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Zu Besuch bei der „Billeder Heiderose“ , Astrid Ziegler
Zu Besuch bei der „Billeder Heiderose“
Astrid Ziegler
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Im April 2021 besuchten Hans Rothgerber und ich Billed und verbrachten einige Tage im dortigen Heimathaus (siehe banat-tour.de). Hans war damit beschäftigt, Grußbotschaften aus Kirche und Rathaus für den Billeder Heimattag aufzunehmen, ich konnte endlich die Heimatstube und die hervorragende Ausstellung zum 250-jährigen Bestehen/Jubiläum des Dorfes besichtigen. Einen unverhofften Einblick in lebendige banatschwäbische Kultur ergab sich für uns Besucher aus Deutschland, als wir erfuhren, dass die Billeder Tanzgruppe Heiderose ihre wöchentliche Probe wieder aufgenommen hatte. Selbst in den schweren Zeiten der Pandemie bemüht sich die Gemeinde, selbstverständlich im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen und Verordnungen, die Proben der Heiderose zu ermöglichen.
Nach Rücksprache mit der Leiterin der Gruppe Edith Barta und Tanzlehrer Hansi Müller durften wir als Gäste zusehen. Seit vor zwei Wochen die Proben in Billed wieder offiziell genehmigt worden sind, trifft sich die Heiderose im örtlichen Kulturheim zu den Vorbereitungen für die Temeswarer Heimattage. Im Rahmen dieses Festes, das heuer digital stattfinden wird, soll nämlich auch ein Auftritt der Heiderose ausgestrahlt werden. Der Termin für die Aufzeichnung durch das rumänische Fernsehen
Abbildungen: links die Jugendtanzgruppe, rechts die Kindertanzgruppe bei der wöchentlichen Probe
TVR1 Anfang Mai steht schon fest, die Gruppe ist hochmotiviert, eine gute Performance zu liefern. Während der Probe im wunderschönen Saal des Kulturheims fiel sofort auf, dass es hier professionell zugeht, beginnend mit dem Leiter Hansi Müller, der souverän Kommandos gab und uns nebenbei die Tänze erläuterte. Sogar die Kleinsten wirkten routiniert und mit viel Spaß bei der Sache. Nachwuchsprobleme gibt es bei der Heiderose nicht, die rumänischen Familien des Ortes nehmen das Kultur- und Freizeitangebot für ihre Kinder begeistert an. Und für die Jugendlichen sind die schwäbischen Tänze cool, selbst der junge Bürgermeister Ovidiu Oprișa ist langjähriges Mitglied und tanzte auch diesmal mit. Die Tanzgruppen, kleine und große, hatten das letzte Jahr nach Möglichkeit genutzt. Wenn die Zahlen der Coronafälle niedrig waren, wurde geprobt oder es fanden Teambuilding-Maßnahmen statt. Glücklicherweise gab es laut Hansi Müller auch keinerlei Corona-Erkrankungen in den Reihen der Tänzer oder ihrer Familien.
Die Heiderose ist bereit ab 1. Juni, wenn in Rumänien die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden sollen, wieder aufzutreten. Verglichen mit den Banater Trachtengruppen in Deutschland verfügt der schwäbische Volkstanz im Banat damit über einen erheblichen Vorsprung. Abschließend kann man nur die Hoffnung äußern, dass diese wunderbaren tänzerischen Gemeinschaften im Banat und in Deutschland Bestand haben und bald wieder Fahrt aufnehmen können.