Ausbauprogramm begünstigt im Wesentlichen die 300 Mitgliedsunternehmen des staatlichen usbekischen Textilverbandes. Im Rahmen dieser staatlichen usbekischen Fördermaßnahme und mit dem richtigen usbekischen Partner können auch deutsche Firmen an der Modernisierung und dem Ausbau der usbekischen Textil- und Bekleidungsindustrie teilhaben und gute Geschäfte machen.

Unternehmerreise nach Usbekistan im März Vom 14. bis 18. März organisiert die IHK-Exportakademie Stuttgart mit Unterstützung von Gesamtmasche und Südwesttextil eine Markterkundungsreise nach Taschkent und Samarkand für Unterbis 5. Februar 2016 nehmen der Textilbranche. Die Teilnehmer erhalten Informationen aus erster H ­ and zur wirtschaftlichen und politischen Lage, zur Kooperationsförderung sowie zu praktischen Fragen wie Zoll und Logistik. Neben Briefings bei der Botschaft und dem usbekischen Handelsministerium stehen Treffen mit der usbekischen Textilwirtschaft und Unternehmensbesuche, Rundtischgespräche sowie ein NetworkEvent auf dem Programm. Nach den offiziellen Tagesprogrammen besteht Gelegenheit zu geführten Touren durch Taschkent und Samarkand, die zu den wichtigsten historischen Zentren an der alten Seidenstraße gehören. Die Reise kostet pro Teilnehmer 1 790 Euro zzgl. MwSt., inklusive Übernachtungen in „4 – 5 Sterne“ Hotels, Verpflegung und Transfers vor Ort sowie Visagebühren. Die Anreise ist von den Teilnehmern selbst zu organisieren. Es gibt jedoch Empfehlungen für Flüge ab Stuttgart oder Frankfurt mit Turkish Airlines (über Istanbul) oder Uzbekistan Air (direkt). Weitere Informationen im Mitgliederbereich von www.gesamtmasche.de Silvia Jungbauer, jungbauer@gesamtmasche.de, Telefon: +49 711 21050-13

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Gesamtmasche Produktionsmanagement Technischer Ausschuss im Zeichen von Strick 4.0

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m 30. November 2015 kam der Ausschuss GM Produktionsmanagement unter dem Vorsitz von Eric Jürgens und Groz-Beckert zu seinem halbjährlichen Treffen zusammen. Im Mittelpunkt standen zukunfts­ weisende Technologieentwicklungen im Bereich der Maschenindustrie. Prof. Dr. Meike Tilebein, Leiterin des Zentrums für Management Research der DITF, präsentierte das aktuelle Institutsprojekt „Strick 4.0“, das Heraus­ forderungen und Potenziale der vernetzten und integrierten Produktion am Strickerei-Cluster Baden-Württembergs untersucht. Insbesondere ermögliche die Industrie 4.0 kundenindividualisierte Produkte. „Ziel ist die rentable Produktion von Losgröße 1.“ Dabei kommunizieren nicht nur die Maschinen eines Betriebs, sondern verschiedener Unternehmen miteinander. Doch Strick 4.0 hat nicht nur die Technik im Blick. Die demographie-

Prof. Dr. Götz T. Gresser

Prof. Dr. Meike Tilebein

v. l. n. r.: Oswald Rieder, Silvia Jungbauer, Eric Jürgens, Dieter Braun

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sensible Arbeitsgestaltung bildet einen weiteren Schwerpunkt. Ältere Mitarbeiter werden mit einer neuen Technologiegeneration konfrontiert. Jüngere sollen auch mit der traditionellen Technik arbeiten, die parallel weiterbetrieben wird. Außerdem geht es um Ressourceneffizienz für die neue Form der Wertschöpfung durch mehrere Unternehmen. Letztlich könnten neue Geschäftsmodelle auf eine Stärkung der Produktion in Europa hinauslaufen. Schließlich möchte der Kunde auf sein individuell designtes Teil nicht wochenlang warten. Neue Impulse in Sachen Produktionstechnik brachte Oswald Rieder, Leiter Maschentechnik und Konfektion, frisch von der ITMA in Mailand mit: Nachhaltigkeit bleibt bestimmendes Thema, während die Industrie 4.0 ins Bewusstsein rückt. Neue Strickverfahren, insbesondere die SpinitTechnologie, werden weiter verfeinert. „Im Mittelpunkt steht weiterhin die Erhöhung der Produktivität und dabei insbesondere die Geschwindigkeit. Aber auch Qualitätssteigerungen mit dem Ziel der Null-Fehler-Produktion gehören dazu.“ Daneben geht es um gesteigerte Ressourceneffizienz, beispielsweise durch die Einsparung von Energie oder Hilfs- und Betriebsstoffen. In allen Bereichen gibt es noch Luft nach oben: Neue Materialien könnten bei den Zielgrößen Geschwindigkeit, Qualität und Rohstoffeffizienz einen weiteren Durchbruch herbeiführen. Den gelungenen Abschluss des Treffens bildete ein Rundgang durch das ITV, bei dem Instituts­ mitarbeiter Highlights der aktuellen Forschungs-

Alexander Artschwager

Oswald Rieder


schwerpunkte präsentierten. „Simulate, Print & Go“ heißt die neue Software-Lösung, die virtuelles 3D-Design und dessen direkte Übertragung in die Produktion erlaubt – ein Meilenstein auf dem Weg zur Industrie 4.0. Im Lichtlabor wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten leuchtender Textilien gezeigt. Von Mode und Interior Design bis zu Textilien für Sicherheit und Mobilität tut sich ein breites Anwendungsfeld auf. Beim Recycling von Karbon werden Methoden entwickelt, um das teure und energieintensiv hergestellte Hightech-Material der Wiederverwendung im Leichtbau zuzuführen. Die Widerstandsfähigkeit neuer Fasern wird dabei nicht zu 100 Prozent erreicht. Das ist aber, z. B. bei vielen Autoteilen, gar nicht nötig. Die Recyclingfaser spart nicht nur Energie, sie ist auch deutlich kostengünstiger.

