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Gemüseabteilung KOLUMNE
MAL MEHR, MAL WENIGER
Minimalismus im Familienalltag
„Maaamaa, wo ist denn die kleine Batterie von der Fernbedienung des MiniRoboters?“ – „Oje!“, denke ich. „Wenn ich in dieser Familie mit drei Kindern fürs Suchen bezahlt würde, ich wäre reich.“ Denn auch wenn viele seit dem AufräumBestseller von Marie Kondo predigen, dass wir vor allem ausmisten sollten und nur noch Dinge behalten, die uns wirklich Freude bereiten, so schaff ich das in unserem Familienalltag überhaupt nicht.
Machen Batterien an sich Freude? Mir nicht, aber das Kind will nun einmal den Roboter steuern. Und so geht es uns ja mit vielem: Natürlich macht mich der Teddy aus meiner Kindheit nicht mehr täglich glücklich, aber er erinnert mich doch an meine vergangenen Tage, an Erlebnisse, die ich nie vergessen werde. Daran, dass er auf jede Reise mitdurfte, sogar auf meine Abifahrt noch! Er bedeutet mir einfach etwas. Ich kann einfach nicht besonders gut ausmisten, fluche aber so oft über das Chaos ...
Aufräumen, ohne zuvor ausgemistet zu haben, ist also eh schon herausfordernd. Aber mit Kindern an Bord ist es so wie Zähne putzen mit Schokolade im Mund. Es geht nicht! Trotzdem schaffen das ja einige, zum Beispiel meine liebe Kollegin und hiesige MitKolumnistin Katharina. Bei ihr kann man jederzeit klingeln – es sieht immer fabelhaft aus (in meinen Augen, sie selbst würde das so sicherlich nicht sagen ). Und sie hat auch drei Kinder! Die sogar noch kleiner sind! Trotzdem hat alles seinen festen Platz. Und was nicht gebraucht wird, kommt halt weg. Zack, zack. Bei ihr ist weniger einfach wirklich mehr. Und für die Kinder ist das toll! Sie wissen, was wo steht, und wenn sie Lego spielen, spielen sie Lego – während meine Kinder vor lauter Spielzeug oft gar nicht wissen, womit sie anfangen sollen … Oft ertappe ich mich dann bei dem Gedanken, dass sich bei uns auch dringend etwas ändern müsste. Mehr Disziplin, mehr Ordnung.
Bis dann wieder irgendwer anklopft und fragt, ob ich nicht noch alte, peinliche Fotos hätte, die man bei einer Hochzeitsfeier zeigen könnte. Klar! Und irgendwer noch mal eine alte Mail sucht. Hab ich! Sogar die ersten mit meinem Mann noch, als sich unsere Liebe erst anbahnte.
Was uns das sagen will? Bei allem Minimalismus und aller Übersichtlichkeit braucht es natürlich auch solche, die horten und die neue Batterie für die RoboterFernbedienung dann doch noch im Keller finden. Eine gute Mischung wäre super. Vielleicht klappt es gerade deswegen so gut mit meiner Lieblingskollegin Katharina. Denn während ich archiviere, hält sie Überblick und Ordnung. Besser geht’s doch nicht! Und welcher Typ sind Sie?
Ich bin Lisa und wohne mit Mann und drei Kindern in der Großfamilie auf einem Hof im Bergischen bei Köln. Zusammen mit Katharina betreibe ich das das Blog-Magazin StadtLandMama. Wir lieben den Austausch und unser Leben als Enddreißigerinnen – meistens. Außerdem möchten wir mit unserem neuen Buch „WOW MOM: Der Mama-Mutmacher für mehr Ich in all dem Wir“ Mütter ermutigen, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.
www.stadtlandmama.de
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