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Descent with modification war die Formel, unter der Darwin seine Theorie der natürlichen Evolution zusammengefasst hat – lange bevor die Gene als Elementareinheiten dieser evolutionären Prozesse identifiziert werden konnten. In ähnlicher Weise sind Kontinuität und Wandel menschlicher Sozialsysteme über Prozesse der Nachahmung mit Abweichung beschrieben worden – lange bevor der Versuch gemacht wurde, Elementareinheiten der kulturellen Evolution zu identifizieren. Dieser Versuch ist bis heute theoretisch umstritten. Herr Patzelt hat ein sehr weit gefasstes Konzept kultureller Replikatoren vorgestellt. Ich möchte jetzt ein paar Argumente für ein enger gefasstes Konzept vortragen. Ich habe mich (relativ spontan) zu diesem Beitrag entschlossen, nachdem ich im Dezember bereits einen Vortrag von Herrn Patzelt zu diesem Thema (Matrei 2011) gehört und einige Einwände hatte.

Zu diesem Zeitpunkt kannte ich eigentlich nur das ursprüngliche Konzept von Dawkins, ein paar Einwände von E. Mayr und die noch offenere Gegenposition von Richerson & Boyd. Nachdem ich mich etwas mehr eingelesen hatte, musste ich allerdings erkennen, dass ich mich da auf eine ziemlich verzwickte Diskussion eingelassen habe. Das weit gefasste Konzept, das Herr Patzelt vertritt, stellt eine Position in dieser Diskussion dar. Mein Plädoyer für eine engere Fassung werde ich im ersten Teil des Vortrags anhand von drei Unterscheidungen erläutern, die in dieser Diskussion eine Rolle spielen. Im zweiten Teil werde ich in groben Zügen umreißen, welche Vorteile die engere Fassung für eine Theorie der kulturellen Evolution und insbesondere für die Erklärung von Problemen der modernen Gesellschaft bietet.

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Im ersten Teil also drei Unterscheidungen zur Engführung der Definition. Es geht dabei im wesentlichen um ein basales Trägheitsmoment, das trotz aller Beschleunigung auch für die kulturelle Evolution anzunehmen ist, wenn sie mit der Darwinschen Theorie interpretiert werden soll.

Darüberhinaus habe ich – gewissermaßen als 4. Unterscheidung - noch zu erklären, warum ich von „Replikationseinheiten“ und nicht wie Dawkins u.a. von „Replikatoren“ spreche. Der Begriff des Replikators impliziert ja schon, dass diese Einheiten sich selbst replizieren und die lebendigen Individuen nur als ihre „Vehikel“ benutzen. (Einwände dagegen schon bei E. Mayr und Vertretern einer ethologisch ausgerichteten Evolutionstheorie) Diese instrumentelle Auffassung von der Rolle der lebendigen Individuen ist von vielen Vertretern des Mem-Konzepts (Blackmore, Dennett) übernommen worden. (Sie hat übrigens auch Parallelen in der soziologischen Systemtheorie, die ja die lebendigen Individuen völlig ausklammert.) Diese Auffassung wäre aber mit den folgenden Ausführungen nicht vereinbar.

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In der Frage der Zuordnung sind v.a. drei Auffassungen zu unterscheiden 1. Meme als Einheiten des neuronalen Systems (Dawkins B, Delius, Mesoudi et al.) 2. Meme als Einheiten des sozialen Verhaltens einschließlich der technischen Mittel (Gatherer) 3. Beides - Unterscheidung aber vernachlässigbar (Dawkins A, Blackmore, Dennett, Durham, Wilkins) Hier muss ich einräumen, dass ich geschwankt habe, welcher Auffassung ich den Vorzug geben soll. Mir ist auch nicht eingefallen, wie man das mit empirischen Methoden entscheiden könnte. [Es sei denn, die Gehirnforschung entdeckt nicht nur den Ort der Spiegelneuronen, sondern auch der gespiegelten Informationen im neuronalen System. ] Eine Gegenposition zur Verortung der Meme in Gehirnstrukturen formuliert Blackmore (Kommentar zu Mesoudi, Whiten & Laland 2006): „Memes are not best understood as semantic information stored in brains, but rather, as whatever is imitated or copied in culture.” Die Frage ist aber nicht, wo und wie Meme gespeichert sind, sondern ob sie als Einheiten aufgefasst werden, die ihrer stofflichen Natur nach dem Gehirn entspringen (NeuronenModell), oder als Einheiten, die auf dem Wege der Wahrnehmung aus der sozialen Umwelt in das Gehirn gelangen (Virus-Modell).