RUNDGANG STATION 1: Simulate, Print and Cut – DITF-Zentrum für Management Research, Christian Kaiser

RUNDGANG STATION 2: Lichtlabor – ITV Denkendorf, Forschungsbereich Technologie­ integration, Bastian Baesch

RUNDGANG STATION 3: Carbon Recycling – ITV Denkendorf, Forschungsbereich Spinnerei, Uwe Heitmann

Silvia Jungbauer

Strick 4.0 Baden-Württemberg verfügt über ein einmaliges Kompetenzcluster Strickerei. Nicht nur Weltmarktführer im Bereich Strickmaschinen, sondern auch innovative, erfolgreiche Zulieferer und Anwender der Technologie im Bereich der modischen sowie der technischen Textilien sind vor Ort. Jetzt soll eine Studie Aufschluss über das Potenzial von Industrie 4.0. für das Cluster Strickerei geben. Gefördert wird sie mit rund 22 000 Euro vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und mit 30 000 Euro von Südwesttextil. Durchgeführt wird das Forschungsprojekt vom Zentrum für Management Research (DITF-MR) in Denkendorf unter Leitung von Prof. Dr. Meike Tilebein. „Mit der Studie möchten wir die Chancen der digitalen Revolution für die Textilindustrie ausloten und aufzeigen und erhoffen uns damit einen Entwicklungsschub für die gesamte textile Wertschöpfungskette“, erklärt die Professorin. In engem Austausch mit der Industrie, Forschung und Verbänden wolle man den Innovations­ bedarf der Branche wissenschaftlich analysieren und Handlungsfelder identifizieren. Ein wichtiger Schwerpunkt seien Implikationen für Geschäftsmodelle der Strickerei­industrie sowie die Identifikation von Best Practices, die sich durch die zunehmende Digitalisierung ergeben.

KONTAKT DITF Denkendorf Zentrum für Management Research Alexander Artschwager Telefon: +49 711 9340-406 alexander.artschwager@ditf-mr-denkendorf.de www.ditf-mr-denkendorf.de ITV Denkendorf Dipl.-Ing. Oswald Rieder Telefon: +49 711 9340-269 oswald.rieder@itv-denkendorf.de www.itv-denkendorf.de

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NICHT VERPENNEN.

Erste Kontakte knüpfen Positives Echo zur Balinger Bildungsmesse „Vision 2015“

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ie Veranstalter und Aussteller können zufrieden sein: An den drei „Vision 2015“-Messetagen Ende September kamen laut Organisator 5 000 Besucher nach Balingen, die sich bei rund 110 Austellern über Ausbildung und Beruf informieren konnten. Nahezu alle Schulen im Landkreis nutzten mit ihren Schülern diese Gelegenheit. Und die Attraktivität der Bildungsmesse steigt stetig – noch nie war die Zahl der ausstellenden Unternehmen und Bildungseinrichtungen so groß, deswegen musste die Halle durch ein angrenzendes Zelt erweitert werden. Unter den Ausstellern war natürlich wieder Go Textile! mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, der dieses Mal noch ein gutes Stück größer war als im letzten Jahr. Diesen Platz nutzten die textilen Ausbildungsbetriebe aus der Region – Speidel, Eschler Textil, Peter Müller, Sanetta und Mey – und präsentierten sich mit ihren Auszubildenden, die auf Augenhöhe mit den Schülern kommunizieren konnten. Wie im letzten Jahr punktete Mey mit ihrer erfolgreichen Aktion, auf dem Go Textile!-Stand die Besucher kleine BHs fertigen zu lassen. Diese Attraktion lockte wieder viele

