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Photostory
STADTLEBEN PHOTOSTORY Text & Fotos: Lars Tielesch
SCOOTER AB!
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Seit einigen Monaten sind sie im Göppinger Stadtgebiet zu fi nden: mietbare E-Scooter. Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich? Wir haben mit unseren Praktikantinnen Gianna und Larissa den Test gemacht.
SCHRITT 1
Die App von ZEUS Deutschland auf’s Handy laden, mit Mobilfunknummer registrieren und via Kredit-/ Debitkarte oder PayPal Guthaben aufbuchen.
SCHRITT 2
Ortungsfunktion aktivieren, den nächstgelegenen Scooter fi nden, hinlaufen. Praktisch, dass zwei davon direkt auf der anderen Straßenseite standen.
…AB DIE POST!
SCHRITT 4
Scooter an einem Ort abstellen, an dem er niemanden stört und Fahrt in der App beenden. Fertig. Wir wünschen euch eine gute Fahrt!
SCHRITT 3
Barcode am Lenker scannen, Start der Fahrt bestätigen und…
Lächle!
Als die Pandemie begann, war Zuckerschnute gerade mal zwei Jahre alt. Jetzt ist sie vier. Wir Eltern haben in den letzten beiden Jahren alles gegeben, um unseren Kindern ein möglichst normales Leben zu bieten. Spaß, soziales Leben, kulturelle Bildung. Trotzdem musste ich diese Woche feststellen: Es fehlt dennoch so viel!
Ich habe mit Zuckerschnute Autoverkäufer gespielt. Elsa brauchte dringend eine neue Kutsche, bei der alten war im Schnee das Rad abgebrochen. Ich war also Elsa, Zuckerschnute war Black Widow. Wer kennt sie nicht! Black Widow, die berühmte Kutschenverkäuferin. Black Widow deswegen, falls jemand im Autohaus die Wand hochklettern muss. Das könnte dann Black Widow übernehmen. Woher eine Vierjährige dieses ausgereifte Fachwissen hat? Vermutlich von ihrem großen Bruder, der sehr bedacht darauf ist, dass er nicht „zu gefährlich“ neben der Zuckerschnute spielt, um sie nicht in Angst und Schrecken zu versetzen.
Ich, Elsa, komme also ins Autohaus und strecke Black Widow zur Begrüßung die Hand hin. Klar habe ich Handschuhe an um mein Gegenüber nicht gleich zu vereisen. Zuckerschnute reißt die Augen auf und schaut mich fragend an. Ich sage: „Du musst mir auch die Hand geben!“ Sie schaut und sie lacht! Ja, sie lacht einfach! Und in diesem Moment wird mir klar: Sie hat mich in ihrer Erinnerung nie jemandem die Hand geben sehen. Keiner hat zu ihr gesagt: „Gib‘ Opa einen Batsch!“ Niemand hat sie ermahnt: „Die andere Hand!“ Sie kennt dieses Begrüßungsritual schlicht weg nicht.
Vielleicht ist es auch einfach unwichtig. Vielleicht genügt in Zukunft tatsächlich auch ein freundliches Lächeln.
WO IST WAS LOS?
HERR WUNDERLE RÄUMT AUF
Für Kinder ab 4 Jahren
Bei Herrn Wunderle zuhause sieht’s schlimm aus. Er muss dringend aufräumen. Auch weil er sein rotes Kügele nicht mehr fi ndet. Dafür fi ndet er alle möglichen alten Sachen, von denen er gar nicht mehr gewusst hat, dass er sie hat. Bei Herrn Wunderle darf man besonders gespannt sein, was sich da im Laufe der Jahre angesammelt hat. (ls)
FR, 28.01.2022 - FR, 30.09.2022, 15.00 -15.45 Uhr Ort: Altes E-Werk, Göppingen
QUADRO NUEVO SCHÖNE KINDERLIEDER
Für Kinder ab 4 Jahren
Als die Musiker von Quadro Nuevo selbst klein waren, haben sie von ihren Großeltern und Müttern Kinderlieder gehört. Das hat ihnen so gut gefallen, dass sie diese Lieder nun weitergeben wollen. Dass man sie nicht verloren gehen. Sie spielen die Melodien auf vielen Instrumenten. (ls)
SA, 19.03.2022, 16.00 Uhr Ort: Altes E-Werk, Göppingen
FEUERWERK FÜR DEN FUCHS
Für Kinder ab 5 Jahren
Der Nachbar Gustavsson ist mit seinem Hund Bello auf der Jagd nach dem Fuchs, der ihm ein Huhn geklaut hat. Da Pettersson und Findus der Meinung sind, dass man Füchse nicht erschießen, sondern reinlegen muss, lassen sich die beiden einiges einfallen, um ihn zu verjagen. (ls)
MO, 21.02.2022 - SO, 06.03.2022, 8.00 Uhr Ort: Stadtbibliothek, Göppingen
SATELLITEN AM NACHTHIMMEL
Für die älteren Kinder
Joni ist anders. In den Weiten des Universums hat sie ein schwarzes Loch entdeckt. Ein Loch, dass sich in ihrem Bauch befi ndet und die Kraft besitzt alles zu verschlingen. Es kommt ihr zu Nahe. Zugleich lebt in diesem schwarzen Loch Jonis fantastisches Universum, in dem alles möglich ist.
