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Februar 2024

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freien Ausbildungsplätzen

Wieder mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen

SEITE 3

Ausbildungsabbruch darf keine einsame Entscheidung sein

Berufe im Video www.gn-startklar.de

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Wie funktioniert das Aufstiegs-Bafög?

BOCK AUF STEUERN?

Wer eine berufliche Fortbildung macht, etwa zum Meister oder Fachwirt, kann Förderung bekommen Mit dem sogenannten Aufstiegs-Bafög werden mehr als 700 unterschiedliche Fortbildungsabschlüsse finanziert. Ziel ist es unter anderem, Fachkräfte zu sichern.

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Inga Dreyer

Wer neue Herausforderungen sucht, sich fortbilden möchte oder beruflich neue Wege einschlagen will, den plagen nicht selten finanzielle Bedenken: Wie kann ich mir das leisten, die Schulbank zu drücken, wenn ich währenddessen kein Geld verdienen kann? Wie soll die Fortbildung finanziert werden - und wie die Lebenshaltungskosten in dieser Zeit?

Eine Option kann dann das Aufstiegs-Bafög sein. Doch wie bekommt man es eigentlich – und wie sieht die Förderung aus? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist das AufstiegsBafög?

Als Aufstiegs-Bafög werden finanzielle Leistungen bezeichnet, die nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz gezahlt werden – für insgesamt mehr als 700 unterschiedliche Fortbildungsabschlüsse. Das Spektrum der Möglichkeiten ist breit. Beispielsweise kann man sich zum Meister, Fachwirt, Techniker, Erzieher oder Betriebswirt fortbilden.

Ziel des Förderangebotes sei, beruflichen Aufstieg zu ermöglichen und Fachkräfte zu sichern, sagt eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Voraussetzung für die Förderung ist eine entsprechende berufliche Vorqualifikation. Für Weiterbildungen wie etwa Sprachkurse, die keinen Bezug zum erlernten Beruf haben, kann man kein Aufstiegs-Bafög bekommen. Gut zu wissen:

BERLIN/SCHWERIN

Eine Altersgrenze für die Förderung gibt es nicht.

Was wird gefördert?

Gefördert werden Fortbildungen in Voll- und Teilzeit, die von öffentlichen oder privaten Trägern angeboten werden. Diese müssen auf öffentlich-rechtliche Prüfungen nach dem Berufsbildungsgesetz, der Handwerksordnung oder auf gleichwertige Abschlüsse vorbereiten.

Der Abschluss, der mithilfe des Aufstiegs-Bafögs angestrebt wird, muss über dem Niveau einer Facharbeiter-, Gesellen- und Gehilfenprüfung oder eines Berufsfachschulabschlusses liegen.

Deswegen ist häufig eine abgeschlossene Erstausbildung Voraussetzung – aber nicht grundsätzlich. Wer etwa als Studienabbrecher oder Abiturientin ohne Erstausbildungsabschluss, aber mit der von der jeweiligen Fortbildungsordnung geforderten Berufspraxis, eine Fortbildung beginnt, kann ebenfalls eine Förderung erhalten.

Außerdem gibt es bestimmte Anforderungen an die Fortbildung – wie beispielsweise eine Mindestanzahl von Unterrichtsstunden. Und: Wer bereits einen Masterabschluss hat, kann kein Aufstiegs-Bafög bekommen. Der höchste bisherige Hochschulabschluss darf ein Bachelor sein.

Worin besteht die Förderung?

Macht man die Fortbildung in Vollzeit, ist unter Umständen ein Beitrag zum Lebensunterhalt möglich – abhängig vom Einkommen und Vermögen. Für Alleinstehende beträgt diese Förderung laut Bundesbildungsministerium monatlich maximal 963 Euro.

Ist man verheiratet oder lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, erhöht sich dieser maximale monatliche Betrag um 235 Euro.

Hat man Kinder, für die man Anspruch auf Kindergeld hat, erhöht sich der maximale monatliche Betrag um 235 Euro je Kind.

Wer sich beruflich fortbilden und etwa einen Meister machen will, kann vom Aufstiegs-Bafög profitieren.

Foto: dpa

Wer Kinder unter 14 Jahren oder Kinder mit Behinderung im eigenen Haushalt allein erzieht, erhält zudem einen pauschalen monatlichen Zuschuss für die Kinderbetreuung. Dieser liegt bei 150 Euro je Kind und ist unabhängig vom eigenen Einkommen und Vermögen.

Außerdem ist ein Beitrag zu Lehrgangs- und Prüfungsgebühren möglich – auch bei einer Fortbildung in Teilzeit.

Diese Förderung ist einkommens- und vermögensunabhängig, die Höchstsumme der Förderung liegt bei 15 000 Euro. 50 Prozent davon müssen nicht zurückgezahlt werden. Für die anderen 50 Prozent erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer laut einer Sprecherin des Bundesbildungsministeriums ein Darlehensangebot der Förderbank KfW. Bei bestandener Abschlussprüfung können von der Darlehens-

summe auf Antrag wiederum 50 Prozent erlassen werden.

Wo beantragt man das Aufstiegs-Bafög?

Wer für die Beratung und Antragstellung zuständig ist, hängt vom Bundesland ab.

Meist sind die kommunalen Ämter für Ausbildungsförderung bei den Kreisen und kreisfreien Städten zuständig.

In einigen Bundesländern ist es aber anders geregelt.

Eine Übersicht über die Online-Antragsmöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern findet sich auf der Webseite des Bundesbildungsministeriums zum Aufstiegs-Bafög.

Was gilt es sonst zu beachten?

Wird die Förderung erst nach dem Beginn des Unterrichts beantragt, werden Leistungen nicht rückwirkend, sondern frühestens vom Beginn des Antragsmonats an gewährt. Der Beitrag für Lehrgangs- und Prüfungs-

gebühren muss spätestens bis zum Ende der Maßnahme beantragt werden. „Am häufigsten kommt es vor, dass Anträge unvollständig eingereicht werden. Das führt dann zu längeren Bearbeitungszeiten, weil Unterlagen nachgereicht werden müssen“, sagt Henning Lipski, Pressesprecher des Ministeriums für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Man sollte sich also am besten rechtzeitig informieren, welche Unterlagen man benötigt. Antragsformulare finden sich auf der Webseite des Bundesbildungsministeriums zum Aufstiegs-Bafög.

Weitere Infos: www.bmbf.de

Mehr als nur „Programmieren“

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aniel Silva de Sousa aus Nordhorn hat im Sommer vergangenen Jahres seine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung gestartet.

Sein Ausbildungsbetrieb ist die Wink Stanzwerkzeuge GmbH & Co. KG in Neuenhaus, die in ihrer Branche zu den international führenden Unternehmen zählt. Mit den Präzisionswerkzeugen von Wink werden auf der ganzen Welt Etiketten, Verpackungen und viele andere Produkte gestanzt. So findet man zwar nicht die Produkte von Wink, aber die damit hergestellten Waren in jedem Supermarkt - vom Etikett auf der Shampooflasche bis hin zu Pralinenverpackungen und Schutzmasken.

Schon während des Abiturs hat sich Daniel für die Arbeit mit Computern und Software interessiert und sich dazu entschlossen, eine Ausbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Die dreijährige Ausbildung hat vieles zu bieten. „Mein Alltag besteht nie aus den gleichen Aufgaben“, erzählt der 20-Jährige begeistert. „Die abwechslungsreichen Tätigkeiten machen den Arbeitsalltag besonders spannend.“ Bei der Programmierung neuer Anwendungen ist lösungsorientiertes Denken gefragt. Hier bekommt man als Auszubildender den nötigen Freiraum, um sich auszuprobieren und die Möglichkeit sein Können unter Beweis zu stellen. Die Soft-

Daniel Silva de Sousa freut sich über die abwechslungsreichen Tätigkeiten in der SoftwareentwickFoto: privat lung.

wareentwicklung steht mit vielen anderen Abteilungen in Kontakt und sorgt dafür, dass diese an ihren Arbeitsplätzen einwandfrei arbeiten können. Durch die Unterstützung bei Wartungen und Erweiterungen der Datenbanken wird der Arbeitsalltag erleichtert. „Mit der Zeit übernehmen wir Azubis immer neue Aufgaben und somit zunehmend mehr Verantwortung“, ergänzt Daniel. Dazu zählt das Programmieren neuer sowie bestehender Anwendungen sowie die Suche und Eliminierung von Fehlfunktionen.

Ein Grundwissen und In-

teresse an Computern sollte deshalb vorhanden sein, sodass alltägliche Herausforderungen gern bewältigt werden. Wenn es um das

wichtigste Fach in der Schule geht, gibt Daniel eine klare Antwort: „Mathematik.

Durch das analytische Denken befasst man sich inten-

Fachinformatiker/ in Anwendungsentwicklung Schulische Voraussetzungen: Fachhochschulreife Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: KBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Mathematik, Englisch

siver mit Problemlösungen, was in der Ausbildung sehr hilfreich ist.“ Aber auch Englisch wird viel in der Informationstechnologie genutzt und fördert das Verständnis. „Neben dem Ausbildungsberuf des Fachinformatikers (m/w/d) Anwendungsentwicklung bildet Wink in Neuenhaus auch den Fachinformatiker Systemintegration aus“, berichtet Ausbildungsleiterin Nicole Liening freudig. Dieser ist zuständig für den Support bei technischen Problemen sowie die Verwaltung von Schutzmaßnahmen, um Ausfälle, Cyberattacken oder Viren abzuwenden. „Uns ist besonders wichtig, dass wir unsere eigenen Fachkräfte ausbilden. Wir sind ein zukunftssicheres Unternehmen in der Region.

Deshalb stehen die Übernahmechancen nach der Ausbildung auch recht hoch“, ergänzt Nicole Liening stolz.

So ist es eine besondere Freude, dass Wink ab dem 1.

August 2024 noch einen weiteren, neuen Ausbildungsberuf „Kaufmann (m/w/d) für Marketingkommunikation“ anbieten wird.

Eins ist sicher: Wer sich für eine Ausbildung bei Wink entscheidet, kann sich auf abwechslungsreiche Aufgaben freuen und die Kollegen mit Eigenverantwortung und Teamfähigkeit unterstützen.

Mehr Infos zu allen Ausbildungsberufen sowie den Benefits: www.wink.de/jobs

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Februar 2024

Mehr neue Verträge abgeschlossen Das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Epidemie ist aber immer noch nicht erreicht Der Ausbildungsmarkt erholt sich langsam von den starken Einbußen, die es mit Beginn der Coronapandemie zu verzeichnen gab.

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BONN Im Berichtsjahr 2023

wurden bundesweit 489.200 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das entspricht einem Plus von 3,0 % (+14.000) im Vergleich zum Vorjahr. Seit dem Einbruch im Jahr 2020 ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge zwar um rund 21.700 (+4,6 %) gestiegen. Insgesamt verbleibt die Zahl der Neuabschlüsse aber weiterhin um 35.900 Verträge (-6,8 %) unter dem Niveau von 2019 vor Ausbruch der Coronapandemie.

Nach den Rückgängen in den Vorjahren stieg im Jahr 2023 die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Berufsausbildung um 17.300 auf 552.900 (+3,2 %) an.

Auch das Angebot an Ausbildungsstellen nahm in vergleichbarem Umfang zu (+18.600 beziehungsweise +3,4 %) und liegt nun bei 562.600. Damit übertraf das Angebot zum zweiten Mal in Folge die Nachfrage der Jugendlichen.

Dies sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2023 auf Basis der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stichtag 30.

September sowie der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Allerdings nahmen auch die Schwierigkeiten weiter zu, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen.

Sowohl der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen als auch der Anteil der erfolglos suchenden Ausbildungsplatznachfrager ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bun-

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desweit blieben 2023 rund 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind 13,4 % des gesamten betrieblichen Angebots – ein neuer Höchstwert. Gleichzeitig hatten 63.700 junge Menschen zum Stichtag 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch weiter aufrecht. 11,5 % der Jugendlichen blieben damit bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolglos.

Die verbesserte Ausbildungsbilanz ist für BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser zwar ein „erfreuliches Ergebnis“, das uns aber nicht zufriedenstellen könne. „Die Zahlen liegen immer noch deutlich hinter denen aus dem Jahr 2019, dem Jahr vor der Coronapandemie, zurück. Dazu haben die Passungsprobleme weiter zugenommen, die zielführende Maßnahmen erfordern. Gefragt sind insbesondere eine die Jugendlichen erreichende Berufsorientierung sowie verbesserte Maßnahmen zur Unterstützung der Mobilität von Auszubildenden. Auch Klein- und Kleinstbetriebe

brauchen mehr Unterstützung, wenn es um die jugendgerechte Akquise von Schulabgängern geht, vor allem bei der digitalen Kommunikation in den sozialen Netzwerken.“ Vor dem Hintergrund der zunehmenden Besetzungsprobleme rückt das Vorgehen der Betriebe bei der Suche nach künftigen Auszubildenden verstärkt in den Blickpunkt. Im Durchschnitt nutzen Unternehmen fünf bis sechs unterschiedliche Rekrutierungskanäle, um Jugendliche auf ihr Ausbildungsangebot aufmerksam zu machen und sie als Bewerber zu gewinnen. Das zeigen Ergebnisse einer weiteren aktuellen BIBB-Analyse, die auf den Angaben von rund 1600 Ausbildungsbetrieben basieren, die im Jahr 2022 innerhalb des „BIBBBetriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung“ befragt wurden.

Demnach setzen weite Teile der Betriebe besonders auf indirekte Rekrutierungskanäle, die eine große Reichweite haben. Favorit ist hier mit 75 Prozent der Weg über die Vermittlungsdienste der

örtlichen Arbeitsagentur. Die sozialen Medien werden inzwischen von fast der Hälfte der Betriebe für die Verbreitung von Ausbildungsangeboten genutzt. Das Betriebspraktikum wird zwar auch von 70 Prozent der Betriebe genutzt, doch legt nur ein kleinerer Anteil der Betriebe den Schwerpunkt bei der Suche nach Auszubildenden insgesamt auf direkte Rekrutierungskanäle – also auf Wege, über die potenzielle Bewerber unmittelbar angesprochen werden.

Die Analyse zeigt ferner: Betriebe, die viele indirekte Rekrutierungskanäle nutzen, erhalten zwar viele Bewerbungen. Das Risiko, Ausbildungsplätze nicht besetzen zu können, sinkt dadurch aber nicht. Als Erfolg versprechender erweisen sich hauptsächlich direkte, persönliche Wege für die Suche nach zukünftigen Auszubildenden.

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Zweite Ausbildung: Wann Eltern zahlen müssen Gericht: Zusammenhang zwischen Ausbildung und angehangenem Studium Weil für einen Vater eine Holzbildhauerin nichts mit einer Architektin zu tun hat, weigert er sich, die Kosten für das Studium zu übernehmen.

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BERLIN Es besteht ein enger zeitlicher und sachlicher Zusammenhang zwischen Ausbildung und einem daran angeschlossenen Studium?

Dann sind Eltern in der Regel verpflichtet, dem Kind auch für die Zeit des Studiums weiterhin Unterhalt zu zahlen. Auf eine entsprechende Entscheidung des Oberlandesgericht Nürnberg (Az: 10 UF 1043/22) weist die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hin.

Im konkreten Fall hatte eine Tochter eine Ausbildung zur Holzbildhauerin gemacht. Drei Monate später nahm sie ein Architekturstu-

Wenn zwischen der Ausbildung und einem angeschlossenen Studium ein enger Zusammenhang besteht, müssen in der Regel UnterFoto: dpa halt zahlen.

dium auf, wofür sie ein Jahr lang Bafög bezog. Das sollte der Vater allerdings zurückzahlen – doch der lehnte ab.

Aus seiner Sicht hatte die Tochter gar keinen Unterhaltsanspruch mehr. Das Studium sei ja nicht der zweite Teil einer einheitlichen Erstausbildung, sondern eine fachfremde Zweitausbildung.

Eine Holzbildhauerin beherrsche ein künstlerisches Handwerk, wohingegen eine Architektin plane, überwache und steuere.

Das sahen die Richter anders: Sie gehen von einer einheitlichen Ausbildung aus. Es sei unerheblich, dass der Beruf der Holzbildhauerin eher dem künstlerischen Bereich

zuzuordnen sei, denn auch das an der Hochschule Augsburg belegte Architekturstudium habe eine künstlerische Komponente. So müssten etwa Bewerber vor Aufnahme des Studiums im Eignungstest ihre künstlerische Begabung nachweisen.

Außerdem müssten eine praktische Ausbildung einerseits und das Studium andererseits nicht zwingend derselben Berufssparte angehören. Es reiche auch, wenn das eine für das andere eine fachliche Ergänzung, Weiterführung oder Vertiefung bedeutet oder die praktische Ausbildung eine sinnvolle und nützliche Vorbereitung auf das Studium darstellt, so das Gericht.

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Lernen im Homeoffice Diese Regelungen gelten bei der Dualen Ausbildung

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BONN Mobil arbeiten: In vielen Jobs ist das möglich.

Doch wie sieht das eigentlich während einer dualen Berufsausbildung aus? Darf hier zumindest gelegentlich aus dem Homeoffice gearbeitet und gelernt werden?

Zunächst einmal vorweg: Eine Verpflichtung für Betriebe, eine mobile Ausbildung anzubieten, gibt es nicht. Darauf weist das Portal „abi.de“ hin. Prinzipiell möglich sind Zeiten im Homeoffice während der dualen Ausbildung aber schon – wenn der Ausbildungsbetrieb das ermöglicht.

Einer vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verabschiedeten Empfehlung zufolge, soll die duale Berufsausbildung zwar grundsätzlich in Präsenz stattfinden.

Mobiles Arbeiten könne aber als Ergänzung in der Berufs-

Wer zu Hause lernt und arbeitet, kann die Gemütlichkeit des eigenen Heims während der Arbeitszeit genießen.

Foto: dpa

ausbildung im Sinne der „doppelten Freiwilligkeit“ genutzt werden: Der Betrieb kann es also allen Auszubildenden anbieten und Azubis können das Angebot annehmen. Im Umkehrschluss

heißt das auch: Azubis müssen nicht von Zuhause aus arbeiten und lernen, wenn sie das nicht wollen.

Für Zeiten der mobilen Ausbildung in jedem Fall wichtig: klare Absprachen

zur Erreichbarkeit zwischen dem Ausbildungspersonal und den Auszubildenden.

Vorab sollten Betriebe außerdem klären, wie die Kommunikation beim mobilen Lernen und Arbeiten stattfindet, also zum Beispiel übers Telefon, über Chats, E-Mails oder Videokonferenzen.

Die Hard- und Software, die fürs mobile Arbeiten und Lernen notwendig ist, muss der Ausbildungsbetrieb zur Verfügung stellen, wenn er dieses anbietet. Und die Probe- und Einarbeitungszeit sollte nach Möglichkeit nicht mobil beginnen, so die Empfehlung des BIBB. Ein Tipp von „abi.de“: Auszubildende, die unsicher sind, ob und wie Zeiten im Homeoffice in ihrem Ausbildungsbetrieb möglich sind, sollten dort am besten einfach direkt nachfragen. dpa

Im Kontakt mit den Kunden in aller Welt

J

anin Nottberg überlässt bei ihrer beruflichen Ausbildung nichts dem Zufall.

Derzeit ist sie bei Naber an der Enschedestraße in Nordhorn im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement. Zuvor hat sie eine zweijährige Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin absolviert. Um sich beruflich breiter aufzustellen, hat Janin sich für eine weitere Ausbildung entschieden. Sie analysierte eine Liste mit potenziellen Arbeitgebern, die ihren Interessen entsprechen. Dabei stieß sie im Internet auch auf die Seite von Naber. Nach ihrer Bewerbung erhielt sie zügig die Einladung zum Bewerbungsgespräch und nur kurze Zeit danach die Zusage.

Wenn sie im kommenden Frühjahr ihre Ausbildung erfolgreich abschließt, hat sie die Fachhochschulreife in der Tasche und könnte an einer Fachhochschule studieren.

Als Nächstes kommt auf Janin die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung zu. Dazu bietet ihr Naber eine spezielle Vorbereitung an, bei der alte Prüfungsaufgaben durchgearbeitet werden. Die Abschlussprüfung Teil I, die zu 25 Prozent in die Endnote einfließt, hat Janin schon erfolgreich bestanden. Im Ausbildungsberuf der Kauffrau/ mann im Groß- und Außenhandelsmanagement bei Naber gibt es auch die Möglichkeit, die Qualifikation zur/m „Europakauffrau/mann“ zu erwerben.

Während der drei Jahre im Unternehmen hat Janin alle relevanten Abteilungen für ihren Beruf durchlaufen.

Dazu gehören unter anderem der Verkauf, der Einkauf oder der Export. Um die Abläufe im Unternehmen und die Produkte kennenzulernen, hat sie auch sechs Wochen im Lager gearbeitet und dabei Waren Janin Nottberg kommen ihre Fremdsprachenkenntnisse bei ihrer kommissioniert.

Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement Schulische Voraussetzungen: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: KBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Deutsch, Englisch, Wirtschaft

Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement Foto. Fuchs bei Naber zugute.

Da Naber mit Kunden und Lieferanten im In- und Ausland zusammenarbeitet, sind die Sprachkenntnisse für Janin ein Vorteil, beispielsweise, wenn es um den Mailkontakt nach Australien oder Neuseeland geht. Für sie war es aber auch spannend, die Abwicklungen mit dem Zoll zu klären. „Da gilt es, sehr genau

zu arbeiten“, nennt sie einen Grund dafür. „Ich habe einen sehr abwechslungsreichen Beruf gefunden, der immer wieder neue Herausforderungen im Berufsalltag an mich stellt“, sagt Janin. Bald werden Gespräche darüber geführt, ob sie im Unternehmen bleiben kann, was sie sich persönlich sehr gut vorstellen kann.

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Nutzen der Zusatzqualifikation In fast jeder Berufsausbildung besteht die Chance, sich zusätzliche Kenntnisse anzueignen Von Business-Englisch bis Betriebswirtschaft: Wer während der Ausbildung zusätzliche Qualifikationen absolviert, kann eigene Interessen vertiefen – und die Karrierechancen steigern.

Sabine Meuter

Es ist kein Geheimwissen: Je mehr Kenntnisse und Fähigkeiten man sich aneignet, desto besser sind meist auch die Jobaussichten. Eine Möglichkeit dazu schon während der Ausbildung: Sogenannte Zusatzqualifikationen absolvieren.

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Extra für Lebenslauf und Co.: Was genau sind eigentlich Zusatzqualifikationen, die während der Ausbildung erworben werden können?

Zusatzqualifikationen sind berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die parallel und zusätzlich zur dualen Berufsausbildung erworben werden. „In nahezu jeder Berufsausbildung sind Zusatzqualifikationen möglich“, sagt Axel Kaufmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn.

Unterscheiden lässt sich dabei zwischen berufsspezifischen und berufsübergreifenden Zusatzqualifikationen. So kann beispielsweise ein angehender Holzmechaniker die berufsspezifische Zusatzqualifikation CAD/CNC-Fachkraft Holz absolvieren und sich so in Sachen Werkzeugmaschinen fit machen.

