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Living News
URLAUB
MIT NACH HAUSE NEHMEN
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Toskana
Gemütlich über den Markt schlendern und in kleinen, einheimischen Läden einkaufen, gehört für mich unbedingt zum Urlaub dazu. Ich zeige euch ein paar meiner Mitbringsel, die ich auch zu Hause gerne nütze und die mich immer in Urlaubsstimmung versetzen, wie das handgemachte Holzgeschirr und die mediterrane Tischdecke von einem Markt in der Toskana. Wer also noch Platz im Wohnmobil oder auch Koffer hat, bringt die Ferienstimmung nach Hause!
St. Tropez
In jeder Strandbar an der Côte d‘ Azur sieht man die schönen, weißen Sektkühler und die weißen
Gläser. Man kann sie in jeder
Weinhandlung erwerben und die heimische Terrasse wird zum Beachclub.
@VISITANDSTAY @ VISITANDSTAY_LIVING
Laggo
Maggiore Das
bunte Geschirr habe ich von einem Straßenverkäufer am Laggo Maggiore. Salate , Tapas oder auch Fleisch und Fisch in diesen Geschirr sommerlich und lecker aus.
L
orenc Lleshaj ist der Inhaber des Tresors am Marktplatz und mittlerweile auch des Tresors im Weberpark. Der Gastronom aus Leidenschaft kommt gebürtig aus dem Kosovo und ist mit seiner Familie als Jugendlicher nach Deutschland gekommen. Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern lebt der 44-Jährige in Göppingen. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Freunden auf dem Golfplatz oder gemeinsam mit seiner Familie.
LORENC LLESHAJ
TEXT: Dr. Andreas Bickelhaupt FOTO: Heiko Herrmann
HALLO LORENC, DANKE, DASS DU DIR DIE ZEIT FÜRS PIG NIMMST. DAS „TRESOR“ IST BEI DIESEM WETTER WIEDER HOCHGEFAHREN, ALLES LÄUFT. WIE GEHT ES DIR?
Bin mir noch nicht ganz sicher. Uns hat Corona so richtig durchgewirbelt, eine komplett neue und fremde Lebenssituation. Und natürlich verbleibt Unsicherheit. Wie geht’s weiter?
DAS WISSEN WIR ALLE NICHT. ES WERDEN JA NUR VERMUTUNGEN MITGETEILT. EINE AUFARBEITUNG IST AUFGRUND NICHT ERHOBENER DATEN NICHT WIRKLICH MÖGLICH. UND ES DROHT EINE ANDERE KRISE, INFLATION UND KOSTEN…
Das triff t uns natürlich auch. Das Ding ist, wir bieten Luxus an. Verzichtbaren Luxus. Trinken und Essen kannst du zuhause. Wenn Du kein Geld hast, verzichtest Du als Erstes auf uns. Und unsere Kosten explodieren ja auch, denke ich an unseren Strom. Und wir müssen vorhalten, nichts mit Lieferschwierigkeiten, wenn Du jetzt ein Schnitzel willst, kann ich nicht zu Dir sagen: komm in drei Tagen. Gefühlt, kriegen wir es gerade von allen ab. Die Leute sind nicht so gut drauf, viele schimpfen und haben wenig Verständnis. Aber: wir sind alle nur Menschen.
WIR LEBTEN BISHER IN EINER KOMPLETTEN VERFÜGBARKEITSWELT. ES GAB ALLES, VIELE SIND MIT AMAZON PRIME AUFGEWACHSEN, HEUTE WILL ICH‘S, MORGEN HAB ICH‘S…WENN NICHT – RETOUR.
Ich versteh das aber ehrlich auch nicht ganz. Wirklich, ich hasse Krieg. Was da passiert, ist in meinen Augen schrecklich, einfach schrecklich. Unnütz, furchtbar. Die Menschen tun mir leid… Aber es kann doch nicht sein, dass deswegen plötzlich alles fehlt? Wir sind, beziehungsweise waren doch mal, eine der führendsten Nationen in der Wirtschaft, pfi ffi g, innovativ, eigentlich sollten wir doch auch alles produzieren können, oder?
ZUVIEL OUTSOURCING, KOSTENMINIMIERUNG, VIELE WOLLEN GAR NICHT ETWAS PRODUZIEREN. ES FING JA AM ANFANG DER CORONA-ZEIT MIT DEN MEDIKAMENTEN AN. WERDEN KAUM NOCH HIER HERGESTELLT.
Ich frag mich, wohin das führt…
WIE HART TRIFFT DICH DER ARBEITSKRÄFTEMANGEL?