Eine Lösung des Zuordnungsproblems könnte in der Unterscheidung zwischen genotypischen Einheiten und phänotypischen Manifestationen liegen, die von Cloak (1975, Hinweis bei Schurz) in die Diskussion gebracht wurde. [ „... each human group carries a set of unique invariant cultural instructions which is acquired, and which has evolved, through a two-way causal interaction with its environment — including its cultural one — by processes analogous to those by which genetically programmed instructions are acquired and evolve.” ] Auch Dennett schlägt vor, Meme als Informationseinheiten von den Gehirnen zu unterscheiden wie Gene von der DNA. Nimmt man die Unterscheidung zwischen genotypischen Einheiten und phänotypischen Repräsentationen ernst, dann sind Meme nicht nur von ihrer Ausprägung in Gehirnen, sondern auch von ihrer Ausprägung im sozialen Verhalten (einschließlich der technischen Mittel) zu unterscheiden. Während alle lebendigen Individuen auch dann zur menschlichen Art zählen, wenn sie phänotypische Abweichungen (Taubstummheit, keine Beine o.ä. ) aufweisen, weil diese Abweichungen nicht in ihrem genetischen Erbmaterial weitergegeben werden – müssen auch technische Artefakte zu Bestandteilen der menschlichen Sozialität gezählt werden, weil sie ebenso wie die menschlichen Gehirne als Träger der kulturellen Replikationseinheiten dienen..

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Wenn man in Bezug auf kulturelle Replikation zwischen Genotyp und Phänotyp unterscheidet, bleibt zu klären, wie die genotypischen Einheiten vor beliebiger Manipulation (und damit zuviel Variation) geschützt werden. Zu diesem Zweck ist noch einmal die besondere Qualität der Repräsentation im neuronalen System in den Blick zu nehmen. Hier ist der Unterschied zwischen organischen und soziotechnischen Repräsentationen und ihre Koevolution im sozialen Verhalten zu betrachten. In vielen Theorien der kulturellen Evolution findet sich die Auffassung, dass durch technisch gespeicherte Wissensvorräte die Weitergabe nicht mehr von Generation zu Generation erfolgt, sondern viele Generationen überspringen kann. Mit der Ablösung vom Modell der intergenerativen Vererbung - mit ihren eingebauten Bremsen – geht einher die Tendenz zu einem epidemischen Modell der Weitergabe. Anscheinend kann nichts mehr die Ausbreitung der Meme bremsen. (In diesem Sinne auch die Formel von der Sprache als Virus des menschlichen Geistes – Pinker.)

Wer kulturelle Replikationseinheiten ausschließlich als Informationseinheiten (genotypisch) betrachtet, hat Probleme zu erklären, warum sich nicht alle Einheiten gleichermaßen (weit und rasch) ausbreiten. Wer sie hingegen ausschließlich in ihren physischen Manifestationen