Ein Beispiel für eine berufsübergreifende Zusatzqualifikation ist der Computerführerschein „International Certification of Digital Literacy“ (ICDL), der arbeitsplatzbezogene ITKompetenzen als international anerkannten Standard zertifiziert. Aber auch Zusatzqualifikationen in Fremdsprachen können dazugehören.

Wer bietet Zusatzqualifikationen an?

Sprachkenntnisse aufpolieren, Fachkenntnisse erweitern: Je nach Zusatzqualifikation fällt der Arbeitsaufwand neben der Ausbildung unterschiedlich aus.

Foto: dpa

Ausbildungsbetriebe können Zusatzqualifikationen selbst planen und umsetzen.

Es gibt aber auch Bildungszentren oder Bildungsanbieter, die Zusatzqualifikationen während der Ausbildung vermitteln.

Gibt es dafür Zertifikate?

In aller Regel: ja. Möglich sind Abschlusszertifikate mit vorausgehender Prüfung oder ein Teilnahmezertifikat. Eine Reihe von Zusatzqualifikationen, die ausbildungsbegleitend im Betrieb erfolgen, werden von den IHKs geprüft – bei Erfolg gibt es ein IHK-Zertifikat. Die Prüfung ist dann zusätzlich zur Abschlussprüfung der Ausbildung abzulegen.

Was sind kodifizierte Zusatzqualifikationen? „Das sind Zusatzqualifikationen, die in Ausbildungsordnungen integriert sind“, erklärt BIBB-Experte Kaufmann. Sie sind Bestandteil des Ausbildungsvertrags und gehören zum betrieblichen Ausbildungsplan.

Wer sich dafür entscheidet, bekommt über den Mindeststandard des Ausbildungsberufsbildes hinausgehende Qualifikationen im Zuge der Berufsausbildung vermittelt. „Auch sie werden gesondert geprüft und bescheinigt“, erklärt Kaufmann.

Künftige Mechatroniker könnten beispielsweise zwischen den Zusatzqualifikationen Digitale Vernetzung, Programmierung, IT-Sicherheit oder Additive Fertigungsverfahren wählen.

Für wen lohnen sich Zusatzqualifikationen? „Vor allem für jene Azubis und Betriebe, die motiviert und in der Lage sind, diesen Mehraufwand noch während der Ausbildung zu leisten“, sagt Anja Schwarz von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin.

Am Ende lohne es sich aber für beide Seiten: Azubis erwerben über den Beruf hinausgehende Kompetenzen und mit einem Zertifikat einen Nachweis darüber. Dies könne für externe Bewerbungen, aber auch zur Weiterentwicklung innerhalb des Betriebes hilfreich sein. „Es profitiert auch der Ausbildungsbetrieb, wenn eine frisch ausgebildete Fachkraft bereits über die allgemeinen Ausbildungsinhalte hinaus qualifiziert ist“, so Schwarz.

Für kaufmännische Berufe kann es sich beispielsweise lohnen, mehrere Fremdsprachen zu beherrschen – nicht zuletzt wegen der oftmals globalen Kontakte von Unternehmen. Ein anderes Beispiel: Zu-

sätzliche elektrotechnische Kompetenzen machen sich oftmals in Metallberufen bezahlt.

An wen können sich Azubis, die an einer Zusatzqualifikation interessiert sind, wenden?

Der Impuls für Zusatzqualifikationen kann von den Ausbildungsbetrieben ausgehen.

Unternehmen sind jedoch nicht verpflichtet, Zusatzqualifikationen anzubieten. Im Gegenzug stehen Auszubildende nicht in der Pflicht, diese zu erlernen. „Hier ist es wichtig, dass Ausbildende und Azubis miteinander ins Gespräch kommen und die Chancen dieser zusätzlichen Qualifizierung gemeinsam bewerten“, sagt Schwarz.

Wer nach Angeboten für Zusatzqualifikationen sucht, wird in der Datenbank des Portals AusbildungPlus fündig. Ansprechpartner sind auch die IHKs oder Handwerkskammern.

Mit welchem Aufwand muss man rechnen?

Das hängt von der Art der Zusatzqualifikation ab. Der zeitliche Rahmen hierfür kann bei ein bis zwei Wochen liegen, aber auch bei mehreren Monaten. Oft lässt es sich nur individuell ausloten, wie der Erwerb einer Zusatzqualifikation zeitlich in den Ausbildungsund Berufsschulalltag passt.

Gut zu wissen: Bei kodifizierten Zusatzqualifikationen ist die Prüfung im Rahmen der Ausbildungszeit für Auszubildende gebührenfrei. Die Gebühren übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Bei nicht kodifizierten Zusatzqualifikationen kann das anders aussehen. Allerdings gibt es je nach Bundesland verschiedene Fördermöglichkeiten. Sind sich Ausbildungsbetrieb und Azubi einig, dass der Erwerb der Zusatzqualifikation sinnvoll ist, kommen auch Unternehmen für die Kosten auf.

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Auf den menschlichen Faktor kommt es an

D

ie fachliche Qualifikation im Beruf ist das eine, die aufrichtige Ansprache, die Kontaktfreudigkeit und die Offenheit den Menschen gegenüber ist das andere. Dessen ist sich Kora Bosch sehr wohl bewusst. Sie macht eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Volksbank Niedergrafschaft. Kora ist im dritten Jahr ihrer Ausbildung und hat deshalb schon einen umfassenden Eindruck von den Aufgaben erhalten. „Man muss einfach Spaß daran haben, die Menschen zu unterstützen, ihnen in die Augen schauen und Freude am Service haben“, berichtet Kora.

Speziell in finanziellen Fragen seien das Vertrauensverhältnis zu den Kunden und die direkte Ansprache noch besonders wichtig, fährt sie fort. „Wir arbeiten eben nicht nur am PC, sondern haben auch sehr viel Kontakt zu den Menschen“, stellt sie fest.

Der menschliche Faktor spiele in ihrem Beruf noch eine sehr große Rolle, was bei den bodenständigen Menschen in der Niedergrafschaft eine

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Kora Bosch macht bei der Volksbank Niedergrafschaft eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Sie schätzt Foto: Fuchs die persönliche Atmosphäre im Kollegenkreis sehr.

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Plattdeutsch zu sprechen, kann dann ein Vorteil sein.

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was den Umgang untereinander, speziell für die Auszubildenden, erleichtert. „Und da wir eine vergleichsweise kleine Bank sind, lernt man schnell alle Mitarbeiter kennen und das ist gut so“, ergänzt Kora.

Auch das Verhältnis unter den Auszubildenden ist sehr gut. Sie treffen sich regelmäßig privat und unternehmen etwas gemeinsam. Das stärke den Zusammenhalt zusätzlich, so Kora.

Wer sich für eine Ausbildung bei der Volksbank Niedergrafschaft interessiert, kann sich per What’s-App melden. Die Azubis chatten dann mit den Bewerbern oder zeigen ihnen einfach

mal die Bank. So haben künftige Bewerber eine prima Gelegenheit, sich erste Eindrücke zu verschaffen.

Neben der Ausbildung in der Berufsschule bietet die Volksbank Niedergrafschaft ihren Auszubildenden zusätzliche Schulungen in der Genossenschaftsakademie in Rastede an. Während des Blockunterrichts an der Berufsschule in Nordhorn, der circa um 13 Uhr endet, haben die Auszubildenden frei.

Die Chancen auf eine Weiterbeschäftigung sind sehr gut. Weiterqualifizierungen zum Fachwirt oder Betriebswirt werden unterstützt. Ein berufsbegleitendes Studium kann Kora noch anschließen.

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Was ein Ausbildungsabbruch bedeutet

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Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit Redaktion: Eckhard Fuchs, Andreas Meistermann, Lukas Nyland redaktion.sonderthemen@gn-online.de

Die Ausbildung macht keinen Spaß? Trotzdem durchziehen oder aufhören, das ist eine Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Und die man am besten nicht allein trifft.

Eva Dignös

Durchhänger im Laufe der Ausbildung: Das kennen die meisten Azubis. Oft wird es nach einigen Wochen besser. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, einen Schlussstrich zu ziehen.

Doch wie nur lässt sich das entscheiden – und wie kann es danach weitergehen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie oft werden Ausbildungen eigentlich vorzeitig abgebrochen?

Auf den ersten Blick erscheinen die Zahlen hoch: Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) lag die Vertragslösungsquote im Jahr 2021 bei 26,6 Prozent. Mehr als ein Viertel der laufenden Ausbildungsverträge wurde also vorzeitig gelöst. „Doch das bedeutet nicht automatisch, dass damit auch die Berufsausbildung abgebrochen wird“, erklärt Thomas Bettels, Leiter der Ausbildungsberatung bei der Handwerkskammer.

In vielen Fällen wird ein neuer Vertrag in einem anderen Betrieb oder in einem anderen Ausbildungsberuf geschlossen. Auch organisatorische Gründe können hinter einer Vertragslösung stecken, etwa eine Betriebsübernahme.

Auswirkungen auf die Statistik hat die Tatsache, dass es derzeit mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt: „Zu wechseln ist dadurch einfacher geworden“, sagt Bettels. Tatsächlich ohne Berufsabschluss bleiben rund zwölf Prozent der Azubis.

Welche Gründe spielen eine Rolle?

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6

Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr.

Nicht gleich alles stehen und liegen lassen: Für Azubis, die mit ihrer Ausbildung hadern, gibt es verschiedene Unterstützungsangebote.

Foto: dpa

doch nicht so gut zu einem passt“, sagt Bettels. Manchmal trifft die jungen Azubis auch der Praxisschock: „Viele erleben eine Konfrontation mit ihren Erwartungen und müssen erst in die neue Situation hineinfinden“, so Astrid Kloos, Leiterin des Projekts VerA. Die bundesweit tätige Initiative des Senior Experten Service (SES) bringt junge Menschen, die Schwierigkeiten in ihrer Ausbildung haben, mit ehrenamtlich tätigen Fachleuten im Ruhestand zusammen.

Neben Zweifeln an der Berufswahl spielten aber oft auch andere Gründe eine Rolle: Probleme im Betrieb etwa oder in der Berufsschule. Auch gesundheitliche oder familiäre Motive können hinter einem Abbruch der Ausbildung stecken.

Wie kann eine Entscheidung getroffen werden?

Gehen oder bleiben? „Diese Frage ist oft nicht so leicht zu beantworten, gerade wenn man schon einige Zeit in der Ausbildung verbracht hat“, sagt Thomas Bettels.

Nicht nur fürs Bleiben, sondern auch fürs Gehen kann es gute Gründe geben, etwa wenn der Betrieb seine Lehrlinge nicht gut ausbildet oder es persönliche Differenzen mit den Vorgesetzten gibt.

Bettels empfiehlt Auszubil-

denden allerdings, sich möglichst frühzeitig Unterstützung zu holen. Man bekommt sie beispielsweise in den Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern und IHKs. „Beraten wird unabhängig und vertraulich“, so Bettels. Der Ausbilder wird nur hinzugezogen, wenn der Azubi damit einverstanden ist.

Wie es dann konkret weitergeht, hängt vom Einzelfall ab. „Wir haben einen ganzen Instrumentenkasten an Unterstützungsmöglichkeiten“, sagt Bettels. Dazu gehört unter anderem die Kooperation mit der Initiative VerA, an die sich Ratsuchende auch direkt wenden können. 12 500 sogenannte „Senior-Experten“ gehören zum Netzwerk der Initiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. „In der Regel können wir kurzfristig einen Tandempartner vermitteln“, sagt Astrid Kloos.

Azubi und Mentor treffen sich dann regelmäßig – wenn notwendig, auch mehrmals in der Woche. „Die Mentoren sind anders als die Eltern nicht persönlich beteiligt – und können deshalb oft ganz anders zuhören und unterstützen“, so Kloos. Ziel sei es dabei nicht, um jeden Preis die Ausbildung fortzusetzen, in der sich der Jugendliche

gerade so unwohl fühlt, sondern einen Weg zu einem beruflichen Abschluss zu finden, der den Stärken und Fähigkeiten entspricht.

Und auch die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit ist eine Anlaufstelle: Hier kann etwa besprochen werden, ob eine sogenannte Assistierte Ausbildung (AsA) infrage kommt, bei der Auszubildenden beispielsweise ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt wird. Übrigens: Bei Problemen in der Berufsschule kann man sich auch an die dortigen Beratungslehrer wenden.

Und wenn das Ausbildungsverhältnis beendet werden soll?

In der Probezeit, die bis zu vier Monate dauern darf, können sowohl der Betrieb als auch der Azubi jederzeit fristlos ohne Angabe von Gründen kündigen. „Wenn man feststellt, dass man sich doch für den falschen Beruf entschieden hat, ist das ein gutes Instrument, um zu wechseln, ohne viel Zeit zu verlieren“, sagt Thomas Bettels.

Fällt die Entscheidung nach der Probezeit, können Auszubildende mit einer Frist von vier Wochen kündigen – wenn sie in einen anderen Ausbildungsberuf wechseln oder die Ausbildung ganz

aufgeben wollen. Wer die selbe Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzen möchte, muss sich hingegen mit dem Ausbildungsbetrieb auf einen Aufhebungsvertrag einigen.

Wie sieht es mit Arbeitslosengeld aus?

Zunächst einmal gilt: Auch bei einer nicht abgeschlossenen Ausbildung muss die Vergütung bis zum letzten Arbeitstag gezahlt werden.

Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben Azubis anschließend, wenn sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre mindestens ein Jahr lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben.

Doch Vorsicht: Geht das vorzeitige Ende der Ausbildung vom Lehrling aus, kann eine die Arbeitsagentur Sperre von drei Monaten aussprechen. Am besten informiert man sich deshalb schon vorab, mit welchen finanziellen Konsequenzen zu rechnen ist.

Wie kann es beruflich weitergehen?

Der Abbruch der Ausbildung muss nicht das Ende, sondern kann ein wichtiger und richtiger Neustart sein.

Am besten gelingt das, wenn man bereits einen Plan B hat, also eine Vorstellung davon, wie es weitergehen kann.

Das schon Geleistete wird zudem oft anerkannt, nicht nur, wenn man denselben Beruf in einem anderen Betrieb weiterlernt. Auch wer in einer ähnlichen Branche bleibt, beispielsweise vom Bäcker- zum Konditorenhandwerk wechselt, kann sich Gelerntes anrechnen lassen. „Das muss dann im Einzelfall vereinbart werden“, sagt Thomas Bettels.

Und auch wenn es schmerzhaft ist: Es lohnt, sich zu reflektieren, warum der erste Versuch nicht geklappt hat. Denn das eröffnet die Möglichkeit, gezielt nach einem Unternehmen zu suchen, in dem die Bedingungen besser passen.

Weitere Infos: www.handwerkskammer.de

Es darf gern sehr fein und kompliziert sein

I

ch mag es, wenn meine Arbeit fein und kompliziert ist. Handwerkliche Tätigkeiten haben mich schon immer interessiert“, berichtet Finja Rosemann. Die junge Frau macht eine Ausbildung zur Energie- und Gebäudetechnikerin bei der Vrielmann GmbH in Klausheide. Da ihr Vater auch in der Branche tätig ist, erfuhr sie frühzeitig sehr viel über den Berufszweig und machte Praktika dazu. Anschließend folgte der Besuch der einjährigen Berufsfachschule. In dieser Zeit machte sie ein zweites Praktikum bei Vrielmann. Danach entschied sie sich für eine Ausbildung in dem Unternehmen. Bei Vrielmann ist es gängige Praxis, dass die Auszubildenden zunächst die Berufsfachschule Elektrotechnik besuchen und dann ins Unternehmen einsteigen. Außerdem haben

sich Praktika als gute Grundlage erwiesen, da sich so beide Seiten vor Beginn der Ausbildung gut kennenlernen.

Finja startete im August vergangenen Jahres im Unternehmen und war so sofort im zweiten Ausbildungsjahr.

Seitdem war sie vornehmlich im Schaltschrankbau im Einsatz. „Da assistiere ich den Gesellen beim Bau der Schaltanlagen oder mache selbst Hausverteilungen oder die Schaltungen für PV-Anlagen“, nennt sie ihre Aufgaben. „Dabei muss ich jeden Tag etwas anderes machen, weil halt die Anforderungen der Kunden sehr unterschiedlich sind“, fährt Finja fort. Aber speziell in dieser Abwechslung sieht sie den besonderen Reiz in ihrem Beruf.

Bei der Berufswahl spielte es für sie auch eine Rolle, dass die Themen „Erneuerbare Energien“ und „Energiewende“ einen immer breiteren Raum einElektroniker/in nehmen und für Energie- und zusätzlich an Bedeutung geGebäudetechnik winnen.

Sie sieht sich desSchulische Voraussetzungen: halb in einer Hauptschulabschluss Branche mit Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre guter Perspektive.

Berufsschule/Ort: Bisher sind weGBS Nordhorn nige junge Wichtige Schulfächer: Frauen als Energieund Mathematik, Physik Gebäudetech-

Finja Rosemann mag die Arbeit im Schaltschrankbau bei der Vrielmann GmbH. Sie macht eine Ausbildung zur Energie- und Gebäudetechnikerin.

Foto: Fuchs

nikerin beschäftigt. Dies ist für Finja kein Problem. Vielmehr lobt sie das gute Betriebsklima. „Bei Fragen erhalte ich alle Unterstützung, die ich brauche“, sagt sie. Bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil I und die Abschlussprüfung bietet die Vrielmann GmbH ihren Auszubildenden die Möglichkeit, sich intensiv vorzubereiten.

Falls erforderlich gibt es Hil-

fen im schulischen Bereich.

Als nächste Abteilung steht für Finja der Stationsbau an. Es folgt der Bereich „Wartung und Service“, wo sie zu Kunden fahren muss, um Anlagen zu kontrollieren.

Im dritten Jahr können die Auszubildenden Wünsche äußern, in welcher Abteilung sie ihr Wissen intensivieren wollen. Momentan sieht Finja sich im Schaltschrankbau.

Bei einem entsprechenden Notenschnitt kann sie die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen. Da die Vrielmann GmbH für den eigenen Bedarf ausbildet, sind die Übernahmechancen für die Auszubildenden, vorausgesetzt Leistung und Einstellung stimmen, sehr gut. Deshalb fühlt sich Finja in ihrer Berufswahlentscheidung in jeder Hinsicht bestätigt.

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Februar 2024

7

So funktioniert das Aufstiegsstipendium Förderung richtet sich gezielt an Menschen, die schon eine Berufsausbildung haben Schon eine ganze Weile im Job – und jetzt das erste Mal den Schritt an die Hochschule wagen?

Wer sich das vorstellen kann, für den kommt womöglich eine Förderung durch das sogenannte Aufstiegsstipendium für Berufserfahrene in Frage.

dafür zweimal jährlich, die aktuelle Online-Bewerbung ist noch bis zum 27. November 2023 möglich. Das teilt die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) mit, die das Stipendium im Auftrag des BMBF betreut.

Für wen kommt das Stipendium in Frage?

Gefördert wird ein Erststudium in Vollzeit oder ein berufsbegleitendes Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule. „Um ein Aufstiegsstipendium bewerben kann sich, wer eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, anschließend insgesamt mindestens zwei Jahre gearbeitet hat und besondere be-

rufliche Leistungen belegen kann“, erklärt Andreas van Nahl von der SBB. Möglich sei das etwa mit einem besonders guten Ergebnis in der Berufsabschlussprüfung oder bei einer Aufstiegsfortbildung, wie etwa zum Meister, zur Fachwirtin oder zum Fachpfleger.

Weitere Möglichkeiten sind van Nahl zufolge eine Platzierung unter den ersten drei bei einem überregionalen, beruflichen LeistungswettbeBONN Es wurde 2008 vom werb oder ein begründeter Bundesbildungsministerium Vorschlag des Arbeitgebers.

Wann muss man sich be(BMBF) eingeführt und richwerben? tet sich an Berufstätige, die sich mit einem Studium weiDie Bewerbung ist zum eiterbilden möchten – unabnen vor Beginn eines Studihängig davon, ob sie Abi haums möglich. „Nach Stipenben oder nicht. dienzusage ist ein Jahr Zeit, Auswahlverfahren gibt es mit dem Studium zu beginnen, das gibt Planungssicherheit“, so van Nahl.

Wer bereits studiert, kann sich – zum anderen – bis zum Ende des zweiten Studiensemesters bewerben.

Wie sieht die Förderung konkret aus?

Für Studierende im Vollzeitstudium beträgt das Stipendium monatlich 934 Euro plus 80 Euro Büchergeld, heißt es auf der Webseite des BMBF. Wer eigene Kinder unter 14 Jahren hat, bekommt zusätzlich eine Betreuungspauschale von 160 Euro pro Kind.

Für ein berufsbegleitendes Studium bekommt man 2900 Euro im Jahr. Die Förderung erfolgt als Pauschale und ist einkommensunabhängig. „Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche ideelle Förderung“, so van Nahl. Dazu gehört etwa die Teilnahme an Ohne Abi studieren und im Job vorankommen: Das Aufstiegssti- Seminaren oder der AusFoto: dpa tausch in Regionalgruppen. pendium macht es möglich.

Letzteres helfe etwa bei Durststrecken im Studium.

Kann man zusätzlich zum Stipendium Bafög bekommen?

Nein. Wer ein Aufstiegsstipendium bekommt, kann nicht gleichzeitig Bafög bekommen. „Genauso darf es auch keine Förderungen aus mehreren Stipendien gleichzeitig geben“, erklärt van Nahl.

Wie wird ausgewählt?

Dem BMBF zufolge werden im Jahr 2024 1175 neue Stipendien vergeben.

Der erste Schritt dorthin ist die Online-Bewerbung.

Hier müssen Angaben zur Person, zur Berufsausbildung und Berufstätigkeit sowie zum geplanten oder bereits begonnenen Studium gemacht werden.

Die zweite Stufe besteht aus einem Online-Fragebogen zu mehreren Kompetenzfeldern wie Zielstrebigkeit oder soziale Kompetenzen. „Die dritte Stufe ist ein persönliches Auswahlgespräch mit Jurorinnen und Juroren aus Wissenschaft und Wirtschaft“, erklärt van Nahl.

Wer eine Einladung zu einem Auswahlgespräch erhält, kann die bevorzugte Form angeben: in einem Videomeeting oder vor Ort in einem Tagungshaus. Die nächsten Auswahlgespräche in Präsenz finden der SBB zufolge im März 2024 statt.

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Familiäre Prägung für das Handwerk

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E

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igentlich hätte es für die Nordhornerin Laurien Brünink beruflich in eine ganz andere Richtung gehen können. Als sie den Zweig Berufliches Gymnasium auf den Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales (BBS) besuchte, schwebte ihr zunächst ein Lehramts-Studium für die Grundschule vor. Da sie Kinder mag, war die Vorstellung, später auch beruflich mit ihnen zu tun zu haben, naheliegend.

