Gorch Fock Magazin Ausgabe 10

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S e g elschulschiff Gorch F oc k Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung

Das Gorch-Fock-Magazin • Ausgabe 10 • Dezember 2014 • Schutzgebühr 3,50 Euro

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B

Die See

Wenn in ihren Atemzügen

sich die Dünung senkt und hebt, und die Winde sie durchpflügen, dann verspürst du, dass sie lebt.

Wenn die Stürme Shanties geigen, Rasmus ausgelassen tollt,

und die Wellen Zähne zeigen,

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dann verspürst du, dass sie grollt.

Wenn sie wilde Böen hetzen,

leewärts jagend und die Kimm taumelt unter Wolkenfetzen,

dann verspürst du ihren Grimm.

Bist du einst an Land gegangen

auf der Suche nach dem Glück, zieht ein heimliches Verlangen

dich doch stets zu ihr zurück.

Bern Hardy


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Inhalt Die See Bern Hardy

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Aus der Bordkameradschaft Resümee des Crew-Chefs 4 Treffen der Bordkameradschaft 5 Ein Leben für die Seefahrt 9 Three cheers for the Captain 10 Termin bei Kapitän Hans Freiherr von Stackelberg 11 Leben auf Gorch Fock schweißt zusammen 12 Wir gratulieren 13 Kameradenvorstellung 14

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Rund um die Gorch Fock Frische Garderobe für die „Gorch Fock“ Großseglertreffen auf den Kanaren Wachwechsel auf der „Gorch Fock“ „Gorch Fock“ setzt wieder Segel Erster weiblicher Toppsgast auf der „Gorch Fock“ Besatung besucht Hansa-Park Ende der „Gorch Fock“-Prozesse?

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Deutsche Marine Auftrag, Aufgaben und Fähigkeiten der Deutschen Marine Letzte Begegnung mit Fregatte „Niedersachsen“ Wechsel an der Marine-Spitze Bericht zur maritimen Abhängigkeit

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Maritimes Kieler Woche 2014 Segeltörn der junggebliebenen Kameraden Windjammertreffen in Esbjerg Dänemark Kapitän gesucht Klipper “Orchid” für den Oman

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Deutscher Marinebund Tagung des „Blauen Parlamentes“ in Goslar Das Marine-Ehrenmal Erstes Treffen der DMK

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Nostalgisches „Gorch-Fock“-Fußballmannschaft im Binnenland Unfälle auf „Gorch Fock“ Taufrede „Gorch Fock I“ Die Schwesterschiffe der „Gorch Fock“ Äquatortaufrede „Pamir“ 1957

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Rätselecke Suchbild, Kreuzworträtsel-Gewinnspiel

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Bücherschapp Neuerscheinung: Im Kielwasser der „Gorch Fock“ „Gorch Fock“-Kalender 2015 – The best of Vorschau Treffen 2015

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Impressum Redaktion, Layout und Versand: Hermann Dirkes Steinbach 14 · 37581 Bad Gandersheim Telefon (0 53 82) 95 82 91 · Info@gorchfock. de

Bankverbindung der Bordkameradschaft Guido Oeltermann Betreff: BK Segelschulschiff Gorch Fock Konto-Nr.: 1519974 · BLZ: 46051240 IBAN: DE61460512400001519974 BIC: WELADED1BUB

Redaktionsteam Das Redaktionsteam dieser Ausgabe bestand aus den Kameraden Michael Brzoza, Manfred Bösenkötter, Peter Schiweck, Hans Zieher, Volker Sturmat, Hubert Herold, Gerd Korzer, sowie den Vorstandsmitgliedern. Wenn sich jemand berufen fühlt, im Redaktionsteam mit zu arbeiten, ist er dazu herzlich eingeladen. Auch für verschiedene Sparten bei unserem Internetauftritt werden noch Redakteure gesucht. Titelfoto: Michael Brzoza

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Peter Jacobs

Ja h re sr ückblic k Beim Treffen wurde also beschlossen, dass jedes Mitglied der B.K. € 24,- pro Jahr bezahlen soll. Für die D.M.B. Mitglieder kommt der Beitrag für den D.M.B. dazu. So, das war das Wichtigste vom Freitagabend, ich hoffe, dass alle damit einverstanden sind. Anschließend wurde noch geklönt und oft genug hörte man den Satz ...... weißt Du noch?

In diesem Jahr haben wir uns wieder nördlich von Laboe getroffen, diesmal in Schönberg. Es haben ca. 60 Kameraden an dem Treffen teilgenommen, gut organisiert von Reinhardt Claves, herzlichen Dank dafür. Freitag war Anreisetag und abends nach dem Buffet haben wir wieder unsere geschäftlichen Dinge geregelt. Wir haben uns leider von einigen Kameraden trennen müssen, die es in den letzten zwei Jahren nicht geschafft haben, eine Spende an die Kameradschaft zu überweisen. Eine Kameradschaft zu führen und lebendig zu halten kostet auch Geld und das schöne Magazin gibt es auch nicht umsonst. Papier, Porto, Strom und Druckerpatronen kosten ebenfalls Geld.

Am Samstag war wieder freies Manöver für alle. Leider gibt es wohl keine Kieler Woche ohne Regen. Erst hatten die Segler zu wenig Wind und man sah schön über Eckernförde die tiefschwarzen Wolken heranziehen. Plötzlich fing es fürchterlich an zu regnen und zu stürmen und als Beigabe fing es dann auch noch an zu hageln. Irgendwie gehört der Regen wohl zur Kieler Woche. Von 17.00 bis 20.00 Uhr waren Hermann Dirkes und ich zum Kommandantenwechsel auf der Gorch Fock eingeladen. Wir haben dem scheidenden Kommandanten Helge Risch ein Präsent von der B.K. ehem. Stammbes. Gorch Fock überreicht und dem neuen Kommandanten Nils Brandt viel Glück für seine neue Aufgabe gewünscht. Abends haben wir dann bei einem kalt-warmen Buffet gemütlich beieinander gesessen und vom erfolgreichen Tag in Kiel und von den Zeiten, zu denen wir noch jung und schön waren und auf der weißem Lady gefahren sind, erzählt.

Hotel Schönberger Strand war unser Tagungsort für das Treffen 2014. Der 2. Crew-Chef Reinhard Claves führte als Organisator des Treffens durch den Abend. Auf der Leinwand: Ausschnitte aus der Bordzeit von Jürgen Morgenstern.

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Am Sonntagmorgen ging es dann auf nach Kiel und wir trafen uns im Marinestützpunkt, um unsere weiße Lady zu besuchen. Anschließend ging es dann wieder heimwärts. Ich habe mich im Juli und August sechs Mal an dem offenen Mittwoch der Marine im Stützpunkt WHV beteiligt und für unsere B.K. und den D.M.B. geworben. Am 30. August war ich zum 120-jährigen Bestehen der Marinekammeradschaft Wilhelmshaven von 1894 e.V. eingeladen. Ich möchte nun meinen Bericht beenden und wünsche allen Mitgliedern der B.K. Glück und Gesundheit und den Kranken baldige Genesung. In die Weihnachts- und Neujahrsgrüße an die Mitglieder der B.K. möchte ich auch die Angehörigen der Bundeswehr und der Deutschen Marine und deren Angehörige mit einschließen. Besondere Grüße möchten wir, die Mitglieder der B.K. ehem. Stammbesatzung Gorch Fock all denen senden, die sich während der Feiertage fern der Heimat im Einsatz befinden und nicht mit ihren Angehörigen feiern können. Mit kameradschaftlichen Grüßen Peter Jacobs Crew Chef

Peter Jacobs, Crew-Chef und Mitbegründer der Bordkameradschaft SSS „Gorch Fock“ trägt seinen Bericht vor.


Sitzungsprotokoll Mitgliederversammlung der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ am 27. Juni 2014 im Hotel Felsenburg, Schönberger Strand TOP 1 und 2 20:30 Uhr Der 1. Crew-Chef Peter Jacobs eröffnet um 20:30 Uhr die Sitzung und begrüßt die anwesenden Mitglieder. Er stellt fest, dass eine ordnungsgemäße Einladung erfolgte und die Versammlung beschlussfähig ist.

TOP 3 Eine Ergänzung der Tagesordnung erfolgt nicht, die Tagesordnung wird so einstimmig genehmigt.

TOP 4 Der Crew-Chef berichtet kurz über das vergangene Jahr.

TOP 5 20:35 Uhr Der Kassenwart Guido Oeltermann berichtet über seine Tätigkeit und stellt auch bildlich die Kassenlage dar. Das Jahr 2013 begann mit einem Saldo von 5.404,93 € und schloss mit einem Guthaben von 2.945,83 €. Eine Diskussion über die Behandlung der säumigen Zahler ergab keine neuen Möglichkeiten der Beitreibung.

TOP 6 20:50 Uhr Der Schriftführer Hermann Dirkes berichtete aus dem vergangenen Jahr und erklärte die Verzögerung bei der Auslieferung des Bordmagazins für 2013 (März 2014). Er bat um Beiträge für das neue Magazin bis zum 1. September 2014. Seinem Vorschlag, das Magazin in einer Auflage von 1000 Exemplaren drucken zu lassen und an andere Verbände zu verschicken, wurde ohne Widerspruch zugestimmt. Ebenso sollten bei maritimen Veranstaltungen die Magazine ausgestellt und kostenfrei abgegeben werden. Die Kameradschaft würde damit unterstützt. Reinhard Claves gab bekannt, dass unser 1. Crew-Chef Peter Jacobs die goldene Ehrennadel des DMB bekommen habe. Peter Jacobs wurde dazu herzlich gratuliert. Es folgte noch der Hinweis, dass am Samstag, den 28. Juni 2014 an Bord der „Gorch Fock“ der bisherige Kommandant Kapitän zur See Helge Risch verabschiedet und der neue Kommandant Nils Brand eingesetzt wird.

TOP 7 21:08 Kassenprüfer Wolfgang König und Hans

Viele Mitglieder der Gorch-Fock-Bordkameradschaft waren zum Treffen 2014 aus Nah und Fern angereist. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Mit übersichtlichen Grafiken wurde der Versammlung die Kassenlage anschaulich vom Kassenwart Guido Oeltermann mithilfe einer PowerPoint-Präsentation dargestellt.

Jürgen Wellhausen trugen den Prüfungsbericht vor. Dem Kassenwart wurde eine ordentliche und saubere Kassenführung bescheinigt. Gleichzeitig wurde den Mitgliedern die Entlastung des Vorstandes empfohlen.

TOP 8 Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig bei Enthaltung des Vorstandes.

TOP 9 21:10 Uhr Auf Vorschlag von Rainer Claves wird Klaus Wedemeyer zum Wahlleiter für die Neuwahl des Vorstandes vorgeschlagen. Es erfolgte Zustimmung ohne Widerspruch. Der Wahlvorgang beginnt mit einer 15-minütigen Selbstdarstellung von Klaus Wedemeyer.

Danach wurde die Crewführung einstimmig wieder gewählt. Erster Crew-Chef: Peter Jacobs. Zweiter Crew-Chef: Reinhard Claves. Schriftführer: Hermann Dirkes. Kassenwart: Guido Oeltermann. Mitgliederbeauftragter: Raimond Ramolla.

TOP 10 21:30 Uhr Als zweiter Kassenprüfer wurde Bruno Koschorek einstimmig gewählt.

TOP 11 21:32 Uhr Weiterleitung von Mitgliederlisten. Hermann Dirkes sprach die rechtliche Problematik bei der Verwendung von persönlichen Daten an Crewmitglieder an. Es erfolgte eine rege Diskussion. Die Versammlung gab dem Schriftführer einstim-

mig die Vollmacht, die Mitglieder Listen zu versenden.

TOP 12 21:40 Uhr Es wurde noch einmal auf den Kommandantenwechsel auf der „Gorch Fock“ hingewiesen. Peter Jacobs und Hermann Dirkes werden dabei sein und die Bordkameradschaft vertreten. Es hat sich um Bruno Koschorek eine Bootsgruppe für einen Kutter gebildet. Der Kutter wird von der Reservistenkameradschaft Marine Kiel zur Verfügung gestellt. „Matrosen“ können sich noch melden. Ende der Sitzung: 21:55 Uhr Protokollführer: Wolfgang König

Für alle Mitglieder wurden Namensschilder gefertigt, die zum Treffen ausgelegt wurden

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Bruno Koschorek, Manfred Förster und Dietmar Pischon erinnern sich an gemeinsame Begebenheiten an Bord.

2. Crew-Chef mit dem stellv. Bürgermeister Schönbergs.

Quelle: PROBSTEER Zeitung.

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Viele Kameraden der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung SSS „Gorch Fock“ fanden sich am Sonntagvormittag ein, um „ihr“ Schiff – ihr ehemaliges – Zuhause noch einmal zu besuchen und vor allem Veränderungen zu begutachten.

Und am Sonntag ging es an Bord Der Besuch an Bord der „Gorch Fock“ zählte sicher zu den besonderen Erlebnissen für die Kameraden, die zum Treffen nach Kiel (Schönberg) gekommen waren.

Viele hatten das Schiff schon lange nicht mehr betreten und konnten sich vom tadellosen Zustand und zahlreichen Modernisierungen ein Bild machen. Nach der herzlichen Begrüßung des Wachhabenden, Hauptbootsmann Heß, wurden die Besucher in zwei Gruppen aufgeteilt und von aktiven Kameraden mit großem Fachwissen über Deck geführt. Bald gab es intensive Gespräche, die oft „Gibt es noch…“, „Habt ihr heute auch…“, „…bei uns war das damals…“, beinhalteten. Nach dem Gruppenfoto war man sich einig: Ein toller Abschluss des Treffens. Fotos: Michael Brzoza

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Ein Leben für die Seefahrt 90 Jahre wurde er am 23.August 2014, Kapitän zur See a.D. Hans Freiherr von Stackelberg. Ein Seemann durch und durch, der auch heute noch mit 90 Jahren der See, der Marine und der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung der „Gorch Fock“ verbunden ist. Im Herbst 2014 erscheint sein erweiterter Band Im Kielwasser der GORCH FOCK mit seinen Erinnerungen nach dem Abschied von der „Gorch Fock“ und der Marinezeit. 2. Crew-Chef der Bordkameradschaft Reinhard Claves entlockte dem erfahrenen Seemann im privaten Gespräch doch noch einige Lebensspuren die prägend waren für dieses so spannende Leben mit dem Wind und dem Meer. Mit 5 Jahren lernte er das Segeln auf Jollen und mit dem 10. Lebensjahr, wenn das Wasser im Winter gefroren war, wurde das Eissegeln im Baltikum zur Leidenschaft. 1940 gewann der junge Freiherr auf der Olympiajolle die Landesmeisterschaft von Danzig, Westpreußen. Mit der Piratenjolle erreichte er 1941 den 4. Platz bei den Reichsjugendmeisterschaften in Berlin-Wannsee.

Als Kommandant des Segelschulbootes „Nordwind“ schulte von Stackelberg die Fähnriche an der Marineschule FlensburgMürwik und machte Navigationsbelehrungsfahrten und Sondereinsätze von Herbst 1956 bis Ende 1957. Die Übernahme der Landungsboote (LSM) (LSMR) für die Bundesmarine als Navigations- und Artillerieoffizier führte ihn 1958 in die USA.

In den Ferien wurde als Schiffsjunge auf Küstenseglern angeheuert.

Mit der am 23. August 1958 neu in Dienst gestellten „Gorch Fock“ unternahm Hans von Stackelberg im Frühjahr 1959 die ersten Werfterprobungsfahrten.

Bei der Kriegsmarine begann 1942 die Segelvorausbildung auf dem Zweimastschoner „Jutta“ und danach auf dem Segelschulschiff „Horst Wessel“.

Für eine kurze Unterbrechung kehrte er 1960 noch einmal nach Amerika zurück um den Zerstörer Z 5 als Navigationsoffizier nach Deutschland zu überführen.

Der junge Seeoffizier diente als Wachoffizier auf U-Booten und als „Einzelkämpfer“ beim Kleinkampfverband in der damaligen Kriegsmarine.

Die Aufgaben als Segel-, Divisions- und Erster Offizier in den Jahren 1960-1970 an Bord SSS „Gorch Fock“ entfachten die Leidenschaft für diese Bark die von nun an sein Leben prägen sollte.

In den Jahren von 1950-1955 wurde auf Hochseeyachten als hauptberuflicher Yachtkapitän im Mittelmerr gesegelt. 1953 übernahm er die Leitung einer Fischfangexpedition in der Adria für Kroatien. Der berufliche Werdegang in der jungen Bundesmarine begann im Januar 1956 von dem er im Sommer kurz freigestellt wurde um einen Schoner von Spanien nach England zu überführen.

Nach einer zweijährigen Unterbrechung beim Flottenkommando übernahm Hans Freiherr von Stackelberg im Oktober 1972 als Kapitän zur See das Kommando über die „Gorch Fock“ als Nachfolger von Kapitän zur See Ernst von Witzendorff. Es folgten sechs Jahre als Kommandant SSS „Gorch Fock“, die mit vielen geschichtsträchtigen Erfolgen und Begegnungen gespickt waren und hunderte Bücherseiten füllten. „Segel los – Enter

auf“, „Stürme, Sport und Staatsbesuche“, „Rahsegler im Rennen“, (Reisen und Regatten der „Gorch Fock“) oder „Im Kielwasser der Gorch Fock“ ,dessen neue, erweiterte Ausgabe im Herbst auf den Markt kommt, oder die DVD`s „Abenteuer großer Atlantik“ , „Im Kielwasser der Gorch Fock“ gespickt mit Film-, Bildund Tonaufnahmen aus seinem privaten Archiv, sowie die CD´s „Wir suchten den Wind“ und „Lieder von Bord der GORCH FOCK“, beide mit dem von ihm geschaffenen Gorch-Fock-Lied. Im April 1978 wurde Kapitän zur See Hans Freiherr von Stackelberg durch Kapitän zur See Horst-Helmut Wind als Kommandant der „Gorch Fock“ abgelöst. 14 Jahre auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ prägten das Leben dieses großartigen Seeoffiziers. Vielen jungen Offiziersanwärtern, seemännischen Unteroffizieren und Crewmitgliedern sind unter seinem Kommando echte „Seebeine“ gewachsen. 1984 endet die Zeit bei der Bundesmarine als Referatsleiter im Führungsstab der Marine. Der Seefahrt ist er seit dieser Zeit weiterhin verbunden als Präsident der „Sail-Training-Association Germany“ der Internationalen Großseglervereinigung, der er heute noch als Ehrenmitglied angehört. Reinhard Claves

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Three cheers for the Captain auch noch ein. Stacki brüllte: „Eeeenter aaauf.“ Und gleichhinterher: „Wir sind doch hier nicht bei Luis Trenker. Wenn ich Enter auf meine, dann geht das im Galopp.“ Ja, das ging es dann ja auch. Und diese Worte hatte ich sogar noch letztes Jahr im Ohr, als ich während der Windjammerparade auf der „Roalt Amundsen“ aufgeentert bin und die Topsmatrosin dauernd hinter mit her rief: „Sichern– sichern.“ Nun, ich hatte halt die Worte des alten Stacki im Ohr. Ein three cheers auf ihn und weiterhin gute Fahrt durchs Leben. Volker Sturmat Kapitän zur See a.D. Hans Freiherr von Stackelberg nimmt die Glückwünsche der Bordkameradschaft bei einem Besuch des 2. Crew-Chefs Reinhard Claves entgegen.

Während meiner Bordzeit auf der „Gorch Fock“ war Hans von Stackelberg mein Erster Offizier. Als Mensch und Vorgesetzter ist er mir für immer in positiver Erinnerung geblieben. Müßte ich ihn benoten, dann käme für mich nur eine 1+ in Frage. Er hatte Autorität und war trotzdem ein Kamerad, auch für die Mannschaften. An meine erste Reise erinnere ich mich, wie wir in der Eckernförder Bucht vor Anker lagen. Wir waren alle an Deck angetreten und Hans von Stackelberg hielt eine Ansprache, von der ich noch folgende Worte höre: „Männer, ihr seid hier auf einem Segelschiff. Es werden harte Zeiten vor euch liegen. Ihr werdet an eure Grenzen stoßen, vor allem, wenn ihr bei Nacht und schlechtem Wetter in die Takelage aufentern müßt. Aber ihr werdet auch stolz sein, mit vereinten Kräften dieses Schiff zu führen. Darum seht es mal von der sportlichen Seite, dann wird es für euch leichter sein. Und ich habe schon so manchen vor euch gesehen, dem die Tränen in den Augen standen, als er wieder von Bord ging. Gerne wäre er länger geblieben.“ Oh ja, wie Recht hatte der alte Sailor. Mir erging es nicht anders. Dass unser Erster Offizier auch ein exellenter Reiter ist, war ja allseits bekannt. Als Schiffszimmermann im Stamm bekam ich das auch öfter zu spüren. Nicht nur durch

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die interessanten Besuche im Reitstall. So manchen stolzen Reiterorden brachte ich auf edlen Teakholzbrettchen an. Ja, alles Glück der Erde liegt eben auf dem Rücken der Pferde. Aber die Kreativität und Vielseitigkeit unseres „Stackis“ machte sich auch im musischen Bereich bemerkbar. So verstand er es, eine Bordkapelle mit Trompete, Schlagzeug, Akkordeon und Guitarre zusammen zu stellen. Die versüßten dann den Jungs während des Großreinschiffs das Leben und alles ging wie von selbst.