Jugendliche an, die diese kleinen Dinger zu Schlüsselanhängern oder zur Handydekoration bastelten. Zuerst mussten sie ein kleines Stück Schaumstoff molden, d. h. die BH-Cups durch ein thermoplastisches Verfahren vorformen. Mit dieser Aufgabe hatten die meisten noch keine Schwierigkeit, doch dann wartete der Zuschnitt und feinmotorische Fähigkeiten waren gefragt. Wie sich herausstellte, war das nicht jedermanns Sache. Zum Abschluss wurde noch das Loch für den Anhänger gestanzt und das fertige Produkt mit einem Strassstein verziert. Die Produktion stand an allen drei Messetagen nicht still und der BH-Output war wieder ernorm. Von diesem Anziehungspunkt profitierten auch die anderen Standteilnehmer, die so intensiv Werbung für die gewerblich technischen Ausbildungsberufe der Branche machen konnten. Vom Produktionsmechaniker Textil bis zum Textil- und Modeschneider gab es qualifizierte Kontakte. Neben der BH-Produktion wurde ebenfalls wieder das Go Textil!-Gewinnausschreiben angeboten. Doch dieses Mal mussten die Teilnehmer nicht nur eine Frage beantworten sondern gleich vier – alle aus dem Bereich der Textilherstellung. So mussten die Teilnehmer zunächst schätzen aus wie viel Teilen ein BH besteht. Hier konnten die Jugendlichen sich noch behelfen, indem sie die Teile des ausgestellten BHs zählten. Doch bei den restlichen drei Fragen war dann der textile Sachverstand gefragt. Es musste die Maschenzahl eines ausgelegten Quadratmeters Stoff geschätzt werden, die Garnlänge einer Crochettanaht und die Arbeitszeit für die Herstellung einer Bandage. Zu gewinnen gab es Einkaufsgutscheine der Firmen Speidel, Sanetta und Mey. Organisiert wurde der Stand wieder von Südwesttextil und der Fachvereinigung Wirkerei Strickerei Albstadt. Der Termin für das kommende Jahr steht auch schon fest: Die Messe findet vom 22. bis 24. September 2016 statt.

Fragen an: Dipl.-Ökn. Christine Schneider Telefon: +49 711 21050-26 schneider@gesamtmasche.de

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Technikerweiterbildung in der Schweiz Kooperationsangebot für Gesamtmasche-Mitglieder

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ie Schweizer Textilfachschule (STF) bietet seit mehreren Jahren eine berufsbegleitende Technikerausbildung an. Die Absolventen haben mit dem Abschluss seit ca. zwei Jahren auch einen Bachelorabschluss in der Tasche. Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit mit der STF bekommen Interessierte aus Gesamt­ masche-Mitgliedsunternehmen die Technikerausbildung zu Sonderkonditionen. Die Studierenden erhalten einen Nachlass von 600 CHF und bezahlen somit den gleichen Betrag wie die Schweizer. Im Vordergrund der Ausbildung und der späteren Tätigkeit stehen die Produktion, die Produktionssteuerung und die Prozesstechnik. Die ausgebildeten Techniker leiten und entwickeln Produktionsabteilungen und -stätten, dabei sind Qualitätsbewusstsein und betriebswirtschaftliches Denken unabdingbar. Der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten über die Produktions- und Veredlungstechnologien sowie über Produkte und Produktionsanforderungen sind primäres Ziel der Ausbildung. Das internationale Geschäft erfordert die Fähigkeit im Umgang mit anderen Kulturen und der Beratung von Kunden.

Der Unterricht ist praxisorientiert. Die Inhalte der Fach­ gebiete richten sich an den internationalen Marktanforderungen und am aktuellen Stand der Technik aus. Besondere Gewichtung erhält die Förderung des Leistungs- und Verantwortungsbewusstseins, der Selbständigkeit und der Arbeit im Team. Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenzen sind wichtige Faktoren für künftigen beruflichen Erfolg und werden in der Ausbildung gefördert. Projektartiges Arbeiten nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Die Unterrichtszeiten in den drei Studienjahren sind donnerstagabends und freitags. Zweimal pro Semester findet der Unterricht zusätzlich an einem Samstag statt. Ein Vorkurs macht die Teilnehmer mit den Anforderungen der Technikerausbildung vertraut. Der Kurs beinhaltet zwei Lektionen Mathematik, Geometrie und Chemie. Am Ende findet eine Erfolgskontrolle statt, um dem Bewerber ein Gefühl dafür zu geben, ob er dem Anspruch der Ausbildung gewachsen ist. Der Ausbildungsort ist Zürich. Der nächste Kurs beginnt im Herbst 2016. Details zum Studiengang sind unter http://www.stf.ch/ studiengaenge-weiterbildung/textiles/dipl-technikerin-hftextil/ zu finden.

JETZT ANMELDEN! Seminarkalender 1. Halbjahr 2016

Textile Prüfungen

Textile Prüfungen

Textiles Grundwissen für Kaufleute und Auszubildende

Termin 1. Modul 19. – 20. Januar 2016

Termin 2. Modul 8. –9. März 2016

Termin 14. – 18. März 2016

Textile Prüfungen

Textile Prüfungen

Textiles Grundwissen für Kaufleute und Auszubildende

Termin 3. Modul 19. – 20. April 2016

Termin 4. Modul 10. –11. Mai 2016

Termin 5. – 9. September 2016

www.die-gatex.de 04 | 2015

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Biozid-Wirkstoffe Die Auslobung von Produkteingenschaften sind im Marketing zu beachten

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m besonderen Fokus des diesjährigen Biozid-Workshops Anfang Oktober in Filderstadt standen textile Innovationen mit biozider Wirkung. Rund 20 Teilnehmer erarbeiteten unter der Leitung von Südwesttextil-Referent für Technik, Umwelt und Innovation Stefan Thumm, Dipl.Ingenieur (FH) für Textilchemie und Textilveredelung, viele individuelle Lösungen für den Umgang mit der selbst für Fachleute sehr komplexen neuen EU-Biozidverordnung.

scheuen sich oft diese korrekt durchzuführen, u. a. auch wegen der hohen Zulassungskosten. Aus diesem Umstand ergibt sich ein massives Innovationshemmnis für die Branche. Neben den Erfahrungsberichten aus der täglichen Arbeit mit den Mitgliedsunternehmen gab der Biozidexperte den Teilnehmern für die Entwicklung neuer Textilinnovationen mit

Neben den Erfahrungsberichten aus der täglichen Arbeit mit den Mitgliedsunternehmen gab Stefan Thumm den Teilnehmern für die Entwicklung neuer Textilinnovationen mit Biozidfunktion wichtige Werkzeuge an die Hand, wie z. B. die „Artikel 95-Liste“ der ECHA.