Doch dann kam es ganz anders. „Je länger ich auf der Schule war, desto mehr merkte ich, dass das ausschließlich Theoretische mir nicht so liegt. Ich wollte etwas Praktisches machen“, berichtet sie und ergänzt: „Im Studium wäre es ja ähnlich gewesen wie auf der Schule. Also musste ich mich beruflich für etwas Anderes entscheiden.“ Laurien Brünink schloss noch ihr Fachabitur ab und begab sich dann auf die Suche nach einer Ausbildung im Handwerk. Die Prägung dafür kam aus dem familiären Umfeld. Opa war Maurer, Vater Tischler, und deshalb war es auch nicht unüblich, dass zu Hause viele Sachen selber angefertigt wurden und dass auch Reparaturen vorgenommen wurden, wenn beispielsweise am Haus etwas kaputt war. Bei solchen Tätigkeiten war Laurien auch immer dabei. Mit viel Spaß, wie sie im Gespräch erklärt. „Ich war stolz, wenn ich sehen konnte, was ich mit meinen eigenen Händen geschaffen habe“, sagt sie mit großer Überzeugung.

Die Wahl des Ausbildungsberufes Tischler war klar, doch dann galt es noch, den richtigen Ausbildungsbetrieb zu finden. Eine Klassenkameradin gab ihr den Tipp, es einmal bei dem Nordhorner Bauunterneh-

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Laurien Brünink kennt sich mit technischen Geräten gut aus.

men Gussek Haus zu versuchen, von dem diese viel Gutes gehört hatte.

Laurien bewarb sich auf diesen Tipp hin, es kam zu einem Bewerbungsgespräch, das erfolgreich in die Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis mündete.

Und das hatte seine Gründe, wie Doreen Klomp von der Personalabteilung der Firma Gussek berichtet: „Uns hat Laurien mit ihrem selbstbewussten und authentischen Auftreten sofort überzeugt.

Die Begeisterung für das Handwerk war einfach zu spüren.“

Vorletztes Jahr hat die Nordhornerin ihre Ausbildung begonnen, die im ersten Jahr komplett an den Berufsbildenden Schulen stattfindet – allerdings mit dem Unterschied, dass hier drei Tage Praxis und nur zwei Tage Theorie auf dem Plan stehen. Im Fokus stehen im theoretischen Teil unter anderem mathematische Kenntnisse, im praktischen Teil der Umgang mit Werkzeugen und Maschinen.

Im zweiten Lehrjahr geht es dann aber im Bereich Praxis gleich in die Vollen. Es muss ein sogenanntes Mit-

Tischler/in Schulische Voraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: Gewerbliche Berufsbildende Schulen (GBS) Wichtige Schulfächer: Deutsch, Mathematik

Foto: Meistermann

telstufenstück erstellt werden, genauer gesagt ein praktischer Gegenstand nach eigener Wahl. Laurien hatte sich für den anspruchsvollen Bau eines Nachtschränkchens in Form eines VW T1 Bulli entschieden. Verbunden damit war die Zusammenstellung des benötigten Materials, das Erstellen von Zeichnungen, das Zuschneiden des Materials und manches mehr. Mit dem gefertigten Teil geht es dann in die Zwischenprüfung. Weitere Inhalte des zweiten Lehrjahres sind die Oberflächenbehandlung und der Umgang mit der Fräse. Im letzten Lehrjahr steht die Vertiefung der bisher erworbenen Lehrinhalte auf dem Programm.

Danach besteht noch die Möglichkeit der Weiterbildung zum Techniker oder Meister, doch das hält sich Laurien noch offen. Sie möchte erst mal berufliche Erfahrung sammeln, und auch ein längerer Auslandsaufenthalt schwebt ihr vor. Aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit.

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Februar 2024

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Berufsfachschule oder Hochschule

Neuenhaus

Künftige Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden haben oft die Qual der Wahl Im Gesundheitswesen herrscht – wie in vielen Branchen – Fachkräftemangel, der Bedarf an Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten ist hoch.

Hilde Kratz

Doch der Weg in diese Therapieberufe kann unterschiedlich aussehen. Denn neben der dreijährigen Ausbildung an einer Berufsfachschule haben sich in den letzten Jahren auch verschiedene Studiengänge etabliert.

Sigrun Nickel vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) beobachtet die Teilakademisierung bereits seit längerem: „Diese Parallelführung von Berufsausbildung und akademischem Weg stellt die Leute, die sich für diese Berufe interessieren, vor besondere Herausforderungen“, sagt sie.

Gemeinsam mit einer Kollegin hat Nickel ausgewertet, dass die Ausbildung an einer Berufsfachschule in Deutschland immer noch dominiert, der Zulauf an den Hochschulen aber wächst. Und wer einen akademischen Abschluss anstrebt, kann aus verschiedenen Formaten wählen. Wie also eine Entscheidung treffen?

Zunächst einmal zur beruflichen Ausbildung: Diese ist sowohl bei Physiotherapeuten wie auch Logopäden und Ergotherapeuten jeweils bundesweit einheitlich geregelt. Alle drei Ausbildungen dauern drei Jahre und kommen für Menschen mit mittlerem Schulabschluss in Frage. Sie finden an entsprechenden Berufsfachschulen statt und – abhängig vom Beruf – im praktischen Teil der Ausbildung etwa in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen oder logopädischen Praxen.

Die Wege zum akademischen Abschluss in den Therapieberufen können hingegen unterschiedlich aussehen – und erfordern eine Hochschulzugangsberechtigung, Abitur etwa oder Fachhochschulreife.

Bei Primärqualifizierenden, auch grundständig genannten, Studiengängen studiert man an einer Hochschule und absolviert Praxis-

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AUSBILDUNG 2024

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phasen in therapeutischen Einrichtungen.

Beim dualen, ausbildungsintegrierenden Studium gibt es laut Nickel von vornherein zwei Lernorte: einen Ausbildungsbetrieb und die Hochschule. „Das besondere ist die enge inhaltliche und organisatorische Verknüpfung zwischen beiden“, so die Expertin. Weniger verbreitet ist das ausbildungsbegleitende Studium. Hier müssen Arbeitgeber und Hochschule nicht zwangsläufig miteinander kooperieren.

Und auch nach einer Ausbildung ist das Studium möglich: Insgesamt sind derzeit sogar die meisten Studiengänge in den Therapieberufen als Ergänzung – additiv – zu einer bereits abgeschlossenen Ausbildung im Gesundheitsbereich angelegt. Vorausgesetzt wird beim Studium laut Julia Schirmer vom Deutschen Verband für Ergotherapie (DVE) zwar eine Hochschulzugangsberechtigung. Diese könne jedoch auch über eine Anerkennung von Kompetenzen erfolgen.

Ein additives Studium dauert laut Schirmer „in der Regel zwei bis drei Semester“.

Bei den anderen Formaten müsse man sich auf mindes-

S

chon als Kind hat Ailina Heerspink ihrem Vater, der als Industriemechaniker arbeitet, in dessen Werkstatt geholfen. Das war bereits der Startpunkt für ihre berufliche Entscheidung. Ihre Schulpraktika machte sie im Bereich Industriemechanik, wodurch ihr Interesse weiter gesteigert wurde.

Nach der Realschule besuchte Ailina die einjährige Berufsfachschule Metall an der GBS in Nordhorn. In dieser Zeit machte sie ein Praktikum bei der EmslandService-GmbH, das sie überzeugte. „Die Arbeit und das Klima unter den Kollegen passten“, erzählt Ailina. Dass sie als junge Frau diesen Beruf erlernt,

war bei ihrem Arbeitgeber neu. Aber das stellt überhaupt kein Problem dar. In ihrer Berufsschulklasse sind neben Ailina noch zwei weitere junge Frauen. Sie ist deshalb in diesem bisher typischen Männerberuf nicht mehr die absolute Ausnahme.

Ihr Ausbildungsleiter Uwe Plass berichtet, dass Ailina auch die körperlichen Arbeiten leisten kann. Ailina hat Praktika in eher typischen Frauenberufen gemacht und dabei festgestellt, dass dies nichts für sie ist.

Die Emsland-ServiceGmbH ist neben vielen anderen Aufträgen schwerpunktmäßig für die Instandhaltung und Reparatur der Maschinen und Anlagen der Emsland-

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tens sieben Semester einstellen. Und damit auf eine längere Dauer als bei der dreijährigen Ausbildung an der Berufsfachschule.

Sollte nun, wer eine Hochschulzugangsberechtigung hat, auf jeden Fall studieren?

Laut Julia Schirmer vom DVE nicht unbedingt. „Wenn jemand eine enge Begleitung und vorgegebene Strukturen braucht und eine überschaubare Atmosphäre sucht, kann auch eine Berufsfachschule das Richtige sein“, so die Ergotherapeutin. Hier seien die Kohorten meist kleiner als an Hochschulen.

Ein weiterer Vorteil besteht laut Sigrun Nickel vom CHE darin, dass der Weg in den Beruf bei der Ausbildung oft klar vorgezeichnet ist, wenn die Berufsfachschulen eng mit Unternehmen kooperieren. „Die bieten mir dann, ähnlich wie im ausbildungsintegrierenden oder -begleitenden Studium, nach dem Abschluss möglicherweise eine Übernahme an“, so die Expertin.

Sie hält die Ausbildung zudem für eine gute Option für Menschen, die sehr praktisch veranlagt sind und eine „Hands-on-Mentalität“ haben.

Laut Antje Krüger, Vizepräsidentin des Deutschen Bun-

Foto: dpa

desverbandes für Logopädie (dbl), sind allerdings auch in einem Studium praktische Anteile vorgeschrieben – und kommen nicht zu kurz. Der zentrale Unterschied zwischen Ausbildung und Studium besteht ihr zufolge darin, „dass man nach Abschluss eines Bachelorstudiums gelernt hat, wissenschaftlich zu arbeiten und den Patienten evidenzbasiert zu behandeln“.

Man sei dann in der Lage, sich in aktuelle Studien einzulesen, könne daraus Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit ziehen. „Sie können etwa bewerten, ob eine Therapiemethode im Einzelfall Sinn ergibt oder nicht“, so Krüger.

Sigrun Nickel vom CHE empfiehlt außerdem denjenigen ein Studium, die sich die Option offenhalten wollen, später im Ausland zu arbeiten. Dort ist die akademische Ausbildung bereits der Standard.

Für Julia Schirmer vom DVE überwiegen die Vorteile eines Studiums: „Man trifft die Kollegen aus den benachbarten Therapieberufen und da kann interprofessionelle Lehre von Anfang an stattfinden“. Zudem gebe es mehr Möglichkeiten, als in der Ausbildung bereits während des

Studiums Auslandserfahrungen zu sammeln.

Auch Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK), spricht sich klar für ein Studium aus, sofern man eine Hochschulzugangsberechtigung hat: „Die Alternativen nach einem Studienabschluss sind sehr viel vielseitiger als nach einem Berufsabschluss“. Es bestehe die Möglichkeit, in die Hochschullehre und Forschung zu gehen. Auch könne man unmittelbar nach dem Studium eine Leitungsposition übernehmen.

Zu besseren Gehaltsaussichten führt ein akademischer Abschluss indes nicht automatisch. „Da sich das Gehalt im öffentlichen Dienst nach den auszuübenden Tätigkeitsmerkmalen richtet, ist das Gehalt meist identisch“, so Minettchen Herchenröder.

Dies gelte zumindest für praktizierende Therapeuten, wie die Berufsvertreterinnen der Ergotherapie und Logopädie bestätigen.

Weitere Infos: www.dpaq.de/bo0Sh

Schon dem Vater in der Werkstatt geholfen

Industriemechaniker/in

FACHRICHTUNG FORMTEILE

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Die Ausbildung der Physiotherapeuten dauert drei Jahre.

Berufsschule/Ort: GBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Mathematik, Physik

Stärke/Emsland-Food verantwortlich. „Wir kümmern uns um alle Pumpen, Schnecken und Spezialgeräte“, erläutert Ailina. Dann gilt es, Lager zu wechseln oder Teile zu tauschen.

Als Industriemechanikerin der Emsland-ServiceGmbH könnte Ailina auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen. Einige ihrer Kollegen sind im Schichtdienst tätig, um den Betrieb der Maschinen der Emsland-Stärke/EmslandFood jederzeit sicherzustellen, wo teilweise im VierSchicht-Betrieb gearbeitet wird.

Wie in allen handwerklichen Berufen kann Ailina nach bestandener Gesellinnenprüfung noch die Weiterbildung zur Technikerin oder Meisterin anschließen. Aber daran verschwendet sie zu so einem frühen Zeitpunkt ihrer Ausbildung noch keinen Gedanken.

Für das kommende Jahr sucht die Emsland-ServiceGmbH noch neue Auszubildende mit Haupt- oder Realschulabschluss, die direkt nach der Schule im Unter- Ailina Heerspink ist angehende Industriemechanikerin. Sie macht nehmen ihre Ausbildung ihre Ausbildung bei der Emsland-Service-GmbH in Emlichheim.

Foto: Fuchs starten wollen.

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Februar 2024

Gut vorbereitet in die Zwischenprüfung Der Test dient vor allem dazu, den Leistungsstand des Auszubildenden zu überprüfen

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Bäckerei & Konditorei

Gerade gestartet, da rückt sie auch schon langsam näher: Die Zwischenprüfung in der Ausbildung. Warum Azubis sie nicht fürchten müssen.

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Katja Sponholz

Zwischenprüfung ernst nehmen Und das sei auch gut so.

Statt Azubis womöglich Chancen zu verbauen, will man mit der Zwischenprüfung eher das Gegenteil erreichen: „Es geht vor allem darum, den Leistungsstand des Lehrlings festzustellen und bis zur Gesellenprüfung das Ganze auch ein bisschen einzufangen, wenn es nicht so gelaufen sein sollte“, sagt Scholze. Ein weniger gutes Ergebnis kann also vor allem als „Warnschuss“ gewertet werden. „Dieser Zwischenschritt ist ein wichtiger Meilenstein im Lernprozess“, sagt Anja Schwarz, Referatsleiterin im Bereich Ausbildung bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin. Nicht nur Azubis erfahren, wo sie stehen und wo es eventuell Probleme gibt. „Auch der Betrieb bekommt

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Gemeinsam geht es oft leichter: Azubis können sich mit Hilfe von Prüfungsfragen aus vergangenen Jahren und Probeaufgaben aus dem Foto: dpa Netz auf die Zwischenprüfung vorbereiten.

einen Eindruck, worauf er in der Ausbildung vielleicht noch einen stärkeren Blick richten könnte“, so Schwarz.

Ernst nehmen sollten Auszubildende die Prüfung auf jeden Fall. Zum einen ist die Teilnahme daran Voraussetzung für die Zulassung zur Abschluss- oder Gesellenprüfung. Zum anderen ist sie eine gute Möglichkeit, um Erfahrung mit Prüfungssituationen zu sammeln. „Etwas Besseres gibt es nicht im Verlauf einer Ausbildung, um so risikolos seinen Leistungsstand gespiegelt zu bekommen und gleichzeitig einfach mal einen Prüfungsdurchgang live zu erleben“, sagt Scholze.

Fragt sich nur, ab wann man mit dem Lernen beginnen sollte. „Ich sage immer: Die Prüfungsvorbereitung beginnt am ersten Ausbildungstag“, so der Sachgebietsleiter. „Je eher ich am Ball bin und bleibe, desto entspannter kann ich in solch eine Prüfung gehen.“ Aber natürlich mache auch eine letzte fokussierte Vorbereitung vor der Prüfung Sinn.

Wann und wie diese stattfindet, komme nicht zuletzt auf den individuellen Lerntyp an.

Anja Schwarz empfiehlt ein wenig Gelassenheit: „Man

(m/w/d)

sollte nicht mit der Ausbildung beginnen und schon an die Zwischenprüfung denken.“ Ein Signal, dass es nun ernst werde, sei der Moment, in dem man sich für die Prüfung anmeldet – also etwa vier bis fünf Monate vor dem Termin. Betrieb und Berufsschule könnten dann unterstützen und etwa mit Beispielfragen aus früheren Prüfungen arbeiten. Zusätzlich können Auszubildende sich mithilfe spezifischer Bücher und Angebote im Internet vorbereiten und gezielt Aufgaben üben.

Endet die Zwischenprüfung dennoch mit einem schlechten Ergebnis, ist das kein Grund zu verzweifeln: „Das Abschneiden ist auf keinen Fall ein Indiz dafür, dass dies nicht der richtige Beruf für mich ist“, so Schwarz.

Viel entscheidender seien die Erfahrungen, die über den Zeitraum der Ausbildung gesammelt würden, erklärt Scholze.

Sinnvoll nach einem weniger guten Ergebnis: Sich mit den Ausbildern zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wie man vorhandene Lücken in den kommenden Monaten schließen kann.

Denn gerade im dritten Lehrjahr bauen die vertiefenden

Inhalte auf den Grundlagen der vorangegangenen beiden Jahre auf, so Scholze. „Dann wird es schwierig, wenn die Basics nicht vorhanden sind.“

Gestreckte Abschlussoder Gesellenprüfung Bei Problemen kann es auch Unterstützung von der regionalen Agentur für Arbeit geben. Die sogenannte Assistierte Ausbildung (AsA) ist für Azubis kostenlos und kann Stütz- und Förderunterricht beinhalten. Ausbildungsbegleiter helfen zudem individuell bei theoretischen wie praktischen Lernrückständen. Auszubildende können sich darüber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit informieren.

Wichtig ist nach Ansicht von Anja Schwarz in jedem Fall, dass Azubis ihre aktuelle Situation richtig einschätzen und selbst die Initiative ergreifen. Schließlich seien sie es, die Interesse daran haben müssen, etwas zu lernen – „nicht nur für die Prüfung, sondern natürlich auch für sich selbst und den Betrieb.“ Übrigens: Nicht bei allen Ausbildungsberufen ist eine Zwischenprüfung vorgesehen. „Wenn Berufe modernisiert werden, stellen viele

auf die sogenannte gestreckte Abschlussprüfung um“, sagt die Referatsleiterin für Forschungs- und Strukturfragen bei der DIHK. Dabei wird anstelle einer Zwischenprüfung ein Prüfungsbereich aus der Abschlussprüfung vorgezogen.

Das kann Vorteile haben: „Viele Fertigkeiten, die man am Anfang als Grundlage gelernt hat, werden schon frühzeitig abschließend geprüft, und man kann sich auf weitere Inhalte der Ausbildung konzentrieren“, sagt Schwarz.

Aber Vorsicht: Anders als bei der Zwischenprüfung wirkt sich das Abschneiden hier tatsächlich auf das Ergebnis der Abschlussprüfung aus.

Ausbildungsberufe mit gestreckter Abschluss- oder Gesellenprüfung sind Bankkaufmann oder Bankkauffrau und Kraftfahrzeugmechatroniker, um nur zwei Beispiele zu nennen. Eine Auflistung bietet das Bundesinstitut für Berufsbildung.

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Me hr I

Ob angehende Berufskraftfahrer, Bäcker oder Verkäufer: Sie alle müssen etwa nach der Hälfte ihrer Ausbildung eine Zwischenprüfung ablegen, etwa bei Innungen oder Kammern.

Die Inhalte, die Dauer und der Zeitpunkt der Zwischenprüfung sind in den Prüfungsanforderungen der jeweiligen Ausbildungsordnungen geregelt. Je nach Beruf gibt es nicht nur einen theoretischen, sondern auch einen praktischen oder einen zusätzlichen mündlichen Teil.

Doch die gute Nachricht vorab: Wer nicht ganz so glänzend abschneidet, muss keine offiziellen Auswirkungen auf den Rest der Ausbildung oder gar auf die Abschlussprüfung befürchten. „Man erhält zwar eine Bewertung, die sich im üblichen Notenschlüssel bewegt, aber man kann nicht durchfallen“, sagt Michael Scholze, Sachgebietsleiter für Ausbildungsprüfungen bei der Handwerkskammer.

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Februar 2024

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m August 2023 hat Cora Wachter ihre Ausbildung zur Medientechnologin Druck bei den Grafschafter Nachrichten begonnen.

Als Teil des Teams von Medientechnologen spielt sie eine entscheidende Rolle dabei, aus Geschichten Zeitung werden zu lassen. Sie bedient die große Rotationsdruckmaschine, richtet für das jeweilige Produkt die Maschine individuell ein und mithilfe neuester Technik steuert und überwacht sie den gesamten Druckprozess. Während ihrer Ausbildung lernt sie ebenfalls die Bedienung der großen Versandanlage der GN kennen. „Damit bieten wir unseren Medientechnologen eine zukunftsorientierte Ausbildung“, sagt Betriebsleiter und Ausbilder Maik Hofsink. Die erworbenen Zusatzkenntnisse befähigen die GN-Auszubildenden auch für den Bereich Logistik.

Cora ist die erste weibliche Auszubildende in dem Berufsfeld bei den GN. „Zu Cora Wachter ist die erste weibliche Auszubildende zur Medientechnologin Druck bei den GN. Foto: Wala

Medientechnologe/-technologin Druck Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: Berufsschulzentrum am Westerberg/ Osnabrück Wichtige Schulfächer: Mathematik, Physik

Beginn gab es zwar einige Kommentare, aber alle waren hilfsbereit und freundlich zu mir“, erzählt Cora.

Auch in der Berufsschule steht sie nicht allein da. „Dort habe ich eine Mitschülerin“, berichtet die Auszubildende. Die Berufsschule befindet sich in Osnabrück, die Cora zweimal wöchentlich besucht. Neben fachspezifischen Lernfeldern wie Drucktechnologie werden auch Grundla-

gen der Mediengestaltung vermittelt. In Bezug auf die geforderten Fähigkeiten im Beruf betont Cora: „Der Umgang mit Farbe ist sehr wichtig, weil Medientechnologen für die endgültige Farbabstimmung verantwortlich sind.“ Zudem sei die Bereitschaft zur Schichtarbeit essenziell, da die Zeitungen in der Regel am späten Nachmittag und in der Nacht gedruckt werden.

Gute Ernährung für mehr Fitness

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nne Reurik ist bestens gelaunt, wenn sie von ihrem Job berichtet.

Sie verbreitet sofort gute Laune, was in ihrem Beruf besonders wichtig ist. Im „kraftvoll“ in Lohne, einem von fünf Standorte der Kette, gibt sie den Mitgliedern wichtige Tipps in Sachen Ernährung in Kombination mit Sport. Mehrheitlich geht es um eine Gewichtsreduzierung. Bei Stoffwechselproblemen, Autoimmunkrankheiten oder der Ernährung für Sportler unterstützt sie die Mitglieder des Fitnessstudios. Bevor sie ihr duales Studium zur Bachelor of Arts Ernährungsberatung begann, hat sie eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau gemacht. Dabei stellte sie für sich fest, ihre Fähigkeiten ausbauen zu wollen und mehr zum Thema Ernährung lernen zu wollen.