Details aus der Vitrine.

Außerdem stellte er dann noch einen Bordchor auf die Beine. In Bordeaux hatten wir dadurch mit den Franzosen einen supermusikalischen Austausch. Wir sangen und musizierten an Deck – auf Grund der Gezeiten von Stunde zu Stunde immer tiefer sinkend – und auf der Pier immer im Wechsel die Franzosen. Zum Schluß hoch über uns. Einfach unvergeßliche Stunden.

In der Reiter-Keller-Bar…

In Kiel kam der NDR an Bord, um unseren tollen Gesang aufzunehmen. Leider machten die lauten Windgeräusche uns einen Strich durch die Rechnung und wir sangen Play-Back. Egal, Stacks hatte seinen Spaß und wir auch. Eine Episode zum Segelsetzen fällt mir

… mit exklusiven Barhockern.


Termin bei Kapitän Hans Freiherr von Stackelberg ( „Stacks“ ) zur Erinnerung und als Dank für seine Dienste in der Bundesmarine u.a. als Kommandant des Schulschiffes „Gorch Fock“ von Oktober 1972-März 1978. Welche von ihm sichtlich gerührt entgegen genommen wurde und er ausdrücklich bei ALLEN Kameraden der Deutschen Marinekameradschaft bedankt und Grüße ausrichten lässt. Damit endete dann ein sehr schöner Nachmittag bei „Stacks“ und wir wünschen ihm, dass er weiterhin gesund bleibt, seinen Frohsinn und die Fröhlichkeit nicht verliert und er viel Erfolg mit seinem Buch und weiterhin im Leben hat! K.L. Am 20. Oktober 2014 hatten wir (OLt a.D. Schäfer und OMt d. Res. Leonhard) die besondere Ehre, dem ehemaligen und dienstältesten Kommandanten der „Gorch Fock“ in dem schönen Heidedorf Undeloh-Wesel unsere Aufwartung zu machen. Wir wurden von einem noch sehr dynamischen und in allen Lagen versierten ehemaligen Offizier der Deutschen Marine sehr freundlich empfangen. Im Laufe eines sehr lockeren Nachmittags-Käffchen konnten wir von dem Kapitän, nebst seiner Frau Gemahlin, Geschichten und Erlebnisse aus seiner Zeit in uns aufnehmen. Eine Art „Schrein“, den sich „Stacks“ im Bereich seines Niederganges errichtet hatte, war vollgefüllt mit Dingen aus seiner Zeit. Ob nun die „Gorch Fock“ als Model von seinem Schmadding während der Fahrt von Hand gefertigt, bis hin zum Bullauge aus seiner Kabine, welches ihm zum Abschied ausgebaut und geschenkt wurde. Das Stück Planke auf dem seine Damalige „Zukünftige“ gestanden hatte wurde später ausgeschnitten und dem Kapitän überreicht und ziert nun, zwischen den Bodenfliesen unter dem Schrein, den Boden! So viele Erinnerungsstücke zu denen „Stacks“ etwa zu erzählen hätte. Stundenlang hätten wir ihm zuhören können, aber die Zeit war leider begrenzt.

Höhepunkt war natürlich seine Buchvorstellung: „Im Kielwasser der Gorch Fock“, welches im Dezember 2014 für 29,90 € im Fachhandel zu erwerben ist. Diese Neuausgabe ist um zahlreiche Abbildungen, vollständige Kommandanten und zusätzlichen Berichten ergänzt worden. Für die GorchFock-Fahrer und Fans ein Muss! Als 2. Höhepunkt unseres Besuches erhielt Kapitän von Stackelberg von uns eine Urkunde überreicht: „Ehrenurkunde der Deutschen Marinekameradschaft“ BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Leben auf „Gorch Fock“ schweißt zusammen WIEDERSEHEN Stephan Seißler organisiert nach 22 Jahren Jahren bundesweites Treffen in Herborn Vor 22 Jahren überquerten 200 junge Männer auf dem Segelschulschiff der Deutschen Marine „Gorch Fock“ den Atlantik im Rahmen der „Columbus-Regatta“. Der Herborner Stephan Seißler war einer von ihnen. Mit seiner Lebensgefährtin Yvonne Mann hatte er die alten Kameraden am vergangenen Wochenende in die Bärenstadt eingeladen. Leicht war das nicht“, berichtet Seißler. Denn, auch wenn sich einige der Seeleute in den vergangenen Jahren immer wieder mal trafen, der Kontakt zu den meisten war abgerissen. Yvonne Mann organisierte schließlich die Besatzungsliste von 1992 und be- gann zu recherchieren. Über Telefonate und soziale Netzwerke spürte sie fast alle Besatzungsmitglieder auf. Zum Treffen im Richterturm am alten Herborner Reitstadion kamen 76 ehemalige Kameraden. „Was machst du heute? Wo wohnst du? Hast du Familie?“, waren die häufigsten Fragen der „Gorch Fock“Veteranen“. „Manche erkennt man nicht mehr. Bei anderen weiß man auf den ersten Blick, wer es ist“, sagte Michael Kessels aus Aachen. Er absolvierte zusammen mit Stephan Seißler Anfang der 90er Jahre seinen Grundwehrdienst auf der „Gorch Fock“.

An Bord: Bis nach Puerto Rico führte die „Columbus Regatta“ - mit dabei war Stephan Seißler.

Zusammenhalt war sehr stark Dass die Wiedersehensfreude so groß war, lag auch am starken Zusammenhalt und an den gemeinsamen Erlebnissen auf dem Segelschulschiff. Besonders in Erinnerung geblieben ist vielen die „Columbus-Regatta“, die vom spanischen Cadiz bis nach Puerto Rico führte. „Das war etwas ganz Besonderes. Nicht nur weil wir bei der Regatta gut abgeschnitten haben, sondern weil es auch gefährlich war – mehrere Wirbelstürme gab es während unserer Überquerung im Atlantik-Gebiet. Dass wir das heil überstanden haben, haben wir auch dem damaligen Kommandanten Immo von Schnurbein zu verdanken“, meinte der aus

Bayern stammende Raimund Vollbrecht. Freiherr von Schnurbein hatte von 1986 bis Ende 1992 das Kommando über die „Gorch Fock“. „Er hat damals mehrere Nächte nicht geschlafen, um uns sicher durch die Stürme zu bringen,“ sagten die Ehemaligen. Bis in den frühen Morgen tauschten sich der heutige Bestattungsunternehmer Stephan Seißler, Michael Kessels, Raimund Vollbrecht und der ebenfalls aus Herborn stammende Klaus-Peter Theimer aus. Es wurden alte Fotos herumgereicht und neue Bilder. Musikalisch trug der Shanty-Chor der „Herborner Marinekameradschaft“ zum Gelingen des Treffens bei. Quelle: mittelhessen.de

Vor 22 Jahren sind sie als junge Seeleute zusammen auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ unterwegs gewesen. Jetzt feierten die ehemaligen Kameraden ihr Wiedersehen in Herborn. (Foto: Berns)

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Wir gratulieren! 2015 feiern folgende Mitglieder der Bordkameradschaft Geburtstag (runde Geburtstage ab 60 Jahre, alle Geburtstage ab 80 Jahre).

91 Jahre

Hans Frh. von Stackelberg

89 Jahre

Günther Bender

82 Jahre

Alwin Karbe

80 Jahre

Claus Epp Gunther Herpich

75 Jahre

Manfred Richert Wilfried Henkel Joachim Niemz Giselher Ritter Gerd Korzer Manfred Bösenkötter Rosemarie Ries Reimer Dornquast Karl Ostgen Rudolf Eberle Hans Zieher Karl Heinz Fischer Norbert Dietl

70 Jahre

Jürgen Zwickert Hans Bessel Dieter Skrypeck Elke Hinzmann

65 Jahre

Heinz Hartwig Peter Weiß Bernd Schulze Harald Ebsen Manfred Schröder Albert Ochs Monika Ohliger Ulrich Beier Roland Waltinger Hans Meindl

60 Jahre

Rudolf Piro Michael Brühn Heinz Ahlers Karl Schulz Joachim Sons Peter Schiweck Hermann Schulenburg Günther Richter

Erinnerungen an die Zeit auf der „Gorch Fock“

(23.08.) (13.06.) ( 24.02 ) ( 12.02 ) ( 08.12 ) ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( ( (

24.01. 27.01. 10.02. 11.06. 24.06. 07.08. 08.08. 26.08. 14.09. 24.09. 16.11. 23.11. 15.12.

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15.02. 20.03. 15.06. 04.10.

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30.01. 04.02. 15.02. 07.06. 19.08. 29.09. 24.10. 14.11. 22.12. 26.12.

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02.02. 19.04. 18.05. 29.05. 31.08. 16.09. 09.12. 18.12.

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Lebenserinnerungen Als Jüngling ging`s du einst in die Ausbildung und Lehre – startest durch – vielleicht zu einer großen Karriere? Nun sitzt du zu Haus und überlegst, wie alles begann – und siehst noch einmal zurück –vom Anfang an. Die Lehrjahre, die waren hart und dürftig bezahlt – vieles hattest du dir vielleicht auch anders ausgemalt – doch nach Jahren des Lernens

Im Februar 1987 trafen sich im Marine-Stützpunkt Kiel ganz spontan ehemalige „Gorch Fock“-Fahrer, die auf dem Segelschulschiff in der Zeit von 1960-1965 bei der Stammbesatzung Dienst getan hatten und beschlossen, eine Bordkameradschaft zu gründen, um sich regelmäßig zu treffen. Und so traf man sich mit den Ehefrauen anfangs alle drei Jahre, später alle zwei Jahre vorwiegend in maritimen Städten an der Nord- und Ostsee. Aber warum nicht auch mal in das Binnenland gehen? Und so beschloss man beim letzten Treffen 2012 in Wilhelmshaven, Wetzlar einen Besuch abzustatten. Initiator war der Wetzlarer Obermaat der Reserve Gerd Korzer, der vom Herbst 1960 bis zum Frühjahr 1962 als Radarund Navigationsgast auf der „Gorch Fock“ gedient hatte. Und so lernten 15 ehemalige Seeleute mit ihren Damen vom 1. bis zum 4. Mai Wetzlar kennen.

Sie kamen aus ganz Deutschland angereist: aus Bayern sowie auch aus Norddeutschland, die weiteste Anreise hatte man aus Schweden. Auf dem Programm standen eine große Altstadtführung mit Dom und Lottehaus, ein geselliger Abend mit Abendessen im Wetzlarer Hof, ein Besuch des ShantyChors „Achtern Diek“ der Marinekameradschaft Wetzlar, ein Besuch des Besucherbergwerks „Grube Fortuna“ in Solms-Oberbiel, die reizende Wetzlarer Altstadt und ein üppiges Spargelessen mit einem geselligen Abschluss im „Wöllbacher Tor“, bevor es dann am Sonntagmorgen nach einem gemeinsamen Frühstück wieder zurück in die Heimatorte ging. Es bleibt zu hoffen, dass die ehemaligen Gorch-Fock-Fahrer gute Botschafter für Wetzlar sind und dass Wetzlar allen Beteiligten in guter und angenehmer Erinnerung bleiben wird. Gerd Korzer

und eines harten Lebens – da wusstest du – es war nicht alles vergebens. Als junger Erwachsener zog es dich hinaus in die Welt – voller Abenteuerlust verdientest du dein erstes Geld – es gab Rückschläge und deine Karriere ging auf und ab – und als junger Mann wurde dir auch das Geld manchmal knapp. Du lerntest es, dich im Leben durchzubeißen – jetzt bist du Rentner und weißt nicht, gehörst du schon zum alten Eisen? Bis jetzt wurde dein

Leben von der Arbeit gelenkt – ist das Rentnerdasein nun wirklich ein Geschenk? Du sitzt zu Haus und überlegst, wie es weiter geht – kommst dir überflüssig vor und überlegst, wonach dein Sinn dir steht – doch dein Lebensmut und Kampfesgeist – zeigen dir auch als Rentner, wie du dich durchs Leben beißt. Volker Sturmat

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Nach 48 Jahren zum ersten Mal wieder auf den Planken der „Gorch Fock“! Rentner dem die Marine immer noch am Herzen liegt.

Jochem Brenner

Juli 1966 Grundausbildung in Glückstadt und Abkommandierung zum Lehrgang SE 11 auf die „„Gorch Fock“. Das anschließende Bordkommando führte mich auf Tender „Neckar“ und anschließend auf die Schulfregatte „Raule“, die nach meiner Abmusterung von Bord außer Dienst gestellt wurde. Weitere Dienstellen waren Bremerhaven, Kiel und Tarp bei den Marinefliegern. Nach einer Bandscheiben-OP 1972 bis zu meiner Ausmusterung 1976 war ich dienstunfähig.

Am 29. Juni 2014 um 10 Uhr betreten wir mit den Mitgliedern der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung der „Gorch Fock“ unsere „Weiße Lady“. Ein Moment auf den wir, Hans Werner Gläser und Jochem Bremer 48 Jahre warten mussten. 2. Crew-Chef Reinhard Claves, der mit uns zusammen den Lehrgang SE 11 am 1. Oktober 1966 auf dem SSS „Gorch Fock“ begann, hatte uns zu diesem Termin eingeladen. Ein tolles Gefühl, wieder die Planken betreten zu können und sich in Gedanken wieder zurück an eine unvergleichbar schöne Zeit zu erinnern. Vieles an Oberdeck und auch unter Deck hat sich verändert auch die neuen Sicherheitsvorkehrungen in der Takelage, die den neuesten Standard aufweisen. Sie sind ein Beleg für die Veränderungen gegenüber unserer Bordzeit. Ausführlich konnten wir alle diese Veränderungen mit einem Ausbilder der Stammbesatzung diskutieren. Das Foto am Steuerrad der Gorch Fock zeigt von links nach rechts: Hans Werner Gläser, Reinhard Claves und im Vordergrund Jochem Brenner.

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BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

Hans Werner Gläser Juli 1966 Grundausbildung in Glückstadt mit der weiteren Ausbildung SE 11, abkommandiert auf das SSS „Gorch Fock“. Verschiedene Bordkommandos in Wilhelmshaven und Stäben der Marine, 1970 Entlassung aus der Marine. Schon während der Marinezeit konnte ich über das Bundeswehr-Bildungswerk eine REFA-Grundausbildung in Wilhelmshaven absolvieren der eine Ausbildung zum „Technischen Betriebsassistenten“ bei der Deutschen Angestellten Akademie in Düsseldorf folgte. Die erste Anstellung war in einem Kaltwalzwerk in dem ich nach einiger Zeit die Leitung der Arbeitsvorbereitung übernahm. 1986 wurden durch Rationalisierungsmaßnahmen Mitarbeiter frei gestellt. Die 18 Monate Arbeitslosigkeit nutzte ich für eine Ausbildung „CAD für Diplomingeneure“. Durch Zufall bin ich auf eine Stellenausschreibung der Bundeswehr gestoßen, die eine Arbeitsvorbereiter-Stelle in einem Depot in Hommersum (Goch) ausgeschrieben hatte. Diesen Dienstposten habe ich bekommen und die Leitung der Arbeitsvorbereitung bis zu meinem vorzeitigen Ruhestand ausgeführt. In dieser Zeit konnte ich mein 25. Dienstjubiläum feiern und bin nun ein glücklicher und zufriedener

Im März 1976 begann meine Umschulung zum Industriekaufmann mit Abschluss 1978. Eine dann erfolgte Anstellung bei der Firma Konica-Minolta sollte bis 2004, dem Jahr meiner beginnenden Altersteilzeit, mein Arbeitgeber sein. Mit 61 Jahren konnte ich meine Rentner-Zeit, zwar mit Abzug, bis zum heutigen Tag genießen. Die Marinezeit und gerade die Zeit auf der „Gorch Fock“ haben bis zum heutigen Tage mein Leben geprägt.

Hermann Rofallski

Meine Bundeswehrzeit begann am 1. Oktober 1969 mit der „Grundi“ in Brake, führte weiter zum Gastenlehrgang Navigation nach Bremerhaven. Nach erfolgreichem Abschluß stand dann Ende März 1970: Versetzt als Navigationsgast auf Segelschulschiff „Gorch Fock“. Großes Erstaunen!! Am 1. April stand ich dann am Nachmittag auf der Blücherbrücke, bereit mein Kommando an Bord an zu treten. Der WO Olt. Wierig stand auf Mitteldeck, „donnerte“ mich an, ich solle die Flagge grüssen, nicht ihn und sofort das Eisen von den „Knobelbechern“ montieren! Na, das war eine „Begrüßung“!! Rauh, aber herzlich. Im Stammdeck nahm mich der Decksälteste „Pitschi“ in Empfang und wies mich ein. Der Empfang dann auf der Brücke im „Kartenschapp“ durch den OMt Gestermann war dann als herzlich zu betrachten und er verpasste mir den Namen: Rolli (Rofallski war ihm zu lang!). Nur das ich von Pitschi gleich zur Abendbackschaft


Mit einem spitzbübischen Grinsen griff er dann in seine Bluse, zog den alten Wimpel eben hervor und sagte: „Klasse Souvenir oder? Habe dafür einen Putzlappen weggeworfen!“ Auch der Spruch von dem Kommandanten: „Wollen wir uns wieder vertragen!“ beinhaltet eine Geschichte:

eingeteilt war, hatte ich überhört und durfte dann 3 Tage das Versäumte nachholen! In der Zeit bis zur ersten AAR, der 34., am 22.4.1970 wuchs man in die Kameradschaft des Stammdecks rein, konnte sich auf den Dienst als Navi einrichten. Auf dieser Reise ging dann auch Ende April im Englischen Kanal die Gallionsfigur „flöten“; sie wurde zwar noch geborgen und nur noch in einer Last verstaut. Mittelmeersportfest, die Häfen Toulon, Monaco und Falmouth sind noch gut in Erinnerung. Die beiden weiteren Reisen, die 35. AAR mit der „Flauten“-Regatta von Plymouth nach Santa Cruz de Tenerife und auf dem Rückweg London sowie die 36. AAR von Kiel durch den Pentland-Firth nach Vigo und Den Helder waren erlebnis- und erfahrensreiche Zeiten an Bord. Als Navi in der Stammbesatzung hatte man aus dem normalen Dienst nicht viel aus zu stehen. Und einige Anekdoten sind haften geblieben. Ich picke mal zwei raus. Erste Story: Kaleu von Schnurrbein ließ es sich nicht nehmen, mit einem Kutter vom Stammdeck gegen einen Kutter mit Lehrgangsteilnehmern mitten in der Biskaya ein Rennen auszufechten. Der Lehrgang war stärker! Aber für „Schnurri“ hätten wir uns in Stücke reißen lassen; ein Offizier, wie man ihn sich besser nicht vorstellen kann!! Auf der gleichen Tour: Auf der Regattareise sollte Kamerad Didi Müller den „zerzausten“ Kommandantenwimpel wechseln. Abends kam Didi zu mir mit den Worten: „Du kannst doch schreiben; Verlustmeldung schreiben?! Ich habe beim Wechseln den alten Wimpel verloren, ist mir ausgerauscht! Jetzt ist eine Verlustmeldung gefordert!“ Ran an die Back, Verlustmeldung in dreifacher Ausfertigung erstellt! Unterschrieben konnte Didi dann selbst.