Momentan geht’s. Ich habe das Glück, dass viele meiner Mitarbeiter seit vielen vielen Jahren dabei sind. Wir sind da sehr familiär aufgestellt, man hilft sich gegenseitig.
TRESOR, WEBER – PARK, DRAN AN NEUEN ZIELEN?
Ich habe immer neue Ziele. Ich bin ein Mensch, der nicht stehen bleiben kann. Ich will was bewegen. Das ist manchmal aber auch ganz schwierig, du kannst Projekte nicht allein machen. Du brauchst engagierte Menschen dazu, die im wahrsten Sinne mitarbeiten wollen, mitarbeiten, nicht den ganzen Tag an ihrer Work-Life Balance basteln. Wie gesagt ich habe tolle Mitarbeiter, die sind hier seit 15 Jahren, aber es gibt natürlich auch welche, die viel verdienen wollen, aber nicht dafür arbeiten.
DU MUSSTEST, WURDEST NICHT GEFRAGT…JEDER VON UNS IST DURCH SEINE EIGENE GESCHICHTE GEPRÄGT.
Schau, mein Vater ist in den frühen Siebzigern hierhergekommen, als Gastarbeiter zu Böhringer. Er hat sich ins Deutschlernen reingekniet, das war ganz wichtig für ihn. Dann ist er nach Hamburg, hat in einer Werft gearbeitet.
Dann kam der Krieg in unserer Heimat – und es gab böse Sachen im Kosovo, wirklich böse. Er hat uns da rausgeholt, wir kamen mit nichts in Hamburg an. Er ließ uns Deutsch lernen, jeden Tag, das war ihm wichtig. Dann wurde er krank und starb in kurzer Zeit. Meine Mutter stand mit uns Kindern da. Wir hatten außer uns
nichts. Gar nichts. Manchmal nicht mal das Geld, um Essen zu kaufen, wir waren praktisch obdachlos. Ein Verwandter hat uns nach Göppingen geholt. Jetzt bin ich nicht mehr 15, sondern 44, aber ich werde nie vergessen, wo ich herkomme.
PRÄGEND...
Eigentlich denke ich nicht gerne zurück, aber ich sag mal so, keiner sollte vergessen, wo er herkommt.
NACH DER GEBURT SIND ALLE VON ANDEREN ABHÄNGIG, NUR DURCH ZUSAMMENHALTEN UND DANK DER SORGE UM DEN ANDEREN, ÜBERLEBT DIE MENSCHHEIT. DAS SOLLTEN WIR VIELLEICHT NIE VERGESSEN.
IHR HATTET JETZT EINE GROSSE VERANSTALTUNG MIT DER STADT IM BÖHRINGER AREAL – DIE WIEDERGEBURT DES GÖPPINGER CLUB-LEBENS?
Ohne die Unterstützung der Stadt Göppingen und des Oberbürgermeisters, hätte das nicht geklappt. Aber, wir brauchen einen Club. Nachtleben fehlt uns ganz extrem. Die Menschen wandern ab, um ein Nachtleben zu haben. Die meisten fahren freitags oder samstags um 20 Uhr nach Stuttgart, Essen, Trinken, Kino, Clubs. Unser Ziel muss es sein, genau das zu stoppen. Zeigen zu können, die Stadt ist attraktiv, lebendig – bietet was. Da sind wir Gastronomen alle gefordert, Mensch, wir haben doch ein großes Einzugsgebiet. Wenn wir das gut machen, wandern die Menschen nicht mehr ab, das muss
doch das Ziel aller Gastronomen und Ladenbesitzer hier sein.
SIEHST DU EINE CHANCE DAFÜR? WENN MAN ANSCHAUT, WIE DIE ENTWICKLUNG DES BRUNNENHÄUSLES LÄUFT, DIE GÖPPINGER KNEIPENMEILE? UND DAS BÖHRINGER AREAL ZU ENTWICKELN, DAS IST EINE VIEL GRÖSSERE NUMMER…
Helmut Renff tle hatte schon vor Jahren viele gute Ideen, sein Konzept mit der Belebung der Plätze, schau das hier und den Schloßplatz an, war doch erfolgreich. Klar, das Böhringer ist ein Riesenobjekt. Das ist komplex, Denkmalschutz spielt eine Rolle, viele verschiedene Bedürfnislagen. Wir brauchen Platz für Start Ups, das stampft man nicht an einem Tag aus der Erde. Es könnte auch so etwas wie ein Cinemaxx in Göppingen geben.
ABER, ICH DENKE, GÖPPINGEN BRAUCHT EINEN MAGNETEN. FÜR VIELE FIRMEN IST DIE IM UMFELD ANGEBOTENE LEBENSQUALITÄT EIN STANDORTFAKTOR.
