Grindelwaldmagazin 14 15 de sommer

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magazin

Ausgabe Nr. 03 2014/2015 Preis CHF 14.80 EUR 12.30

TRAIL RUNNING Profibergsteiger Ueli Steck im Tempo-Rausch

In Zusammenarbeit mit ®

JUNGFRAUJOCH

SCHOKOLADEnPARADIES AUF 3'500 METER ÜBER MEER BERUFSALLTAG IM TUNNEL

Griwa Congress Center

kongresse in den BergeN

Mit exklusi Wander ver k art als Beilag e e



editorial

Die Berge, ein Ort für gute Ideen Frische Bergluft regt den Geist an – davon bin ich überzeugt. Bekannte Dichter und Gelehrte haben über die Jahrhunderte stets von neuem versucht, Worte für die Erhabenheit der Berge zu finden. Alpinisten und ihre Gäste aus aller Welt vollbrachten in Grindelwald schon früh sportliche Höchstleistungen und verschoben damit die Grenze des Denkbaren. Ich selber erfahre Tag für Tag in meinem Umfeld, wie inspirierend die alpine Welt ist. Der Schritt war deshalb nur logisch, dass die GriwaGroup ihr Angebot auf Kunden erweitert, die in Grindelwald einen Kongress, ein Seminar oder einen Workshop durchführen möchten. Im neuen Griwa Congress Center Silberhorn bieten wir flexibel nutzbare Räume mit modernster Technik für Anlässe und Tagungen. Darin lässt sich einfach denken und kreieren – die Landschaft trägt das ihre dazu bei. Auf Wunsch organisieren wir ein Gesamtpaket mit Übernachtung, Catering-Service und Event- oder Incentive-Programm, ein guter Weg, Geist, Seele und Körper neu zu inspirieren. Auch die GriwaGroup ist angehalten, stets in verschiedenen Dimensionen zu denken, unbegangene Wege zu finden und zu neuen Horizonten aufzubrechen. Die Abstimmung über die Zweitwohnungsinitiative im März 2012 hat uns vor grosse Herausforderungen gestellt. Die Schweizer Markus Friedli beim Referat im Griwa Congress Center. Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben entschieden, oben die Restriktionen zum Bau neuer Zweitwohnungen zu verschärfen. Damit sind in der Schweiz, genau wie an anderen Orten auf der Welt, neue Formen von Feriendomizilen gefragt. Zum Glück hat die GriwaGroup schon vor mehreren Jahren damit begonnen, Massnahmen zu ergreifen und neue Ideen zu entwickeln. Mit dem Aspen alpin lifestyle Hotel verfügen wir bereits über ein operatives Betriebskonzept, das schweizweit als Modelfall gilt. Mit GriwaRent bewirtschaften wir eine grosse Zahl von Zweitwohnungen, was viele zusätzliche Übernachtungen generiert und den Eigentümern beachtliche Einnahmen bringt. Ferien in Grindelwald werden ihren Wert nicht so schnell verlieren, dessen bin ich mir sicher. Das Feedback unserer Kunden aus über 35 verschiedenen Ländern bestätigt mir diesen Eindruck. Und natürlich dürfen Sie gerne in Grindelwald Wohnsitz nehmen. Eine Idee, die einem vielleicht auf den ersten Blick verrückt vorkommt, aber Vorsicht: Plötzlich geht es Ihnen wie mir! Ich kam nach Grindelwald in der Absicht, hier drei Monate als Architekt zu arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln. Das ist jetzt 28 Jahre her! Lassen Sie sich beflügeln von Grindelwald, verschieben Sie Ihre eigenen Grenzen – für ein paar Tage, ein paar Wochen, oder Jahre… Ich heisse Sie herzlich willkommen im Gletschertal von Grindelwald! Ihr MARKUS FRIEDLI Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung GriwaGroup

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Jungfrau VIP-Pass Mai bis Oktober 2015 3 Tage freie Fahrt inklusive Jungfraujoch – Top of Europe Kleine Scheidegg · Schynige Platte Grindelwald-First · Harder Kulm Winteregg-Mürren

Jungfraujoch Top of Europe zur höchstgelegenen Bahnstation Europas · 3454 m Der Tagesausflug geht hoch hinaus. Unterwegs gewährt das Jahrhundert-Bauwerk einen überwältigenden Ausblick mitten aus der berühmten Eigernordwand. Endstation ist erst auf 3454 Meter über Meer. Eine Welt aus Eis und Schnee. Es erwarten Sie: Der Aletschgletscher – mit 22 km längster Eisstrom der Alpen. Der Eispalast, 30 Meter unter dem Eis. Sie befinden sich in Nischen und höhlenartigen Gängen. Das Gletscherplateau mit Spazierwegen im ewigen Schnee. Die Sphinx, das Gebäude mit Sicht auf Berge im Süden, Westen, Norden und Osten. Erlebnisrundgang «Alpine Sensation» – bestes Schlechtwetter-Programm in den Alpen. Das Gletscherrestaurant «Top of Europe», mit fünf verschiedenen Restaurants.

Einmal sehen ist besser als tausendmal davon sprechen. Jungfraujoch – Top of Europe, wohi de süsch?

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inhalt

Sommer

Kongresse in den Bergen Griwa Congress Center Silberhorn 8 Eiger Ultra Trail Profibergsteiger Ueli Steck liebt Trail Running 10 Top of Europe / Jungfrau Region 12 Ein Schokoladenparadies auf 3'500 Meter über Meer Arbeit im Berg Essen und trinken mit Aussicht Grindelwald First: fliegen und wandern Bergsteigen Roger Schäli: Markenbotschafter von Grindelwald 18 Sommer Events Mountainbiken, bouldern und vieles mehr 20

Magische Plätze rund um Grindelwald Ein Alpsystem mit Geschichte Immobilien Eine Holländerin zieht nach Grindelwald Eating&Shopping

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Herausgeberin: GriwaGroup Konzept: GriwaGroup in Zusamenarbeit mit Ville&Casali Layout: Ville&Casali Redaktion: Leiterin Marketing GriwaGroup, Susan Lerch-Stettler Text: Annette Marti, Christine Kopp, GriwaGroup Fotos: Michael Ackermann, Rainer Eder, Speedy Füllemann, Björn Gosswiler, Jungfraubahnen, Marianne Tiefenbach, Zvg Übersetzung: Eva Ferguson, Enrico Morelli, Cristina D'Andrea Druck: Arti Grafiche Boccia, via Tiberio Claudio Felice, 7- 80131 Salerno

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Ein Stück vom Glück - TOP OF EUROPE GRAND HOTEL REGINA, nahe am Bahnhof und mitten im schönen Dorfzentrum von Grindelwald.