Ich war über Stunden ohne Abmeldung im Revier verschwunden /eingeschlafen! Überall an Bord hatte man mich schon gesucht und der Kommandant zog in Erwägung, umzudrehen und mich auf See zu suchen. Wieder aufgewacht und auf Posten im Kartenhaus „faltete“ mich der Kommandant mit Recht lautstark zusammen. Ich rechnete schon mit diversen Strafen und nach 10 Minuten stand der Kapitän wieder vor mir. Hielt mir seine große Hand hin und sagte: „ Wollen uns wieder vertragen!“ Für ihn war mit dem „Anpfiff“ und der Aussage seiner Sorge um mich der Vorfall geregelt und abgehakt, nicht nachtragend, wurde von ihm auch nie wieder erwähnt. Diesen Spruch und die Handhabung damit habe ich mir in meinem weiteren Leben mit eingebaut! Ich habe heute noch eine große Hochachtung von Kpt. zur See Ernst von Witzendorf!! Meinen „Abschied“ hatte ich dann dem IO zu verdanken, da ich mich nicht nachverpflichten wollte und dann versetzt wurde zum MfG 4 Tarp / Eggebeck Stab Fliegende Gruppe Flugpläne für Starfighter erstellen. Ich hatte bereits für das Sommersemester 72 einen Studienplatz in Lübeck und der war mir sehr wichtig. Die 37. / 38. AAR war eine Doppelreise mit ca. drei Wochen Lehrgangswechsel in Lissabon und wir wären drei Wochen vor dem Ende meiner Wehrzdiensteit im September wieder in Kiel. In einer Betrachtung über meine Marinezeit, meine Berufszeit und -weg, meinen privaten Werdegang, so stelle ich immer wieder fest, dass die Zeit auf der „Gorch Fock“, in der Kameradschaft im Stammdeck mit allen Ereignissen, viel in meinem Handeln und Tun beeinflusst hat. Das Miteinander der verschiedenen Charaktere aus der gesamten Republik, die kleinen privaten Katastrophen nach Briefen von zu Hause, Freundinnen, Verlobten; die Kameradschaft, Unterstützung und Hilfe bei Ausflügen im Ausland oder in

Kameraden-Galerie Auch für die kommenden Ausgaben bitte ich um Zusendung eurer persönlichen Vorstellung in unserem Magazin. Schickt mir, wenn möglich ein Foto zur Bordzeit und ein „Realtime-Foto“, damit man sieht, wie die Natur mit euch umgegangen ist. Dazu noch ein paar Zeilen über die Stehzeit und Verwendung an Bord, ein klein wenig über das familiäre Umfeld sowie über Beruf und Hobby. Wer mag kann auch gerne etwas mehr über besondere Erlebnisse während seiner Bordzeit schreiben. Platz für „Dönekens“ wird es im Heft und im Internet immer geben. Am Liebsten sind mir natürlich schon digitalisierte Bilder. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann seine Fotos auch gerne per Post schicken. Bei den Texten gilt: Alles was per E-Mail kommt, muss nicht noch einmal abgetippt werden. Vielen Dank! Euer Schriftführer Hermann Dirkes

Kiel, die Gespräche im Deck. Heute nennt man Kameradschaft gern im Beruf Team, aber das Herz dafür ist meist im Team so nicht erkennbar. Privat habe ich nach der „Gorch Fock“ und Marinezeit ein Studium zum Dipl.-Ing- Maschinenbau 1976 abgeschlossen, habe meine Studiengefährtin 1975 geheiraten, habe zwei Mädchen, heute 38 und 36 Jahre alt, bin Anfang Juli erstmalig Opa geworden. Um nochmal auf das Kameradschaftstreffen zurück zu kommen: Im nächsten Jahr muß ich leider passen. Die Planungen für die Rubinhochzeit am 27. Juni 2015 laufen schon lange und sind nicht zu canceln! Lokal, Essen, DJ und Musik sind fest gebucht! Aber ich bleibe dabei: Bordkameradschaft und später Kameradschaftstreffen! Versprochen! Mit kameradschaftlichen Grüßen Hermann Rofallski (Rolli ) PS: Zwischen beiden Bildern liegen nicht nur fast 44 Jahre sondern auch ca. 18 Kilo Gewichtzunahme! Nun ja, die Haarfarbe ist beide Male echt!

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Neue Kleider

Frische Garderobe für die „Gorch Fock“ Auftrag für die Norderstedter Segelmacherei Diekow Das Jahr 2014 begann für die Firma Diekow-Segel mit einer großen und verantwortungsvollen Aufgabe: Die Segelmacherei gewinnt die Ausschreibung und wurde von der Deutschen Marine betraut, ein neues Segelstell für das Segelschulschiff „Gorch Fock“ zu fertigen.

23 Segel werden gewechselt Dieser Großauftrag für Diekow-Segel in Norderstedt bedeutet: Die komplette Garderobe der Windjammer „Gorch Fock“ wird ausgetauscht. 23 verschiedene Segel vom Jager über Fock und Groß bis zum unteren Besan hat die knapp 90 Meter lange Dreimastmark. Das sind mehr als 2000 Quadratmeter Fläche. Der in zweiter Generation inhabergeführte Familienbetrieb Diekow, der 1957 gegründet wurde, gewann die Ausschreibung für das Segelschulschiff der Deutschen Marine. Nach Erprobungsfahrten im Atlantik entstanden in den Räumen der Segelmacherei Marsen, Brams, Royals und Klüver für das traditionsreiche Schiff. Die Segel des Besans werden im kommenden Jahr geliefert.

Segel-Design Auch die Segel der „Gorch Fock“ entstehen Schritt für Schritt am Computer. Profilierung und Bahnenlayout werden so besser an die hohen Anforderungen des Schiffes angepasst. Daneben ziehen moderne Materialien auch eine veränderte Verarbeitung nach sich. 600 g/qm schweres Polyestergewebe (Dacron) lässt sich eben

nicht wie 1200 g/qm Flachstuch nähen und zuschneiden. Bevor die Segelmacher tatsächlich die Scheren in die Hände nehmen können, ist jedoch noch eine umfangreiche Detailabstimmung notwendig. Um sich ein hautnahes Bild zu machen, heuerte Dipl.-Ing. Jürgen Diekow jüngst sogar an Bord von Deutschlands wohl bekanntestem Schiff an.

18,2 Knoten Toppspeed Die Segeleigenschaften der „Gorch Fock“ gelten als außergewöhnlich gut. Ihr Toppspeed betrug bisher 18,2 Knoten. Bis Windstärke sieben fährt sie meist noch unter Vollzeug – eine hohe Anforderung an Stärke und dauerhafte Reißfestigkeit der Tücher. Aus Flachstuch wie beim Stapellauf 1958 (für 8,5 Millionen DM bei Blohm & Voss in Kiel gebaut) sind die Segel allerdings schon lange nicht mehr. Mit modernen synthetischen Materialien wurden auch die Schnitte verbessert. Von ursprünglich 1.952 stieg die Gesamtfläche auf zuletzt 2.037 Quadratmeter, das Mehr einer Zwölf-Meter-Yacht. Als Bark hat die „Gorch Fock“ zwei gut 45 Meter hohe Hauptmasten mit Rahsegeln, die Rah vom Groß ist 24 Meter lang. Besantopp sowie oberer und unterer Besan sind Schratsegel, zwischen den drei Masten gibt es Stagsegel. Quelle: Andreas Kling, www.segelreporter.com Fotos: www.Diekow-Segel.de

Nach Erprobungsfahrten im Atlantik entstanden Marsen, Brams, Royals und Klüver für das traditionsreiche Schiff. Auch in der bordeigenen Segellast wurde gearbeitet.

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Groß-Seglertreffen auf den Kanaren

Alle drei Barken vor der Kulisse von Santa Cruz de Tenerife (Quelle: 2014 Bundeswehr / Fotos: Besatzung Segelschulschiff „Gorch Fock“)

Es sind alte Bekannte: Die „Gorch Fock“, die „Alexander von Humbold II“ und die „Statsraad Lehmkul“. Nicht nur auf den Meeren, sondern auch in verschiedenen Häfen dieser Welt haben sich die Kurse der drei großen Rahsegler bereits gekreuzt. Während das Segelschulschiff „Gorch Fock“ am 23. Januar in Santa Cruz de Tenerife einlief, lagen an der Pier bereits die „Alexander von Humboldt II [zwei]“ aus Deutschland sowie die norwegische „Statsraad Lehmkuhl“. Es sind nicht nur alte Bekannte zahlreicher Großseglertreffen, sondern es verbindet diese drei Barken mehr. So fuhren beispielsweise während einer Werftphase der „Gorch Fock“ einige Teile der Besatzung auf der „Alexander von Humboldt II [zwei]“ zu Zwecken der Ausund Weiterbildung. Auch auf der „Statsraad Lehmkuhl“ war die Deutsche Marine schon zu Gast. Ebenfalls in einer Werftliegezeit der „Gorch Fock“ im Jahr 2000 wurden die Offizieranwärter der Marine auf diesem Rahsegler ausgebildet. Beim Empfang am Einlauftag der „Gorch Fock“ waren nun die Kommandanten sowie jeweils zwei weitere Offiziere Gäste an Bord des deutschen Segelschulschiffes. Am 3. Februar lief die „Alexander von Humboldt II“ unter drei lauten „Hurras“ des zweiten Törns der Offizieranwärter der Crew VII/2013, welche gerade ihre Segelvorausbildung auf der „Gorch Fock“ absolvieren, aus dem Hafen Santa Cruz aus. Am 10. Februar verließ das Segelschulschiff der Deutschen Marine mit etwa 100 Kadetten an Bord die Kanaren ebenfalls in Richtung Norden. Quelle: 2014 Bundeswehr

Foto oben:„Statsraad Lehmkuhl“ und „Alexander von Humboldt II“. Unten: Segelvorausbildung auf der „Gorch Fock“. (Quelle: PIZ Marine / Fotos: Besatzung SSS „Gorch Fock“) BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Nils Brandt übernimmt das Kommando

Wac hwe chsel a uf de r „ Go r ch Foc k “ Nach knapp zwei Jahren ging Kapitän Helge Risch von Bord. Ende Juni übernahm Fkpt. Nils Brandt seinen Posten auf dem Segelschulschiff. Mit dem traditionellen Abpullen endete am Sonnabend die Seefahrtzeit für Kapitän zur See Helge Risch. Der 51-Jährige hatte kurz nach 17 Uhr an der Tirpitzmole in Kiel das Kommando über das Segelschulschiff der Marine an seinen Nachfolger Nils Brandt übergeben. Im Anschluss an das Zeremoniell auf dem Deck der Bark wurde Risch von einer Abordnung seiner Besatzung mit einem Marinekutter auf traditionelle Art von Bord an Land gerudert. Helge Risch hatte das Schiff in einer schwierigen Zeit im August 2012 übernommen und in knapp zwei Jahren wieder zurück in das ruhige Fahrwasser geführt. Dafür bekam er vom Kommandeur der Marineschule Mürwik, Flottillenadmiral Carsten Stawitzki, zum Abschied auch ein dickes Lob. „Helge, du warst genau der Richtige für diesen Job“, sagte der Admiral in der Nachbetrachtung. Der scheidende Kommandant lotste den Fokus aber gleich weiter auf seinen Nachfolger, der bereits seit einem Jahr an Bord ist. „Ich wüsste keinen Besseren für diesen

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Job als dich“, sagt Risch an die Adresse von Nils Brandt. Der 48-jährige Fregattenkapitän Nils Brandt war zuvor Erster Offizier an Bord. Als Stellvertreter des scheidenden Kommandanten hat Nils Brandt Schiff und Besatzung bei der Ausbildungsreise im Winter gut kennengelernt. Nils Brandt war, wie zuvor auch Helge Risch, bereits Kommandant einer Fregatte und hat zwölf Jahre Seefahrtszeit auf Schiffen der Marine hinter sich. „Für mich geht jetzt ein Traum in Erfüllung“, sagte der Brandt in seiner kurzen Antrittsrede. Als leidenschaftlicher Segler sei das Kommando über dieses Segelschiff deshalb für ihn nicht nur eine berufliche Erfüllung. Die „Gorch Fock“ hat in der Marine eine Sonderstellung bei den Dienstposten. Nils Brandt hat den einzigen Dienstposten in der Deutschen Marine bekommen, auf dem ein Seeoffizier auch im Range eines Kapitäns zur See ein Schiff kommandieren darf. Alle anderen Schiffe werden von Fregattenkapitänen oder Korvettenkapitänen geführt. Die Beförderung vom Fregattenkapitän zum Kapitän zur See erfolgt für Brandt in den

nächsten Monaten. Brandt kennt die Kieler Förde gut. Vor Schilksee hat er als Schüler das Segeln in einem Optimisten gelernt, und noch heute liege das Segelboot der Familie an der Förde. „Ich bin in diesem Jahr aber noch nicht einmal selbst zum Segeln gekommen“, sagt Brandt. Im Laufe seiner 1986 begonnenen Karriere als Marineoffizier war Brandt auf den Fregatten „Bremen“ und „Emden“ im Einsatz. Von 2009 bis 2011 führte er das Patenschiff des nördlichsten Bundeslandes, die Fregatte Schleswig-Holstein. Jetzt ist er Kommandant des Patenschiffes des Landtages von Schleswig-Holstein. Deshalb freute er sich gestern auch auf das Wiedersehen mit Mitgliedern des Landtags, allen voran Landtagspräsident Klaus Schlie. Die Gorch Fock ist nach den schweren Jahren 2010 und 2011 wieder in ruhiges Fahrwasser zurückgekehrt und als einziges verbliebenes Schulschiff der Marine auch weiterhin die wichtigste Plattform für die Ausbildung des Nachwuchses der Offiziere und Bootsmannsanwärter. Quelle: Text: Kieler Nachrichten Fotos: Hermann Dirkes, Frank Behling (1)


Ansprache 1.Crew-Chef Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als Crew-Chef der Bordkameradschaft ehemalige Stammbesetzung Segelschulschiff„Gorch Fock“ möchte ich ein paar Worte an den scheidenden Kommandanten Kapitän Helge Risch richten. Unsere Zusammenarbeit mit Ihnen war nur von kurzer Dauer. Sie haben die Neuausrichtung der Ausbildung auf unserer weißen Lady gut gemeistert und wir hoffen, dass es nun das Nonplusultra ist. Als Erinnerung an die Bordkameradschaft möchte ich Ihnen diesen Seitenriss der „Gorch Fock“, gelasert aus Edelstahl und ein kleines Büchlein mit Karikaturen aus unserer Zeit auf der „Gorch Fock“ überreichen. Die Karrikaturen im Buch sind gezeichnet vom damaligen Hauptgefreiten Fritz Meier, die humorösen Texte vom ehemaligen Kommandanten von Stackelberg. Dem neuen Kommandanten, Fregattenkapitän Nils Brandt einen herzlichen Glückwunsch zum neuen Kommando auf den schönsten Schiff der Deutschen Marine. Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen des Hochsee Yacht Clubs Germania in Wilhelmshafen, wo Fregattenkapitän Brandt die Jugend ausgebildet hat, weiß, war es immer sein Wunsch, Kommandant auf der „Gorch Fock“ zu werden. Der Wunsch hat sich ja nun erfüllt. Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit der Bordkameradschaft soweit es in Ihrer Macht steht. und wünschen Ihnen stets eine glückliche Hand bei der Ausbildung der heutzutage nicht ganz einfachen Jugend. Wie heißt es in „Gorch Fock“-Lied so schön: Weiß ist das Schiff, dass wir lieben! – In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Herr Fregattenkapitän Brandt stets eine glückliche Fahrt und eine handbreit Wasser unter dem Kiel. Ich bedanke mich recht herzlich für die Aufmerksamkeit.

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Kiel, 02.10.2014

„Gorch Fock“ setzt wieder Segel Um seine 165. Auslandsausbildungsreise fortzusetzen, hat das Segelschulschiff „Gorch Fock“ den Kieler Heimathafen verlassen. Nach einem kurzen Törn in der Ostsee stach der weiße Dreimaster unter dem Kommando von Fregattenkapitän Nils Brandt erneut in See und nimmt nun Kurs auf die Nordsee und den Atlantischen Ozean. Nachdem im ersten Abschnitt der diesjährigen Auslandsausbildungsreise 32 angehende Marinesanitätsoffiziere ihr seemännisches Grundpraktikum absolviert hatten, wurde nun das Gros der Offizieranwärtercrew VII [Sieben] / 2014 auf dem Segelschulschiff eingeschifft und in zwei Törns aufgeteilt. Verabschiedet wurde die Besatzung wie üblich vom Kommandeur der Marineschule Mürwik, Flottillenadmiral Carsten Stawitzki, sowie vom „Patenonkel“ der Besatzung, dem schleswig-holsteinischen Landtagspräsidenten, Klaus Schlie.

Herzliche Worte für die Familien Admiral Stawitzki tat im Zuge seiner Abschiedsworte etwas ausgesprochen Ungewöhnliches. Nachdem er zu den etwa 225 Männern und Frauen der Besatzung gesprochen hatte, trat er zwei Schritte nach vorne, drehte sich um, schaltete seine Stimme auf laut und sprach die mehr als 300 Angehörigen und Freunde der Besatzung an.

„Liebe Angehörigen, wir schauen alle auf die Besatzung und insbesondere auf die jungen Offizieranwärter. Ausdrücklich möchte ich aber auch Sie alle nicht vergessen. Soweit es die Kadetten betrifft, haben sich Ihre Söhne und Töchter, Ihre Freunde und Freundinnen für einen Berufsweg in der Marine entschieden. Für uns Seeleute besteht das Dasein in der Marine aus vielen Verabschiedungen und Begrüßungen. Das ist für alle Beteiligten nicht immer einfach. Das Wichtigste für den Seemann aber ist der sichere Heimathafen, in den er immer wieder zurückkehrt. Damit meine ich natürlich ein schönes zu Hause. Dafür, aber besonders auch dafür, dass Sie die jungen Kameraden und Kameradinnen auf ihren gewählten Weg loslassen, dafür möchte ich mich bei Ihnen von Herzen bedanken“. Tosender Applaus war der sichere Beweis dafür, dass diese Worte gut angekommen sind. Dann, pünktlich um 10:00 Uhr, glitt die „Gorch Fock“ mit losgemachten Segeln von der Pier und entschwand in den morgendlichen Dunst.

Weihnachten zu Hause Insgesamt 116 Offizieranwärter und –anwärterinnen sind im ersten Törn an Bord. Bereits vor der Reise absolvierten die Marinesoldaten eine intensive zweiwöchige Segelvorausbildung. Auf der Basis bilateraler Verträge wurden wie üblich mehrere

Angehörige und Gorch-Fock-Freunde wünschen der Crew VII/2014 gute Reise.

Kadetten anderer Nationen in die Crew integriert, um ihre Ausbildung zum Marineoffizier zu erhalten. Die internationalen Teilnehmer kommen aus Algerien, Benin, Gabun, Angola und dem Senegal, sowie aus dem Libanon und aus Thailand. Somit ist das Schiff mit einer Gesamtbesatzung von 225 Soldaten unterwegs. Die „Gorch Fock“ wird durch das Skagerrak, die Nordsee und den Englischen Kanal in die Biscaya segeln und dort den französischen Hafen La Rochelle besuchen. Im Anschluss geht es durch die Meerenge von Gibraltar ins südspanische Malaga. Dort wird nach einem offiziellen Besuchsprogramm die Crew getauscht. Danach setzt die Bark wieder Segel für die Heimreise. Diese wird unterbrochen durch einen weiteren Hafenaufenthalt in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Am 19. Dezember 2014 werden Schiff und Besatzung rechtzeitig zum Weihnachtsfest wieder im Heimathafen Kiel zurück erwartet.

Der Kommandeur der Marineschule Mürwik verabschiedet sich persönlich . Am 19. Dezember wird der Segler in Kiel zurückerwartet. (Quelle: Björn Wilke/PIZ Marine)

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In See, 08.10.2014

Erster weiblicher Toppsga st auf der „Gorch Fock“ Unter den Offizieranwärtern auf der „Gorch Fock“ sind viele junge Frauen, die jährlich die Segelausbildung auf dem Schulschiff genießen. In der Segelcrew an Bord des Schiffes hat es dagegen bisher nur wenige gegeben. In der Gruppe der Toppsgasten noch gar keine. Das hat sich geändert, denn seit kurzem gehört Hauptgefreiter Lena Wieland zu einer Gruppe besonders qualifizierter Mitglieder der Segelcrew. Im Januar diesen Jahres kam die 26-jährige Lena Wieland auf das Segelschulschiff „Gorch Fock“ und wurde Teil der Segelcrew. Sie durfte gleich von Las Palmas mit nach Kiel segeln. Schnell hat sie sich in das Bordleben und ihre Arbeit eingewöhnt. „Besonders toll finde ich die Kameradschaft hier an Bord und die Möglichkeit, viele neue Leute kennenzulernen.“ Ihr großer Ehrgeiz und steter Wille, Neues zu erlernen, blieb nicht unbemerkt; schließlich wurde sie zur Toppsgastenanwärterin ernannt.

Was macht eigentlich ein Toppsgast? Toppsgasten sind an Bord des Segelschulschiffes besonders erfahrene und fachlich qualifizierte Mitglieder der Segelcrew. Sie kümmern sich um alle anfallenden Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten an und in der Takelage. Entsprechend des

Ausbildungsstandes kommen den Toppsgasten bei der Bedienung der Takelage besondere Aufgaben und Befugnisse zu. Sie werden an besonders exponierten Stellen eingeteilt. Es ist schon eher ungewöhnlich, dass jemand aus der Segelcrew nach so kurzer Zeit an Bord zum Toppsgasten ernannt wird Und eine Frau gab es bei den Toppsgasten bisher noch gar nicht. Ein Novum auf der „Gorch Fock“, welches deutlich macht, dass die Leistung den Weg bereitet.

Mit Abenteuerlust zur Marine Bereits kurz nach der Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin zog es Lena Wieland für ein neunwöchiges Praktikum in ein Krankenhaus nach Mexiko. „Bevor ich an Familienplanung denke, wollte ich noch einmal etwas komplett anderes machen und einer Tätigkeit nachgehen, die völlig neue Erfahrungen mit sich bringt“, sagt die gebürtige Haanerin. Daher entschied sie sich, bei der Marine Freiwilligen Wehrdienst zu leisten. Während eines dreiwöchigen Praktikums im Schiffslazarett auf der Fregatte „Sachsen“ hatte sie die Zeit genutzt, sich einen Einblick in andere Bereiche an Bord eines Marineschiffes zu verschaffen. Dabei entdeckte sie schnell ihr Interesse für den Decksdienst. Bald darauf trat

Hauptgefreiter Wieland hoch oben auf der Rah (Quelle: 2014 Frank Behling)

Hauptgefreiter Wieland an Bord der „Gorch Fock“. (Quelle: 2014 Helmut Michelis)

sie die Grundausbildung an der Marinetechnikschule in Parow an und wurde zur „11erin“, d.h. [das heißt] für eine Verwendung im Decksdienst an Bord, ausgebildet. In ihrer Freizeit spielt Lena Wieland Posaune in einer Big Band und ist seit ihrem 16. Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr. Als Teil der Stammbesatzung auf dem Segelschulschiff der Deutschen Marine zur See zu fahren, bereitet Lena Wieland sehr viel Freude, aber Ihr größter Wunsch wäre es, einmal in einem Hubschrauber der Marine mitzufliegen. Quelle: PIZ Marine

Aufentern auf der „Gorch Fock“ BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Dank an die Besatzung

Besatzung der „Gorch Fock“ und Landtagsabgeordnete besuchen Hansa-Park Ein Ausflug in den Hansa-Park auf Einladung des Geschäftsführers hat für die Besatzung seit Jahren Tradition.

