Die Wurdelaks - Blut ist kein Himbeersaft

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• Witzige Comics erzählen zwischen den Kapiteln die Handlung weiter • So macht Lesen noch mehr Spaß

ISBN 978-3-7074-1141-6

www.kinderbuchverlag.at

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• Vampire mit österreichischem Schmäh

DIE WURDELAKS

Mama Wurdelak braucht gute Nerven: Opa Vlad, der von seinen nächtlichen Flugversuchen meist stark beschädigt heimkehrt; Tochter Ludmilla, die bei einem Streit um ihr Blunzenbrot einen Mitschüler beißt (zum Glück nur in den Arm ...); und zu allem Überfluss ist dann noch die Sache mit der Übersiedlung in die große Stadt ...

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Christoph Mauz

Blut ist kein Himbeersaft

DIE WURDELAKS

Illustrationen Eric Schopf vignette.indd 1

02.07.2009 16:44:26 Uhr


www.kinderbuchverlag.at

ISBN 978-3-7074-1141-6 In der neuen Rechtschreibung 2006 1. Auflage 2009 Printed in Europe © 2009 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten. Aus Umweltschutzgründen wurde dieses Buch auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.


Inhalt Wissenschaftliches Vorwort von Professor Titus Korschinak-Ramirez  8 Die Familie Wurdelak  13 Beißprobleme  19 Alles wird anders  27 Opa fliegt?  32 Kleinwiener Blut  40 Die erste Adresse  45 Die zweite Adresse  52 Die dritte Adresse  58 Packen   63 Berge aus Karton   66 Flohmarkt und ein Abschiedsfest  69 Laster einräumen  76 Laster ausräumen   82 Neu daheim  88 Ende?  95 Epilog  98


Wissenschaftliches Vorwort von Professor Titus Korschinak-Ramirez

Grundsätzliches über den Vampir (Homo Flatterans-Schnappensis) Immer wieder fragen mich meine Studenten: „Herr Pfessa! Gibt es sie wirklich, die Vampire?“ Ich runzle dann meine hohe Stirn, zwirble mir dramatisch den Schnurrbart mit meiner rechten Hand und brabble nahezu lautlos, aber bebend, in mich hinein. Plötzlich blicke ich dem jungen und unwissenden Menschen, der da vor mir steht, pfeilgerade und direkt ins weit aufgerissene Rehauge und brumme: „Ja, natürlich! Und es heißt nicht ‚Herr Pfessa‘, sondern ‚Herr Professor‘, Sie Wurm!“ Natürlich gibt es Vampire, warum denn auch nicht? Schließlich gibt es ja auch Gelsen, Haifische, Marsmenschen und Seifenopern. Da soll es ausgerechnet keine Vampire geben? Lächerlich! Für die Leserinnen und Leser dieses entzückenden Büchleins durfte ich nun eine kleine Vampirologie, also eine kleine Vampirkunde, verfassen. Der leider mysteriös verschollene Begründer der Vampirologie, der Wissenschaft von den Vampiren, der un8


vergessene Vladimir Schwammerlbrocker, teilt die Vampire in folgende Kategorien ein:

Der Vollvampir Er hat einen ausnehmend runden Kopf und trägt die Haare gerne pomadisiert, also mit viel Haargel, streng zurückgekämmt. Er ist ein ziemlich unheimlicher Geselle, liebt wallende Umhänge und ist sogar fähig, sich in einen Wolf oder eine Fledermaus zu verwandeln. Das Gebiss des Vollvampirs besteht im erregten Zustand aus vier spitzen Fangzähnen statt normaler Eckzähne im unerregten Zustand. Wie das die Vollvampire machen, ist der Wissenschaft bis heute ein absolutes Rätsel. Er schläft in einem Sarg, der von Heimaterde umgeben sein muss, und reagiert allergisch auf Weihwasser, Knoblauch und Kruzifixe. Er ernährt sich ausschließlich von menschlichem Blut, ist also ein absoluter Feinschmecker und ein heikler Tropf. Der Vollvampir gilt daher auch als Pandabär unter den Vampiren. Denn auch der Pandabär ist ein heikler Tropf, ernährt sich dieser doch ausschließlich von Bambussprossen. Dem Pandabären ist es allerdings nicht möglich, sich in andere Kreaturen zu verwandeln. Bei Sonnenlicht ist der Vollvampir ganz arm, 9


da zerfällt er zu einem Häufchen Asche, sollte er in selbiges treten. Heutzutage ist der Vollvampir jedoch nahezu ausgestorben, beziehungsweise sehr selten. Wenn er sich nicht der Sonne aussetzt, in die Kirche geht, Weihwasser trinkt oder in einer Pizzeria Knoblauchbrot bestellt, kann der Vollvampir sehr, sehr alt werden. Es gibt sogar Kolleginnen und Kollegen, die meinen, dass der Vollvampir prinzipiell nicht sterben kann, weil er ein so genannter Untoter oder Wiedergänger ist.