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as Gra nd Reg i na heisst Gäste aus der ganzen Welt willkommen. In Ihrem viel beschäftigten Leben verdienen Sie sich eine Oase der Ruhe, wo Sie sich erholen und Energie aus dem vollgetankten Bergparadies schöpfen können. Hier, im Grand Regina können Sie den Frieden geniessen und Momente voller Glück finden. Es gibt jegliche erdenklichen Annehmlichkeiten und jeder Wunsch den Sie schon immer hatten, oder der Ihnen bislang vielleicht gar nichts bewusst

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war, wird Ihnen von unseren gewissenhaften Mitarbeitern von den Lippen gelesen. Haben Sie schon einmal eine Kuh gemolken? Oder Ihre eigene Schokolade gemacht? Haben Sie schon einmal einen Baum im eigenen Wald gefällt oder einen neuen gepflanzt, der Ihren Namen trägt? Sind Sie schon einmal auf 2'000 Meter über dem Meeresspiegel gejoggt? Oder haben Sie jemals schon einen Ausblick über 100 km und 100 Berggipfel genossen? Haben Sie schon einmal auf Skiern eine Weltcup-Piste bezwungen? Dies ist es was das Grand Regina

ausmacht: Top of Europe. Dem Himmel ganz nah. Das Beste was die Schweiz zu bieten hat. Werden Sie unser Gast - im Grand Regina.


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Silberhorn

Ein Kongresszentrum mit alpinem Flair Die GriwaGroup hat mit dem Griwa Congress Center Silberhorn ein kleines, aber feines Kongresszentrum geschaffen. Es bietet flexibel nutzbare Räumlichkeiten für Anlässe und Seminare aller Art.

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anchmal wirkt e i n P e r s p e kt ivenwechsel Wunder: Die frische Luft und das alpine Ambiente in Grindelwald helfen, ge s c h ä f t l i c he Herausforderungen neu anzugehen, schwierige Fragen zu bearbeiten oder mit klarem Kopf Visionen zu entwickeln. Die GriwaGroup bietet mit ihren Kongressräumlichkeiten Silber-

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horn ein ideales Umfeld für Seminare, kleine Kongresse oder Workshops. Die verschiedenen Räume sind flexibel nutzbar. Der g rosse Saa l i m Erdge schoss fasst bis zu 100 Personen. Die zwei kleineren Räume im oberen Stock können dank einer mobilen Wand getrennt oder gemeinsam genutzt werden. Die moderne technische Ausstattung sorgt dafür, dass beispielsweise ein Vortrag im grossen Saal auch auf die Bildschirme im oberen Stock über-

tragen werden kann. Die technischen Einrichtungen werden zentral über ein TouchscreenPanel im Erdgeschoss gesteuert. Das ganze Haus strahlt einen besonderen Charme aus und wirkt dank Ausstattung und Grösse sehr familiär. Für das angenehme Innenleben der Räume verantwortlich war Raumgestalterin Martina Baumann. «Es war uns ein Anliegen, die Elemente aus der Natur auch im Haus drinnen zur Geltung zu bringen», erklärt sie.


Grindelwald Holz, Stein und Metall als Materialien tauchen überall wieder auf, die Farben Weiss und Anthrazit wiederholen sich dezent. Ein besonderer Blickfang ist die Silhouette mit Eiger, Mönch und Jungfrau, die hinter der Bühne an der Wand angebracht ist. Auf diese Konstruktion, die aus Metall gefertigt ist und raffiniert hinterleuchtet wird, sind Martina Baumann und der Projektleiter Stefan Garbani besonders stolz. «Wir suchten nach eigenen Lösungen, um den Gästen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich wohl fühlen», so Garbani. Das ist ihnen gelungen – die Individualität und das Authentische des alpinen Umfelds zeigt sich in vielen gestalterischen Details. Das Griwa Congress Center Silberhorn kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden, neben kleineren Kongressen sind auch Vorträge, Kurse oder Generalversamm-

lungen durchführbar. Dan k der komplett ausgestatteten Catering-Küche und der flexiblen Bestuhlung steht auch einer privaten Zusammenkunft wie einem Familienfest nichts im Wege. Für grössere Veranstaltungen organisiert das GriwaCongress-Team nach Wunsch komplette Angebote mit HotelÜbernachtung und CateringService. Welchen Grund auch immer die Zusammenkunft im Chalet Silberhorn hat – eines ist allen gemein: die freundliche, moderne Ambience und der für Grindelwald absolut einmalige Blick auf das Silberhorn. Dieser elegante, weisse, oder eben silbern schimmernde Gipfel ist nur von bestimmten Orten in Grindelwald aus sichtbar, eine richtige Rarität also.

t Text: GriwaGroup;

Fotos: Michael Ackermann

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Architektin/Raumgestalterin Martina Baumann, Architekt/Projektleiter Stefan Garbani.

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Architektur & Projektleitung: GriwaPlan AG Congress Center Silberhorn.

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Eiger Ultra Trail

«Der 100er wäre noch so ein Ziel»

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Der Profibergsteiger Ueli Steck liebt Trail Running– weil es ein gutes Training ist und weil es einfach Spass macht. Beim Eiger Ultra Trail hat er bis jetzt erst die mittlere Strecke absolviert, denkt aber schon über den 100er nach. Die sind ganz schön schnell», sagt Ueli Steck ü b er d ie T ra i l R u n ner, m it denen er den Eiger U lt ra T ra i l a bsolv ier te. Es tönt ver w u nderl ic h, au s ge r e c h net v o n i h m ei nen solchen Sat z z u hö ren: Sch nel l igkeit, Speed u nd Rekorde si nd Beg r i ffe, d ie z u Uel i Steck gehören. Der Schweizer Profibergsteiger, der in der Nähe von Interlaken wohnt, hat mit seinen Speed-Begehungen den Bergspor t ziem lich auf den Kopf gestellt. 2007 kletterte, oder eher rannte Ueli Steck in nur 2 Stunden und 54 Minuten durch die Eigernordwa nd. Ei n Ja h r später verbesser te er sei nen eigenen Rekord um mehrere Minuten. Steck übertr ug seine Technik, die auf Leichtigkeit und Schnelligkeit beruht, in den Himalaya, in grosse Höhen. Nac h meh reren Ver s uc hen glückte ihm im Oktober 2013 die Durchsteigung der Annapurna-Südwand – alleine auf einer bisher unbegangenen Route und extrem schnell. Für diese herausragende Leistung erhielt er im März 2014 den «Oscar» der Bergsteigerszene, den «Piolet d’Or».Die SpeedBegehu ng a m Eiger ist ei n Meilenstein in Stecks Karriere. Desha l b lieg t es na he, dass er als Botschafter amtet

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Eine bessere Kulisse kann man sich kaum denken: Trail Running in Grindelwald.

für den Eiger Ultra Trail, Grindelwalds Trail Running Event. Die grossen Höhenunterschiede, die langen Anstiege und die manchmal abschüssigen P fade ver mögen Uel i Steck n ic ht z u er s c h re c ken . B ei seiner ersten Teilnahme am We t t k a m p f s t a r t e t e e r i n der mittleren Kategorie, der St re cke ü b er 51 K i lometer u nd 3100 Höhen meter. Die ultra-harte Strecke des Eiger U lt ra T ra i ls fü h r t ü ber 101 Kilometer und 6700 Höhenmeter. Dafür sei er zu wenig gut trainiert, meint Steck und spart sich diese Herausforde-

rung für später auf. Doch auch die mittlere Runde hatte es in sich. Das Tempo der schnellen Läufer war für den Profibergsteiger hoch, ganz besonders auf den flachen Abschnitten. «Da wa r es r icht ig schw ierig mitzuhalten», sagt Steck. «Bergauf konnte ich punkten und auch abwärts, beispielsweise auf dem stei len Pfad von der Schynige Platte hinunter nach Burglauenen, liess ich es richtig sausen.» Er liebe es, dass beim Trail Running verschiedene Fähigkeiten nötig seien. Bergauf braucht es K ra ft, auf f lachen Strecken