(phänotypisch) betrachtet, hat Probleme zu erklären, warum es überhaupt Kontinuität in der Vielfalt der Erscheinungsformen gibt. Die symbolische und die materielle Seite der Replikation müssen als Einheit verstanden werden Wie für alle Formen der menschlichen Kommunikation, so gilt auch für Meme, dass sie an die materiellen Trägereigenschaften der Kommunikationsmittel (Gesten, Lautsprache, Schrift etc.) angepasst sein müssen, um als solche wahrgenommen und weitergeben werden zu können. Sie müssen aber auch an die materiellen Trägereigenschaften der menschlichen Individuen, die ontogenetische Entwicklung ihrer Wahrnehmungsfähigkeiten angepasst sein, um überhaupt die Generationsschranken überspringen zu können. Ich nenne das den ontogenetischen Engpaß. Dieser Engpass wirkt als eingebauter Mechanismus gegen zuviel Variation. Nur solche Sinnvorräte können ihn passieren, die an die genetisch vordisponierten Wahrnehmungsfähigkeiten menschlicher Individuen in frühen Entwicklungsstufen angepasst sind – also vorreflexiv und vor der Erweiterung kognitiver Fähigkeiten durch kulturelle Einübung (Routinebildung) angeeignet werden.

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Piaget führt die Gegebenheit konformistischer Orientierungen in der Gesellschaft auf frühe Stufen in der ontogenetischen Entwicklung der menschlichen Wahrnehmung zurück. Das auch für die Beschreibung kultureller Replikationseinheiten entscheidende Argument ist hier, dass kognitiv noch nicht unterschieden werden kann zwischen präskriptiven und deskriptiven Aussagen. Wenn etwas so ist, wie es ist, dann muss es auch so sein.

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Bei der Darstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen biologischer und kultureller Evolution wird häufig die Unterscheidung der Ebenen vernachlässigt, auf denen die Vehikel der Replikation operieren und dem Selektionsdruck der Umwelt ausgesetzt sind: das ist für die biologische Evolution primär die Ebene der Individuen, auf der sie sich fortpflanzen – für die kulturelle Evolution hingegen von vornherein die Ebene ihrer Sozialsysteme. Der Umstand, dass die Vehikel der kulturellen Replikation primär auf der supraorganischen Ebene der Sozialsysteme operieren, spricht dafür, auch die Informationseinheiten selbst dieser Ebene zuzurechnen. Nur unter dieser Prämisse macht es auch Sinn, die kulturellen Replikationseinheiten nach dem Modell von Viren zu beschreiben, die in Gehirne eindringen und „von Gehirn zu Gehirn springen“ (Dawkins). Andererseits ist weiterhin zu unterscheiden zwischen den Replikationseinheiten (als informationelle Einheiten, „bookholders“, Gould) und ihren Transportmitteln (als physisch-organische Einheiten) – für die kulturelle Evolution also zwischen den Memen als dem direkten Umwelteinfluss entzogenen, latenzgeschützten Sinneinheiten einerseits und dem Selektionsdruck der Umwelt ausgesetzten physischorganischen Einheiten. Diese Trägereinheiten sind nun in der kulturellen Evolution primär in den soziotechnischen Mitteln (Sprache, Schrift, Buchdruck etc.) zu erkennen, mit denen sie ihre Sozialsysteme als Schutzschirme gegenüber dem Selektionsdruck der natürlichen und sozialen Umwelt ausbauen. Erst sekundär, nämlich über die kulturelle Anpassung der kognitiven Entwicklung der Individuen an die soziotech-nisch erweiterten Sozialsysteme kommen hier auch die Trägereigenschaften der neuronalen Systeme erneut in Betracht (und damit Koevolution psychischorganischer und soziokultureller Systeme).