Also entschloss sie sich

zum Dualen Studium beim Gesundheitsanbieter„kraftvoll“ und an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit in Saarbrücken. Regelmäßige Präsenzphasen an der Hochschule wurden mit Klausuren abgeschlossen. Die Arbeitszeit im Studio betrug in dieser Zeit 35 Wochenstunden, so blieb Anne Gelegenheit, sich auf die nächste Präsenzphase vorzubereiten. „Wir haben jeweils dicke Ordner bekommen, die wir durcharbeiten mussten. Das war sehr anspruchsvoll“, berichtet Anne. „Bei meiner Beratung ist ganz viel Psychologie im Spiel, um Einstellungen dauerhaft zu ändern“, erläutert sie. „Es ist immer eine Freude, wenn die Leute abnehmen und der Erfolg sichtbar wird“, erzählt sie. Die Verbesserung des Lebensgefühls, der Lebensqualität und die Steigerung der Moti- Anne Reurik arbeitet im „kraftvoll“ in Lohne. Sie präsentiert das

Bachelor of Arts Ernährungsberatung Schulische Voraussetzungen: Fachhochschulreife Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Universität/Ort: Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheit Wichtige Schulfächer: Biologie, Chemie, Sport

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von ihr erstellte Ernährungsprogramm.

vation besonders im Alter sind für sie immer wieder ein neuer Antrieb. Das „kraftvoll“ bietet ihr zusätzliche Schulungen und Fortbildungen an. Außerdem könnte sie ein Masterstudium anschließen. Zusätzlich sind auch duale Studiengänge in den Fachrichtungen Fitnessökonom oder Fitnesstrainer beim „kraftvoll“ möglich. Auch zu diesen Fachrichtungen gehören

Foto: Fuchs

Präsenzphasen und Theorieanteile an der Hochschule.

Das „kraftvoll“ bietet Bewerbern, ähnlich wie Anne, anschließend die Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung.

Besonders stolz ist Anne auf ihr eigenes Ernährungsprogramm „zellBreak“. Das „kraftvoll“ hat ihr die außergewöhnliche Gelegenheit geboten, dieses Programm während ihres Studiums zu erstellen.

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Bluse oder bauchfreies Top? So wählen Azubis das passende Outfit für den ersten Arbeitstag Wer eine Ausbildung beginnt, kann mit dem ersten Auftreten einen guten ersten Eindruck hinterlassen – oder ins Fettnäpfchen treten.

Tipps zum Einstieg.

Steht der erste Ausbildungstag an, stellt sich für Azubis oft auch die Frage: Was nur anziehen? Schließlich gibt es in vielen Unternehmen keinen feststehenden Dresscode – und nicht überall Berufsbekleidung.

Stilberaterin Dunja Heß rät angehenden Azubis deshalb, am besten schon frühzeitig, etwa beim Bewerbungsgespräch, nach den jeweiligen Erwartungen im Betrieb zu fragen. Und beispielsweise bei der Vertragsunterzeichnung oder anderen VorabBesuchen im künftigen Ausbildungsbetrieb die Augen offen zu halten: „Was ist hier so gang und gäbe?“ Ihr Tipp für den Start: „Am ersten Tag und in der ersten Woche ein bisschen schicker machen, als es vielleicht üblich ist.“ Gut geeignet für Büros ohne formalen Dresscode seien etwa Stoffhosen wie Chinos, die man zum Hemd oder zur Bluse tragen kann. Letztere ließen sich je nach Betrieb am zweiten Tag oft auch gegen ein Poloshirt oder schlichtes T-Shirt eintauschen, so Heß. Und: „Man darf auch gerne Farben tragen.“ Etwa in Kombination mit gedeckten Tönen, also beispielsweise eine kobaltblaue Hose zur weißen Bluse. „In etwas moderneren Büros

Februar 2024

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„Bock auf Klamotte“

U

nter dem Beruf Kauf- für Mode“ zu haben – das sei von Bedeutung, ergänzt frau/Kaufmann im sind Inhalte, die in der Aus- Simone Hampe und lobt vor Einzelhandel stellen bildung vermittelt werden. allem die Chemie unter den sich die meisten ein- Dafür sei vor allem Kommu- Mitarbeitern. „Hier lernt jefach nur die Kundenbera- nikationsfähigkeit sowie die der von jedem.“ tung vor. Dass dort viel mehr Lust auf Menschen und KunGute Noten stehen für Sihintersteckt, erklären Ramo- den zuzugehen besonders mone Hampe bei der Bewerna Fokkert und Simone Hampe von der MBC Mode GmbH in Nordhorn.

Kauffrau/mann im Einzelhandel Neben der Kundenberatung ist auch Merchandising Schulische Voraussetzungen: Bestandteil der Ausbildung.

Hauptschulabschluss Was sind die aktuellen MoAusbildungsdauer: 3 Jahre detrends passend zur Saison? Wie wird die Kleidung Berufsschule/Ort: KBS Nordhorn optimal im Schaufenster Wichtige Schulfächer: präsentiert und wie liefert man dem Kunden das perDeutsch, Mathematik fekte Einkaufserlebnis? „Es ist viel mehr als nur Stehen Nicht zu kurz und am besten angenehm zu tragen: Ein Outfit für den ersten Ausbildungstag zu wäh- und Lächeln“, sagt Simone wichtig, erklärt Ramona Fok- bung nicht im Vordergrund.

Foto: dpa Hampe. Die „Kunst, den kert und betont gleichzeitig, Die Lust, Menschen zu hellen, ist nicht immer ganz leicht.

Kunden richtig einzuschät- dass jeder Tag anders sei. fen, stehe im Vordergrund. sind Farben wie Grün oder nach aufzustocken. Schließ- besten spricht man vorab zen und abzuholen“, typge- „Man weiß nie, was einen er- „Man muss nur Lust haben lich wisse man nach einigen einmal mit dem Ausbilder recht beraten, das „Gespür wartet.“ Auch Teamfähigkeit – Bock auf Klamotte.“ Orange auch super.“ Zu Hause bleiben sollten Tagen besser, was im Betrieb oder der Ausbilderin über defür einen guten ersten Ein- gefragt ist, was eher nicht - ren Erwartungen.

Gut zu wissen: Besteht ein druck hingegen – unabhän- und worin man sich im Auskönnen gig von der Branche – bauch- bildungsalltag wohlfühlt. „In Sicherheitsrisiko, freie Oberteile oder Shirts vielen Berufen geht dann Piercings auch verboten wermit vermeintlich witzigen nach der ersten Woche auch den, so Tjark Menssen vom Botschaften. Und auch bei eine dunkle Jeans“, sagt die Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbundes hohen Temperaturen gilt Heß Stilberaterin.

Und was ist mit sichtbaren (DGB). Bei der Frage, ob Tatzufolge für den Ausbildungstoos abgeklebt werden müsstart: Auf kurze Hosen lieber Piercings und Tattoos?

Hier kommt es auf das Un- sen, komme es immer auf verzichten. Röcke oder Kleider sollten knielang sein. Und ternehmen an. Die IHK Pfalz den Einzelfall an. „Wenn es Sandalen lässt man zum rät Azubis auf ihrer Webseite sich um bloßen Schmuck Ausbildungsbeginn besser etwa, diese zumindest in handelt, wird es kein Problem erst mal noch im Schuh- konservativen Branchen bes- sein“, so Menssen. „Sollten schrank. „Nach der ersten ser herauszunehmen oder sich allerdings politische Woche sieht man dann, ob abzukleben. Wer mit Tattoo Aussagen darauf befinden das im Betrieb geht oder am Hals bei einer Bank auf- oder ableiten lassen, wird abtauche, werde mit Sicherheit zuwägen sein, ob der Arbeitnicht geht“, erklärt Heß. geber das Recht Sinnvoll sei, sich nicht auf sein Äußeres angesproauf Meinungsäugleich vorab eine umfangrei- chen, heißt es auch in der che Büro-Garderobe zuzule- Broschüre „Alles startklar!“ ßerungsfreiheit in gen, sondern mit wenigen der Arbeitnehmerkammer seinem Betrieb Stücken wie etwa zwei Stoff- Bremen. „Ein unauffälliges dulden muss.“ hosen und drei oder vier Piercing ist inzwischen aber Hemden, Blusen oder Shirts ganz normaler Schmuck und Weitere Infos: zu starten, rät Heß. Und die- sollte in den meisten BetrieRamona Fokkert ist als Ausbilderin bei MBC tätig und betreut die Azubis.

Foto Nyland se, wenn nötig, nach und ben akzeptiert werden.“ Am www.dgb.de

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Februar 2024

Auslandspraktika rechtzeitig planen

EINE

F N U K U Z

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Auch während einer Ausbildung kann man Erfahrungen fernab von zu Hause sammeln

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Die Möglichkeit eines Auslandsaufenthalts während der Ausbildung ist vielen noch unbekannt. Laut Berufsbildungsgesetz können Azubis bis zu einem Viertel ihrer Ausbildung im Ausland verbringen.

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BERLIN/BONN Ein anderes Land kennenlernen, Sprachkenntnisse aufpolieren, fernab von Deutschland neue Menschen treffen: Während einer Berufsausbildung kann man in die Ferne schweifen – und Erfahrungen abseits des heimischen Ausbildungsbetriebs sammeln. „Wir stellen fest, dass das noch längst nicht allen bekannt ist“, sagt Theresa Mayerhöffer von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB). Dabei können Azubis laut Berufsbildungsgesetz bis zu einem Viertel der Ausbildung im Ausland verbringen.

Eine Zeitspanne, die allerdings nur die wenigsten ausreizen, wie Jakob Schmachtel weiß, Ausbildungsberater bei der Industrie- und Handelskammer Berlin: „Der übliche Auslandsaufenthalt liegt zwischen vier und acht Wochen.“ Eine Möglichkeit dafür: Die Ausbildung im Rahmen eines Praktikums anderswo fortführen. „Der Lernort der Ausbildung wird dann für eine Zeit ins Ausland verlagert.

Die Ausbildung wird damit nicht unterbrochen“, sagt Theresa Mayerhöffer, die im Beratungsservice für Auslandsaufenthalte tätig ist.

Darüber hinaus gibt es die Option, Auslandserfahrungen im Rahmen von Zusatzqualifikationen zu erwerben.

So oder so: Der Betrieb muss zustimmen. „Ein Auslandspraktikum ist Bestandteil des Ausbildungsvertrags.

Das hat die Vorteile, dass ich weiterhin versichert bin und Geld bekomme“, sagt Jakob Schmachtel. „Ich muss für dieses Praktikum keinen Urlaub nehmen.“ Der Nachteil: „Wenn der Ausbildungsbetrieb den Auslandsaufenthalt nicht unterstützen will, dann ist dem so“.

Ein Auslandsaufenthalt ist immer bereichernd. Auch, wenn davor erst mal ein paar Hürden zu nehmen sind.

Foto: dpa

Klappt es mit der Zustimmung, braucht es zudem einen Betrieb im Ausland, der die Fortführung der Berufsausbildung übernimmt. „Diesen zu finden, funktioniert sehr unterschiedlich und ist auch von der Berufsbranche abhängig“, sagt Theresa Mayerhöffer.

Während mancher auf Partnerbetriebe des eigenen Unternehmens im Ausland zurückgreifen kann, suchen andere Azubis initiativ.

Manchmal habe die Berufsschule Partnerschaften im Ausland, manchmal lohne es sich, über Städtepartnerschaften Ansprechpartner zu finden. Manchmal funktioniere Mayerhöffer zufolge auch die Suche über entsprechende Organisationen am besten.

Und davon gibt viele verschiedene, je nach Zielland oder Berufsbranche. „Es gibt auch Special-Interest-Organisationen“, sagt Schmachtel. „Wenn man besondere Wünsche hat, lohnt es sich zu gucken, ob es eine Organisation gibt, die sich im jeweiligen Bereich besonders gut auskennt.“ Ähnlich individuell wie die Suche nach einem Betrieb im Ausland gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft.

Ob in Betriebswohnungen, Wohngemeinschaften oder Gastfamilien, eines dürfte nahezu jeden Auszubildenden vor kleinere oder größere Herausforderungen stellen: die Sprache.

Eine Mindestanforderung an die Sprachkenntnisse gibt

es zwar nicht. Aber „wenn ich etwas zu meinem Berufsbild lernen soll, muss ich meinen Ausbilder und Anweisungen verstehen können“, sagt Schmachtel. „Sonst bin ich nicht arbeitsfähig.“ Englisch funktioniere Mayerhöffer zufolge meist als „Brückensprache“. Manchmal sind auch Besuche von Sprachschulen in die jeweiligen Auslandspraktika integriert.

Wissen sollten Azubis in jedem Fall: Auch wenn das Ausbildungsgehalt weiter gezahlt wird, kann ein Auslandsaufenthalt teuer werden. Rechnen muss man neben Kosten für die Unterkunft auch mit Reise- und Organisationskosten.

Hinzu kommen eventuell noch Ausgaben für einen Sprachkurs.

Aber: „Es gibt verschiedene Förderprogramme, die bestimmte Berufsgruppen, Zielländer oder auch den Zeitpunkt – während oder nach der Ausbildung – im Fokus haben“, sagt Mayerhöffer. Das größte von ihnen ist Erasmus+, das über Gelder der Europäischen Union finanziert wird.

Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet ein Förderprogramm an. Es nennt sich Ausbildung Weltweit und bezuschusst etwa Fahrtkosten, Unterkunft, Verpflegung und Sprachkurse bei Praktika in Ländern, die nicht Programmländer von Erasmus+ sind. Voraussetzung für eine Antragstellung ist, dass man

bereits einen Partnerbetrieb im Ausland gefunden hat.

Den Antrag muss dann – wie auch beim Programm Erasmus+ – nicht der Azubi selbst, sondern etwa der Ausbildungsbetrieb oder die berufliche Schule stellen.

Informationen über Fördermöglichkeiten, Tipps für die Suche eines Praktikumsbetriebs und Antworten zu häufigen Fragen rund ums Visum finden Azubis auf der Webseite „meinauslandspraktikum.de“ der NA beim BIBB. Ein Rat der Experten: Wer ins Ausland möchte, sollte das in jedem Fall frühzeitig bei seinem Arbeitgeber ansprechen. „So kann der Betrieb es besser einplanen und auch für den Azubi ist das sehr wichtig“, sagt Schmachtel. „Viele Berufe haben gestreckte Abschlussprüfungen. Einen Auslandsaufenthalt kurz vor solch einer Prüfung zu legen, wäre doof.“ Solche Dinge sollte man bedenken.

Auch im Hinblick auf eine mögliche Beantragung eines Visums sei es wichtig, das Thema Auslandspraktikum frühzeitig anzugehen, empfiehlt Theresa Mayerhöffer.

Für jede andere denkbare Hürde, sagt sie, „gibt es immer Lösungen, damit dem Auslandsaufenthalt nichts im Wege steht“.

Weitere Infos: www.meinauslandspraktikum.de

Interesse für komplexe technische Systeme

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ass es ein Beruf im Handwerk werden würde, den er anstrebt, war für den Schüttorfer Erik Herlein schon früh klar. Nur die genaue Richtung fehlte noch.

Was für ihn aber feststand: Es soll etwas mit komplexeren technischen Systemen zu tun haben. Erik hatte in diesem Zusammenhang viel Gutes von dem Unternehmen Rönne Technik gehört, führender und breit aufgestellter Ansprechpartner in den Sparten Elektrotechnik, Daten- und Netzwerktechnik, Sicherheitstechnik, Blitzund Überspannungstechnik, Kälte- und Klimatechnik so-

ne Bewerbung für eine Ausbildungsstelle als Mechatroniker für Kältetechnik.

Prompt erhielt er eine Antwort und die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch, das positiv verlief. „Mir war ziemlich schnell klar, dass ich die richtige Wahl getroffen habe“, berichtet er im Gespräch.

Seine Ausbildung begann Erik dann mit einer dreimonatigen Probezeit, in der er einen kompletten Überblick darüber erhielt, mit welchen Aufgaben und Tätigkeiten ein Mechatroniker für Kältetechnik befasst ist, und welcher Fertigkeiten und Qualifikationen es bedarf, um die anstehenden Arbeiten bewältigen zu können.

Mechatroniker/in Schon im ersKältetechnik ten Lehrjahr geht es gleich Schulische Voraussetzungen: zur Sache.

Haupt- oder Realschulabschluss Nachdem auf Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre dem Firmengelände KompoBerufsschule/Ort: nenten für KälBBS Springe te- und Klimaanlagen zuWichtige Schulfächer: sammengePhysik und Mathematik stellt und einzelne Anlagenwie Energietechnik. Die bei teile in der Werkstatt vorRönne vertretenen Berufe im montiert wurden, geht es zum Kunden vor Ort, wo die handwerklich-technischen Bereich sprachen ihn an und Anlagen eingebaut werden. so schickte er per Internet ei- Zu erledigende Tätigkeiten

Erik Herlein muss auch technische Daten messen. Foto: Meistermann

sind das Verlegen von Rohren, die Ummantelung mit dämmenden Materialien, die Installation elektrischer Anschlüsse und die Programmierung von Steuerungsund Regelungseinrichtungen.

Darüber hinaus werden die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Anlagen überprüft, wird die Anlage in Betrieb genommen und der Kunde in die Bedienung der Anlage eingewiesen. Wartung und Reparatur gehören auch zum Aufgabenbereich.

Aktuell befindet sich Erik

Herlein im zweiten Lehrjahr.

Hier werden unter anderem die schon vermittelten Kenntnisse vertieft, müssen Zeichnungen und Diagramme gelesen, verstanden und die daraus gewonnenen Erkenntnisse umgesetzt werden. Auch Lehrgänge stehen auf dem Programm.

Erik Herlein ist deutlich anzumerken, dass er sich für den richtigen Beruf entschieden hat. Und die Zukunft hat er auch schon im Blick: die Weiterbildung zum Meister oder Techniker.

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Februar 2024

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Vertrag genau prüfen Unterschiedliche Verhältnisse bei dualen Studiengängen Mal Theorie, mal Praxis, stets eng verbunden – das macht das duale Studium aus. Doch wie sind dual Studierende vertraglich abgesichert? Und was gilt es dabei zu beachten?

Deine Zukunft.

GÜTERSLOH Wer sich für ein

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duales Studium entscheidet, sammelt schon früh Berufserfahrungen. Bevor man einen Vertrag mit einem Unternehmen schließt, sollte man allerdings die vertraglichen Regelungen genau prüfen, empfiehlt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).

Wie hoch ist das Einkommen? Gibt es klare Urlaubsregelungen? Und welche zeitlichen Freiräume gibt es für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen und Prüfungen?

All das sind Beispiele für Dinge, auf die man laut der Leiterin Hochschulforschung des CHE, Sigrun Nickel, achten sollte.

Rat böten zum Beispiel Beratungsstellen von Gewerkschaften. Außerdem gebe es inzwischen Hochschulen, die Musterverträge bereitstellten, sagt Nickel. „Das duale Studium ist durch ein „rechtliches Dreiecksverhältnis“ zwischen der Hochschule, dem Unternehmen und einem Studierenden gekennzeichnet“, heißt es ganz grundsätzlich vom CHE.

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Theorie und Praxis sind bei einem dualen Studium eng miteinander verbunden. Vorteil: Man sammelt schon früh Berufserfahrungen.

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Im dualen Bachelorstudium gebe es je nach Studientyp unterschiedliche vertragliche Verhältnisse zum Unternehmen: Ausbildungs-, Praktikums-, Werkstudierendenoder Studienvertrag. Am weitesten verbreitet sei der Studienvertrag, erklärt Nickel.

Im Unterschied zum Ausbildungsvertrag unterliege dieser keinen tariflichen Bestimmungen. Es sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob der Studienvertrag alle wichtigen Elemente enthält, sagt die Expertin.

Ratschläge, die immer mehr Menschen betreffen.

Denn laut CHE gab es in Deutschland noch nie so viele dual Studierende wie 2022: Gemäß der jüngsten

verfügbaren Daten aus jenem Jahr seien rund 138.000 Personen in einem dualen Studium eingeschrieben gewesen. Drei Jahre zuvor, also 2019, waren es demnach knapp 122 .000.

Insgesamt bleibe das duale Studium allerdings ein „Nischenphänomen“: Nur 4,7 Prozent aller Studierenden in Deutschland studierten den Angaben nach 2022 dual.

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Mechatroniker m/w/d für Kältetechnik Adrian Wood, Auszubildender bei der Anton Meyer GmbH & Co. KG, bearbeitet ein Stahlrohr mit der Flex.

Foto: Fuchs

Später in seiner Ausbildung wird Adrian auch auf den Baustellen sein und beim Einbau der rostfreien Stahlrohre helfen. Rohrleitungsbauer lernen auch den Umgang und den Einbau von PERohren.

Das erste Ausbildungsjahr hat einen sehr großen theo-

Rohrleitungsbauer/in Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: Bau ABC Rostrup Wichtige Schulfächer: Mathematik, Deutsch, Englisch das Unternehmen vornehmlich verbaut, vorgefertigt werde, ehe sie endgültig eingebaut werden. Derzeit arbeitet Adrian an Rohren, die für eine Biogasanlage vorgesehen sind.

retischen Anteil, der den Azubis im Bau ABC in Rostrup vermittelt wird. Dort wird aber auch sehr viel praktisch gearbeitet. So lernen die Auszubildenden den Umgang mit tonnenschweren

Baggern und machen den Baggerführerschein.

Die Schweißverfahren sind für Adrian ebenfalls eine sehr wichtige Tätigkeit. Mit dem Besuch der einjährigen Berufsfachschule besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Ausbildung auf zwei Jahre zu verkürzen.

André van den Bosch und Dennis Smit kümmern sich bei Anton Meyer um die Auszubildenden. Sie bescheinigen Adrian sehr gute Perspektiven, die er in dem Beruf hat. Die Nachfrage nach qualifizierten Nachwuchskräften sei weiter sehr hoch und damit seien auch die beruflichen Aussichten positiv.

Adrian stehen nach dem Ende seiner Ausbildung noch einige Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung offen. So kann er noch ein Jahr „Rohrsystemtechnik“ anschließen.

Er kann aber auch Vorarbeiter oder Techniker werden oder sich im Bereich Maschinenbautechnik zusätzlich qualifizieren.

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drian Wood fühlt sich in seiner Ausbildung zum Rohrleitungsbauer bei der Anton Meyer GmbH & Co. KG in Neuenhaus sehr wohl. Die abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit fasziniert den jungen Mann täglich aufs Neue. Für ihn spielt aber auch die menschliche Komponente eine sehr große Rolle. „Die Kollegen sind alle sehr nett und entgegenkommend. Damit das Verhältnis gut funktioniert, muss ich aber auch meinen Anteil dazu leisten“, sagt er und erntet zustimmendes Kopfnicken seiner Ausbilder. Und natürlich, so Adrian, kann er von seinen erfahrenen Kollegen sehr viel lernen.

Adrian hatte schon eine Ausbildung abgeschlossen, fühlte sich aber menschlich nicht angenommen. Deshalb informierte er sich über andere Ausbildungsberufe. Über Freunde und Bekannte wurde er auf die Ausbildung zum Rohrleitungsbauer aufmerksam und intensivierte seine Bemühungen. „Ich fand das Thema und das Unternehmen sehr interessant und habe mich beworben“, erzählt er. Seit August 2023 ist er nun bei dem Neuenhauser Unternehmen beschäftigt.

