Sb urbanfarming

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Datum: 21.01.2015

«Schweizer Bauer» 3001 Bern 031/ 330 95 33 www.schweizerbauer.ch

Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 30'859 Erscheinungsweise: 2x wöchentlich

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Wenn in Städten Gemüse angebaut wird, hilft das auch den Bauern

Urban Farmer verbünden sich mit Bauern

A GOOD

FOOD PLAN FOR

BRISTOL

7171ÄN

Urban Farmerin Joy Carey aus Bristol organisiert Bauernmärkte. (Bild: Anita Merkt)

In Zürich lud das Forschungsinstitut für biologischen Landbau zu einem Austausch zwischen Stadtbauern aus Rotterdam (NL), Bristol (GB) und Zürich. Den Aktivisten geht es um weit mehr als ein bisschen Gemüse. ANITA MERKT

Der Trend zum Urban Farming bringt auch den Bauern etwas. Davon ist der niederländische Forscher und Aktivist Jan Willem van der Schans überzeugt. Auf Einladung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) kamen er und ande-

re Anhänger des städtischen Gärtnerns am Freitag nach Zürich. Unter dem Motto «Essbares Rotterdam» engagiert sich Schans für mehr Gemeinschaftsgärten, eine stadtnahe Landwirtschaft und die Wiederverwertung städtischer Abfälle in der Lebensmittelproduktion.

derverwertung und Resilienz. ausfällen, wären die Netzwerke Bauern zu Besuch. Wie dieser Unter diesem neuen Begriff ver- schon da, um trotzdem zu überstehen die Stadtbauern die Wi- leben», erläutert Carey das Bederstandsfähigkeit städtischer mühen um Resilienz. Dazu gehört laut Schans Systeme im Fall von Krisen. Joy Carey aus Bristol führte aus, auch, dass Kreisläufe wieder ge-

Schans anvertraute, hofft er, un-

ter den begeisterten Stadtgärtnern einen geeigneten Nachfolger für seinen Betrieb zu finden.

dass die Stadt in Wales im Ex- schlossen werden. «Mit dem tremfall 16 Prozent des konsu- Mist von Kühen ist das sandige mierten Obsts und Gemüses Land an der Küste Rotterdams selbst anbauen könnte. Bristol fruchtbar gemacht worden. hat 400000 Einwohner und ist Heute leiten wir das Kohlendidamit mit Zürich vergleichbar. oxid aus Industriebetrieben in Gewächshäuser, damit die Wieder kochen lernen Pflanzen schneller wachsen.» Um Städter für eine nachhal- Zurzeit arbeite man in Holland tige Ernährung zu interessieren, daran, in den Gewächshäusern verteilen Carey und ihre Mit- statt kostbarem Grundwasser streiter Gemüse, das sonst weg- geklärte Abwässer aus der Stadt geworfen würde, sie organisie- zu verwenden. So wird im Forren Bauernmärkte und Food schungsprojekt Delft Blue WaFestivals und bringen Men- ter bei Hors-sol-Tomaten verschen bei, mit dem zu kochen, suchsweise aufbereitetes Abwas gerade da ist. In der Stadt wasser eingesetzt. Rotterdam mit vielen herunter-

gekommenen Quartieren und Städter als Nachfolger Ein Problem, das die Stadtarmen Familien wird laut Schans in vielen Haushalten gar bauern überall haben, ist die nicht mehr gekocht. ,<Wenn die- Konkurrenz um die Nutzung se Familien einmal keine Fertig- beschränkter Grünflächen. So «Menschen, die selber Nah- gerichte mehr kaufen können, sind in der Stadt Zürich währungsmittel anbauen, lernen die

wissen sie gar nicht, wie man ei- rend der letzten Jahre viele Fa-

Arbeit der Landwirte wieder ne Mahlzeit zubereitet», so schätzen», sagt Schans. Land- Schans. Die städtischen Gärtwirte auf der Suche nach einem ner bringen vernachlässigten Nachfolger könnten davon pro- Kindern bei, Salat und Rüebli

miliengärten dem Bauboom zum Opfer gefallen. Wie der Fachbereichsleiter

Landwirt-

schaft und Verpachtung von

fitieren, dass auch junge Leute zu ziehen und damit ein Essen Grün Stadt Zürich, Markus in der Stadt sich wieder für die zuzubereiten. «In selbst organi- Wittmer, betont, sind die SchreArbeit mit der Erde interessie- sierten Restaurants werden bergärten eine Art Urform des ren. Rentner dann von ausländi- Urban Gardening. Die Stadt beschen Jugendlichen bedient, vor mühe sich, für die wegfallenden Wappnen gegen Krisen denen sie auf der Strasse immer Gärten Ersatzgrundstücke zu «Urban-Farming-Genossen- Angst hatten», erzählt Schans. finden. Die Zürcher Gemüsegeschaften beziehen direkt bei Das gemeinsame Gärtnern im nossenschaft Ortoloco hat bei Bauern Gemüse und entfalten Stadtteil und die Vernetzung einem Bauern im benachbarten rund ums Essen eine Vielzahl mit anderen Akteuren ist den Dietikon Land gepachtet, auf von Aktivitäten», so Schans. Stadtbauern enorm wichtig. dem die Mitglieder zusammen Denn es gehe nicht nur um loka- «Käme es zum Beispiel durch mit bezahlten Profis die Hacke le und nachhaltige Produktion, Naturkatastrophen zu Liefer- schwingen. Schans war im Rahmen des Symposiums beim sondern auch um Kochen, Wie-

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