Voice 2/2015

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VOICE

Die Zeitschrift der GfbV | Juni 2015 | Nummer 2

«No dirty gold!»

Auf den Spuren des Goldes in Peru Anfang dieses Jahres habe ich die Stelle als L­ eiterin der Goldkampagne übernommen. Die ­Kam­­p­agne setzt zur Zeit ihren Schwerpunkt auf Peru, da die GfbV zu diesem südamerikanischen Land schon einiges erarbeitet hat und die Schweiz, wie ­vergangene Berichte der GfbV offengelegt ­haben, intensive Goldhandelsbeziehungen zu diesem Land pflegt. Nach einigen Monaten der Einarbeitungszeit war es an der Zeit, mir ein Bild über die Situation vor Ort zu machen und unsere peruanischen Partner­ Innen kennenzulernen. Hauptziel der Reise war es, mir eine Vorstellung sowohl über die Bedingungen und Auswirkungen des informellen, illegalen oder auch handwerklichen Goldabbaus im peruanischen Amazonas, als auch über den industriellen Grossbergbau zu machen.

Nach nur ein paar Stunden Aufenthalt in Lima ging es sofort weiter zum ersten Reiseziel, nach Puerto Maldonado, der Hauptstadt der Region Madre de Dios im peruanischen Amazonas. Wir flogen über das üppige, saftige und dichte Grün des Regenwaldes. Leider wurde mir schon rasch der Grund meiner Reise in Erinnerung gerufen. Unter uns sahen wir die riesigen, offenen Wunden entlang des Flusses, erzeugt durch den Klein-Goldabbau. Meine erste Reaktion – ich hatte solche Bilder schon in Dokumentarfilmen und auf Fotos gesehen – war eine grosse Wut auf die Kleingoldschürfer. Diese fressen sich auf der Suche nach Gold, rücksichtslos durch den Amazonas. Die Empörung wurde zu grosser Betrof­fenheit, als ich dem Priester von Caritas gegenübersass und er mich verstört zurechtwies, als ich von «schmutzigem Gold» sprach. Dieses Gold werde von


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