Klasse Spezial Bundestagswahl 2017

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! l a i z e p S s a D Nr. 2 · 39. Woche

Spezialausgabe des Medienprojektes „KLASSE!“

September 2017

Bundestagswahl

2 117 ! f u a n e r ä l k W ir


Bundestagswahl 2017 | Seite 2

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Bundestagswahl 2017 | Seite 3

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Die Wahlkreise Inhaltsverzeichnis Seite 2

Die Wahlkreise

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Direktkandidaten

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Wahllexikon

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Wahllexikon

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Wahlkampf

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Wahlkampf

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Der Stimmzettel

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Bundestagswahl Grafschaft

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Rätsel und Ansprechpartner

Vorwort

Chefredakteur Guntram Dörr

Foto: Westdörp

Liebe Schülerinnen und Schüler Bei Bundestagswahlen denkt man zuerst an die bekannten Gesichter. Zum Beispiel an Angela Merkel oder Martin Schulz, die CDU-Kanzlerin und ihren Herausforderer von der SPD. Sie vor allem waren auf den Plakaten zu sehen, die in den vergangenen Wochen auch in der Grafschaft zu Hunderten geklebt wurden. Sarah Wagenknecht (Die Linke), Christian Lindner (FDP) oder Cem Özdemir (Grüne) sind die Aushängeschilder der kleineren Parteien. Aber sie entscheiden nicht darüber, wie es in unserem Land weitergeht. Das liegt in der Hand des Bundestages!

Die gewählten Abgeordneten tragen diese Bezeichnung nicht zufällig. Zwar sitzen sie in Berlin, aber sie kehren regelmäßig in ihre Heimat zurück – in die Wahlkreise. Hier erfahren sie, welche Probleme und Sorgen die Menschen haben, ob in Nordhorn, Bad Bentheim oder Schüttorf, ob in Emlichheim, Wietmarschen, Uelsen oder Neuenhaus. Für uns in der Grafschaft sind sie deshalb genauso wichtig wie die Kanzlerin. Achtet mal darauf in den nächsten vier Jahren.

Guntram Dörr

Direktkandidaten

So wählt die Grafschaft

Diese Kandidaten treten an

Stimmenabgabe in 121 Wahllokalen (GN-Artikel vom 26. Juli 2017)

Kein Vorschlag zur Bundestagswahl vom Kreiswahlausschuss abgelehnt (GN-Artikel vom 29. Juli 2017)

Von Irene Schmidt Noch 62 Tage bis zur Bundestagswahl. Bald beginnt die heiße Phase des Wahlkampfes. Hinter den Kulissen hat sie schon begonnen. Am 17. Juli endete die Frist zum Vorschlagen der Kandidaten. Am Freitag entscheidet der Landeswahlausschuss über deren Zulassung. Dann gibt es Klarheit. Nordhorn/Meppen. Anders als bei der Landtagswahl bildet die Grafschaft Bentheim bei der Bundestagswahl keinen eigenen Wahlkreis. Mit den südwestlichen Gemeinden des Emslands ist die Grafschaft zum Wahlkreis 31 Mittelems verschmolzen und teilt sich mit den dortigen Kommunen die Kandidaten. Wahlleiter für den gesamten Wahlkreis Mittelems ist der Erste Kreisrat des Landkreises Emsland, Martin Gerenkamp. Von ihren Parteien aufgestellt und vorgeschlagen wurden unter anderem Albert Stegemann (CDU), Daniela De Ridder (SPD), Jens Beeck (FDP), Reinhard Prüllage (Grüne), Roberto Linguari (Die Linke), Harald Nützel (Die Partei) und Danny Meiners (AfD). „Die Wahlvorschläge selbst konnten bis zum 69. Tag vor der Wahl, 18 Uhr, bei den jeweils zuständigen Wahlleitungen eingereicht werden. Die Einreichungsfrist endete am Montag, dem 17. Juli 2017, um 18 Uhr“, berichtet Erster Kreisrat Uwe Fietzek. Noch müssen die Kandidaten eine Hürde meistern, bevor sie offizi­ ell anerkannt sind: Über die Zulassung der Landeslisten der Parteien in Niedersachsen entscheidet der Landeswahlausschuss am Freitag, 28. Juli. Über die Zulassung der Kreiswahlvorschläge entscheidet der Kreis-

wahlausschuss ebenfalls am 28. Juli. In der Grafschaft BentMoormerland SG Uplengen heim wird es voraussichtBorkum Hesel lich 121 Wahllokale geJemgum ben, berichtet aus dem Leer Büro des Landrats Jens katwerbung gibt es SG Jümme Geers. Außerdem gibt es Regeln, wie der Erste Bunde 13 Briefwahlvorstände für Kreisrat weiter erläudie Briefwahl im Bereich tert: „Wahlwerbung Wahlplakaten der Grafschaft Bentheim. mit OstWeener West- Rhau- rhauderoverGenauere Angaben gab oder Lautsprechederledingen fehn fehn es bis vor Kurzem noch ransagen ist in der nicht, da der Landkreis Regel circa zwei Grafschaft Bentheim erst Monate vor der jeRhede die Stellungnahmen der weiligen Wahl zuläs(Ems) Papenburg einzelnen Gemeinden sig. Für das Anbringen von Wahlplakaten im abwarten musste. SG Nordhümmeling Die Zahl der Wahlbe- öffentlichen Verkehrsrechtigten steht erst fest, raum ist eine SonderSG Dörpen wenn am 11. August die nutzungserlaubnis die Wählerverzeichnisse fer- erforderlich, tiggestellt sind. Bei der in der Regel kosBundestagswahl 2013 tenfrei ist. AnSG Werlte gab es im Wahlkreis 31 sprechpartSG Lathen SG Sögel Mittelems 228.051 Wahl- ner sind die berechtigte. Nach ei- jeweiligen ner Schätzung des Sta- Gemeindetistischen Bundesamtes verwaltunHaren (Ems) werden im gesamten gen.“ Übrigens Bundesgebiet etwa 61,5 Millionen Deutsche wahl- ist es eine berechtigt sein, darunter Straftat, Meppen etwa drei Millionen Erst- WahlplaSG Haselünne Herzlake wählerinnen Twist und Erstwähler. Geeste Die WahlSG Emlichheim berechtiSG Lengerich gungen sollen SG Lingen Neuenspä(Ems) Wietmarschen SG haus tesUelsen tens bis SG Freren zum 3. Nordhorn September, dem 21. Tag vor der Wahl, Emsbüren verschickt sein. Wie viele kate abSG Spelle Menschen dann wirklich z u r e i ß e n , SG zur Wahl gehen, hängt zu überkleSchüttorf auch davon ab, wieweit ben oder Die Grafik zeigt in blau den Salzbergen es der Politik gelingt, die einem unUmfang des Wahlkreises 31 Bad Menschen zu mobilisie- geliebMittelems. Bentheim ren. Dazu erklärt Uwe ten KanFietzek: „Die Wahlbetei- d i d a t e n unerheblich und ter ermittelt nach den ligung im Wahlkreis 31 ei nen nicht nur vorübergehend Schnellmeldungen der Mittelems betrug bei der „SchnurrLandeswahlleitungen letzten Bundestagswahl bart“ zu verpassen. Im verändert.“ Am Sonntag, 24. Sep- das vorläufige Wahlerim Jahr 2013 74,7 Prozent Bürokratendeutsch lautet (Rang 6 in Niedersachsen die Regel: „Die Beschädi- tember, sind die Wahl- gebnis. Jeder Wahlberechvon 30 Wahlkreisen). Der gung von Wahlplakaten lokale von 8 bis 18 Uhr Landesdurchschnitt lag ist eine Sachbeschädi- geöffnet. Das vorläufige tigte kann übrigens in bei 73,4 Prozent. Bei der gung nach Paragraf 303 Wahlergebnis der Bun- einen Wahlvorstand beWer destagswahl wird unmit- rufen werden. – Die ehBundestagswahl im Jahr Strafgesetzbuch: Wahlhilfe 2009 betrug die Wahlbe- rechtswidrig eine fremde telbar nach Schließung renamtliche teiligung im Wahlkreis 31 Sache beschädigt oder der Wahllokale ermit- setzt keine besonderen zerstört, wird mit Freiheits- telt und auf schnellstem Kenntnisse voraus, für Mittelems 74,5 Prozent.“ In Kürze werden wieder strafe bis zu zwei Jahren Wege (als sogenann- sie wird eine AufwandsSchnellmeldung) entschädigung gezahlt. Wahlslogans und freund- oder mit Geldstrafe be- te lich um Aufmerksamkeit straft. Ebenso wird be- an das Wahlorgan der Wer bei Wahlen helfen administrati- möchte, kann sich im buhlende Kandidaten straft, wer unbefugt das nächsten einer ven Ebene weitergelei- Wahlamt der Gemeinauf Plakatwänden zu se- Erscheinungsbild hen sein. Auch für die Pla- fremden Sache nicht nur tet. Der Bundeswahllei- den informieren.

Meppen/Nordhorn. Der auch für die Grafschaft zuständige Kreiswahlausschuss des Landkreises Emsland hat in seiner Sitzung am Freitagvormittag über die Zulassung der Kandidaten für die Bundestagswahl am 24. September entschieden. Das

Von Irene SSccchhmmididtt

Albert Stegemann (41) aus Ringe, Landwirtschaftsmeister und seit einer Legislaturperiode Bundestagsabgeordneter (MdB) für die Christlich Demokratische Union (CDU)

Dr. Daniela De Ridder (55) aus Schüttorf, Unternehmensberaterin und seit 2013 MdB der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)

teilte Kreiswahlleiter Martin Gerenkamp mit. Erwartungsgemäß wurden für den Wahlkreis 31 (Mittelems) alle sieben Vorschläge zugelassen. Zur Wahl stellen sich die unten aufgeführten Bewerberinnen und Bewerber. Ebenfalls am Frei-

Jens Beeck (48), Rechtsanwalt aus Lingen, Freie Demokratische Partei (FDP)

tagvormittag hat der Landeswahlausschuss in Hannover getagt, wo festgelegt wurde, welche Parteien zur Wahl zugelassen sind. Auch wenn es Beschwerden gegeben hatte, sah der Ausschuss keine hinreichenden Gründe, die AfD in Niedersachsen

Reinhard Prüllage(64), selbstständiger Diplom-Pädagoge aus Nordhorn, Bündnis 90/Die Grünen

von der Bundestagswahl auszuschließen. Die Berufsbezeichnungen beruhen unter anderem auf den Angaben in den Bewerberunterlagen. Die Altersangabe bezieht sich auf das Lebensjahr, das die Kandidaten im Wahljahr vollenden.

Roberto Linguari (55), Maschinenführer aus Schüttorf, (Die Linke)

7-

Kandidaten steh

Harald Nützel (41), Servicetechniker für Pipeline-Inspektion aus Nordhorn, Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die Partei).

en zur Wahl

Danny Meiners (38), Metallbaumeister aus Geeste, Alternative für Deutschland (AfD)

Fotos: Meyer, Münchow, Konjer, privat

Nordhorner auf guten Plätzen ÖDP verzichtet auf Direktkandidaten

(v. l.): Harald Biester und Andreas Roling.

ödp

Die Öko-Demokraten

is Nordhorn. Auf den Plakatwänden gehören sie zu den ersten, die Gesicht zeigen: Die Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) wird nicht nur bei der Bundestagswahl am 24. September auf den Wahlzetteln auftauchen, mit gleich zwei Kandidaten auf

der Liste ist die Grafschaft auch recht gut vertreten. „Wir haben aus verschiedenen Gründen auf eine Kandidatur mit Direktmandat verzichtet“, teilte am Wochenende der ÖDP-Kreisgruppenbeauftragte und stellvertretende Landesvorsitzende Andreas Roling

mit. Roling belegt auf der Landesliste zur Bundestagswahl den zweiten Listenplatz, Biester ist auf Platz 6 zu finden. Beide Männer engagieren sich schon lange für die Ökologische Partei. Die Vorziehung der Landtagswahl auf den 15. Oktober bewertet die ÖDP kritisch. Im Gegensatz zu SPD, CDU, FDP und den Grünen müsse eine noch nicht im Parlament vertretene Partei wie die ÖDP trotz fast 500 kommunaler Mandate zu jeder Wahl die Ernsthaftigkeit ihrer Wahlteilnahme mit dem Sammeln von mindestens 2000 Unterstützungsunterschriften nachweisen. „Das ist für die ÖDP Niedersachsen ohne hauptamtli-

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In dem unteren Bild haben sich sechs Fehler eingeschlichen. Vergleiche die beiden Bilder und kreise die Fehler mit einem Stift ein. (Auflösung auf Seite 8)

che Mitarbeiter schon eine enorme Belastung“, so der Landesvorsitzende Dreß. Durch die Selbstauflösung des Parlamentes durch die etablierten Parteien werde der Termin zur Abgabe des Wahlvorschlages nun auch noch auf den 11. September vorgezogen; also werde die Zeit zum Sammeln der Unterschriften ohne Vorwarnung um zwei Monate verkürzt. „Damit werden die kleinen Parteien quasi von der nächsten Landtagswahl ausgeschlossen,“ empört sich ÖDP-Sprecher Andreas Roling. Dies will die ÖDP Niedersachsen so nicht hinnehmen. Der Landesvorstand will die rechtliche Situation prüfen lassen. Quelle: GN 15. 08. 2017

Foto: Fotolia


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n o k i Lex

Z s i b von A

l h a W A

Abgaben, öffentliche:

Bundesregierung

Zahlungen der Bürger an den Staat, die aufgrund von Die Bundesregierung leitet die Republik. Sie besteht aus dem Rechtsvorschriften erfolgen. Ein Beispiel hierfür sind Bundeskanzler und den Ministern. Die Bundesregierung kann GeSteuern. setzesentwürfe erstellen und dem Bundestag zur Abstimmung vorlegen.

Abgeordnete: Personen, die in eine Versammlung wie z. B. ein Parlament gewählt werden. Voraussetzung sind Volljährigkeit sowie die deutsche Staatsangehörigkeit seit mindestens einem Jahr. In Deutschland werden die Mitglieder des Bundestages (MdB) zudem auch Abgeordnete bzw. Bundestagsabgeordnete genannt.

Absolute Mehrheit:

Bundestag: Der Bundestag ist das Parlament der Bundesrepublik Deutschland. Die Abgeordneten werden vom Volk gewählt. Die wichtigsten Aufgaben sind, Gesetze zu beschließen, den Bundeskanzler zu wählen, die Regierung zu kontrollieren und den Haushalt zu bewilligen.

Bundestagswahl:

Der Bundestag fasst seine Beschlüsse mit einfacher, mit absoluter oder mit Zweidrittelmehrheit. Bei der absoluten Mehrheit muss das Alle vier Jahre findet in Deutschland eine Bundestagswahl statt, Abstimmungsergebnis über der Hälfte aller Stimmen der Bundes- in der über die Zusammensetzung der Volksvertretung entschietagsmitglieder liegen. den wird. Grundsätzlich besitzen alle Deutschen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben, das Recht, bei Bundestagswahlen zu wählen.

B

Briefwahl:

D

Direktkandidat:

Im Zusammenhang mit Wahlen spricht man bei Personen, die Mitglied des Wahlvorstandes sind, auch von Beisitzern. Sie achten darauf, dass alles korrekt abläuft.

Bundeskanzler: Der Bundeskanzler ist Chef der Regierung, bestimmt die Minister und die Richtlinien der Regierungspolitik. Er wird vom Bundestag gewählt. Angela Merkel ist seit 2005 Bundeskanzlerin.

Bundespräsident:

E F

Erststimme: Ein Direktkandidat im Wahlkreis wird damit bei der Bundestagswahl aber auch bei einigen Landtagswahlen gewählt. Genannt wird diese auch Wahlkreisstimme oder Personenstimme.

Finanzen: Das Parlament regelt die Einnahme und Ausgaben in einem Haushaltsplan, der in der Regel jährlich vom Bundestag bestimmt wird.

Fraktionen:

Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland und wird von der Bundesversammlung auf fünf Jahre gewählt und kann einmal wiedergewählt werden. Freiwilliger Zusammenschluss von Abgeordneten in einem Parlament oder anderen Gremien wie Gemeinderat zur Durchsetzung gemeinsamer politischer Interessen und Ziele.

Bundesrat: Im Bundesrat können die Bundesländer bei der Gesetzgebung mitreden, denn viele vom Bundestag beschlossene Gesetze brauchen die Zustimmung der Ländervertreter. Der Bundesrat wird nicht gewählt, sondern ist aus Abgesandten der 16 Landesregierungen zusammengesetzt.

G

Sitzzuteilungsverfahren, mit dem die Sitzverteilung von Bundestagsmandaten bei den Wahlen von 1987 bis 2005 berechnet wurde. Seit 2008 wird es durch das Sainte-Laguë/SchepersVerfahren ersetzt.

Haushaltsplan: Der Haushaltsplan stellt alle für ein Haushaltsjahr veranschlagten Ausgaben und Einnahmen zusammen. Die Bundesregierung legt den Etat von Bundestag und Bundesrat als Gesetzentwurf vor. Die Abgeordneten beraten den Entwurf in der so genannten Haushaltswoche.

Hochrechnung: Verfahren, um frühzeitig möglichst sichere Aussagen zum Ausgang der Wahl zu machen. Hierfür werden z. B. die Ergebnisse aus bereits ausgezählten Stimmbezirken mit den Ergebnissen aus der vorherigen Wahl in diesen Stimmbezirken und deren Abweichung zum damaligen Gesamtendergebnis verglichen.

Demokratie:

Statt am Wahltag in ein Wahllokal zu gehen, können Wähler sich vorab auch zur Briefwahl registrieren. Die Briefwahl soll vor allem kranken, behinderten oder Regierungsform, bei der die politische Macht von anderweitig am Wahltag verhinderten Personen die der gewählten Volksvertretung ausgeübt wird. Ausübung des Wahlrechts ermöglichen. Wahrgenommen werden kann diese Variante von jedem eingetragenen Wahlberechtigten. Die Unterlagen sind rund vier Wochen vor der Wahl verfügbar und werden dann per Post versandt oder können abgeholt werden. Die ausgefüllten Formulare müssen wieder rechtzeitig eingeschickt werden, damit sie bei der Auszählung vorliegen. Person, die bei der Wahl die meisten Erststimmen in ihrem Wahlkreis erhält.

Beisitzer:

H

Hare-Niemeyer-Verfahren:

Gesetz: Spielregeln der Gesellschaft, die vom Parlament beschlossen und vom Staat festgesetzt werden und rechtlich bindende Regeln bzw. Vorschriften sind.