Grindelwald Sch nel l igekeit u nd T r it tsicherheit a bwä r ts. I nsofer n waren Ueli Stecks Kampfgeist und Ehrgeiz beim Wettkampf natürlich geweckt. Er beendete seine erste Teilna hme beim Eiger Ultra Trail auf dem g uten neu nten Ra ng.Steck betreibt das Bergsteigen wie Spitzensport. Er trainiert viel und seh r diszipli n ier t, fei lt unent wegt an seiner Techn i k, ü berleg t, w ie u nd wo er Gewicht einsparen kann, um noch sch neller zu sein. Letzt lich ist es die spor t liche Leistung, die ihn fasziniert, die im Bergsport jedoch kaum messbar ist. «Ich bin ein leistungsorientierter Mensch, das stimmt», sagt Steck über sich. Trotzdem findet er Trail Running nicht nur toll, weil es ei n g utes T ra i n i ng f ü rs Bergsteigen ist. Er mache es nicht deswegen, sondern aus Freude an der Sache. Am Eiger Ultra Trail habe ihm die gute Stimmung sehr gefallen, die entspannte Atmosphäre unter den Teilnehmern und die wunderschöne Streckenführung. Letztere lässt sich übrigens auch in einer «milderen» Form geniessen. Das Organisationskomitee hat die

ganze Strecke mit Weg weisern fi x beschilder t. Läufer können so auf der Originalstrecke trainieren, Geniesser absolvieren die wundervolle Rundstrecke in ihrem eignen Tempo – unter wegs gibt es genügend Orte zum Einkehren u nd Ü b er n ac hten. F ü r Ueli Steck hingegen ist klar: «Der 100er wäre ein Ziel für mich». Im Augenblick stehen

zwar seine Bergsport-Projekte im Vordergrund, aber er weiss jetzt schon, dass er auch in seiner Zeit nach dem Bergsteigen auf höchstem Niveau noch sportliche Herausforderungen brauchen wird. Trail Running wird dazu gehören, dessen ist er sich sicher. t Text: Annette Marti;

Fotos: Rainer Eder

Eiger Ultra Trail

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Schnelligkeit ist sein Markenzeichen: Profibergsteiger Ueli Steck im Training.

«Härter als die Nordwand Solo» – so lautet der Claim des Trail Running Events von Grindelwald. Im Juli 2014 hat die zweite Austragung stattgefunden mit 1650 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 41 Nationen. Der Eiger Ultra Trail bietet echtes Laufabenteuer in atemberaubender Natur. Die Strecke über 101 Kilometer (+ 6700 Meter/ -6700 Meter) führt entlang der grossen Wanderklassiker Grosse Scheidegg-First-Faulhorn-Schynige Platte-Burglauenen-Wengen-MännlichenEigernordwand-Grindelwald. Die kürzere Runde führt von Burglauenen im Grindelwald Tal direkt zurück ins Dorf (51 Kilometer, + 3100 Meter/-3100 Meter). Die «Geniesser-Strecke» umfasst 16 Kilometer und 960 Meter Höhenunterschied. Der 37-jährige Ueli Steck ist Trail Runner aus Passion und Botschafter des Eiger Ultra Trails. Er wohnt in Ringgenberg bei Interlaken und gehört zu den besten Profialpinisten weltweit. Weitere Informationen zum Eiger Ultra Trail auf www.eigerultratrail.ch

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Jungfraubahnen

TOP OF EUROPE Ein Highlight unter den Ausflugszielen: das Jungfraujoch und die umliegende Bergwelt. 12


Grindelwald EIN SCHOKOLADENPARADIES AUF 3'500 METER UEBER MEER Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli betreibt neu auf dem Jungfraujoch die höchstgelegene Boutique der Welt. Schweizer Schokolade und die Geschichte des Unternehmens Lindt & Sprüngli sind besonders eng miteinander verbunden. 1845 begannen Sprüngli & Sohn in einer kleinen Konditorei in der Zürcher Altstadt, Schokolade herzustellen und zwar nach der aus Italien kommenden damals neuen Mode in fester Form. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte man Schokolade fast nur als Getränk. Mehr als 160 Jahre später ist Lindt in über 100 Ländern präsent und gilt als weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Premium-Schokolade. Dass die Firma weiter hoch hinaus will, beweist sie mit ihrem neuen Engagement auf dem Jungfraujoch. Im Juli 2014 ist die weltweit höchste Lindt-Boutique auf 3500 Meter über Meer eröffnet worden. Die vielen Besucherinnen und Besucher des Jungfraujochs haben neu die Möglichkeit, auf höchster Höhe mehr über die Geheimnisse der Schokolade-Kultur zu erfahren. Die Original Maîtres-Chocolatiers-Stube von Lindt

OBEN lINKS

bietet einen umfassenden Einblick in die Handwerkskunst und die Leidenschaft der Lindt Maîtres Chocolatiers. Da ist unter anderem zu erfahren, was hinter der Herstellung der Pralinés und Schokoladetafeln steht und was die Lindt Schokolade besonders macht, etwa die Lindor-Kugeln, die Kugeln mit dem zarten Herz, die ihren Siegeszug um die Welt schon vor Jahren angetreten haben. Wussten Sie, dass Lindt im Jahr 2012 weltweit 2,7 Milliarden Lindor-Kugeln produziert hat? Das entspricht einer Lindor-Kugel-Kette, die zweimal um die Erde reicht. Mit dieser Menge Schokolade liesse sich sicher auch ein ordentlicher Schokolade-Berg bauen… Wie die Lindor-Kugeln hoch über dem Alltag schmecken, können die Gäste auf dem Jungfraujoch bereits ausprobieren. Alle erhalten eine Lindor-Kugel geschenkt. t Text:

Annette Marti; Fotos: Jungfraubahnen

Ernst Tanner, CEO und VR-Präsident Lindt & Sprüngli; Roger Federer, Profi-Tennispieler; Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen.

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Jungfraubahnen

«Im Berg drin fühle ich mich wohl» Hermann Jaggi arbeitet als Lokführer bei der Jungfraubahn und verbringt deshalb viel Zeit im Tunnel. Hermann Jaggi ist ein besonderer Lokführer, besser gesagt alle Lokführer der Jungfraubahn sind besondere Lokführer, denn sie können eine Lok nicht nur fahren, sondern sie können sie auch komplett auseinander nehmen und wieder zusammensetzen. Beides, Unterhalt und Fahrten gehören zum Alltag eines Lokführers auf der Bergstrecke zwischen Kleine Scheidegg und Jungfraujoch. Im Winter, wenn weniger Züge als im Sommer fahren, arbeiten die Lokführer häufig in der Werkstatt, erledigen Reparaturen oder Umbauten. Im sommerlichen Hochbetrieb braucht es praktisch jeden Lokführer auf der Strecke. «Ich schätze diese Abwechslung sehr an meinem Job», sagt Jaggi. Deshalb ist der gelernte Polymechaniker auch seit seiner Lehre bei der Jungfraubahn tätig. Er liebt das spezielle Umfeld seiner Arbeit: «Die Berge rund herum faszinieren mich.» Es mache ihm überhaupt nichts aus, so Jaggi, immer wieder durch den langen Tunnel hinauf aufs Jungfraujoch und wieder herab zu fahren. Im Gegenteil – er betont: «Im Berg drin fühle ich mich sehr wohl.» Um die Erreichbarkeit des Jungfraujochs im Notfall auch nachts zu gewährleisten, übernachten die Lokführer im Schichtbetrieb bei der Station Eigergletscher. Das empfinde er als besonderes Privileg: «Am Abend vor

