VOICE
Die Zeitschrift der GfbV | Juni 2022 | Nummer 2
Goldabbau im brasilianischen Amazonas
Der Goldplatz Schweiz ist immer noch nicht sauber Im brasilianischen Amazonas findet ein GoldBoom statt: Der hohe Goldpreis, auch infolge der Corona-Pandemie, lockt unzählige Goldschürfer an – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Die Rolle der Schweiz im Zusammenhang mit Gold aus Brasilien zeigt: Der Goldplatz Schweiz ist immer noch nicht sauber. «Ohne Fluss und ohne Wald leben wir im Elend, alles ist zerstört. Unsere Kinder sind krank, und wir verlieren unsere Alten, weil die Goldschürfer Corona zu uns bringen», sagt Maria Leusa Mundurukú. Die 34-jährige indigene Aktivistin stammt aus der Amazonas-Region Tapajós (Staat Mato Grosso) und musste vor einem Jahr aus ihrem Dorf flüchten, das von illegalen Goldschürfern überfallen wurde. Als Reaktion auf einen
Polizei-Einsatz gegen illegalen Bergbau setzten die Goldschürfer Häuser der indigenen Gemeinschaft der Mundurukú in Brand – auch jenes von María Leusa Mundurukú. Doch die Aktivistin macht weiter: «Ich will unser Gebiet gegen Eindringlinge wie Goldschürfer und Holzfäller verteidigen». Seit Jahren kämpfen im brasilianischen Amazonas indigene Gemeinschaften gegen illegale, oft schwer bewaffnete Goldschürfer. Doch seit dem Amtsantritt von Präsident Jair Bolsonaro, der den Amazonas ohne Rücksicht auf Mensch und Natur ausbeuten will, und wegen den hohen Goldpreisen herrscht nun ein richtiger Goldrausch – mit verheerenden Folgen. Denn die Goldschürfer roden den Wald, vergiften mit Quecksilber Flüsse und Fische und bringen Krankheiten und