Der Halbvampir (Taggeher) Ist der Sohn oder die Tochter eines Vollvampirs und eines Menschen oder ein direkter Nachfahre eines Sohnes oder einer Tochter eines Vollvampirs und eines Menschen. Dem Halbvampir fehlen aus diesem Grund auch einige besondere Merkmale, die den Vollvampir auszeichnen. Er legt wenig Wert auf Haargel und flatternde Umhänge. Allerdings besitzt auch der Halbvampir vier Fangzähne, die er in Erregung ausfährt. Er braucht als Nahrung Blut, aber es muss kein menschliches sein. Der gelegentliche Verzehr einer großen Portion Blutwurst oder die regelmäßige Aufnahme von Insekten reicht völlig. Stechmücken gelten bei Halbvampiren zum Beispiel als Konfekt, 10


vergleichbar mit einer Mozartkugel, da sich in Stechmücken oft ein Tröpfchen frisches Blut befindet. Kruzifixe und Weihwasser sind dem Halbvampir egal, außer er verdient sich sein Geld als Ministrant oder Messdiener, oder hat gar ein höheres geistliches Amt inne. Von Knoblauch wird ihm nur übel und er braucht bei Tageslicht Sonnencreme mit Sonnenschutzfaktor 24 oder, bei empfindlicher Haut oder starkem Sonnenschein, sogar handelsübliche Sunblocker, weil er sonst knallrot wird und Pickel bekommt. Der Halbvampir trägt bei Tageslicht gerne eine Sonnenbrille, weil die Augen des Halbvampirs bei Tageslicht unter Umständen schmerzen können. Schlaf braucht der Halbvampir dafür nahezu keinen. Zwei bis drei Stunden reichen völlig. Sonst werden Halbvampire auch sehr, sehr alt. Sie haben aber, im Gegensatz zu den Vollvampiren, eine begrenzte Lebensdauer, können dafür aber bei Sonnenschein ins Freibad, und das ist ja auch irgendwie super, oder? Zusammengefasst kann man sagen, dass Vampire, vor allem Halbvampire, unter uns wohnen, uns gar nicht weiter auffallen, weil sie das auch gar nicht wollen. Halbvampire wollen ein normales Leben führen und beißen wollen sie uns schon gar nicht. Außer wir haben zuerst versucht, sie zu beißen. Und das schickt sich ja sowieso und prinzipiell nicht. Ich darf den Leserinnen 11


und Lesern dieses entzückenden Büchleins nun viel Spaß wünschen und möglichst vielen jungen Menschen das Studium der Vampirologie nahelegen, denn von nix kommt nix und wenn von nix nix kommt, kommt wenigstens nix aus! Ich habe die Ehre gehabt! Auf Wiedersehen und stets der Ihre Professor Korschinak-Ramirez (Nach Diktat verreist)


Die Familie Wurdelak Das Fladnitztal, wo unsere Geschichte ihren Anfang nimmt, liegt idyllisch zwischen dem Waxenberg und dem Göttweiger Berg, auf dem sich das Stift Göttweig befindet. Das Tal, welches von den Bewohnern auch als „die Schlucht“ bezeichnet wird, ist nur wenige Kilometer lang. Die Leute, die dort wohnen, leben vornehmlich vom Weinbau und der Landwirtschaft. Es gibt eine Bahn, die zwischen Krems und St. Pölten hin- und herfährt und deren erster Zug die Bewohner lautstark weckt. Der Weiher, in dem die Familie Wurdelak ein altes Haus zur Miete bewohnt, das die Bewohner der Schlucht nur „den Turm“ nennen, heißt Kleinwien. Der Turm liegt am Fuße des Waxenberges, gleich unterhalb der Kirche St. Blasien und des Friedhofs. Er gehört einem dicklichen Bücherwurm, der Doktor Wanzenrödl heißt, und seinem fetten Kater Heimito. Die beiden haben den Turm schon vor längerer Zeit an die Wurdelaks vermietet, als sie in die Schlucht gekommen sind. Der dicke Kater Heimito hat nämlich eine Feldmaus­ allergie und soll deshalb eher in der Stadt wohnen. „Unterhalb der Kirche und des Friedhofs“ heißt, dass „der Turm“ in einer absoluten Ruhelage liegt und Nachbarschaftsgezänk ziemlich selten ist. Die Wurdelaks sind eine ganz normale Familie.

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Ich heiße Ludmilla und geh in die Zweite Haupt!

Grüß Sie! Wurdelak ist der Name! Goran Wurdelak.

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Ich heiße Hertha Wurdelak, bin die Gattin und fahre halbtags Taxi!

He, ich kann selber reden! Außerdem bin ich ein Mordskicker und hab eine tolle Singstimme.

Und der dort ist mein Bruder.

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Opa, du bist dran! Sssss sSssst

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Na gut, bin ich Opa. Aber sag ich nix! Basta!

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...

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Mama Wurdelak braucht gute Nerven: Opa Vlad, der von seinen nächtlichen Flugversuchen meist stark beschädigt heimkehrt; Tochter Ludmilla, die bei einem Streit um ihr Blunzenbrot einen Mitschüler beißt (zum Glück nur in den Arm ...); und zu allem Überfluss ist dann noch die Sache mit der Übersiedlung in die große Stadt ...

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