der Remise auf der Bank zu sitzen und in Ruhe die Berge zu geniessen, ist wunderbar.» Bei schlechtem Wetter oder im Winter bekomme man allerdings die Naturgewalten oft sehr direkt zu spüren. Nicht selten stürmt es heftig oder der Schnee liegt meterhoch: Dann müssen die Lokführer morgens zuerst mit der Schneeschleuder auf die Strecke, bevor ein Zug fahren kann. «Entweder man mag diese Verhältnisse oder nicht», fasst Jaggi zusammen. «Ich mag sie sehr.» Ausserdem, so fragt er sich: Wo sonst könne man den Winter über mit den Skis zur Arbeit und nach Feierabend wieder zu Tal sausen? t Text: Annette Marti; Foto: Michael Ackermann

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Grindelwald «Die First ist wie ein Sechser im Lotto» Vor zweieinhalb Jahren übernahm Tom Ysebaert das Berggasthaus First. Für Tom Ysebaert gehört die Aussicht vom Berggasthaus First zum Schönsten, was man an Panorama finden kann. Die Sicht reicht weit über die Grindelwalder Berg-Prominenz mit Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger hinaus – man sieht praktisch jeden Gipfel zwischen Titlis und Schilthorn, unzählige Felswände, Kanten und Gletscher. Die Begeisterung für diese Bergwelt vermittelt der Wirt direkt an seine Gäste. Tom Ysebaert steht auf der Terrasse, grüsst nach allen Seiten, fragt nach der Befindlichkeit und zeigt zur Alphütte etwas weiter unten: «Dort wird unser Käse gemacht.» In den Bergen zu arbeiten, war immer sein Traum. Deshalb kam der gebürtige Belgier in die Schweiz, arbeitete als Koch und Küchenchef, zeitweise auch als Ski- und Snowboardlehrer an verschiedenen Orten. Von überall nahm er Erfahrungen mit und stets auch ein Stückchen Sprache. Sein schweizerdeutscher Dialekt ist eine lustige Mischung verschiedener Regionen. Als Ysebaert vor 2 ½ Jahren das Berggasthaus First übernahm, begann er, seine eigenen Vorstellungen konsequent umzusetzen. «Dass ich hier wirten kann, ist wie ein Sechser im Lotto», schwärmt er. Die Leidenschaft inspiriert auch das junge Team und damit automatisch die Gäste. Freundlicher Service und frisches Essen sollten trotz der Höhe von 2200 Metern über Meer selbstverständlich sein, findet Ysebaert. Die alpine Welt

ist für ihn auch kulinarisch inspirierend. Er kocht mit dem erwähnten Alpkäse der benachbarten Sennen und mit dem Rindfleisch der Landwirte im Dorf. Gutbürgerliche und preislich erschwingliche Gerichte stehen auf der Karte. Abends, wenn die Bahn ihren Betrieb einstellt, gehört die Aufmerksamkeit ganz den Übernachtungsgästen, den Wanderern, Familien oder Vereinen, die sich ein besonderes Erlebnis in der Bergwelt gönnen. Den Winter über dehnt Ysebaert seinen Betrieb aus: Die nahegelegene Skihütte Genepi bietet eine beschauliche Schneebar und eine der wohl höchstgelegenen Möglichkeiten, Döner zu essen. t Text: Annette Marti; Foto: Michael Ackermann

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Jungfraubahnen

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Atemberaubende Aussicht vom Bachalpsee.

Fliegen, fahren oder wandern: Grindelwald First Ein Berg mit mehr Sonne und besserem Panorama kann man sich fast nicht denken: Grindelwald First ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen und bietet mit dem First Flieger und den Trottibikes viel Action. Der Traum vom Fliegen erfüllt sich auf Grindelwald First an vier Seilen: Der First Flieger ist eine fix installierte Anlage, die es erlaubt, in atemberaubendem Tempo von der Bergstation First bis zur Station Schreckfeld durch die Luft zu sausen. Das Ganze funktioniert wie eine vierspurige Tyrolienne. Sicher befestigt an Seil, Rollen und einem speziellen Sitz treten die Passagiere den Flug an. Es geht über 800 Meter bergabwärts, dabei erreicht der First Flieger eine Geschwindigkeit von bis zu 84 km/h – ein echter Nervenkitzel also. Die Anlage ist im Sommer und im Winter in Betrieb und steht allen Altersklassen, zwischen 35 und 125 Kilogramm Körpergewicht, zur Verfügung. Der First Flieger steht inmitten des atemberaubenden Panoramas von Grindelwald First. Schon während der Fahrt mit der Gondelbahn öffnet sich die Sicht auf das ganze Tal und die grossen Gipfel rundherum. Das Wetterhorn mit seiner zerfurchten Nordwand baut sich einem vor der Nase auf, etwas weiter weg posiert das Schreckhorn, die elegante Felspyramide, und die noblen Fiescherhörner mit ihrem weissen Kleidchen, daneben beginnt der Mittellegi-Grat, wie eine Messerkante zieht sich die Kante zum Eigergipfel hoch – der perfekte Rahmen für die weltbekannte Eigernordwand. In den Tälern dazwischen liegen der Obere und der Untere Grindelwaldgletscher, die bis vor wenigen Jahrzehnten bis zum Dorf herab reichten. Jetzt

liegen die Gletscher weit zurückgezogen in den Talkesseln. Die Spuren des Klimwandels sind hier besonders deutlich zu sehen. Bei allem Spass und Nervenkitzel braucht es also unbedingt Zeit, das Panorama zu geniessen. Eine gute Variante ist da ein Besuch auf der Terrasse des Berggasthauses oder eine Wanderung. Die First ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, beispielsweise zum nahen Bachalpsee oder weiter entlang der klassischen Route über das Faulhorn zur Schynige Platte. Ein Blumenwanderweg und ein Murmeltier Lehrpfad sind ausgeschildert. Ein besonderer Abschluss eines Tages im Firstgebiet ist die Fahrt mit dem Trottibike von Bort nach Grindelwald. Die Firstbahn vermietet Trottibikes, eine geländetaugliche Kombination von Tretroller und Mountainbike. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert, 4,5 km lang und gut markiert. Das Trottibike erfordert keine speziellen Vorkenntnisse, sorgt aber ganz sicher für viel Spass. t Text:

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Annette Marti; Foto: Jungfraubahnen

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BERGSTEIGEN

Der Eiger, ein Berg fürs Leben Der Eiger steht im Zentrum von Roger Schälis Leben. Deshalb ist der Profibergsteiger auch Markenbotschafter von Grindelwald. In der Eigernordwand hat Roger klettertechnisch noch einiges vor.