Zunächst ist er in der Werkstatt, wo die Stahlrohre, die

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Februar 2024

14

Von der Zeichnung in die Werkstatt Lohnt sich ein Hochschulzertifikat?

J

oost Kappelhoff wusste schon früh, in welche Richtung es für ihn gehen soll.

Sein Vater ist leidenschaftlicher Zeichner und das technische Interesse war bei Joost schon immer vorhanden – und so fiel die Wahl schnell auf den technischen Produktdesigner. Seine Ausbildung absolviert Joost bei Bentec in Bad Bentheim. Mittlerweile ist er in seinem dritten Ausbildungsjahr. Insgesamt dauert die Ausbildung 3,5 Jahre.

Als technischer Produktdesigner erstellt Joost 3D-Datensätze für verschiedene Bauteile und Baugruppen. „Alles, was gerade so benötigt wird“, sagt er. Dabei muss er auf verschiedene gestalterische, wirtschaftliche und technische Normen und Vorgaben achten. Die Zeichnungen werden dann in der Produktion digital freigegeben und auf Belastbarkeit in der Praxis kontrolliert.

Damit die Auszubildenden das auch aus nächster Nähe kennenlernen, ist während der Ausbildung ein halbes Jahr in der Werkstatt eingeplant. „Das ist sehr hilfreich, denn so sieht man, wie die eigene Zeichnung letztendlich gefertigt aussieht“, erklärt Joost.

Auch innerhalb seiner Abteilung lernt Joost unterschiedliche Bereiche kennen.

So ist die Abteilung unterteilt in unter anderem dem Anlagenbau, Stahlbau oder der Konzeptentwurf. Am meisten Spaß hat Joost daran, eigene Produkte spezifisch für fremde Unternehmen anzupassen. „Besonders viel Spaß macht

Weiterbildung nach der erfolgreichen Berufsausbildung erhöht die Karrierechancen deutlich Ein Leben lang lernen und mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes wachsen: für Arbeitnehmer immer wichtiger. Dabei sollen Hochschulzertifikate helfen. Für wen sie sich eignen und was zu beachten ist Bernadette Winter

Joost entwirft Zeichnungen für nahezu alle Produkte.

es, Bentec-Produkte in fremde Anlagen technisch zu integrieren“, sagt er. Auch die Vielseitigkeit der Ausbildung hebt Joost hervor. „Kein Tag ist wie der vorherige“, betont er.

Foto: Nyland

Grundkenntnisse brachte Joost nach dem Fachabi in Ingenieurswissenschaften mit.

Für ihn seien vor allem Interesse an Technik und Mathematik sowie räumliches Vorstellungsvermögen wichtig.

Technischer Produktdesiger/in Maschinen- und Anlagenkonstruktion Schulische Voraussetzungen: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Berufsschule/Ort: BBS Meppen Wichtige Schulfächer: Mathematik

BONN/BREMEN Von „Angewandter Gerontologie“ bis „Holzschutz am Bau“ – wissenschaftliche Weiterbildungen mit Hochschulzertifikat decken eine enorme Bandbreite an Themen ab. Interessierten bieten sie die Möglichkeit zu lernen, neue Einblicke zu erhalten und Kontakte zu knüpfen. Häufig braucht es weder Abitur noch einen Hochschulabschluss, um ein Hochschulzertifikat zu erhalten. Doch für wen lohnt sich das wirklich – und wie erkennt man seriöse Angebote?

Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was ist ein Hochschulzertifikat? „Der Begriff Hochschulzertifikat bezeichnet in Deutschland ganz allgemein die Zertifizierung von Studienleistungen im Rahmen eines weiterbildenden Studienangebots“, sagt Karin Dollhausen, außerplanmäßige Professorin am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn.

Das Zertifikat bescheinigt demnach eine akademische Grund- oder Zusatzqualifikation in einem bestimmten Fachgebiet. Ein Hochschulabschluss ist es aber nicht.

Der Begriff Zertifikat ist nicht geschützt, so Prof. Annika Maschwitz. Sie ist Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium (DGWF) mit Sitz in Bremen.

Theoretisch könne jede Hochschule oder auch jede Professorin und jeder Professor selbst entscheiden, ob und für was sie ein Zertifikat vergeben.

Zur Systematisierung in der wissenschaftlichen Weiterbildung hat die DGWF das sogenannte „Transparenzraster“ entwickelt. Es soll künf-

Leistungen, die man bei einer Weiterbildung mit Hochschulzertifikat erbringt, können später oft auch auf ein Studium angerechnet werden.

Fotos: dpa

tig Handlungsanweisungen für die Qualitätssicherung an den Hochschulen bieten. „Wir bemühen uns insgesamt, die Zertifikate vergleichbarer zu gestalten“, sagt Maschwitz.

Für wen lohnt sich eine solche Weiterbildung?

Die Angebote richten sich an Menschen, die nach dem Abitur oder nach einer Ausbildung mit Berufserfahrung ins Studium einsteigen wollen oder die das Studium nach einer Familienphase wieder aufnehmen möchten.

Denn Leistungen daraus kann man sich unter Umständen auch für ein späteres Studium anrechnen lassen. Außerdem sind sie für alle geeignet, die sich beruflich weiterbilden oder umorientieren wollen, etwa nach einer Phase der Arbeitslosigkeit oder auch nach einer Migrationserfahrung.

Sind alle Anbieter seriös?

Den Expertinnen zufolge machen sowohl staatliche als auch private, aber staatliche anerkannte Hochschulen seriöse Angebote. Bei kleineren privaten Hochschulen rät Dollhausen zu prüfen, ob sie gemäß der Akkreditierungsund Zulassungsverordnung Arbeitsförderung, kurz AZAV, begutachtet wurden. „Wenn es sich um Business Schools oder Open Universities handelt, die an nationale Universitäten im Ausland angeschlossen sind, ist die Seriosität in aller Regel ebenfalls gegeben“, sagt Dollhausen.

Allerdings sollten Sie prüfen, inwieweit die dort erworbenen Zertifikate an deutschen Hochschulen anerkannt werden. Umgekehrt gilt: Wollen Sie nach der Weiterbildung im Ausland studieren, klären Sie vorab, ob das Zertifikat am internationalen Standard ausgerichtet ist.

Wie anerkannt ist das Hochschulzertifikat generell? „Die meisten Arbeitgeber erkennen das beim Berufseinstieg als Qualifikation an, Weiterbildungen ersetzen kei- aber es ersetzt nicht den benen Uniabschluss. ruflichen Ausbildungsab-

schluss oder eben auch die akademische Erstausbildung“, erklärt Dollhausen.

Wie viel kosten die Kurse?

Ein Zertifikatskurs wird im dreistelligen Bereich angeboten, ganze Programme können schon mal einen vierstelligen Betrag kosten. Der Kurs für das Diploma of Advanced Studies in „Angewandte Gerontologie“ der Hochschule Mannheim in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Freiburg geht beispielsweise über drei Semester und kostet 4200 Euro zuzüglich 300 Euro Verwaltungsgebühr.

Wer zahlt das?

In der Regel der Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber kann sich jedoch beteiligen. Eine finanzielle Unterstützung etwa über die Bundesagentur für Arbeit oder spezielle Programme der Länder ist möglich, häufig aber an Voraussetzungen gebunden. Auf Bundesebene ist das Weiterbildungsstipendium für Berufstätige unter 25 Jahren eine Option. In jedem Fall können Kosten für eine Weiterbildung von der Steuer abgesetzt werden.

Die Expertinnen empfehlen, sich beraten zu lassen, etwa bei regionalen Bildungsberatungsstellen oder direkt bei den Weiterbildungszentren der Hochschulen.

Wo finde ich Angebote?

Die Welt der Hochschulzertifikate ist alles andere als übersichtlich, darin sind sich die Expertinnen einig. Bislang mussten Interessierte die einzelnen Hochschulen nach Angeboten abklappern.

Mittlerweile bietet das Portal „hoch & weit“ der Hochschulrektorenkonferenz einen ersten Überblick und Recherchemöglichkeiten.

Die Seite ist zwar noch im Aufbau, wird aber kontinuierlich bestückt und weiterentwickelt, so Maschwitz. Auf was sollte man achten? „Ein Hochschulzertifikat setzt voraus, dass es irgendeine Art von Prüfung gibt, um nachzuweisen, dass die Kompetenzen tatsächlich er-

STARTE GERN VORAB

worben wurden“, erläutert Maschwitz.

Häufig werden ECTS-Punkte ausgewiesen. Diese können bei einem anschließenden Studium angerechnet werden. Die Abkürzung ECTS steht für „European Credit Transfer and Accumulation System“ und wird an den Hochschulen in Europa eingesetzt, um den Verlauf des Studiums zu gliedern und die Bewertung transparent zu machen.

Vorsicht ist Maschwitz zufolge bei hochschulähnlich wirkenden Anbietern geboten. Diese vergeben zwar auch Zertifikate, die Kurse finden jedoch nicht bei der Hochschule, sondern in einer Art Franchise oder in einer anderen Kooperationsform bei Drittanbietern statt. „Dadurch ist es zum Teil schwer nachzuvollziehen, wie gut die Qualität ist und wer als Personal dahintersteht“, sagt Maschwitz.

Außerdem kann man sich folgende Fragen bei der Auswahl stellen: Will ich eine engere Betreuung, die an einer privaten Hochschule eher möglich ist? Geht es mir um die internationale Reputation der Hochschule? Wie wichtig sind mir Präsenztage? Außerdem sollten Sie vorab recherchieren, welche Zugangsvoraussetzungen es jeweils gibt.

Welche Alternativen gibt es?

Wer nicht unbedingt ein Zertifikat braucht und keine Prüfung machen möchte, kann auch eine Teilnahmebescheinigung bekommen.

Eine Alternative zur Hochschule kann die berufliche Fort- und Weiterbildung sein, zum Beispiel über die Bildungswerke der deutschen Wirtschaft.

Weitere Infos: www.die-bonn.de www.dgwf.net

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Mehr als nur die Nägel feilen

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Weil Kunststoff so fasziniert

Auch Handmassagen und Handpflege sind Aufgaben der Nageldesignerinnen Nageldesignerinnen und -designer verhelfen ihren Kunden zu schönen und gepflegten Händen. Ein anerkannter Ausbildungsberuf ist die Tätigkeit bislang aber nicht – zum Verdruss der Branche.

Sabine Meuter

LUDWIGSBURG Auf zur Mani-

küre in einem NageldesignStudio. Wobei eine Behandlung dort mehr ist, als nur Nägel feilen, lackieren und gegebenenfalls verzieren.

Nageldesignerinnen und -designer, die auch Handpflege und Handmassagen machen, beraten ihre Kundschaft, welche kosmetischen Produkte für sie sinnvoll sind – und verkaufen diese auch. Die Nageldesignerin Terri Malon erzählt, wie sie zu ihrem Beruf kam und mit welchen Problemen ihr Metier zu kämpfen hat.

Warum ich unbedingt diesen Beruf erlernen wollte Andere schauen einem ins Gesicht – und irgendwann unweigerlich auf die Hände.

Wer dann schöne und gepflegte Nägel sieht, bekommt gleich einen positiven Eindruck. Der psychologische Effekt von gepflegten Nägeln ist enorm. Als Nageldesignerin möchte ich anderen zu schön aussehenden Händen verhelfen. Das ist auch toll für das eigene Selbstwertgefühl. Zu Leuten meines Fachs kommen übrigens zunehmend auch Männer. Es gibt Kunden, die sind echte Nagelbeißer.

Das macht sich natürlich gar nicht gut, wenn sie beruflich beispielsweise im Außendienst tätig sind und dann abgekaute Fingernägel haben. Manche erzählen, dass

sie sich deswegen schämen.

Wir Nageldesignerinnen sind dann wie Psychologinnen: Unsere Kunden reichen uns die Hand, die wir halten und behandeln. Dadurch entsteht Vertrauen. Zugleich loten wir im Gespräch aus, was Kunden alles ändern könnten, um anhaltend zu gepflegteren Händen zu kommen.

So war mein Werdegang Zu meinem Beruf bin ich über Umwege gekommen.

Vor vielen Jahren habe ich in den USA gelebt und studiert.

Mein damaliges Ziel: Krankenschwester werden. Ein einschneidendes Erlebnis für mich war, als ich für die Hochzeitsfeier meines Bruders schön-gestylte Fingernägel haben wollte und dafür ein Nageldesign-Studio aufsuchte. Das hat mir derart gut gefallen, dass ich den Nageldesigner-Job erlernen wollte. In Amerika absolvierte ich parallel zu meinem Studium eine zwölfwöchige Ausbildung zur Nageldesignerin, die mit einer staatlichen Prüfung endete. Mit dieser Prüfung erwirbt man in den USA zugleich die Lizenz, medizinische Produkte zur Hand- und Nagelpflege erwerben zu dürfen. Nach meinem Studium ging ich zurück nach Deutschland. Zunächst habe ich nur Freunden und Angehörigen die Nägel verschönert. Als Krankenschwester habe ich nie gearbeitet – stattdessen ging ich zur US Air Force in Deutschland.

Dort war ich 15 Jahre im Vertragswesen als sogenannter Contracting Officer tätig.

Ich habe mich um Verträge für die US Air Force etwa mit einer Wäscherei oder mit einem Kino gekümmert. Als es eines Tages um ein Nagelstudio ging, habe ich gedacht: Jetzt oder nie. Ich gab meinen Job als Contracting Offi-

cer auf und übernahm das Nagelstudio. Zeitweise leitete ich insgesamt sieben Nagelstudios.

Wie ich mit Klischees über meinen Beruf umgehe Wir Nageldesignerinnen und Designer bekommen beispielsweise zu hören, dass man uns nicht brauchen würde – schließlich könne sich jeder zu Hause die Fingernägel selbst lackieren. Aber das ist zu kurz gedacht. Denn es geht um weit mehr, als nur darum, Nägel zu verschönern oder zu pflegen.

Zu uns kommen beispielsweise Brustkrebspatientinnen, damit ihnen im Zuge der Chemotherapie nicht die Fingernägel brechen oder es dort zu Dellen, Rillen oder Verfärbungen kommt. Wir überziehen dann im Vorfeld die Nägel mit einem bestimmten Gel, um sie zu schützen und zu stärken. Insofern hat der Nageldesigner-Beruf durchaus eine medizinisch-psychologische Komponente.

Worunter meine Branche echt leidet Nageldesignerin oder -designer ist in Deutschland kein anerkannter Beruf. Ich kämpfe seit dem Jahr 2006 dafür, dass sich das endlich ändert.

Aber bislang weigern sich die Handwerkskammern beharrlich und meinen, wir hätten keine fundierte Ausbildung.

Natürlich gibt es auch in unserer Branche schwarze Schafe. Aber in den meisten Studios haben die Inhaber und ihre Beschäftigten sehr wohl eine umfangreiche Schulung mit anschließender Prüfung durchlaufen. Derzeit ist es so, dass Nageldesignerin oder Nageldesigner in Deutschland eine Weiterbildung ist. Die meisten haben vorher eine klassische Ausbildung als Friseurin oder Kosmetikerin absolviert.

Welche Nageltrends gerade angesagt sind Angesagt sind gerade kurz geschnittene Fingernägel, beim Lackieren sind aktuell Nude-Töne der Hit. Also alles eher unauffällig. Für Feste oder Partys darf es auch ein bisschen mehr Glitzer sein.

Ich zeige meiner Kundschaft Fotos und frage, ob sie es so wie abgebildet haben möchten. Daneben zeige ich auch Alternativen auf.

Welchen Einfluss soziale Medien auf meinen Job haben Auf Facebook ist die Naildesigner-Gemeinde groß.

Man tauscht sich nahezu täglich aus. Auch Trends aus anderen Ländern sind dabei häufig Thema. In Amerika sind übrigens Nageldesignerinnen und -designer hoch angesehen. Dort ist Nagelpflege ebenso Pflicht wie perfekt gestylte Haare.

Was ich an meinem Beruf mag Man kommt mit so vielen unterschiedlichen Menschen zusammen, tauscht sich mit ihnen aus und verhilft ihnen zu gepflegten Händen – für mich ist der Nageldesigner-Beruf der schönste Job überhaupt.

Was mich gelegentlich nervt Was mich nervt, ist, dass viele den Beruf in Unwissenheit niedermachen und unser Berufsethos – nämlich andere behandeln, beraten und ihnen somit helfen – nicht anerkannt wird.

In zehn Jahren bin ich ... ... immer noch im Kampf dafür, dass die Nageldesigner-Tätigkeit endlich als eigenständiger Beruf anerkannt wird. Aber vielleicht ist das ja in zehn Jahren endlich der Fall. Und dann schreibe ich meine Memoiren.

Verdienstmöglichkeiten: Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient eine Nageldesignerin oder ein Nageldesigner im Schnitt knapp 1800 Euro brutto im Monat. Der Verdienst kann deutlich höher, aber auch deutlich niedriger sein.

Viele Nagelstudios zahlen ihren Beschäftigten aber auch eine Provision, sodass der Verdienst bei bis zu 3000 Euro brutto liegen kann. Wer mit einem Nagelstudio selbstständig ist und dieses als Ein-Personen-Betrieb führt, kann auf einen Monatsverdienst zwischen 5000 und 7000 Euro brutto kommen.

Christopher Daldrup wird an der Spritzgussmaschine auf seine Prüfung zum Verfahrensmechaniker Foto: Fuchs für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei Utz vorbereitet.

D

ie Freude an seinem Beruf und seiner Arbeit ist Christopher Daldrup deutlich anzumerken. Er ist im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei der Georg Utz GmbH in Schüttorf. Christopher war schon sehr früh vom Werkstoff Kunststoff fasziniert. „Für mich ist es eindeutig, dass Kunststoff der Werkstoff der Zukunft ist“, berichtet Christopher.

Während eines Praktikums in einem Zerspanungsbetrieb wurde dem jungen Mann aus Schöppingen das Schüttorfer Unternehmen als Ausbildungsbetrieb empfohlen. Christopher bewarb sich mit Erfolg.

Im ersten Jahr seiner Ausbildung durchlief Christopher einige Abteilungen, wie den Werkzeugumbau, die Qualitätssicherung, den Werk-

zeugbau oder die Wartung und Instandhaltung. Im Mittelpunkt standen aber die drei Verfahrensbereiche: Extrusion, Thermoformen und Spritzgießen. Utz bietet seinen Auszubildenden zur Halbzeit der Ausbildung die Wahlmöglichkeit zwischen diesen drei Schwerpunkten.

Christopher entschied sich für den Spritzguss. So wird er jetzt vornehmlich dort eingesetzt. Er fühlt sich ständig herausgefordert, weil die Einstellung der Maschinen mit den tonnenschweren Werkzeugen, der Wechsel der Materialien und deren Farben bei der Produktion der Kunststoffbehälter immer haargenau stimmen muss.

Und natürlich wird das Werkzeug je nach Auftrag gewechselt. Gerade wegen der hohen Gewichte der Werkzeuge spiele der Sicherheitsaspekt im Unternehmen eine sehr große Rolle, weiß Christo-

Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: GBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Chemie, Physik, Mathematik

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Nageldesignerinnen und -designer verhelfen ihren Kunden zu gepflegten Händen und schicken bunFoto: dpa ten Nägeln. Ein anerkannter Ausbildungsberuf ist die Tätigkeit bislang aber nicht.

pher. „Da hat man schon eine große Verantwortung“, sagt der Auszubildende. Rund 50 Maschinen laufen bei Utz im Spritzgussverfahren. „Auch der Einsatz der Roboter an den Maschinen fasziniert mich“, erzählt Christopher.

Neben der Begeisterung für seinen Beruf genießt Christopher das gute Betriebsklima in dem jungen Team. Bei Fragen wendet er sich jederzeit an seine jeweiligen Ansprechpartner.

Nachdem er seine Ausbildung begonnen hatte, wurde die Ausbildungsordnung geändert, nach der künftige Azubis nun zum/zur Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologin ausgebildet werden.

Utz bietet seinen Auszubildenden eine intensive Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil I und die Abschlussprüfung Teil II an. Für mehrere Wochen lernen sie mit ihrem Ausbilder an den jeweiligen Maschinen und werden in dieser Phase aus dem Produktionsprozess herausgenommen.

Utz hat das Ziel, die eigenen Azubis zu übernehmen und damit den Fachkräftebedarf zu sichern. Die Übernahmechancen für Christopher stehen also sehr gut. Wer sich weiterqualifizieren möchte, beispielsweise seinen Meister machen will, wird von Utz gefördert.

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ronakrise, dann der Krieg in der Ukraine und dazu die Klimakrise: All das lässt viele junge Menschen nicht gerade optimistisch in die Zukunft blicken – und schlägt sich womöglich auch in der Berufswahl nieder. „Arbeitsplatz- und Gehaltssicherheit sind bei den jungen Bewerbern wieder ganz oben auf die Prioritätenliste gerückt“, sagt Svenja Rausch von der Praktikums- und Stellenbörse Jobteaser, die auf die junge Generation Z spezialisiert ist.

Und was bietet mehr Sicherheit, als für den Staat zu arbeiten? Der öffentliche Dienst hat zwar vielleicht ein etwas angestaubtes Image.

Doch in puncto Arbeitsplatzsicherheit liegen Beamte ganz weit vorn. Ein perfektes Job-Match für eine krisengebeutelte junge Generation also?

Welche Karrierewege gibt es im öffentlichen Dienst?

Zunächst einmal von vorne: Staatsdienst ist nicht gleich Staatsdienst. Hier gibt es bisweilen große Unterschiede. Der Wichtigste ist der zwischen Beamten und Angestellten. „Im öffentlichen Dienst arbeiten Beamte sowie Arbeitnehmer. Richter und Soldaten haben einen eigenen beamtenähnlichen Status“, erklärt Matthias Neyer, Berufsberater bei der Bundesagentur für Arbeit in Hamburg.

Während Arbeitnehmer auf der Basis eines privatrechtlichen Vertragsverhältnisses beschäftigt sind, das beidseitig gekündigt werden kann, führt die Verbeamtung zu einem besonderen Dienstund Treueverhältnis gegenüber dem Staat. Das gelte

Staatsdienst ist nicht gleich Staatsdienst: Wer sich für eine Karriere im öffentlichen Dienst interessiert, sollte sich vorab bei der in FraFoto: dpa ge kommenden Behörde informieren.

zwar ein ganzes Berufsleben lang, so Neyer. Aber es kann auch bedeuten, dass eine Versetzung an einen anderen Dienstort eher akzeptiert werden muss.

Wie sieht es mit Lohn und Vereinbarkeit mit der Familie aus?