Klar, sie müssen ja auch Arbeitskräfte hierherbringen, wir müssen erreichen, dass es heißt: Hier könnt ihr gut einkaufen, hier gibt es tolle Läden, Kneipen, Bars, Restaurants – und eben auch Clubs. Hier könnt ihr leben. Wir müssen hier etwas bewegen. Wir haben doch Riesenfi rmen hier, ich sag nur Teamviewer, Leonhard Weiss.
VIELES IST ABER AUCH GESCHEITERT, TAPAS BARS, CLUBS, LÄDEN, WIE DAS KROKODIL FRÜHER, DAS PAULS, VERANSTALTUNGEN WIE DAS FEST IM PARK. VIELE SAGEN, GÖPPINGEN IST ÄRMER GEWORDEN.
Vieles wurde auch einfach kaputt geredet. Ich fi nde, der OB braucht hier auch unsere Unterstützung. Das Argument zu jung? Das zählt für mich
nicht, alt wird er von allein. Parteien werden überbewertet, mir ist das egal. Wenn wir etwas entwickeln wollen, dann müssen wir das zusammen machen und viele dafür ins Boot holen und ihn auch unterstützen und mal machen lassen. Das ist meine Meinung.
ICH KENNE KEINE PARTEIEN MEHR, NUR NOCH GÖPPINGER?
HAST DU EIN LEBENSMOTTO?
Viele, aufgrund vieler Erfahrungen. Zur Zeit, so in etwa, nur mit Fleiß geht’s voran…
VIEL ZU TUN IN GÖPPINGEN. WIR UNTERSTÜTZEN „BEWEGER“, ICH HOFFE, DASS SICH DYNAMIK IN EINEM PROZESS ENTWICKELN KANN, DER ZU UNSER ALLER VORTEIL IST. DIR WÜNSCHE ICH ERFOLG - UND KRAFT. DEM OBERBÜRGERMEISTER NATÜRLICH AUCH. WIE SAGTE NOCH BARACK OBAMA: YES WE CAN. WARUM AUCH NICHT. BLEIB GESUND UND VIEL KRAFT.
Danke. Und einen Gruß an die Frisch Auf Mannschaft. Wir stehen hinter ihnen und drücken die Daumen.
Nach über 30 Jahren als praktizierender Facharzt tritt Dr. Andreas Bickelhaupt seit 2017 etwas kürzer. Durch den neu gewonnenen zeitlichen Freiraum widmet er sich verstärkt seiner journalistischen Leidenschaften und ist für das PIG Stadtmagazin tätig.
SEHENSWERT
Net ix, Amazon Prime, Disney +, Joyn - manchmal weiß man vor lauter Serien gar nicht wo anfangen und wo aufhören. Deswegen haben wir Euch hier eine Übersicht der Serienstarts im aktuellen Monat.
SHE-HULK STAFFEL 1
In der Serie „She-Hulk“ übernimmt Tatiana Maslany die Hauptrolle der Jennifer Walters. Den Comics zufolge ist sie unter dem bürgerlichen Namen Jennifer Walkers bekannt. Sie ist eine Anwältin und die Cousine von Bruce Banner. Nach einer Notfall-Bluttransfusion von ihrem Cousin, erhält sie eigene Superkräfte und ist dann plötzlich zwei Meter groß. Sie muss sich erst an all die neuen Kräfte gewöhnen und ist erst sehr überfordert. (ls)
KLEO STAFFEL 1
Net ix, ab Freitag, 19. August Action, 8 Episoden
Eine der besten Spioninnen der DDR. Nachdem sie für die Stasi 1987 einen Westberliner Geschäftsmann umbringt, wird sie von der Staatsicherheit verhaftet. Erst als die politische Wende eintritt und die Berliner Mauer fällt, wird Kleo aus dem Gefängnis entlassen. Sie muss feststellen, dass es um ihre Person eine weitreichende Verschwörung gibt. Kleo sinnt auf Rache und ihre Vendetta führt sie nicht nur durch Berlin, sondern auch nach Mallorca und in die Atacama-Wüste. (ls)
ANDOR STAFFEL 1
„Andor“ dreht sich um den Rebellenspion Cassian Andor. Es spielt vor den Ereignissen von „Rogue One“. Lucasfi lm will mit der Serie einen neuen Fleck der Star Wars-Galaxie erkunden. Sie erzählt die Geschichte der aufkeimenden Rebellion gegen das Imperium und wie Menschen und Planeten darin verwickelt wurden. Eine Ära voller Gefahren, Täuschungen und Intrigen, in der Cassian den Weg einschlägt, der ihn zum Helden der Rebellen machen wird. (ls)