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in kleines Zelt in einer möglichst hohen Felswand an einem Bohrhaken baumelnd – das ist Roger Schälis liebstes Zuhause. Besonders wohl ist ihm, wenn dieses Zelt zum Beispiel in der Eigernordwand hängt, einige hundert oder auch tausend Meter über dem Boden. Der Schweizer Profi-Bergsteiger und Kletterer verbringt seit Jahren viel Zeit am Eiger. Er hat die Nordwand schon über 35 Mal durchstiegen, teilweise als Bergführer mit Gästen, oft auch auf schwierigen Sportkletterrouten. Und obwohl er schon an so vielen Orten vorbeigekraxelt ist in dieser berühmten Wand, findet er stets neue Herausforderungen, stets neue Projekte, die vollbracht werden müssen. Roger Schäli und der Eiger, das ist ein besonderes Gespann. «In dieser Wand ist man völlig auf sich alleine gestellt – es ist eine andere Welt. Und dies, obwohl die Zivilisation zum Greifen nah ist», erklärt er seine Faszination. Rogers nächstes Vorhaben ist eine schwere Felsroute, die er bereits im Sommer 2013 mit seinem Kletterpartner Robert Jasper in Angriff genommen hat. Die zwei Alpinisten wollen eine neue Linie durch den steilsten Teil der Wand erstbegehen. Die Route weist klettertechnisch sehr hohe Schwierigkeiten auf, was selten ist für eine derart alpine Wand. In den ersten Monaten des Jahres 2014 trainierte Roger Schäli, der sich selber als

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Roger Schälis Basislager in der Schweiz: Der Profibergsteiger bewohnt einen Wohnwagen mit Anbau auf einem Campingplatz in Grindelwald.

guten Allrounder im Alpinismus bezeichnet, deshalb vor allem Sportklettern, um das hohe Niveau nicht nur im Klettergarten, sondern auch in der Wand hoch über Grindelwald halten zu können. Physisch und psychisch sei der Körper da sehr stark belastet, sagt er. «Mir gefällt diese Auseinandersetzung. Ich lerne sehr viel. Da oben gelten keine Ausreden, entweder es geht, oder es geht nicht», erklärt er. Im Alltag könne man sich oft von irgendetwas ablenken lassen, beim Klettern am Eiger funktioniere das nicht. «Wenn es nicht geht, hängst du im Seil. Es ist wie es ist – ich liebe diese Ehrlichkeit», sagt Schäli. Deshalb fällt es ihm auch nicht schwer, alle seine Aktivitäten dem

Eiger unterzuordnen. «Von dieser Wand bin ich absolut inspiriert. Hier kann ich an meinem persönlichen Limit eine Route machen, ohne weit reisen zu müssen.» Roger Schäli hofft, dass es gelingt, eine lange Zeit am Berg zu verbringen, dass er mit Robert Jasper eine oder zwei Wochen in der Wand bleiben kann ohne zwischendurch abzusteigen. Im Frühsommer 2014 fühlt er sich gut vorbereitet, die Chance, Erfolg zu haben schätzt er auf 50 Prozent ein. Wie auch immer das Projekt ausgeht, für Roger Schäli wird die Wand nichts an Bedeutung verlieren. Mit 35 Jahren ist er zwar noch kein «Oldie» der Szene, dennoch überlegt er, was nach der Bergsteiger-Karriere kommt. Auch


Grindelwald da spielt der Eiger eine Rolle, denn die Berge faszinieren ihn längst nicht nur wegen ihrer sportlichen Dimension. «Wenn ich nach Grindelwald komme, dann stellt sich Ruhe ein und das empfinde ich als sehr wohltuend», sagt er. Einen fix installierten Wohnwagen auf dem Camping Gletscherdorf bezeichnet er als sein Basislager, ja sogar als sein Zuhause überhaupt in der Schweiz. Und irgendwann wird sich Roger Schäli vielleicht sogar in Grindelwald zur Ruhe setzen. Wobei «zur Ruhe setzen» kaum bedeuten wird, dass er tatsächlich sitzt. Vielmehr stellt er sich vor, dass er nach seiner aktiven Zeit wieder als Bergführer unterwegs sein wird. Und wenn er als 70-Jähriger noch auf den Mönch steigen kann, dann gehört dies zum Besten, was er sich derzeit wünschen kann. t Text: Annette Marti;

Fotos: Michael Ackermann, Speedy Füllemann

ZUR PERSON Roger Schäli ist 1978 in Sörenberg im Entlebuch, Kanton Luzern, geboren. Bereits als kleiner Junge hat ihn der Eiger in seinen Bann gezogen. Zunächst schaute er aber nur hinüber zur grossen Wand, beim Skifahren am Brienzer Rothorn. Als Teenager entdeckte Roger Schäli das Klettern, liess sich später zum Bergführer ausbilden und schlug bald darauf eine Profikarriere ein. Seit Anfang 2014 ist er Markenbotschafter von Grindelwald. Mit der Zusammenarbeit wollen Grindelwald Tourismus und Roger Schäli die Tradition des Alpinismus im Dorf und den Boom im Bergsport gleichzeitig nutzen, um Grindelwald noch stärker als alpinistische Destination zu verankern.

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© www.eigerultratrail.ch / Thomas Senf / visualimpact.ch

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Grindelwald Ausdauertest auf dem Mountainbike Eiger Bike Challenge, www.eigerbike.ch

Ein Klassiker unter den Moutainbike-Rennen ist die Eiger Bike Challenge jeweils im August in Grindelwald mit gegen 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Hier treten echte Ausdauerprofis gegeneinander an und schenken sich auf dem spektakulären Rundkurs rein gar nichts. Das Rennen wird in drei Kategorien ausgetragen: die längste Strecke umfasst 88 Kilometer und 3900 Meter Höhendifferenz. Die Route führt in zwei Schlaufen zuerst auf die Grosse Scheidegg, First und Bussalp, anschliessend auf die andere Talseite: Alpiglen, Kleine Scheidegg, Feldmoos, Grindelwald. Wer eher auf mittlere und kurze Distanzen aus ist, absolviert die mittlere Strecke mit 55 Kilometern und 2500 Metern Höhenunterschied, oder die kurze Strecke über 22 Kilometer und 1000 Meter Höhenunterschied. Alle drei Routen führen durch schönstes Mountainbike-Gelände, beinhalten harte Anstiege, technisch anspruchsvolle Passagen, liebliche Abschnitte und rasante Abfahrtsstrecken. Ein besonderes Highlight ist das Kids Race mit Geschicklichkeitsparcours schon für die Kleinsten. Weitere Informationen: www.eigerbike.ch

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SOMMER EVENTS

Kletterwettkampf am Fusse des Eigers Boulder Happening Grindelwald, www.boulderhappening.ch

Jedes Jahr zu Beginn der Sommersaison findet beim Sportzentrum in Grindelwald das Boulder Happening statt. Der Anlass, der seit 2011 stetig gewachsen ist, umfasste 2014 einen Weltcup und die Schweizermeisterschaft im Bouldern. Nebenbei fanden offene Wettkämpfe für Erwachsene und Kinder statt. Insgesamt nahmen über 500 Athletinnen und Athleten teil, rund 2000 Zuschauer verfolgten das Geschehen an den Kletterwänden. Bouldern ist eine Form des Kletterns ohne Seil und Klettergurt in Absprunghöhe. Da die Routen, oder eben «Boulderprobleme», an den Kletterwänden meist sehr schwierig sind, ist das Zuschauen besonders eindrücklich. Von den Teilnehmenden wird nicht nur Klettertechnik und Kraft verlangt, sondern unglaubliche Beweglichkeit, Cleverness und Mut. Nur so lassen sich die «Probleme» lösen. Für die Austragung eines Kletterwettkampfs kann man sich kaum einen passenderen Ort vorstellen. Nur ein Steinwurf entfernt von der Kletterarena befindet sich der Eiger, in dessen Nordwand entscheidende Kapitel in der Geschichte des Klettersports geschrieben wurden und noch immer geschrieben werden (siehe auch Portrait über den Profibergsteiger Roger Schäli, S.18).