Über 70 Mitglieder der Stammbesatzung der „Gorch Fock“ besuchten Ende Mai gemeinsam mit Abgeordneten des Landtages den Hansa-Park. Der Ausflug erfolgte in Verbindung mit einer über 30 Jahren bestehenden Patenschaft des Landtages für das Segelschulschiff der Marine. Landtagspräsident Klaus Schlie bezeichnete die gemeinsame „Fahrt ins Land“ als Dank an die Mannschaft. „Ich habe größten Respekt vor der Leistung die sie jeden

Tag aufs Neue an Bord erbringen“, betonte Schlie. Die „Gorch Fock“ sei schon lange ein Wahrzeichen für Schleswig-Holstein und ihren Heimathafen Kiel. Dazu habe die Besatzung in erheblichem Maße beigetragen. Hansa Park Geschäftsführer Andreas Leicht ergänzte: „Die auf der „Gorch Fock“ gelebten Werte sind identisch mit dem Wertesystem der Hanse und dem der ehrbaren hanseatischen Kaufleute. Auf die-

se Art entsteht ein ganz besonderes Band zwischen den Hansa-Park und der „Gorch Fock“, welches wir sehr zu schätzen wissen.“ Die Fahrt von Abgeordneten und der Mannschaft der Dreimastbark nach Sierksdorf auf Einladung des Geschäftsführers Andreas Leicht hat seit einigen Jahren Tradition.

„Gorch Fock“- Prozess 22.10.2014

Eltern scheitern vor Gericht

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gung nach dem Soldatenversorgungsgesetz verklagt.

2008 starb die Gorch-Fock-Kadettin Jenny Böken. Die Umstände ihres Todes sind nicht geklärt. Aachener Richter zeigten sich jetzt verwundert. Minuten nach dem Richterspruch war den Bökens die bittere Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Mit erstarrter Miene rang sich Uwe Böken diese Worte ab:

Jenny Böken war am 3. September 2008 aus ungeklärten Gründen über Bord des Segelschulschiffs gegangen. Die Leiche wurde später in der Nordsee gefunden. Die Eltern hatten bei dem Prozess auf Erkenntnisse zu den Todesumständen gehofft. Für die Richter ging es nur um die Frage, ob Jenny Dienst unter besonderer Lebensgefahr getan hatte.

„Ich bin tief enttäuscht und ziemlich platt.“ Marlis und Uwe Böken hatten nach dem Tod ihrer Tochter und „Gorch Fock“Kadettin Jenny Böken die Bundesrepublik Deutschland auf 40 000 Euro Entschädi-

Der Vorsitzende Richter Markus Lehmler schilderte die Ereignisse dieser Nacht nach Aktenlage: Jenny hatte Nachtwache und stand auf diesem exponierten dunklen Posten „Ausguck“ vorne auf dem Schiff.

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Die Eltern der 2008 an Bord der Gorch-Fock verunglückten Jenny Böken, Marlis und Uwe Böken. © dpa/ Matthias Balk

Es gab bis zu drei Meter hohe Wellen. Jede halbe Stunde musste sie Meldung geben und rufen: „Auf der Back ist alles wohl, die Laternen leuchten“. Um 23.30 Uhr blieb diese Standardmeldung aus. Normalerweise hätte der Wachoffizier nachgucken müssen. Der habe es aber nicht getan. Um 23.35 Uhr habe Jenny ja wieder Schiffe


ler: „Das ist eine Ecke, wo man über Bord gehen kann.“ Trotzdem sah das Gericht keine besondere Lebensgefahr weder für Jenny noch für die anderen Kadetten und wies die Klage ab.

In der Nacht auf den 4. September 2008 war die damals 18 Jahre alte Jenny Böken aus Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen während ihrer Nachtwache von dem Segelschulschiff Gorch Fock über Bord gegangen. © Frank Behling

gemeldet, habe der laut Vernehmungsprotokoll gesagt. „Wir haben uns gewundert, dass die Staatsanwaltschaft da nicht nachgefragt hat“, sagte der Vorsitzende Richter Markus Lehmler. Zu dieser Zeit hatte sich eine andere Kadettin für die Nachtwache fertiggemacht. Der Leutnant zur See kam in Uniform ins Gericht. Sie bestritt, die direkte Ablösung für Jenny Böken gewesen zu sein. Als sie an Deck gekommen sei, habe sie einen Schrei gehört. „Aber gesehen habe ich nichts.“ Kurz danach der Alarm — nach Angaben des Gerichts um 23.43 Uhr: „Mann über Bord. Das ist keine Übung.“ Sie habe sich nicht als Zeugin gemeldet. Ein Retter der „Gorch Fock“, der in einem Speedboot die Suche startete, habe in seiner Vernehmung von schwierigen Verhältnissen mit bis zu drei Meter hohen Wellen gesprochen. Die Retter hätten gerade mal fünf Meter weit gucken können. Der Mann sei Segelmacher und als Retter eingesetzt, warf der Vertreter der Marine ein — und sei nicht berechtigt, Angaben zum Wetter zu machen. „Zwei bis drei Meter hohe Wellen sind keine Frage der Zuständigkeit“, antwortete Lehmler trocken. Die Marine geht davon aus, dass die „Gorch Fock“ bei dem tödlichen Ereignis ruhig in See lag. Sie spricht von 1,5 bis zwei Meter hohen Wellen. Nach Recherchen der Eltern herrschte Windstärke sieben bei einer Wassertemperatur von 15 Grad. Die Eltern machen dem damaligen Kapitän zum Vorwurf, dass er weder Schwimmweste noch Gurtsicherung angeordnet hatte. Das Gericht hatte sich bei einem Ortstermin auf dem Schiff ein Bild von dem Posten „Ausguck“ gemacht, ganz vorne auf dem Schiff, wo Jenny stand. Die Richter hatten die niedrige und nicht durchgehende Reling bemerkt, die Taue, über die ein so junger und see-unerfahrener Mensch leicht stolpern könne, sagte Lehm-

„So lange die Gesundheit das zulässt, werden wir keine Ruhe geben, bis wir wissen, was passiert ist“, hatte Uwe Böken vor der Verhandlung gesagt.

29.10.2014 Eltern wollen in Berufung gehen Die Eltern der über Bord gegangenen „Gorch Fock“- Kadettin Jenny Böken wollen nach der Abweisung ihrer Entschädigungsklage durch das Verwaltungsgericht Aachen in Berufung gehen. Eigentlich hatten die Richter eine Berufung ausgeschlossen. Dagegen wollen sich die Eltern nun mit einem entsprechenden Antrag beim Oberverwaltungsgericht Köln wehren, teilte ihr Anwalt Rainer Dietz am Mittwoch mit. Die Eltern hatten die Bundesrepublik Deutschland auf 40 000 Euro Entschädigung nach dem Soldatenversorgungsgesetz verklagt und waren gescheitert. Der Dienst der Offiziersanwärterin auf dem Posten „Ausguck“ ganz vorne auf dem Segelschulschiff sei nicht mit einer besonderen Lebensgefahr verbunden, hatten die Richter festgestellt. Die damals 18-jährige Kadettin Jenny Böken aus Geilenkirchen im Kreis Heinsberg war 2008 während ihrer Nachtwache von dem Segelschulschiff über Bord gegangen. Die Eltern sehen eine besondere Lebensgefahr, weil ihre Tochter bei schwerer See ungesichert auf dem exponierten Platz Dienst tat. Mittlerweile müssten sich die Kadetten sichern, stellen sie fest.

13.11.2014 Gericht lehnt Beschwerde ab Die „Gorch Fock“-Kadettin Jenny Böken ging vor sechs Jahren über Bord. Die Unglücksursache ist bis heute nicht geklärt. Wie berichtet beschäftigte sich das Bundesverfassungsgericht mit dem Fall. Die Eltern der 2008 auf der „Gorch Fock“ über Bord gegangenen Kadettin Jenny Böken haben bei ihren Versuchen, die Todesumstände zu klären, eine weitere juristische Schlappe hinnehmen müssen. Das Bundesverfassungsgericht teilte am Donnerstag in Karlsruhe mit, dass die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den Schiffsarzt des Segelschulschiffs nach dem

Tod der Offiziersanwärterin nicht gegen das Grundgesetz verstoße. Eine entsprechende Verfassungsbeschwerde der Eltern sei nicht zur Entscheidung angenommen worden. Der Beschluss der 3. Kammer des 2. Senats erging demnach bereits am 6. Oktober (B2 BvR 1568/12). In der Nacht auf den 4. September 2008 war die damals 18 Jahre alte Jenny Böken aus Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen während ihrer Nachtwache über Bord gegangen. Die Todesumstände sind bis heute nicht geklärt. Die Eltern strengen seit Jahren vergeblich ein juristisches Verfahren nach dem anderen an. Dem Schiffsarzt hatten sie vorgeworfen, ihre Tochter nicht vollständig vom Dienst ausgeschlossen zu haben, obwohl er von ihren Unterleibsschmerzen gewusst habe sowie von ihrer Neigung, kurzfristig einzuschlafen. An das Bundesverfassungsgericht hatten sich die Eltern gewandt, weil die Kieler Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Mediziner wegen fahrlässiger Tötung eingestellt hatte. Die Behörde sprach von einem tragischen Unglück und sah mangels Anfangsverdachts von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ab. Die hiergegen erhobene Beschwerde der Eltern wies der Generalstaatsanwalt von Schleswig-Holstein als unbegründet zurück. Einen Antrag auf gerichtliche Entscheidung verwarf das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht ebenfalls als unbegründet. Den Eltern stehe aufgrund der staatlichen Schutzpflicht für das Leben der zu Tode gekommenen Offiziersanwärterin zwar ein verfassungsrechtlicher Anspruch auf sorgfältige und effektive Ermittlungen zu, hieß es nun vom Bundesverfassungsgericht. „Die diesbezügliche Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts genügt jedoch den sich hieraus ergebenden verfassungsrechtlichen Anforderungen.“ Zuletzt hatte das Verwaltungsgericht Aachen am 22. Oktober eine Entschädigungsklage der Eltern abgewiesen. Sie hatten die Bundesrepublik Deutschland auf 40 000 Euro Entschädigung nach dem Soldatenversorgungsgesetz verklagt. Gegen das Urteil wollen sie in Berufung gehen. Zwar hatten die Richter diesen Schritt eigentlich ausgeschlossen. Doch dagegen wollen sich die Eltern nun mit einem entsprechenden Antrag beim Oberverwaltungsgericht Köln wehren. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Zahlen und Fakten

Entnommen aus: Deutsche Marine – Zahlen und Fakten

Auftrag, Aufgaben und Fähigkeiten der Deutschen Marine

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Entnommen aus: Deutsche Marine – Zahlen und Fakten


Quelle: Deutsche Marine – Zahlen und Fakten

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Entnommen aus: Deutsche Marine – Zahlen und Fakten


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Entnommen aus: Deutsche Marine – Zahlen und Fakten


Letzte Begegnung in See – „Niedersachsen“ passiert „Gorch Fock“

Zusammentreffen der Fregatte „Niedersachsen“ und dem Segelschulschiff „Gorch Fock“, aufgenommen vom Bordhubschrauber der kanadischen (HMCS) Toronto während der Operation REASSURANCE im Mittelmeer am 28. Oktober 2014. ©2014 DND MDN CANADA

Am 28. Oktober kam es in der Straße von Gibraltar zu einer historischen Begegnung zwischen der Fregatte „Niedersachsen“ und dem Segelschulschiff „Gorch Fock“. Da die „Niedersachsen“ noch in diesem Jahr nach über 30 Jahren Dienst in der Marine aus der Fahrbereitschaft gehen wird, war dies die letzte Begegnung auf See der beiden Einheiten. „Der „Gorch Fock“ zu begegnen ist immer etwas ganz Besonderes. Sie ist eines der schönsten Schiffe der Welt und daher immer ein Blickfang“, schildert Fregattenkapitän Kurt Leonards, Kommandant der „Niedersachsen“. Die Fregatte befindet sich derzeit im Rahmen der Standing NATO [North Atlantic Treaty Organization] Maritime Group 2 auf dem Weg in das Einsatzgebiet der Operation Active Endeavour im östlichen Mittelmeer. Die Fregatte „Niedersachsen“ war am 16. Juli mit knapp 200 Besatzungsmitgliedern aus Wilhelms-

haven ausgelaufen und verbrachte zunächst zwei Monate an der nordamerikanischen Ostküste. Dort nahm sie an verschiedenen Manövern mit US-amerikanischen und kanadischen Marineeinheiten teil. Noch bis Ende November lief die „Niedersachsen“ gemeinsam mit spanischen, türkischen, kanadischen und US-amerikanischen Schiffen im Mittelmeer patrouillieren und Häfen in der Türkei und Ägypten anlaufen. Am 5. Dezember lief die Fregatte „Niedersachsen“ zum letzten Mal in Wilhelmshaven ein. Die „Gorch Fock“ steht seit 1958 im Dienst der Marine und befindet sich derzeit auf einer Auslandsausbildungsfahrt des Offiziernachwuchses auf dem Weg ins Mittelmeer. Das Segelschulschiff wird in den kommenden Tagen in Malaga (Spanien) erwartet. Derzeit befinden sich unter dem Kommando von Fregattenkapitän Nils Brandt 216 Besatzungsmitglieder, darunter 112 Offizieranwärter, an Bord. Quelle: PIZ Marine BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Wechsel an der Marine-Spitze Die 15000 deutschen Marinesoldaten bekamen am Dienstag, den 28.10.2014 einen neuen Chef. Auf dem Gelände der Marineschule Mürwik wurde Vizeadmiral Axel Schimpf um 18 Uhr von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit einem Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wurde der aus Lübeck stammende Vizeadmiral Andreas Krause.

Stets korrekt: Axel Schimpf hat sich 43 Jahre für die Marine eingesetzt. Am Dienstag wurde er mit einem Zapfenstreich verabschiedet. © Frank Behling

Mit Axel Schimpf geht ein Marineoffizier alter Schule von Bord. Er hat 43 Dienstjahre in der Marine aufzuweisen und war sogar zweimal Kommandant – eine Karriere, wie sie fast unmöglich ist. Den Dienst in der Bundesmarine trat der in Speyer geborene Schimpf am 1. Oktober 1971 an; es war sein 19. Geburtstag. Damals war vieles anders. Die Marine bestand aus fast 200 Einheiten, heute sind es gerade noch 50. Während heutige Offizieranwärter nach der Ausbildung auf der „Gorch Fock“ meist drei Jahre in zivilen Hochschulen eine akademische Ausbildung durchlaufen, bekam Schimpf seine Praxis auf den Kommandobrücken. Er war von 1974 bis 1981 fast durchgängig auf Schnellbooten unterwegs. Von 1978 bis 1981 war er Kommandant des Schnellbootes „Leopard“ in Flensburg. Danach wechselte er nach Kiel. Nach der Ausbildung zum Schiffseinsatzoffizier kam er 1983 auf den Zerstörer „Lütjens“, den er von 1992 bis 1994 als Kommandant befehligte. In dieser Zeit führte er den Zerstörer auch durch den ersten Auslandseinsatz deutscher Marinesoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Adria. Die in den USA gebauten Zerstörer der „Lütjens“Klasse waren die kampfstärksten Schiffe der Bundesmarine. „Diese Zeit als Kommandant war die schönste Zeit“, sagte er später.

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1994 wechselte Schimpf nicht in einen einsamen Bürojob. Er durfte auf verschiedenen Posten an der Zukunftsplanung der Marine mitwirken. 2002 wurde er in den Admiralsrang befördert. Von 2008 bis 2010 war er Amtschef des Marineamts in Rostock. Die Konzentration der Flotte auf die Standorte Wilhelmshaven, Kiel und Rostock trägt auch seine Handschrift. Die Marine bescherte Axel Schimpf aber auch schwere Stunden. Er musste den Kummer mit defekten Korvetten genauso abwettern wie die „Gorch Fock“-Krise. Im Januar 2011 musste er persönlich auf Anweisung des damaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg den Kommandanten des Segelschulschiffes abberufen. Schimpfs Nachfolger ist auch eng mit Schleswig-Holstein verbunden. Andreas Krause wurde im Oktober 1956 in Lübeck geboren, trat am 1. Juli 1976 in Mürwik in die Marine ein und studierte Pädagogik in Hamburg. Von 1986 bis 1989 war er in Eckernförde Kommandant des UBootes „U22“. 2006 stellte er in Kiel die Einsatzflottille 1 auf. Seit April 2013 ist er Stellvertreter des Inspekteurs. Auf diesen Posten rückte Konteradmiral Rainer Brinkmann auf. Brinkmann hatte Krause bereits 2008 als Kommandeur der Einsatzflottille 1 in Kiel abgelöst.

LEBENSLAUF Namenm: Andreas Krause Dienstgrad: Vizeadmiral Derzeitige Funktion: Inspekteur der Marine Geburtsort: Lübeck Geburtstag: 11. Oktober 1956 Eintritt: 1976 MILITÄRISCHER WERDEGANG 1976 Eintritt in die Marine 1977-1980 Studium an der Universität der Bundeswehr, Abschluss als DiplomPädagoge 1981-1986 Wachoffizier an Bord von Unterseebooten 1986-1989 Kommandant Unterseeboot „U 22“ 1989-1990 Taktische Offizierausbildung für Seeoperationen (B-Lehrgang Uboot [Unterseeboot]-Jagd) 1990-1992 Teilnahme am 32. Lehrgang Admiralstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr 1992-1993 Operativer Planungsoffizier Uboot [Unterseeboot]flottille (A31) 1993-1996 Verwendungen im Führungsstab der Marine und im Führungsstab der Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn 1996-1999 Kommandeur Ausbildungszentrum Uboote [Unterseeboote] 1999-2001 Referatsleiter im Joint Headquarters Northeast in Karup 2001-2003 Referatsleiter im Führungsstab der Marine 2003-2004 Stellvertretender Stabsabteilungsleiter im Führungsstab der Streitkräfte Einsatzführung (Stabsabteilung V), Bundesministerium der Verteidigung 2004-2006 Stabsabteilungsleiter im Führungsstab der Marine, Konzeption, Planung und Führung (Stabsabteilung III), Bundesministerium der Verteidigung 2006-2008 Kommandeur der Einsatzflottille 1 in Kiel 2008-2009 Stellvertretender Befehlshaber der Flotte in Glücksburg 2009-2012 Leiter Einsatzführungsstab im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn 2012-2013 Stellvertretender Befehlshaber der Alliierten Seestreitkräfte in Neapel 2013-2014 Stellvertreter des Inspekteurs der Marine im Marinekommando in Rostock seit Oktober 2014 Inspekteur der Marine ORDEN UND EHRENZEICHEN Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold Einsatzmedaille der Bundeswehr in Bronze

Vizeadmiral Andreas Krause wurde neuer Marineinspekteur.