Im Anschluß an die von Dawkins eingeführte Gen-MemAnalogie für die kulturelle Evolution wird von einem epimemetischen System gesprochen. Es ist m.E. in dieser sekundären Rückwirkung der soziotechnischen Einrichtungen auf die kognitive Entwicklung der lebendigen Individuen zu erkennen: durch reflexive Unterbrechung im Fluß der Kommunikation, durch Einübung in die Handhabung erweiterter Kommunikationsmittel und Ausbildung technischer Routinen, durch organisierte Erziehung und Ausbildung . Damit erhält das epimemetische System jene Schalter, die geeignet sind, die Meme im kulturellen Wissensvorrat an- oder abzuschalten, und auf diese Weise die natürliche (durch lebensgeschichtliche Investitition in frühen Lernprozessen verankerte) Trägheit der Meme zu überwinden und raschere (aber auch riskantere) Anpassungsprozesse an veränderte Umweltbedingungen zu vollziehen. Wie ist es überhaupt möglich, dass Meme den ontogenetischen Filter passieren und sich mit anderen Einheiten der Kommunikation verbinden? Zur Erklärung greife ich ein Argument von Blackmore zur Mehrstufigkeit des Kopierens (Anleitungen) auf und erweitere es i.S. eines zirkulären Verlaufs: 1. das Mem im Kopf (aber Startpunkt im Kreislauf beliebig) 2. das Mem im Medium der Kommunikation (Koevolution zwischen psychischen und sozialen Systemen) 3. die Abstraktion vom wahrgenommenen Verhalten auf die Blaupause (Koevolution im Hinblick auf das Erlernen der Abstraktionsfähigkeit) 4. Steigerung der Abstraktion im Hinblick auf oberste Werte – die ihrerseits in den affektiv getönten Motiven der Wahrnehmung verankert werden können. Millikan weist auf Normenkonformismus als bereits natürlich angelegte Präferenz für Kopiertreue hin. Das reicht aber nicht aus, um alle Abweichung zu unterdrücken. Daher im Folgenden mehr zu kulturellen Einrichtungen der sozialen Kontrolle.

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Mit Bezug auf evolutionäre Mechanismen ist zu unterscheiden zwischen allgemeinen Funktionen und konkreten Operationen (ultimate/ proximateFaktoren, Tinbergen). Kulturelle Evolution lässt sich auch dadurch charakterisieren, dass die operativen Ziele (die proximaten Faktoren) sich zu eigenständigen Werten verselbständigen können. Im Falle des Replikationsmechanismus geschieht das dadurch, dass Operationen sich auf eine höhere Ebene verlagern und der Vorgang eine hierarchische Form annimmt. Die kulturellen Sozialsysteme haben eine Vielzahl von Mechanismen entwickelt, um Konflikte zu verarbeiten: Die primordiale Form der Konfliktverarbeitung ist die soziale Systembildung selbst, die Abweichendes ausschließt und den Konflikt auf die Ebene konkurrierender Systeme verlagert . Auf diese Weise entsteht Ebenendifferenzierung.

In der Konkurrenz der Sozialsysteme erweisen sich Diejenigen als erfolgreicher, die mehr Abweichung (also Variation im Mempool) im Inneren vorhalten. Der Mechanismus, der dies ermöglicht, ist soziale Binnendifferenzierung. Er schränkt die Konkurrenz in den Teilsystemen ein und verlagert die Variation und Selektion in die internen System-UmweltBeziehungen. Variation findet auf der Ebene der Akteure und Organisationen, Selektion auf der Ebene der Märkte und Öffentlichkeiten statt. (In dieser Hinsicht ist es wichtig, zwischen latzengeschützten Institutionen und dem Selektionsdruck ausgesetzten Organisationen zu unterscheiden.)