FR, 25.03.2022, 10.00 Uhr Ort: Altes E-Werk, Göppingen
P ngsten 1909: Menschenmassen strömen auf eine Anhöhe zwischen Göppingen und Jebenhausen. Dort war Ferdinand Graf von Zeppelin mit
seinem Luftschi gestrandet – ein Birnbäumchen hatte zu dem Unfall geführt. Verletzt worden war zum Glück niemand. Wenige Tage zuvor, am 29. Mai, war der berühmte Graf am Bodensee aufgebrochen und wollte mit einer Dauerfahrt die Zuverlässigkeit der iegenden Zigarre unter Beweis stellen. Überall, wo er landete, war die Begeisterung riesig und viele Neugierige kamen, um das iegende Wunder aus der Nähe zu bestaunen. Der „LZ 5“, so die o zielle Bezeichnung, war über Ulm, Nürnberg, Plauen und Leipzig ge ogen und bei Bitterfeld umgekehrt. Am P ngstmontag stand er in Stuttgart im Mittelpunkt des Interesses. Weil das Benzin nicht bis zum Bodensee reichen würde, beschlossen der Graf und sein Oberingenieur Ludwig Dürr, Kurs auf Göppingen zu nehmen. Bei Zeller & Gmelin in Eislingen sollte der Treibsto besorgt werden. Eine Anhöhe oberhalb des Waldeckhofes wurde als Landeplatz ausgesucht. Dort allerdings stand jenes besagte Birnbäumchen im Weg, in das das Luftschi raste. Der Zeppelin blieb an ihm hängen und wurde im vorderen Bereich stark
ALS DAS LUFTSCHIFF IN DEN BIRNBAUM FUHR! ZEPPELINUNFALL
beschädigt. Fast zwei Tage sollte es dauern, bis er wieder startklar war. Die Göppinger Firmen Schuler und Kübler und auch die Feuerwehr hatten wertvolle Hilfe geleistet.
Die Nachricht vom Unglück hatte sich rasend schnell in der Stadt und der Umgebung herumgesprochen und so zogen am arbeitsfreien Feiertag tausende Menschen zur Unfallstelle. Von einem „volksfestartigen Au auf“ berichten die Quellen.
Nach der Reparatur hatte das Luftschi deutlich an Größe verloren: 32 Meter kürzer, ohne vorderen Motor, eher an eine abgebundene Blutwurst als an eine Zigarre erinnernd, konnte es am 1. Juni Richtung Süden starten. Die „Albaufstieg“ wurde mühelos gemeistert und ohne weitere Zwischenfälle erreichte der „LZ 5“ seinen Heimathafen Manzell bei Friedrichshafen. Der berühmte Graf freilich – er hatte im Hotel Apostel übernachtet – fuhr lieber im Wagen des Unternehmers Georg Boehringer zurück an den Bodensee.
Der Zeppelin ist in einen Birnbaum auf einer Anhöhe zwischen Göppingen und Jebenhausen gefahren Graf Zeppelin übernachtet im Hotel Apostel
ZEPPELIN
Zeppeline sind nach ihrem Er nder Ferdinand Graf von Zeppelin benannt wurden. Sie wurden von 1900 bis 1940 sowohl zur Personenbeförderung als auch militärisch eingesetzt. Große Unfälle überschatteten seine Erfolgsgeschichte. So kamen 1912 40 Menschen beim Brande des LZ 10 Schwaben in Düsseldorf ums Leben. Legendär ist der Absturz bei New York, als der 247 Meter lange LZ 129 Hindenburg 36 Menschen mit in den Tod riss. Seit Ende der neunziger Jahre werden wieder Zeppeline gebaut. Unter https://zeppelin-nt.de können Rund üge mit ihnen gebucht werden. Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen am Bodensee lädt Besucher jeden Alters zum abwechslungsreichen Gang durch die Geschichte der Luftschi ein. WWW.ZEPPELIN-MUSEUM.DE
Ferdinand Graf Zeppelin am Unfallort des Zeppelins
MARGIT HAAS GÄSTEFÜHRERIN AUS LEIDENSCHAFT!
Geschichte ist faszinierend! Sie können sich das nicht vorstellen, denken mit Grausen an langweiligen Geschichtsunterricht in der Schule zurück? Lassen Sie sich von mir mitnehmen in die reiche Geschichte unserer Stadt mit ihren besonderen Begebenheiten.