Inspekteur der Marine stellt Jahresbericht 2014 vor

Bericht zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland Rostock, 05.11.2014. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, hat den Jahresbericht 2014 im Rahmen der „Maritime Convention“ in Berlin vorgestellt. Der jährliche Bericht zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland erscheint seit 1986 unter der Federführung des Inspekteurs der Marine. Auf den 256 Seiten befinden sich beispielsweise Informationen zu neuesten maritimen Entwicklungen, zum Welthandel, zur Welthandelsflotte und zur deutschen maritimen Wirtschaft. Im Mittelpunkt des Berichts stehen die Fakten zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik. Deutschland zählt zu den führenden Wirtschafts- und Handelsnationen der Welt. Die Abhängigkeit unserer weitgehend auf Veredelung und Export ausgerichteten Wirtschaft sowie der gesamten maritimen Industrie von weltweit sicheren Seeverbindungen, sicherer Schifffahrt und sicherer Versorgung - die maritime Abhängigkeit unseres Landes - unter dem besonderen Aspekt der Sicherheitsvorsorge zu verdeutlichen, ist Ziel dieses Berichtes. Erstmals 1986 durch das Bundesministerium der Verteidigung herausgegeben, werden die wichtigsten maritimen Bereiche dargestellt. Eine Zusammenfassung unterschiedlichster Publikationen sowie die Aufarbeitung verschiedenster Zahlen und Daten werden somit in einem Werk der maritimen Politik, Wirtschaft und staatlichen Institutionen zur Verfügung gestellt. Der Jahresbericht der Deutschen Marine „Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland“ Erhältlich als Download unter www.marine.de als Druckversion und/oder CD unter marineschifffahrtleitung@bundeswehr.org oder Marinekommando Dezernat Handelsschifffahrt/Marineschifffahrtleitung Osdorfer Landstrasse 365 22589 Hamburg

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Kieler Woche 2014

Oh n e W i nd ist die Pa ra de ein J am m e r Ein Bericht von Michael Brzoza

Wieder einmal war es soweit. Die Stadt Kiel lud traditionell zur 137. Kieler Woche an die Kieler Förde ein. Über 3,5 Millionen Besucher folgten diesem Aufruf zum größten Segel-Event der Welt. Das Organisationsteam Kieler Woche konnte dieses Jahr mit über 2000 Veranstaltungen aufwarten. Von kostenlosen Live-Konzerten bis hin zu spannenden Segel-Wettbewerben in Kiel Schilksee, die live auf einer großen Videoleinwand verfolgt werden konnten. Allein an die 10.000 Besucher hatten sich an der Kieler Förde angefunden um die über 100 teilnehmenden Schiffe bei

der Windjammerparade zu sehen. Neben über 100 kleineren und mittleren Traditionsseglern waren auch die „Gorch Fock“ als Flaggschiff der Parade, sowie die „Sea Cloud II“, „Dar Mlodiezy“ und „Kruzenshtern“ an die Förde gekommen. Die Wetterprognose lautete für diesen Samstag Morgen teilweise bewölkt, etwas aufgelockerte Wolkendecke und ein wenig Regen (20%), gegen Mittag schon 70% Regenwahrscheinlichkeit. Mit einem lauten Knall wurde von der Regattaleitung eine weiße Leuchtkugel in den Himmel geschossen. Das war das Signal für den Start der Windjammerparade. Nur

Immer hautnah dabei und ganz dicht dran: Fotograf Michael Brzoza und die „Hannes“ der RK-Marine-Kiel.

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wenige Sekunden danach setzten sich alle Schiffe in Bewegung. Ein lautes Gedröhn ertönte, als alle Segler im selben Moment ihre Signalhörner betätigten. GänsehautFeeling für jeden der das hautnah miterleben durfte. Gegen 13 Uhr allerdings kam der Wind bereits aus NO und die Segler schienen plötzlich alle auf der Stelle stehen zu bleiben. Nur innerhalb weniger Minuten verdunkelte sich der Himmel von einem mittelgrau in ein pechschwarz und plötzlich fing es an zu hageln. Die meisten Segler konnten Ihre Segel noch rechtzeitig bergen, bevor es zu blitzen und donnern begann. Das ganze Unwetter hielt ca. 45 Minuten an. Gott sei Dank hatte unsere

Eines der modernsten Großsegler: Die „Dar Mlodiezy“.


Barkasse „Hannes“ eine Persenning sodass wir und unsere Kameraausrüstungen trocken blieben. Herbert und Hannes unsere „Steuermänner“ hatten es allerdings nicht so bequem wie wir und konnten derweil draußen ein wenig die unfreiwillige „Dusche“ genießen. Später am Nachmittag konnte man bei der SHZ online lesen, dass die Besucher am Falkensteiner Strand fluchtartig die Veranstaltung verlassen

hatten und alle gleichzeitig ihre Autos aufsuchten. Ein fataler Fehler, denn wer Falkenstein kennt, der kennt auch die Straßen und hier brach der Verkehr natürlich total zusammen. Für nur 100 Meter brauchten die Fahrzeuge ca. 60 Minuten. Die Polizei rückte an um das Chaos zu beruhigen. Es wurden alle Ampeln abgeschaltet und der Verkehr von Hand geregelt. Trotz allem war es ein toller Vormittag mittendrin

in dem Gewirr von Schiffen und Masten, fröhlichen Menschen, Tauwerk und Shanties. Mein Dank geht wie jedes Jahr wieder an Hannes und Herbert (RK Marine Kiel), für die ganz spezielle Tour. Mit Eurer Hilfe gelangen mir wieder sensationelle Fotos von unserer Gorch Fock und anderen Schiffen. Michael Brzoza

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Hubert Herold

Segeltörn der junggebliebenen Kameraden Ahoi Kameradinnen/Kameraden! Am 25.07.14 war es endlich wieder soweit. Um 15:00 Uhr trafen die ersten Crewmitglieder im Rostocker Stadthafen ein um den einwöchigen Törn vorzubereiten. Unser Eigner Jan Möller kam uns in zuvorkommender Weise entgegen und so konnten wir die Yacht LaraLina (Delphia 40 performance) bereits am Freitagnachmittag übernehmen. Nach einer hervorragenden und gründlichen Einweisung, begannen wir den angelieferten Proviant und die flüssigen Grundnahrungsmittel fachgerecht zu verstauen. Unser ehemaliger Provi auf der „Gorch Fock“ hätte seine helle Freude gehabt. Nach Ausscheiden mit Dienst begann das Warten auf Leo, Kai und Manni, die aus dem Allgäu anreisten. Gewartet haben wir natürlich beim alten Fritz bei kühlen frisch gezapften Bernstein-Bier. Man muss dazu sagen, dass über 30° Hitze herrschten und der Flüssigkeitsverlust enorm hoch war.

Samstag den 26.07.14 Um 6:30 Uhr sofortiges Antreten auf der Pier. Leo mit seiner Gang war da. Allgemeines Geschmuse unter alten Fahrensmännern mit gleichzeitiger Einnahme eines Aufsteh-Biers. (War natürlich Kaffee.) Landratte Kai leistete sich sofort einen groben Schnitzer, lässt doch glatt eine Palette Bier auf einem Poller stehen. Wir waren schon bereit zum Auslaufen, als der fehlende Proviant entdeckt wurde. Bei strahlenden Sonnenschein im stark befahrenen Fahrwasser Richtung Warnemünde. Nach mehreren Segelmanövern zum Kennenlernen der Yacht sind wir gegen18:00 Uhr in Kühlungsborn eingelaufen.

Sonntag den 27.07. Wir legten nach einem kräftigen Frühstück, wobei sich Michael und Leo als hervorragende Schmuts betätigten ab mit dem Ziel Haesnes/Falster. Leider herrschte ab 11:00 Uhr absolute Windstille und über 30° schwüle Hitze, so dass der Jockel wieder herhalten musste, um unser Ziel zu erreichen. Ein kleiner Fischerei-Hafen mit einer himmlischen Ruhe.

Montag den 28.07. Frühes Ablegen. Unser Ziel sollte der Hafen Kloster auf Hiddensee sein. Wetter-

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lage wie gehabt, kein Wind und schwüle Hitze. Um 14:00 Uhr Segel geborgen und unter Maschine weiter. Kommentar von Rudergänger Kai „ich seh nix“ (wir auch nicht nur Wasser). Leider bekam Günther ganz allmählich gesundheitliche Probleme, ihm machte die schwüle Hitze zu schaffen. Im Hafen natürlich kein Liegeplatz zu kriegen. Aber mit Genehmigung des Hafenmeisters, durften wir am Fähranleger festmachen. Leider musste noch der Notarzt für Günther angefordert werden. Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, haben wir im Biergarten des Hafenrestaurants den Tag Revue passieren lassen, Günther hatte sich wieder soweit erholt und bewachte die Yacht.

Dienstag 29.07. Lola hatte die „Shanty-Freunde Gimte“

gesponsort und bevor wir ausgelaufen sind, haben wir in einträchtiger Weise unser „Gorch Fock“-Lied gesungen – war große Klasse. Unser nächstes Ziel war die Hansestadt Stralsund, die wir gegen Mittag erreichten. Eine sehr schöne Stadt mit einem wunderbaren Altstadtkern . Wir haben die „Gorch Fock 1“ besichtigt und haben uns einen ausgedehnten Landurlaub gegönnt.

Mittwoch den 30.07. Nach eingehender Besprechung, sind wir zum Entschluss gekommen, nicht mehr rund Rügen zu segeln, da sonst der Zeitdruck zu groß geworden wäre. Wir sind dann durch das Gellenfahrwasser (unterhalb von Hiddensee ) in die offene See und unter gerefften Segel (Gewitterfront) Rich-


Zustand des Schiffes ist kritisch Laut der Machbarkeitsstudie ist das Schiff zwar „grundsätzlich sanierungsfähig“, weist aber „schwerste strukturelle Schäden“ am Deck und am Unterschiff auf. So sei aktuell offenbar die Schwimmfähigkeit des Schiffes nicht gewährleistet, diese müsse aber spätestens im Jahr 2015 nachgewiesen werden. Insgesamt könnten daher die Instandhaltungskosten nur dann genau abgeschätzt werden, wenn das Schiff ins Dock kommt, so das Gutachten.

Unterstützung durch Land und Sponsoren nötig

tung Warnemünde. Um 12:00 Uhr konnten wir ausreffen und sind vor der Gewitterfront abgelaufen. 19:00 Uhr Yachthafen Hohe Düne fest. Da die Temperaturen an diesem Tag erträglich waren, wurden die Kojen sehr früh aufgesucht.

Donnerstag 31.07. Bei klarem Wetter, 3-4 Bft aus SW-W ausgelaufen. Haben zum erstenmal den AutoPilot unter Segel benutzt. Ein Traum für faule Rudergänger. Sind den ganzen Tag im Segelrevier Warnemünde geblieben. Gegen 16:00 Uhr Einlaufen Rostock Stadthafen, um 17:15 Uhr fest. Es mischte sich schon die erste Wehmut ins Einlaufbier. Der Törn war schließlich zu Ende. Wir sind zum alten Fritz um gebührend Abschied zu feiern und um Manöverkritik zu üben. Es war ein wunderbarer Abschluss mit dem einhelligen Tenor nicht mehr zwei Jahre zu warten, sondern jedes Jahr einen Törn zu segeln. Sollte von seitens der Bordkameradschaft Interesse an einem zweiten Törn bestehen, so möge man mich ansprechen. Ab einer CrewStärke von zweimal 7-8 Personen bekommt man bei 2 WochenCarter in der zweiten Woche 25% Ermäßigung, die sich beide Crews teilen können.

Karl Schulz, Michael Jentzsch, Reinhold Reimer, Günther Bartusch, Kai Wolf (Landratte und Kielschweinpfleger). Skipper: Hubert Herold

„Gorch Fock I“ wird teuer für Stralsund Die Zukunft der 1933 gebauten „Gorch Fock I“ ist weiter ungewiss. Sollte sich die Hansestadt dazu entscheiden, denTraditionssegler zu kaufen, könnte dies offenbar sehr teuer werden. Zahlen hierzu hat die Rostocker Planungsgesellschaft Inros Lacker im Auftrag der Stadt Stralsund errechnet: Der Kaufpreis läge voraussichtlich zwischen dem Materialwert von 400.000 Euro und dem momentanen Kaufpreisangebot von 980.000 Euro. Hinzu kämen Instandhaltungskosten von rund 3,3 Millionen Euro, um das Schiff zu sanieren. Zusätzlich sei mit laufenden Betriebskosten von mehr als 300.000 Euro jährlich zu rechnen.

Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) erklärte zu dem möglichen Kauf, die Stadt habe die Chance, die „Gorch Fock“ als Touristenattraktion für Stralsund zu erhalten. Ein Ankauf könne aber nur erfolgen, wenn die jährlichen Betriebskosten von privaten Sponsoren getragen würden und das Wirtschaftsministerium den Kauf zu 90 Prozent fördere, stellte Badrow klar. Seit 2003 liegt die „Gorch Fock I“ im Hafen von Stralsund. Der Eignerverein „Tall Ship Friends“ will das Schiff an die Stadt verkaufen. Letztlich entscheidet die Stralsunder Bürgerschaft über den Kauf. Ein Termin dafür steht bislang nicht fest. Kommentar: Hamburg hat die „Rickmer Rickmers“, Travemünde die „Passat“, Bremerhaven die „Seute Deern“, Bremen die „Deutschland“ und die „Alexander von Humboldt“, Papenburg die „Friederike“. Traditionsschiffe sind eine notwendige Erinnerung an die Vergangenheit und eine Attraktion für Bürger und Besucher der jeweiligen Städte. Vielfältige Veranstaltungen und Tagungen auf diesen Schiffen bringen Besucher in die jeweiligen Städte. Die Stadt Stralsund sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen und dieses Schiff der Stadt erhalten. Quelle: NDR

Die Crew auf dem Törn vom 26.08.01.08.2014: Leo Dax, Manfred Wohlfahrt,

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Windjammertreffen in Esbjerg Dänemark

Bericht und Fotos von Michael Brzoza

Vom 2. bis 5. August fand das „Tall Ship Race 2014“ in Esbjerg an der Westküste von Dänemark statt. Über 500.000 Besucher waren vor Ort um die 80 Segelschiffe aus allen Ländern zu sehen. Sicherlich sind immer viele alte Bekannte dabei, so wie die „Christian Radich“, die „Kruzenshtern“ oder „Sørlandet“ aus Norwegen. Aber ohne diese Schiffe wäre es doch ein wenig langweilig, denn sie sind immer noch die Highlights eines jeden Windjammertreffens in Nordeuropa. An die 80 Segler aller Klassen hatten sich in Esbjerg eingefunden. Ganz toll war die Anfahrt der Besucher geregelt. Es gab gut 10 Minuten vom Hafen entfernt ein großes Feld, auf dem man kostenlos parken konnte. Ein ebenfalls kostenloser Bustransfer fuhr

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alle 15 Minuten zum Hafen und zurück. Der erste Bus um 9.15h und der letzte um 23.45h. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Es gab alles was satt macht. Vom Pizzastück über Crepes bis hin zu Kartoffelsalat mit Frikadellen. Die drei kleinen Frikadellen waren allerdings so was von niedlich, das ich mich kaum traute diese auch noch zu essen. Etwas erstaunt war ich, als ich gegen 9.30 Uhr am Hafen ankam, denn es fehlten noch einige Großsegler, die gemeldet waren. Deren Liegeplätze waren noch leer, aber das sollte sich schnell ändern. Denn alle Segler kamen direkt aus Bergen (Norwegen) und als letztes fuhren die „Georg Stage“, die „Kruzenshtern“ und die „Alexander von Humboldt II“ an die Pier. Die „Statsraad Lehmkuhl“


wenig Wind sicherlich ein Wettbewerbsnachteil, bei großen Windstärken hat sie dagegen ausgezeichnete Segeleigenschaften.

ist Norwegens größter und ältester Rahsegler und gilt als einer der ältesten und am besten erhaltenen Großsegler. Zwei weitere norwegische Großsegler waren ebenfalls in Esbjerg vertreten. Zum einen die „Christian Radich“ und zum anderen die „Sørlandet“. Ursprünglich wurde die „Statsraad Lehmkuhl“ 1914 als „Großherzog Friedrich August“ von der Johann C. Tecklenborg AG in Bremerhaven gebaut. Aus Sicherheitsgründen für die Kadetten wurde der Rahsegler umgetakelt. D.h. sie wurde mit einer geringeren Segelfläche als möglich im Verhältnis zu ihrer Tragfähigkeit ausgestattet. Es ist bei Regatten mit

Ebenfalls interessant war die „Santa Maria Manuela“ ein portugiesischer Gaffelschoner aus dem Jahr 1937 mit Heimathafen Aveiro. Die Stammbesatzung besteht aus 17 Mann und kann bis zu 50 Trainees zusätzlich mit an Bord nehmen. Das Schiff hat eine Länge von 68,64 Meter und eine Segelfläche von 1120m². Kurios fand ich doch letztendlich die beiden Rettungsboote, die sich direkt an Deck befanden und ineinander gesteckt waren. Unsere „Gorch Fock“ hatte nicht an der Regatta teilgenommen. Ein Grund war sicherlich die Kieler Woche mit der Windjammerparade, wo unsere Bark als Flaggschiff die Parade anführte (Bericht in diesem Magazin). Ein weitere Grund die Vereidigung neuer Rekruten an der Marineschule in Mürwik, wo die „Gorch Fock“ ebenfalls zu Gast war. Die meisten Schiffe nahmen von hier aus Heimatkurs und einige Kurs auf die Hansestadt Rostock. Das Tall Ship Race 2014 endete hier nachdem die Schiffe über Harlingen (NL), Fredrikstad (S) und Bergen (N) nach Esbjerg gekommen waren. Wir freuen uns schon auf 2015, wenn die Sail Training International wieder zum Windjammertreffen einlädt. Hier die Termine der STA (STI) für 2015: Belfast-Alesund 5.-15.7.2015 Alesund-Bergen-Kristiansand 18.-25.07.2015 Kristiansand-Aalborg 28.07.-1.8.2015 Aalborg-Sail Bremerhaven 5.-12.8.215 Bremerhaven-Sail Amsterdam 16.-19.8.2015 Amsterdam-Esbjerg-Stavanger 23.-28.8.2015

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Raimond Ramolla

Ka p i tän g e s uc ht Vorgeschichte Jenseits von meinen sonstigen Urlaubsplanungen zieht es mich ab und an nach Italien in die unvergleichliche und immer wieder neu zu entdeckende Stadt Rom. Doch es liegt nicht allein an der Anziehungskraft dieses mystischen Ortes allein. Ich befinde mich nämlich in der außerordentlich glücklichen Lage, dort eine liebe Bekannte, Diane, zu haben. Nein, nicht was ihr denkt! Wirklich was seriöses - also eine alte Freundschaftsbeziehung natürlich auch der Familie von Diane und meiner Familie. So kommt es, dass ich mich mit meiner Frau Silvia fast regelmäßig einmal im Jahr dort einfinde und einfach nur das „Dolce Vita“ genieße. - Einfach und wunderbar. Diane ist zeitweise als so eine Art Rechtsberaterin für Immobilienfragen im Auftrage eines Römers tätig, der irgendwo aus dem Arabischen stammt. Bei einem meiner Besuche deutete sie einmal an, dass die Familie ihres Auftraggebers über eine Yacht verfügt, die diese für regelmäßige Seeturns vorzugsweise im Mittelmeerraum und dann auch nur zur Urlaubszeit im Sommer nutzt. – Natürlich weiß Diane von meiner Seefahrerleidenschaft und auch von meiner Zugehörigkeit zur Bordkameradschaft ehemalige Stammbesatzung der Gorch Fock. Irgendwann hat sie das dann auch bei passender Gelegenheit in einem Gespräch mit ihrem römischen Auftraggeber erwähnt, - halt so, wie das so ist. Und der hat dann irgendwann einmal, wohl eher beiläufig, gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte, mir seine Yacht anzusehen. Einfach nur so, als interessierter Seefahrer. Und ich hab zugesagt.

militärische Hafenanlage in Betrieb, wurde er im Jahr 2001 nach Jahrhunderten der Vergessenheit und Verwahrlosung neu eingeweiht. Der Hafen nimmt zwar die ursprüngliche Anlageform wieder auf, trägt jedoch den Erfordernissen unserer Zeit Rechnung. So berücksichtigt er die Bedürfnisse des Tourismus und die Anforderungen nach Freizeitgestaltung und Unterhaltung. Es befinden sich über 70 Supermärkte, Geschäfte für Schiffszubehör und –utensilien, Bekleidungsgeschäfte, Kaffeehäuser und Restaurants auf dem gepflegten und weiträumigen Hafengelände. Der Hafen hält fast 800 Anlegeplätze mit allem vor, was so eine moderne Marina zu bieten hat. Auf einem dieser Liegeplätze sollte sich die besagte Yacht befinden.

Schlecht vorbereitet Wie ich im Vorfeld erfuhr, tat dort an Bord ein Matrose seinen Dienst. Er war für allerlei Arbeiten an Bord während der Liegezeiten der Yacht im Hafen zuständig. Er wachte, führte das tägliche Reinschiff durch und erledigte wohl auch einfache Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten. Natürlich hatte ich mich seemännisch auf die Begegnung mit dem Matrosen vorbereitet und ein „Sixerpack“ gutes italie-

Der Hafen von Rom Als ich im letzten Jahr „mal wieder in der Gegend war“, ergab sich die Gelegenheit, die Yacht einmal in Augenschein zu nehmen. An einem sonnigen Morgen starteten wir in Richtung Süden. Dianes Domizil befindet sich im Norden von Rom, in einem kleinen, aufstrebenden Ort an der legendären „Via Aurellia“. Nach einer kurzweiligen Fahrt an der Küstenlinie des sogenannten Thyrrenischen Meeres, am westlichen Rande Roms entlang, gelangten wir auf das antike Hafengelände von Ostia. Der Hafen erwies sich als alles andere als antik. Bis zum Niedergang des Römischen Reichs als wirtschaftliche sowie

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Außenansichten der Yacht im Hafen von Ostia.


nisches Bier besorgt. Die Yacht war schnell gefunden und mit dem „Sixerpack“ im Anschlag enterte ich die kurze Gangway. Und dann kam`s. Von wegen gut vorbereitet. Der Matrose mit Namen David erwies sich als Moslem. Er wirkte bei meinem Übergabeversuch des „Sixerpacks“ doch ein wenig unentschlossen abweisend. Naja, Schwamm drüber. Andere Länder, andere Sitten. Das Bier hab ich dann allein getrunken, - auch nicht schlecht.

