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VOICE

Die Zeitschrift der GfbV | März 2017 | Nummer 1

Roma in der Schweiz

Ignoranz ist Gift: Respekt und Anerkennung für Roma Anlässlich des Internationalen Tages der Roma im April führt die GfbV zusammen mit Roma-Organisationen einen Aktionstag für die Anerkennung der Roma in der Schweiz durch. Denn dafür ist es höchste Zeit. Das Jahr 2017 steht im Zeichen der Anerkennung der Roma als Schweizer Minderheit. In unserem Land leben schätzungsweise zwischen 80 000 und 100 000 Roma – wer sie sind, wissen jedoch nur die Wenigsten. Seit 600 Jahren sind sie Teil der Schweizer Realität, und trotzdem werden sie im Alltag und in den Medien als Fremdkörper behandelt und stigmatisiert. Entgegen dem gängigen Klischee leben die Roma in der Schweiz sesshaft, sind gut integriert und die Mehrheit besitzt einen Schweizer Pass. Zusätzlich pflegen

viele ihre eigene Kultur und sprechen ihre eigene Sprache, das Romanes. Diese Sprache wird hierzulande von 50 000 bis 70 000 Personen gesprochen. Medien, Politik und Polizei sensibilisieren Roma waren und sind Teil der kulturellen Vielfalt der Schweiz. Leider ist dies der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung nicht bewusst, ist doch das Verhältnis zwischen der Schweiz und der Gemeinschaft der Roma von jahrhundertelanger Ausgrenzung und Ablehnung geprägt (siehe Artikel auf Seite 6). Eine öffentliche Aufarbeitung dieses düsteren Kapitels Schweizer Geschichte steht noch aus. Die Folge davon ist, dass Klischees und Vorurteile auch in der Gegenwart präsent sind. Dies zeigt sich insbesondere bei Medien, Polizei und Politik.


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