Der jungen Generation gehe es oft nicht nur um einen sicheren Arbeitsplatz mit einem sicheren Einkommen, sagt Rausch. „Lohngerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Generation Z ebenso eine wichtige Rolle.“ Gerade hier könnten Behörden gegenüber der freien Wirtschaft bei der jungen Generation punkten. „Für Beamte gilt das Laufbahnprinzip, Karriereschritte und die dafür erforderlichen Qualifikationen sind klar definiert“, sagt Berufsberater Neyer. Das Gleiche gelte bei der Besoldung. Sie ist öffentlich einsehbar und unabhängig von Geschlecht oder Alter. „Das bietet natürlich viel Planungssicherheit“, so Neyer. Vergleichbar seien die Bedingungen auch für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst, die als Tarifbeschäf-

tigte nicht in Laufbahnen, sondern in Entgeltgruppen eingruppiert sind.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniere im Staatsdienst bereits sehr gut, da sind sich Rausch und Neyer einig. „Mittlerweile gibt es bei den Behörden viele verschiedene Arbeitszeitmodelle und auch Homeoffice“, erklärt Berufsberater Neyer. „Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen in den einzelnen Behörden da teilweise sehr.“ Was sollten Bewerber mitbringen? „In vielen Punkten sind die Qualitätsmerkmale nicht anders als in der freien Wirtschaft“, sagt Neyer. Die Schulabschlüsse müssten zur gewählten Einstiegsposition passen und es werden gute Noten in Mathematik, Deutsch und Sozialkunde gefordert, sowie gegebenenfalls in Englisch.

Außerdem sollte man eine hohe Sozialkompetenz und eine Neigung zu administrativen Aufgaben mitbringen.

Sich mündlich wie schriftlich gut ausdrücken zu können, sei ebenfalls wichtig. Denn viele Stellen erforderten

Kommunikations- und Teamfähigkeit. Ebenfalls gefragt: logisches Denken und Zuverlässigkeit. Je nach Stelle gibt es auch bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen, so erfordert der Polizeidienst etwa besondere Fitness.

Trotz der Ähnlichkeiten gibt es aber einen wesentlichen Unterschied: „Die Arbeit in einer Behörde ist oft stärker rechtlich geprägt als in der freien Wirtschaft“, sagt Neyer. Behörden verkauften keine Produkte und agierten nicht am Markt, sondern gewährleisteten öffentliche Dienstleistungen. „Dabei orientieren sie sich am Gesetz, vorhandenes Recht wird ausgelegt und angewandt“, so der Berufsberater. Bewerber sollten also ein Interesse an rechtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen mitbringen.

Braucht man ein Studium?

Das kommt auf die Dienststufe an. Der Eintritt in den mittleren Dienst erfolgt etwa über eine Ausbildung als Fachangestellter oder direkt über eine Beamtenausbildung.

Der gehobene Dienst er-

fordert mindestens einen Bachelor-Abschluss oder ein Fachhochschulstudium. Allerdings gibt es auch duale Studiengänge in den Behörden, die entweder in ein Beamten- oder Angestelltenverhältnis im öffentlichen Dienst münden. Der höhere Dienst erfordert zusätzlich einen Master-Abschluss.

Vom Forstamt bis zum Zoll, vom Stadtarchiv bis zur Bundesbank, das Angebot an Jobs im Staatsdienst ist vielfältig und am besten informiert man sich bei den einzelnen Behörden direkt, was gefordert ist.

Das gilt übrigens auch für alle, die an einer Ausbildung im öffentlichen Dienst interessiert sind: Allein die Bundesverwaltung bildet beispielsweise in über 130 staatlich anerkannten Berufen aus – Verwaltungsfachangestellte oder Fachinformatiker ebenso wie Gärtner.

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anine Brettschneider hatte zwei Impulse, die ihr Interesse an einem dualen Studium der allgemeinen Verwaltung weckten. Zum einen war es eine Fragerunde mit dem Landrat, zu der ihre Schulklasse ihn eingeladen hatte. Janine wurde dadurch die Präsenz des Landkreises bewusster. Zum anderen arbeitet ihr Vater auch beim Landkreis und riet ihr, sich doch über das Angebot in der Verwaltung zu erkundigen. Als sie sich tiefer über die Arbeit in der Verwaltung informierte, war sie überrascht, welche Möglichkeiten es dort gibt. Ihr grundsätzliches Interesse an Recht und Wirtschaft verstärkte nur ihre Neugier. Also bewarb sie sich beim Landkreis. Nach zwei Vorstellungsgesprächen und einem Test erhielt sie die

Zusage. Nun ist sie im zweiten Jahr ihres Studiums. Dieses setzt sich aus neun Trimestern zusammen, von denen sechs als reine Theorie an der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Hannover stattfinden, die drei Praxistrimester absolviert sie in der Kreisverwaltung. Dabei wird sie in den verschiedenen Dezernaten und Stabstellen des Landkreises eingesetzt. Ganz zu Beginn erhalten die dualen Studenten einen „Fahrplan“, wann sie wo eingesetzt werden. So arbeitete Janine schon in der Stabstelle des Landrates, in der Abteilung Umwelt im Dezernat 1 sowie aktuell in der Abteilung Personal im Dezernat 3. „Da merkt man sehr schnell, wie vielfältig und abwechslungsreich die Arbeit in einer Verwaltung

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Bachelor of Arts Allgemeine Verwaltung Schulische Voraussetzungen: Allgemeine Fachhochschulreife Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Grafschaft-Beratung Strohm und Partner mbB Bentheimer Straße 120 48529 Nordhorn www.grafschaft-beratung.de Nordhorn Schüttorf Neuenhaus-Veldhausen

Berufsschule/Ort: Kommunale Hochschule für Verwaltung in Hannover Wichtige Schulfächer: Politik, Wirtschaft

Janine Brettschneider macht ein duales Studium zum Bachelor of Arts Allgemeine Verwaltung beim Foto: Fuchs Landkreis Grafschaft Bentheim.

ist. Der Landkreis bietet da natürlich ein sehr breites Spektrum“, berichtet Janine. Für sie spielt es auch eine sehr wichtige Rolle, dass sie in einem zukunftssicheren Beruf arbeitet. Während ihres Studiums ist sie Beamtin auf Widerruf. „Außerdem habe ich später die Möglichkeit, mich auf Stellen in einem anderen Dezernat zu bewerben“, stellt sie ihre Perspektiven heraus.

Die ersten beiden Trimester waren ausschließlich Theorie in Hannover. Jedes Trimester schließt mit Prüfungen ab. „Da hat man eine

Menge an Lernstoff zu bewältigen. Der Anspruch ist schon sehr hoch“, sagt Janine. Die Kombination aus Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verschafft den Studenten ein breit gefächertes Wissen, ohne sich frühzeitig auf einen Schwerpunkt festzulegen.

Janine sieht sich aber eher im Bereich Betriebswirtschaft. Auch nach den Praxistrimestern innerhalb der Verwaltung gibt es Prüfungen, die aber nicht benotet werden.

Nach dem erfolgreichen Studium kann Janine noch

ein Masterstudium anschließen. „Das würde ich direkt beginnen, weil man noch im Lernprozess steckt. Aber ich habe mir dazu keine konkreten Gedanken gemacht“, sagt Janine.

Grundsätzlich wurde den Auszubildenden und dualen Studenten vom Landkreis frühzeitig signalisiert, dass sie bei passenden Noten übernommen werden, weil der entsprechende Bedarf vorhanden ist. Janine hätte mit dem Abschluss als Bachelor of Arts die Chance, in jedem Bereich des öffentlichen Dienstes zu arbeiten.

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Februar 2024

Weil es fachlich und menschlich passt

T

roy-Lee Harms ist superzufrieden mit seiner Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen bei der bekuplast GmbH in Ringe, einem Hersteller für Mehrwegtransportverpackungen aus Kunststoff. „Der Beruf ist total vielfältig und abwechslungsreicher als ich gedacht habe“, erzählt er mit spürbarer Begeisterung. Nachdem er eine Ausbildung im KfzBereich begonnen hatte, merkte er schnell, dass dies nicht das Richtige für ihn war.

Eine Freundin riet ihm, doch mal ein Praktikum bei bekuplast zu machen. „Das hat mich überzeugt“, berichtet er. „...und er uns auch“, fügt sein Ausbilder Frank Kappen an. Denn letztlich müssen beide Seiten einen guten Eindruck haben. Zusätzlich machte Troy-Lee vor Beginn der Ausbildung noch einen Ferienjob bei seinem künftigen Arbeitgeber, um Betrieb und Kollegen besser kennenzulernen.

Seine Ausbildung hat TroyLee im August 23 begonnen und seitdem schon alle relevanten Abteilungen durchlaufen. „Ich fuchse mich immer weiter in die Abläufe rein und mir wird auch zunehmend mehr Verantwortung übertragen. So stehe ich nicht nur daneben, sondern

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Verwaltungsfachangestellte

Troy-Lee Harms arbeitet im Rahmen seiner Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen Foto: Fuchs auch im Werkzeugbau.

tiger Kunststoffbehälter rauskommt. Gewicht, Größe und Farbe müssen eben genau stimmen. Deshalb ist es für die Ausbildung wichtig, auch in der Qualitätssicherung gearbeitet zu haben.

Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: GBS Grafschaft Bentheim Wichtige Schulfächer: Chemie, Physik, Mathematik Troy-Lee war neben anderen schon bei den Werkzeugmachern, bei den Elektrikern oder in der Arbeitsvorbereitung. Sein Hauptschwer-

punkt liegt aber auf der Arbeit mit den Spritzgussmaschinen.

Im zweiten Jahr seiner Ausbildung wird Troy-Lee im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung die Möglichkeit haben, in ein anderes Unternehmen zu schnuppern, das mit bekuplast kooperiert. „Für die Azubis ist es von Vorteil, auch einmal in einen anderen Betrieb zu schauen. Außerdem stehen ihnen dort beste Möglichkeiten für die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung“, berichtet Frank Kappen.

Ein wichtiger Faktor, warum sich Troy-Lee für bekuplast entschieden hat, war das sehr gute Betriebsklima. „Ich kann immer jeden Kollegen fragen und mir wird in irgendeiner Form weitergeholfen“, erzählt er. „Ich fühlte mich hier vom ersten Tag an als Teil des Teams.“ Da-

mit das so ist, bietet bekuplast seinen Azubis viel. Vor dem ersten Arbeitstag trafen sich neue Azubis mit den aktuellen Azubis und den Ausbildern zum gemeinsamen Bowlen. Wenige Wochen nach Ausbildungsbeginn findet ein Elternabend statt, bei dem die Azubis ihren Angehörigen ihren Arbeitsplatz und das Unternehmen vorstellen können.

Seit einigen Jahren arbeiten die Auszubildenden aus allen Abteilungen an einem gemeinsamen Projekt, um Kontakte über die Abteilungsgrenzen herzustellen.

Zuletzt stellten sie einen Kloatscheeterwagen her.

Troy-Lee ist noch sehr frisch in der Ausbildung, aber da bekuplast für den eigenen Bedarf ausbildet, zeichnen sich für ihn gute Perspektiven auf eine Weiterbeschäftigung ab.

Spannend, weil jeder Fall anders ist

M

azubis.lkgb.jobs

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Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss

ichelle Lapies und Jannik Schüßler machen bei der Grafschaft-Beratung Strohm und Partner mbB an der Bentheimer Straße 120 in Nordhorn eine Ausbildung zu Steuerfachangestellten. Beide sind noch im ersten Ausbildungsjahr und besuchen an zwei Tagen in der Woche die KBS. Die restlichen drei Tage sind sie in der Kanzlei, wo sie im Moment vorrangig in der Buchhaltung im Einsatz sind. Michelle ist außerdem Teil des Social Media Teams und kümmert sich unter anderem um die Präsentation auf Instagram und Facebook.

Auf die beiden Azubis warten aber noch einige Abteilungen, in denen sie ihr

Der Landkreis Grafschaft Bentheim fördert die Gleichstellung aller Geschlechter. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung ist ausdrücklich erwünscht.

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kann auch selbst immer mehr machen“, freut sich Troy-Lee. Ihn fasziniert es täglich aufs Neue, wie viel dahintersteckt, damit ein fer-

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Wissen rund um das Thema Steuern deutlich erweitern werden. So erfahren sie alles über Lohnabrechnungen, Steuererklärungen, das Prüfen von Bescheiden und die Jahresabschlüsse der Unternehmen. „Der Beruf ist viel abwechslungsreicher, als man auf den ersten Blick meint“, stellt Michelle fest. „Jeder Fall ist individuell und man lernt immer etwas Neues dazu. Die Bearbeitung der Fälle ist sehr interessant“, ergänzt Jannik.

Beide sehen es als einen Vorteil an, in einer großen Kanzlei zu arbeiten, da sie so das ganze Spektrum möglicher Mandanten kennenlernen.

Noch sind die Zwischenprüfung und die Abschluss-

prüfung für die beiden Auszubildenden in weiter Ferne.

Die Zwischenprüfung, die seit Kurzem in dem Beruf auch relevant für die Ab-

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Vorbereitung an. Klausuren, die ein Verlag entwickelt hat, werden in einem Prüfungstraining geschrieben und intern besprochen. Au-

Steuerfachangestellte/r Schulische Voraussetzungen: Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: KBS Nordhorn

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Wichtige Schulfächer: Mathematik, Wirtschaft schlussnote ist, besteht aus Klausuren. Dies ist auch bei der Abschlussprüfung der Fall. Dafür bietet die Grafschaft-Beratung ihren Auszubildenden eine spezielle

ßerdem besuchen sie eine Woche einen Kurs im Haus Ohrbeck in der Nähe von Osnabrück, wo den Auszubildenden ebenfalls ein intensives Prüfungstraining angeboten wird. „In unserem Beruf hat man sehr viel Verantwortung und es gefällt mir, Verantwortung zu übernehmen“, nennt Jannik einen weiteren Grund, warum er sich für den Beruf entschieden hat. Da die Grafschaft-Beratung Steuerberatung, Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung unter einem Dach vereinigt hat, können dort gleich alle Anliegen behandelt werden, was auch als interdisziplinäre Beratung bezeichnet wird.

Michelle ist froh, in einer krisensicheren Branche zu arbeiten, die ihr viele Perspektiven bietet. Sie kann sich zur Steuerfachwirtin, zur Betriebswirtin oder zur Bilanzbuchhalterin fortbilden und mit der entsprechenden Qualifikation auch Jannik Schüssler und Michelle Lapies stellen sich auf jeden Mandanten bei der Grafschaft-Beratung das Steuerberaterexamen Foto: Fuchs ablegen. mdB Strohm & Partner in Nordhorn neu ein.

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Februar 2024

Umgang mit Holz schon früh kennengelernt

Zeichnen für perfekte Produktion

B

J

Fabio Meyer arbeitet bei Rosink Objekteinrichtungen an einem komplexen Einrichtungsstück. Foto: privat

fahren veredelt. Maschinenund Oberflächenlehrgänge sind ebenfalls Inhalte des zweiten Lehrjahres. Der Abschluss des zweiten Lehrjahres erfolgt mit einer Zwi-

schenprüfung und der Erstellung eines Mittelstufenstückes. In Verbindung damit müssen Arbeitsabläufe, Planungen und Zeichnungen festgehalten und in ei-

Holzmechaniker/in Schulische Voraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: GBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Mathematik und Deutsch

ner Mappe dokumentiert werden. Fabio Meyer hat mit Erfolg ein Sideboard angefertigt.

Im dritten Lehrjahr, das Fabio im Sommer 2024 abschließen wird, steht der Innenausbau ebenso auf dem Programm wie die Planung des Gesellenstücks.

Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung stehen ihm in seinem Beruf neue Perspektiven offen. So hat er die Option, Tischlermeister oder staatlich geprüfter Holztechniker zu werden. Aber bis zur Prüfung ist es ja noch ein bisschen hin.

GmbH

ereits als Kind hatte der Nordhorner Fabio Meyer einen Bezug zu seinem jetzigen Arbeitgeber. Das Unternehmen Rosink Objekteinrichtungen befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft an der Marienburger Straße. Gespannt schaute er zu, was sich dort auf dem Firmengelände abspielte.

Aktuell befindet sich Fabio bei Rosink im dritten Lehrjahr als Auszubildender zum Holzmechaniker, in der Zwischenzeit aber am neuen Standort Wehrmaate 9.

Das Material Holz, mit dem er bei seiner Arbeit tagtäglich zu tun hat, kennt er aber auch von zu Haus. Sein Vater hat dort eine Werkstatt, in der er ebenfalls hauptsächlich mit Holz arbeitet. So waren also die Weichen für den späteren Ausbildungsberuf bereits früh gelegt.

Nach einem Praktikum bei Rosink absolvierte Fabio zunächst die einjährige Berufsfachschule Holz an den Gewerblichen Berufsbildenden Schulen in Nordhorn. Dort wurden Kenntnisse im Umgang mit den Materialien Vollholz, Holzwerkstoffen, Kunststoff und Metall sowie im Umgang mit Maschinen sowohl auf theoretischer wie praktischer Basis vermittelt.

Im zweiten Lehrjahr geht es dann direkt ans Werk. Es werden Möbel, Einrichtungen und Wandverkleidungen angefertigt und Oberflächen mit unterschiedlichen Ver-

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annic Sostmann hat nach dem technischen Abitur in Nordhorn zunächst Maschinenbau in Osnabrück studiert, dieses jedoch abgebrochen. Bei seiner Suche im Internet nach alternativen Berufen stieß er relativ schnell auf den Job des Technischen Produktdesigners.

Dort sind ähnliche Fähigkeiten und Interessen gefragt, die schon in seiner schulischen Ausbildung eine große Rolle spielten. Die Arbeit mit Cad-Programmen war Jannic nicht fremd. „Der Technische Produktdesigner ist eigentlich der Nachfolger des Technischen Zeichners. Da fast ausschließlich am PC gearbeitet und nicht mehr gezeichnet wird, erfolgte schon vor Jahren die Umbenennung“, berichtet er. Umgangssprachlich sei vielfach noch vom Technischen Zeichner die Rede, so Jannic. In seinem beruflichen Alltag konstruiert er Teile und fertigt Zeichnungen an, die alle Vorschriften und Normen, beispielsweise vom TÜV, berücksichtigen. „Wir erstellen die Zeichnungen der Produkte aus mehreren Perspektiven. So liefern wir den Kollegen der Produktion ein umfassendes Bild, wie beispielsweise ein Behälter später aussehen soll“, erläutert Jannic. Scherzhaft vergleicht er seine Arbeit mit den Aufbauanleitungen für IKEA-Möbel. Er kümmert sich auch um die Stücklisten und die Materialauswahl. Dabei achtet er darauf, welches Material sich am besten für welche Arbeitsgänge, wie beispielsweise das Schweißen eignet. Deshalb muss Jannic auch das Fertigungsverfahren kennen, um dessen

Yannic Sostmann ist im zweiten Ausbildungsjahr zum technischen Produktdesigner bei der Werkstätten GmbH an der Alfred-MozerStraße in Nordhorn.

Foto: Fuchs

Erfordernisse einzuplanen.

Auch wirtschaftliche Aspekte wie die Kosten und die Frage, welche Materialien noch auf Lager sind, gilt es zu berücksichtigen.

Mittlerweile ist Jannic im zweiten Ausbildungsjahr und hat die Abschlussprüfung Teil I vor Augen, die zu 30 Prozent mit in seine Endnote einfließt. Er hat die Möglichkeit, seine Ausbildung um ein halbes oder sogar um ein Jahr zu verkürzen. Voraussetzung sind ein entsprechender Notenschnitt und ein Abitur beziehungsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung. Natürlich muss auch der Arbeitgeber einverstanden sein. Jannic hat sich noch nicht endgültig entschieden, geht aber davon aus, schon nach drei Jahren seine Abschlussprüfung zu machen.

Momentan spielt es für ihn eine große Rolle, dass seine Interessenlage und die

Tel. 05922 654990 Technischer Produktdesigner/in

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Aufgaben im Beruf übereinstimmen, weshalb er sehr zufrieden mit seiner Wahl ist. Viele Weiterbildungsmöglichkeiten stehen ihm nach dem Ende meiner Ausbildung offen. So könnte er sein Maschinenbaustudium wieder aufnehmen oder die Qualifikation zum Techniker in Meppen oder Osnabrück ablegen. „Qualifizierungsangebote sind auf jeden Fall reichlich vorhanden“, beschreibt Jannic seine Perspektiven. Auch ein Duales Studium ist für ihn möglich.

Die Werkstätten GmbH bietet Jannic auf jeden Fall gute Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung an. Falls er sich für ein Duales Studium oder eine andere Qualifikation entscheiden würde, ist ihm die Unterstützung seines Arbeitgebers gewiss.

Insgesamt sieht er gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Technische Produktdesigner auf dem Arbeitsmarkt. In Ingenieurbüros und großen Betrieben, die eine Produktion haben, seien Vertreter seines Berufsstandes jederzeit gefragt.

Momentan ist er mit dem Zeichnen von Behältern und Fördertechnik beschäftigt, doch natürlich kann man sich umorientieren und sich auf ein anderes Cad-Programm einstellen. Prinzipiell seien diese durchaus sehr ähnlich.

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Februar 2024

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Vier umwelttechnische Berufe Zum Ausbildungsstart am 1. August ändern sich Bezeichnungen und Inhalte Herausforderungen wie die Digitalisierung und der Klimawandel machen eine Anpassung der Ausbildungsordnung erforderlich.

UNSERE PROJEKTE – DEINE HERAUSFORDERUNG

BERLIN/BONN Von der Fach-

kraft für Wasserversorgungstechnik zu Umwelttechnologen für Wasserversorgung, von der Fachkraft für Abwassertechnik zu Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung: Insgesamt vier Ausbildungsordnungen im Bereich Umwelttechnologie wurden modernisiert und die Berufe werden in Zukunft neue Abschlussbezeichnungen tragen, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mitteilt.

Neben den beiden genannten sind auch der Ausbildungsberuf Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft betroffen, künftig Umwelttechnologe und -technologin für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, und der Beruf Fachkraft für Rohr-, Kanalund Industrieservice. Dieser wird in Zukunft die Abschlussbezeichnung Umwelttechnologe beziehungsweise -technologin für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen tragen.

Die vier neuen Ausbildungsordnungen treten zum 1. August 2024 in Kraft.

Grund für die Modernisierung seien Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel sowie veränderte technische und rechtliche Anforderungen, heißt es vom BIBB. An die Stelle der traditionellen Prüfungsstruktur aus Zwischen- und Abschlussprüfung tritt bei allen vier Ausbildungsberufen in Zukunft die gestreckte Abschlussprüfung. Sie findet also in zwei zeitlich auseinan-

Wir sind ein Objekteinrichter mit 65 Mitarbeitern. Groß genug, um bundesweit ganze Hochhäuser auszustatten. Und klein genug, um flexibel zu agieren. Zu unseren Kunden gehören namhafte Unternehmen wie Microsoft, Philips und der niedersächsische Landtag.

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Neue Jobbezeichnung: Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik, wie hier in einer WasserversorFoto: dpa gungsanlage in Leipzig, heißen in Zukunft Umwelttechnologen für Wasserversorgung.

derliegenden Teilen statt.