Die Yacht Die Yacht ist schätzungsweise so um die 25 m lang und vielleicht 6 m breit. Sie hat die typischen Ausstattungsmerkmale eines eher nordischen Motorseglers. Sie ist als Ketsch getakelt und der spitzgattrige Bootsrumpf erinnert ein wenig an die Wellenlinienform der einstigen Collin Archer. Innen wie außen mit einem Steuerstand versehen, findet sich ansonsten reichlich Raum unter Deck. Relativ große Messe, Kabine reiht sich an Kabine. Ausreichend für einen ordentlichen Segelturn. Beim Anblick der Kombüse gab Diane an, dass bei Bedarf jeweils ein Smut angeheuert würde, um die Besatzung zu verpflegen. Der Maschinenraum mit Werkstatt und jede Menge Werkzeug machte einen gebrauchsfähigen Eindruck. – Ein wirklich schönes Schiff. Nach Abschluss der Besichtigung bat ich Diane, dem Eigener für den Besichtigungstermin zu danken und mitzuteilen, dass mir die Yacht außerordentlich gut gefallen habe.

Das ungewöhnliche Anliegen Nachdem ich schon lange wieder zu Hause war, bekam ich einen Anruf aus Rom. Zuerst das Übliche über „Diet un Dat“. Doch dann eine vollkommen andere Frage: „ Hör mal, willst Du nicht die Yacht als Kapitän übernehmen? Die Stelle wird gerade frei und mein Auftraggeber hat mich nach Dir gefragt.“ Wie ein Blitz durchschoss es mich. Hab ich da richtig gehört? Hat mich Diane da tatsächlich gefragt, ob ich die Yacht übernehmen will? Wo gibt’s denn sowas? Das ist ja unvorstellbar! Das …………“Bist Du noch dran?“, kam es aus dem Telefonhörer. „Klar“, antwortete ich. (Ich musste mich erst sammeln. Was für ein Angebot!!). Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, habe ich dann auf zweifache Weise reagiert. Zum einen habe ich Diane gebeten, dem Yachteigner in meinem Namen zu danken, dass er bei der Besetzung des Kapitänpostens an mich gedacht hatte (Wann wird mir so etwas noch mal in meinem Leben passieren?). Zum anderen musste ich schweren Herzens

Edel und mit allem Komfort – so kann man die Seefahrt genießen.

ablehnen. Mein derzeitiger Posten beim Bundesrechnungshof ist auch nicht ohne. Wenn ich den angebotenen Posten eventuell übernehmen würde, dann nach meinem Dienstende in frühestens 9 Jahren. Später erfuhr ich, dass der Yachteigner damit einverstanden wäre und ich mich bei Bedarf jederzeit bei ihm melden könne. Ich ließ ihm dann mitteilen, dass ich mich im Sinne der Stellenbesetzung in meinem Bekanntenkreis umsehen wollte. Wie genau die Job-Modalitäten ausgestaltet sind (Bezahlung, Arbeitszeiten usw.), habe ich erst einmal zurückgestellt und auch nicht weiter verfolgt. Was letztendlich bei mir haften geblieben ist, ist das wohltuende Gefühl einer Aussicht auf die Möglichkeit einer Kapitänsstelle nach meiner Pensionierung. Natürlich nur bei hoffentlich guter Gesundheit.

schrift: „Kapitän gesucht“. – Hier isser. Ach ja. Da war doch noch was. Sollte einer von Euch Lesern sich in irgend einer Weise fachlich geeignet und berufen fühlen: Meldung an mich! Mal sehen, was daraus wird. Mit seemännischen Gruß Euer Raimond

Die Geschichte hab ich dann letztens Hermann Dirkes erzählt. Nur etwas kürzer. Er regte dann an, darüber einen Artikel zu verfassen. Für die Bordzeitung: ÜberBORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Schulschiff Neubau

Dijkstra konstruiert Klipper “Orchid” für den Oman

Der Oman macht weiterhin Ernst bei der Wiederentdeckung seiner maritimen Tradition. Das Konstruktionsbüro Dijkstra hat einen 86 Meter langen GroßseglerNeubau gezeichnet.

Klippers „Orchid“ für den Oman. Die “Orchid” soll einer 94-Köpfige Crew der Marine als Schulschiff dienen. Die Erfahrung mit der Kadetten-Ausbildung beim Segeln wie in alten Zeiten wird positiv bewertet. Das Vollschiff wurde bei der Damen Werft in Rotterdam auf Kiel gelegt und soll schon im Sommer 2014 ausgeliefert werden. Dijkstra war in jüngerer Vergangenheit an zwei weiteren Großsegler Projekten beteili-

gt. Der Dreimast-Vollschiff “Stad Amsterdam” lief 2000 vom Stapel und ist unter niederländischer Flagge als Schul- und Charterschiff unterwegs. Die “Cisne Branco” wurde 1999 fertig und soll 15 Millionen Dollar gekostet haben. Seit 2000 dient sie der brasilianischen Marine zu Repräsentationszwecken. Über den Neubau des Segelschulschiffs „Orchid“ für Oman wurde an dieser Stelle schon einmal berichtet. Die „Orchid“ soll die von vielen Sailveranstaltungen bekannte „Shabab Oman“ ersetzen. Nun ist sie mit einem spektakulären Quer-Stapellauf zu Wasser gelassen worden. Im August fand die Übergabe an die Marine von Oman statt.

Rendering des Klippers “Orchid” für den Oman. © Dykstra Naval Architects

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Einführung eines Förderkreises für die „Alexander von Humboldt II“

Die Deutsche Stiftung Sail Training hat mit Wirkung zum 1. Januar 2014 ein neues Konzept eingeführt: Einen sogenannten Förderkreis. Wer zukünftig mit der Alex 2 segeln will (ob als Stammcrew oder als Trainee), sollte Mitglied dieses Förderkreises sein. Pro Quartal sind 30 Euro fällig (also 120 Euro pro Jahr), für Jugendliche bis 25 beträgt der Förderbeitrag die Hälfte. Eine Mitgliedschaft, so wie bisher, in der S.T.A.G. (Jahresbeitrag 60 Euro) ist nicht mehr erforderlich. Dadurch entfällt für Mitglieder der Stammbesatzung der Tages- bzw. Verpflegungssatz von 5,00 Euro. Gern gesehen sind auch ehemalige Gorch-Fock-Fahrer, weil man hier entsprechende Vorkenntnisse vorraussetzt. Unter Umständen, wenn das Schiff nicht ausgebucht und freie Kojen vorhanden sind, besteht hier die Möglichkeit zum halben Jugendpreis mit zu segeln. Der Törnplan befindet sich unter www.alex-2.de zum Download oder kann im Büro in Bremerhaven angefordert werden. ALEXANDER von HUMBOLDT II Coloradostraße 7 27580 Bremerhaven Tel.: (04 71) 9 45 88-0


Die ALEX-2 einmal ganz anders:

Marineschiff für ein paar Tage Ende September lag die ALEXANDER von HUMBOLDT II für einige Tage an der Überseebrücke in Hamburg – als fiktives Marineschulschiff. Der Grund: Die Filmfirma UFA Fiction hatte den Großsegler für eine Folge der Krimireihe „Bella Block“ gechartert. Unter dem Arbeitstitel „Die schönste Nacht des Lebens“ ermittelt die bekannte Schauspielerin Hannelore Hoger, wie sich die vermeintlich schönste – und zugleich leider auch letzte Nacht – des Kadetten Mühlstadt nach einem feuchtfröhlichen Landausflug mit seinen Kameraden zugetragen hat. Zunächst heißt es, der Kadett sei betrunken von einer Rah in die Elbe gefallen. Ob es wirklich so war, werden wir erst wissen, wenn das ZDF den fertigen Film im Frühjahr 2015 ausstrahlt. Auch zwölf Mitglieder der ehrenamtlichen Decks-Stammcrew der ALEX-2 waren als Komparsen an den Dreharbeiten beteiligt – besonders für die Szenen, die Kletterei in der Takelage erforderten, aber auch beim Tampen reißen an Deck. Viel Trubel herrschte während des Filmdrehs auf dem Schiff: Neben Regisseur, Kameraleuten, Ton und Beleuchtern, Continuity-Fachmann, Produktionsassistenten, Masken-

und Kostümbildnerinnen tummelten sich auch Schauspieler und etwa zwanzig junge Statisten auf der Bark. Unter Deck wurde der „Rote Salon“, sonst Empfangsraum für Besucher und „Gute Stube“ der ALEX-2, in einen Maskenbildner- und Friseursalon verwandelt. Für Verschönerungen an Kopf und Gesicht wurde er mit drei portablen, beleuchteten Spiegeln ausgestattet. Auch der Multifunktionsraum erfuhr eine ganz neue Nutzung: Er diente während der Dreharbeiten als Kleiderkammer und Garderobe, ausgestattet mit Bügelbrett und Nähmaschine. Hier bekamen die Schauspieler und Komparsen vor Drehbeginn ihre Uniformen verpasst. Für die Hauptdarstellerin räumte auch der Kapitän der ALEX-2 tagsüber seine Kammer, so dass „Bella Block“ alias Hannelore Hoger sich dort während der Drehpausen ausruhen konnte. Der erste Drehtag startete nachmittags und ging bis zum Abend.

An den folgenden Tagen wurde bis zum Dunkelwerden gedreht. Das „allgemeine Wecken“, im Hafen sonst um 7:00 Uhr, wurde an diesen Tagen extra um eine Stunde vorverlegt, da die Filmaufnahmen recht früh starteten. Bereits ab 6 Uhr erschienen die ersten Mitglieder des Filmteams auf der ALEX-2. Der vorletzte Drehtag ging bis nach Mitternacht, da auch Szenen in der Dunkelheit einzufangen waren. Während der Filmaufnahmen mussten sich alle Crewmitglieder, die nicht motivgerecht ausstaffiert worden waren, an etwas entfernteren Plätzen „unsichtbar“ machen. Aber auch für die Unbeteiligten gab es immer noch Möglichkeiten, das eine oder andere vom Dreh mitzubekomSail Training für Komparsen – ALEX-2 unter Vollzeug an der Pier. Foto: Florian Bertzbach. men.

Aus dem „Roten Salon“ wurde für die Dauer der Dreharbeiten eine Schmink- und Frisierstube. Foto: Jessika Stiefken.

Zwischen der ehrenamtlichen AlexStammcrew und dem Filmteam entwickelte sich schnell eine offene und harmonische Atmosphäre. Beide Seiten tauschten sich eifrig im jeweils anderen Fachgebiet aus. Selbst die Kombüse erhielt durch die UFA Fiction externe Unterstützung und kam mit der Versorgung der mitunter mehr als 100 Personen prima zurecht. Der „Seemanns-Sonntag“ (d.h. der Donnerstag) wurde durch leckeren Kuchen versüßt. So erlebte die beteiligte Stammcrew – bei typischem Hamburger „Schmuddelwetter“ – die ALEXANDER von HUMBOLDT II einmal ganz anders. Etwa 20 der insgesamt 90 Filmminuten von„Bella Block – Die schönste Nacht des Lebens“ wurden an Bord des Dreimasters gedreht. Petra Niemeyer / Jirka Niklas Menke

Zum Dreh bitte hier entlang: Wegweiser unter Deck erleichterten der Filmcrew die Orientierung. Foto: Jessika Stiefken. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Tag ung de s „B la uen Pa rl a m e n te s“ in Gosla r DMB-Abgeordneten-Tag 2014 Goslar Gemeinsam mit über 200 Delegierten der Landesverbände und MK´s waren Peter Jacobs und ich am 22. Mai 2014 zum 104. Abgeordneten Tag des DMB in Goslar. Der Deutsch Marine Bund hatte für die Delegierten eine nette Überraschung parat. Jeder Teilnehmer fand auf seinem Platz einen mit vielen Informationen gefüllten Seesack mit dem neuen Image-Logo: Deutscher Marinebund „Das Bündnis für Mensch, Schifffahrt und Meer“. Alle Delegierte und Besucher wurden vor dem Tagungshotel „Dem Achtermann“ mit Plakaten auf dem die Gorch Fock abgebildet war empfangen, auch im Tagungssaal war ein riesiges Transparent mit der Gorch Fock aufgehängt worden. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des DMB Karl Heid hielt der Historiker des DMB Dr. Jann M. Witt den Festvortrag zum Thema „Rückgabe des Marine-Ehrenmales in Laboe und die Neuwidmung zum internationalem Ort des Gedenkens für die auf See Gebliebenen aller Nationen“. Die Leser finden in diesem Magazin einen Beitrag dazu. Fregattenkapitän Axel Herbst vom Marinekommando Rostock stellte die Image-Kampagne „Meer.Für Dich“ der Deutschen Marine vor. Ausgestattet mit einem Mini-Etat für diese Kampagne wurde ein sehr eindrucksvolles Konzept entwickelt um junge Menschen für die Marine zu interessieren.

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Der nächste Abgeordnetentag wird im Oktober 2015 in München sein.

Landesverbandstag auf Borkum Am 12. und 13. April 2014, nahm der 1. Crew-Chef Peter Jacobs am Landesverbandstag Nordsee des DMB auf Borkum teil. Eingeladen waren die Delegierten für den Landesverbandstag und die Vorsitzenden der Marinekameradschaften, die zum zum Landesverband Nordsee gehören. Die MK Borkum mit ihrem Vorsitzenden Rolf Brand hatte die Tagung gut organisiert, Tagungsort war das Hotel „Rote Erde“ auf Borkum. Einer der Geehrten auf dem Abgeordnetentag war unser Crew- Chef Peter Jacobs, der mit der Verdienstnadel in Gold mit Eichenblatt für seinen Einsatz für den DMB, die Bordkameradschaft ehem. Stammbesatzung der Gorch Fock und sein Engagement in den Sommermonaten mit dem Info-Stand in der 4. Einfahrt in Wilhelmshaven leistet. Eine breite Unterstützung bei den Delegierten fand die Image-Kampagne des DMB, die für die nächsten Jahre die Gründung von neuen Marinekameradschaften und eine breitangelegte Werbung für Neumitglieder beinhaltet. Bei den Delegierten und Verantwortlichen der Marineführung und des DMB fand unser Bordmagazin reißenden Absatz und unsere Öffentlichkeitsarbeit für die BK ehem. Stammbesatzung der „Gorch Fock“ stieß auf großes Interesse bei den Delegierten die schon auf das neue Bordmagazin gespannt sind.

Es wurde um rege Teilnahme gebeten, da auf diesem Landesverbandstag die Anträge für den AO-Tag in Goslar formuliert diskutiert werden sollten. Der Tagesverlauf stellte sich wie folgt dar: 9.00 Uhr ab Emden mit dem Katamaran nach Borkum. 10.00 Uhr an Borkum Außenhafen. 10.15 an Bahnhof Borkum, Fußmarsch zum Hotel „Rote Erde“ (ca 3 Minuten). 11.15 Uhr Begrüßung und Fototermin. 12.00 Uhr Beginn der Tagung. 13.00 Uhr Mittagessen 14.00 Weiterführung der Tagung, für Gäste und Mitreisende wurde eine Inselrundfahrt organisiert. 16.00 Uhr Kaffeepause. 18.00 Uhr Ende der Tagung. ab 20.00 Uhr gemütliches Beisammensein in einer Inselgaststätte.

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Dr. Jann M. Witt · Historiker · Deutscher Marinebund e.V.

Da s Mar ine -Ehrenma l Von der Heldengedenkstätte zum Friedensmahnmal Seit mehr als 70 Jahren gehört das MarineEhrenmal in Laboe ebenso zu Kiel wie der Nord-Ostsee-Kanal. Die weithin sichtbare Silhouette seines 85 Meter über der Ostsee aufragenden Turmes prägt seither das Gesicht der Kieler Außenförde. Zugleich ist es eines der bekanntes Ausflugsziele in Schleswig-Holstein. Jedes Jahr besuchen rund 200.000 Gäste das Marine-Ehrenmal und das dazugehörige Technische Museum U995, das letzte erhaltene U-Boot vom Typ VIIc aus dem Zweiten Weltkrieg. Doch das Marine-Ehrenmal ist viel mehr als eine Touristenattraktion, es ist zugleich auch ein Spiegel der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das von dem Düsseldorfer Architekten Gustav A. Munzer im Stil des Expressionismus entworfene Marine-Ehrenmal wurde zwischen 1927 und 1936 mit Spendenmitteln der deutschen Marinevereine als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten errichtet. Zugleich sollte es an die erhoffte Wiederauferstehung deutscher Seemacht gemahnen. Das NS-Regime nutzte die feierliche Einweihung im Jahre 1936, um das Marine-Ehrenmal für ihre Zwecke ideologisch zu vereinnahmen. 1954 gaben die Alliierten das nach der deutschen Kapitulation 1945 beschlagnahmte MarineEhrenmal an den Deutschen Marinebund zurück, das nun zu einer Gedenkstätte für die in beiden Weltkriegen gefallenen Seeleute aller Nationen wurde. In den 1990er Jahren wurde das Ehrenmal neu gestaltet, um diesen Mahnmalcharakter noch deutlicher hervorzuheben. Seit 1996 empfängt den Besucher in der Eingangshalle die neue Widmung: „Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen. Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren“. Die neue Widmung macht deutlich, dass es im Marine-Ehrenmal nicht um Heldenverehrung, sondern um Totengedenken geht. Als Ort der Erinnerung soll das MarineEhrenmal nach dem Willen des Deutschen Marinebund auch in Zukunft ein lebendiges Denkmal bleiben, das sich mit der deutschen Geschichte bewusst auseinander

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setzt. Vielen Menschen diente und dient das Marine-Ehrenmal bis heute als Ort des persönlichen Gedenkens an die Kriegstoten oder an Familienangehörige, die auf See geblieben sind. Neben privaten Besuchern aus dem In- und Ausland und den Mitgliedern des DMB besuchten auch immer wieder Repräsentanten des Bundes und der Länder das Ehrenmal, ebenso wie Delegationen der Deutschen Marine und ausländischer Streitkräfte. Wie sehr das Marine-Ehrenmal insbesondere von ausländischen Besuchern als Stätte der Versöhnung empfunden wird, zeigt beispielhaft die Worte von Arthur Light, eines britischen Besuchers, der am 7. Mai 2010 gemeinsam mit den Angehörigen einer deutschen Marine-Kameradschaft an einer Kranzniederlegung teilgenommen hat: „Als alter Seemann wird mich die bewegende Erfahrung, die ich hier gemacht habe, für den Rest meines Lebens begleiten.“

Umfang grundlegend verändert worden. Durchaus zu Recht wurde sie im Laufe der Zeit in zunehmendem Maße als nicht mehr zeitgemäß kritisiert.

Das Marine-Ehrenmal ist dabei als inhaltliche Einheit mit verschiedenen Elementen zu verstehen, wobei das Gedenken an die gefallenen Marineangehörigen beider Weltkriege und der auf See Gebliebenen gleichsam das Leitthema darstellt, dem sich die einzelnen Elemente aber auf unterschiedliche Art und Weise widmen.

Die neue Ausstellung zeigt auf dem aktuellen Stand der historischen Forschung sowohl die Entwicklung des Marine-Ehrenmals von einer Heldengedenkstätte zu einem Friedensmahnmal mit internationaler Bedeutung, als auch die Entwicklungslinien der deutschen Marinen vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte.

Dem Gedenken im eigentlichen Sinne sind die unterirdische Gedenkhalle als zentraler Ort der Erinnerung an die auf See Gebliebenen aller Nationen und das Erdgeschoss des Turmes mit der „Gedenkstätte Deutsche Marine“ und der „Gedenkstätte zivile Schifffahrt“ sowie die Gedenkhalle für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten der deutschen Marine gewidmet. Demgegenüber dient die Ausstellung in der Historischen Halle als Dokumentationszentrum und Informationsstätte für die Besucher.

Anschrift

Im Juni 2010 wurde nach sechsmonatiger Umbauphase die neue Ausstellung in der Historischen Halle im Marine-Ehrenmal in Laboe eröffnet. Seit den 1960er Jahren war die Ausstellung in der Historischen Halle weder inhaltlich, noch in ihrem

Marine-Ehrenmal Strandstraße 92 24234 Laboe Telefon: (0 43 43) 42 70-62 Telefax: (0 43 43) 42 70-70 vz@deutscher-marinebund.de www.deutscher-marinebund.de

Öffnungszeiten

01. November - 31. März täglich von 09:30 Uhr bis 17:00 Uhr 01. April - 31. Oktober täglich von 09:30 Uhr bis 19:00 Uhr (Einlass ist bis 1 Stunde vor Ende der Öffnungszeit) Führungen auf Anfrage


„Deutsche Marinekameradschaft Facebook“

E r ste s Tre ffen der DM K Am 8.6.2014 war es endlich soweit. Bei herrlichstem Ostseewetter hatte das erste geplante Treffen der DMK „Deutsche Marinekameradschaft Facebook“ am Ehrendenkmal der Marine in Laboe stattgefunden. Vor zwei Jahren gegründet als Gemeinschaft, die im Internet ein stetig wachsendes Forum mit intensivem Leben füllt, wollten sich die Männer das erste Mal „in Augenschein“ nehmen. Schon direkt nach der ersten Peilung der Lage war deutlich, dass dieses Treffen als ein besonderes Ereignis in ihren Erinnerungen verbleiben werde. Teilweise schon am Freitag angereist und zum Teil im Offiziersheim des Marinestützpunktes untergebracht, erkundeten die „alten Mariner“ die vertrauten Anlagen. Begegnungen, die geprägt waren von einem respektvollen aber auch vertrauten, wie sorgfältigem Umgang miteinander bestimmten eine tragende Atmosphäre, die das ganze Wochenende anhielt. Auch die Gorch Fock, die noch an der Tirpitzmole fest war und tags drauf nach Oslo fuhr, wurde wieder in Augenschein genommen. Ist es doch nun schon lange her, das einige Kameraden die Decksplanken betraten und die Atmosphäre auf sich wirken ließen. Im Mittelpunkt stand dann am Samstag das gemeinschaftliche stille Gedenken bei der feierlichen Kranzniederlegung in der Gedenkhalle. Es wurde an die gefallenen Kameraden gedacht, die, wie auch die anwesenden Kameraden, durch Kameradschaft untereinander und Loyalität zur Marine ihre Pflicht erfüllten.