M

Mandat: Amt eines Abgeordneten im Parlament. Hierbei handelt es sich um den von den Wählern erteilten Vertretungsauftrag.

Mehrheitswahlrecht: Es wird derjenige gewählt, der die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Alle Stimmen, die nicht für den Sieger abgegeben wurden, werden nicht gezählt. In manchen Ländern wird das Mehrheitswahlrecht auch bei Wahlen zum Parlament angewandt. Der Kandidat mit den meisten Stimmen im Wahlkreis erhält dann ein sogenanntes Direktmandat. In Deutschland gibt es bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag eine Mischung aus Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht.

O

Obleute: Als Obleute werden die Abgeordneten bezeichnet, die in den einzelnen Ausschüssen Hauptansprechpartner ihrer jeweiligen Fraktionsführung sind. In jedem Ausschuss gibt es je Fraktion einen Obmann oder eine Obfrau.

I K

Immunität:

Abgeordnete des Bundestages genießen Immunität, was sie vor Strafverfolgung schützt. Die Polizei darf nur wegen einer mutmaßlichen Straftat ermitteln und einen Parlamentarier verhaften, wenn der Bundestag dem zustimmt und die Immunität aufhebt.

Kandidat: Person, die sich zur Wahl aufstellen lässt.

Koalition:

Zusammenschluss bzw. Bündnis mehrerer Parteien auf Zeit. In Deutschland werden politischen Parteien häufig Farben zugeordnet, wonach die Koalitionen dann auch benannt werden.

L

Landtagswahl: Wahl zu den Parlamenten der einzelnen Bundesländer. Diese heißen in den dreizehn Flächenstaaten Landtag, in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen Bürgerschaft sowie Abgeordnetenhaus in Berlin. Sie erfolgt in Niedersachsen alle fünf Jahre.

Opposition:

V

Verhältniswahl:

Seit 1980 wird dieses Verfahren für die Sitzverteilung Eine Wahl, bei der die Wahlvorschlagsträger Grupder Ausschüsse im Bundestag angewandt. Seit den pen von Kandidaten aufstellen und dies meist in Bundestagswahlen 2009 wird es auch für die BeForm von geordneten Wahllisten. Daher handelt rechnung der Mandatsverteilung im Bundestag es sich hierbei um eine Listenwahl. Die abgegebeangewandt. nen Stimmen sollen dabei möglichst spiegelbildlich in Mandate umgerechnet werden, d. h., dass eine Partei mit 35 % der gültig abgegebenen Stimmen auch rund 35 % der zu vergebenden Mandate erhalten soll.

Sitzungen:

Beratende Zusammenkünfte, wie z. B. auch Besprechungen oder Konferenzen. Sitzungen von Rat und Ausschüssen sind klar strukturiert. Für Tagesordnungspunkte, die beschlossen werden sollen, bereitet die Verwaltung einen Beschlussvorschlag vor. Vertritt die Interessen des Volkes. Die Repräsentanten sind vom Volk gewählt worden. Ein Beispiel hierfür ist das Parlament.

Volksvertretung:

W

Sozialstaatsprinzip:

Höchstzahlverfahren: Vom belgischen Juristen Victor D‘Hondt erfundene Methode des Sitzzuteilungsverfahrens (proportionale Repräsentation). Es wird benötigt, um Wählerstimmen in Abgeordnetenmandate umzurechnen.

S

Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren:

Wahlhelfer:

Im Grundgesetz steht, dass die „Bundesrepublik Deutschland [...] ein [...] sozialer Bundesstaat“ und ein „sozialer Rechtsstaat“ ist. Ehrenamtliche Helfer bei der Wahl, die die Gesetzgeber, Rechtsprechung und Verwaltung sind durch das Stimmzettel im Wahllokal ausgeben und anSozialstaatsprinzip dazu verpflichtet, nach sozialen Gesichts­ schließend auszählen. Sie werden von der punkten zu handeln und die Rechtsordnung entsprechend zu kommunalen Wahlbehörde bestimmt und verpflichtet. gestalten.

Wahlbereich:

Stammwähler: Person, die aus Überzeugung immer die gleiche Partei wählt.

Gebietsabschnitt in einem regional aufgeteilten Wahlgebiet bei Kommunalwahlen, u. a. in Niedersachsen.

Politische Parteien im Parlament, die nicht die Regierung bilden.

P

Stimmzettel: Parlament:

Vorgedrucktes Blatt Papier, auf dem die Liste der zur Wahl zuge- Legt fest, wer das Recht hat, mitzuwählen. Dabei gibt es ein aklassenen Kandidaten und/oder Parteien abgedruckt ist. Darauf tives und ein passives Wahlrecht. Ersteres bedeutet, dass man jemanden wählen darf. Das Zweite, dass man sich zur Wahl aufPolitische Volksvertretung, deren Mitglieder durch setzt der Wähler an gewünschter Stelle seine Kreuzchen. stellen lassen darf (Wählbarkeit). Wahlen bestimmt werden. Hier werden u. a. Gesetze beschlossen und die Handlungen der Regierung kontrolliert.

Partei: Eine auf Dauer angelegte Organisation politisch gleichgesinnter Menschen. Diese verfolgen bestimmte wirtschaftliche, gesellschaftliche etc. Ziele, die in Parteiprogrammen festgehalten sind. Sie streben danach, Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Q R

Wahlrecht:

Quorum: Notwendige Anzahl anwesender Mitglieder für Beschlüsse in einem Gremium.

Republik:

U

Urne:

Wahltag:

Geschlossener Behälter mit Schlitz, in dem die ausgefüllten Stimmzettel bei einer Wahl gesammelt Der Bundespräsident bestimmt den Tag der Bundestagswahl. werden. Er folgt dabei aber i.d.R. der Empfehlung der Bundesregierung, die vorher Kontakt zu den Bundesländern, dem Bundestag und den einzelnen Fraktionen aufgenommen hat. Der Wahltag darf schließlich nur auf einen Tag festgelegt werden, der frühestens 46 und spätestens 48 Monate nach Beginn der laufenden Wahlperiode liegt. Außerdem muss der Wahltag ein Sonntag oder ein geBei Direktwahl in Wahlkreisen mit personalisierter Verhältniswahl setzlicher Feiertag sein. kann eine Partei in den Wahlkreisen mehr Mandate erringen, als ihr gemäß dem Ergebnis der Verhältniswahl zustehen würden. Im Bundestagswahlrecht in Deutschland bedeutet das: Überhangmandate werden vergeben, wenn eine Partei mehr Direktmandate durch Erststimmen in einem Bundesland erringt, als ihr gemäß dem Zweitstimmenergebnis in diesem Bundesland zustehen Maßgebliche Stimme bei der Wahl zum Deutschen würden. Bundestag für die Sitzverteilung an die Parteien.

Überhangmandat:

Impressum

Grafik/Layout

Projektleitung

Theresa Molitor

Oliver Wunder

Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn

Redaktion

Techn. Herstellung

www.gn-online.de

Guntram Dörr (verantwortlich),

Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG

Verlag

Die Republik (von lateinisch „res publica“ : die öffentliche Sache) ist eine Staatsform, bei der ein auf Zeit gewähltes Staatsoberhaupt an der Spitze des Staates steht. Sie bildet damit den Gegensatz zur Monarchie.

Z

Zweitstimme:

Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG

Irene Schmidt, Rolf Masselink, Geschäftsführer

Oliver Wunder, Manfred Münchow

Infos zum Klasse!-Projekt:

Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit

Ines Gödiker (Glossar)

www.gn-online.de/klasse


Bundestagswahl 2017 | Seite 6

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Wahlkampf

Viel Breite, wenig Tiefe

Zwei Grafschafter in Berlin De Ridder und Stegemann seit 2013 im Bundestag voller Herausforderungen und skizzieren ihre Arbeitsschwerpunkte.

Von Rolf Masselink

Nordhorn/Berlin. Beide sind Neulinge im Bundestag. Doch als einflusslose Hinterbänkler sehen sie sich nicht. Im Seit gut zwei Jahren Gegenteil. Der Auftrag, vertreten die Bundestagsabgeordneten Al- Brücken zu bauen zwibert Stegemann (CDU) schen den Menschen vor und Daniela De Ridder Ort und der „Großen Politik“, fordere den ganzen (SPD) die Region im Berliner Parlament. Zum Einsatz, sagen beide. Der Landwirt Albert Jahreswechsel blicken Stegemann aus Ringe Im Bundestag vertreten Daniela De Ridder und Albert sie im GN-Gespräch und die Sozial- und KomStegemann die Interessen der Grafschafter. Foto: dpa zurück auf ein Jahr

munikationswissenschaftlerin Daniela De Ridder aus Schüttorf waren bei der Bundestagswahl im September 2013 im Wahlkreis 31 „Mittelems“ gegeneinander angetreten. Stegemann holte mit 59,0 Prozent der Stimmen das Direktmandat für die CDU, De Ridder konnte dank hoher Platzierung auf der Landesliste der SPD ebenfalls in den Bundestag einziehen. Seitdem sind beide Abgeordneten „richtig ans Arbeiten gekommen“,

wie Stegemann sagt und müssen, so Daniela De Ridder, zwischen Wahlkreis, Berlin und vielen Auswärtsterminen ein Vagabundenleben „wie ein Arbeiter auf Montage schon gut organisieren“. Der CDU-Politiker ist ordentliches Mitglied im Ausschuss Arbeit und Soziales (Stegemann: „das ist der wahre Wirtschaftsausschuss“) und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. De Ridder vertritt die SPD im Bundes-

Podiumsdiskussion der Direktkandidaten in Nordhorn (GN-Artikel vom 26. August 2017)

tagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Dort ist sie Berichterstatterin für die Themenfelder „Fachhochschulen in Deutschland“, „Forschung und Entwicklung an kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)“ sowie für den Bereich „Gute Lehre“ an Hochschulen. Zudem ist sie stellvertretendes Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. Quelle: GN 21. 01. 2016

Auch ein Grüner punktet bei den Landfrauen Direktkandidaten treten zum Speed-Dating an

Von Manfred Münchow Ein neues Format haben die Landfrauen der Region für ihre Befragung der Kandidaten zur Bundestagswahl getestet. Am Ende gab es durchweg positive Wertungen für das erfrischende Speed-Dating mit wechselnder Besetzung. Wietmarschen. Momentaufnahme an Tisch 3 im Saal Heilemann in Wietmarschen: Fünf Bundestagskandidaten stellen sich beim schnellen Speed-Dating den Fragen der Landfrauen. Nach jeweils 15 Minuten wechselt der Gesprächspartner. Da muss jede Antwort sitzen. Am Ende die Überraschung: An Tisch 3 steht nicht der gelernte Landwirt Albert Stegemann (CDU) bei den Landfrauen als Tagessieger fest und auch nicht Geschlechtsgenossin Daniela De Ridder (SPD). Gepunktet an Tisch 3 haben eher der Bündnis-

grüne Reinhard Prüllage und der FDP-Kandidat Jens Beeck. „Die haben auf unsere Fragen geantwortet“, sagt Gertrud Venhaus vom Landfrauenverein Samern-Suddendorf-Ohne zur Erklärung gegenüber den GN. Die beiden Bundestagsabgeordneten Stegemann und De Ridder dagegen haben auch schon mal so drauflosgere­ det. Und der Vertreter der Linken, Roberto Linguari, zeigt sich bei Landwirtschaftsthemen nicht sattelfest. Drei Minuten haben die Kandidaten Zeit für eine kurze Vorstellung, dann geht es an die Tische, an denen rund 50 Landfrauen aus der Grafschaft und dem Emsland Platz genommen haben. Über die Einhaltung der Zeit wacht unerbittlich die Bezirksvorsitzende der Landfrauen, Frieda Wolbert aus Laar, mit einer lauten Glocke. Den Auftakt an Tisch 3 macht Reinhard Prüllage. Kein leichtes Spiel für einen Grünen. Doch die Landfrauen wissen aus der Vorrunde: Prüllage hat seinen Beruf für Elternzeit unterbrochen und Kinder erzogen. Da klingt es glaubhaft, wenn er mehr Anerkennung der Hausarbeit fordert sowie langfristig ein Familieneinkommen und

Frauen unter sich: (v. l.) Ursula Kruse, Annegret Nögel, Marlies Kohne, Johanna Grönloh, Maria Thien, Daniela De Ridder.

eine Grundrente. Zur Frage von Ursula Kruse von der Landwirtschaftskammer nach Lohngerechtigkeit erklärt Prüllage: „Gleiche Arbeit muss mit gleichem Lohn vergütet werden.“ Das gebiete schon das Grundgesetz, schließlich dürfe niemand wegen seines Geschlechtes benachteiligt werden. Beim FDP-Politiker Jens Beeck geht es neben dessen Ablehnung einer Vermögenssteuer vor allem um den Bereich Bildung, eines der Kernthemen der Liberalen. „Ich komme aus Lingen, wir haben wohl das Geld für Gebäude,

Foto: Manfred Münchow

aber keine Erzieherinnen“, weist Beeck auf die Lage der relativ finanzstarken Kommune hin. Einer der Auswege könne sein, die Löhne für Erzieherinnen sowie die gesellschaftliche Wertigkeit des Berufes zu erhöhen. Zudem sei es ein Unding, dass Erzieherinnen in der Ausbildung Schulgeld bezahlen müssen. Zudem sei es nicht sinnvoll, die Pflege über die Arbeitenden zu finanzie­ ren anstatt über Steuern. Sicherlich gut an am Tisch kommt ein Beeck-Satz wie: „Ich verstehe nicht, dass Banken keine Umsatzsteuer zahlen müssen.“

Keinen Frauenbonus bei den Landfrauen hat die SPD-Politikerin Daniela De Ridder. Ihre Versuche, den Spieß umzudrehen und die Frauen zu befragen, kommen nicht so gut an. Sie wollen eher Antworten. Zum Beispiel auf die Fragen, ob eine Änderung des Verbraucherverhaltens nicht bereits in der Schule starten müsse und die Ehrenamtlichkeit der Landfrauen auch ihre Grenzen hat? „Ich kämpfe für mehr Einfluss des Bundes auf die Schulpolitik, die ja in der Kompetenz der Länder liegt“, erklärt De Ridder. Und dass das Engagement

der Landfrauen für die Gesellschaft immer als ehrenamtlich vorausgesetzt werde, sei eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit“. Man müsse deutlich machen, dass die Frauen nicht immer nur „für Gotteslohn arbeiten“. Schließlich gehe es um „Kompetenz, Einsatz und Bezahlung“. Das hört man gern. Die Runde an Tisch 3 hat sich warmdiskutiert, als der Landwirt und CDU-Politiker Albert Stegemann Platz nimmt. „Die Landwirte stehen in der Öffentlichkeit nicht immer gut da“, räumt der Bundestagsabgeordnete ein. „Aber auch, weil man immer meint, man muss sich rechtfertigen“, wirft Ursula Kruse kess dazwischen. Und Doris Degen, Vorsitzende der Landfrauen in Bawinkel, fordert in Bezug auf den aktuellen Fipronil-Eier-Skandal: „Die Verantwortlichen dafür müssen stärker rangenommen werden.“ Stegemann spricht sich dafür aus, „intelligente Marketingstrategien“ zu entwickeln, damit nicht immer ein falsches Bild von der Landwirtschaft gezeichnet werde. „Damit Landwirtschaft auch wieder ein Stück mehr sexy wird“, sagt der Politiker salopp. Um wieder aus der Defensive zu kommen, sei-

Wahlkampf

en Aktionen wie der „Tag der offenen Höfe“ wichtig. „Aber da kommen doch häufig nur die Berufskol­ legen“, gibt Doris Degen kritisch zu bedenken. Die breite Öffentlichkeit zeige sich weniger daran interessiert. Zur Diskussion um faire Preise für die Landwirtschaft sagt Stegemann: „Viele Verbraucher kaufen über den Preis.“ Er gibt aber auch zu bedenken: „Viele können es sich auch nicht leisten, teuer zu kaufen.“ Keine leichte Aufgabe für Roberto Linguari von der Partei „Die Linke“, die Diskussionstiefe an Tisch 3 zu halten. Das Ehegattensplitting gehört für ihn abgeschafft und dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer, müsse natürlich auch abgeschafft werden. Immerhin kann Linguari darauf verweisen, dass es in seiner Partei für Führungspositionen und Wahllisten eine Quote von 50 Prozent gibt. Mit seiner Forderung nach einer Grundrente steht er auch nicht schlecht da. Doch bei seinem bisherigen Wissen über die Landwirtschaft sei er „kalt erwischt“ worden, räumt der Linke ein und gelobt Besserung. Quelle. GN 18. 08. 2017

Von Guntram Dörr Ein Moderator und sechs Kandidaten vor etwa 120 Zuhörern, die der Einladung von IHK und Wirtschaftsvereinigung gefolgt sind: Der Rahmen für die erste Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 24. September ist klassisch. Ex-NDR-Journalist Peter Kliemann hat im NINO-Hochbau in Nordhorn ein Themenfeld von Wirtschaft bis Bildung abgesteckt und achtet auf möglichst große Parität. Jeder soll zu jeder Angelegenheit etwas sagen können. Das nutzt die SPD-Politíkerin Dr. Daniela De Ridder weidlich aus, sie hat den mit Abstand größten Redeanteil – zeitlich gesehen. Und sie folgt der Bitte des Moderators, dem Publikum immer auch ein

wenig von der eigenen Persönlichkeit mitzuteilen, gerne und geschmeidig. Die Schüttorferin sagt, sie sei eine „Bildungspolitikerin mit Leib und Seele, mit Herz und Blut“. Das im Wahlkampf von ihrer Partei ganz oben platzierte Credo, die soziale Gerechtigkeit, flankiert sie mit dem Satz: Starke Schultern müssen viel tragen. Auch Linken-Kandidat Roberto Linguari sorgt für ein, zwei schöne Momente. Etwa als er bei der Debatte über Zuwanderung und Integration auf seine italienischen Wurzeln und die Vergangenheit des ehemaligen Spinnereigebäudes hinweist: „Ein Stockwerk höher hat mein Vater gearbeitet, und zwar so fleißig, dass wir uns ein Häuschen leisten konnten.“ Er ist zudem der einzige der Befragten, der signalisiert: Achtung, ich bin nicht allwissend, ich mache so etwas zum ersten Mal. In einem Punkt lässt er allerdings keine Fragen offen: Umverteilung muss sein in dieser Gesellschaft, da gibt es für ihn keine Kompromisse. Ganz anders kommt Jens Beeck daher, der sich als glänzender Rhetoriker erweist und – im

Ernste Gesichter auf dem Podium im NINO-Hochbau: Den Fragen von Moderator Peter Kliemann stellten sich die Bundestags-Direktkandidaten (v. r.) Roberto Linguari (Die Linke), Jens Beeck (FDP), Reinhard Prüllage (Die Grünen), Dr. Daniela De Ridder (SPD), Albert Stegemann (CDU) und Danny Meiners (AfD).

