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GLOBUS-STIFTUNG
Um Mädchen den Schulabschluss zu ermöglichen und ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, setzt das „Mädchenprojekt Zukunft“ auf praktische Unterstützung.
Fast sieben Prozent aller Jugendlichen verlassen derzeit die Schule ohne Abschluss. Sie sind laut Süddeutscher Zeitung die „Abgehängten von morgen“, da sie zumeist auch keinen Ausbildungsplatz finden. Mädchen werden zudem viel zu selten in den besonders gefragten, aber immer noch männlich dominierten technischen und handwerklichen Berufen ausgebildet. Dabei wäre es sehr wünschenswert, wenn viel mehr Frauen in solchen Berufen arbeiten würden.
Hier setzt das Handwerkerinnenhaus Köln mit dem „Mädchenprojekt Zukunft“ an – mit dem Ziel, Mädchen in schwieriger schulischer Situation zu einem Schulabschluss zu verhelfen und jungen Frauen eine Ausbildung auch in „Männerberufen“ zu ermöglichen. Das Projekt ist dreigeteilt: Das Teilprojekt „Pfiffigun arbeit und Gruppenaktivitäten finden sie de“ soll bereits im Vorfeld Mädchen mit in einen geregelten Lernalltag zurück und erheblichen schulischen Problemen ab haben so die Möglichkeit, den Schulabder fünften Klasse unterstützen, um ei schluss zu erreichen. nen möglichen Schulabbruch zu vermei Das dritte Teilprojekt „Holly Wood“ den. In Kleingruppen arbeiten die Mäd soll Mädchen bei einer handwerklichtechchen in der Werkstatt des Handwerkerin nischen Berufsorientierung helfen und nenhauses mit einer Tischlerin und einer für einen möglichst reibungslosen ÜberSozialpädagogin – sie lernen Ausdauer, gang von der Schule in den Beruf sorgen. Teamfähigkeit und Selbstständigkeit, Mädchen und jungen Frauen werden „gegewinnen an Selbstvertrauen und stabi schlechtsuntypische“ Berufe aus den Bereilisieren ihre Lebenssituation. chen Handwerk und Technik nahegebracht
Für Mädchen in besonders problema – sie lernen solche Berufe in Theorie und tischer Situation, die nur noch unregel Praxis kennen. Bereits ab der fünften Klasse mäßig oder gar nicht zur Schule gehen, werden den Schülerinnen solche praktiist das Projekt „Kneifzange“ gedacht: schen Erfahrungen vermittelt. Mädchen, Bis zu acht Jugendliche der neunten und die sich eine handwerkliche Ausbildung zehnten Klasse erhalten eine intensive wünschen, werden über mehrere Jahre sozialpädagogische Betreuung. Mit einer unterstützt, auf die Ausbildung vorbereitet Kombination aus Unterricht, Werkstatt und in das erste Ausbildungsjahr begleitet.
ANZEIGE Das Handwerkerinnenhaus arbeitet in allen Teilprojekten mit 30 Schulen im Kölner Raum zusammen. Etwa 1 300 Mädchen sind jährlich in unterschiedlicher Weise beteiligt. Auch in Corona-Zeiten laufen die Projekte weiter – mit den durch die Pandemie gebotenen Einschränkungen. Die Globus-Stiftung unterstützt das Mädchenprojekt mit einem namhaften finanziellen Beitrag.