Ein, für Alle, sehr ergreifender und emotionaler Moment. Das gemeinsame Beisammensein von

Männern, die in ihrem Leben so viel erlebt haben, wie es nur selten in ein Leben hineinpasst, wurde zu einem gemeinsamen Lebensgefühl. Sie tauschen sich seit Monaten regelmäßig über das Internet aus, doch die meisten kannten sich nicht und nahmen bei diesem ersten Treffen die Gelegenheit wahr, ihr diffuses Bild von dem Kameraden aus dem Internet vorbehaltslos in der Realität abzugleichen. Als dann am Abend auf der Terrasse die Sonne glutrot im Meer versank, in dessen Strahl ein Schiff durch kreuzte, verstummten die Gespräche an den Tischen. Es wurde still und alle fühlten sich – jeder in seinem eigenen stillen Gedenken mit den anderen verbunden. Das soll nicht das letzte Treffen gewesen sein, waren sich beim Abschied aus dem Kreis alle einig mit so viel Leben beladen will man weiterhin den Kontakt nicht nur

im Internetforum aufrecht halten, sondern sich auch mindestens einmal im Jahr begegnen. Für alle Teilnehmer ist jedoch klar, es war eine gelungene Veranstaltung.

Dank an die Organisatoren. Viele Kontakte, die nun persönlich gefestigt waren, ließen neue Projekte zu. Inzwischen gibt es einen eingetragenen Verein (VDM) „Vereinigung Deutsche Marinesoldaten“. K. Leonhard, von der DMK, der auch jedem Anwesenden eine Urkunde zum ersten Treffen im Gasthaus Admiral Scheer würdevoll aushändigte, organisiert inzwischen spannende Segeltörns für alle Kameraden die einmal wieder die See genießen möchten. Ermutigt durch diese doch sehr positive Resonanz der wieder auferlegten Kameradschaft sind nun viele Kameraden „Reservistenkameradschaften“ beigetreten, um die Kameradschaft und die soziale Kompetenz weiter zu tragen. Zu stark sind die Sehnsucht zur See und die Loyalität zur Marine! Klaus Leonhard (Obermaat der Reserve) Angelica Jansen (Journalistin) Friederike Haarmann

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Vor fünfzig Jahren

Be suc h der „Gorch-Fock“-Fußballmannschaft im Binnenland „ LEINEN los „ lautete das Kommando in den frühen Morgenstunden des 30. Oktober 1964 für die Fußballmannschaft der Gorch Fock und weiteren Besatzungsmitgliedern einschließlich des Bordhundes „Hauptgefreiter Whisky“ zu einer etwas „anderen“ Reise. Ziel war diesmal nicht die Karibik, New York oder die Kanaren sondern die damals noch politisch selbständige Gemeinde NECKARHAUSEN bei Mannheim. Die Abordnung der „Gorch Fock“ erwiderte damit einen Besuch der Fußballmannschaft der FC Viktoria 08 Neckarhausen der im Frühjahr stattgefunden hatte und der nach Ihren eigenen Aussagen eines der bis dahin schönsten Erlebnisse ihres Lebens war. Die Fußballmannschaft fand damals herzliche Aufnahme bei der Besatzung des Schiffes. Der damalige Kommandant Kapitän z. See Hans Engel stand seit dem in brieflicher Verbindung mit dem Bürgermeister der Gemeinde und hat diesen auch mehrmals besucht. Mit einem Bus der Marine (Bw) ging es los. Nach diversen Pausen an Autobahnraststätten – wo es immer einen Men-

Besuch der Fußballer des FC 08 Victoria auf der „Gorch Fock“.

schenauflauf gab und die Mariners und natürlich „Whisky“ von der durch Presse und Rundfunk bekannten „Gorch Fock“ bestaunt wurden – traf man am späten Nachmittag in Neckarhausen ein. Im großen Sitzungssaal des Schlosses (Rathaus) empfing Bürgermeister Schläfer die Abordnung unter Führung von Obermaat Hans Zieher.

Er beglückwünschte die „ Gorch Fock“ zu Ihrem Erfolg bei der großen Regatta der Windjammer und gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Besuch in Neckarhausen zur Vertiefung der Freundschaft zwischen Schiff und Besatzung beitragen werden. Im Auftrag der Viktoria 08 Neckarhausen begrüsste dann der Spielausschussvorsitzende Oskar Zieher die Fußballfreunde.

Die Fußballmannschaft der „Gorch Fock“

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Inzwischen warteten die Mitglieder der Viktoria auf ihre „ Quartiersgäste“. Nach einer kurzen Auffrischung und dem Abendessen traf man sich im Vereinslokal zum Freundschaftstrunk und Klönschnack. Am nächste Morgen ging es zu einer Fahrt ins Neckartal wobei die Besichtigung des Heidelberger Schlosses im Vordergrund stand. Bei einer Führung lernten die Soldaten die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der größten Schlossruine Deutschlands kennen. Ein Rundgang durch die historische Heidelberger Altstadt rundete den Besuch ab. Am Nachmittag dann das lang erwartete Fußballfreundschaftsspiel. Vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse trat die erste Mannschaft des FC Viktoria 08 gegen die Gäste der

„Gorch Fock“ an. Es ging um nichts und gerade deshalb erlebten die Zuschauer ein „echtes Spiel“.

Der „Gegner“, Mannschaft des FC 08 Viktoria Neckarhausen.

Trotz guten Starts hatte die Gorch-FockMannschaft Pech mit ihren Torschüssen. Was aber die Viktorianer an Mannschaftsgefüge und Erfahrung voraus hatten ersetzten die Bordfußballmannschaft durch Kampfgeist und Siegeswillen. Nach spannendem Verlauf gewann die Viktoria mit 7:4.

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Am Nachmittag schlug dann die Abschiedsstunde. Dass sie sich „außerplanmäßig“ um mehrere Stunden verzögerte sei nur am Rande erwähnt. Mit „Hurra“ und vielen guten Wünschen wurde Abschied von dem schönen Neckarhausen, seinen überaus freundlichen Gastgebern und dem Fußballverein FC Viktoria 08 genommen. Es wurden Freundschaften geschlossen die lang anhielten.

Das Schloss der Gemeinde Edingen-Neckarhausen.

Zur Erheiterung der Zuschauer zeigte auch Bordhund „Wkisky“ in der Pause mit Kabinettstückchen sein Fußballkönnen. Es ist alter Soldatenbrauch, dass nach einem „Kampf“ auch ein Manöverball stattfindet. Mit den Gastgebern und vielen Einwohnern trafen sich die Abordnung der „Gorch Fock“ zu einem netten Tanz- und Unterhaltungsabend der erst zu vorgerückter Stunde endete. Jedenfalls fühlten sich unsere Männer in ihrer neuen Umgebung mächtig wohl,

Ein Bericht von Hans Zieher, Dienstzeit in der Bundesmarine 1.7.1958 bis 31.7.1970. Erste Reise mit „Gorch Fock“ (als Lehrgangsteilnehmer), April 1960 bis Juni 1960; danach Mitglied der Stammbesatzung und Ausbilder (Korporal) Oktober 1960 bis Januar 1965.

was Sie am nächsten Tag (Sonntag) nach dem gemeinsamen Besuch des Gottesdienstes (auch das gab es damals noch bei der Marine!) mit dem Abschiedstrunk fortsetzten.

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Unfälle auf „Gorch Fock“

Brunsbütteler Schleuse 1960

Bericht über den tödlichen Unfallhergang des Kameraden Dieter Messerle aus Saarbrücken Als gelernter gelernter Speditionskaufmann war im April 1961 als 63er auf die „Gorch Fock“ versetzt worden. Im Verlaufe meines Bordebens als Versorger hatte der erste Offizier, Fregattenkapitän Ernst von Witzendorff damals wohl bemerkt, dass ich sehr oft in der Takelage war, anstatt an meiner Schreibmaschine zu sitzen und Formblätter auszufüllen. Kurzerhand hatte er mit der SDM (Stammdienststelle der Marine) gesprochen und somit meine Umschreibung zum Seemann (SE 11), allerdings auch mit meinem Einverständnis, bewirkt. Das zu berichtende Ereignis fand also dann im Sommer 1963 April bis August während meines seemännischen B-Lehrganges statt. Ich war vom Stammdeck in das Lehrgangsdeck umgezogen und musste mich erst an den neuen Zustand gewöhnen. Alle anderen Lehrgangsteilnehmer wussten, dass ich ehemaliger Stammsoldat war. Deshalb wollte ich auch als Läufer Weg ein Beispiel geben, indem ich besonders energisch den Glockenklöppel von der einen zur anderen Seite schwang, der mir dabei aus der Hand glitt, so dass es zu einem ungewollten Zwischenton kam. Zur Freude der anderen musste ich darauf hin – als ehemaliger Stammsoldat – mit einer Holzpütz und Belegnagel über das Schiff gehen Und durch anschlagen der Putz mit dem Belegnagel, jeweils die Uhrzeit ansagen. Das hat mich dann zu Beginn meines Lehrganges hart getroffen. Die ereignisreiche Reise fand also von Mai bis August 1963 zu den „Virgin Islands“ nach St. Thomas statt. Unser erster Hafen war Las Palmas auf den Kanaren. Beim Auslaufen aus Las Palmas passierte es dann. Auf Papier standen zur Verabschiedung auch Schüler einer „Deutschen Schule“. Das Schiff hatte also abgelegt und war circa 200 m vom Land entfernt im Hafenbecken. In den Wanten stand die Besatzung zur Paradeaufstellung und drei Hurras auf die Stadt Las Palmas. Hierzu waren die Lehrgangsteilnehmer auf eine dachziegelförmige Formation voreinander geklettert und hatte im Want Front nach Land eingenommen. Auf Kommando grüßten dann alle in dem sie ihre Mütze vom Kopf in die Höhe schwenkten.

Dann, beim niederentern passierte es: Kamerad Messerle soll kopfüber nach hinten aus dem Unterwant, zuerst auf die Reling, den so genannten Scharndeckel, und dann über den Backbord Brassbaum gefallen sein. Ich jedenfalls hörte auf meiner Steuerbordseite, ich war dort als Großrahnocknummer, Schotaufholer eingeteilt, Schreie „Mann über Bord!“. Von meiner Station gerade an Oberdeck angekommen, lief ich deshalb nach Backbord und sah Personen im Wasser und dazu viel Blut. Ich sprang ohne weiter nachzudenken hinterher. An Einzelheiten des Hergangs kann ich mich jedoch nicht mehr erinnern. Ich sah plötzlich ein Motorboot auf uns zukommen. Wie wir in das Boot gekommen sind, insbesondere der bedauernswerte Kamerad Messerle, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls lag der Verunglückte vor uns im Boot. Wir Helfer, Günther Bender, Benno Launert und ich, standen erschüttert um ihn herum. Seine schwere Verletzung ließ sich leicht erahnen, wenn aus Mund, Nase und Ohren trat erheblich wie viel Blut hervor. Wir, wie wir uns im Zuge des der Vorkommnisse wieder der Pieranlage angenähert hatten, bemerkten, dass viele Zuschauer, insbesondere die Schulkinder weinten. Ohne es weiter reflektiert zu haben, war das Motorboot, indem wir mit dem Verletzten waren, wieder auf die „Gorch Fock“ zugefahren. In der allgemeinen Verwirrung, soweit ich mich erinnern kann, stieg jetzt der Schiffsarzt zu, Benno Launert und ich aus. Das Boot fuhr dann mit Günther Bender und unserem Schiffsarzt in Richtung Hafenanlage. Weil Benno und ich voller Blut waren, durften wir ausnahmsweise bei den Offizieren duschen. Etwa eine Stunde später kam erneut das Auslaufkommando.

Im September 2014 erhielt ich von einem Fotografen, der sein Archiv auslösen wollte, ein Anbebot über 12 Negative im professionellen 6x7 cm, in einer, wie er sagte hervorragenden Qualität. Um dieses zu bestätigen, schickt er mir per E-Mail zwei Dateien, die mich davon überzeugten, diese Zeitdokumente in unser Archiv zu übernehmen. Als „Bezahlung“ akzeptierte der Fotograf einen ausgemusterten Original Block der „Gorch Fock“, den ich ihm mit diesem Magazin zusenden werde. Nachstehend zwei Beispiele der Qualität. Wenn jemand Interesse an Papier-Abzügen (in beliebiger Größe) oder einer digitalen Datei hat, kann er sich mit dem Schriftführer in Verbindung setzen. Hermann Dirkes

Wir erfuhren bei dieser Gelegenheit das Kamerad Messerle an seinen Verletzungen verstorben sei. Wir gingen wohl alle mit einem mulmigen Gefühl in die Takelage und das Schiff setzte seinen vorgenommenen Weg in den Passatwinden unter anderem durch die Sargossasee und den „Virgin Islands“ - Karibik fort. Manfred Bösenkötter

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Die Schwesterschiffe der „Gorch Fock“ Am 26. Juli 1932 ging im Fehmarnbelt das Segelschulschiff der Reichsmarine „Niobe“ in einer Gewitterbö mit 69 Seeleuten verloren, 40 Mann wurden gerettet. Ein Kriegsgericht sprach den Kommandanten frei, es erkannte auf höhere Gewalt als Unfallursache. Während rund 25 Jahre später bei der Neuaufstellung der deutschen Marine, besonders nach dem tragischen Untergang der „Pamir“, das „Für und Wider“ einer Segelschulschiffausbildung eine große Rolle spielte, stand 1932 das „Dennoch“ im Vordergrund. Die preußische Staatsmünzanstalt prägte eine Gedenkmedaille für die „Niobe“, und weitere Sammlungen und Spenden erbrachten rund 200.000 Reichsmark, so dass die zunächst bestehende Finanzierungslücke für einen Segelschiffsneubau von der Marineleitung geschlossen werden konnte. Mehrere Werften wurden aufgefordert Entwürfe einzureichen. Dass auf die Frage nach der Sicherheit des Schiffes besonderer Wert gelegt wurde, war selbstverständlich. Den Zuschlag erhielt die Hamburger Werft Blohm+Voss, der Auftrag selbst wurde am 2.12.1932 offiziell erteilt und von der Werft in nur 100 Tagen ausgeführt. Die Taufrede am 3. Mai 1933 hielt der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder; die Taufe selbst vollzog Maria Fröhlich, die erste Vorsitzende des Flottenbundes deutscher Frauen, einer Vereinigung, durch deren Sammeltätigkeit ein namhafter Betrag zu den Baukosten aufgebracht wurde. Die so entstandene Bark, auf den Namen des niederdeutschen Dichters Johann Kinau alias „Gorch Fock“ getauft, entsprach in jeder Beziehung den gestellten Anforderungen. Aus diesem Grunde wurden nach diesem Entwurf, in den folgenden Jahren von der Kriegsmarine, die sehr wohl um die guten Ausbildungsmöglichkeiten, aber auch um die Werbewirksamkeit eines Segelschulschiffes im In- und Ausland wusste, drei weitere Schiffe der gleichen Klasse gebaut; ein viertes Schiff fertigte Blohm+Voss nach denselben Plätzen für die rumänische Marine. Diese Schiffe, die, mit einer Ausnahme, den Krieg überlebten, zählen heute als Schwesterschiffe des sechsten Seglers gleicher Klasse, der „Gorch Fock II“. Nachstehend sind die Schwesterschiffe aufgeführt:

1. „Gorch Fock I“ ex „Towarischtsch“ ex „Gorch Fock“ Kiellegung 14.1.33, Stapellauf 3.5.33, In-

dienststellung 7.6.33, Länge ü.A. 82 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1.534 t, Größte Masthöhe 42 m, Größte Rahlänge 24,6 m, Segelfläche 1.797 qm. Lebenslauf: Die „Gorch Fock I“ fuhr bis Kriegsbeginn als Ausbildungsschiff für die Inspektion des Bildungswesens der Marine für Seekadetten und Unteroffiziersschüler; sie war dann stationäres Schul- und Büroschiff in Stralsund, bis sie am 19.4.44 wieder offiziell in Dienst gestellt und am 1.5.45 von der eigenen Besatzung vor Stralsund versenkt wurde. 1948 von den Sowjets gehoben und bis 1951 instandgesetzt, fuhr sie dann unter dem Namen „Towarischtsch“ als Schulschiff für die ehemals sowjetische und später die ukrainische Kriegsmarine. Jetzt liegt sie als „Gorch Fock I“ in Stralsund.

2. USCG „Eagle“ ex „Horst Wessel“ Kiellegung 15.2.36, Stapellauf 13.6.36, Indienststellung 17.9.36, Länge ü.A. 89,6 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1.755 t, Größte Masthöhe 45,5 m, Größte Rahlänge 24 m, Segelfläche 1.974 qm. Lebenslauf: Nach dem Wiederaufbau der Marine reichte die „Gorch Fock“ nicht mehr aus. Nach den gleichen Plänen, nur mit etwas längerem Rumpf, entstand deshalb dieses zweite Segelschulschiff bei Blohm+Voss für die Inspektion des Bildungswesens. Es führte bis Kriegsbeginn mehrere Auslandsreisen durch, bis es nach stationärem Aufenthalt in Kiel der MarineHitlerjugend in Stralsund zur Verfügung gestellt wurde. Im Dezember 1940 wurde es kurzfristig Hilfsstabsschiff für den 2. Admiral der Flotte, danach lag es wieder in Kiel. Der letzte Kommandant, Kapitänleutnant Schnibbe, blieb auch nach der Kapitulation auf dem Schiff und überführte es 1946 in die USA, wohin es als Reparationsleistung abgegeben werden musste. Seither fährt die „Eagle“ etwa 3 Monate im Jahr unter Regie der US- Küstenwache und liegt sonst meist im neuen Heimathafen New London.

3. „Sagres II“ ex „Guanabara“ ex „Albert Leo Schlageter“ Kiellegung 15.7.37, Stapellauf 30.10.37, Indienststellung 12.2.38, Länge ü.A. 89,6 m, Breite 12 m, Tiefgang 5,20 m, Verdrängung 1.755 t, Größte Masthöhe 45,3 m, Größte Rahlänge 24 m, Segelfläche 1.934 qm. Lebenslauf: Auch dieses Schiff unterstand dem Inspekteur für das Bildungswesen der Marine. Schon kurz nach der Indienststellung erfolgte eine größere Südamerikareise, danach, noch kurz vor Kriegsbeginn, gab es weitere Reisen nach Teneriffa, Kopenhagen

und Pernambuco. Ab Kriegsbeginn war die „Schlageter“ stationäres Büroschiff der Marineunteroffizierslehrabteilung und wurde erst wieder 1944 seefahrend in Dienst gestellt. Am 14.11.44 geriet sie auf eine russische Minensperre vor Saßnitz, wurde nach Swinemünde geschleppt und gelangte über Kiel nach Flensburg. Dort wurde das Schiff von den Alliierten beschlagnahmt. Von den Amerikanern wurde das Schiff 1948 an die Brasilianer verkauft, dort diente es unter dem Namen „Guanabara“ als Schulschiff. Weiterverkauft 1961 an die Portugiesen, fährt es seither als „Sagres“ zur Ausbildung des Marinenachwuchses für die portugiesische Marine mit Heimathafen Lissabon.

4. „Mircea“ Gebaut und in Dienst gestellt 1938 für die rumänische Marine, ebenfalls Bau durch Blohm+Voss, Hamburg. In den Abmessungen identisch mit der „Gorch Fock I“ / „Towarischtsch“. Lebenslauf: Seit 1938 ist die „Mircea“ als Schulschiff der Marine in rumänischem Besitz, nach dem Zweiten Weltkrieg war sie kurzfristig von der Sowjetunion übernommen worden. 1966 kam sie nach Hamburg zu Blohm +Voss, und wurde hier noch einmal generalüberholt. Die „Mircea“ ist bis heute im Einsatz.