Gegensatz zu seinen Mitbewerbern – den gesamten Abend über stehen bleibt. So überragt der Emsländer sie zumindest körperlich. Beeck liefert eine glasklare FDP-Vorstellung und pocht wiederholt auf einen schlanken Staat, weniger bürokratischen Filz und kräftige Starthilfe für eine zupackende Macher-Mentalität.

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September 2017 September 2017

Oktober 2017

Foto: Werner Westdörp

Ähnlich kompromisslos agiert Reinhard Prüllage. Der Grafschafter Grünen-Chef ignoriert zunächst bewusst den Fahrplan des Diskussionsleiters und macht deutlich, dass es höchste Zeit sei, alles dem Klimaschutz und der Bewahrung des Planeten unterzuordnen. Der Ausbau der E 233 im Emsland? Für Prüllage eine „ökologische Katastrophe“. Spä-

ter, nach Veranstaltungsende, ärgert er sich ein wenig, dass er sich dann noch ins Korsett des vorgegebenen Ablaufs zwingen ließ. Dabei ist dem Nordhorner völlig klar, dass dieses Publikum im Saal möglicherweise nicht seine bevorzugte Zielgruppe ist. De Ridder hatte zuvor einen etwas weicheren Kurs gesteuert und an-

17. Juli 2017, 18 Uhr: Bis zu diesem Datum können die Wahlvorschläge für Direktkandidaten und Landeslisten bei den zuständigen Wahlleitern eingereicht werden.

Von Oliver Wunder Der neue Deutsche Bundestag kommt spätestens am 24. Oktober zu seiner ersten Sitzung zusammen. Bis dahin gibt es aber eine Reihe von Terminen, die berücksichtigt werden müssen. Hier ein kurzer Überblick:

28. Juli 2017: Der Landeswahlausschuss entscheidet über die Zulassung der Landeslisten der Parteien. Außerdem beschließt der Kreiswahlausschuss über die Anerkennung der Kreiswahlvorschläge. 13. August 2017: An diesem Tag werden die Wählerverzeichnisse fertiggestellt. Nun ist klar, wer wahlberechtigt ist.

gemerkt, dass man beim Ausbau der Verkehrswege an einem „Interessensausgleich“ nicht vorbei komme. Für Albert Stegemann, den CDU-Abgeordneten aus Ringe, ist sein Auftritt in dieser Hinsicht ein Heimspiel. Er will die Nordumgehung Nordhorn und den Ausbau der Europastraße. Ohne Abstriche. Straßen sind für ihn „Lebensadern der Wirtschaft“, was einen ersten heftigeren Ausschlag auf der Applaus Skala auslöst. Als der Christdemokrat den Anschluss ländlicher Gebiete an die Datenautobahn anspricht, spitzen die Unternehmer, Selbständigen und Führungskräfte im Saal die Ohren. „Die letzten fünf Prozent mit Glasfaser anzuschließen kostet ebenso viel wie die ersten 95 Prozent“, gibt der Christdemokrat zu bedenken, der gerne die Mathematik bemüht. Er könne sich vorstellen, „auf intelligente Funktechnik“ zu setzen. Da bleibt der Beifall aus. Es ist ein Abend der moderaten Töne, in den sich auch Danny Meiners fügt. Der AfD-Spitzenkandidat macht mit Blick auf den Solidaritätszuschlag klar:

„Irgendwann muss das ein Ende haben“. Steuern müssen da bezahlt werden, wo Unternehmen sie erwirtschaften, findet er. Mit der Frauenquote hat er nichts am Hut, in der Flüchtlingsfrage könne Deutschland „nicht die halbe Welt aufnehmen“. Allerdings: „Wer länger hier ist, sollte die Möglichkeit haben, zu arbeiten.“ Vor dem Hintergrund einer IHK-Veranstaltung sind die übereinstimmenden Aussagen der Profi­ und Amateurpolitiker auf dem Podium zu Facharbeit und Dualem Ausbildungssystem bemerkenswert. Alle Sechs halten Plädoyers für den beruflichen Aufstieg zu Meistern, Technikern oder Fachwirten – auch im Vergleich mit akademischen Graden. Das Schlusswort gehört Dr. Wilfried Holtgrave, dem Vorsitzenden der Grafschafter Wirtschaftsvereinigung. Er wünscht sich von den Politikern, dass sie nicht mehr versprechen, als sie halten können. Nun, der Abend im Hochbau hält, was er versprach – nämlich eine Diskussion, die in die Breite ging, der aber aufgrund der Vorgaben die Tiefe fehlte.

neuen Wohnortes aufgenommen werden. Wer danach wegzieht, bleibt im Verzeichnis des alten Wohnortes.

Briefwählern müssen bis 18 Uhr vorliegen. Kurz nach 18 Uhr werden erste Umfragen und Prognosen veröffentlicht. Danach folgen vorläufige Wahler­ gebnisse. Bis der Bundeswahlleiter das amtliche Endergebnis verkündet, können Tage bis Wochen vergehen.

3. September 2017: Bis jetzt soll jeder Wahlberechtigte seine Wahlbenachrichtigung erhalten haben. Damit kann sofort eine Briefwahl beantragt werden. 4. bis 8. Sept. 2017: Bürger können Einsicht in das Wählerverzeichnis ihrer Gemeinde nehmen und die eingetragenen Daten überprüfen. Eine Korrektur der Angaben ist nur in diesem Zeitraum möglich.

24. September 1999: Wer nach diesem 14. Aug. bis 3. Sept. 2017: 24. September 2017: Tag geboren und damit 8 bis 18 Uhr: Die WähWer in dieser Zeit umjünger als 18 Jahre ist, darf zieht, kann auf Antrag in ler gehen im Wahllokal nicht wählen. das Wählerverzeichnis des wählen. Unterlagen von

15. Oktober 2017: 8 bis 18 Uhr: Die Wahlberechtigten in Niedersachsen wählen einen neuen Landtag. 24. Oktober 2017: Spätestens jetzt konstituiert sich der neue Deutsche Bundestag. Danach folgt die Wahl des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin.


67 : GN 2125.0 9.201 e ll e u Q Montag, 25. September 2017

DIE GRAFSCHAFT HAT GEWÄHLT

Bundestagswahl 2017 | Seite 8

179

Bundestagswahl

2017

! l a i z e p S Das

Die Abstimmung

für die Wahl zum Deutschen Bundestag im Wahlkreis 31 Mittelems am 24. September 2017

Sie haben 2 Stimmen

Grafschafter machen bei Juniorwahl mit

Erststimme 1 Stegemann, Albert Landwirtschaftsmeister, MdB Ringe

für die Wahl einer Landesliste (Partei) – maßgebende Stimme für die Verteilung der Sitze insgesamt auf die einzelnen Parteien –

Zweitstimme

CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands in Niedersachsen

2 Dr. De Ridder, Daniela SPD Bundestagsabgeordnete Schüttorf

3 Prüllage, Reinhard Dipl.-Pädagoge, selbstständig Nordhorn

4 Linguari, Roberto Maschinenführer Schüttorf

5 Beeck, Jens Rechtsanwalt Lingen / Ems

6 Meiners, Danny

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

GRÜNE BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

SPD

DIE LINKE.

3

GRÜNE Dr. Julia Verlinden, Jürgen Trittin, Filiz Polat, Sven-Christian Kindler, Katja Keul

DIE LINKE.

4

Pia-Beate Zimmermann, Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi, Jutta Krellmann, Victor Perli, Amira Mohamed Ali

R E T US Freie Demokratische Partei

FDP

Freie Demokratische Partei

AfD

2

Thomas Oppermann, Susanne Mittag, Dr. Matthias Miersch, Dr. Daniela De Ridder, Wolfgang-Hubertus Heil

DIE LINKE. Niedersachsen DIE LINKE. Niedersachsen

1

Dr. Ursula von der Leyen, Michael Grosse-Brömer, Enak Ferlemann, Dr. Maria Flachsbarth, Dr. Mathias Middelberg

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

M

Metallbaumeister Geeste

Christlich Demokratische Union Deutschlands in Niedersachsen

CDU

Alternative für Deutschland

5

FDP

Christian Dürr, Jens Beeck, Grigorios Aggelidis, Dr. Gero Hocker, Ulla Ihnen

Alternative für Deutschland

AfD

6

Armin-Paulus Hampel, Jörn König, Thomas Ehrhorn, Wilhelm von Gottberg, Dietmar Friedhoff

Piratenpartei Deutschland

7

PIRATEN

Nationaldemokratische Partei Deutschlands

NPD

8

Christina Krieger, Matthias Behrens, Torsten Schoenrock, Manfred Dammann, Ulrich Eigenfeld

Tierschutzpartei

PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ

10

Claudia Theis, Udo Striess-Grubert, Rainer Nowak, Dieter Holsten, Andreas Bienstein

Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands

MLPD

9

Manuel Schäfer, Vanja Schmidtmann, Simone Oppermann, Susanne Berghoff, Lena Zebbedies

FREIE WÄHLER Niedersachsen

11

Carmen Kinzel, Reinhard Funk, Merve Öner, Brunhild Koepsell, Paul Stelzer

Kre

Bündnis Grundeinkommen - Die Grundeinkommenspartei

BGE

DEMOKRATIE IN BEWEGUNG

Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative

13

Bettina Krüger, Sören Eckardt, Mehmet Akcur, Ahlke Landt, Sabine Israel (Francis Bee Stock)

Deutsche Kommunistische Partei

14

DKP Joachim Bigus, Sabine Huppert, Björn Schmidt, Katinka Manitzke, Frank Darguß

Deutsche Mitte - Politik geht anders…

und Schülern

ter Schulen machen bei der Juniorwahl mit. Das Gesamtergebnis der Zweitstimmen und die Gewinner der 299 Bundestagswahlkreise werden am Wahlsonntag, 24. September 2017, um 18 Uhr unter www.juniorwahl. de veröffentlicht. Quelle: 28. 06. 2017 www.juniorwahl.de

So wird gewählt Der Bundestag wird in einer Kombination von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht gewählt. Wer die meisten Kreuzchen auf der Erststimmenliste einheimsen kann, ist nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt, hat also ein Direktmandat und geht nicht über Los, sondern direkt in den Bundestag. Schon der Kandidat mit den zweitmeisten Erststim-

15

men geht leer aus, wenn er einmal das Verhältnisnicht über die Landesliste wahlrecht. Je nach dem Anteil der Zweitstimmen, in den Bundestag zieht. die auf die Landeslisten der kandidierenden Parteien entfallen, gibt es entsprechend viele Sitze im Bundestag. Vorausgesetzt, die Partei hat bundesweit die FünfproWie viele Kandida- zenthürde übersprungen ten über die Landesliste oder mindestens drei Diin den Bundestag kom- rektmandate gewonnen. men, entscheidet erst Quelle: mitmischen.de

Die PARTEI

16

17

V-Partei

V-Partei3 - Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer

Abbildung eines Muster-Stimmzettels.

Quelle: Landkreis

Tobias Kramer, Nordhorn

... ich das als meine demokratische Pflicht ansehe. Wir sind eine Gesellschaft mit Erwartungen und Verpflichtungen. Dafür brauchen wir eine starke Politik in der Führungsebene. Hilde Mannebeck, Quendorf

... aus meiner Sicht jede Stimme bei der Bundestagswahl zählt. Deswegen habe ich meine Stimme abgegeben. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit und gehört zu meinem Demokratieverständnis.

Werner Hofschroer, Schüttorf

... Nichtwählen aus meiner Sicht keine wirkliche Alternative ist. Denn dadurch bekommen die extremen Parteien in Deutschland doch indirekt Wählerstimmen, und das will ich nicht. Christoph Hackmann, Wietmarschen

Der Tag danach – aktuell im Netz Auflösung des Suchbildes von Seite 3.

Foto: Fotolia

Wie die Wahl in der Grafschaft fast komplett vom Bundesergebnis überlagert wird

D

ie Suche nach Siegern fiel gestern Abend schwer. Denn bei den Parteien im heimischen Wahlkreis 31 „Mittelems“ überlagerte ein einziges Ergebnis sämtliche Diskussionen: Die AfD hat bei den Bundestagswahlen mehr als 13 Prozentpunkte geholt! Schockstarre bei den Zusammenkünften von CDU und SPD in Nordhorn, von „Partys“ konnte nicht die Rede sein. Doch das war nur ein Grund für die überaus verhaltenen Reaktionen im Hotel am Stadtring und im Mehrgenerationenhaus. Dafür sorgten die anderen Zahlen auf den Hochrechnungsgrafiken von ARD und ZDF, die den Neugierigen vor dem Fernsehschirm bereits ab kurz nach 18 Uhr deutlich machten: Beide, Christ- wie Sozialdemokraten, haben Federn gelassen. Erheblich. Wer Deutschland demnächst regieren wird, und ob

überhaupt eine tragfähige Mehrheit zustande kommt, ließ auch die örtlichen Politiker, Parteigänger und einige Interessierte rätseln. Erst später, mit fortlaufender Auszählung der insgesamt 333 Wahlbezirke in der Grafschaft und den Altkreisen Lingen und Meppen, richtete sich der Blick auf das lokale Abschneiden der Parteien. Dabei zeigten sich die gewohnten und von Vielen auch erwarteten Größenverhältnisse der vergangenen Jahrzehnte. Eine dominante CDU, ein klarer Wahlsieger Albert Stegemann: Daran gibt es auch nach dem 24. September nichts zu rütteln. Der Spitzenmann aus Ringe und seine Partei übertreffen das Bundesergebnis um Längen, allerdings büßten sie auch im Vergleich zu 2013 kräftig ein. Das ist durchaus ein Dämpfer für den Niedergrafschaf-

ter, der vor vier Jahren noch an der 60-Prozent-Grenze gekratzt hatte. Selbstkritik, so sie denn stattgefunden hat, dürfte auf einem sehr hohen Niveau gelegen haben. Für die SPD wird es zumindest ein kleiner Trost sein, dass ihr katastrophales Ergebnis auf Bundesebene im

Guntram Dörr über einen denkwürdigen Wahlabend.

Wahlkreis deutlich freundlicher ausfiel. Direktkandidatin Daniela De Ridder hat sich wiederum ordentlich verkauft, auch wenn sie leichte Verluste hinnehmen musste. Die Schüttorferin ging gestern Abend davon aus, dass sie sicher über die Lan-

desliste in den Bundestag Deutschland“ betrifft, fehlte es bei den anderen an Ems einziehen wird. und Vechte angetretenen o entstand eine merkwür- Parteien an schlüssigen Erdige Situation: Während klärungen. Das starke AbStegemann und De Ridder in schneiden der AfD war beden späten Abendstunden fürchtet worden, tatsächlich kämpferisch auftraten, blie- erwartet, so schien es, hatten ben ihre Mitstreiter nach der es die wenigsten. Höchste pflichtgemäß stürmischen Zeit also für eine ernsthafte Begrüßung nachdenklich, Analyse ohne Scheuklappen fast kleinlaut. Die Abfuhr für oder Schaum vorm Mund – die Großen beim Gesamter- auch vor der eigenen Haustür. gebnis saß tief. Zwar hielten die stabilen Dahinter verblasste beinahe, dass ein weiterer Di- Verhältnisse in der Grafrektkandidat aus dem Wahl- schaft und dem Nachbarkreis ein Mandat in Berlin er- landkreis einer Attacke vom reichte: Jens Beeck, FDP- Rand stand. Die AfD blieb Mann aus Lingen, profitierte weit hinter ihrem Bundeserebenfalls von seiner guten gebnis zurück. Doch darf nun Listenplatzierung und dem erwartet werden, dass die Zweitstimmenergebnis sei- Zahlen genau analysiert werner Partei. Das konnten die den. Fast 9700 Stimmen erLiberalen in der Grafschaft hielt diese Partei im Wahlund im Emsland übrigens an- kreis. Dort, wo sie besonders nähernd erreichen. Durch- stark abschnitt, haben die Etablierten eine nahe liegenaus eine Überraschung. Was die „Alternative für de Aufgabe.

S

Grafschafter setzen auf Bewährtes CDU und SPD behalten ihre Basis, FDP erholt sich, Grüne stagnieren und AfD wächst nur mäßig

GN-Online

Helmut Treib, Manuela Punke, Holger Pangritz, Stephan Weiß, Stefanie Beck

Fotos: Westdörp/Konjer

Die Großen bleiben kleinlaut

Ich habe heute gewählt, weil . . .

Protokolle und Fotos: Rainer Müller

18

Das tat weh: Sowohl bei der CDU (links) als auch bei der SPD sorgten die ersten Hochrechnungen für entsetzte Gesichter.

Nachgefragt

... ich selber politisch ein Wörtchen mitreden möchte. Außerdem bin ich heute zur Wahl gegangen, damit die AfD möglichst nicht im kommenden Bundestag vertreGunda Veldink, Emlichheim ten ist.