Weitere Sommer Veranstaltungen in Grindelwald

. Tatort Jungfrau www.tatortjungfrau.ch

. LandArt Festival

www.landart-grindelwald.ch

www.maennlichen.ch/de/bergfruehlingsfest.html

www.eigerultratrail.ch

. Bergfrühlingsfest Männlichen . Eiger Ultra Trail

. Inferno Triathlon www.inferno.ch

. Jungfrau Marathon www.jungfrau-marathon.ch

. Alpkäsefest Grosse Scheidegg www.schweizeralpkaese.ch

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Grindelwald

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Wander-Tipps

Magische Plätze rund um Grindelwald Das Grindelwald Tal bietet viele einmalig schöne Plätze mit besonderem Panorama – manche lassen sich ganz gemütlich erreichen, andere erfordern sportlichen Einsatz. Grundsätzlich gilt aber für Grindelwald: egal, wohin man geht, Aussicht ist garantiert. Bachalpsee Der Bachalpsee ist die Aussicht schlechthin in Grindelwald – der glasklare Bergsee, der nicht sehr weit von der Bergstation Grindelwald First gelegen ist, ziert zurecht manches Kalenderbild. Die ganze Gesellschaft der imposanten Grindelwald Bergpersönlichkeiten breitet sich vor den Augen aus und bei Windstille spiegeln sich die Gipfel sogar im Wasser. Obwohl schon vielfach gesehen, ist der Bachalpsee zu jeder Tageszeit und bei jeder Stimmung ein zauberhaftes Ausflugsziel.

Ausgangspunkt: Gondelbahnstation First. Wanderzeit: 45-60 Minuten (lässt sich mit vielen anderen Wanderungen kombinieren) www.grindelwald.ch (Sommer/Wandern) www.berggasthausfirst.ch

Chlosterseeli Grosse Scheidegg Die Landschaft rund um die Grosse Scheidegg birgt einen spannenden Gegensatz zwischen der hochalpinen Bergwelt und den lieblichen Alpweiden. Der Übergang geschieht plötzlich und überwältigend. Wenige Minuten unterhalb der Passhöhe, auf Grindelwalder Seite, liegt das idyllische Chlosterseeli. Vom Ufer ergibt sich eine fantastische Sicht auf den Eiger. Es zeigt sich, dass der Eiger gar kein dicker, mächtiger Berg ist, sondern vielmehr eine Felsscheibe mit scharfem Grat. Unmittelbar neben dem See schwingt sich die trutzige Nordwand des Wetterhorns empor, hoch darüber hängen blau-weiss schimmernde Gletscher. Im Gebiet sind viele Vögel heimisch, mit etwas Glück hört man den Kuckuck, sieht Alpenblumen wie Enzian oder Alpenrosen, später im Sommer lassen sich sogar Heidelbeeren finden.

Ausgangspunkt: Grosse Scheidegg (erreichbar mit Postauto), Wanderweg Richtung «Stepfi/Mühlebach/Grindelwald» folgen. Wanderzeit: 15 Minuten www.grindelwald.ch (Sommer/Wandern)

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Grindelwald

Berghaus Bäregg Die Wanderung von der Pfingstegg zum Berghaus Bäregg ist ein Spektakel ohne Vergleich. Kurz nach der Bergstation der Pfingsteggbahn betritt man das Gebiet des Unesco Welterbes Jungfrau-Aletsch. Eine Weile begleitet einem die Sicht hinab auf Grindelwald, bevor endgültig die Berge die Hauptrolle im Geschehen spielen. Der Wanderweg führt der steilen Flanke entlang, hoch über der Schlucht des Unteren Grindelwaldgletschers. Das Eis hat sich weit zurückgezogen und dabei einigen Unfug angerichtet. Weil die Gesteinsmassen an Stabilität verloren, ereignete sich vor wenigen Jahren ein grosser Felssturz aus der Eiger Ostflanke. Die Abbruchstelle zeigt, welches Ausmass die Veränderungen der Natur im Berggebiet annehmen können. Auf der Webseite www.jungfrau-klimaguide.ch sind weitere Informationen zu finden, es gibt neu auch eine App für iPhone und Android, die einem unterwegs viel Klimawissen vermittelt. Der Ausblick vom Berghaus Bäregg krönt die abwechslungsreiche Wanderung: Auf der Terrasse sitzt man mitten in den hohen Gipfeln und nahe beim Gletscher, der hin und wieder mit effektvollem Rumpeln ein Stück Eis abwärts donnern lässt – man sitzt mitten im Panorama.

Ausgangspunkt: Bergstation Luftseilbahn Grindelwald Pfingstegg. Wanderzeit: ca 1,5 h www.pfingstegg.ch; www.baeregg.com

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Wander-Tipps

Schynige Platte-Faulhorn Die unangefochtene Königs-Wanderung im Gebiet führt von der Bergstation Schynige Platte über das Faulhorn zur First. Auf dem Höhenweg lässt sich das grandiose Panorama regelrecht erwandern. Der Ausblick ist unvergleichlich: auf den Brienzer- und den Thunersee, die schneebedeckten Bergriesen und die grünen Täler. Der Weg führt am ältesten Berghotel Europas vorbei, dem bald 170-jährigen Berghotel Faulhorn, zu oberst auf dem Gipfel des Faulhorns gelegen.

Ausgangspunkt: Schynige Platte (erreichbar mit der Zahnradbahn von Wilderswil aus). Wanderzeit: 5,5 bis 6,5 h www.grindelwald.ch (Sommer/Wandern); www.jungfrau.ch (Sommer/Schynige Platte); www.berghotel-faulhorn.ch

Eigertrail Wer sich ein genaues Bild der Eigernordwand verschaffen will, wandert entlang des Eigertrails. Dieser dramatisch schöne Wanderweg führt direkt am Fusse der Nordwand entlang und gewährt atemberaubende Einblicke in die berühmt-berüchtigte Wand. Aus der Nähe ergeben sich ganz neue Perspektiven und mit einem Feldstecher lassen sich je nachdem auch Kletterer in der Wand entdecken. Auf dem Eigertrail nehmen die Geschichten des Eigers Gestalt an, das Fieber der Hochalpen packt einem und Nervenkitzel ist garantiert.