5. „Herbert Norkus“ Stapellauf am 7.11. 39; in den Abmessungen identisch mit „Horst Wessel“ / „Eagle“ Lebenslauf: Die „Herbert Norkus“ lief kurz nach Kriegsbeginn vorzeitig vom Stapel, da die Helligen für den U-Boot-Bau bei Blohm+Voss gebraucht wurden. Sie hatte die Segelschulschiff-Flotte der Kriegsmarine noch erweitern sollen. Noch nicht eingebaut war die Antriebsanlage, im übrigen war sie aber schon, einschließlich ihrer Untermasten, fertig gestellt. Auch die gesamte Takelage war vorhanden, wurde aber nicht mehr geriggt. (Diese Teile der Takelage, die Stengen und Rahen, wurden dann 1958 zum Bau der „Gorch Fock II“ benutzt.) Das Schiff verblieb während des ganzen Krieges an der Werft und diente als Wohnschiff für Baubelehrungseinheiten. Nach dem Kriege wurde auch die „Herbert Norkus“ von den Alliierten beschlagnahmt; der ursprüngliche Plan, das Schiff nach Brasilien zu verkaufen, wurde fallengelassen, da es bei einem Bombenangriff auf Hamburg im März 1945 Schäden erlitten hatte. Stattdessen wurde das Schiff mit Giftmunition beladen und 1947 im Skagerrak versenkt.

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Äquatortaufrede „Pamir“ 1957 Es handelt sich hier um die letzte auf der „Pamir“ gehaltenen Taufrede. Gehalten wurde sie von Neptun (alias H. Lütje), 2. Bootsmann, genannt „Krabbenfischer“, weil er aus Büsum stammte (auf See geblieben). Man kann darüber diskutieren ob der Inhalt für die Öffentlichkeit geeignet ist, für Teilnehmer von Äquatortaufen ist es ein Grund zum Schmunzeln und daher für die Leser des „Bordmagazins“ geeignet. Schließlich ist es ein Stück Wahrung der Tradition der Rahsegelschifffahrt, der ja gerade wir uns verschrieben haben.

Die Taufrede, gehalten von Neptun. Sabbelmors! Preester! Der Name ist lateinisch, ich möchte ihn nicht ins Kanzleideutsch übersetzten. Eigentlich wollte ich ja meine ganze Litanei in Latein halten, ober dann woern jüm Grassopen mi jo doch ni verstohn! Liebe Gemeinde, unser heutiges Fest soll ein Fest der Liebe und der Freude sein. Denn aus Liebe wollen wir Euch taufen und mit unendlicher Freude werden wir Eurem Gewinsel lauschen und Euer Leiden teilen. Der Leitspruch unseres heutigen Freudenfests sei der oberste aus dem „Heiligen Buch der Seefahrer“:

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„Die Liebe und der Suff, die reiben den Menschen uff“!!! Meine Aufgabe ist heute, vor allen Dingen ein paar Worte des Trostes und der Liebe an unsere armen Täuflinge zu richten. Denn Neptun ist Euer Herr, er wird Euch mangeln. Ihr lieben jungen Dreckfinken, die Ihr aus Liebe oder Boshaftigkeit der Welt zugeführt seid, in der vagen Hoffnung, dass einmal etwas Rechtes aus Euch werden möge. Euch haben nun Eure Erzeuger, die nicht mehr den Mut hatten, Euch zu brauchbaren Menschen zu erziehen, ja gewissermaßen froh waren, Euch los zu sein, hier an Bord geschickt, auf dass Ihr zurecht gestoßen werdet. Denn sehet im „Heiligen Buch der Seefahrer“ stehet geschrieben: Alles was nichts taugt auf Erden, kann immer noch ein Seemann werden! Meine lieben Freunde, wenn ich Euch so ansehe, werde ich an einen großen dampfenden Misthaufen erinnert, denn Ihr seid in Wahrheit ein großer Haufen Mist und Dreck, von dem sich sogar Neptun mit Ekel abwenden möchte, wäre es nicht seine Aufgabe einen letzten Versuch mit Euch zu machen, es kann ja sein, dass nachher, wenn Ihr die Meerjungfrauen unter Wasser singen hört, noch eine gute Seite bei Euch anklingt.

In einer Beziehung seid Ihr schon den rechten Sklaventreibern in die Hände gefallen. Aber trotzdem, wenn ich Euch mickrigen Jammerlappen ansehe, muss ich diese Leuteschinder rügen, sie gehen noch lange nicht hart genug mit Euch um, sie treten Euch noch lange nicht genug in Eure dreckigen Ärsche. Könnte ich Euch doch nur mal eine Woche so nach Herzenslust in die Fuchtel nehmen, Ihr würdet in keinen Sarg mehr passen. Denn im „Heiligen Buch der Seefahrer“ stehet geschrieben: Von Schlägen wird ein Seemann groß! So, ich glaube Ihr habt mich nun begriffen, dass Ihr ein großer, verlotterter Sauhaufen seid und wisst, welchen Zweck die Taufe verfolgt, nämlich Euch zu läutern! Meine nächsten Worte sollen nun dem Schiff und Euren Antreibern gelten. Ich muss schon sagen, die „PAMIR“ ist ein Schiff, auf das man sich nicht im geringsten verlassen kann. Das Schiff ist gut, aber der Betrieb an Bord verluscht und verlottert, ohne jeglichen Verlass, wie bei dem Abschaum unserer Meerschweine. Wird mir angemeldet und verschwindet wieder, hält einfach den Termin nicht ein. Ich frage Euch, wer seit Ihr denn, dass man uns so zum Narren hält, man kommt sich vor wie ein Hanswurst.


Hab da etwas von Alkohol im Schiffinneren gehört. Wie viel Wasser pro Mille habt Ihr den noch in der Bilge? Kam mir gleich spanisch vor, das Schiff war wohl besoffen, schwankte hin und her, wie ein Kamel mit Plattfüßen. Da kriegten die Seehelden es wohl mit der Angst zu tun und verschwanden um die nächste Ecke, um dem Schiff seinen Rausch ausschlafen zu lassen. Ich frage Euch Jammerlappen, warum sauft Ihr das Zeugs nicht selber aus, he? Seid Ihr gar Antialkoholiker? Man reiche mir mal eine Probe, mit einem Fass gebe ich mich zufrieden. Oder habt Ihr gar schon zu viel vom edlen Stoff gesoffen, dass Ihr nur noch im Tran dahinvegetiert? Man hört ja schon dolle Dinger von Euch. Mein Freund, dem Klabautermann habt Ihr seinen Lieblingsplatz, die Royal einfach weggenommen, seine Taschentücher, die Bram- und Royalstagsegel sind schon lange nicht mehr zu finden und Rasmus, der sich gerne mal im Leewassergraben wälzt, verwehrt Ihr auch den Zutritt. Sagt mal, wollt Ihr uns alle verärgern, sollen wir Euch alle noch mal in die Taufe schleudern, auf dass es Euch wie Schuppen von den Auge fällt und Euch eure umnebelte Geister sich erhellen. Was dabei herauskommt, wenn Knaben Alkohol in die Finger fällt, haben wir nun ja gesehen. Ist dies denn ein verkapptes Kriegsschiff oder wisst Ihr nicht mehr was Ihr tut, dass Ihr auf der Poop exerziert, dass die Decks erzittern und die Freiwache aus der Koje fällt und händeringend um Ruhe bittet. Sollen denn diese armen geplagten Menschen nie Ruhe finden. Oh, Ihr ungläubigen Pharisäer, die an der Echtheit von Thetis’s Busen zweifeln, lasst dem niedrigen Schiffsvolk, denen da achtern und sind es auch nur Matrosen, ja genug Sprit zukommen. Denn im „Heiligen Buch der Seefahrer“ steht geschrieben: Nur dem wahren Säufer, der auch seinem lieben Nächsten genug Köm nachlässt, sei Neptuns Meerjungfrauen gewiss. Wahrlich ich sage Euch, auch ein gutes Ding hat dieses vom Sprit durchdrungene und doch so trockne Schiff. Es hat sich ein gar sportliches Spiel eingebürgert, dass die schwarzen Seelen der Sklaventreiber erfreuet. Es ist das Royalversteckspiel. Ein Spiel von wahrhaft höchster Seemannschaft, wie mir berichtet wurde. Nur ist mir der Sinn noch nicht ganz klar, vielleicht soll ja ein neuer Weltrekord im Royalaufbringen aufgestellt werden. Und dann sind hier noch ein paar Sünder an Bord, denen meine Worte wie die Peitschenhiebe unserer Sadisten in die trägen Leiber fahren mögen.

Die Viermastbark PAMIR wurde 1905 in Hamburg gebaut. In den 1950er Jahren fuhr sie zusammen mit der PASSAT als Segelschulschiff für die deutsche Handelsmarine. Sie gehörte damit zu den letzten drei Fracht fahrenden Großseglern weltweit. Traurige Berühmtheit erlangte sie durch ihren Untergang im Hurrikan Carrie am 21. September 1957. Dabei kamen 80 der 86 Besatzungsmitglieder ums Leben. Der Unglücksfall PAMIR läutete das Ende der Segelschulschifffahrt in der deutschen Handelsmarine ein und führte auch zur Abschaffung der Pflicht-Segelausbildung für angehende Kapitäne in Deutschland. Ein Teil der Bordwand des Beibootes No. 5, in dem fünf der geretteten Seeleute gefunden wurden, bildet den zentralen Teil der Pamir-Ausstellung im Schiffahrtsmuseum in Brake. Daneben zeugen weitere Wrackteile, wie eine Tür, vom Untergang des Seglers.

Ich frage Dich, dicker Seelachsfresser, hier vor Angesicht des Hochadels aller Sadisten, bereust Du Deine Sünden? Aber wie kann auch so ein Giftmischer es einer Horde von Oppositionsführern und Aufwieglern recht machen. Und dann ist da noch so’n Ass, so’n ganz Schlimmer, der, wenn mir richtig berichtet wurde, das ganze Schiff tyrannisiert. Wenn der nach vorne kommt zum Allerheiligsten, wo der Bootsmann seinen Sammeltrieb frönt, so wird Großalarm gegeben, die Kabelgattsleute treten in Angriffstellung und der Bootsmann greift still um die Ecke, ob der Maker noch da ist, ein wahrer Unhold, dieser wilde Kreuztoppräuber.

mender Sarg, dass da kommet von der sündigen und dreckigen nördlichen Hälfte, unsere reine Welt zu passieren, es einer gründlichen Prüfung und Säuberung zu unterziehen und die Dreckfinken an Bord, sprich Täuflinge peinlichst zu befragen. Vor mir erzittert der Erdenwurm, denn ich bin gütig zu den Gläubigen und fürchterlich in meinem Zorn bei der Taufe. An meine Güte und Freundlichkeit wird sich der Täufling sein Leben lang erinnern und die Narben dieser Taufe mit Stolz tragen.

So, jämmerliche Gemeinde, ich glaube Ihr habt nun begriffen, was mit Euch los ist und was Ihr wert seid. Wahrlich ich sage Euch, Ihr Anhänger des Ozeans bessert Euch, ehe Ihr hinausfahrt in Euren Sünden. Noch ist es Zeit. Dieses sollen Worte der Mahnung und der Liebe gewesen sein, beherzigt sie. Und nun liebe Gemeinde erhebt Eure dreckigen Achtersteven und vernehmet die Offenbarung aus dem „Heiligen Buch der Seefahrer“: Johnasbesäufnis Kapitel 27-28:

Mögen Neptuns Sadisten mir viel vom reinigenden See-Elefantensaft einflößen solange der Vorrat reicht, von den wohlschmeckenden Pupspillen reichen, auf dass ich scheiße, scheiße bis mir der Dickdarm quer vor der Düse liegt. Ich flehe Neptun an, so streng wie nur irgend möglich, mit mir armen dreckigen Schwein zu verfahren und nicht, wenn ich schwach werde, auf mein Gewinsel hören und mich nur noch härter Geiseln; denn ich erwarte die Tortur mit Freuden. All mein Hab und Gut sei Neptun zu eigen. –BASTA--!

I C H, der große Neptun, Schutzheiliger aller Seefahrer und derer, die es sein wollen! Herr aller Ozeane, Seen, Tümpel; Bäche; Moorgräben, Pfuhle, Moraste, Latrinen und Pissoirs! Heiliger Eurer Milchsuppen und Lime-Juice-Gesöffe! Feind aller Antialkoholiker, besuche gnädigst jedes Fahrzeug, ob Schiff oder schwim-

So lasset uns beten! Legt Euch auf Eure aufgedunsenen Bäuche und berühret mit der Stirn den Boden.

Die Kollekte am Ausgang ist bestimmt zu Gunsten der Überlebenden dieses Freudenfestes und der unehelichen Kinder in Buenos Aires! Nun lasset uns gemeinsam den Korral „Marie! Marie! Singe!“ anstimmen. BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Fehlersuchbilder nicht nur für Kinder Zweimal dasselbe und doch nicht das Gleiche! Das sind die kniffligen Fehlersuchbilder. Die Regeln dieses Konzentrationsspiels sind ganz einfach. Links ist das Original, im rechten Bild sind Abweichungen zu finden. Das Verzwickte an den Feh-

lerbildern ist, dass unser Kopf sie gern angleicht, da sie sich ohnehin so ähnlich sind. Entsprechend schwierig kann sich die Suche nach den geschickt versteckten Fehlern gestalten. Doch gewiefte Rätselfreunde kommen auch gut versteckten Abwei-

chungen auf die Spur, wenn es heißt: „Finde die 10 Fehler auf diesem Bild.“ So wird die Fehlersuche schnell zum perfekten Gehirnjogging. Die Lösung findet ihr hinten im Magazin. Dank an Michael Brzoza für die Anregung und die Vorlagen.

Original Fälschung

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Kreuzworträtsel Gewinnspiel Kreuzworträtsel oder auch Schwedenrätsel genannt sind in Deutschland eine der beliebtesten Wissensrätsel für Erwachsene. Auf dieser Seite bieten wir ein Kreuzworträtsel an, bei dem man auch etwas gewinnen kann. Die Regeln sind einfach. Tragt das gesuchte Lösungswort je nach Pfeilrichtung waagrecht oder senkrecht in das Rätselgitter ein. Die Anzahl der leeren Rätselkästchen hilft euch dabei, wie viele Buchstaben das Lösungswort beinhaltet. Durch die Kreuzung der Lösungsbegriffe lassen sich auch schwierigere Lösungswörter gut ableiten. Kleiner Tipp: Bei diesem Rätsel wurden auch Umlaute (ä,ö,ü) bei Lösungswörtern verwendet. Michael Brzoza hat dieses Kreuzworträtsel umgearbeitet, welches als Lösung einen Begriff von Bord der „Gorch Fock“ ergibt. Jeder kann mitraten und die Lösung dann per Karte oder Brief an Bordkameradschaft SSS „Gorch Fock“ Hermann Dirkes Steinbach 14 37581 Bad Gandersheim senden. Bei mehreren gleichen Lösungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn: Je ein original Block vom Segelschulschiff „Gorch Fock“ in unterschiedlicher Größe für die ersten zehn gezogenen richtigen Lösungen. Einsendeschluss ist der 31. März 2015 (Datum des Poststempels). Viel Glück!

Holzwurm gesucht Vor einiger Zeit erhielt ich eine Anfrage von „unserem“ Schiff , ob ich Verwendung für ein paar ausgemusterte Holzblöcke habe. Klar, dass ich da nicht lange überlegen musste, zumal ich in der glücklichen Lage bin, direkt am Haus eine Scheune mit zwei Böden zu haben. Eine Menge Platz, um alles mögliche unter zu bringen. So ein Block könnte schließlich auch ein prima Geschenk für einen runden Geburtstag im Kameradenkreis sein, zumal ich bei einem Besuch an Bord bewundern konnte, was ein geschickter Holzwerker aus so einem ausgemusterten Block zaubern kann. Auch bei anderen Gele-

genheiten könnte könnte so ein Block als Dankeschön und Erinnerungsstück bei einem unserer Treffen übergeben werden.

Dies brachte mich nun auf die Idee, diesen Aufruf zu machen, um einen Holzfreund (Tischler, Schreiner, Zimmerer, Boots- oder Modellbauer oder auch ambitionierten Hobbyist) zu finden, der Spaß daran hat, so etwas liebevoll aufzuarbeiten (… und auch immer schon mal so etwas schönes haben wollte). Bei Interesse bitte einfach mal anrufen: Hermann Dirkes (0 53 82) 95 82 91

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Gorch-Fock-Kalender 2015 – The best of Kleiner – einfacher – günstiger Der Kalender 2015 ist komplett neu überarbeitet worden. Davon profitiert der Gorch-Fock-Fan, denn der Preis konnte von 21,00 € auf 14,00 € gesenkt werden: 1. Er erscheint im praktischen A3-Format, wodurch die Druck- und Verpackungskosten gesenkt werden konnten. 2. Er ist nur noch einseitig bedruckt, auch hierdurch konnten die Druckkosten weiter gesenkt werden. 3. Er enthält die schönsten Fotos der Kalender aus den letzten neun Jahren – deshalb der Titel: „The best of“. Der Gorch-Fock-Kalender ist 42 cm breit und knapp 30 cm hoch (297 mm) und von hochwertigem Druck auf 170 g Papier. Er besteht aus einem Deckblatt und 12 Monatsseiten und zeigt die schönsten Fotos der „Gorch Fock“. Als Abschluss hat er einen stabilen Karton. Gebunden ist der Kalender oben mit einer Metallspirale, der sogenannten Wire-O-Bindung. Dort befindet sich auch die Aufhängung (Änderungen vorbehalten).

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Kaufpreis: 14,00 Euro Hinzu kommt der versicherte Versand, der nach Deutschland inkl. Verpackung mit 6,90 Euro berechnet wird. Wer mehr als einen Kalender bestellt, spart bei jedem weiteren Kalender die Versandkosten.

Der Kalender kann beim Schriftführer per Telefon unter (0 53 82) 95 82 91 oder per E-Mail info@gorchfock.de bestellt werden. TIPP: Es gibt noch einen kleine Restposten. Kalender 2014 mit tollen Gorch-Fock-Fotos gleich für 5 Euro mitbestellen.


Vorschau auf das Treffen 2015 Liebe Kameraden, ich freue mich, dass ich euch schon jetzt mitteilen kann, dass unser Treffen auch im nächsten Jahr wieder zum Abschluss der „Kieler Woche“ statt finden wird. Es handelt sich wie immer um das letzte „volle“ Wochenende im Juni, also wenn Samstag und Sonntag noch in den Juni fallen. In diesem Jahr also vom 26.-28. Juni 2015 Die Planung sieht folgenden Ablauf vor: Freitag: Ankunft und am Abend Seemannsabend mit Mitgliederversammlung. Samstag: Freies Manöver oder Teilnahme an der Windjammerparade auf einem Segler. Abends festlicher Bordabend. Sonntag: Abreisetag. Für den Vormittag bemühen wir uns noch um eine interessante Besichtigung. Die Trennung von Mitgliederversammlung und Bordabend hat sich in den vergangenen zwei Jahren gut bewährt, es bringt uns den Vorteil, dass wir am Freitag „unter uns“ sind und zum festliche Bordabend auch Gäste einladen können. Die Zuzahlung für die Buffets betragen am Freitag 11,50 €, am Samstag 12,50 € pro Person, die vorab mit der Anmeldung an die Bordkasse zu überweisen sind. Hotel Felsenburg am Schönberger Strand Für das diesjährige Treffen findet im Hotel Felsenburg am Schönberger Strand statt.

Informationen über das Hotel Felsenburg

An alter Stelle, mit Blick auf Strand und Ostsee, entstand das neue Haus Felsenburg. Seit Saisonbeginn 1994 erleben und genießen man die Gastfreundschaft der Felsenburg in einer neuen Dimension. Im Erdgeschoss verwöhnen wir Sie in gemütlichen Gasträumen mit Spezialitäten der norddeutschen Küche und gepflegten Getränken. Im 1. Obergeschoss befinden sich 6 Ferienappartements und im Dachgeschoss weitere 6 Wohnungen mit Galerie. 4 Appartements haben jeweils Blick auf die Ostsee und 2 den Blick über die Probsteier Landschaft. Weitere 10 gemütliche Appartements stehen Ihnen in unmittelbarer Strandnähe in unseren Gasthäusern für Ihre Ferien zur Verfügung.

Auflösung des Bilderrätsels auf Seite 54.

Wie kommt eigentlich eine Felsenburg an den Ostseestrand? Als Großvater Wilhelm 1926 mit seinen Freunden am nun eigenen Stammtisch saß und das Lokal einen Namen bekommen sollte, sagte ein Fischer mit dem Hinweis auf das solide Fundament aus Feldsteinen „Dat is ja de reinste Felsenburg!“ So keem dat und so blivt dat. (Auf Hochdeutsch: So kommt das und so bleibt das.) Haus Felsenburg, Sven Asbahr, Zur Felsenburg 3, 24217 Schönberger Strand Telefon: 04344-1216 oder 04344-41600 E-Mail: Felsenburg24217@aol.com Internet: www.felsenburg-grasbleek.de Darüber hinaus können auch in Schönberg im Naturfreundehaus oder im Hotel Kalifornien Unterkünfte gebucht werden. Die Organisation des Treffens 2015 übernimmt wieder unser 2. Crewchef. Anmeldungen bitte per Post, E-Mail oder FaceBook an: Reinhard Claves Neustraße 10 · 46535 Dinslaken Telefon 02064-4372951 · Mobil 0171-3834579 E-Mail: reinhard.claves@gorchfock.de BORDKAMERADSCHAFT Segelschulschiff Gorch Fock

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Blau illuminierter Hamburger Hafen anlässlich des „Blue Port“ mit dem Hamburger Wahrzeichen, dem Michel, der Schnellfähre „Halunderjet“ und der „Rickmer Rickmers“. Foto: Peter Schiweck


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