Sarah Ellen Herfort, Helena Arndt, Heide Haas, Rieke Wolters, Jana Büskens

3

durchaus achtbares persönliches Ergebnis hat sie ässt man sich zuletzt durch viel Präparteiposenz und Aktivität im Wahllitische Vorkreis erarbeitet. Doch ihr lieben einmal eigentlich sicherer Listenbeiseite, platz geriet angesichts dradann muss matischer SPD-Verluste man feststeldennoch ins Wanken. Gelen: Die Graflingt ihr, wie erwartet, der schaft ist ein Gewinner die- Wiedereinzug ins Parlases dramatischen Wahlment, muss ihr der Spagat abends. Denn sie wird in zwischen Berlin und Nordder nächsten Legislaturpe- horn, zwischen Bundestag riode höchstwahrscheinund Parteibasis besser gelich sogar mit drei Wahllingen als zu Beginn ihrer kreis-Abgeordneten in Ber- ersten Wahlperiode. Sie muss viel Präsenz zeigen lin vertreten sein. Damit im Wahlkreis und zugleich steigen die Erwartungen. Dass Albert Stegemann Netzwerken in Berlin, um auch in der Opposition (CDU) aus Ringe seinen Grafschafter Interessen Wahlkreis erneut gewonvertreten zu können. nen hat, ist keine Überraschung. Auch war zu erNicht nur in den Bundeswarten, dass er angesichts tag, sondern womöglich dieiner wiedererstarkten rekt in eine RegierungsFDP und des Höhenflugs fraktion zieht mit dem Linder AfD sein außergewöhn- gener Rechtsanwalt Jens lich gutes Ergebnis von Beeck (FDP) ein weiterer 2013 nicht würde wiederVertreter dieses Wahlkreiholen können. Gleichwohl ses ein. Der Emsländer ist steht er im Vergleich zu in Berlin nicht wirklich ein den Verlusten der CDU Neuling, er kennt als ehemaliger Mitarbeiter eines recht gut da. Sein WahlerAbgeordneten das parlagebnis ist ein Pfund, mit mentarische Geschäft bedem er in Berlin wuchern reits gut. Eine lange Einarkann – und muss. Er ist jetzt kein Neuling mehr, er beitungszeit wird auch er nicht brauchen. wird, wenn Posten verteilt Drei Abgeordnete aus eiwerden, noch selbstbewusster auf Einfluss drän- nem Wahlkreis: Das sollte gen. Ihm dürfte klar sein: sich für die Grafschaft und Mit einem Hinterbänkler das südliche Emsland auswerden sich seine Parteizahlen – wenn die Drei ihfreunde zwischen Meppen ren fairen Konkurrenzund Nordhorn auf Dauer kampf aus dem Wahlkampf nicht zufriedengeben. fortsetzen, bei Bedarf aber Die Schüttorferin Danie- auch im Sinne ihrer Heimat la De Ridder (SPD) hingean einem Strang ziehen. gen kommt aus einer ganz s.burkert@gn-online.de anderen Position. Ihr

Auflösung des Rätsels von Seite 16:

Iko Schneider, Andreas Roling, Klaus Joachim Arndt, Ingrid Marianna Brettschneider, Ulrich Brehme

Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative

Von Steffen Burkert

... man, wenn man seine Stimme nicht abgibt, auch nicht mitbestimmen kann, wie es dem Staat zukünftig geht. Ich persönlich finde zum Beispiel das Thema Pendlerpauschale sehr wichtig.

Meik Morgenstern, Philipp Lutze, Michael Kudlek, Holger Kapmeyer, Christian Thiele

Ökologisch-Demokratische Partei

Servicetechniker für Pipelineinspektion Nordhorn

„Über 3000 Schulen nehmen bundesweit in diesem Jahr an der Juniorwahl zur Bundestagswahl teil. Mit der Teilnahme von fast 1 Million Schülerinnen und Schülern stellen diese Schulen einen neuen Rekord auf, mit dem alle bisherigen Erwartungen weit übertroffen wurden. Das Einüben von prakti-

1Schülerinnen Million

DiB

ÖDP

Die PARTEI

12

Johannes Stallkamp, Anna Sophie Brüning, Thomas Rackow, Baukje Dobberstein, Joachim Winters

DM

17 Nützel, Harald

3000 Schulen nehmen teil!

desrepublik Deutschland vor. Ziel der Juniorwahl ist das Üben und Erleben von Demokratie. Nach intensiver Vorbereitung im Unterricht führen die Jugendlichen in der Woche vor der Bundestagswahl eine Juniorwahl durch. Auch mehrere Grafschaf-

Dr. Michael-Tillmann Berndt, Holger Lubitz, Thomas Ganskow, Henry Ruhnke, Florian Lang

FREIE WÄHLER

e i d n e d r e w r e i H ! t z t e s uze ge

Über

scher Verantwortung bei der Stimmabgabe ist eine wichtige Grundlage für die aktive Teilhabe an demokratischen Prozessen und Entscheidungen im späteren Leben. Für die Vermittlung dieser Erfahrung und der damit einhergehenden politischen Bildung gebührt allen teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern ein besonderer Dank. Allen Beteiligten wünsche ich ein gutes Gelingen der Juniorwahl in der Woche vor der Bundestagwahl“. Die Juniorwahl führt Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 unter anderem durch die Simulierung des Wahlvorgangs an die Prozesse der demokratischen Willensbildung heran und bereitet sie auf ihre eigene Beteiligung am politischen System der Bun-

9. Zweitstimme 10. Bundestag 11. Quorum 12. Bundespräsident

eines/einer Wahlkreisabgeordneten

Der Präsident des Deutschen Bundestages und Schirmherr der Juniorwahl 2017, Norbert Lammert, freut sich über das große Interesse der Schulen:

5. Gesetz 6. Fraktion 7. Opposition 8. Berlin

für die Wahl

hier 1 Stimme

1. Angela 2. Schepers 3. Landtagswahl 4. Koalition

hier 1 Stimme

Grafschafter Gewinner

L

Auch Schüler stimmen ab

Stimmzettel

Kommentar

NORDHORN. Die Entscheidung ist gefallen, das Wahlergebnis steht fest. Wie geht es weiter am Tag nach der Bundestagswahl? Die Grafschafter Nachrichten berichten im Internet durchgehend aktuell. Das Neueste im Überblick finden Sie auf www.gn-online.de/wahl.

Von Irene Schmidt MEPPEN/NORDHORN. Es fällt ins Auge: In der Grafschaft Bentheim wie auch im Wahlkreis 31 (Mittelems), zu dem die Grafschaft neben dem Altkreis Lingen zählt, setzen die Wähler auf bewährte und bekannte Strukturen, auch wenn CDU und SPD an Gewicht verloren haben. Rechte und linke Bewegungen finden dennoch kaum Unterstützer. CDU-Direktkandidat Albert Stegemann hat sein gutes Ergebnis von 2013 mit 59,04 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis nicht ganz gehalten und muss sich mit 53,64 Prozent zufriedengeben. In der Grafschaft Bentheim schrumpft sein Erststimmenanteil sogar von 53,04 auf 48,20 Prozent. Seine SPD-Herausforderin, Daniela De Ridder, hat davon jedoch nicht profitiert. Auch sie büßt Stimmen ein. Im Wahlkreis erringt sie nur noch 26,37 Prozent der Erststimmen gegenüber 28,96 Prozent vor vier Jahren. In der Grafschaft rutscht die Schüttorferin von 35,56 auf 32,22 Prozent. Das Ergebnis der beiden Direktkandidaten spiegelt sich in den Quoten ihrer Parteien nur bedingt wider. Im gesamten Wahlkreis hat die CDU rund 6,7 Prozentpunkte verloren, kann aber mit 49,38 Prozent knapp die Hälfte der Wählerschaft auf sich vereinigen. Auch die Wähler in der Grafschaft haben konservativ gewählt und der CDU 44,72 Prozent ihrer Zweitstimmen gegeben (2013 waren es noch 50,87 Prozent). Die SPD hat sich im Wahlkreis 31 ebenfalls deutlich

schaft und im Wahlkreis 31 2013 noch bei gut 2,5 Prozent. (ohne Gewähr) (ohne Gewähr) Jetzt hat sie es auf 5,25 Prozent in der Grafschaft Bentheim und auf 5,42 Prozent im A. Stegemann Wahlkreis gebracht. Ihr Di49,38% 53,64% rektkandidat Danny Meiners muss sich mit knappen fünf 23,47% D. De Ridder Prozent zufriedengeben. 26,37% Damit liegt die AfD gleichwohl knapp vor der Linken. Deren Direktkandidat, Roberto Linguari, muss sich mit H. Nützel 0,55% knapp vier Prozent und seine 0,53% Sonstige 6,04% Partei mit unter fünf Prozent 4,57% J. Beeck R. Linguari R. Prüllage 1,52% 5,42% 9,05% begnügen. 5,65% 3,82% 4,98% Auch die Grünen haben D. Meiners keinen Grund, zu jubeln. Ihr 5,01% Direktkandidat Reinhard Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2013: Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2013: Prüllage hat im Wahlkreis A. Stegemann, CDU -5,40% CDU: -6,71%, SPD: -2,57%, FDP: +4,89%, GRÜNE: +0,63%, Mittelems die fünf Prozent DIE LINKE: +1,55%,DIE PARTEI: +0,55%, SONSTIGE: -1,03% D. De Ridder, SPD -2,59% verfehlt, und in der Grafschaft Bentheim mit 5,27 Prozent dezent überschritten. Seine Partei erzielt mit gut Erststimmen Grafschaft Zweitstimmen Grafschaft (ohne Gewähr) (ohne Gewähr) sechs Prozent kein überragendes Ergebnis. Grund zur Freude hat am A. Stegemann ehesten die FDP, die ihren er44,72% 48,20% folglosen Kandidaten aus 28,02% D. De Ridder dem Jahr 2013 (Manuel Neh32,22% mer errang einen Erststimmenanteil von rund 1,6 Prozent) gegen Jens Beeck aus Lingen ausgetauscht hat. Der Jurist hat im Wahlkreis imH. Nützel 0,56% merhin 5,65 und in der Graf0,57% Sonstige 6,24% schaft Bentheim 5,04 Prozent J. Beeck R. Linguari R. Prüllage 4,84% 1,50% 5,25% 8,88% der Erststimmen auf sich ver5,04% 3,94% 5,27% eint. Die FDP hat sich aus D. Meiners dem Tief von 2013 mit 4,17 4,76% Prozent der Wählerstimmen Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2013: Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2013: herausgekämpft auf 8,88 ProA. Stegemann, CDU -4,84% CDU: -6,15%, SPD: -2,72%, FDP: +4,70%, GRÜNE: +0,39%, zent in der Grafschaft BentD. De Ridder, SPD -3,34% DIE LINKE: +1,59%, DIE PARTEI: +0,56%, SONSTIGE: -1,10% heim sowie 9,05 Prozent im gesamten Wahlkreis Mitteverschlechtert, von 26,04 auf ten Emsland, etwas bessere Ridder und Stegemann sowie lems. 23,47 Prozent. In der Graf- Werte. 2013 brachte es die ihrer Parteien profitiert? – schaft haben die Sozialdemo- SPD auf 30,74 Prozent; jetzt Die AfD hat im Wahlkreis 31 Die Wahlbeteiligung war mit den hohen Stimmengewinn, 78,12 Prozent im Wahlkreis kraten in der Regel, im Ver- sind es noch 28,02 Prozent. Aber wer hat von den Ver- den sie auf Bundesebene ver- und 77,17 Prozent in der Grafgleich zum gesamten Wahlkreis mit dem traditionell lusten der beiden bereits am- zeichnet, nicht annähernd schaft besser als vor vier Jahchristdemokratisch gepräg- tierenden Abgeordneten De erreicht. Sie lag in der Graf- ren (74,74 / 74,16).

Erststimmen Wahlkreis 31

Zweitstimmen Wahlkreis 31


9.20167 Quelle: GN 2125.0

G DIE GRAFSCHAFT HAT GEWÄHLT

Gang in die Opposition löst bei Grafschafter Sozialdemokraten fast Erleichterung aus

Stadt NORDHORN Erststimmen Stegemann De Ridder Prüllage

Zweitstimmen

2017 2013 40,49 % 44,94 % CDU 35,92 % 41,30 % SPD 6,62 % 5,16 % Grüne

2017 2013 37,81 % 43,87 % 31,00 % 34,79 % 7,07 %

6,81 %

Linguari

4,78 %

3,61 % Linke

5,96 %

4,30 %

Beeck

5,49 %

1,85 % FDP

9,22 %

4,01 %

Meiners

5,86 %

2,50 % Afd

6,34 %

2,86 %

Nützel

0,83 %

0,00 % Die Partei

0,70 %

0,00 %

1,89 %

3,36 %

Sonstige

Stadt BAD BENTHEIM Erststimmen Stegemann De Ridder

2017 2013 41,12 % 46,08 % 28,79 % 31,60 % 7,47 %

7,45 %

4,14 % Linke

5,41 %

3,69 %

Beeck

5,64 %

1,95 % FDP

9,76 %

5,38 %

Meiners

5,02 %

2,22 % Afd

5,40 %

2,97 %

Nützel

0,45 %

0,00 % Die Partei

0,53 %

0,00 %

1,51 %

2,96 %

Prüllage Linguari

4,40 %

Sonstige

Samtgemeinde NEUENHAUS Erststimmen Stegemann De Ridder

Zweitstimmen

2017 2013 51,16 % 56,66 % CDU 31,36 % 33,92 % SPD 4,82 % 3,86 % Grüne

2017 2013 47,96 % 54,14 % 27,79 % 29,39 % 5,86 %

5,58 %

Linguari

3,58 %

2,34 % Linke

4,58 %

2,68 %

Beeck

4,03 %

1,09 % FDP

6,95 %

3,22 %

Meiners

4,68 %

1,63 % Afd

5,23 %

2,31 %

Nützel

0,37 %

0,00 % Die Partei

0,43 %

0,00 %

1,20 %

2,68 %

Prüllage

Sonstige

Samtgemeinde EMLICHHEIM Erststimmen Stegemann De Ridder Prüllage

Zweitstimmen

2017 2013 60,57 % 66,57 % CDU 26,91 % 26,39 % SPD 2,91 % 2,12 % Grüne

2017 2013 55,27 % 60,47 % 24,65 % 25,30 % 4,20 %

3,73 %

Linguari

2,04 %

1,33 % Linke

2,77 %

1,62 %

Beeck

4,63 %

2,04 % FDP

8,57 %

5,18 %

Meiners

2,67 %

1,24 % Afd

3,18 %

1,79 %

Nützel

0,27 %

0,00 % Die Partei

0,42 %

0,00 %

0,94 %

1,91 %

Sonstige

Samtgemeinde UELSEN Erststimmen Stegemann De Ridder Prüllage

Zweitstimmen

2017 2013 59,29 % 63,98 % CDU 28,06 % 28,09 % SPD 3,48 % 3,40 % Grüne

2017 2013 54,79 % 61,76 % 24,90 % 24,98 % 4,95 %

4,41 %

2,87 %

1,71 %

1,23 % FDP

7,94 %

3,31 %

1,39 % Afd

3,25 %

1,77 %

0,00 % Die Partei

0,38 %

0,00 %

0,91 %

2,06 %

Linguari

2,05 %

1,58 % Linke

Beeck

3,93 %

Meiners

2,72 %

Nützel

0,47 %

Sonstige

Gemeinde WIETMARSCHEN Erststimmen Stegemann De Ridder Prüllage

Zweitstimmen

2017 2013 65,71 % 71,43 % CDU 18,87 % 19,82 % SPD 3,45 % 2,89 % Grüne

2017 2013 59,90 % 66,74 % 17,42 % 18,49 % 4,00 %

3,20 %

1,95 % Linke

3,10 %

2,12 % 4,79 %

Linguari

2,41 %

Beeck

5,18 %

1,67 % FDP

9,54 %

Meiners

3,94 %

1,84 % Afd

4,47 %

2,57 %

Nützel

0,44 %

0,00 % Die Partei

0,44 %

0,00 %

1,12 %

2,09 %

Sonstige

Samtgemeinde SCHÜTTORF Erststimmen Stegemann De Ridder

Zweitstimmen

2017 2013 41,48 % 46,27 % CDU 37,68 % 42,76 % SPD 5,31 % 4,33 % Grüne

2017 2013 38,81 % 45,45 % 31,93 % 36,08 % 7,24 %

6,31 %

Linguari

5,30 %

2,92 % Linke

5,46 %

3,28 %

Beeck

4,93 %

1,27 % FDP

9,00 %

3,57 %

Meiners

4,90 %

1,84 % Afd

5,35 %

2,41 %

Nützel

0,41 %

0,00 % Die Partei

0,55 %

0,00 %

1,66 %

2,90 %

Prüllage

Sonstige

Direktkandidaten 2013: Albert Stegemann (CDU), Dr. Daniela De Ridder (SPD), Manuel Nehmer (FDP), Birgit Kemmer (Grüne), Heinz Georg von Wensiersky (Die Linke), Tobias Richter (NPD), Martina Härting (AfD). Vorläufige Endergebnisse, alle Angaben ohne Gewähr.

Nordhorns Mehrgenerationenhaus hat schon fröhlichere Anlässe erlebt als die Wahlparty der Grafschafter SPD. Dabei löste das Wahldebakel zwar einen Schock, aber keine Starre aus: Die angekündigte Oppositionsrolle wurde mit Beifall und Hoffnung auf eine bessere Zukunft begrüßt.

NORDHORN. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Kandidatin Daniela de Ridder aus Schüttorf, der über einen vierten Platz auf der Landesliste wohl erneut der Einzug in den Bundestag gelungen ist, nahm in ihrer ersten Stellungnahme gegenüber den Grafschafter Genossen bereits am Sonntagabend ihre Rolle auf der Oppositionsbank im Bundestag an. „Ich werde schon am Montag die Arbeit in Berlin wieder aufnehmen“, kündigte sie gleich nach ihrer Ankunft gegen 20.25 Uhr im Mehrgenerationenhaus an, wo sie mit Beifall und Blumen begrüßt wurde. So habe man im Wahlkreis 31 Mittelems wie in der Grafschaft oder der Kreisstadt Nordhorn deutlich weniger verloren als zu befürchten war. Die Zweitstimmenverluste der SPD im Landkreis seien mit fast drei Prozent nicht so hoch ausgefallen wie im Bundestrend. Und dass ihre Verluste bei den Erststimmen im Wahlkreis 31 und in der Grafschaft vergleichsweise moderater ausfielen als beim CDU-Kollegen Albert Stegemann, verbuchte die SPD durchaus schon als kleinen Lichtblick. Daniela De Ridder räumte zwar unumwunden ein, nach einem „tollen und intensiven“ Wahlkampf-Marathon mit rund 150 Terminen in den vergangenen drei Monaten durchaus mit einem besseren Ergebnis gerechnet zu haben.

„In vier Jahren wieder in den Ring steigen“ NORDSo HORN. finster, wie er auf den Wahlplakaten in der Grafschaft und weiten Teilen des Emslands wirkte, war die Gemütslage des Kandidaten der Linken, Roberto Linguari, nicht. Dem Schüttorfer ist es gelungen, sowohl das Erststimmen- als auch das Zweitstimmenergebnis seiner Partei gegenüber der Bundestagswahl von 2013 zu verbessern. 3,8 Prozent hieß es zum Schluss für Linguari. Ein Resultat, mit dem er sich durchaus anfreunden kann. „Ich habe immer versucht, authentisch und ehrlich aufzutreten und die Sprache der Bürger zu sprechen. Vielleicht hat das gefruchtet.“ Ausgelassene Stimmung herrschte bei der Feier in der Alten Weberei in Nordhorn dennoch nicht. Das bundesweite Ergebnis von 9,0 Prozent liegt ihm quer im Magen. „Wir haben etwa 450.000 Wähler an die AfD verloren. Irgendwas ist da falsch gelaufen“, gab er sich enttäuscht. Für einen Sitz in Berlin reicht es für Linguari, der nicht auf der Landesliste stand, freilich nicht. Dennoch gab er sich für die Zukunft kämpferisch: „Ich will in vier Jahren wieder in den Ring steigen.“ Bis der nächste Bundeswahltermin ansteht, plant Linguari „noch mehr in die Politik einzusteigen“. nom

G DIE GRAFSCHAFT HAT GEWÄHLT

Montag, 25. September 2017

11 19

CDU sieht keinen Anlass zu Euphorie Basis freut sich dennoch für Stegemann Der ersten Ernüchterung über die schlechten Zahlen auf Bundesebene lässt der CDU-Kreisvorsitzende Reinhold Hilbers ein Loblied auf den hiesigen Bundestagskandidaten Albert Stegemann folgen. Er habe – trotz geringer Verluste – ein „tolles Ergebnis“ eingefahren.