Ausgangspunkt: Station Eigergletscher (Jungfraubahn). Wanderzeit: ca 2h bis nach Alpiglen www.grindelwald.ch (Sommer/Wandern/Themenwege)

Weisse Lütschine

Ausgangspunkt: Bushaltestellen Gletscherschlucht oder Golfplatz (Buslinie Bahnhof-Gletscherschlucht, Linie 2) Wanderzeit: je nach Kunstinteresse 30-60 Minuten www.landart-grindelwald.ch

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Es ist immer spannend, einer Sache auf den Grund zu gehen – in Grindelwald lässt sich dies im ganz wörtlichen Sinne tun. Entlang der Lütschine auf dem Talboden verläuft ein idyllischer Spazierweg. Jedes Jahr im Juni wird der Abschnitt zwischen dem Restaurant Gletscherschlucht und dem Golfplatz zu einem Openair-Kunstmuseum. Verschiedene Künstlerteams aus der ganzen Welt realisieren im Rahmen des LandArt Festivals jeweils Skulpturen und Kreationen aus natürlichen Materialien. Sie schaffen damit vergängliche Kunst im wildromantischen Ambiente.


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ALPWIRTSCHAFT

Die Bergschaften von Grindelwald Die Alpwirtschaft in Grindelwald funktioniert nach einem Regelwerk, dessen Ursprung ins Jahr 1538 zurück reicht. Die Regeln von damals sind so gut durchdacht, dass sie bis heute kaum abgeändert wurden.

D

ie L a nd sc ha f t i m Ta l v o n G r i n d e l w a ld i s t einzigartig. Zum einen wegen der hocha lpinen Bergwelt und der Natur mit all ihren Gegensätzen. Zum andern tragen auch die Menschen von Grindelwald zum Landschaftsbild bei, insbesondere die Bergbäuerinnen und Bergbauern. Sie verleihen mit ihrer Bewirtschaftung den Wiesen und Wäldern ein ganz besonderes Aussehen. Was wären d ie A lp en oh ne w eidende Kü he m it bi m melnden Glocken, die Berg w iesen ohne klare Abgrenzung zum Wald oder das Tal ohne den Duft von Heu? Dass die Landschaft so ordentlich und nachhaltig gepf leg t w ird, ist einer A lpordnung aus dem Mittelalter zu verdanken. 1538 haben die Grindelwalder im sogenannten Taleinungsbrief festgelegt, nach welchen Regeln die sieben A lpen Grindelwa lds zu bewirtschaften und zu pflegen sind, wie die Weiden vor Übernutzung geschützt werden können und welche Rechte und Pflichten die einzelnen Landwirte haben. Dieses Regelwerk ist für die Schweiz einzigartig. Es ist die Grundlage für die Organisation der sieben Alpkorporationen, die in Grindelwald Bergschaften heissen.

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Für die Bewirtschaftung und Pflege der Alpen ist viel gemeinschaftliche Arbeit nötig.

Gemeinschaftliche Arbeit Die Sozialanthropologin Marianne Tiefenbach beschäftigte sich unter anderem damit, wie es möglich ist, dass die Regeln aus dem Mittelalter auch in unserer heutigen modernen Ge-

sellschaft noch funktionieren. Tiefenbach hat über die letzten zehn Jahre hinweg intensiv in Grindelwald geforscht und erst vor kurzem ihre Dissertation als Buch publiziert (siehe Kasten). Die Sozialwissenschaftlerin führte unzählige Gespräche


Grindelwald und arbeitete selber bei der Pflege der Alpen mit. Die gemeinschaftliche Arbeit, genannt «Tagwann», ist ein wesentliches Merkmal der Alpordnung. Jeder Landwirt, der seine Tiere den Sommer über auf die Alp gibt, ist verpflichtet, eine bestimmte Anzahl Stunden Alppflege zu leisten. Dazu gehören unter anderem das Wegräumen von Abfall auf den Weiden, das Erstellen von Zäunen, der Unterhalt von Wegen oder das Zurückschneiden von Büschen und Bäumen entlang der Wasserläufe. Alle Landwirte arbeiten also zugunsten der Gemeinschaft, sichern aber zugleich ihre individuellen Interessen an einer funktionierenden und gepflegten Alp. Beim Tagwann pflegt man die Kontakte, die Traditionen und das Beisammensein. «Das gemeinsame Arbeiten fördert die Auseinandersetzung mit der vertrauten Landschaft», erklärt Buchautorin Marianne Tiefenbach. «Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Pflege und Bewirtschaftung aus: Die Grindelwalder identifizieren sich mit der Alp und tragen deshalb auch Sorge dazu.» Kontrolle nicht aus der Hand geben Im Taleinungsbrief von 1538 legten die Grindelwalder fest,

wie viele Tiere jeweils auf den verschiedenen Alpen gesömmer t werden können, ohne dass es zu einer Übernutzung kommt. Sie regelten die Frage der Besitzverhältnisse in einer Art und Weise, die bis heute Bestand hat. So kann der Boden im Tal zwar in privatem Besitz sein, die Alpweiden sind aber zur gemeinschaftlichen Nutzung bestimmt. Privater Talboden und gemeinschaftlich genutzte Alp können nicht voneinander getrennt werden. Jede Person, die ein Grundstück im Tal besitzt, erhält ein sogenanntes Bergrecht oder je nach Grundstücksgrösse nur einen Teil davon. Diese Bergrechte erlauben, Tiere auf der Alp zu sömmern. Die Bergrechte können nicht losgelöst von Grund und Boden im Tal verkauft werden. Deshalb kann in Grindelwald keine Einzelperson eine Alp kaufen, das Nutzungsrecht ergibt sich nur durch Vererbung oder durch den Erwerb von Privatbesitz im Tal. Mit dieser Regelung sichern die Landwirte, dass sie das, was sie für ihre Existenz brauchen, selber kontrollieren können. BALANCE HALTEN Obwohl die Landwirte die Kontrolle in den eigenen Händen behalten wollen, stehen sie selbstverständlich unter Ein-

Das Buch über die Bergschaften

Das Buch der Sozialanthropologin Marianne Tiefenbach heisst: «Alpkorporationen – traditionelle Institutionen nachhaltiger Landschaftsentwicklung. Das Beispiel der Bergschaften Grindelwalds im Kontext aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen.» Es ist erschienen 2013 im Verlag Sutter Druck AG, Grindelwald.

fluss von aussen, gerade im Bereich des Tourismus. Nur die wenigsten arbeiten ausschliesslich auf ihrem Betrieb. Die Mehrzahl der Landwirte übt nebenher einen zusätzlichen Beruf in der modernen Arbeitswelt aus, oft sogar in Anstellungsverhältnissen von 60 bis zu 100 Prozent. Diese Mehrfachbelastung sieht die Forscherin als eine der grössten Herausforderungen für die Zukunft der Alpwirtschaft. Die touristische Entwicklung ist eine weitere Herausforderung, denn Berglandwirtschaft und Tourismus sind voneinander abhängig. Einerseits wegen der erwähnten wichtigen Einkommensquelle für die Talbewohner, aber auch in Hinsicht auf den Wert, der die Landschaft für den Tourismus hat. Wenn die Landwirte die Tal- und Alpgebiete nicht mehr nutzen und pflegen, wer macht es dann? t Text: Annette Marti

OBEN

Die Buchautorin Marianne Tiefenbach (5. von links) mit den Bergschaftspräsidenten von Grindelwald.