Die EU-Biozidverordnung ist keine textilspezifische Verordnung. Sie strukturiert die Anwendungsbereiche der Biozide in vier Hauptgruppen mit insgesamt 22 Produktarten. Daher sind die Vorgaben zwar definiert, aber branchenunspezifisch allgemein gehalten und die Graubereiche entsprechend groß. Der wesentlichste Unterschied zu früheren, nationalstaatlichen Regelungen besteht darin, dass die biozid behandelten Textilien seit 1. September 2013 gekennzeichnet werden müssen. Das komplexe Thema und die Kennzeichnung am Textil ist mittlerweile in den meisten Fällen gut zu bewerkstelligen und die Unternehmen nehmen den Service des Verbandes rege in Anspruch. Dass die Steuerung des ganzen Themas maßgeblich beim Marketing beginnt, wissen nur die Wenigsten. Wer denkt schon daran, dass bei der Auslobung des Textils „stößt Zecken“ ab, der entsprechende Biozid-Wirkstoff auch in der Produktklasse PT 19 der Biozidverordnung zur Zulassung bei der ECHA angemeldet sein muss, um das Textil zukunfts­ fähig in den Markt bringen zu können? Aufgrund der Abhängigkeit der Textilunternehmen von der richtigen Produkt­ klassen-Registrierung der Wirkstoffe durch ihre Vorlieferanten ergeben sich einige Problemfelder. Die Vorlieferanten

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Biozidfunktion wichtige Werkzeuge anhand, wie beispielsweise die „Artikel 95-Liste“ der ECHA. Das Marketing ist von Anfang an in die Entwicklung eines neuen Textils mit biozider Funktion einzubeziehen und steuert diese sogar feder­ führend. Zur weiteren Verdeutlichung der Auswirkung von Marketingaussagen, präsentierte Thumm den interessierten Teilnehmern Beispiele von kritisch unter Beobachtung stehenden gesundheitlichen Werbeaussagen wie „schützt vor bakterieller Infektion und Übertragung“, „killt 99 Prozent der Bakterien“, „antibakterieller Effekt“, „bekämpft Keime“, „kontrolliert Schimmel- bzw. Pilzwachstum“. Diese Werbeaussagen sind nicht nur für den Verbraucher zu allgemein gehalten und ohne weitere Spezifikation bzw. Tests kritisch. „Für Exporte nach USA gelten in diesem Punkt sowieso nochmals andere, sehr scharfe Regeln“, so der Referent. Als sehr positiv und als Ergebnis des letztjährigen Workshops stellte Thumm heraus, dass sich die Hohensteiner Institute diesem Umstand sehr zukunftsweisend, u. a. mit der Implementierung eines Smartphone-lesbaren QR-Codes in ihrem Qualitätslabel für antimikrobielle Textilien, Rechnung getragen haben. Eine richtungsweisende Entwicklung.


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Kleines Molekül – große Wirkung

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ormaldehyd ist sowohl ein allgegenwärtiger Naturstoff als auch eine weltweit in vielen Millionen Tonnen synthetisierte Grundchemikalie. Zudem will das kleine Molekül so gar nicht in die gängige „Schablone“ der Gefahrenbewertung passen. Jahrzehntelange Diskussionen zwischen Fachleuten und Dutzende von Studien zeigen bis heute kein eindeutiges Bild. Selbst der menschliche Organi­s­ mus produziert täglich ca. 50 ppm Formaldehyd und besitzt sogar ein körpereigenes Enzym für dessen Abbau. Der mit Abstand größte Formaldehyd-Emittent ist der Wald. Trotz dieser Sachlage ist Formaldehyd von den Reach-Gremien im Juni vergangenen Jahres im Rahmen von REACHCLP mit Schwellenwert als krebserregend 1 B neu eingestuft worden – für einen krebserregenden Stoff eher selten. Diesen Vorschlag hat Deutschland stark unterstützt, ohne jedoch vorher ausreichend die weitreichenden Folgen dieser Einstufung beachtet zu haben. Speziell in Deutschland wäre unmittelbar 16 Tage nach der Entscheidung und Veröffentlichung der Neueinstufung durch die EU-Kommission im EU-Amtsblatt laut Bundesemissionsschutzgesetz ein nicht zu realisierender Wert von 1 mg/m³ in der Abluft gültig gewesen. Dies hätte bei konsequenter Umsetzung durch die Überwachungsbehörden zu einem kompletten Produktionsstopp der gesamten deutschen Industrie, der Stromerzeugung durch Biogasanlagen, Kraftwärmekoppelung mit Erdgas, Lebensmittelproduktion u.v.m. geführt. Kleines Molekül – große Wirkung! Seit April letzten Jahres haben die textilen Landes- und Fachverbände gemeinsam mit dem Gesamtverband textil+mode, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und dem BDI in Berlin sehr konzentriert am Themenkomplex Formaldehyd gearbeitet. Der VTB, Südwesttextil und Gesamtmasche waren dabei die treibenden Kräfte aus Süden und erarbeiteten u. a. ein entsprechendes Informationspapier für Bundestagsmitglieder und informierten mit fachspezifischen Vorträgen die Wirtschafts- und Umweltmi­ nisterien in Baden-Württemberg und Bayern, um die Problematik vollumfassend aufzuzeigen. Die Aktionen blieben nicht folgenlos. Nach der Aussetzung des Vollzuges der neuen TA-Luft durch die Überwachungs­ behörden und der Verschiebung der CLP-Umsetzung in das Jahr 2016 zeichnet sich jetzt ab, dass die bisherigen TA-Luftgrenzwerte für die Textilindustrie und weiterer Industrien unangetastet bleiben.