Von Thomas Kriegisch

Zweitstimmen

2017 2013 43,99 % 48,43 % CDU 34,47 % 37,84 % SPD 6,04 % 5,03 % Grüne

18 10

SPD geschockt, aber nicht erstarrt

Wahlkreis 31

Teilergebnisse

Montag, 25. September 2017

9.20 167 Quelle: GN 2125.0

Das Lachen ist der Grafschafter SPD-Bundestagskandidatin Dr. Daniela De Ridder aus Schüttorf auch nach der Niederlage und dem Wahldebakel der SPD nicht vergangen. „Es erwarten jetzt wohl einige, dass es mir schlecht geht. Tut es aber nicht“, sagte die 54-Jährige am Sonntagabend auf der Wahlparty ihrer Partei im Nordhorner Mehrgenerationenhaus mit Blick auf den historischen Tiefpunkt der SPD und ihre neuen Aufgaben als Abgeordnete in der Opposition. Über die Liste zieht Daniela Foto: Konjer De Ridder wieder in den neuen Bundestag ein.

Doch der gleich nach der Prognose vom SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz angekündigte Ausstieg aus der Großen Koalition und der Gang in die Opposition findet bei ihr die volle Unterstützung. Dabei sei eine Fundamentalopposition nicht die Sache der Sozialdemokraten: „Auch in der Opposition haben wir einen politischen Gestaltungsauftrag.“ Und den werde die SPD als stärkste Oppositionskraft annehmen und die Flagge der historischen sozialdemokratischen Werte Toleranz, Menschenrechte und Solidarität hochhalten und verteidigen. Gerade das werde in den nächsten vier Jahren in der Auseinandersetzung mit den „Rechtsradikalen“ im Parlament dringend erforderlich, die „Hässlichkeit und Gehässigkeit“ in die Debatten tragen würden. Die CDU werde darauf mit einem Schwenk nach rechts antworten, was

für die SPD wieder Platz in der Mitte schaffe. SPD-Ortsvereinsvorsitzende Petra Alferink dankte Daniela De Ridder für ihren engagierten Wahlkampf mit einem Blumenstrauß und der Bemerkung: „Opposition

„ Auch in der Opposition haben wir einen politischen Gestaltungsauftrag“ Daniela De Ridder

schaffst du auch!“ Und Silvia Pünt-Kohoff, Kreisvorsitzende der Grafschafter SPD, wollte nach ihrem Dank an all die engagierten und motivierten Wahlkampfhelfer fast schon die Ärmel hochkrempeln: „Opposition beginnt heute.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der erste Schock nach der Prognose über das bundesweite Wahldesaster auf der Wahlparty bereits wieder

spürbar gelegt. Mit einer klaren Niederlage hatten wohl alle gerechnet – dass sie aber so krachend ausfällt, hätte nach der positiven Resonanz der Bürger im Straßenwahlkampf kaum einer erwartet, berichtete Alferink. Auch die Hoffnung, dass die AfD nicht zweistellig wird, erfüllte sich nicht. „Die SPD hat zu wenige, die AfD zu viele Stimmen“, lautete das Fazit der Stellvertretenden Nordhorner Ortsvereinsvorsitzenden Alide Broenink. Als Schulz um 18.30 Uhr via Fernsehen auch zu den Grafschafter Parteifreunden spricht und die Oppositionsrolle zur Rundumerneuerung von Partei und Profil ankündigt, brandete Beifall unter den rund 30 Teilnehmern der Wahlparty im Mehrgenerationenhaus auf. Irgendwie wirkte das Wort des Parteivorsitzenden erleichternd wie ein befreiender Brustlöser, die Aussicht auf einen Er-

„Wahlsieg ist Votum gegen Altparteien“ Danny Meiners: AfD muss sich jetzt Wählern beweisen Von Norman Mummert NORDHORN. Dass die „Alternative für Deutschland“ im Bundestag drittstärkste Kraft wird, hat auf den Wahlpartys der übrigen Parteien für Unverständnis und Entsetzen gesorgt. Für den Direktkandidaten der AfD, Danny Meiners, ist das Ergebnis „ein Votum dafür, dass die Menschen absolut unzufrieden sind mit den Altparteien“. Das bundesweite Ergebnis bezeichnete er als „wunderbar“. Damit könne er gut leben. Etwas weniger euphorisch klingt er, wenn es um das Ergebnis im Wahlkreis Mittelems geht. „Ich hätte mir mehr gewünscht“, sagte er. Die Partei hat ihr

Wahlergebnis in der Grafschaft und dem Emsland mehr als verdoppelt. Das gilt sowohl für die Erst- (von 2,2 Prozent auf 5) als auch für die Zweitstimmen (von 2,6 Prozent auf 5,4). Dennoch: „Wir können das Ergebnis nicht mit unseren Hochburgen vergleichen“, sagte Meiners. Der Grund: Bei der Flüchtlingsaufnahme in der Grafschaft und dem Emsland habe es weniger Probleme gegeben. Auch wirtschaftlich gehe es der Region „hervorragend“, sagte Meiners und fügte hinzu: „Das rechne ich aber we-

niger der Politik und vielmehr der Mentalität der Menschen hier an.“ Seine Partei stelle sich nun auf Oppositionsarbeit ein. Es gelte, sich den Wählern zu beweisen, auch jenen, deren Votum sich vor allem gegen die übrigen Parteien richtete. Meiners wird dann nicht im Bundestag sitzen. Bei Platz 24 auf der AfD-Landesliste bewertete er es als „unrealistisch“, ein Direktmandat zu ergattern. Dem Metallbaumeister aus Geeste gehe es nun darum, die Position der eigenen Partei zu stärken. Auf GN-Online gibt es ein Video mit Danny Meiners. Einfach Online-ID @2125 im Suchfeld eingeben.

Prüllage: Ich bin etwas enttäuscht „Grüne hätten ihren Wahlkampf profilierter führen müssen“ NORDHORN. Das Direktmandat hat im Wahlkreis Mittelems noch kein Kandidat der Grünen errungen. Höchstens über die Landesliste hätte es also Reinhard Prüllage schaffen können. Doch Platz 16 war für den Nordhorner Diplom-Pädagogen aussichtslos. So ging es ihm darum, dem CDU-Kontrahenten Albert Stegemann möglichst viele Stimmen abzunehmen. 8900 und damit 4,98 Prozent waren es am Enpez

de. „Ich habe mir mehr erhofft; ich bin etwas enttäuscht“, meinte Prüllage in einer ersten Stellungnahme gegenüber den GN. In der Stadt Nordhorn ist er mit seinem Ergebnis zufrieden. „In Lingen habe ich sehr gut abgeschnitten“, ließ er wissen. Die Grünen hätten nach seiner Überzeugung bundesweit noch mehr Stimmen holen können, wenn sie einen profilierteren Wahlkampf geführt hätten. Die Partei habe zu viel offengelassen, so Prüllage. Dabei lägen die Themen doch auf der Straße, insbesondere was den fortschreitenden Klimawandel angehe

und die soziale Gerechtigkeit in diesem Land. Einer Jamaika-Koalition steht der Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen skeptisch gegenüber, „weil wir unsere Klimaschutzziele wie das Abschalten schmutziger Meiler zur Energiegewinnung nicht erreichen werden“. Bei den Erststimmen im Wahlkreis Mittelems liegen die Grünen leicht hinter der AfD. Deren bundesweiten Zuwachs sieht Prüllage mit großer Sorge. Unter den AfDWählern sieht der Nordhorner aber viele Protestwähler, die Angela Merkel abstrafen wollten.

neuerungsprozess der Partei und der Ausstieg aus der politischen Umklammerung der Großen Koalition wie Balsam auf die geschundene rote Seele. Auch der Nordhorner SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Will sorgte mit seiner Wahlanalyse dafür, dass seine Parteifreunde nicht den Kopf hängen lassen, sondern mit Zuversicht nach vorne blicken. Nach der Wahl ist vor der Wahl, in diesem Falle ist es die Landtagswahl in drei Wochen. Nach dem Schock machte sich schnell spürbare Zuversicht breit, dass es auf der nächsten Wahlparty am 15. Oktober im Hotel „Inside“ wieder allen Grund zum Feiern geben wird. Silvia Pünt-Kohoff ist sicher: „Niedersachsen ist SPD-Land.“ Auf GN-Online ist ein Video zum Thema zu sehen. Einfach Online-ID @2127 im Suchfeld eingeben.

„Hatten effizientesten Wahlkampf “ NORDHORN. Der Direktkandidat für „Die Partei“ hat die Bundestagswahl und die Stimmenauszählung in der rund 770 Kilometer und zwölf Autostunden entfernten französischen Stadt Blois verfolgt. Der Nordhorner Kneipier und Pipeline-Inspektor gab sich mit seinem Wahlergebnis zufrieden. „Dafür, dass wir in Nordhorn zwei Plakate aufgehängt haben, ist das Ergebnis nicht schlecht“, sagte er. Im Vorfeld war er davon ausgegangen, zwischen 200 und 500 Stimmen zu sammeln. Am Ende wurden es 935 Erst- und 967 Zweitstimmen. „Wir haben sicherlich den effizientesten, ökologischsten und ökonomischsten Wahlkampf geführt“, sagte Nützel. Das schlussendliche Ergebnis für den Wahlkreis Mittelems überraschte ihn wenig. Er sprach mit Bezug auf die CDU von einer „schwarzen Hand“, die die Grafschaft fest im Griff hat. Allerdings sagte er mit Verweis auf die AfD, es sei schlimm, zu sehen, wie andere Parteien abgeschnitten hätten. Einen Ansatz von Selbstkritik ließ der Bundestagskandidat dennoch erkennen. Durch beinahe Abwesenheit im Wahlkampf habe man versucht, Nicht-Wähler zu mobilisieren. Das hat nicht so gut geklappt, räumte Nützel ein. nom

viel. Denn die Zahlen, die die CDU auf Bundesebene eingefahren hat, dämpfen seine Stimmung. „Die Begrüßung war fast zu euphorisch. Jetzt ist ein Stück weit Demut gefragt. Wir haben gewonnen, aber wir haben nicht dazugewonnen“, sagt er. Das gilt auch für sein eigenes Ergebnis im Wahlkreis „Mittelems“: Knappe 54 Prozent der Erststimmen hat er in der Grafschaft und im südVon Andre Berends lichen Emsland geholt. Das sind gute fünf Prozent weniNORDHORN. Als Albert Ste- ger als vor vier Jahren. Aber, gemann um 21 Uhr das „Hotel am Stadtring“ in Nord„Jamaika ja – aber horn betritt und zur Wahl- nur, wenn die Grünen party der Grafschafter CDU stößt, läuft im Fernsehen ge- nicht das Agrarressort bekommen“ rade die Elefantenrunde. Es dauert einen Moment, bis der Albert Stegemann frisch gewählte Direktkandidat von seinen Anhängern und das freut Albert Stegeüberhaupt wahrgenommen mann: Sein Verlust fällt im wird, so unscheinbar huscht Vergleich zur CDU auf Buner in den Tagungsraum. Dann desebene verhalten aus. Und stehen sie auf, applaudieren noch etwas freut ihn: „Ich bin ihm und freuen sich, dass er wirklich stolz auf die Menendlich bei ihnen ist. Der schen in dieser Region, dass CDU-Kreisvorsitzende Rein- sie die AfD bei nur 5 Prozent hold Hilbers zieht sich rasch gehalten haben. Das dürfte in sein Jackett an und umarmt ganz Deutschland sicherlich Albert Stegemann. Der Fern- eines der niedrigsten Ergebnisse sein.“ seher wird ausgeschaltet. Mit Blick auf eine künftige „Lieber Albert, das ist ein tolles Ergebnis für dich, herz- Koalition in Berlin sieht Allichen Glückwunsch“, ruft bert Stegemann durchaus eiReinhold Hilbers ihm zu und ne Chance für „Jamaika“, allobt den CDU-Bundestagsab- so ein Bündnis aus CDU, FDP geordneten, der nun für seine und Grünen. Doch dafür gebe zweiten vier Jahre in Berlin es eine klare Bedingung, beplanen kann, für dessen „gute tont der Landwirt: „Ich werArbeit“. Dem 41-Jährigen aus de einem Koalitionsvertrag Ringe ist dieser warmherzige nur zustimmen, wenn die Empfang beinahe etwas zu Grünen nicht das Agrarres-

sort bekommen.“ Da brandet unter den rund 30 CDU-Anhängern im „Hotel am Stadtring“ lauter Applaus auf. Und als er seine kurze Rede beendet und viele Hände geschüttelt hat, stoßen einige Mitglieder der Jungen Union mit Albert Stegemann an und rufen: „Auf dich – und einen schwarzen Landwirtschaftsminister!“ So fröhlich und gelöst war die Stimmung auf der CDUWahlparty um 18 Uhr noch nicht. Als die erste Prognose eintrifft, steht ein knappes Dutzend CDU-Anhänger im Halbkreis vor dem Fernseher. Nur 32,5 Prozent werden ihrer Partei vorausgesagt. „Das ist wenig“, entfährt es Reinhold Hilbers. Als der Balken mit den 13,5 Prozent für die AfD erscheint, ist ein ungläubiges Lachen zu vernehmen. Andre Mülstegen, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Nordhorn, hat die Fernbedienung in der Hand, will zum ZDF umschalten – in der vagen Hoffnung auf freundlichere Zahlen. Als auf dem Bildschirm die möglichen Koalitionen angezeigt werden – „GroKo“ und „Jamaika“ – zeigt Andre Mülstegen auf „Jamaika“: „Das brauchen wir.“ Reinhold Hilbers glaubt eher daran, dass sich nach einigen Wochen oder Monaten der Ungewissheit doch wieder eine Große Koalition abzeichnen wird. „Die CDU war immer stark, wenn sie nur einen Partner hatte“, erläutert er. Mit drei Parteien in der Regierungs-

Stolz auf den Nachwuchs: Hildebrand Stegemann gratuliert seinem Sohn Albert zum erneuten Wahlerfolg.

verantwortung würden die politischen Prozesse nicht gerade transparenter. Als der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz vor die Kameras tritt, verstummen die Gespräche für einen Moment – zum ersten Mal an diesem Abend. Grabesstille. Und ein großes Interesse an den Worten des Verlierers. Um 18.50 Uhr gibt dann auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ein erstes Statement ab. Applaus bekommt sie allerdings nur in Berlin – nicht in Nordhorn. Doch die Aufmerksamkeit ist der CDU-Parteivorsitzenden auch im „Hotel am Stadtring“ gewiss. Monika Wassermann aus Wietmarschen ist tief ent-

täuscht vom Bundesergebnis ihrer Partei. Die Vorsitzende der Grafschafter Frauen-Union zeigt sich aber auch kämpferisch. Das mit der AfD sei „schon nicht schön“, sagt sie und fordert, diese Partei „mit den Mitteln der Demokratie vorzuführen“. Und nicht nur das: „Wir müssen noch viel mehr deutlich machen, was hinter der AfD steckt“, meint Monika Wassermann. Inzwischen ist auch Landrat Friedrich Kethorn auf der CDU-Wahlparty eingetroffen. Er kommt gerade von einem Konzert und hat noch keine Zahlen gesehen. Was ihn im „Hotel am Stadtring“ erwartet, lässt ihn bitterlich enttäuscht erst mal ein Wei-

zenbier bestellen. „Ich kann das nicht verstehen – die Bilanz der CDU ist doch so positiv gewesen.“ Doch das habe man offenbar nicht vermitteln können. Und noch etwas mag Friedrich Kethorn nicht verstehen: „Warum man diesen Figuren in der AfD ernsthaft Verantwortung übertragen will.“ Reinhold Hilbers, der am 15. Oktober für die CDU als Landtagskandidat zur Wahl steht, richtet seinen Blick unterdessen nicht nur auf die AfD, sondern auch auf die Linken. „Es erschreckt mich, dass mehr als 20 Prozent der Stimmen für den rechten und linken Rand abgegeben wurden.“ Vor allem über die AfD

Foto: Westdörp

sei in den vergangenen Wochen zu viel geredet worden. Das habe die Partei unnötig stark gemacht. Für die SPD sieht Reinhold Hilbers „eine krachende Niederlage“. Und für die eigene Partei stellt der Lohner fest, dass sie auf Bundesebene ihr Ziel erreicht habe – nämlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel weiter an der Spitze stehe. Aber Reinhold Hilbers räumt auch ein: „Was uns nicht glücklich stimmen kann, ist das Ergebnis insgesamt. Da hätten wir uns Besseres vorgestellt.“ Auf GN-Online ist ein Video zum Thema zu sehen. Einfach Online-ID @2126 im Suchfeld eingeben.