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Replikation ist immer schon beschränkt durch die Konkurrenz der Mem-Anbieter um die (natürlich-organisch-kognitiv) knappen Ressourcen der Mem-Abnehmer. Memproduzenten suchen kopier-genaue Nachahmer („Proselyten“) und unterdrücken (sofern sie die Macht dazu haben) Nachahmer mit Abweichungen, die durch ihre Abweichung evtl. selbst zu erfolgreicheren Mem-Anbietern werden könnten. Nachahmung ist ein konfliktgeladener Vorgang. Der Sohn kann den Vater nachahmen, um ihn bei der Mutter auszustechen (Ödipuskomplex). Der Meister kann den Schüler als potenziellen Rivalen empfinden und sich der Bedrohung erwehren. Der Nachgeahmte kann den Nachahmer mit Patentklagen überhäufen (Apple). Die Evolution kultureller Sozialsysteme bietet deshalb vielerlei epigenetische Mittel und institutionelle

(hierarchische und vertragliche) Formen an, in denen Nachahmer und Nachgeahmte zur Kooperation gebracht werden und ihre Konflikte latent bleiben. Die Unterdrückung von Nachahmung mit Abweichung erfolgt keineswegs immer intentional (als bewußtes Motiv der Memproduzenten) sondern ist als Selektionsmechanismus bereits in das Netzwerk der menschlichen Kommunikation eingebaut. Nicht alle Abweichungen sind kommunikativ anschlußfähig. Abweichung wird als Verstoß gegen Konformitätserwartungen (Konflikt) wahrgenommen und im Sozialsystem isoliert oder aus dem System ausgestoßen. Andererseits wird ein gewisses Maß an Abweichung nicht nur toleriert, sondern zur Bedingung erfolgreicher Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen.

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Die Evolution kultureller Sozialsysteme ist traditionell bestimmt durch die Verlagerung von Konkurrenzkonflikten zwischen Individuen auf die Ebene ihrer Sozialsysteme. Der Mechanismus der Konfliktverarbeitung durch Externalisierung weist i.e.S. drei Aspekte auf: 1. den Ausschluß von Individuen mit abweichendem Verhalten (Konformität durch Exklusion), 2. die Verlagerung von Konflikten auf die Ebene konkurrierender Sozialsysteme (Kriege etc.), 3. die Verlagerung der Legitimation für die Ausübung von Konformitätszwang und die Austragung von Konflikten auf transzendentale Einheiten (Ahnen, Götter, Werte)

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Soziale Differenzierung muß als eine tief in der kulturellen Evolution verankerte, grundlegende Replikationseinheit betrachtet werden. Als erste Form ist die Ausdifferenzierung von Sozialsystemen gegenüber ihrer Umwelt anzusehen. Bereits in den ältesten Formen menschlicher Sozialität ist die prominente Bedeutung symbolischer Markierungen für die Abgrenzung zwischen verschiedenen Sozialsystemen (Zuordnung ihrer Mitglieder) zu beobachten (Richerson/ Boyd). Das Prinzip der symbolischen Markierung der Differenzen setzt sich fort in den Formen sozialer Binnendifferenzierung – mit zunehmender Generalisierung der symbolischen Formen und zunehmenden Spielräumen für Variation bis hin zu den höchst unwahrscheinlichen und ökologisch riskanten Errungenschaften funktionaler Differenzierung in der modernen Gesellschaft. Ältere Formen sozialer Differenzierung – grob vereinfacht: die

segmentären Formen der Stammesgesellschaften und die hierarchischen Formen traditioneller Hochkulturen – verschwinden nicht im Verlauf dieser Evolution, sie werden aber in ihrer Stellung relativiert durch das Aufkommen der neuen Formen. In allen Formen sozialer Differenzierung reproduziert sich das Muster der Verlage-rung von Konflikten im Inneren auf die Ebene konkurrierender Sozialsysteme. In der Moderne wird dieses traditionelle Muster aber dysfunktional, weil in Folge der globalen Ausdehnung der Gesellschaft keine konkurrierenden Sozialsysteme mehr zur Verfügung stehen. Die Konkurrenz verlagert sich auf die Metaebene symbolischer Generalisierungen als memetische Konkurrenz der Differenzierungsformen innerhalb der Gesellschaft. Die Ordnung der Gesellschaft insgesamt ist bedroht, solange es nicht gelingt , die Reinternalisierung der Konflikte in zivilisierte Formen zu bringen.

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