Und auch inhaltlich gibt es Neuerungen: Das Berufsprofil der Umwelttechnologen und Umwelttechnologinnen für Abwasserbewirtschaftung wird vor dem Hintergrund des Klimawandels etwa um den Schwerpunkt Regenwasserbewirtschaftung erweitert.

Beim Beruf Umwelttechnologe und -technologin für Kreislauf- und Abfallwirtschaft entfallen beispielsweise die bisherigen Schwerpunkte (Abfallbeseitigung

und -behandlung, Abfallverwertung und -behandlung, Logistik, Sammlung und Vertrieb). Umwelttechnologen und -technologinnen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft seien so künftig in allen Bereichen einsetzbar, erläutert das BIBB. Gut zu wissen: Für alle Auszubildenden, die bereits 2023 ihre Ausbildung in einem umwelttechnischen Beruf begonnen und noch keine Zwischenprüfung absolviert haben, ist eine Spurwechselmöglichkeit vorgesehen,

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heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung dreier Bundesministerien. So bestehe auch für den jüngsten Ausbildungsjahrgang die Möglichkeit, auf Basis der neuen Regelungen qualifiziert zu werdpa den.

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Der Herr über die dicken Brummis

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S

chulpraktika gaben für Max Vügten den Ausschlag bei seiner Berufswahl. Nun hat er seine Ausbildung Ende Januar zum Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge bei der Stadt Nordhorn erfolgreich abgeschlossen. Schon bei dem Schulpraktikum waren es die Landmaschinen, die einen besonderen Reiz auf ihn ausgeübt haben. Max entschied sich zunächst dafür, ein Berufsgrundschuljahr an der GBS in Nordhorn zu machen. Dies bestand aus drei Praxis- und zwei Theorietagen pro Woche. Neben dem Grundwissen zur Motortechnik lernte er in dieser Zeit die Grundlagen im Bereich Metall. Während des Berufsgrundschuljahres bewarb er sich bei der Stadt Nordhorn. Nach ein paar Tagen Probearbeit war klar, dass er seine Ausbildung auf dem Bauhof an der Enschedestraße machen würde.

Dort kümmert er sich jetzt um den gesamten Fuhrpark der Stadt Nordhorn und ist für die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge zuständig.

Auch die Wartung des elektrischen Werkzeugs, wie einer Kettensäge, übernehmen er und seine Kollegen. „Die Arbeit an den großen Fahrzeugen ist einfach spannend und komplexer. Anders als beim Pkw, haben die großen Fahrzeuge eine Druckluftbremse und andere Komponenten wie eine Hydraulikanlage“, beschreibt Max Unterschiede zur Arbeit an Pkw. Mit Reifenhebegeräten oder Montagevorrichtungen werden die großen Teile angehoben, was die körperliche Arbeit erleichtert. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind für Max‘ Beruf grundlegende Voraussetzungen.

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Foto: Fuchs

„Im Gegensatz zu einer Pkw-Werkstatt haben wir keine wechselnden Kunden, sondern begegnen über viele Jahre den gleichen Leuten“, nennt sein Ausbildungsleiter Manfred Peichl einen weite-

ren Unterschied. Die Arbeit in der Kfz-Werkstatt der Stadt Nordhorn ist dafür stärker jahreszeitlich geprägt. So rücken in den Wintermonaten die Streufahrzeuge stärker in den Blickpunkt. Im Rahmen

Kfz-Mechatroniker/in Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Berufsschule/Ort: GBS Nordhorn Wichtige Schulfächer: Mathematik, Physik, Technik

der überbetrieblichen Ausbildung nahm Max an sechs Lehrgängen teil, in denen es beispielsweise um Klimaanlagen oder Airbags ging.

Bei der Abschlussprüfung Teil I musste Max bei einem Fahrzeug, das auf der Bühne stand, sich auf Fehlersuche begeben und erklären, wie und warum er die Arbeiten anging. Die Anforderungen der Abschlussprüfung waren natürlich umfangreicher.

Nach erfolgreicher Prüfung übernimmt die Stadt Nordhorn ihre Auszubildenden prinzipiell für sechs Monate, um ihnen Zeit zur Orientierung zu geben.

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Februar 2024

Ständig wechselnde Situationen

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Die richtige Fortbildung finden Regelungen können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden Nach einer Berufsausbildung stehen Absolventen viele Fortbildungen offen. Sie laufen aber längst nicht alle gleich ab. Wie blickt man da durch?

Amelie Breitenhuber

Kammern statt. Fortbildungen zum Techniker oder zum Betriebswirt gibt es dagegen auch an kostenlosen staatlichen Schulen.

Zum Teil nennen die Anbieter ihre Programme aus Marketingzwecken auch Studium.

Damit solle aber nur verdeutlicht werden, dass der Abschluss einem Bachelor oder Master gleichgestellt ist.

NÜRNBERG Techniker, BeRichtige Fortbildung triebswirt, Fachwirt, Meister – ist entscheidend all diese Titel fallen in die Kategorie Aufstiegsfortbildung.

Wer sich in der Vielzahl der Mit Aufstiegsfortbildungen erAngebote nun informieren reichen Berufstätige mit abmöchte, was der richtige Weg geschlossener Ausbildung eiist, sollte sich am besten perne höhere Qualifikation und sönlich bei den Industrie- und einen neuen Berufstitel, wie Handelskammern, bei den das Portal „abi.de“ erklärt.

Handwerkskammern oder bei Damit gehen dann in aller der Arbeitsagentur vor Ort inIsmet Shala richtet CNC-Fräsmaschinen bei der Reinert-Ritz GmbH ein und programmiert sie. Foto: Fuchs Regel auch mehr Verantworformieren. tung und mehr Geld im Job Auch Branchen- oder Besmet Shala hat Freude an den beantwortet. Also habe den CNC-Fräser so zu bewe- einher. Oft erwirbt man rufsverbände oder unabhänseiner Ausbildung zum ich mich entschlossen, ein gen, dass die in der Zeich- gleichzeitig eine Hochschulgige Netzwerke können weiImmer mehr Menschen setzen auf ein Fernstudium oder eine On- terhelfen. Wichtig ist vor alZerspanungsmechaniker zweites Praktikum zu ma- nung angegebenen Konturen zugangsberechtigung. line-Weiterbildung, um ihr Wissen zu erweitern.

Foto: dpa lem, sicherzugehen, dass das Fachrichtung CNC-Fräsen chen. Sein Ausbildungsleiter und Löcher entstehen. Und Viele Titel, bei der Reinert-Ritz GmbH in Walter Brüseke ergänzt, dass da es ständig neue Aufträge erworbene Zertifikat am Ende viele Regelungen branchenspezifische und Abschlüsse gebe es jedoch anerkannt wird Klausheide. Er fühlt sich von den Praktikanten Einblicke in gibt, muss Ismet sich auf den Kollegen gut angenom- sechs verschiedene Berufe wechselnde Situationen einEs ist aber nicht immer so ganz generalistische Auf- Regeln, die sich von Bundesund einem dem land zu Bundesland untermen, erhält jederzeit Hilfe- vermittelt werden, die Rei- stellen. „Wir fertigen eben einfach, eine passende Fort- stiegsfortbildungen. nächsten KarriereHinzu kommt: Laut „abi.de“ scheiden können. stellung, wenn er Fragen hat, nert Ritz anbietet. „Wo es ih- keine Standardprodukte, bildung beim richtigen Anbieschritt näherLehrgänge zur Vorbereiund spürt täglich, dass er nen besser gefällt, da verblei- sondern produzieren indivi- ter zu finden. Je nach Beruf sind zwar die Lehrgänge zum bringt.

Fortschritte macht und mehr ben sie länger“, erklärt Wal- duell nach den Wünschen und Branche können ver- Meister, Fachwirt und Fach- tung auf Meister- und Fachlernt. Mittlerweile ist er im ter Brüseke. der Kunden“, ergänzt Walter schiedene Lehrgänge infrage kaufmann bundesweit ein- wirte finden bei BildungsanWeitere Infos: dritten Ausbildungsjahr und Bei Ismet ist es die Fach- Brüseke. Häufig sind es Was- kommen. So gebe es zum heitlich geregelt. Für Techni- bietern in privater Trägerhat seine Berufswahl zu kei- richtung CNC-Fräsen. So serleitungen mit den erfor- Beispiel aufgabenspezifische, ker- und einige Betriebswirt- schaft in Kooperation mit den www.abi.de nem Zeitpunkt bereut. Den muss er aus T-Stücken, die derlichen Abzweigungen. ersten Kontakt zu seinem jet- von den Drehern bearbeitet Ismet arbeitet mittlerweile zigen Arbeitgeber hatte Is- wurden, sogenannte Durch- relativ selbstständig. Seine met, der auch in Klausheide gänge mit unterschiedlichen Vorgesetzten und Kollegen wohnt, bei einer Exkursion Durchmessern fräsen. Dazu unterstützen ihn und haben mit der Oberschule Deegfeld. richtet er seine Maschinen immer ein Auge auf seine ArAn der Entscheidung für einen Job lassen sich Präferenzen der Geschlechter ablesen Ismet hatte so viele positive ein und programmiert sie. beit. Die Abschlussprüfung Eindrücke gesammelt, dass „Zu meiner Arbeit gehören Teil I hat Ismet bereits absoler ein Praktikum in dem Un- technisches Verständnis und viert. In einem Jahr steht er SAGE fasst als Akronym ternehmen machte. „Zuerst der Umgang mit dem PC“, vor der Gesellenprüfung. Da- die Berufsfelder Soziale wirkte alles sehr kompliziert, berichtet Ismet. Beim Pro- zu bietet die Reinert-Ritz aber alle meine Fragen wur- grammieren geht es darum, GmbH interne Schulungen Arbeit, Gesundheit und anhand alter Prüfungsaufga- Pflege sowie Erziehung ben an. und Bildung zusammen.

Zerspanungsmechaniker/in Da das Klausheider Unter- Sie werden größtenteils nehmen für den Eigenbedarf Fachrichtung CNC-Frästechnik von Frauen dominiert. ausbildet, ist die Übernahmechance für Ismet sehr gut. Warum ist das immer Schulische Voraussetzungen: „Unser Motto hier lautet: ,Wir noch so?

Hauptschulabschluss wachsen mit euch‘“, beAusbildungsdauer: 3,5 Jahre schreibt Walter Brüseke die Victoria Vosseberg Einstellung im Unternehmen Berufsschule/Ort: zur Ausbildung. Für den Zer- NÜRNBERG Männliche ErzieGBS Nordhorn spanungsmechaniker der her, Sozialassistenten oder Wichtige Schulfächer: Fachrichtung CNC-Frästech- Hauswirtschafter trifft man nik werden Azubis für Som- nach wie vor eher selten an.

Mathematik, Physik All diese Berufe werden typimer 2024 gesucht. scherweise mit Frauen assoziiert.

Dabei sollte es bei der Berufswahl ja eigentlich nicht darum gehen, einer Geschlechterrolle zu entsprechen, sondern einen Job zu finden, der den eigenen Interessen entspricht und Freude Interessieren sich junge Männer für den Erzieherberuf, sollte das von anderen nicht besonders oder Foto: dpa bereitet. Was wichtig ist, vermeintlich geschlechtsuntypisch herausgestellt werden. wenn Jugendliche ohne Rollenklischees im Kopf ihren ve Klischeefrei am Kompe- in die Situation, sich deswe- kommen“, sagt Juliana Karriereweg wählen sollen. tenzzentrum Technik-Diversi- gen zusätzlich rechtfertigen Groß, „nicht zuletzt auch Männerberufe, Frauenty-Chancengleichheit. zu müssen, da die Vorstel- wegen des akuten Fachkräfberufe, was soll das Die beiden Pole würden lung des Mannes als Haupt- temangels in vielen einseitig eigentlich? dann als „Ausschlussdefiniti- ernährer der Familie noch von Männern oder Frauen Geht man rein nach Schulno- on“ gesehen: Was männlich immer weit verbreitet ist“, besetzten Berufen.“ Tatsächlich würden im ten und Bildungsabschlüs- ist, kann nicht auch weiblich sagt Juliana Groß. Welche sen, würde man es nicht un- sein und umgekehrt. Viele Unterstützung brauchen jun- Laufe der Karriere die GePFLEGE-FACHFRAU/ bedingt vermuten, doch Jugendliche können laut ge Männer bei der Entschei- schlechterklischees auch PFLEGE-FACHMANN MEDIZINISCHE/R Groß zwar persönlich nichts zum Vorteil der Männer armanche Klischees stimmen dung für einen SAGE-Beruf? /R LTE TEL GES FACHAN leider: „Unsere Auswertung mehr mit diesen starren Vor- „Interessiert sich ein Junge beiten: „Männer gelangen der sozialversicherungs- stellungen von Männlichkeit oder junger Mann für eine auch in den typischen Fraupflichtig Beschäftigten zeigt, und Weiblichkeit anfangen. SAGE-Ausbildung ist es wich- enberufen vergleichsweise dass Frauen bei weitem häu- Trotzdem wirken diese im tig, dies nicht zu verbeson- schnell in Führungspositiofiger in den Bereichen Ge- Hintergrund als gesellschaft- dern oder als vermeintlich nen, weil Führungsstärke besundheits- und Sozialwesen, liches Wissen nach und be- geschlechtsuntypisch he- sonders mit Männern assoErziehung, Büro- und Verwal- einflussen sie. rauszustellen“, rät Juliana ziiert wird“, sagt Groß. „Menschen die sich nicht Groß. Die Berufswahl sei etIn männlichen Erwerbstungsberufe oder auch VerGeschlechternormen was Persönliches. „Es sollte biografien kommen zudem kaufsberufe tätig sind“, sagt den Christian Ludwig, Sprecher entsprechend verhalten, wer- normal sein, dass ein Mann immer noch kaum TeilzeitarFACHKRAFT IT-FACHINFORMATIKER/IN der Bundesagentur für Ar- den oft kritisch beäugt“, so auch als Erzieher oder Pfle- beit oder Auszeiten für die WERBE GASTGE IM SYSTEMINTEGRATION beit.

Groß. Es gelte ins Bewusst- ger arbeitet.“ Betreuung von Kindern, AlMänner dagegen seien sein zu rücken, dass FürsorEine wichtige Rolle spielen ten und Kranken vor, bei eher in der Produktion, in ge und Empathie keine rein auch Angebote wie der Boys‘ Frauen dagegen umso mehr.

Verkehrs- und Logistikberu- weiblichen Eigenschaften Day, der Jungs einen Einblick Laut Juliana Groß müssen fen sowie im Hoch- und Tief- sind. „Es sind menschliche in Frauen-dominierte Berufe wir daher nicht nur unsere bau tätig. An der Berufswahl Eigenschaften.“ geben soll. Damit soll über Vorstellung von Führung der Geschlechter lassen sich Neben Rollenerwartungen Geschlechterklischees hin- überdenken, um Geschlechalso noch immer deutliche gibt es aber auch noch einige weg das Berufswahlspek- tergerechtigkeit zu erreiPräferenzen ablesen. Warum weitere Faktoren, die junge trum erweitert werden. Oft chen. Auch die Fürsorge und lassen wir uns von Stereoty- Männer von einer Ausbildung sei den Jugendlichen und ih- Pflege von Angehörigen pen so beeinflussen? in sogenannten SAGE-Beru- ren Eltern gar nicht bewusst, müssen Männer und Frauen KAUFMANN/FRAU „Unsere Geschlechterkli- fen (kurz für: Soziale Arbeit, was es alles für Möglichkei- gleichmäßiger unter sich FÜR BÜROMANAGEMENT schees sind immer noch in Gesundheit und Pflege, Er- ten gibt, so Christian Ludwig. aufteilen. der Zweigeschlechtlichkeit ziehung und Bildung) abhal- Allerdings gilt: „Diese Aktiorganisiert. Dabei wird Weib- ten. Viele dieser Berufe sind onstage bringen besonders lichkeit mit Gefühlen, Empa- gesellschaftlich weniger an- dann etwas, wenn sie auch in Alle Infos unter thie und sozialer Kompetenz erkannt und werden schlech- der Schule vor- und nachbewww.st-antonius-gronau.de verbunden, Männlichkeit hin- ter bezahlt. reitet werden.“ www.pflegeschule-gronau.de Und wie sieht es dann in Weitere Infos: gegen mit Stärke, Rationali„Auch wenn das Gehalt für der Berufspraxis aus? tät und technischer Kompe- viele nicht der entscheidende www.arbeitsagenTel.: 02562 915 1024 tenz“, sagt Juliana Groß. Sie Faktor bei der Berufswahl ist, „Männer sind in Frauenberutur.de Mail: hollenborg@st-antonius-gronau.de ist Fachreferentin der Initiati- kommen junge Männer eher fen meistens herzlich willwww.kompetenzz.de

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Beispielsweise fördern sie die geistigen und motorischen Fähigkeiten der betroffenen Menschen und helfen dabei, den Alltag trotz Handicap möglichst selbstständig zu meistern.

Dazu ist ein individueller Behandlungsplan notwendig. Der Ergotherapeut führt zuerst ein Gespräch mit dem Klienten und macht einige Tests. Daraufhin legt er die passenden Methoden fest. Oftmals sind es Übungen, die bestimmte Fähigkeiten und Alltagsaktivitäten trainieren.

Der Beruf hat beste Aussichten auf einen sicheren Arbeitsplatz und attraktive Karrierechancen. Mit Weiterbildungen hat man noch mehr Möglichkeiten. Absolventen der Völker-Schule können durch die Kooperation mit der Hochschule Osnabrück ohne Aufnahmeprüfung in drei Semestern einen Bachelor of Science erwerben.

Ein Schwerpunkt der Ausbildung an der VölkerSchule ist die Praxis. „Wir legen sehr viel Wert darauf, das theoretische Wissen direkt anzuwenden und damit zu festigen“, erklärt Maike Rüther-Stein, Leite-

Start

Um nach Unfällen oder Krankheiten wieder auf die Beine zu kommen — körperlich wie seelisch – brauchen viele Menschen Hilfe. Ergotherapeuten haben dafür ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten.

Emlichheimer Straße Emlichheimer Str.63 63•· 49824 49824 Ringe Ringe Tel. +49+49 5943 98390 Tel. 5943 98390 www.landhaus-buddenberg.de www.landhaus-buddenberg.de

Ergotherapeuten helfen Menschen, ihren Alltag trotz eines Handicaps zu meistern.

rin der Ergotherapie-Schule. Dazu ist bereits vor Jahren das Projekt „Pravaa“ ins Leben gerufen worden.

Pravaa steht für „Praxis von Anfang an“ und wird durch die Unterstützung vieler als Kooperationspartner, wie Kindertagesstätten oder Pflegeheimen aktiv gelebt. Im Verlauf des ersten Ausbildungsjahres wird jedem Schüler ein „praktischer Ausbildungsplatz“ vermittelt. Dort sammelt er neben dem schulischen Unterricht einmal wöchentlich erste Erfahrungen im Umgang mit möglichen Klienten. „Damit geben wir unseren Schü-

lern etwas mit, das über den normalen schulischen Rahmen hinausgeht“, erklärt Maike Rüther-Stein. „Wir unterscheiden uns als Ergotherapie-Schule dadurch von vielen anderen Ausbildungsstätten“, weiß die gelernte Ergotherapeutin.

Der Erfolg des Projekts zeigt sich deutlich im Feedback der Absolventen und der zukünftigen Arbeitgeber. Die Schüler bestätigen, sich sicherer für den Einstieg in das Berufsleben zu fühlen. Und die Kooperationspartner melden zurück, dass die Schüler der VölkerSchule oftmals geübter im

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Umgang mit Klienten sind.

Für alle, die mehr über Ergotherapie und die Ausbildung erfahren möchten, bietet die Völker-Schule neben Info-Veranstaltungen individuelle Schnuppertage an. Interessenten am Unterricht teilnehmen, Lehrer kennenlernen und vor allem, viele Fragen stellen.

Weitere Infos: www.voelker-schule.de

Gern mit und für andere Menschen tätig sein

W

er einen sicheren Ausbildungsplatz mit hervorragender Perspektive sucht, für die/den könnte eine Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/mann in der Pflegeschule Gronau genau richtig sein. „Die Ausbildung ist total abwechslungsreich und spannend, besonders für Leute, die gerne mit und für andere Menschen arbeiten.

Das Wichtigste ist eigentlich, dass man gerne im Team arbeitet, Lust hat, richtig viel zu lernen und sich eine sichere Grundlage für das Arbeitsleben aufbauen will“, sagt Sevgi Filiz, die Schulleiterin der Pflegeschule Gronau am St. Antonius-Hospital. „Viele junge Leute kennen unsere Schule leider gar nicht“, erklärt sie, „Wenn sie dann hierher gefunden haben und einen oder mehrere Tage zur Probe gearbeitet haben, erkennen sie ganz schnell, dass wir hier eine Art große Familie sind, wo alle zusammenhalten und man sich aufeinander verlassen kann. Weil unser Krankenhaus im Vergleich zu anderen nicht so riesengroß ist, kennen sich die meisten untereinander“, erklärt Sevgi Filiz und ergänzt: „Den Pflegeberuf erlernt man aber nicht mehr nur im Krankenhaus, sondern durchläuft als Azubi verschiedene Praxisstätten, wie zum Beispiel die ambulante häusliche Pflege.“ Zu betonen ist auch, dass die Auszubildenden schon vor dem Ausbildungsstart frei wählen dürfen, in welcher Praxisstätte sie mehr eingesetzt werden möchten. Neben dem St. Antonius-Krankenhaus in Gronau steht ihnen eines der dem Krankenhaus angeschlossenen Seniorenheime in Gronau, Epe oder Alstätte zur Verfügung.

In der Pflegeausbildung ist der theoretische Anteil schon sehr hoch und wird an der modernen Schule vermittelt.

21

Ziel

Ergotherapie-Ausbildung in der Völker-Schule Osnabrück

Erfolg

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Die Pflegeausbildung gliedert sich in einen schulischen Teil und die praktische Ausbildung. Die Auszubildenden lernen gemeinsam in Klassenräumen und Gruppenarbeitsräumen, die mit digitaler Technologie ausgestattet sind.

Foto: Pflegeschule Gronau

Die Auszubildenden lernen in digital eingerichteten Klassenräumen und nutzen große Gruppenarbeitsräume.

Selbstverständlich hat die

lung(en) die Situation hergibt und welches Wissen die Azubis für die Handlungen benötigen. So hat der Unterricht immer einen Bezug zur Pra-

Pflegefachfrau/mann Schulische Voraussetzungen: mindestens 10-jährige Schulbildung Ausbildungsdauer: 3 Jahre Berufsschule/Ort: Pflegeschule Gronau Wichtige Schulfächer: Deutsch Schule auch die Möglichkeit, ihre Auszubildenden mit einem Tablet als Leihgabe zu unterstützen. Besonders ist auch der Unterricht in der Ausbildung. Hier werden keine Fächer wie Bio oder Deutsch unterrichtet.

Unterrichtet wird ausgehend von Situationen, so wie sie in der Praxis erlebt werden können, und es wird geschaut, welche Pflegehand-

xis. Im praktischen Teil sind die Auszubildenden von Anfang an Bestandteil der Pflegeteams und werden von speziell weitergebildeten Praxisanleitern angeleitet.