„In einer Demokratie darf doch jeder wählen, was er will“

Eine Ergebnisprognose und eine lange Sekunde der Schockstarre

So kommentieren Grafschafter im Netz

Politiker ringen in Meppen um Fassung

Von Steffen Burkert

GN voraus: „Die AfD wird im Bundestag das Gleiche ereiNORDHORN. Gespaltene len wie in den Landtagen. Sie Reaktionen auf das Ergebnis werden mit der Arbeit nicht der Bundestagswahl gestern zurechtkommen und sich Abend bei Grafschaftern im selbst demontieren. Das ist Internet. Insbesondere das auch gut so. Die AfD macht Abschneiden der AfD wird Politik gegen den kleinen dort diskutiert. „Traurig und Mann. Das ist scheiße.“ Wer unfassbar, dass es tatsächlich letztlich die Verantwortung immer noch Menschen gibt, dafür trägt, dass die AfD nun die so einen rechtspopulisti- in den Bundestag einzieht, schen Mist für gut befinden“, steht für einen jungen Mann schreibt beispielsweise eine aus Nordhorn fest: „Da kann Frau aus der Niedergraf- man mal sehen, dass die jetzischaft auf der Facebook-Seite ge Regierung versagt hat.“ In den Kommentaren der der GN. Aber es gibt auch positive Grafschafter zur AfD überResonanz auf das Ergebnis wiegen klares Pro und Conder „Alternative für Deutsch- tra, aber es gibt auch ausgleiland“. So kommentiert bei- chende Stimmen. So betont spielsweise ein Landwirt aus beispielsweise ein Facebookder GrafNutzer, dass schaft: „Ich doch jeder „Da kann man freue mich für wählen dürfe, mal sehen, dass die AfD. Habe was er wolle. die jetzige Regierung Deutschland sie gerne geversagt hat.“ wählt. Hoffe, sei schließlich dass es jetzt Nordhorner auf Facebook ein demokravorbei ist mit über das Ergebnis der AfD tischer Staat. Merkels Ohnehin sind Flüchtlingskurs.“ Und: „Ich sich viele GN-Leser in ihren stehe voll hinter der AfD. Sie Online-Kommentaren einig hat das beste Programm für darin, dass Wählen Bürgerunser Land...“ Was wiederum pflicht ist. „Unsere Demokrazu Reaktionen wie folgender tie hat die Kreuze verdient“, führt: „Bildung und Men- betont einer. Ein anderer beschenverstand setzen es vo- kräftigt: „Wer nicht wählen raus, diese Partei nicht zu be- geht, darf nachher auch nicht fürworten. Jeder darf wäh- meckern. Punkt!“ Eine junge Frau hingegen len, was er möchte, aber diese Partei ist unhaltbar und ver- befürchtet, dass es egal ist, ob kehrt. Wenn Sie nur ein sie wählt oder nicht: „Es wird Exempel statuieren wollten, keine Änderungen geben...“ dann hätten Sie auch eine der Dem widerspricht allerdings vielen Kleinen wählen kön- sofort eine Nordhornerin: nen.“ Und eine ältere Face- „Man kann nur was ändern, book-Nutzerin aus Veldhau- wenn man wählen geht.“ sen meint über das gute AbNicht ganz so ernst nimmt schneiden der AfD: „Die ha- ein anderer Nordhorner die ben unsere Geschichte nicht Frage der GN, ob er wählen verstanden. AfD wählen geht gehe. Er antwortet auf Facebook augenzwinkernd: „Ich gar nicht.“ Ein gebürtiger Nordhorner wähle nicht. In meinem Alter sagt in einem Kommentar hat man schon ein gestörtes auf der Facebook-Seite der Verhältnis zu Urnen.“

Von Rolf Masselink

Den Sprung in den Bundestag geschafft hat der FDP-Politiker Jens Beeck aus Lingen, hier im Kreishaus in Meppen während eines Interviews mit den GN. Foto: Henrik Hille

Super Stimmung bei der FDP Jens Beeck: Haben uns dem Landesdurchschnitt angenähert Von Peter Zeiser NORDHORN. Vier Jahre außerparlamentarische Opposition sind für die Liberalen zu Ende. Die Freien Demokraten gehören dem nächsten Bundestag an. Zur FDPFraktion wird der Direktkandidat im Wahlreis Mittelems, Jens Beeck aus Lingen, gehören. Der 48-jährige Rechtsanwalt hatte bei vorherigen Wahlen schon ein paar Anläufe genommen. Durch den sicheren zweiten Platz auf der Landesliste seiner Partei hat es jetzt für ihn geklappt. Die Stimmung bei der Wahlparty im Gasthof Klaas-Schaper in Laxten war denn auch super. Weniger als zwei Prozent an Erststimmen im hiesigen Wahlkreis Mittelems holten die Liberalen vor vier Jahren. Jens Beeck erreichte 5,65 Prozent, das sind 10.084 Stimmen. Als außerordentlich gut bezeichnete er es gestern

zu träge. Deutschland verliere dadurch international. Stark machen will sich der 48-Jährige außerdem dafür, in ländlichen Regionen die gleiche Infrastruktur zu schaffen wie in den Metropolen. Das Glasfasernetz müsse dringend ausgebaut werden. Angesprochen auf eine mögliche Jamaika-Koalition sagte Beeck, es werde nicht leicht, eine stabile Regierung zu bilden. „Verweigern ist auch keine Lösung“, fügte er FDP-Politiker hat hinzu. schon ein paar Mal Das Erstarken der AfD für den Bundestag muss jedem Demokraten kandidiert nach Beecks Worten Sorge bereiten. Die AfD wolle nur gebnis sei ein großer Erfolg Fundamentalopposition mader gesamten Partei mit ih- chen, sie biete keine Lösunrem Vorsitzenden Christian gen. Eine Zusammenarbeit mit ihr werde es nicht geben. Lindner. In Berlin will sich der Lingener Rechtsanwalt dafür Auf GN-Online ist einsetzen, „Deutschland zu ein Video-Interview mit entbürokratisieren und den Jens Beeck zu sehen. Staat schlanker zu machen“. Einfach Online-ID @2128 Der Verwaltungsapparat sei im Suchfeld eingeben.

Abend im Telefonat mit den GN, dass sich seine Partei in diesem Wahlkreis mit 9,05 Prozent dem Landesdurchschnitt angenähert habe. „Wenn uns vor drei Jahren noch jemand angeboten hätte, dass wir mit 5,2 Prozent in den Deutschen Bundestag zurückkehren werden, dann hätten wir das sofort angenommen“, sagte Beeck. Das erzielte doppelt so gute Er-

men, wenn auch längst nicht so viele wie anderswo. MEPPEN. „Begeisterung Die CDU-Anhänger bleisieht anders aus.“ Es ist der ben im Sitzungssaal lange Meppener CDU-Landtagsab- Zeit weitgehend unter sich. geordnete Bernd-Carsten Lediglich ein schweigsamer Hiebing, der im Meppener Emsland-Grüner mischt sich Kreishaus als erster die später unter die Gruppe, die Schockstarre in Worte fasst. allmählich ihre Sprache zuEine unendlich lange rückgewinnt. Schon wagt Schrecksekunde lang hat die man sich an erste Analysen. Zuschauergruppe um den „Jamaika“? Wird noch CDU-Kandidaten Albert Ste- schwierig. Stegemanns künfgemann gebraucht, um die tige Rolle? Noch zu früh für 18-Uhr-Prognose zum Wahl- klare Aussagen. Wahlkreiserausgang zu verdauen. Eine gebnis? Hätte wohl noch Sekunde bleiernes Schwei- schlimmer kommen können. gen bei der Ergebnispräsen- Stegemann: „Da bin ich stolz tation im „Parlamentsbe- drauf, dass hier nicht so viele reich“ des Kreishauses. Kein AfD gewählt haben.“ Den AfD-Kandidaten im Laut, nicht mal ein Stöhnen, für Jubel besteht sowieso Raum ignorieren die Christdemokraten kein Anlass. Nur etwas abgeflissentlich „Begeisterung seits steht ei– so wie er sie. für ein gutes ner mit breiBerührungsWahlergebnis tem Siegerläängste? Nicht sieht anders aus“ cheln: AfDso sehr für ein Kandidat halbes DutBernd-Carsten Hiebing Danny Meizend regionazur Ergebnisprognose ners. ler MedienAllen anderen – einem gu- vertreter. Bei denen ist der ten Dutzend CDU-Politikern gestern noch unbekannte wie auch den Verwaltungs- Rechtspopulist plötzlich ein spitzen des Landkreises Ems- gefragter Interviewpartner. land – steht die EnttäuVon der SPD ist im Kreisschung ins Gesicht geschrie- haus eine gefühlte Ewigkeit ben. Ja sicher, Stegemann hat nichts zu sehen. Erst als am mit Verlusten für die CDU ge- Wahlausgang längst kein rechnet – „so um die fünf Pro- Zweifel mehr besteht, trifft zent“. Aber fast neun Prozent gegen 19.15 Uhr SPD-Kandiweniger? Und die AfD mit datin Dr. Daniela De Ridder über 13 Prozent drittstärkste ein. Albert Stegemann empKraft im Bundestag? Unfass- fängt sie im Foyer mit ein bar. Nicht nur für ihn. paar tröstenden Worten. Aber schnell bestätigen die „Enttäuschend“, sagt De Ridersten Ergebnisse aus dem der, sei dieses Ergebnis und Wahlkreis 31 Mittelems, die ein „harter Schlag“. Und das Kreiswahlleiter Martin Ge- trotz des engagierten Wahlrenkamp und sein Team im kampfs ihrer Partei vor Ort. Kreishaus präsentieren, den Das wird sie an diesem Bundestrend. CDU und SPD Abend noch vielen Journalisverlieren auch an Ems und ten in den Block diktieren. Da Vechte, wenn auch nicht so ist Albert Stegemann schon stark wie bundesweit. Und auf dem Weg zu Parteifreundie AfD zieht auch hier Stim- den in Lingen und Nordhorn.


So wählte die Grafschaft Bentheim – Erststimmen (Wahlkreis 31)

(ohne Gewähr)

(ohne Gewähr)

9.20167 Quelle: GN 2125.0 NORDHORN 101 Gymnasium 102 Gymnasium 103 Altenwohnzentrum Nordhorn 104 AWO Kreisverband e.V. 105 Pflegezentrum Nordhorn GmbH 106 Schulzentrum Deegfeld 108 Dorfgem.haus Bookholt 109 ehem. Schule Bimolten 110 Gymnasium 111 AWO Kreisverband e.V. 112 Pflegezentrum NOH GmbH, Nebengebäude 113 Schulzentrum Deegfeld 201 Grundsch. Stadtflur 202 Grundsch. Stadtflur 203 Grundsch. Stadtflur 204 Wohnstift Am Vechtesee 205 Ernst-Moritz-Arndt-Schule 206 Ernst-Moritz-Arndt-Schule 207 Wohnstift am Vechtesee 208 Maria-Montessori-Schule Klausheide 210 Grundsch. Stadtflur 212 Schulzentrum Deegfeld 301 Ludwig-Povel-Schule 302 Grundsch. Blanke 303 Grundsch. Blanke 304 Grundsch. Blanke 305 Grundsch. Südblanke 306 Ludwig-Povel-Schule 307 Grundsch. Brandlecht 309 Ludwig-Povel-Schule 310 Grundschule Stadtflur 311 Sportplatzgebäude Hesepe 401 Ludwig-Povel-Schule 402 Grundsch. Blumensiedlung 403 Kfm. Berufsbild. Schulen 404 Kfm. Berufsbild. Schulen 405 Grundsch. Blumensiedlung 406 Grundsch. Blumensiedlung 407 Grundsch. Blumensiedlung 408 Grundsch. Waldschule 409 Grundsch. Waldschule 990 Briefwahlbezirk Nordhorn I 991 Briefwahlbezirk Nordhorn II 992 Briefwahlbezirk Nordhorn III 993 Briefwahlbezirk Nordhorn IV 994 Briefwahlbezirk Nordhorn V Briefwahl Nordhorn gesamt Nordhorn gesamt 2017 2013 BAD BENTHEIM 001 SV Vereinsheim, Gutenbergstr. 8 002 Realschule, Gartenstr. 1 003 Rathaus, Apotheker-Drees-Straße 1 004 Sandsteinmuseum, Funkenstiege 5 005 Kath. Pfarrheim, Nordring 32 006 Ev-ref.Gemeindehaus Kirchstr.15 007 Grundschule, Brennereistraße 2 008 Gaststätte Hesselink, Beckstr. 1 009 Gem.Raum Altenwohnungen, Ostpreußenstr. 010 Grund- u. Hauptschule, Neuer Weg 8 011 Ev.-ref. Gemeindehaus, Dorfstr. 20 012 SG Vereinsheim, Achterberg 013 ehem. Schule Bardel, In den Kämpen 8 014 DRK-Heim, Bentheimer Str. 81 015 ehem. Schule Holt u. Haar, Baumwollstr. 016 Dorfgem.haus Sieringhoek, Im Sieringhoek 017 Dorfgemeinschaftshaus Waldseite, Schütze 018 Gastst. Niermann-Schepers, Westenberg 019 Ev.-ref. Kindergarten, Sperberstr. 5 990 Briefwahl Bad Bentheim 1-6 991 Briefwahl Bad Bentheim 7-19 Briefwahl gesamt Bad Bentheim gesamt 2017 2013 SCHÜTTORF 001 Ev.-ref. Gemeindehaus 002 Alte Kirchschule 003 DRK-Kindergarten 004 Ev. Grundschule 005 Oberschule Schüttorf 006 Gaststätte Byknüver 007 Kath. Grundschule 008 Städt. Kindergarten 009 AWO-Sozialstation 010 Bürgerhaus (OT Suddendorf) Schüttorf gesamt 2017 2013 ENGDEN 11 Gemeinde Engden 2017 2013 ISTERBERG 012 Gemeinde Isterberg 2017 2013 OHNE 013 Gemeinde Ohne 2017 2013 QUENDORF 014 Gemeinde Quendorf 2017 2013 SAMERN 015 Gemeinde Samern 2017 2013 990 Briefwahl - SG Schüttorf 991 Briefwahl II SG Schüttorf Briefwahl SG Schüttorf gesamt Samtgemeinde Schüttorf gesamt 2017 2013

Albert Daniela Reinhard Stegemann De Ridder Prüllage

Grüne

Roberto Linguari

Jens Beeck

Danny Meiners

Harald Nützel

Linke

FDP

AfD

Die Partei

CDU

SPD

331 242 223 191 258 300 285 140 147 310 107 308 267 366 318 216 147 164 263 329 310 222 149 125 121 211 248 105 403 237 344 71 205 243 298 228 169 105 230 357 343 414 411 315 461 427 2028 11664 12241

178 181 165 216 214 204 291 42 154 320 129 270 221 337 232 181 136 237 200 254 297 158 153 164 205 278 253 196 282 251 313 57 180 287 340 181 201 152 237 259 316 302 273 253 330 269 1427 10349 11249

52 29 36 46 53 49 52 13 28 47 36 51 26 41 43 42 23 35 41 28 56 40 20 21 23 31 35 15 52 34 71 9 36 36 69 29 35 16 32 46 71 98 70 54 77 60 359 1907 1405

17 27 20 16 28 35 28 2 26 45 9 28 25 36 11 42 23 33 22 31 41 16 26 39 34 31 45 26 26 33 25 1 30 48 53 26 22 24 49 28 41 47 32 42 45 44 210 1378 984

59 34 28 24 43 40 30 17 27 26 11 37 26 41 29 45 24 28 51 41 40 28 19 9 25 32 25 14 41 32 50 4 24 32 49 30 29 19 37 45 29 62 79 54 60 54 309 1583 504

20 44 22 28 16 37 28 2 23 69 10 29 28 39 30 28 17 52 21 37 25 29 26 46 54 52 62 42 44 64 42 7 55 60 48 37 25 36 46 31 44 50 54 44 41 44 233 1688 682

1 3 4 5 3 6 7 0 4 8 3 3 9 5 6 4 12 7 8 5 2 2 4 3 2 5 3 7 5 3 3 0 4 2 5 6 5 1 9 4 6 11 7 15 9 14 56 240 0

228 261 190 151 141 127 194 197 166 175 144 65 75 227 44 110 94 46 178 331 345 676 3489 3754

176 189 167 158 101 103 178 242 236 172 123 23 10 163 9 15 37 18 148 199 267 466 2734 2933

36 43 24 33 39 15 35 23 17 29 26 5 4 23 2 1 4 2 22 44 52 96 479 390

34 37 20 32 25 24 26 17 19 15 10 5 0 11 0 0 1 0 16 30 27 57 349 321

34 48 22 30 33 21 24 18 12 21 7 2 3 20 6 7 3 6 24 44 62 106 447 151

30 38 39 44 14 24 23 19 22 23 10 3 7 19 3 5 3 1 13 27 31 58 398 172

6 2 1 2 2 1 2 0 2 2 2 0 0 1 0 1 0 0 1 6 5 11 36 0

188 221 222 196 285 162 251 210 138 228 2101 2469

242 231 258 225 262 227 254 261 214 227 2401 2780

33 31 36 37 42 22 33 31 29 34 328 277

43 47 41 32 40 21 36 38 38 21 357 196

15 22 39 24 34 27 27 26 27 24 265 73

31 50 47 28 34 22 34 30 33 16 325 127

3 2 5 2 0 3 3 3 2 4 27 0

195 201

41 37

1 6

7 0

3 2

7 2

0 0

214 240

56 85

13 4

12 3

15 2

12 6

1 0

181 197

108 125

14 8

7 5

28 5

13 7

0 0

187 188

88 102

11 10

7 5

20 3

14 5

0 0

204 230 406 183 589 3671 4014

125 139 316 200 516 3335 3710

12 12 63 28 91 470 376

11 4 47 21 68 469 253

26 7 54 25 79 436 110

10 4 32 21 53 434 160

0 0 7 1 8 36 0

Albert Daniela Reinhard Stegemann De Ridder Prüllage

EMLICHHEIM 001 Aula am Schulzentrum 002 Grundschule Emlichheim 003 Ev.-luth. Gemeindehaus Emlichheim Emlichheim gesamt HOOGSTEDE 011 Grundschule Hoogstede 012 ehemaliger Spielkreis Kalle 013 ehemaliger Spielkreis Scheerhorn Hoogstede gesamt