Gleichzeitig wurde seit Juni 2014 frühzeitig auf weitere Folgen, z. B. im Arbeitsschutz, Innenraumluft, Abfall­­ents­orgung, die Verknüpfung mit der Biozidverordnung und Verbraucherprodukten sowie auf weitgehend fehlende Alternativstoffe in allen Gremien aufmerksam gemacht. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass diese Einschätzung richtig war. Speziell beim Arbeitsschutz zeichnet sich auf europäischer Ebene eine größere Diskussion ab. Frankreich, die im Reach-Prozess für Formaldehyd verantwortliche Nation, wird Anfang 2016 einen Vorschlag mit voraussichtlich sehr niedrigen Grenzwerten vorlegen, die deutlich von den aktuellen Werten der EU abweichen. Auch ein generelles Restriktionsdossier für Formaldehyd ist bei der ECHA in der Evaluierungsphase. Diese Absicht würde aber dem aktuell laufenden Verfahren nach REACH Art 68/2 – einer „Reach-Schnellregelung“ – den textilen Verbraucherprodukten entgegenstehen. Sie sieht für Formaldehyd nur einen einheitlichen Grenzwert vor. Das würde die bisher in der Textilindustrie sehr gut funktionierende Differenzierung nach Produktklassen, wie sie z. B. beim Ökotex-Standard seit langem Praxis ist, aufheben und wäre ein großer Rückschritt für Verbraucher und Industrie. Es bleibt also spannend.

Fragen an: Dipl.-Ing.(FH) Stefan Thumm Telefon: +49 151 281 090 45 umwelt@suedwesttextil.de

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Think big wie Navabi oder Hey Gorgeous kommen gut voran. Offenbar geht es doch: Die kosteneffiziente Produktion großer Größen trotz Variationen in der Körperform. Ein häufiges Problem im stationären Einzelhandel ist die wenig angemessene Präsentation. Für potenzielle Kunden besteht wenig Anreiz, solange sie nur auf eine geringe Auswahl treffen, die in der hintersten Ladenecke platziert ist.

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Wichtig wäre zunächst eine Veränderung des Ansatzes und der Terminologie. Denn Plus-Size ist heute Normalität. Viele Frauen, die größentechnisch in die Kategorie fallen, identifizieren sich nicht damit. Tatsächlich ist der Begriff, der sich auf Größe 44 aufwärts bezieht, eher für die Hersteller relevant. Außerhalb der Branche ist Größe 44 ganz einfach die durchschnittliche Kleidergröße der weiblichen Bevölkerung. Warum also überhaupt eine separate Bezeichnung? Die simple Erweiterung des regulären Angebots um größere Größen wäre ein wirksamer Weg, um eine große und letztlich unverzichtbare Käuferschicht an Bord zu bekommen. Das Marketing für diesen Bereich wird dabei zur Gratwanderung. Offene Werbung für große Größen kann dünnere wie dickere Kunden abschrecken. Eine Möglichkeit besteht in der gleichberechtigten Präsentation mittels Einbindung größerer Größen in das Visual Merchandising.

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eit einigen Jahren wächst das Angebot an großen Größen in den internationalen Einkaufsstraßen. Marken und Einzelhandelsketten von JC Penny bis Mango haben Plus-SizeLinien gestartet. Trotz des offensichtlichen Bedarfs einer Erweiterung des Größenspektrums ist es alles andere als sicher, ob der stationäre Handel mit dem einfachen Angebot eines zusätzlichen Segments erfolgreich ist. Womöglich ist ein viel radikaleres Umdenken gefragt: Über die Hälfte der westeuropäischen Erwachsenen, und sogar fast Dreiviertel der über 15-jährigen Nordamerikaner sind übergewichtig (Body-Mass-Index von 25 bis 30) oder fettleibig (BMI > 30). Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Angesichts dieser Tatsache verwundert es, dass noch nicht viel mehr Hersteller und Händler sich auf die neue Größenstruktur ihrer Kunden eingestellt haben. Während in Lang- und Kurzgrößen durchaus investiert wird, ist Plus-Size immer noch eine Randerscheinung. Dabei wird die Chance verpasst, eine riesige Kundengruppe zu bedienen.