Die Auszubildenden übernehmen von Anfang an Verantwortung innerhalb ihres Teams. „Das ist für viele junge Leute eine ganz tolle Erfahrung in ihrem Leben und sie verspüren sofort den Sinn

ihrer Arbeit“, sagt Sevgi Filiz und zitiert noch einen Auszubildenden, der nach einem Praxiseinsatz in einer Reflexionsrunde im Unterricht sagte: „Ich bin in diesem Einsatz über mich hinausgewachsen.“ Die Ausbildung zur/zum examinierten Pflegefachfrau/ mann erstreckt sich in Vollzeit über drei Jahre. Neben guter Bezahlung (das Gehalt im ersten Ausbildungsjahr liegt derzeit bei rund 1150 Euro) gibt es interessante Sonderleistungen, wie zusätzliche Altersvorsorge, Betriebliche Gesundheitsvorsorge oder unterschiedliche Vergünstigungen.

Auch ohne Ausbildung besteht die Möglichkeit, in der Kranken- oder Altenpflege Fuß zu fassen. Ein Jahrespraktikum oder der Bundesfreiwilligendienst kann ein guter Einstieg in die Pflege sein.

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Februar 2024

22

Wie man das passende Praktikum wählt Praktika sind ein Pluspunkt im Lebenslauf und helfen bei der Berufsorientierung Wer sich beruflich orientieren und ausprobieren möchte, kommt an Praktika kaum vorbei.

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wüsste ich gar nicht, was ich möchte“, so die Personalexpertin. Kritisch wird es in ihren Augen außerdem, wenn sich die Studienzeit dadurch enorm verlängert oder auch nach dem Abschluss noch fachfremde Praktika gemacht werden, statt den ersten Job anzutreten.

Ausnahmen bestätigen laut Burger die Regel: „Manche Arbeitgeber finden ja auch exotische Auslandsaufenthalte interessant und das kann man vielleicht auf Praktika übertragen“. Aus reinem Interesse einmal in einen fremden Bereich hineinzuschauen, kann vereinzelt also auch positiv ausgelegt werden.

Durch Recherche eine Vorauswahl treffen Manche Studienfächer, gerade die Geistes- und Sozialwissenschaften, bringen zudem von sich aus ein sehr breites Berufsfeld mit sich.

Ludmilla Aufurth vom Career Service der Freien Universität Berlin empfiehlt, auch hier nicht in alle Richtungen zu testen, sondern durch Recherche eine Vorauswahl zu treffen. „Und dabei sollte man nicht nur im Netz nachlesen, sondern auch versuchen mit Leuten ins Gespräch zu kommen und sich ein Bild davon zu machen, ob man in das Tätigkeitsfeld passt“, lautet ihr Tipp.

Hat man ein Feld gefunden, in dem man sich wohlfühlt und bereits spezialisieren möchte, müssen es laut Aufurth nicht unbedingt weitere Praktika sein: „Meistens, wenn ich gute Werdegänge sehe, dann sind das Studierende, die eine Mischung aus verschiedenen Formaten, zum Beispiel Praktika und Nebenjobs ausprobiert haben“.

Bei einem erneuten Praktikum müsste man sich immer die Frage stellen, ob es einen Fortschritt bedeutet und was die Ziele sind: Wünscht man sich bestimmte Branchenkenntnisse, will man Kontakte knüpfen oder bestimmtes Fachwissen vertiefen?

Laut Katharina Hain von Hays können beide Varianten – Praktika in verschiedenen Bereichen oder eine Spezialisierung – Vorteile haben. Beides kann helfen, mehr Sicherheit darüber zu erlangen, welches der richtige Job für einen ist. Auch netzwerken und wertvolle Kontakte knüpfen kann man sowohl bei einer breiteren wie auch einer engeren Erfahrung.

Für Letzteres spricht Hain zufolge, dass Bewerberinnen und Bewerber auf potenzielle Arbeitgeber sehr fokussiert wirken können. „Für das Unternehmen kann das ein Plus sein, weil dann wahrscheinlich einige Themen im Onboarding schon gar nicht

mehr aufkommen oder Schulungen nicht nötig sind, weil es schon einen vorhandenen Erfahrungsschatz gibt“, erklärt die Personalexpertin.

Ein Vorteil der breiten Erfahrung ist, dass man unterschiedliche Unternehmensgrößen und -strukturen kennenlernen kann – vor allem wenn man eine Rolle in verschiedenen Branchen ausprobiert. „Sie wollen beispielsweise ins Engineering in den Bereich Test und Versuch, dann können Sie sich spezialisieren auf die Automobilbranche. Sie können das Ganze aber auch im Maschinenbau oder im Bereich erneuerbare Energien machen“, so Hain. Außerdem beispielsweise im Produktmarketing. Das Handwerkszeug, auf das man aufbauen könne, sei oft ähnlich.

Ihr zufolge bietet es sich an, die verschiedenen Varianten zu durchleben, um sich entscheiden zu können. Im Lebenslauf ist das trotzdem stringent, weil man immer in einer ähnlichen Funktion tätig war. Auch in der Gastronomie sowie in der Agenturund Modewelt wird es laut Karriereberater Burger gern gesehen, wenn Jobanwärterinnen und Jobanwärter bereits in unterschiedlichen Kontexten Praxiserfahrung sammeln konnten.

fangreich und komplex. Es sind vielseitige Bereiche, um die sich die Verfahrenstechnologen wie Jano kümmern müssen.

An erster Stelle steht die Annahme des Liefergutes, das per Lkw, Bahn oder Schiff angeliefert wird. Dieses wird auf seine Qualität geprüft, ehe es eingelagert wird.

Die Verfahrenstechnologen kümmern sich auch darum, dass die Maschinen und Anlagen einwandfrei laufen.

Neben der Funktionalität geht es auch um die Sauberkeit. Aber er hat überdies gelernt, Störungen zu entdecken und Fehler zu beheben. „Technisches Verständnis ist für uns Verfahrenstechnologen schon sehr wichtig“, berichtet er.

Die Steuerung des Produktionsprozesses ist computergesteuert. „Das habe ich in meiner Ausbildung gelernt“, Jano Lampe arbeitet inzwischen bei der Rothkötter Mischfutterwerk GmbH in Meppen als Verfahrenstechnologe.

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Mit Hilfe von Praktika können Studierende herausfinden, in welcher Art von Unternehmen sie sich besonders wohlfühlen. Doch manchmal kann ein Nebenjob im gewünschten Bereich die bessere Wahl Foto: dpa sein.

Was Müller heute alles leisten us dem viel besungenen und beschriebenen Beruf des Müllers hat sich ein völlig neues Berufsbild entwickelt, das einen eigenen sehr hohen Anspruch hat: der Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft.

Jano Lampe hat sich für diesen Beruf entschieden und im Sommer 2023 erfolgreich seine Ausbildung bei der Rothkötter Mischfutterwerk GmbH in Meppen abgeschlossen. In der 9. Klasse machte Jano bei einem anderen Unternehmen bereits ein Praktikum in der Branche und war von der Aufgabe und deren Vielfalt überzeugt. Mit seiner Bewerbung bei Rothkötter hatte er Erfolg.

Natürlich geht es im Prinzip immer noch darum, aus Getreide Lebensmittel beziehungsweise Mischfutter herzustellen: Allerdings sind die Arbeitsprozesse sehr um-

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In der Schulzeit und während des Studiums oder der Ausbildung sind sie teilweise auch vorgeschrieben. Doch sollte man bei freier Wahl der Praktika am besten möglichst viele verschiedene Bereiche durchtesten – oder sich besser Schritt für Schritt spezialisieren?

Die kurze Antwort: Das hängt auch davon ab, auf welcher Stufe der Ausbildungsleiter man sich gerade befindet.

Katharina Hain, Leiterin des Talent Marketing beim Personaldienstleister Hays in Mannheim, hält es etwa für sinnvoll, sich während der Schulzeit in unterschiedlichen Feldern auszuprobieren, „wenn ich noch gar keine Ahnung habe, wie so ein Job aussehen kann“.

Und auch Karriere-Coach Christoph Burger aus Herrenberg empfiehlt, viele Praktika zu machen, bevor man sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheidet. In verschiedenen Branchen, aber unter Umständen auch innerhalb eines Feldes. Denn: „Jeder Praktikumsplatz ist nicht nur durch die konkrete Berufstätigkeit geprägt, sondern auch durch die Menschen und die Firmenstruktur“, so Burger. Jemand könnte also fälschlicherweise zu der Erkenntnis kommen, das Baugewerbe sei nichts für sie oder ihn, nur weil man mit einem Chef nicht gut zurechtkam.

Hat man allerdings mit dem Studium oder der Ausbildung schon eine bestimmte Richtung eingeschlagen, sehen es Recruiter laut Burger meist weniger gern, wenn man noch einmal in vollkommen andere Bereiche reinschnuppert.

Vor allem wenn es nicht bei einem einmaligen Ausflug bleibt, sondern mehrere komplett verschiedene Praktika gemacht werden, macht das Personalexpertin Hain zufolge keinen guten Eindruck. „Dann kann es schon so wirken, als

Verfahrenstechnologe/technologin in der Mühlenund Getreidewirtschaft Schulische Voraussetzungen: Hauptschulabschluss Ausbildungsdauer: 3 Jahre

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berichtet Jano. Er muss das Verfahren von Bestellungseingang bis zur Verladung des Fertigfutters planen und produzieren, die Qualität des Produktes prüfen und gegebenenfalls die Einstellungen anpassen. „Das ist schon eine sehr abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe“, berichtet Jano. Teamfähigkeit ist für ihn eine wichtige Voraussetzung, die Bewerber für diesen Job mit-

Foto: privat

bringen sollten. „Wir sind hier immer zu dritt pro Schicht und die Aufgaben variieren täglich, sodass es abwechslungsreich bleibt“, erzählt er aus seinem Alltag. „Da muss man sich aufeinander verlassen können“, ergänzt Jano.

Er hat nun die Möglichkeit, sich zum Techniker oder Meister weiterzubilden. Die Beschäftigungschance in dieser Branche ist seiner Einschätzung nach sehr hoch.

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Februar 2024

Azubis als Urlaubsvertretung Wir suchen Dich für unser Team!

Verboten ist der Einsatz nicht, aber durchaus begrenzt Ferienzeit: Das heißt in vielen Betrieben auch, dass etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitgleich oder nacheinander im Urlaub sind.

Auszubildende lernen im Betrieb nach und nach, worauf es in ihrem jeweiligen Beruf ankommt. Sind dort gerade viele Beschäftigte in Urlaub, ist ihr Einsatz womöglich besonders gefragt. Doch dürfen Azubis eigentlich als Urlaubsvertretung im Ausbildungsbetrieb eingesetzt werden? „Das ist jedenfalls nicht verboten“, sagt André Nie-

dostadek, Professor für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht an der Hochschule Harz. Allerdings gebe es Grenzen, unter welchen Umständen ein Einsatz als Vertretung infrage kommt. „Sinnvoll wird das nur dann sein, wenn die Auszubildenden schon über genügend Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um die anstehenden Aufgaben überhaupt bewältigen zu können“, so André Niedostadek. „Hier gleich zu Beginn einer Ausbildung in kaltes Wasser geworfen zu werden, wird niemandem gerecht und könnte je nach Fall auch dem Ausbildungsgedanken widersprechen.“

Auf gehts in das duale Studium

W

er im Sommer 2024 ein duales Studium beginnen möchte, den treiben jetzt und in den nächsten Monaten viele wichtige Fragen zur Wahl des Studiengangs und des jeweiligen Unternehmens um. Natürlich spielt auch der Standort der Hochschule eine Rolle.

Am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück stehen vielfältige duale Studiengänge zur Auswahl. Zusätzlich bietet die Hochschule ganzjährig verschiedene Informationsveranstaltungen für das duale Studium an, die in Präsenz und virtuell durchgeführt werden. Entsprechende Termine und Anmeldeformulare finden sich auf der Website.

Informationen aus erster Hand erhalten Studieninteressierte bei „Ask our Students“: Dort haben sie die Möglichkeit, aktuell Studierende nach ihren Erfahrungen zu fragen. Alina Kerperien, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Duale Studiengänge und zuständig für die Betreuung von Studieninteressierten, betont, dass in diesen Gesprächen oft andere Fragen gestellt werden. Es geht nicht nur um den Studi-

engang, sondern auch um die Vereinbarkeit mit einem ganz normalen Studierendenleben.

Dieses Angebot erfolgt ebenfalls sowohl in Präsenz als auch online. Die digitalen Angebote werden gern von Bewerbern und Bewerberinnen aus weiter entfernten Regionen genutzt.

Wichtig bei allen Beratungsangeboten ist es, den zukünftigen Studierenden Orientierung in ihrem Informationsund Bewerbungsprozess zu geben. Deshalb kann auf der Website neben Informationsmaterialien auch eine Liste der 500 Praxiseinrichtungen des Instituts für Duale Studiengänge angefragt werden. Eine Zusage der Praxiseinrichtungen an die Studierenden genügt, um einen Studienplatz zu erhalten. Vorausgegangen ist ein übliches Bewerbungsverfahren bei den jeweiligen Einrichtungen.

Ein weiteres und sehr beliebtes Angebot ist der jährliche „Talent Day“, der in diesem Jahr am 27. September stattfindet. Hier nehmen Vertreter und Vertreterinnen aus den Personalabteilungen der Praxiseinrichtungen teil und erläutern, worauf sie bei der Auswahl zukünftiger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Allein am Arbeitsplatz? Azubis dürfen zwar als Urlaubsvertretung zum Einsatz kommen.

Doch ohne Kollegen, die als Ansprechpartner in Frage komFoto: dpa men, geht es nicht.

Wert legen. Dieses Treffen bietet außerdem eine hervorragende Gelegenheit, Kontakte zu den Praxiseinrichtungen zu knüpfen.

Ein weiterer Baustein im Betreuungsangebot ist der sogenannte „Bewerbungscheck“, bei dem die Unterlagen gründlich geprüft werden. „Den angehenden Studierenden fehlt häufig die Erfahrung bei der Zusammenstellung ihrer Bewerbungsunterlagen“, berichtet Alina Kerperien. Die Unterlagen können zur Überprüfung eingereicht werden und die Mitarbeitenden der Studierenden- und Unternehmensbetreuung bieten ein Feedback und nützliche Tipps.

Da Entscheidungsprozesse manchmal Zeit in Anspruch nehmen oder sich Bewerber und Bewerberinnen umentscheiden, gehört das SpeedDating im Juni des nächsten Jahres fest zum Beratungsangebot dazu. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass auch so kurz vor Toresschluss aus unterschiedlichen Gründen noch längst nicht alle Plätze belegt sind. „Unabhängig von den Veranstaltungen kann jeder im Laufe des Jahres auf uns zukommen und erhält natürlich eine individuelle Beratung“, ergänzt Alina Kerperien.

Am Campus Lingen haben die Studierenden die Möglichkeit, ihren bevorzugten Studiengang in den Berei-

Dieser ist Niedostadek zufolge in Paragraf 14 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) festgelegt. Ausbildende haben demnach dafür Sorge zu tragen, dass den Auszubildenden „die berufliche Handlungsfähigkeit vermittelt wird, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist“. Zudem müssen Ausbilderinnen und Ausbilder laut BBiG selbst ausbilden oder eine Kollegin oder einen Kollegen „ausdrücklich“ damit beauftragen.

Auch wenn die Personaldecke während der Ferienzeit einmal dünn sein sollte, dürfen Azubis also nicht gänzlich allein am Ausbildungsplatz sein – oder nur

gemeinsam mit anderen Azubis, Praktikanten oder Ungelernten arbeiten, die als Ausbilder nicht geeignet sind. „Zu berücksichtigen sind bei der Planung einer Urlaubsvertretung zudem Zeiten der Auszubildenden für die Berufsschule“, erklärt Niedostadek. Im Betrieb einspringen und dafür Unterricht in der Berufsschule zu verpassen, ist keidpa ne Option.

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chen nachhaltige Wirtschaft, Informatik oder Technik sowie Gesundheits- und Sozialversorgung aber auch Pflege, zu wählen. Jedes Semester unterteilt sich in einen Studienblock an der Hochschule und einen Praxisblock in den Praxiseinrichtungen, sodass

die Studierenden in Theorie und Praxis bestens für ihre Karriere vorbereitet werden.

Da der Campus Lingen mittlerweile über ein sehr großes Einzugsgebiet verfügt, stehen den Studierenden auch Wohnungen während der Studienphase zur Verfügung.

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Kaya Fischer absolviert im Sommer 2024 ihre Abschlussprüfung und bleibt auch darüber hinaus bei der FU Finanz-Union Vermittlungs AG in Nordhorn.

Foto: Fuchs

E

ine praxisnahe und abwechslungsreiche Ausbildung? Das liefert die FU Finanz-Union Vermittlungs AG in Nordhorn mit der Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-frau.

Der Auszubildende erhält dabei zu Beginn einen kurzen Einblick in alle Abteilungen der Finanz-Union. Danach startet die Ausbildung mit den Grundlagen des Berufs des Immobilienkauffrau/-mann im Backoffice. Das umfasst unter anderem die Vorbereitung einer Immobilie für den Ver-

kauf, den Besuch des Bauarchives, die Prüfung von Bauuunterlagen, das Organisieren von Terminen sowie Gespräche mit Behörden bezüglich Baulasten und vielem mehr.

Außerdem ist Marketing und die Social-Media-Betreuung ein großer Teil in der dreijährigen Ausbildung.

Dazu gehören unter anderem Fotoerstellung und -bearbeitung, virtuelle Rundgänge sowie Exposé-Erstellung und Drohnenaufnahmen – Vielseitigkeit ist in jedem Fall geboten. Hinzu

kommen Begleitungen zu Beurkundungen sowie das Prüfen und Vorbereiten von Kaufverträgen.

Im dritten Lehrjahr wird ein Einblick in den Bereich Immobilienvertrieb geschaffen. Aufgaben dort sind unter anderem Besichtigungstermine planen und durchführen. Von Beginn an wird der Auszubildende voll in die Arbeitsabläufe integriert und übernimmt direkt erste eigene Aufgaben – sowohl im Innen- als auch im Außendienst.

Wichtig für die Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-frau ist eine gute Komminukationsfähigkeit und Kreativität. Da sowohl selbstständige, als auch Aufgaben im Team anfallen, ist Teamfähigkeit ebenfalls von Bedeutung. Die Berufsschule wird der Auszubildende in Bochum, Springe oder in Oldenburg besuchen. Genaueres steht noch nicht fest.

Die FU Finanz-Union AG bietet ihren Auszubildenden vermögenswirksame Leistungen, flexible Arbeitstechniken und innovative Technik. Auch Firmenfitness und Frühstücksaustausch mit den Kollegen und Kolleginnnen ist bei der Finanz-Union möglich.

Eine weitere Ausbildung, die bei der FU Finanz-Union Vermittlungs AG in Nordhorn absolviert werden kann, ist der/die Kaufmann/-frau für

4-TageWoche

Versicherungen und Finanzen. Für Kaya Fischer war schon früh klar, dass sie einen Bürojob machen möchte. Ihr Vater arbeitet im Versicherungswesen, da hat Kaya ihm im Büro manchmal über die Schulter geschaut. Generell waren Versicherungen in Kaya‘s Elternhaus schon immer ein Thema. So informierte sie sich über den Beruf der Kauffrau für Versicherungen und Finanzen und bewarb sich bei der FU Finanz-Union Vermittlungs AG in Nordhorn.

Nach der Zusage begann sie dort im Jahr 2021 ihre Ausbildung. „In den ersten Wochen erhielt Kaya eine Einfühung in mehrere Themenblöcke“, sagt Ausbildungsleiterin Sarah Lambers. Zu den ersten Aufgaben, die Kaya übernommen hat, gehörten Schadensmeldung, Antragsstellungen oder das Erstellen von Vergleichsangeboten. Im ersten Jahr wurden Kaya alle relevanten Grundlagen zum Thema Ver-

sicherungen und Finanzen vermittelt. Ab dem zweiten Jahr ist sie an den Vertrieb herangeführt worden. Außerdem war sie bei Terminbegleitungen dabei. Später hat sie dann erste eigenen Beratungstermine geplant, durchgeführt und nachbereitet.

Die FU Finanz-Union Vermittlungs AG ist ein Maklerhaus in Nordhorn, dessen Konzept auf den vier Säulen Versicherungen, Finanzierungen, Kapitalanlagen sowie regionale Immobilien basiert.

Die Abteilungen kooperieren eng miteinander. So erhielt Kaya einen umfassenden Einblick in alle Bereiche.

Mittlerweile befindet sich Kaya in ihrem dritten und letzten Lehrjahr. Im Sommer 2024 wird sie ihre Abschlussprüfung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen absolvieren und auch darüber hinaus Bestandteil der FU Finanz-Union Vermittlungs AG sein.

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Noah Spiekermann blickt zuversichtlich in seine berufliche Zukunft. Er macht eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei Kampmann.

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I

n der Welt der Elektronik und Klimageräte hat Noah Spiekermann seinen Platz gefunden. Er ist im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik beim Hersteller für Klimageräte Kampmann.

Noahs Leidenschaft für Elektronik begann in seiner Jugend, als er seinem Onkel im Elektrobetrieb assistierte. Diese frühen Erfahrungen führten zu seiner klaren Entscheidung für das Berufsfeld. Mit seinem Abitur, das den Schwerpunkt auf Elektronik setzte, legte er den Grundstein für seine Ausbildung bei Kampmann.

Noah beschreibt seinen Beruf als „abwechslungsreich, handwerklich und zukunftssicher“. Diese Überzeugung teilt auch sein Ausbilder, Dirk Decomain, der betont, dass ElektronikerInnen immer wichtiger werden, „insbesondere durch die zunehmende Komplexität der Steuerungen bei Klimageräten, im Kontext von Smart-Home-Technologien.“ Aktuell bereitet sich Noah auf seine Zwischenprüfung vor. Er schätzt die optimale Vorbereitung auf seine Prüfungen im Unternehmen, denn neben Materialien wie Schaltschrank und Co. wird ihm vor allem die nötige Zeit zur Verfügung gestellt.

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Neben seiner Ausbildung nimmt Noah an einer IHKWeiterbildung zum Energiescout teil. „Es geht darum, Energiespar-Potenzial zu erkennen und generell das Bewusstsein für Energieeinsparung zu fördern. Das passt einfach super zum Beruf des Elektronikers.“ Generell geht es Noah darum, in einer Branche tätig zu sein, die aktiv dazu beiträgt, die Klimaziele zu erreichen. „Solar, Wärmepumpen, Windkraft. Da steckt überall viel Elektronik drin. Wer sich da super aufstellt, der stellt sich auch für die Zukunft super auf.“ Mit seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik in einer Zukunftsbranche hat Noah alles richtig gemacht. Spezialisten wie er sind auf dem Markt heiß begehrt.

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