Jens Beeck

Danny Meiners

Harald Nützel

Linke

FDP

AfD

Die Partei

CDU

SPD

2017 2013

662 519 596 1777 1922

318 337 348 1003 1037

39 33 31 103 67

27 23 17 67 39

72 35 53 160 68

22 28 35 85 48

2 3 2 7 0

2017 2013

541 202 167 910 996

274 62 41 377 342

24 5 2 31 21

21 4 5 30 15

39 15 1 55 27

36 7 2 45 14

2 0 0 2 0

291 244 130 665 707

62 40 29 131 118

4 3 4 11 11

5 3 2 10 11

20 5 4 29 15

8 2 5 15 7

0 0 1 1 0

380 252 632 718 506 4490 4762

126 110 236 198 248 1995 1888

17 19 36 25 35 216 152

6 20 26 26 18 151 95

26 23 49 16 50 343 146

15 14 29 11 24 198 89

1 3 4 0 6 20 0

461 453 394 1308 1299

286 361 256 903 873

39 37 40 116 117

19 25 23 67 52

38 34 30 102 38

26 36 37 99 51

6 9 3 18 0

153 165

56 73

6 8

2 1

10 5

5 2

0 0

243 263

80 84

9 5

10 5

8 2

3 2

1 0

232 258

75 78

8 5

7 0

13 5

5 4

3 0

545 600

182 180

14 11

15 6

30 5

14 5

2 0

101 113

43 34

1 2

3 5

8 2

3 2

0 0

578 646 396 3556 3687

147 152 197 1683 1619

20 17 35 209 196

11 8 8 123 91

38 3 27 236 71

13 5 21 163 80

1 0 3 28 0

236 142 167 283 363 361 268 315 2135 2329

204 112 170 235 226 245 132 195 1519 1628

29 24 25 41 30 44 18 26 237 186

25 19 18 31 21 37 26 25 202 139

28 15 17 19 31 25 14 30 179 42

26 23 28 46 35 37 21 37 253 89

2 0 1 2 2 1 2 3 13 0

221 247

200 211

24 19

12 5

23 5

19 10

2 0

221 238

65 55

8 7

4 1

13 2

9 1

2 0

328 133 461 481

89 35 124 112

13 3 16 10

14 1 15 6

21 0 21 2

11 4 15 4

4 0 4 0

398 402 565 4001 4159

202 196 342 2452 2490

24 11 68 377 283

19 6 28 280 172

18 13 61 315 80

18 8 52 366 120

3 0 5 29 0

269 414 545 581 316 293 137 84 559 428 521 134 93 651 5025 5016

88 147 192 192 100 65 19 7 71 82 158 145 10 167 1443 1392

11 26 24 37 19 10 12 1 20 12 36 9 0 47 264 203

19 26 31 19 7 8 2 1 10 3 29 5 1 23 184 137

27 33 49 46 30 11 7 3 31 54 40 19 1 45 396 117

28 33 42 49 19 11 2 1 10 20 55 5 0 26 301 129

0 2 4 3 3 0 2 0 2 3 5 0 0 10 34 0

35896

23991

3922

2934

3756

3548

423

37633

25281

3005

2053

1179

1432

0

95810

47099

8900

6815

10084

8949

948

99705

48903

8393

4543

2673

3777

0

LAAR 021 Grundschule Laar 022 ehemaliger Spielkreis Echteler 023 Clubheim SV Grenzland-Laarwald e.V. Laar gesamt 2017 2013 RINGE 031 Alte Schule Großringe 032 Dorfgemeinschaftshaus Neugnadenfeld Ringe gesamt 2017 2013 990 Briefwahl SG Emlichheim Samtgemeinde Emlichheim gesamt 2017 2013 UELSEN 001 Rathaus Uelsen 002 DRK-Zentrum Uelsen 003 Mensa Schulzentrum Uelsen Uelsen gesamt 2017 2013 GETELO 101 Dorfgemeinschafthaus Getelo 2017 2013 GÖLENKAMP 201 Dorftreff Gölenkamp 2017 2013 HALLE 301 Haller Treff 2017 2013 ITTERBECK 401 Bürgerzentrum Itterbeck 2017 2013 WIELEN 501 Gemeindeverwaltung Wielen 2017 2013 WILSUM 601 Dorfgemeinschaftshaus Wilsum 2017 2013 990 Briefwahl Samtgemeinde Uelsen Samtgemeinde Uelsen gesamt 2017 2013 NEUENHAUS 001 Kindertagesstätte „Dinkel-Chamäleon“ 002 Altes Rathaus 003 Grundschule Neuenhaus 004 Wilhelm-Staehle-Schule 005 Carl-van-der-Linde-Schule 006 Kindergarten „Hiltener Zwerge“ 007 Altref. Gemeindeh. Veldhausen 008 Kindergarten „Lummerland“ Neuenhaus gesamt 2017 2013 LAGE 009 Dorfgemeinschaftshaus Lage 2017 2013 ESCHE 010 Escher Hof 2017 2013 OSTERWALD 011 Dorfgemeinschaftshaus Osterwald 012 Ehemaliges Schulgebäude - AP Osterwald gesamt 2017 2013 GEORGSDORF 013 Gastwirtsch. Kösters - Georgsdorf 2017 2013 990 Briefwahl SG Neuenhaus Samtgemeinde Neuenhaus gesamt 2017 2013 WIETMARSCHEN 001 Kindergarten St. Klara 002 Heimathaus Lohne 003 Schulzentrum Lohne 004 Grundschule Lohne 005 Rathaus Lohne 006 Feuerwehrgerätehaus Lohne 007 Dorfgemeinschaftshaus 008 Reithalle 009 Schule Sünte Marien 010 Rathaus Wietmarschen 011 Kindergarten Edith-Stein 012 Gemeindehaus 013 Feuerwehrgerätehaus Schwartenpohl 990 Briefwahlbezirk Wietmarschen Wietmarschen gesamt 2017 2013 Teilergebnis Wahlkreis 31 2017 (Grafschaft) 2013 Gesamtergebnis Wahlkreis 31 2017 (ehemals 32) 2013

Grüne

Roberto Linguari

9.20167 So wählte die Grafschaft Bentheim – Zweitstimmen (Wahlkreis 31) Quelle: GN 2125.0

(ohne Gewähr)

(ohne Gewähr)

9.20167 Quelle: GN 2125.0 NORDHORN 101 Gymnasium 102 Gymnasium 103 Altenwohnzentrum Nordhorn 104 AWO Kreisverband e.V. 105 Pflegezentrum Nordhorn GmbH 106 Schulzentrum Deegfeld 108 Dorfgem.haus Bookholt 109 ehem. Schule Bimolten 110 Gymnasium 111 AWO Kreisverband e.V. 112 Pflegezentrum Nordhorn GmbH, Nebengebäude 113 Schulzentrum Deegfeld 201 Grundsch. Stadtflur 202 Grundsch. Stadtflur 203 Grundsch. Stadtflur 204 Wohnstift Am Vechtesee 205 Ernst-Moritz-Arndt-Schule 206 Ernst-Moritz-Arndt-Schule 207 Wohnstift am Vechtesee 208 Maria-Montessori-Schule Klausheide 210 Grundsch. Stadtflur 212 Schulzentrum Deegfeld 301 Ludwig-Povel-Schule 302 Grundsch. Blanke 303 Grundsch. Blanke 304 Grundsch. Blanke 305 Grundsch. Südblanke 306 Ludwig-Povel-Schule 307 Grundsch. Brandlecht 309 Ludwig-Povel-Schule 310 Grundschule Stadtflur 311 Sportplatzgebäude Hesepe 401 Ludwig-Povel-Schule 402 Grundsch. Blumensiedlung 403 Kfm. Berufsbild. Schulen 404 Kfm. Berufsbild. Schulen 405 Grundsch. Blumensiedlung 406 Grundsch. Blumensiedlung 407 Grundsch. Blumensiedlung 408 Grundsch. Waldschule 409 Grundsch. Waldschule 990 Briefwahlbezirk Nordhorn I 991 Briefwahlbezirk Nordhorn II 992 Briefwahlbezirk Nordhorn III 993 Briefwahlbezirk Nordhorn IV 994 Briefwahlbezirk Nordhorn V Briefwahl Nordhorn gesamt Nordhorn gesamt BAD BENTHEIM 001 SV Vereinsheim, Gutenbergstr. 8 002 Realschule, Gartenstr. 1 003 Rathaus, Apotheker-Drees-Straße 1 004 Sandsteinmuseum, Funkenstiege 5 005 kath. Pfarrheim, Nordring 32 006 ev-ref.Gemeindehaus, Kirchstr.15 007 Grundschule, Brennereistraße 2 008 Gaststätte Hesselink, Beckstr. 1 009 Gem.Raum Altenwohnungen, Ostpreußenstr. 010 Grund- u. Hauptschule, Neuer Weg 8 011 Ev.-ref. Gemeindehaus, Dorfstr. 20 012 SG Vereinsheim, Achterberg 013 ehem. Schule Bardel, In den Kämpen 8 014 DRK-Heim, Bentheimer Str. 81 015 ehem. Schule Holt u. Haar, Baumwollstr. 016 Dorfgem.haus Sieringhoek, Im Sieringhoek 017 Dorfgemeinschaftshaus Waldseite, Schütze 018 Gastst. Niermann-Schepers, Westenberg 019 Ev.-ref. Kindergarten, Sperberstr. 5 990 Briefwahl Bad Bentheim 1-6 991 Briefwahl Bad Bentheim 7-19 Briefwahl gesamt Bad Bentheim gesamt SCHÜTTORF 001 Ev.-ref. Gemeindehaus 002 Alte Kirchschule 003 DRK-Kindergarten 004 Ev. Grundschule 005 Oberschule Schüttorf 006 Gaststätte Byknüver 007 Kath. Grundschule 008 Städt. Kindergarten 009 AWO-Sozialstation 010 Bürgerhaus (OT Suddendorf) Schüttorf gesamt ENGDEN 011 Gemeinde Engden ISTERBERG 012 Gemeinde Isterberg OHNE 013 Gemeinde Ohne QUENDORF 014 Gemeinde Quendorf SAMERN 015 Gemeinde Samern 990 Briefwahl I - Samtgemeinde Schüttorf 991 Briefwahl II - Samtgemeinde Schüttorf Briefwahl SG Schüttorf gesamt Samtgemeinde Schüttorf gesamt

CDU

SPD

FDP

AfD

2017 2013

294 221 195 175 227 278 303 135 138 314 100 284 243 335 280 218 136 167 236 309 281 200 139 110 121 208 221 103 385 209 340 71 180 223 274 195 152 98 215 309 310 424 413 309 432 400 1978 10910 11988

124 153 149 195 184 184 236 43 131 276 104 223 203 265 217 149 123 208 186 237 269 141 132 149 177 237 223 166 233 234 260 48 170 262 284 146 182 140 223 208 269 237 229 224 279 233 1202 8945 9507

70 39 30 31 54 63 52 4 34 45 32 62 27 58 53 31 28 37 43 35 60 33 14 26 27 35 35 17 55 31 76 13 34 41 81 54 32 20 28 59 82 84 70 49 86 71 360 2041 1860

30 38 28 30 38 33 28 5 32 48 14 40 25 40 17 49 26 41 37 31 44 26 37 46 40 36 58 30 37 38 33 3 36 56 65 35 24 25 58 40 54 60 37 52 68 51 268 1719 1174

107 58 62 40 79 61 59 21 40 48 34 70 49 98 53 63 36 38 70 54 68 61 35 20 30 46 43 20 77 59 76 8 43 51 82 50 49 24 52 98 78 89 99 70 101 90 449 2659 1097

24 42 26 38 20 40 30 4 25 63 13 32 35 52 36 32 20 50 25 38 32 28 21 46 60 54 62 48 47 66 45 5 57 56 57 41 32 39 50 42 48 58 51 49 41 50 249 1830 782

1 2 0 1 1 1 2 0 1 4 2 0 3 2 0 1 1 1 1 1 1 0 3 0 2 3 2 1 3 2 2 0 2 1 5 0 0 1 0 1 0 4 5 0 0 1 10 64 484

0 0 0 0 0 1 0 0 2 4 0 0 1 1 0 1 2 2 1 1 0 0 2 2 2 5 2 3 1 1 0 0 1 1 1 1 1 1 0 1 0 0 2 0 1 0 3 44 150

1 4 2 2 0 1 7 1 0 9 0 5 2 0 4 6 1 5 3 10 7 2 3 4 0 5 13 7 6 2 3 0 3 3 1 4 0 3 2 3 2 9 9 7 6 5 36 172 144

0 2 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 2 1 0 0 0 2 0 1 0 0 0 4 1 3 2 1 0 0 2 2 2 1 1 0 3 0 0 2 1 2 2 3 10 43 52

0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 4

0 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 2 1 0 2 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 1 1 1 0 1 0 3 18 0

1 0 1 0 0 1 1 0 1 1 0 3 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 2 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 2 2 0 1 1 6 22 0

0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 0 0 1 0 3 0 0 0 0 3 14 0

0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 1 1 0 2 0 0 2 0 0 0 1 0 1 1 2 0 0 1 2 1 0 0 0 0 0 1 0 0 2 0 1 1 0 0 0 1 2 24 0

3 1 2 11 2 1 1 2 0 4 2 3 4 6 0 5 0 4 0 0 8 3 2 1 1 2 2 1 2 2 6 0 2 1 1 0 5 0 0 3 1 4 0 5 1 6 16 110 0

5 3 2 3 2 5 5 1 3 5 1 2 6 6 6 5 6 1 5 4 3 3 5 4 3 4 1 5 3 5 5 1 3 4 2 8 6 1 6 4 6 8 9 14 6 7 44 202 0

0 0 2 0 3 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 2 1 1 0 1 0 0 0 1 3 0 0 0 2 0 0 1 3 3 0 1 1 0 0 1 1 1 0 0 3 30 0

2017 2013

205 236 186 150 139 132 178 191 165 162 130 60 70 213 44 101 83 45 171 277 335 612 3273 3582

151 147 136 139 94 93 153 209 203 154 97 25 7 124 5 9 30 14 117 167 218 385 2292 2456

38 56 29 31 40 25 44 33 24 32 30 4 4 38 2 5 5 1 33 55 66 121 595 579

45 39 29 35 22 20 32 32 22 21 12 5 1 17 0 0 1 0 26 38 34 72 431 287

55 82 39 40 39 23 38 26 34 37 32 6 7 50 9 15 16 12 34 84 99 183 777 418

30 46 37 42 15 21 24 18 23 26 13 3 8 20 3 6 5 1 17 38 34 72 430 231

1 3 0 3 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 3 12 124

4 2 1 1 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 12 27

5 2 2 2 3 1 1 4 0 5 3 1 0 2 1 0 1 0 3 7 5 12 48 39

0 2 2 2 1 0 2 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 3 14 18

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1

0 2 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 2 7 0

1 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 5 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0

3 0 0 3 0 0 2 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 2 1 3 14 0

6 3 1 3 2 1 3 1 1 1 4 0 2 1 0 0 0 0 0 10 3 13 42 0

0 1 0 0 1 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 5 0

2017 2013

181 200 197 178 264 147 237 222 125 218 1969 2396

224 194 236 185 214 200 207 196 200 196 2052 2407

30 46 45 57 57 28 55 48 34 38 438 388

41 36 42 34 43 23 30 50 42 28 369 216

31 56 58 44 75 45 47 42 35 45 478 195

31 58 54 32 35 26 41 32 31 16 356 159

1 0 6 3 3 1 5 0 0 0 19 84

1 1 1 1 0 2 3 2 2 0 13 41

2 3 1 8 3 4 2 1 3 6 33 45

0 1 3 2 1 0 2 1 0 3 13 14

0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 2 2

0 0 3 0 1 0 3 1 0 0 8 0

2 1 0 0 0 1 1 0 1 0 6 0

0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0

0 2 0 0 0 1 1 2 0 0 6 0

2 1 0 0 1 0 2 0 0 0 6 0

6 6 4 3 1 4 3 3 6 3 39 0

1 0 0 0 0 1 0 0 0 1 3 0

2017 2013

173 196

37 27

11 9

4 0

18 14

9 5

0 1

0 1

1 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

1 0

0 0

0 0

0 0

2017 2013

202 234

40 59

23 21

10 5

27 12

10 10

2 0

4 1

2 0

1 2

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2017 2013

159 197

98 103

23 19

7 8

52 15

11 6

1 2

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2017 2013

172 188

72 77

16 18

11 6

40 14

13 4

0 0

0 3

0 0

1 3

0 0

0 0

1 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2017 2013

187 235 400 176 576 3438 3949

113 115 259 158 417 2829 3134

12 17 73 45 118 641 548

9 10 50 24 74 484 285

49 8 86 47 133 797 310

16 9 37 22 59 474 209

0 1 3 0 3 25 99

0 3 1 0 1 18 53

0 4 8 4 12 48 57

1 0 0 0 0 16 21

0 0 0 0 0 2 2

0 0 2 1 3 11 0

0 0 1 1 2 9 0

0 0 0 0 0 1 0

0 0 1 0 1 8 0

0 0 0 0 0 6 0

1 0 7 2 9 49 0

0 0 0 0 0 3 0

2017 2013

Grüne Linke

Piraten

NPD

TierFreie MLPD schutz- Wähler partei

BGE

DiB

DKP

DM

ÖDP

Die VPartei Partei


9.20167 So wählte die Grafschaft Bentheim – Zweitstimmen (Wahlkreis 31) Quelle: GN 2125.0

(ohne Gewähr)

9 .20167 Quelle: GN 2125.0

G DIE GRAFSCHAFT HAT GEWÄHLT

15

(ohne Gewähr)

9.20167 Quelle: GN 2125.0 EMLICHHEIM 001 Aula am Schulzentrum 002 Grundschule Emlichheim 003 Ev. luth. Gemeindehaus Emlichheim Emlichheim gesamt HOOGSTEDE 011 Grundschule Hoogstede 012 ehemaliger Spielkreis Kalle 013 ehemaliger Spielkreis Scheerhorn Hoogstede gesamt LAAR 021 Grundschule Laar 022 ehemaliger Spielkreis Echteler 023 Clubheim SV Grenzland-Laarwald e. V. Laar gesamt RINGE 031 Alte Schule Großringe 032 Dorfgemeinschaftshaus Neugnadenfeld Ringe gesamt 990 Briefwahl SG Emlichheim Samtgemeinde Emlichheim gesamt UELSEN 001 Rathaus Uelsen 002 DRK-Zentrum Uelsen 003 Mensa Schulzentrum Uelsen Uelsen gesamt GETELO 101 Dorfgemeinschafthaus Getelo GÖLENKAMP 201 Dorftreff Gölenkamp HALLE 301 Haller Treff ITTERBECK 401 Bürgerzentrum Itterbeck WIELEN 501 Gemeindeverwaltung Wielen WILSUM 601 Dorfgemeinschaftshaus Wilsum 990 Briefwahl Samtgemeinde Uelsen Samtgemeinde Uelsen gesamt NEUENHAUS 001 Kindertagesstätte „Dinkel-Chamäleon“ 002 Altes Rathaus 003 Grundschule Neuenhaus 004 Wilhelm-Staehle-Schule 005 Carl-van-der-Linde-Schule 006 Kindergarten „Hiltener Zwerge“ 007 Altref. Gemeindehs. Veldhausen 008 Kindergarten „Lummerland“ Neuenhaus gesamt LAGE 009 Dorfgemeinschaftshaus Lage ESCHE 010 Escher Hof OSTERWALD 011 Dorfgemeinschaftshaus Osterwald 012 Ehemaliges Schulgebäude - AP Osterwald gesamt GEORGSDORF 013 Gastwirtschaft Kösters - Georgsdorf 990 Briefwahl SG Neuenhaus Samtgemeinde Neuenhaus gesamt WIETMARSCHEN 001 Kindergarten St. Klara 002 Heimathaus Lohne 003 Schulzentrum Lohne 004 Grundschule Lohne 005 Rathaus Lohne 006 Feuerwehrgerätehaus Lohne 007 Dorfgemeinschaftshaus 008 Reithalle 009 Schule Sünte Marien 010 Rathaus Wietmarschen 011 Kindergarten Edith-Stein 012 Gemeindehaus 013 Feuerwehrgerätehaus Schwartenpohl 990 Briefwahlbezirk Wietmarschen Wietmarschen gesamt Teilergebnis Wahlkreis 31 (Grafschaft) Gesamtergebnis Wahlkreis 31 (ehemals 32)