Silvia Jungbauer

Adipöser Bevölkerungsanteil über 15 Jahre (BMI > 30) 2015 – 2020 (%) 50 40 30 20 10

Die Klage über zu niedrige Umsätze ist kein Argument. Sie ist gleichzeitig mit der Vermutung zu hören, übergewichtige Kunden seien nicht modebewusst. Das Online-Geschäft mit PlusSize-Mode floriert jedoch. Ein Netzwerk leidenschaftlicher Blogger fordert mehr Style-Optionen. Ausschließlich im Internet tätige Einzelhändler

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Nordamerika Quelle: Euromonitor

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Westeuropa

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Außenwirtschaft Unionszollkodex Langzeit-Lieferantenerklärungen gelten weiter Am 16. Mai 2016 tritt der neue Unionszollkodex (UZK) in Kraft. Vor diesem Datum ausgestellte Langzeit-Lieferantenerklärungen bleiben für den gesamten im Dokument angegebenen Zeitraum gültig. Derzeitige Rechtsgrundlage für Lieferantenerklärungen zum Nachweis des Präferenzursprungs im innergemeinschaftlichen Warenverkehr ist die Verordnung (EG) Nr. 1207/2001. Diese Verordnung wird aufgehen in der (bislang nur im Entwurf vorliegenden) „Durchführungsverordnung mit Einzelheiten zur Umsetzung von Bestimmungen der Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung des Zollkodex der Union“. Die Durchführungs­ verordnung wird zusammen mit dem UZK ab dem 1. Mai 2016 anwendbar sein. Die neuen Langzeit-Lieferanten-­

erklärungen werden sich hinsichtlich ihres Wortlautes nur marginal von den bisherigen unterscheiden. Die häufig vorgenommene Angabe der betreffenden Verordnung war bisher nicht zwingend erforderlich und wird dies auch künftig nicht sein. Folglich brauchen Langzeit-Liefe­ranten­erklärungen, die bis zum 30. April 2016 auf Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 1207/2001 aus­ gestellt wurden, nicht neu ausgestellt werden. Nach dem aktuellen Entwurf der Durchführungsverordnung können Langzeit-Lieferantenerklärungen ab dem 1. Mai 2016 mit einer Gültigkeit von bis zu zwei Jahren ab Ausstellungs­datum ausgestellt werden. Es ist aber nicht zulässig, vor dem 1. Mai 2016 im Vorgriff auf den UZK bereits einen Gültigkeitszeitraum von mehr als einem Jahr einzutragen.

Informationsveranstaltung zum neuen Unionszollkodex Das Zollrecht der Europäischen Union, das in Deutschland und allen Mitgliedstaaten einheitlich Gültigkeit hat, steht vor einem Umbruch: Am 30. Oktober 2013 ist der neue Unionszollkodex (UZK) in Kraft getreten. Wesentliche Teile des UZK sowie die von ihm abgeleiteten und für die Zollpraxis relevanten Rechtsakte finden ab 1. Mai 2016 Anwendung. Zu diesem Stichtag werden der bislang geltende Zollkodex der EU (ZK) und seine Durchführungsverordnung (ZK-DVO) vollständig aufgehoben und ersetzt. Dies zieht eine Reihe von Neuerungen im Zollrecht nach sich, die von allen Wirtschaftsbeteiligten zu beachten sind und eine frühzeitige Beschäftigung mit der neuen Rechtslage erfordern. Vor diesem Hintergrund organisiert der Gesamtverband textil+mode zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden eine UZK-Informationsveranstaltung für die deutsche Textil- und Modeindustrie am Donnerstag, 14. Januar 2016 von 9.30 bis 14.00 Uhr im VCI-Tower, Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt. Zielgruppe der Veranstaltung sind Mitglieder der Geschäftsführung, leitende Angestellte im Zoll- und Exportbereich sowie betriebliche Zollverantwortliche. Erfahrene Experten und Praktiker aus den Bereichen Zoll und Logistik werden zu folgenden Veranstaltungsthemen referieren: · Aufbau und Zielsetzungen des UZK und seiner Rechtsakte · Vergleich ZK und UZK: Überblick der wesentlichen Neuerungen · Umsetzung und Fristen – Was passiert am 1. Mai 2016? · Fragen & Antworten Anmeldung per E-Mail an registration@textil-mode.de, Anmeldeschluss ist der 8. Januar 2016. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

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Die Liste der Waren mit Zollsatz Null kann im Mitgliederbereich von www.gesamtmasche.de abgerufen werden.

Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik 2016 Das Statistische Bundesamt hat auf seiner Internet­ seite das Warenverzeichnis für die Außenhandels­ statistik 2016 veröffentlicht. Die einzelnen Kapitel des ab 1. Januar 2016 gültigen Warenverzeichnisses sowie eine Zusammenstellung aller Veränderungen von Warennummern und besonderen Maßeinheiten gegenüber dem 2015er Verzeichnis stehen als kostenloser Download zur Verfügung. Neben dem kostenlosen Download steht das Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik 2015 auch als kostenpflichtige Print- oder CD-ROM-Version zur Verfügung. Mehr unter www.destatis.de/DE/Publikationen/ Verzeichnis