Fotos: Marianne Tiefenbach, Jungfrau Zeitung

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IMMOBILIEN

Wenn Träume wahr werden…

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Audrey Driessen, gebürtige Holländerin und Mitarbeiterin der GriwaGroup, schildert, wie sie ihren Traum verwirklicht hat, und in Grindelwald festen Wohnsitz nahm. Sc hon a l s K i nd hat te ich Heimweh nach den Bergen, nachdem wir in der Schweiz in den Ferien gewesen waren. Ich dachte immerzu an die Wander ungen, träumte von den Berghüt ten und in der Schule schrieb ich alle Aufsätze zum Thema Schweiz. Später ergab sich der glückliche Zufall, dass meine Schwieger mut ter aus der Schweiz stammt, und ihre Familie ein wunderschönes Ferienhaus in Grindelwald hatte. Jahrelang verbrachte ich m it mei nem Mann und unseren Kindern die Ferien in Grindelwald, sowohl im Sommer als auch im Winter. Schon dann waren wir uns einig: irgendwann würden wir nach Grindelwald umziehen… Mein Mann und ich waren geschäftlich beide sehr engagiert im Bereich Schuhmode und Bekleidung. Wir waren auf der ganzen Welt unterwegs und verbrachten deshalb auch an verschiedenen Orten unsere Ferien. Dennoch träumten wir immer von ruhigen Tagen mit der Familie in den Bergen und sobald wir über die Schweizer Grenze kamen, fühlten wir uns herrlich «zuhause». Erst als wir unser Geschäft und unser Haus in Holland verkauft hatten, begannen wir konkret über einen festen Wohnsitz in der Schweiz nachzuden ken. «Reicht un-

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Die gebürtige Holländerin hat sich mit ihrem Mann vor zwei Jahren in Grindelwald niedergelassen – ein Schritt, von dem sie schon als Kind träumte.

ser Mut und unsere Überzeugung?», fragten wir uns. Auch das Tessin wäre in Frage gekommen für unser neues Domizil. Wir entschieden uns aber für Grindelwald, weil uns das Leben in den Bergen gefällt, der Sommer mit den unzähligen Wander-Möglichkeiten, das Skifahren im Winter. Meistens

ist es ruhig in Grindelwald, zwischendurch sind aber viele Leute im Dorf. Wir lieben es, wenn die Restaurants und Terrassen voll besetzt sind mit Menschen unterschiedlichster Herkunft. Der Anfang unseres neuen Lebensabschnitts machte ein Besuch bei der GriwaGroup, die uns verschiedene

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Grindelwald Wohnungen zeigte. Gleichzeitig galt es natürlich, sich die Informationen für die Emigration zu beschaffen, sich in der Schweiz offiziell anzumelden und in Holland abzumelden. Da wir seit mehreren Jahren schon eine Aktiengesellschaft in der Schweiz besassen, fragte uns die Gemeinde nach dem Business-Plan und stellte uns anschliessend ohne Probleme eine Aufenthaltsbewilligung für die kommenden fünf Jahre aus. Der Umzug bringt natürlich einigen organisatorischen Aufwand mit sich, sofern man alles gut plant, sollten jedoch kei ne Probleme auftauchen (siehe Kasten). Wir fühlten uns schnell wohl in dieser schönen Gegend. Die Leute sind freundlich und meist offen für ein nettes Gespräch. Für mich war es wichtig, mich weiter zu integrieren und die Kultur

besser kennenzulernen. Als sich die Möglichkeit bot, bei der GriwaGroup einen Job zu übernehmen, freute ich mich riesig. Ich liebe die Arbeit mit internationaler Kundschaft und viele holländische und belgische Kunden haben sich schon gefreut, in ihrer Muttersprache bedient zu werden. Der Umzug

nach Grindelwald ist eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Unsere Kinder kommen uns gerne besuchen und wir geniessen die Quality-Time und das Familienleben in unserer Wohnung inmitten dieser fantastischen Bergwelt.» t

Foto: Michael Ackermann

Tipps zur Emigration in die Schweiz • Kümmern

Sie sich als erstes um eine Arbeitsstelle und suchen Sie dann eine Wohnung

• Das Übersiedlungsgut muss am Zoll deklariert werden; Sie müssen alle mitgeführten

Gegenstände auflisten; ausserdem sollten Sie Kauf- oder Mietvertrag und Arbeitsvertrag am Zoll griffbereit haben • In der Schweiz melden Sie sich zunächst auf der Gemeindeverwaltung, dort erhalten Sie Ihre Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung • Lassen Sie den Führerschein spätestens 12 Monaten nach Einreisedatum umschreiben • Melden Sie Ihr Auto um (Gebrauchtwagen innerhalb 12 Monaten; Neuwagen innerhalb 1 Monat) • Wählen Sie eine Krankenkasse und schliessen andere benötigten Versicherungen ab • Wer schliesslich ein Bankkonto eröffnet und einen Festnetzanschluss gewählt hat, ist schon fast Schweizer

Speedy Füllemann - Grindelwald - www.speedyfoto.ch Natur- Wildlife- und Landschaftsbilder von Grindelwald Als leidenschaftlicher Amateurfotograf rund ums Jahr in der Natur unterwegs. Immer auf der Suche nach besonderen Stimmungen, einmaligen Momenten, überraschenden Begegnungen. Mit der Kamera Bilder einfangen, die nicht nur die Augen erfreuen, sondern auch die Herzen berühren.

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EATING & SHOPPING

Challigroosi Chuechen

Bäckerei Ringgenberg Dorfstrasse 123 www.grindewald-bakery.ch

Bäcker Christian Bigler liebt Sagen und schmackhafte Kuchen. Die Kombination ist der «Challigroosi Chuechen», ein sagenhaftes Apfeltörtchen im Holzring gebacken, benannt nach dem Riesen «Challigroosi», der für den Grindelwalder Föhn verantwortlich ist.

Cafe C&M Almisgässli 1 www.cundm-grindelwald.ch

Aspen alpin lifestyle Hotel Aspen 1 www.hotel-aspen.ch

Die beste Adresse für Patisserie, in Kombination mit der Terrasse tagsüber unschlagbar, am Abend spielt das C&M seine inneren Qualitäten aus: eine köstliche, kleine Auswahl an Speisen, die gut sortierte Weinkarte und eine Bar mit vielen Schätzen.

Rustikaler Stil, eine Prise Kuhstall, eine Prise Alphütte und eine Portion modernes Design: Aspen ist eine erstklassige Hoteladresse, aber auch ein toller Ort für ein Apéro an der Bar (die Terrasse liegt für Wintergäste direkt an der Talabfahrt) oder ein leckeres Nachtessen.

Eigermilch

Wärgistalstrasse 4 www.eigermilch.ch Die Kühe, die unter dem Eiger das Gras fressen, geben auch bessere Milch und aus guter Milch macht man guten Käse. Die Bauern von Grindelwald beweisen es. Sie gründeten 2010 ihre eigene Käserei und produzieren allerlei viele leckere Milchprodukte.

Glocken

Marti Haushalt-Wohnen-Eisenwaren Dorfstrasse 164 www.marti-grindelwald.ch Glocken sind ein wunderbares Souvenir und gleichzeitig auch Teil der Schweizer Kultur. Eine grosse Auswahl findet sich im Geschäft der Familie Marti, seriell produzierte Glocken in allen Grössen oder auf Wunsch persönliche Massanfertigungen.

Cafe 3692

Terrassenweg 61 www.café3692 Die Höhe des Wetterhorns gibt den Namen, die Möbel der Hausschreinerei das Interieur: Cafe mit überraschender Ausstattung, toller Aussicht und einer Stollenbahn als Grill.

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