CDU

SPD

Grüne Linke

FDP

AfD

Piraten

NPD

TierFreie MLPD schutz- Wähler partei

BGE

DiB

DKP

DM

ÖDP

Die VPartei Partei

Nach der Wahl

2017 2013

600 476 543 1619 1759

270 316 327 913 960

58 40 45 143 119

38 30 28 96 59

130 68 84 282 173

29 33 41 103 57

2 4 1 7 34

0 0 1 1 11

3 2 3 8 10

0 1 3 4 5

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

0 1 0 1 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

1 0 0 1 0

4 5 5 14 0

0 1 0 1 0

2017 2013

505 193 148 846 910

253 57 39 349 352

31 12 1 44 41

21 7 4 32 17

67 16 17 100 59

41 7 5 53 25

2 1 1 4 12

1 0 1 2 3

5 0 0 5 3

1 0 0 1 0

0 0 0 0 0

1 1 0 2 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

2 0 1 3 0

1 2 0 3 0

5 2 0 7 0

2 0 0 2 0

2017 2013

265 219 118 602 660

62 44 26 132 123

12 6 7 25 18

6 5 1 12 16

34 17 15 66 43

9 4 6 19 10

0 1 0 1 3

0 0 0 0 2

0 1 1 2 1

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

0 0 0 0 0

1 0 0 1 0

1 0 0 1 0

0 0 0 0 0

2017 2013

330 233 563 632 466 4096 4331

126 98 224 194 209 1827 1812

23 25 48 46 51 311 267

9 28 37 21 28 205 116

64 34 98 52 89 635 371

13 16 29 24 32 236 128

2 1 3 17 2 17 78

1 0 1 1 0 4 19

2 4 6 4 4 25 20

0 0 0 2 0 5 8

0 0 0 0 0 0 0

0 0 0 0 0 2 0

1 0 1 0 0 2 0

0 0 0 0 1 1 0

1 1 2 0 0 5 0

0 0 0 0 1 6 0

1 3 4 0 5 31 0

0 0 0 0 0 3 0

2017 2013

423 422 376 1221 1284

267 311 217 795 765

43 52 59 154 136

34 40 29 103 62

64 71 56 191 72

34 47 37 118 66

2 0 0 2 31

0 2 1 3 6

3 3 6 12 11

0 1 0 1 4

0 0 0 0 1

0 0 0 0 0

1 0 0 1 0

0 0 0 0 0

0 0 2 2 0

0 2 1 3 0

4 6 2 12 0

0 0 0 0 0

2017 2013

134 157

58 69

7 8

3 1

22 13

6 1

0 6

0 0

0 1

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

1 0

0 0

0 0

2017 2013

231 250

71 78

11 10

10 4

22 10

7 3

1 4

0 0

3 3

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

1 0

1 0

2017 2013

209 243

73 75

6 8

10 2

36 16

5 6

0 1

0 2

4 0

2 0

1 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

1 0

0 0

2017 2013

502 573

168 163

25 22

13 6

67 26

21 9

1 4

1 5

2 0

0 1

0 0

0 0

2 0

0 0

0 0

0 0

2 0

0 0

2017 2013

93 106

41 34

3 3

4 6

13 5

5 1

0 2

0 1

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2017 2013 2017 2013

535 618 375 3300 3568

132 133 162 1500 1443

42 28 50 298 255

12 9 18 173 99

64 25 63 478 191

16 10 18 196 102

1 7 3 8 63

0 3 0 4 19

3 3 1 25 21

0 0 0 3 5

0 0 0 1 1

2 0 0 2 0

0 0 0 3 0

0 0 0 0 0

0 0 0 2 0

0 0 1 5 0

3 0 4 23 0

0 0 1 2 0

2017 2013

231 121 162 261 355 325 253 292 2000 2238

171 96 163 200 192 218 108 164 1312 1393

33 31 20 57 42 52 28 36 299 269

34 23 20 44 32 46 29 32 260 159

39 32 30 34 36 51 32 51 305 141

36 24 28 48 36 43 24 40 279 115

1 0 0 1 1 1 1 2 7 76

1 2 0 0 1 0 0 0 4 27

0 4 1 6 3 4 4 6 28 22

0 0 0 0 1 0 0 0 1 5

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 0 0 0 1 0 0 0 1 0

0 0 0 1 1 3 0 0 5 0

0 0 0 1 1 0 0 0 2 0

1 0 0 0 0 1 1 2 5 0

0 0 0 0 1 1 1 3 6 0

3 2 0 2 4 2 2 3 18 0

0 0 0 2 1 1 0 0 4 0

2017 2013

200 232

177 198

35 25

16 12

39 14

25 11

1 8

0 2

3 1

2 0

1 0

0 0

1 0

0 0

0 0

0 0

2 0

0 0

2017 2013

201 230

60 44

6 7

6 1

33 14

11 6

0 4

0 2

2 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2 0

0 0

2017 2013

303 125 428 461

80 33 113 102

13 3 16 19

17 3 20 7

43 6 49 14

17 5 22 7

0 0 0 2

0 0 0 1

0 0 0 1

0 1 1 1

1 0 1 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

6 0 6 0

0 0 0 0

2017 2013

370 379 550 3749 3984

200 191 310 2172 2163

28 19 74 458 411

20 3 36 358 197

41 21 76 543 237

14 9 58 409 170

0 10 1 9 112

1 4 0 5 37

6 3 3 42 32

1 1 1 6 8

0 0 0 2 0

0 0 2 3 0

0 0 3 9 0

0 0 0 2 0

0 0 0 5 0

0 0 1 7 0

2 0 4 34 0

0 0 0 4 0

2017 2013 2017 2013 2017 2013

249 367 488 524 293 277 135 81 488 391 475 130 87 596 4581 4696 33347 36099 88307 94923

27 31 32 69 28 74 28 90 15 51 6 28 2 11 1 5 13 96 5 82 39 72 11 26 1 4 29 91 237 730 149 337 3607 6619 2307 2961 8167 16187 5107 7032

30 38 46 55 23 20 3 2 11 20 56 7 0 31 342 181 3917 1803 9699 4331

4 1 2 1 3 0 0 0 0 1 0 1 0 0 13 82 148 1042 384 2456

1 2 2 0 0 0 0 0 1 2 1 0 0 1 10 26 97 331 289 790

1 1 5 2 1 1 0 0 5 3 4 0 0 5 28 17 388 330 938 767

1 2 3 0 1 0 0 0 0 2 1 0 0 2 12 10 99 122 268 285

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 10 10 35 20

0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 4 0 47 0 137 0

0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 2 0 52 0 134 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 2 0 20 0 26 0

1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 3 0 50 0 145 0

1 0 0 2 0 0 0 0 1 1 3 0 0 1 9 0 157 0 237 0

1 3 7 1 2 0 2 0 2 3 5 1 0 7 34 0 415 0 978 0

0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 3 0 50 0 127 0

2017 2013

2017 2013

79 19 136 30 174 55 176 45 90 15 54 13 19 9 7 1 64 21 77 14 146 36 132 9 12 0 166 39 1332 306 1301 225 20897 4650 21817 4145 41976 10793 44069 9160

Ausgezählt

KOMMENTAR

Von Irene Schmidt

nen. Vor allem für die beiden „Großen“ geht es ums Ganze. Die SPD hat nicht weniger zu verlieren als die Regierungsbeteiligung, die CDU will die Macht nach knapp fünf Jahren zurückgewinnen. Also werden quasi über Nacht die Konterfeis auf den Plakatwänden ausgetauscht: De Ridder (SPD) gegen Will und Otten, Stegemann (CDU) gegen Hilbers und Fühner und so weiter. Der Unterschied: Bei der Bundestagswahl bildete die Grafschaft Bentheim einen Wahlkreis. Bei der Landtagswahl gehört die Samtgemeinde Schüttorf zum Wahlkreis Lingen und hat folglich andere Kandidaten. Zumindest für die aktiven Wahlkämpfer sind die Herbstferien gestrichen. Die beginnen am Montag, 2. Oktober, und enden direkt am Freitag vor der Wahl. Bleibt zu hoffen, dass dennoch viele Bürger wählen gehen. Nach der Wahl ist jetzt zwar „knapp vor der Wahl“. Danach aber ist umso länger Wahlpause.

N

ach der Wahl ist vor der Wahl. – Das ist ein gängiger Slogan, der selten so aktuell gewesen ist wie heute. Die Bundestagswahl liegt hinter uns und damit auch ein Wahlkampf, der wohl kaum jemanden aus dem Fernsehsessel gerissen hat. Ein paar Vorzeigeprominente aus der Politik haben die Grafschaft Bentheim besucht und versucht, für die jeweils eigene Partei so hoch wie möglich zu punkten. Das Ergebnis darf ab heute diskutiert werden. Aber dafür bleibt eigentlich keine Zeit, – zumindest in Niedersachsen. Denn die nächste Wahl liegt bereits in greifbarer Nähe: die Landtagswahl am 15. Oktober. Wochenlang haben die Landespolitiker sich ein wenig zurückgenommen, um ihren Bundestagskandidaten nicht den Rang abzulaufen. Doch jetzt soll, so tönt es aus den Parteibüi.schmidt@gn-online.de ros, der Endspurt begin-

Die Ergebnisse liegen auf dem Tisch: Im Wahllokal in der Grundschule Blumensiedlung in Nordhorn wurden gestern Abend, ganz kurz nach 18 Uhr, die Urnen ausgeschüttet und die Stimmen gezählt. Foto: J. Lüken

Mit 87 noch keine Wahl verpasst Die Stimmabgabe ist besonders für viele Ältere eine Selbstverständlichkeit Für Ida Weikert, Doris Tonini und Germano Tonini ist es unvorstellbar, an einem Wahltag nicht wählen zu gehen. Denn Demokratie ist für die drei Schüttorfer ein hohes Gut. Von Hinnerk Schröer SCHÜTTORF. Wählen als Bürgerpflicht ist vor allem für viele ältere Menschen erheblich mehr als eine Floskel. Auch für Ida Weikert, Doris Tonini und Germano Tonini, die gestern Nachmittag im Wahllokal in der Oberschule in Schüttorf ihre Stimme abgegeben haben, war die Teilnahme an der Bundestagswahl eine Selbstverständlichkeit. „Ich möchte in einer Demokratie leben und dafür ist es wichtig, zur Wahl zu gehen“, sagt Germano Tonini nachdem er seinen Wahlschein in die gelbe Tonne geworfen hat, die als Wahlurne in der Oberschul-Mensa aufgestellt worden war. „Viele nehmen sich bei dem Wetter leider etwas anderes vor“, meint der frühere Schüttor-

Ihre Stimme abzugeben ist für sie wichtig: Germano und Doris Tonini haben auch gewählt.

fer Eisdielen-Besitzer. „Und anschließend meckern sie über die Politik“, fügt Ehefrau Doris an. Der heute 80-Jährige, der aus Italien stammt, hat in seiner neuen Heimat von Anfang an von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. „Das erste Mal habe ich hier zu der Zeit gewählt, als Willy

Brandt regiert hat“, erinnert sich Tonini. Ganz andere Zeiten hat Ida Weikert mitgemacht. „Ich kann mich noch gut an die Zeit der Nazis erinnern, als ich ein junges Mädchen war. Solche Parteien dürfen nie wieder an die Macht kommen“, sagt die 87-jährige Schüttorferin. Um selbst et-

was dafür zu tun, ist Ida Weikert zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn Werner Grade zum Wahllokal gekommen. „Mein Schwiegersohn hat mich gefahren. Mit dem Rollator wäre mir der Weg zu weit gewesen“, berichtet Weikert. Am Wahltag ist in der Familie auch die unheilvolle deut-

sche Geschichte bereits zum Thema geworden. „Wir haben heute Vormittag noch darüber gesprochen, was für Zeiten meine Mutter mitgemacht hat“, erzählt Andrea Weikert. Als junges Mädchen hatte sie noch nicht alles einordnen können, was von Hitlers Regime ausgegangen war. „Aber mein Vater hat immer auf die Nazis geschimpft“, erinnert sich Weikert. Nach dem Krieg hat sie im nahe gelegenen Emsbüren von Beginn an von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. „Früher war unser Wahllokal in der alten Schule in Mehringen“, berichtet die Seniorin. Egal, ob Bundes-, Landtags- oder Kommunalwahl – seitdem hat sie keine Wahl verpasst. Das gilt bis heute. – „Auch wenn ich alt bin. Ich möchte mitbestimmen, was für eine Regierung wir bekommen und mit meiner Stimme meinen Teil dazu beitragen“, beschreibt Ida Weikert ihre Einstellung und betont: „Jede Stimme zählt!“. Ein Motto, das sich bei vielen Angehörigen ihrer Generation tief in die Seele einge- An der Urne in ihrem Schüttorfer Wahllokal: Ida Weikert gibt ihre Stimme ab. Fotos: Schröer brannt hat.

„Modellwechsel“ auf der Plakatwand

Mancher Euro Trinkgeld für die Helfer

Bei der Landtagswahl gehört Schüttorf nicht zum Kreis Grafschaft Bentheim

Benachrichtigungen für beide Wahlen sorgen für Verwirrung

is NORDHORN. Ohne Ehrenamt geht gar nichts. Diese Feststellung trifft auch auf die Arbeit der Parteien zu. Doch es wird immer schwieriger, hoch motivierten Nachwuchs zu finden. Die Personaldecke ist ohnehin dünner geworden. Und nur die CDU kann mit der Jungen Union Grafschaft Bentheim eine kontinuierlich arbeitende, relativ starke junge Gliederung aufweisen. Jusos, JuLis, junge Linke und Grüne Jugend sind Mangelware. Dennoch „spucken“ Ortsverbände und Unterstützer jetzt erneut in die Hände. Im Hinblick auf die Landtagswahl am 15. Oktober bleibt noch viel zu tun. Eine der dringendsten Aufgaben ist die Pflege und Neubestückung der Plakatwände und ein Austausch der vielen Einzelplakate. Daneben wird neues Informationsmaterial verteilt, müssen Stände besetzt und die Veranstaltun-

Von Rainer Müller

Ausgedient haben erst einmal die Bundestags-Wahlplakate. Auf die „Klebetrupps“ der Parteien kommen jetzt größere Anstrengungen zu. Foto: J. Lüken

gen zur Landtagswahl organisiert werden. Bei der Landtagswahl ist die Grafschaft Bentheim ge-

teilt: Schüttorf gehört zum „Wahlkreis 80: Lingen“, der Wahlkreis 79 umfasst die übrige Grafschaft Bentheim.

Beide Wahlkreise haben ihre eigenen Kandidaten und somit auch unterschiedliche Stimmzettel.

NORDHORN. Bei schönstem Spätsommerwetter gehen die Grafschafter gestern an die Wahlurnen: Die gute Laune aufgrund des sonnigen Tages überträgt sich nicht nur auf die vielen Wahlhelfer, sie sorgt auch in einigen Wahllokalen für „klingende Münze“. In Quendorf, Schüttorf und Wietmarschen ist es durchaus Tradition, dass sich Wähler mit einem Trinkgeld bei den Mitgliedern des Wahlvorstandes bedanken. „Wir werden den Betrag heute Abend unter allen eingesetzten Wahlhelfern gerecht aufteilen“, bemerkt Heiko Brüning, Leiter des Vorstandes im Wahllokal Alte Kirchschule in Schüttorf im GN-Gespräch. Und genauso wie beim Trinkgeld-Teller in der AWO-Diakoniestation an der Schüttorfer Straße in Quendorf gibt es auch in

Wahlvorstand Heiko Brüning (rechts) freut sich mit Helfern in Schüttorf über „klinFotos: Müller gende Münze“.

Der Vorstand des Wahlbezirks 206 in der Nordhorner EMASchule spricht von kontinuierlichem Wählerandrang.

Schüttorf eine zweite Parallele. Bei einigen Bürgern kommt es zu Verwirrungen: Während in der Kreisstadt

Nordhorn die Benachrichtigungen für die Bundestagsals auch Kommunalwahl von einem Dienstleister in gelb beziehungsweise weiß hergestellt wurden, sind die in der Samtgemeinde Schüttorf verschickten Exemplare des Dienstleisters „Etebo“ für beide Wahltermine mit weißem Hintergrund in den Briefkästen der Schüttorfer Gemeinden gelandet. Doch in Verbindung mit dem Personalausweis können diese Wahlberechtigten ihre Stimme trotzdem abgeben. Auch in der Wietmarscher Sünte-Marien-Schule lädt ein Trinkgeld-Teller die Wähler zum freiwilligen Obolus ein. Reinhard Berling, Leiter des Wahlvorstandes, freut sich gegen 14.30 Uhr auch über eine Wahlbeteiligung von ungefähr 60 Prozent: „Von 925 Wahlberechtigten sind bislang schon rund 500 Stimmen abgegeben – inklusive die unserer Briefwähler.“


Fragen:

N I E D e t Tes

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! n e s Wis

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1. Wie heißt der Vorname der ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland? 2. Welches besondere Verfahren berechnet seit 2008 die Sitzverteilung von den Bundestagsmandaten? 3. Welche Wahl findet am 15. Oktober 2017 in Niedersachsen statt?

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4. Wie nennt man den Zusammenschluss von mehreren Parteien?

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5. Wie nennt man die Spielregeln der Gesellschaft? 6. Wie nennt man die Gruppe der Abgeordneten einer Partei im Parlament?

4

7. Wie nennt man in einem Parlament diejenigen politischen Parteien, die nicht die Regierung bilden?

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8. In welcher Stadt hat der Bundestag seinen Sitz? 9. Welche Stimme auf dem Stimmzettel ist ausschlaggebend für die Sitzverteilung im Bundestag?

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10. Wer wählt den Bundeskanzler? 11. Wie nennt man die notwendige Anzahl anwesender Mitglieder für Beschlüsse in einem Gremium?

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12. Wie nennt man das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland?

Auflösung auf Seite 8.

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! e s s a l K Das Projekt

1. Frei-Abonnement 2. Projektmaterial der Grafschafter Nachrichten

• Sie erhalten kostenlos eine Zeitung pro Schüler, plus ein Exemplar für die Klasse • Lehrer erhalten zusätzlich für die Dauer des Projekts ein Frei-Abonnement für GN-Online

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