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Schweiz setzt Zölle aus Auf Antrag von Swiss Textiles hat der schweizerische Bundesrat die Zölle auf ausgesuchte Gewebe und Maschenstoffe ausgesetzt. Die Nullzölle gelten ab 1. Januar 2016 für vier Jahre. „So spart die Branche jährlich rund 3 Millionen Franken“, kommentiert Verbandschef Peter Flückiger die Maßnahme. Deutsche Stofflieferanten, die keinen Präferenzursprung nachweisen können, freuen sich über diese Nachricht. Benachteiligt fühlen sich all diejenigen, die am Standort Europa mit einigem Aufwand Ursprungs­ ware herstellen. Deutsche Konfektionäre blicken neidisch auf die schweizerischen Nachbarn, die Vormaterial aus aller Welt nun günstiger beschaffen können. Jedenfalls erscheint solch maßgeschneiderte Interessenpolitik den ewig zerstrittenen Europäer wie vom anderen Stern. Doch der Zollvorteil der Eidgenossen ist relativ. Die Schweiz hängt vom Export ab. Ihre Hauptkunden sitzen nach wie vor in der EU. Setzen schweizerische Unter­nehmen Vormaterialien ohne Ursprung ein, können sie selbst oft nicht mit Präferenz liefern. Einen klaren Wettbewerbsvorteil haben sie jedoch, wenn sie ihre Ware in der Schweiz oder in Drittstaaten verkaufen. Das sollte nicht nur Brüssel zu denken geben.

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Offline-Stationen für Online-Händler

Der Singapurer Postdienstleister Singpost entwickelt eine futuristische Shopping Mall: Waren werden stationär angeboten, aber online bestellt. Vor wenigen Wochen erst machte Singpost mit Plänen zum Einsatz von Drohnen in der Briefzustellung von sich reden. Nun hat das Unter­ nehmen ein weiteres Zukunftsprojekt vorgestellt: Ein neuartiges Einkaufszentrum soll Online- und Offline-Shopping unter einem Dach vereinen.

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Die Mall soll neben dem Singapore Post Centre enstehen und bereits Mitte 2017 fertiggestellt sein. Sie soll 25 000 qm Einzelhandelsfläche auf fünf Ebenen bieten und ganz nebenbei auch ein Kino mit acht Leinwänden beherbergen. Singpost sieht darin die Zukunft des Einzelhandels: Kunden können ihre Einkäufe im stationären Handel aussuchen und sich beraten lassen. Die Bestellung erfolgt dann online, die Ware wird nachhause geliefert. Lieferung und Logistik sind dabei die Bereiche, die für Singpost besonders interessant sind. Die Händler sparen Lagerkosten, da sich der Versand in einem gesonderten Bereich der Mall befindet. Singpost setzt auf entspanntes Shopping: Der Kunde kann seinen Einkaufsbummel ohne lästige Schlepperei fortsetzen oder das Entertainment-Angebot der Mall nutzen, während die Waren schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden. Die Online-Plattform Alibaba hat bereits 4,6 Milliarden US-Dollar in engere Verzahnung von Online- und OfflineGeschäft investiert. Das chinesische E-Commerce-Unter­ nehmen – übrigens Investor von Singpost – hat einen 20 Prozent-Anteil des Retail-Giganten Suning gekauft. Mit dem stationären Angebot will Alibaba seinen Kunden die Gelegenheit bieten, Produkte „physisch zu erfahren“.


TextilkennzeichnungsVO: Corrigendum zur deutschen Fassung · Statt des Begriffs „Gewebe“ wurde an verschiedenen Stellen der Verordnung der zutreffende Begriff „Stoff“ verwendet, der auch Maschenware umfasst. · Im Bereich Miederwaren wurden vor und nach der Anforderung „global oder getrennt“ Kommata eingefügt. · In der Liste der von der Kennzeichnung ausgenommenen Artikel (Anhang V der VO) wurde Nr. 12 / Textilerzeugnisse für Verstärkungen und Versteifungen um Textilerzeugnisse für Grundmaterial und Grundschichten ergänzt. · In der Tabelle zu den bei der Kennzeichnung nicht zu berücksichtigenden Artikeln (Anhang VII der VO) wurde Buchstabe g) berichtigt und die Aufteilung in „Grundmaterial und Grundschichten“ einerseits und „Versteifungen und Verstärkung“ andererseits klargestellt.

Transpazifisches Partnerschaftsabkommen Der Handelsbeauftragte der USA hat den Vertragstext des Trans­ pazifischen Partnerschaftsabkommens (Trans-Pacific-PartnershipAgreement, TPP) veröffentlicht. Das Abkommen betrifft den freien Handel zwischen zahlreichen Staaten des pazifischen Raumes. Das TPP-Abkommen soll den Handel zwischen Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur, den USA und Vietnam liberalisieren. Zu diesem Zweck entfallen nach Verabschiedung des endgültigen Vertragstextes die Zölle und Abgaben für zwischen diesen Staaten gehandelte Waren. Das Abkommen soll bis 2018 von den Vertragsstaaten ratifiziert werden. Herzstück des TPP-Abkommens bilden die neuen Ursprungsregelungen. Die neuen Regeln sollen insbesondere vermeiden, dass Nicht-Vertragsstaaten (wie z. B. China) von dem Freihandelsabkommen profitieren. Hersteller und Händler müssen daher strenge Nachweispflichten erfüllen, um den Ursprung ihrer Waren zweifelsfrei zu belegen. Die EU unterhält Freihandelsabkommen zu verschiedenen Staaten der Region, darunter Vietnam und Singapur. Mit den USA (TTIP) wird noch verhandelt, das Abkommen mit Kanada (CETA) muss noch ratifiziert werden; bei TTIP und CETA gibt es vor allem Kritik an dem vorgesehenen Investitionsschutz.

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Am 10. November 2015 wurde im EU-Amtsblatt ein Corrigendum zur deutschen Sprachfassung der Verordnung (EU) Nr. 1007/2011 (Textilkennzeichnungsverordnung) veröffentlicht. Die Berichtigungen betreffen bislang unzureichende oder unzutreffende Übersetzungen sowie Klarstellungen in der Interpunktion:

Die Berichtigungen verschaffen Klarheit in der Auslegung der Verordnung. Zu spürbaren Veränderungen in der praktischen Anwendung dürften sie nicht führen. Die Arbeiten zum Änderungsgesetz zum deutschen Textilkennzeichnungsgesetz (TKG) sind so gut wie abgeschlossen. Der Bundestag hat am 12. November 2015 dem Gesetzentwurf im Plenum zugstimmt. Nun ist noch die Zustimmung des Bundesrates erforderlich. Dort erfolgt die zweite Lesung im Dezember.

Den TTP-Vertragstext gibt es zum Download im Mitgliederbereich von www.gesamtmasche.de

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Wissenswertes Umweltmanagement-Norm neu gefasst Seit Mitte September 2015 ist die ISO 14001:2015 in Kraft und ersetzt die bisherige Norm 14001:2004 (Fassung 2009). Stärker als bisher berücksichtigt sie Umweltwirkungen auch außerhalb des Unternehmens sowie das Thema Kommuni­ kation. Zertifizierte Unternehmen und Organisationen haben drei Jahre Zeit, um die neue Regel einzuführen. Bis September 2018 ist noch die alte Norm anwendbar – das ist vor allem für diejenigen wichtig, die sich gerade im Zertifizierungsprozess befinden. Danach werden alle Zertifikate nach der ISO 14001:2004 ungültig. Die ISO 14001:2015 führt eine „High Level Structure“ ein, die für alle Managementsysteme gelten

Broschüre „Hightex für die Medizin“ Ein Therapiehandschuh für Schlaganfallpatienten, eine textile Gebärmutter für Frühchen und die erste textile Herzklappe: Diese und weitere Beispiele faserbasierter Neuentwicklungen rund um Implantate, Therapiehilfen und Wundversorgung präsentiert die aktuelle Broschüre „Hightex für die Medizin“ des Forschungskuratoriums Textil (FKT) und des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie (t+m). Die Publikation gibt erstmals einen umfassenden Überblick über aktuelle und perspektivische Anwendungsfälle textiler Produkte für Prophylaxe, Therapie und Pflege. Neben innovativen Klassikern wie Wundauflagen, Mullbinden und Nähfäden werden auch neuartige textile Gefäßprothesen, Implantate und Therapiehilfen vorgestellt. Nach thematischen Schwerpunkten wie Haut, Knochen & Knorpel oder Monitoring wird ein Querschnitt der textilen Forschung zu künftigen Medizinanwendungen präsentiert, darunter die gezielte Wirkstofffreigabe im Körper durch textile Implantate, die intelligente Überwachung von Wunden mittels Sensoren, der Knochenersatz durch Keramikfasern oder die körpernahe Die Broschüre mit zahlErfassung von Vitalparareichen Berichten gibt es metern. als Blätter-PDF unter http:// www.textilforschung.de/ publikation?id=8

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wird. Bei der Norm zum Qualitätsmanagement ISO 9001:2015 gilt sie bereits. Die übergreifende Abschnittsstruktur soll Begriffe so vereinheitlichen, dass Unternehmen sie besser verstehen und anwenden können. Das bringt große Vorteile bei integrierten Managementsystemen. Die neue Struktur des Umweltmanagementsystems gliedert sich in zehn Abschnitte. Zu den inhaltlichen Neuerungen gehören u. a.: Messung der Umweltleistung mit Kennzahlen, Ein­ bindung interessierter Kreise und externe Kommunikation, Ermittlung und Bewertung auch der indirekten Umwelt­ aspekte und Beschaffung oder Einbindung der Lieferanten.

Fast 300 geförderte Textilprojekte Kein Textilforschungsbericht in den 61 Jahren zuvor war so umfangreich: Der vom Forschungskuratorium Textil (FKT) jetzt für 2014 herausgegebene Forschungsbericht enthält 293 Förderthemen – von A wie Abluftreinigung bis Z wie Zentrifugenspinnen. Als eines von einhundert Branchengremien im Netzwerk der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF ist das FKT mit jährlich weit über 13 Mio. Euro Fördermitteln ein herausragender Adressat des vorwettbewerblichen BMWi-Programms Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF). Einen Grund für die hohe Bewilligungsrate benennt Dr. Klaus Sprung, Geschäftsführer der AiF Projekt GmbH und leitender Manager des ZIMProgrammtools Kooperationsprojekte, in der erschienenen Broschüre: „Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten textiler Produkte und Prozesse ermöglichen den Unternehmen, sich mit innovativen Produkten und Verfahren im Wettbewerb zu positionieren und zeigen neue Lösungsansätze für die Herausforderungen in Die Publikation gibt es als den neuen Zukunftsfeldern Blätter-PDF unter http:// Umwelt, Klimawandel, www.textilforschung.de/ uploads/ForschungsbeSicherheit, Recycling usw. richt-2014.pdf oder kann auf.“ per E-Mail an presse@textilforschung.de angefordert werden.


Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern

Frohe

Weihnachten und ein

Gutes Neues Jahr © freepik.com

Ihre Gesamtmasche.

04 | 2015

masche 27



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